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Der Vogelhändler Die Kinder Agamemnons Magisches Kaleidoskop ...

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Auch wenn die Produkte nicht ganz<br />

einfach zu benutzen sind – wir tun<br />

einfach mal so, als sei es ein <strong>Kinder</strong>spiel.<br />

So wie die Beschreibung der<br />

Ausgangssituation klingt, beginnen<br />

auch die Proben für Testing Machine.<br />

Objekt: ein Sofa. Das Ballettensemble<br />

ist zum Test des Objektes aufgerufen<br />

– alles ist erlaubt. Körper fliegen und<br />

rollen in kurzer Folge über das Sofa.<br />

Fast scheint es, als arbeiteten sich die<br />

Körper am Objekt ab. Also: wer testet<br />

eigentlich wen?<br />

Mit dem dritten Werk des Abends<br />

kommt ein zeitgenössischer Tanz-<br />

Klassiker auf die Bühne. Jiří Kylián,<br />

ehemals Künstlerischer Leiter des<br />

Nederlands Dans Theater und einer<br />

der größten und stilbildenden Choreografen<br />

unserer Zeit, schuf 1986<br />

Sechs Tänze auf Mozarts Deutsche<br />

Tänze KV 571 – es sollte unter seinen<br />

rund 100 Werken zu den erfolgreichsten<br />

und meistgespielten werden. In<br />

dieser frech-frivolen Mozart-Hommage<br />

erleben wir vier junge Rokoko-<br />

Paare auf höchst virtuose und<br />

musikalische Weise in Beziehungen<br />

und Verstrickungen. Kylián bezieht<br />

sich bei seiner Mozart-Choreografie<br />

auf die berühmten „Bäsle“-Briefe an<br />

Anna Thekla Mozart. <strong>Die</strong>se Briefe<br />

geben ein ganz eigenes Bild des<br />

klassischen Genies Mozart: derb<br />

und drastisch, ungehemmt albern,<br />

aber ebenso abgründig wie seine<br />

musikalische Kunst. <strong>Die</strong> Mozartschen<br />

Wort-Kaskaden wirken fast wie<br />

groteske Nonsens-Gedichte. „Mozart<br />

ist das beste Beispiel für jemanden,<br />

dessen Leben schmerzvoll kurz war“,<br />

so Kylián, „der aber trotzdem das<br />

Leben in all seiner Fülle, Fantasie,<br />

Clownerie und Verrücktheit verstanden<br />

hat. Es sind sein Esprit und seine<br />

Erkenntnis, dass unser Leben nichts<br />

weiter als eine Maskerade oder eine<br />

Generalprobe für etwas viel Tieferes<br />

und Bedeutungsvolleres ist, die mich<br />

zu diesem Werk inspiriert haben.“<br />

Das Ende des 18. Jahrhunderts, hier<br />

durchs <strong>Kaleidoskop</strong> betrachtet.<br />

<strong>Magisches</strong><br />

<strong>Kaleidoskop</strong><br />

Ballettabend mit Choreografien<br />

von Stephan Thoss<br />

und Jiří Kylián<br />

Testing Machine (Uraufführung)<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme<br />

Stephan Thoss<br />

La Chambre Noire (Uraufführung)<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme Stephan Thoss<br />

Sechs Tänze<br />

Musik von W. A. Mozart<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme Jiří Kylián<br />

Einstudierung Yvan Dubreuil<br />

Ballett des Hessischen Staatstheaters<br />

Wiesbaden<br />

Premiere: Samstag, 29. Oktober<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Weitere Vorstellungen: 4. und 29. November,<br />

16. und 30. Dezember, jeweils 19.30 Uhr<br />

tanzXtra<br />

Ballettdirektor Stephan Thoss und seine Kompanie laden<br />

Sie zur Einführung von <strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong> ins Große<br />

Haus und zeigen Ausschnitte des neuen Ballettabends.<br />

Wie vermittelt der Choreograf seine Ideen an die Tänzer?<br />

Welche Tanzsprache bildet den Sog der Materie ab?<br />

Lassen Sie sich neugierig machen und testen Sie Ihre<br />

Fantasie!<br />

Sonntag, 16. Oktober<br />

11 Uhr, Großes Haus<br />

Jiří Kylián wurde 1947 in Prag geboren<br />

und kam nach seiner Ausbildung<br />

am Prager Konservatorium und der<br />

Londoner Royal Ballet School zu<br />

John Crankos Stuttgarter Ballett, der<br />

ihn bald als Choreografen förderte.<br />

1973 entstand seine erste Choreografie<br />

für das Nederlands Dans Theater<br />

(NDT) in Den Haag und schon 1975<br />

wurde er Künstlerischer Leiter der<br />

Company. Von 1975 bis 1999 hat<br />

Kylián das NDT zu dem gemacht, was<br />

es heute ist: eine weltweit führende<br />

zeitgenössische Ballettcompany.<br />

Auch nach seinem Rückzug von<br />

der Leitung blieb er der Company<br />

als Gastchoreograf erhalten. <strong>Die</strong><br />

meisten seiner Choreografien sind<br />

exklusiv für das NDT entstanden.<br />

Zu seinen berühmtesten Werken<br />

neben den Sechs Tänzen gehören<br />

Sinfonietta (1978), Psalmensinfonie<br />

(1978), Svadebka (1982), Petite Mort<br />

(1991), Kaguyahime (1994), Bella<br />

Figura (1998) und Zugvögel (2009).<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 9<br />

Foto: Serge Ligtenberg

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