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Der Vogelhändler Die Kinder Agamemnons Magisches Kaleidoskop ...

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Schenkt man sich<br />

Rosen in Tirol<br />

4<br />

Zur Neuproduktion von Carl Zellers Operette <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

Es herrscht Aufruhr im kurfürstlichen<br />

Jagdrevier in der Rheinpfalz: <strong>Der</strong> Kurfürst<br />

hat sich zur Saujagd angesagt,<br />

aber bei deren Vorbereitung stellt der<br />

Waldmeister Baron Weps fest, dass<br />

die Dorfbewohner das ganze Wild<br />

ausgeräubert haben. <strong>Der</strong> Bürgermeister<br />

Schneck verspricht daraufhin, als<br />

Ersatz eine zahme Sau zu stellen und<br />

Weps aus der Gemeindekasse ein<br />

stattliches Schweigegeld zu zahlen.<br />

Das ist diesem nur recht, denn er<br />

muss wieder einmal die Schulden<br />

seines verschwenderischen Neffen<br />

Stanislaus bezahlen. Als der Kurfürst<br />

im letzten Augenblick jedoch die Jagd<br />

absagen lässt, fürchtet Weps um sein<br />

Schweigegeld und fasst gemeinsam<br />

mit Stanislaus den Entschluss, die<br />

Jagd doch abzuhalten. Mit Stanislaus<br />

in der Rolle des Kurfürsten! Dass die<br />

Kurfürstin in Verkleidung auch im<br />

Dorf ist, um ihrem Gatten, den sie<br />

bei einem Seitensprung vermutet,<br />

nachzuspüren, kann dieser allerdings<br />

nicht wissen.<br />

Auch die Postbotin Christel ist<br />

erpicht darauf, den Kurfürsten<br />

baldmöglichst zu sehen, denn sie will<br />

ihn bitten, ihrem Verlobten Adam<br />

einen Posten als Menageriedirektor<br />

zu verschaffen, damit die beiden<br />

endlich heiraten können. Doch bis<br />

Christel ihren Adam endlich in die<br />

Arme schließen kann, vergeht eine<br />

herrliche Operetten-Ewigkeit mit<br />

einem Gewirr aus Wilddieberei und<br />

Korruption, Techtelmechteln und<br />

Eifersüchteleien und einer Musik, die<br />

einen Ohrwurm nach dem anderen<br />

bereit hält. Titel wie „Grüß enk<br />

Gott, alle miteinander“, „Ich bin die<br />

Christel von der Post“ und „Schenkt<br />

man sich Rosen in Tirol“ gingen seit<br />

der Uraufführung der Operette 1891<br />

in Wien um die ganze Welt. Von<br />

Probenfotos <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> mit Annette Luig, Andreas Scheidegger, Axel Wagner, Jud Perry und Simone Brähler<br />

Adams Lied „Wie mein Ahn‘l zwanzig<br />

Jahr” waren binnen weniger Monate<br />

200.000 Exemplare verkauft.<br />

Carl Zeller, für den <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

zum größten Erfolg wurde, schrieb<br />

seine Musik auf ein Libretto von<br />

Moritz West und Ludwig Held. Und<br />

wenn die Wiener in ihrem Carl Zeller,<br />

neben Franz von Suppé, Johann<br />

Strauß Sohn und Karl Millöcker, den<br />

vierten Operettenklassiker der „Goldenen<br />

Ära“ sehen, so hat wohl bis<br />

auf den heutigen Tag vor allem seine<br />

Meisteroperette <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

den entscheidenden Anteil an dieser<br />

Wertschätzung. <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

gehört zu dem halben Dutzend Operetten,<br />

die sich aufgrund ihres Esprits<br />

und ihrer urwüchsigen melodischen<br />

Kraft seit der Uraufführung ununterbrochen<br />

im Repertoire deutschsprachiger<br />

Bühnen behaupten. Und das<br />

zu Recht!<br />

<strong>Die</strong> Neuproduktion inszeniert der<br />

junge Regisseur Ansgar Weigner,<br />

der sich in Wiesbaden bereits mit<br />

Im Weißen Rössl und <strong>Der</strong> Vetter aus<br />

Dingsda vorgestellt hat und dessen<br />

Arbeiten zuletzt an den Theatern<br />

in Chemnitz, St. Gallen, Krefeld, Mönchengladbach<br />

und Gera zu sehen<br />

waren.<br />

Robert Schrag, der die Bühne gestaltet,<br />

arbeitet zum ersten Mal am<br />

Staatstheater Wiesbaden. Seit 1995<br />

ist er freier Bühnen- und Kostümbildner<br />

für alle Sparten. Wichtige<br />

Stationen seiner Karriere sind u.a.<br />

das Landestheater Salzburg, das<br />

Nationaltheater Mannheim, das<br />

Staatstheater Nürnberg, das Theater<br />

Augsburg, die Theater in Leipzig,<br />

Rostock, Coburg, die Prager Staatsoper,<br />

das Nationaltheater Brünn und<br />

Schenkt man sich Rosen in Tirol,<br />

Weiß man, was das bedeuten soll;<br />

Doch trifft der Brauch bei uns nicht ein,<br />

Wir sind am Rhein, bedenk‘s, am Rhein!<br />

Kurfürstin Marie in <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

die Theater in Pilsen, Paris, Marseille<br />

und Luxemburg. Mit Ansgar<br />

Weigner verbinden ihn bereits zwei<br />

Projekte: Prokofjews <strong>Die</strong> Liebe zu den<br />

drei Orangen am Theater Krefeld-<br />

Mönchengladbach sowie Urfaust am<br />

Landestheater Coburg.<br />

<strong>Die</strong> Kostüme für <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

entwirft Renate Schmitzer, die nach<br />

festen Engagements an den Theatern<br />

von Dortmund und Ulm seit vielen<br />

Jahren freiberuflich arbeitet, und<br />

zwar sowohl im Bereich der Oper als<br />

auch für Ballett und Schauspiel. Für<br />

Wiesbaden hat sie bereits zahlreiche<br />

Kostümbilder konzipiert, allein diese<br />

Spielzeit stattet sie neben dem <strong>Vogelhändler</strong><br />

auch Simon Boccanegra in der<br />

Oper und Othello im Schauspiel aus.<br />

<strong>Die</strong> musikalische Leitung hat<br />

Wolfgang Wengenroth, der seit der<br />

Spielzeit 2009/2010 als 2. Kapellmeister<br />

am Hessischen Staatstheater<br />

engagiert ist. Hier dirigierte er die<br />

Premieren von Kiss me, Kate und<br />

Sweet Charity sowie unter anderem<br />

die Wiederaufnahmen von Don<br />

Giovanni, Così fan tutte und Hänsel<br />

und Gretel.<br />

Als Gäste können Sie in dieser<br />

Neuproduktion die Tenöre Andreas<br />

Scheidegger und Carsten Süß als<br />

<strong>Vogelhändler</strong> Adam erleben, sowie<br />

Jud Perry als Stanislaus. Das erprobte<br />

„Duo infernale“ Klaus Krückemeyer<br />

und Wolfgang Vater gibt die<br />

Prodekane. <strong>Die</strong> Rolle der nicht auf<br />

den Mund gefallenen Gefährtin der<br />

Kurfürstin mit Namen Adelaide, die<br />

in der Wiesbadener Produktion eine<br />

zentrale Rolle erhält, übernimmt<br />

Kerstin Witt.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011

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