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9 KW | Donnerstag, 1.3.2012 Regionalzeitung für Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf & Zehlendorf Ausg. 04/12 | 3. JG<br />
Region<br />
Nur über die Pressestelle! Telefonat abgebroch<br />
en, Auskunft verweigert - Reportage<br />
einer (gesch eiterten) Rech erch e. Seite 3<br />
Wohnungseinbrüchen<br />
vorbeugen<br />
Stahnsdorf<br />
Wo ist die Mitt e? 128 Einwohner diskutierten<br />
über Dorfmitt e, Feuerwehr-Standort<br />
und Bürgersaal. Seite 6<br />
Kultur<br />
Ostpoesie. Im Konzert von Suse Jank gerieten<br />
Ostrock -Balladen ins seich te Fahrwasser<br />
beliebiger Unterhaltung. Seite 9<br />
Zehlendorf<br />
Keine Sch ikane. Bezirksstadtrat Mich ael<br />
Karnetzki will das Image des Ordnungsamtes<br />
verbessern. Seite 7<br />
THEMA DER<br />
WOCHE<br />
Die „Kirsch blütenallee“ am Marienfelder Anger in Teltow soll<br />
bald den Namen „TV-Asahi-Kirsch blüten-Allee“ tragen. Der japanisch<br />
e Fernsehsender war mit der Bitt e an die Stadt herangetreten.<br />
Bürgermeister und Sozialaussch uss haben dagegen keine Einwände.<br />
Sch ließlich hatt e TV-Asahi-Group am 9. November 1989<br />
in Japan eine Spendeninitiative ins Leben gerufen, mit der die Anpfl<br />
anzung japanisch er Kirsch bäume auf dem ehemaligen Grenzstreifen<br />
erst ermöglich t werden konnte. Die Stadt ist also zu Dank<br />
verpfl ich tet. Was daran stört ist der sperrige Name. Frühlingsgefühle,<br />
die allein beim Wort „Kirsch blüte“ aufk ommen, werden<br />
durch die nüch terne Bezeich nung eines Spenders wohl nich t mehr meh<br />
hervorgerufen. her h vorgerufen. Zudem wird sich soetwas doch niemand nieman<br />
merken können. Wenn demnäch st<br />
jemand jem je j and fragt, wo das Fest den denn<br />
statt fi ndet, wird er wohl zu hö- h<br />
ren bekommen: „Weeß ick nich !“<br />
Außerdem Auß A erdem könnte das Sch ule ma- m<br />
ch en und dann wäre auch nich ts<br />
gegen geg g en eine eine„Beton-Klösters-Str<br />
„Beton-Klösters-Straße“,<br />
einen „AOK-Ring“ oder einen<br />
„Shi-Shan-China-Platz“ einzuwenden. Vielleich t kann man<br />
dem japanisch en Sender ja eine andere Ehrung zukommen lassen?<br />
auf ein erhöhtes Einbruch srisiko<br />
hin, etwa wenn Fenster,<br />
Sch uppen- und Garagentüren<br />
off en stehen. Ziel ist die Vorbeugung<br />
von Straft aten, nich t<br />
die Verbrech erjagd. „Aufmerksame<br />
Nach barn sind der<br />
beste Sch utz gegen Einbrech<br />
er.“, sagt der Sich erheitspartner<br />
Jürgen Glindemann,<br />
„Früher war es selbstverständlich<br />
, dass man ein Auge auf<br />
das Haus des Nach barn hatt e,<br />
wenn der verreist war. Doch in<br />
unserer inzwisch en anonymer<br />
gewordenen Gesellsch aft ,<br />
wundert man sich ja nich t mal<br />
mehr, wenn ein Möbelwagen<br />
vor der Tür steht, und fremde<br />
Mensch en den Fernseher aus<br />
dem Haus tragen“.<br />
Die Erfahrung der SiPa zeigt,<br />
dass Einbrech er die Gegend<br />
auskundsch aft en, lange bevor<br />
...lesen & mitreden!<br />
Kleinmach nower Einfamilienhäuser Foto: Roger Dresch er/Hüb<br />
VON ROGER DRESCHER<br />
KLEINMACHNOW.<br />
Nach dem Mauerfall nahm<br />
die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüch<br />
e sprunghaft<br />
zu und erreich te im Jahr 1998<br />
einen Höch stwert von 112<br />
Straft aten. Auf Besch luss einer<br />
Einwohnerversammlung<br />
gründeten Bürger im selben<br />
Jahr gemeinsam mit der Polizei<br />
und dem Ordnungsamt<br />
eine Sich erheitspartnersch aft<br />
(SiPa), um die Kriminalität einzudämmen.<br />
Seitdem setzt sich<br />
das SiPa-Team für mehr Sich erheit<br />
im Ort ein, indem es im<br />
Sinne der Nach barsch aft shilfe<br />
bei Rundgängen im Wohngebiet<br />
die Augen aufh ält, auf<br />
Auff älliges ach tet und Hausbewohnern<br />
Tipps gibt, wie ihre<br />
Häuser sch ützen können. So<br />
weisen die Sich erheitspartner<br />
Sicherheitspartner suchen neue Mitglieder<br />
sie zur Tat sch reiten. Auff ällige<br />
Fahrzeuge oder seltsames<br />
Verhalten können der Polizei<br />
bei der Verhütung und der<br />
Aufk lärung von Einbrüch en<br />
sehr hilfreich sein. „Wir nehmen<br />
Hinweise von Bürgern<br />
jederzeit gern entgegen. Niemand<br />
muss Nach teile fürch -<br />
ten, wenn sich seine Sorge als<br />
gegenstandslos herausstellen<br />
sollte. Lieber einmal mehr die<br />
Beobach tung melden, als einmal<br />
zu wenig“, sagt der Leiter<br />
des Teltower Polizeireviers,<br />
Axel Sander.<br />
Mit den Serien von Autoeinbrüch<br />
en und Diebstählen von<br />
Navigationsgeräten besch äftigt<br />
sich seit 2005 eine Sonderkommission<br />
der Polizei. Die<br />
dreiköpfi ge Ermitt lergruppe<br />
„Soko Navi“ bearbeitete im<br />
vorigen Jahr 97 Anzeigen. Die<br />
Polizeistatistik verzeich net<br />
ein Anstieg der Autoeinbrüch<br />
e um 30 Prozent gegenüber<br />
2010. Wegen des bandenmäßig<br />
organisierten Vorgehens<br />
der Täter konnten nur knapp<br />
14 Prozent der Fälle aufgeklärt<br />
werden.<br />
Im Sommer wird die Zahl der<br />
Fahrraddiebstähle im Bereich<br />
des Sch wimmbades wieder<br />
steigen. Hinweise aufmerksamer<br />
Bürger können der Polizei<br />
auch hier hilfreich sein.<br />
Von den 17 Gründungsmitgliedern<br />
der SiPa sind heute noch<br />
neun tätig, weil einige weggezogen<br />
oder aus Altersgründen<br />
ausgesch ieden sind. Die SiPa<br />
brauch t dringend neue Mitglieder<br />
als Verstärkung des<br />
Teams, auch weil die Gemein-<br />
Fortsetzung auf Seite 2
2 REGIONALES<br />
Fortsetzung des Leitartikels von Seite 1<br />
de mitt lerweile auf 20000 Einwohner gewach sen ist. Mithelfen<br />
kann jeder, der ehrenamtlich Kleinmach nows Sich erheit verbessern<br />
möch te. Vorraussetzung ist, dass er mindestens 18 Jahre<br />
alt ist und einen guten Leumund hat. „Gern würden wir auch<br />
Frauen in unserem Team begrüßen.“ , sagt Jürgen Glindemann.<br />
Für Bewerbungen und Fragen ist die Gemeindeverwaltung<br />
Kleinmach now, Fach bereich Rech t/ Sich erheit/ Ordnung unter<br />
Tel. 877 2111 oder per Mail (Ordnungsamt@kleinmach now.de)<br />
erreich bar.<br />
Termine Fluglärmprotest<br />
BER/BBI-Bürgerforum, Einladung des Bürgermeister von<br />
Kleinmach now, Herr Mich ael Grubert, und BI „Kleinmach now<br />
gegen Flugrouten e.V“<br />
Mo, 19.3.12, 19 Uhr, Bürgersaal im Rathaus Kleinmach now,<br />
Gastredner: MdB Dr. Anton Hofreiter, BÜNDNIS 90 / DIE<br />
GRÜNEN, Vorsitzender des Verkehrsaussch usses des Bundestages<br />
Dr. Hofreiter wird seinen Berich t zur aktuellen Situation des<br />
Widerstands gegen den Bau der dritt en Startbahn am Münch ner<br />
Flughafen geben, und welch e Parallelen sich daraus für Sch önefeld<br />
ziehen lassen. Vortragstitel: „Kampf dem Fluglärm und überdimensionierten<br />
Flughäfen - Wie sich in Münch en der Widerstand<br />
gegen den Bau der dritt en Startbahn verstärkt“<br />
Großdemo, „Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg“<br />
am Sa, 24.3.12, 15 Uhr, am Flughafen Sch önefeld,<br />
zeitgleich auch an allen großen deutsch en Flughäfen<br />
Mott o für die bundesweite parallele Großdemo am 24. März:<br />
„Fluglärm mach t krank“.<br />
Immer freitags um 18.30 Uhr eine Inhouse-Demo im Terminal A,<br />
SXF Sch önefeld statt . Thema in näch ster Zeit: Vorbereitung des<br />
Volksbegehrens Durch setzung eines strengen Nach tfl ugverbotes<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Info-serv Werbeagentur<br />
Inh. Dipl. Ing (FH) Uwe Valentin<br />
Potsdamer Str. 18 A, 14513 Teltow<br />
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Verantwortlich er Redakteur:<br />
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Ansprech partner für Teltow,<br />
Kleinmach ow, Stahnsdorf:<br />
Karsten Sawalski<br />
Tel. 0177/ 400 73 11<br />
karstensawalski@gmx.de<br />
für Steglitz-Zehlendorf<br />
Jacqueline Lorenz<br />
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KLEINMACHNOW<br />
Sportpark Kleinmach now, Fontanestr. 31<br />
Presse & Tabak Clavis, Rathausmarkt, A.-Grimme-Ring 6<br />
Lott o Tabak Zeitsch rift en, Uhlenhorst 1<br />
Back -Shop, R.-Breitsch eid-Str. 4<br />
Wohnstift Augustinum, Erlenweg 72<br />
STAHNSDORF<br />
Bistro am kleinen Anger, Seestr. 27, OT Güterfelde<br />
Ihlefeld Hifi -TV, Berliner Str. 8, OT Güterfelde<br />
Saft oase, Dorfstr. 10, Stahnsdorf / OT Sch enkenhorst<br />
TBS-Tankstelle,W.-Külz-Straße, Dorfplatz<br />
RSV Sportplatz, Vereinsgebäude, Zillestr. 32<br />
Shop Sch midt, Potsdamer Allee 129<br />
AUX DELICES NORMANDS, Dorfplatz 6<br />
FIT 2000, Grüner Weg 3-5<br />
Café im Garten, Ruhlsdorfer Str. 14-16<br />
TELTOW<br />
Mühlendorf-Apotheke, Kanadaallee 10<br />
Feinkost-Hexe, im NP-Markt, Lich terfelder Allee 165<br />
Reha-Zenrum (Foyer), Seehof, Lich terfelder Allee 55<br />
Simons Presse-Shop, am S-Bhf. Teltow, L.-Lott e-Hermann-Str. 4<br />
Simons Presse-Shop, Pfl anzen-Kölle, Asternstr. 2<br />
Presseparadies Clavis, Potsdamer Str. 57<br />
Friseursalon Lauenstein, Teltower Str. 2 OT Ruhlsdorf<br />
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Gaststube Mc Hartung, Teltower Str. 22 a, OT Ruhlsdorf<br />
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ZEHLENDORF<br />
Theaterkasse Zehlendorf, Nähe S-Bahnhof, Teltower Damm 22<br />
Vom Fass, Frau Rosensch ild, im Kastanienhof, Clayallee 347c<br />
Gartenbau Rothe, Blumen-Pavillion, Clayallee 282f<br />
Wasserbett en Nimz, Berliner Str. 51<br />
Zeitungs-Shop, S-Bahnhof Mexikoplatz, Mexikoplatz<br />
Postpoint Nimz, Berliner Str. 51<br />
Bäck erei NUN, Ludwigsfelder Str. 2<br />
Kiosk Mach nower Str./Eck e Camphausenstr.<br />
Presse-Shop Sch lach tensee, Ärztehaus, Breisgauer Str.<br />
Die Veröff entlich ung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos<br />
ist dem Verlag vorbehalten. Alle Rech te beim Herausgeber. Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.<br />
Mit dem „Fußbus“<br />
zur Schule<br />
Kommunen setzen Maßnahmen für sichere Schulwege in Gang<br />
STAHNSDORF / TELTOW /<br />
KLEINMACHNOW. Nach -<br />
dem in Stahnsdorf vor 14 Tagen<br />
am „Runden Tisch Verkehr“<br />
über die Gefahren auf<br />
zu engen Gehwegen geklagt<br />
wurde (<strong>Bäke</strong> <strong>Courier</strong> berich -<br />
tete), stellt die Stadt Teltow<br />
den „Sch ulexpess“ vor und in<br />
Kleinmach now wird erneut<br />
die „Autofreie Sch ule“ beworben.<br />
In der Teltower Anne-Frank-<br />
Grundsch ule wird es ab Mai<br />
den sogenannten „Sch ulexpress“<br />
geben. Es handelt sich<br />
dabei um ein Verkehrsprojekt,<br />
mit dem Eltern einen Beitrag<br />
zum sich eren Sch ulweg ihrer<br />
Kinder leisten können. Die<br />
Kinder sollen den Sch ulweg<br />
zu Fuß und möglich st in kleinen<br />
Gruppen zurück legen.<br />
Hauptziel ist, den Autoverkehr<br />
von der Sch ule fern zu<br />
halten. Dazu erklärt Mich ael<br />
Belkner, Fach bereich sleiter für<br />
Sch ule, Kultur und Soziales<br />
der Teltower Stadtverwaltung:<br />
„Das Fahrzeugaufk ommen<br />
rund um die Sch ule entsteht<br />
überwiegend durch bringende<br />
und abholende Eltern. Jedes<br />
Auto, das im Bereich der Sch ule<br />
parkt, beeinträch tigt die<br />
Sich t der Kinder, die die Straße<br />
überqueren wollen und stellt<br />
eine potenzielle Gefahrenquelle<br />
dar“. Ein weiterer Grundgedanke<br />
des Projektes ist es,<br />
den Kindern im Zuge des allein<br />
zurück gelegten Sch ulweges<br />
praktisch e Erfahrungen<br />
im Umgang mit dem Verkehr<br />
zu vermitt eln und somit das<br />
kindlich e Selbstbewusstsein<br />
zu fördern. „Auch sind Bewegung<br />
und frisch e Luft positive<br />
Begleitersch einungen für die<br />
Kinder“, heißt es in der Pressemitt<br />
eilung der Stadt.<br />
Die Idee stammt von der Bremer<br />
Initiative „Sch ulexpress“,<br />
die sehr erfolgreich sein soll,<br />
wie der regionale Verkehrsexperte,<br />
Dr. Detlef Fanter, bereits<br />
vor 14 Tagen in Stahnsdorf berich<br />
tete. „Diese Idee wollen<br />
wir nun auch für Teltow umsetzen“,<br />
sagt Fach bereich sleiter<br />
Mich ael Belkner. In Vorbereitung<br />
des Projekts haben die<br />
Eltern einen Haltestellenplan<br />
entworfen.<br />
Vor dem Start im Mai wird<br />
die Stadt auf dieser Grundlage<br />
im Einzugsgebiet der Anne-<br />
Frank-Grundsch ule zwölf Haltestellen<br />
einrich ten, die jeweils<br />
mit einem einheitlich en Sch ild<br />
gekennzeich net werden. Diese<br />
sollen den Kindern als Treff -<br />
punkt dienen, um von da aus<br />
gemeinsam zur Sch ule zu gehen.<br />
Die Haltestellen können<br />
auch von Eltern genutzt werden,<br />
für Kinder, deren Sch ulweg<br />
zu lang ist. Jene Eltern<br />
fahren zu einer Haltestelle in<br />
ihrer Nähe und lassen die Kinder<br />
von dort aus zur Sch ule<br />
laufen. Auf diese Weise verteilt<br />
sich der Verkehr und das morgendlich<br />
e Chaos direkt vor der<br />
Sch ule wird vermieden. Teltows<br />
Bürgermeister Thomas<br />
Sch midt (SPD) ist sich sich er,<br />
dass sich die Idee durch setzen<br />
wird: „Der Leitgedanke ist<br />
einfach , aber eff ektiv“. Sollte<br />
sich das Konzept bewähren,<br />
könnte es auch an den anderen<br />
Grundsch ulen eingerich tet<br />
werden.<br />
Die Lokale Agenda Kleinmach -<br />
now hat vor <strong>kurz</strong>em Briefe an<br />
alle Sch ulen (staatlich e und<br />
private) in der Gemeinde versch<br />
ick t, mit dem Aufruf sich<br />
am Projekt „Autofreie Sch ule“<br />
zu beteiligen. Damit soll das<br />
bereits gelaufene Projekt der<br />
Freie Waldorfsch ule aus dem<br />
letzten Jahr fortgesetzt und<br />
erweitert werden. Die Sch üler<br />
sollten dabei nur bis zum Rathausmarkt<br />
gebrach t werden<br />
und wurden dann mit Sch ülerlotsen<br />
auf den Seeberg geleitet.<br />
Für die Umsetzung bekam die<br />
Waldorfsch ule einen Umweltpreis<br />
der Gemeinde. „Auch<br />
der Sch ulweg kann zum positiven<br />
Erlebnis werden“, sagt<br />
Barbara Sahlmann von der<br />
Gruppe „Verkehr“ in der Lokalen<br />
Agenda, „man lernt die<br />
Umgebung besser kennen und<br />
kann sich mit Sch ulkameraden<br />
austausch en und Spaß haben“.<br />
Beispiele aus Dortmund und<br />
Bozen zeigen, dass so ein Projekt<br />
mit viel Erfi ndungsreich -<br />
tum gestaltet werden kann,<br />
meinen Barbara und Peter<br />
Sahlmann. KaSa<br />
Info: Die Initiative stellt<br />
sich unter www.sch ulexpress.de<br />
vor.<br />
83 Überfl üge täglich, statt 48<br />
STAHNSDORF. Der Flughafen<br />
BER ist noch gar nich t in<br />
Betrieb, da sind die einst angekündigten<br />
Flugbewegungen<br />
sch on nich t mehr gültig. Die<br />
Deutsch e Flugsich erung (DFS)<br />
hat kürzlich den „Prognosefl<br />
ugplan 2012“ erhalten und<br />
die Zahlen an die betroff enen<br />
Kommunen weitergegeben.<br />
Demnach ist ab Juni dieses<br />
Jahres täglich mit 83 Überfl<br />
ügen auf der sogenannten<br />
„Wannseeroute“ zu rech nen.<br />
Die Angaben beziehen sich auf<br />
Flüge bei Westwindbetrieb.<br />
Angekündigt waren zuvor<br />
48 Überfl üge täglich . Auf der<br />
Route, die südlich von Potsdam<br />
entlang führt, sollen die<br />
Überfl üge dagegen um 8 pro<br />
Tag zurück gehen. „Es hätt e<br />
niemals zur Festlegung der<br />
Wannseeroute kommen dürfen“,<br />
verkünden die Rech ts-<br />
Projekte in Arbeit: damit Kinder ihren Sch ulweg - bei stetig wach sendem Verkehrsaufk ommen - sich er bewältigen<br />
können. Foto: www.sch ulebewegt.ch<br />
Flugrouten über der Region:<br />
Gemeinden klagen gegen Festsetzung der Wannseeroute<br />
anwälte Geulen & Klinger,<br />
deren Kanzlei die Kommunen<br />
Teltow, Kleinmach now und<br />
Stahnsdorf vertritt , die Festlegung<br />
aufgrund veralteter Zahlen<br />
sei ein „sch werwiegender<br />
Rech tsfehler“. In Kleinmach -<br />
now und Stahnsdorf, die am<br />
stärksten von der Route betroff<br />
en sein könnten, haben<br />
die Gemeindevertreter die<br />
Klagen gegen die Festsetzung<br />
der Wannseeroute bereits einstimmig<br />
besch lossen.<br />
Die Anwaltskanzlei Geulen<br />
& Klinger soll die rech tlich en<br />
Interessen der Kommunen<br />
in einer ersten Instanz vertreten.<br />
Für den Rech tsstreit<br />
veransch lagt Kleinmach now<br />
zunäch st zirka 30 000 Euro,<br />
weitere Kosten könnten entstehen,<br />
wenn Sach verständige<br />
hinzugezogen werden müssen<br />
oder wenn man eine Niederla-<br />
ge erleidet und dann die gegnerisch<br />
en Rech tsanwälte und<br />
das Gerich t bezahlen müsste.<br />
Weil sowieso mit wach sendem<br />
Flugverkehr gerech net werden<br />
müsse, sch lägt Brandenburgs<br />
CDU-Chefi n Saskia Ludwig<br />
vor, den ehemaligen Militärfl<br />
ughafen in Sperenberg als<br />
Erweiterung für Sch önefeld<br />
zu erhalten – das berich teten<br />
kürzlich die Potsdamer Neueste<br />
Nach rich ten (PNN). Laut<br />
Ludwig wird der Flughafen<br />
BER sch on in einigen Jahren<br />
an seine Grenzen stoßen. Von<br />
der Landesregierung fordert<br />
sie, ein langfristiges Konzept<br />
für die näch sten 20 bis 30 Jahre<br />
vorzulegen. Die CDU-Chefi n<br />
zieht Parallelen zum Flughafen<br />
Frankfurt/Main, wo vor<br />
<strong>kurz</strong>em die vierte Startbahn<br />
eröff net wurde. Die Planungen<br />
dafür hatt en sch on 1996 begonnen.<br />
Während am Himmel immer<br />
mehr Verkehr erwartet wird,<br />
stock en die Vorhaben, den<br />
Flughafen BER auf der Straße<br />
mit dem Öff entlich en Personen<br />
Nahverkehr (ÖPNV)<br />
zu verbinden. Die geplante<br />
Havelbuslinie 600, die mit Betriebsbeginn<br />
des Flughafens<br />
am 3. Juni, die Region Teltow,<br />
Kleinmach now, Stahnsdorf<br />
mit Sch önefeld verbinden<br />
soll, sei eine „wack lige Sach e“,<br />
sagte Havelbus-Gesch äft sführer<br />
Dieter Sch äfer kürzlich gegenüber<br />
der Märkisch en Allgemeinen<br />
Zeitung (MAZ). Die<br />
Finanzierung der Buslinie sei<br />
noch off en, weil es aus Teltow-<br />
Fläming und Dahme-Spreewald<br />
noch keine Zusagen gibt,<br />
ob sie sich daran beteiligen.<br />
Geplant ist eine Route quer<br />
durch beide Nach barkreise.<br />
KaSa<br />
Näch ste Termine siehe oben links
www.baeke-courier.de 4/2012 | 9. KW<br />
Die Fachtagung<br />
Reportage einer (gescheiterten) Recherche<br />
DRITTE SEITE<br />
3<br />
Lesen & Mitreden<br />
„Nur über die Pressestelle!“<br />
Irgendwann ist das Maß voll. Irgendwann fragt man sich : „Hier<br />
ist doch was faul im Staate Dänemark?“. Es kann doch nich t<br />
sein, dass Fach leute im Öff entlich en Dienst, die eine Tagung<br />
zum Thema „Jugendkriminalität“ besuch t haben, nich t öff entlich<br />
darüber reden wollen. Wenn Telefongespräch e abrupt enden,<br />
wenn Rech erch eanfragen auf unbestimmte Zeit versch oben<br />
werden, wenn bei jeder Frage gleich auf die Pressestelle<br />
verwiesen wird oder wenn verlangt wird, dass Texte vor Veröff<br />
entlich ung vorgelegt werden – dann ist auf jeden Fall etwas<br />
faul. Die Regelung „Nur über die Pressestelle!“, die hier leider<br />
überall üblich ist, halte ich für eine Presseverhinderungstaktik.<br />
Die Verantwortlich en wissen nur allzu gut, dass die Zeit von<br />
uns Journalisten immer knapp bemessen ist. Die Verwaltungen<br />
hingegen gewinnen dadurch Zeit. Entweder der Reporter gibt<br />
auf, weil ihm das Prozedere zu lange dauert (sch ließlich sind<br />
die hiesigen Pressestellen nich t immer besetzt), oder man kann<br />
verwaltungsintern sogenannte „Sprach regelungen“ treff en, mit<br />
denen dem Interviewpartner dann ein „Maulkorb“ verpasst<br />
wird - der ist dann nur etwas weitmasch iger als das bekannte<br />
Redeverbot.<br />
Zurück zum Thema „Jugendkriminalität“. Es ist sch on erstaunlich<br />
, dass Experten auf dem Gebiet der Jugendarbeit mit dem<br />
Begriff der „Wohlstandsverwahrlosung“ so gar nich ts anfangen<br />
können. Auf den Begriff habe ich es bei der Rech erch e nich t<br />
angelegt – das möch te ich hier ausdrück lich betonen. Doch obwohl<br />
die Frage danach immer nur am Rande gestellt wurde,<br />
reagierten fast alle Befragten sehr zurück haltend. Warum? Es<br />
ist sch on klar, dass Kleinmach now nich t gerne mit dem Etikett<br />
„Wohlstandsverwahrlosung“ gebrandmarkt werden möch te.<br />
Das Wort entstammt aber nich t der Sensationspresse, sondern<br />
der Soziologie und bedeutet „eine Erziehung ohne Grenzen bezüglich<br />
materieller Dinge zu führen“. Wenn es ein solch es Phänomen<br />
in der Gemeinde oder in der gesamten Region geben<br />
könnte, sollte man off en damit umgehen und es nich t zum Tabuthema<br />
erklären. Probleme über die nich t geredet wird, treten<br />
bekanntlich irgendwann auf viel grausamere Weise ans Lich t<br />
der Öff entlich keit.<br />
Über Jugendlich e und mit Jugendlich en wird in der Region im<br />
Allgemeinen zu wenig geredet. Und wenn, dann sind sie das<br />
Problem. Im Kleinmach nower Bauaussch uss wurde kürzlich<br />
erneut die Ansiedlung eines Bio-Supermarktes an der Förster-<br />
Funke-Allee abgelehnt. Die Anwohner hatt en neben der Angst<br />
vor mehr Verkehrslärm auch Befürch tungen geäußert, auf dem<br />
zugehörigen Parkplatz könnten sich nach ts Jugendlich e treff en,<br />
saufen und Randale mach en.<br />
Ob Polizei, Jugendgerich tshilfe, ob Fach bereich e in Kommunen<br />
und Landkreisen oder die Mitarbeiter in Jugendeinrich tungen,<br />
sie alle stehen in der Pfl ich t, die Öff entlich keit über ihr Tun zu<br />
informieren. Umso ehrlich er die Experten ihr Wissen der Presse<br />
mitt eilen, desto realistisch er kann sich die Öff entlich keit ein Bild<br />
über die Jugend mach en. Karsten Sawalski<br />
VON KARSTEN SAWALSKI nie etwas gehört haben oder piert und den Begriff „Wohlgendgerich tshilfe“ hat Dani-<br />
sie können das sch limme Wort standsverwahrlosung“ kennt ela Adams-Klose von der Ju-<br />
Der <strong>Bäke</strong> <strong>Courier</strong> versuch te in mit der Region nich t in Zu- die Polizei sch einbar nich t. gendgerich tshilfe Potsdamder<br />
vergangenen Woch e telefosammenhang bringen. Die So-<br />
Mitt elmark einen Vortrag auf<br />
nisch die Ergebnisse der Fach - zialarbeiter fühlen sich unter- In den Amtsstuben<br />
der Fach tagung gehalten. Auf<br />
tagung „Jugendwelten“ zu einander ausreich end vernetzt Bodo Rudolph, Fach bereich s- Nach frage vom <strong>Bäke</strong> <strong>Courier</strong><br />
rech erch ieren, die am Freitag und die Jugendkriminalität leiter beim Landkreis für Kin- sagt sie: „Unsere Zahlen sind<br />
vor 14 Tagen in Werder/Havel sinkt sowieso. Warum dann der, Jugend und Familie, kennt dazu aber nich t aussagekräf-<br />
statt fand. Über die Rech erch e nur diese Angst vor der Öf- den Begriff „Wohlstandvertig“. Sie ist dennoch bereit, eine<br />
lässt sich viel erzählen – zum fentlich keit? Der Satz: „Wenwahrlosung“ und er ist ihm Power-Point-Darstellung ihres<br />
Thema leider wenig. Die Taden Sie sich an die Pressestel- auch im Zusammenhang mit Referats zur Verfügung zu<br />
gung soll erfolgreich gewesen le!“ fi el bei dieser Rech erch e der Gemeinde Kleinmach now stellen. Zunäch st. Zwei Stun-<br />
sein, sagt man. Wie es aber verdäch tig oft .<br />
geläufi g. Der Fach bereich sleiden später sagt sie, dass sei nur<br />
wirklich um die Jugendkrimiter<br />
berich tet zudem, , dass Kin- über die Pressestelle des Landnalität<br />
in der Region bestellt Die Polizei<br />
der und Jugendlich e aus a gutkreises möglich . Die Präsenta-<br />
ist, das will keiner sagen. Ei- Für mehr Klarheit hätt e eine<br />
situierten situierten Familien bes besonders tion war auf der Fach tagung<br />
ne ganze Woch e lang versuch te Einsch ätzung der Polizei sor- an der Tren-<br />
jedem Journalisten zugänglich<br />
der Autor dieser Reportage, die gen können, die ja die Entnungih-<br />
– jetzt geht es nur noch über<br />
Meinungen der beteiligten Exwick lung von JugendkrimirerEl- die Pressestelle. Warum? „Sie<br />
perten einzuholen. Vergebens. nalität statistisch erfasst. Aber<br />
tern kennen doch das Prozedere“,<br />
Fach bereich sleiter, Sozialar- so einfach ist das nich t. Am<br />
lei- sagt Daniela Adams-Klose.<br />
beiter und die Polizei sch euen Montag nach der Tagung stellt<br />
den<br />
das Lich t der Öff entlich keit, der <strong>Bäke</strong> <strong>Courier</strong> eine Anfra-<br />
– „da Jugendhilfe vor Ort<br />
wenn es um eine Einsch ätzung ge per Mail an die Pressestelle<br />
wer- Der Anruf beim Jugendtreff<br />
der „Jugend“ geht.<br />
der Polizeidirektion West.<br />
d e n Teltow ist der kürzeste: „Ho-<br />
Es handelt sich um fünf<br />
manch- ma len Sie sich einen Termin bei<br />
BELZIG / TELTOW/ KLEIN- Fragen: Wie hat sich<br />
mal<br />
regel- der Stadt, dann können wir<br />
MACHNOW. Mea Culpa die Jugendkriminali-<br />
rech te Rosen- reden! Wir haben strikte An-<br />
- ich hätt e dabei sein sollen, tät in unserer Regi- Regi-<br />
kriege kriegeausgeweisungen bekommen!“, heißt<br />
dann wäre alles viel einfach er<br />
foch foch ten“, ten sagt es, dann wird der Hörer auf-<br />
gewesen. Auf einer Tagung<br />
er. RRudolph<br />
gelegt. Stadtsprech erin An-<br />
können die Verantwortlich en<br />
empfi eehlt<br />
für drea Neumann versuch t zu<br />
nich t so einfach ausweich en.<br />
die<br />
weitere besch wich tigen: Im Umgang<br />
Aber nich t einmal Journa-<br />
Rech Recherche, mit Jugendlich en gerate der<br />
listen können an zwei Orten<br />
se seinen Ton etwas rüder. Sie sorgt zu-<br />
gleich zeitig sein. Normaler-<br />
NNamens<br />
mindest dafür, dass Dirk Orweise<br />
ist es kein Problem, so<br />
vetter,phal, Leiter des Jugendtreff s,<br />
eine Veranstaltung im Nach -<br />
Klaus noch einmal zurück ruft . Viele<br />
hinein zu rech erch ieren. Man<br />
Rudol- Kinder und Jugendlich e aus<br />
erkundigt sich beim Veranstalph<br />
von Migrantenfamilien (aus 9 bis<br />
ter wer dabei gewesen ist und<br />
d e r 12 Nationen) besuch en die<br />
fragt die Teilnehmer, was sie<br />
Polizei- städtisch e Einrich tung. Es gibt<br />
an Erkenntnissen mit nach<br />
direktion aber keine Probleme, sagt Dirk<br />
Hause genommen haben.<br />
West an- Orphal, dafür sorge man mit<br />
Dieses Mal stellte sich die Re-<br />
der strikten Durch setzung der<br />
ch erch e als problematisch he- on entwick elt? Was leistet die zurufen, der sei für den Be- Hausordnung. „Den Jugendraus.<br />
Polizei vor Ort an Prävention? reich „Prävention“ zuständig verantwortlich en der Polizei<br />
Unter dem Titel „Jugend- Wirkt sich das Fehlen von Dis- und steht auch als Referent habe ich sch on lange nich t<br />
welten in Potsdam-Mitt elkotheken in irgendeiner Form auf dem Tagungsprogramm. mehr gesehen“, sagt Orphal,<br />
mark“ hatt en die Polizeidirek- aus? Ist „Wohlstandsverwahr- Klaus Rudolph hat den Vor- er vermisst ihn aber auch nich t.<br />
tion West (Brandenburg) und losung“ bei der Polizei ein trag aber gar nich t gehalten. Der Kleinmach nower Street-<br />
der Landkreis in das Ober- Begriff ? Welch en Anteil hat „Dazu kam es nich t“, sagt der worker Alexander Bonatz, der<br />
stufenzentrum Werder/Havel „Mobbing in Sch ulen“ an der Polizeihauptkommissar, und im Jugendclub CARAT ver-<br />
geladen. Angesproch en wur- Polizeiarbeit? Polizeisprech er er habe dazu auch gar nich ts ankert ist, trifft sich einmal<br />
den Führungskräft e der Polizei,<br />
Vertreter der Justiz, Leh-<br />
Heiko Sch midt antwortete gut vorbereitet. Irgendwie fühlt in der Woch e mit der Polizei<br />
1,5 Stunden später: Für den er sich für die Presse nich t zur Sprech stunde im Rathaus. Das Programm ab 3. März<br />
rer und Sch ulleiter, Fach kräft e März sei ein Pressegespräch zuständig und das Gespräch „Auf dem <strong>kurz</strong>en Dienstweg“,<br />
der Jugendhilfe und Vertreter vorgesehen, das sich mit dem wird abrupt beendet.<br />
sagt er. Dabei tausch t man sich<br />
aus Politik und Verwaltung. Thema „Jugenddelinquenz Hat Kleinmach now ein Pro- auch darüber aus, wo die Ju-<br />
Am Vormitt ag sollte es Vorträ- befasse. Dem wolle man nich t blem? „Wir haben Jugendlich e, gendlich en sich treff en. „Wir<br />
ge zum Stand der Forsch ung vorgreifen. Aber die Erfah- aber kein jugendspezifi sch es haben viele Treff punkte, wo<br />
über „Jugenddelinquenz“ und rung im Journalismus lehrt: Problem“, meint Bett ina Kon- sich aber ständig neue Leu-<br />
zur „Entwick lung jugendli- Aufgesch oben ist meist aufgerad. Die Kleinmach nower te treff en. Das mach t meine<br />
ch er Straft aten“ geben – der hoben. Irgendwann im März Fach bereich sleiterin für Sch u- Arbeit sch wierig, weil ich Be-<br />
letztere Beitrag fi el wohl aus. sind die Erinnerungen der le/Kultur sprich t dennoch von ziehungen aufb aue“, sagt der<br />
Nach der Mitt agspause wur- Tagungsteilnehmer verblasst. einer „Herausforderung“, Streetworker. „Wohlstandsde<br />
in vier regionalen Grup- Außerdem muss es möglich der sich die Gemeinde stellen verwahrlosung“ begegnet ihm<br />
pen gearbeitet – eine davon sein, dass die Polizei anhand müsse. Entsprech ende Maß- nich t im Alltag, „das sind mehr<br />
• Demo gegen Fluglärm auf dem Ku-Damm<br />
• Probleme im Teltower Busch wiesenkarree -<br />
die Bauverwaltung antwortet<br />
• Axel Wagner engagiert sich im Projekt:<br />
Frisöre für Sch önere Welt<br />
• Sich erheitspartner gesuch t<br />
• Die hohe Käsetorte von Bäck er Neuendorff<br />
• Vorgestellt: Die Teltower Firma EBK, Gastgeber<br />
des TelTalks des UV-Brandenburg<br />
• „Be a Star“ - Mädch enband im fi nalen Casting<br />
• Jutt a Römer stellt aus<br />
war mit Vertretern aus Teltow, konkret gestellter Fragen jenahmen seien bereits in der emotionale Probleme, die Ju-<br />
Stahnsdorf, Kleinmach now derzeit eine Einsch ätzung ab- Umsetzung, es gibt einen „Jugendlich e mit sich rumtragen“.<br />
und Nuthetal besetzt. Ziel der geben kann – oder? Also wiegendentwick lungsplan“, in Den regelmäßigen Kontakt zur<br />
Veranstaltung sollte sein, eiderholte der <strong>Bäke</strong> <strong>Courier</strong> die dem eine zweite Streetworker- Polizei pfl egt auch das Jugendnen<br />
gemeinsamen Stand der Anfrage am Dienstag mit dem Stelle vorgesehen ist. Die Fach - haus Sch iff er des Job e.V. in<br />
Entwick lung zu erarbeiten, die Hinweis, dass man das Thema bereich sleiterin fi ndet es sch a- Teltow, sagt Torsten Sch iff ner,<br />
eigene Praxis zu refl ektieren der Tagung – die ja öff entlich de, dass in den Workshops der der auch die Fach tagung be-<br />
und nach der Polizeireform war – gerne auch aus Sich t Fach tagung keine Polizei dasuch te. Torsten Sch iff ner fi ndet<br />
neue Handlungsoptionen zu der Polizei beleuch ten möch - bei gewesen ist: „Dann hätt e die Idee gut, die dort geäußert<br />
verabreden.<br />
te. Auf diese „Penetranz“ re- man sich darüber austausch en wurde: „Ein Open-Air-Konzert<br />
Wunderbar, denkt man sich agierte Polizeisprech er Heiko können, wie man Prävention im Freibad Kiebitzberge wäre<br />
als Journalist, endlich hat man Sch midt genervt: Man sei zwar konkret in der Gemeinde ge- sch ön und dabei sollten auch<br />
mal alle Experten zusammen bereit „eine Extra-Rech erch e“ staltet“. Den Begriff „Wohl- wir Erwach senen ganz auf<br />
und kommt so an eine realis- zu erstellen, aber wie lange standverwahrlosung“ will Kaff ee und Zigarett en verzich -<br />
tisch e Einsch ätzung, wie der das dauern werde, könne er sie mit Kleinmach now nich t ten!“. Der Sozialarbeiter sch eut<br />
Stand der Dinge ist. Pusteku- nich t beurteilen. Es wird ganze zusammenbringen – „das ist sich nich t, die Probleme, die<br />
ch en! Zusammengefasst erge- fünf (!) Tage dauern. Und ein höch stens ein Teilaspekt des es in der gesamten Region im<br />
ben die Telefongespräch e mit Erinnerungsanruf am Freitag Problems“. Die Fach bereich s- Zusammenhang mit Jugend-<br />
neun Teilnehmern der Tagung ist nötig, um überhaupt etwas leiterin möch te den Text vorlich en gibt, zu benennen: „Al-<br />
die Aussage, dass man sich in die Hand zu bekommen. her lesen, bevor der im <strong>Bäke</strong> kohol, Cannabis, Graffi ti“. Na-<br />
um die Jugend in der Region Mit dem, was Polizeisprech er <strong>Courier</strong> veröff entlich t wird. türlich gilt hinsich tlich dessen<br />
wohl nich t allzu viele Sorgen Heiko Sch midt sch ick t, ist aber<br />
auch im Jugendhaus Sch iff er<br />
mach en sollte. Von „Wohl- nich ts anzufangen: Die Stati- Zensur?<br />
eine strikte Hausordnung.<br />
standsverwahrlosung“ wollen stik ist veraltet, der Rest wurde Zur „Entwick lung und zum<br />
die Gefragten entweder noch aus Flyern allgemeiner Art ko- Stand der Arbeit in der Ju-<br />
teltOwkanal
4 TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF<br />
<strong>kurz</strong> <strong>notiert</strong><br />
Bücher lieben lernen<br />
Kleinmach nower Kitas können jetzt mit Lesepaten rech nen<br />
In Kleinmach now<br />
leben viele lesefreudige<br />
Familien.<br />
Die Bibliothek der<br />
Gemeinde ist ein<br />
Besuchermagnet.<br />
Am Rathausmarkt<br />
herrsch t derzeit<br />
aber auch große<br />
Freude, weil das<br />
Projekt „Lesepaten“<br />
ausgesproch en gut<br />
startete. Bibliothek<br />
und die Akademie<br />
Marlies Lemke, Anke Fich tmüller und Christiane<br />
Grahlow sind begeistert vom Lesepaten-Projekt .<br />
2. Lebenshälft e haben woch enlang mit Aushängen in den Kleinmach<br />
nower Kitas ehrenamtlich e Vorleser und Vorleserinnen gesuch<br />
t. Jetzt haben 17 Senioren bereits das erste Seminar in der<br />
Bibliothek absolviert.<br />
Unter den Lesepaten sind auch fünf Männer - „eine ech te Überrasch<br />
ung“, fi ndet Bibliotheksleiterin Anke Fich tmüller. Nun<br />
beginnt die Kontaktaufnahme und Vermitt lung in die versch iedenen<br />
Einrich tungen, eine Aufgabe der Koordinatorin Marlies<br />
Lemke von der Akademie 2. Lebenshälft e. Fach lich e Unterstützung<br />
für das Projekt kommt auch von der bundesdeutsch en<br />
„Stift ung Lesen“.<br />
Die Lesepaten nehmen sich jede Woch e einige Stunden Zeit, um<br />
mit den Kita-Kindern die Phantasie und den Spaß der Büch erwelt<br />
zu entdeck en. „Viele Senioren haben Lust, etwas zurück zugeben<br />
- oft dafür, dass sie ein gutes Leben führen können“, fasst<br />
Fich tmüller die idealistisch e Einstellung der ehrenamtlich en<br />
Helfer zusammen. Die Bibliothekarin hat bereits im Elbe-Elster-<br />
Kreis einen Lesepaten-Kreis aufgebaut und sich anfangs ernsthaft<br />
gefragt, ob in dem bildungsorientierten Kleinmach now<br />
überhaupt Bedarf an Leseförderung besteht. „Die Kitas waren<br />
aber sofort begeistert von dem Vorsch lag, und mit dem Netzwerk,<br />
das die Akademie für ehrenamtlich e Einsätze aufgebaut<br />
hat, passte alles gut zusammen.“ Seit Oktober haben die Partner<br />
das Projekt sehr gründlich vorbereitet. Die Kitaverwaltung<br />
musste ins Boot geholt, aber auch eine Auswahl an Kinderbüch<br />
ern bereit gestellt werden. Für Christiane Grahlow, die die<br />
Kinder- und Jugendabteilung der Büch erei aufgebaut hat und<br />
selber gerne und gut vorliest, eine nahezu perfekte Aufgabe. Ihre<br />
Lieblingsgesch ich ten sind die vom Mich el. Astrid Lindgren<br />
wird von den Kindern immer geliebt. „Wir ach ten aber auch darauf,<br />
dass die Kinder sich in Gesch ich ten wiederfi nden können,<br />
die in die heutige Welt passen, in der sie aufwach sen“, erzählt<br />
Fich tmüller und ergänzt sch munzelnd, dass zurzeit Kühe wie<br />
„Mama Muh“ oder „Liselott e“ gut ankommen.<br />
Wich tig sei aber vor allem, dass die Lesepaten den Vorlesestoff<br />
mögen, erklärt Marlies Lemke, die selber Erfahrungen als Lesepatin<br />
mach te. Jetzt steht sie allen Beteiligten als Ansprech partnerin<br />
zur Verfügung. „Vieles müssen wir erst einmal ausprobieren<br />
und können es dann in der Praxis verbessern“, meint sie und organisiert<br />
auch die regelmäßigen Weiterbildungen für die Projektteilnehmer.<br />
Interessierte können sich gerne melden, denn in Teltow<br />
und Stahnsdorf hat die Akademie die Bibliotheken für das<br />
neue Projekt gewinnen können. Gesuch t wird aber auch noch<br />
ein Sponsor, denn für die Einladung eines Stimmbildners reich t<br />
das Geld einfach nich t. Text/Foto: G. Mich alsky<br />
Infos bei der Akademie 2. Lebenshälft e, Tel. 03328 473134.<br />
keine Beratung<br />
kein Verkauf<br />
80 Jahre gute Arbeit<br />
Freiwillige Feuerwehr Kleinmachnow hat Geburtstag<br />
Für die freiwillige Feuerwehr<br />
Kleinmach now passt<br />
das 80jährige Jubiläum in diesem<br />
Sommer gut in den Zeitplan.<br />
Die 83 Mitglieder haben<br />
neben ihren Einsätzen im<br />
vorigen Jahr den Anbau der<br />
Wach e mit einem guten Anteil<br />
Eigenleistung erfolgreich<br />
abgesch lossen. Die Zahl der<br />
aktiven Mitglieder ist erfreulich<br />
erweise auf 37 gestiegen<br />
und der Fuhrpark wurde in<br />
den Jahren zuvor fast rundum<br />
erneuert, berich tete Kleinmach<br />
nows Wehrführer Mario<br />
Groch olski bei der Vorstellung<br />
des Jahresberich tes für 2011.<br />
Und auch bei der Hauptaufgabe<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
kann Groch olski stolz Bilanz<br />
ziehen: „Nach dem Eingang<br />
eines Notrufes in unserer Wach<br />
e sind wir mit unseren Wagen<br />
fünf Minuten später sch on<br />
unterwegs, sch neller kann keine<br />
Feuerwehr in Kleinmach -<br />
now vor Ort sein.“<br />
196 Einsätze - einen mehr als<br />
2010 - fuhren die Männer im<br />
vergangenen Jahr. Dabei galt<br />
es, 51 Brände zu lösch en und<br />
den Sch aden von 16 Verkehrsunfällen<br />
zu beheben. Kleinmach<br />
now ist 2011 insgesamt<br />
von größeren Einsätzen zwar<br />
versch ont geblieben, die Statistik<br />
wird aber von dem tragisch<br />
en Todesfall bei einem<br />
Brand in den Wendemarken<br />
im Februar übersch att et. „Auf-<br />
KLEINMACHNOW. Die Nutzung<br />
der Hakeburg wird sich<br />
weiter verzögern. Der Eigentümer,<br />
die Orco Germany, hat<br />
das Vorhaben vorerst storniert,<br />
die Hakeburg in ein Hotel umzuwandeln<br />
und mit Bett haus<br />
und Biergarten zu erweitern.<br />
Grund der Stornierung ist,<br />
dass der Investor bisher keinen<br />
Hotelbetreiber für die Burg fi nden<br />
konnte. Um den Leerstand<br />
und Verfall der Immobilie zu<br />
beenden, hat der Eigentümer<br />
eine Umnutzung beim Bauaussch<br />
uss beantragt. Vorgesehen<br />
ist nun, in der Burg, der<br />
Sch lossremise und im Torhaus<br />
16 Eigentumswohnungen einzurich<br />
ten. Auch sollen private<br />
Gärten rund um Burg und Torhaus<br />
angelegt werden.<br />
Um eine ruhige Wohnnutzung<br />
des Grundstück s zu ermöglich<br />
en, möch te die Orco Germany<br />
den Fahrweg zur Burg<br />
für die öff entlich e Nutzung<br />
sperren. Auch das allgemeine<br />
Wegerech t für den Uferweg<br />
am Mach nower See soll einsch<br />
ränkt werden.<br />
„Eine Besch neidung des Wegerech<br />
ts kommt für den Uferweg<br />
nich t in Frage.“, sagt Bürgermeister<br />
Grubert (SPD).<br />
Auch für Ludwig Burkhart,<br />
Fraktionsvorsitzender der<br />
CDU, ist eine Sperrung des<br />
Uferweges „nich t hinnehmbar“.<br />
Kleinmach nows Wehrführer Mario Groch olski. Foto: gm<br />
fallend ist, dass wir 2007 durch<br />
den Sturm Kyrill ein Hoch an<br />
Wasser- und Sturmsch äden<br />
haben, das sich so bisher nich t<br />
wiederholt hat“, berich tet der<br />
Wehrführer, der wie drei weitere<br />
Kameraden in Kleinmach -<br />
now zu den Berufsfeuerwehrmännern<br />
zählt.<br />
Der Zuwach s an Aktiven geht<br />
weiter voran, denn in diesem<br />
Jahr konnten sch on fünf Kameraden<br />
nach ihrer erfolgreich<br />
en Grundausbildung<br />
übernommen werden. 19 Mitglieder,<br />
davon zwei Mädch en,<br />
zählt zurzeit die Jugendfeu-<br />
Wohnungsbauprogramm<br />
für eine Burg<br />
Investor ändert die Pläne zur Nutzung der Hakeburg<br />
Nach langem Hin und Her<br />
bewilligte die Gemeinde Ende<br />
2009 im Bebauungsplan<br />
„Seeberg“ die Hotelnutzung<br />
und Bebauung. Nun soll die<br />
Gemeinde in einem neuen<br />
Planverfahren die geänderten<br />
Bauvorhaben des Investors<br />
prüfen. Hierzu hat die Orco<br />
Germany jedoch nur die Pläne<br />
eingereich t. Das genügt der<br />
Gemeindeverwaltung nich t,<br />
um eine Änderung des Bebauungsplanes<br />
vorzunehmen.<br />
„Der Investor soll sein Vorhaben<br />
bei uns vorstellen, damit<br />
wir die Situation mit ihm besprech<br />
en können, und nich t<br />
nur Pläne einreich en. Der Bauaussch<br />
uss hat sich deshalb bisher<br />
noch nich t positioniert“,<br />
sagt Grubert.<br />
Für den Bau von Wohnungen<br />
erwehr. Es dürfen aber gerne<br />
mehr werden, meint Groch olski,<br />
denn Mitglieder, die wegen<br />
Wegzug oder Studium die<br />
Wehr verlassen mussten, gibt<br />
es auch .<br />
„Junge Kameraden, die gerade<br />
erst die Grundausbildung<br />
beendet haben, nehmen<br />
wir noch nich t mit zu den<br />
sch weren Unfällen auf der Autobahn“,<br />
erklärt der Wehrführer<br />
mit Blick auf einen Unfall<br />
im vergangenen Jahr mit drei<br />
Toten auf der Autobahn bei<br />
Niemegk. Notwendige, zum<br />
Teil mehrtägige Ausbildungs-<br />
Keine Fortsch ritt e beim Projekt Hakeburg Foto: R. Dresch er<br />
müssen die Säle der Burg in<br />
kleine Einheiten aufgeteilt<br />
werden. Ob das im historisch<br />
en Gebäude möglich ist,<br />
muss auch der Denkmalsch utz<br />
entsch eiden.<br />
lehrgänge und gemeinsames<br />
Fitnesstraining einmal in der<br />
Woch e gehören zum Standart-<br />
Programm der freiwilligen<br />
Feuerwehrleute. Alle, die für<br />
den Einsatzdienst bereit sind,<br />
stehen auch in Lohn und Brot<br />
- zum Beispiel bei der Gemeinde<br />
Kleinmach now.<br />
Der am 16./17. Juni anstehende<br />
80. Geburtstag bietet<br />
sich an, Wünsch e zu äußern.<br />
„Letzter off ener Punkt in der<br />
Erneuerung des Fuhrparks<br />
ist die Ersatzbesch aff ung für<br />
den Gelenkmast-Wagen“, sagt<br />
Groch olski. Das Fahrzeug<br />
stammt noch aus DDR-Zeiten.<br />
Bei Sturmsch äden zum Beispiel<br />
dient er dem Aufstieg in<br />
die Baumkronen - ist also 2011<br />
mindesten 21 Mal dabei gewesen.<br />
Zur Jubiläumsfeier in Juni<br />
lädt die Feuerwehr dazu ein,<br />
die neuen Räumlich keiten im<br />
Meiereifeld zu besich tigen.<br />
Außerdem wird ein großes<br />
Fest auf dem Rathausmarkt<br />
gefeiert, bei dem man die Aufmerksamkeit<br />
besonders des<br />
jüngsten Nach wuch ses weck<br />
en möch te. Und noch eine<br />
gute Nach rich t: Wenn diese<br />
Zeitungsausgabe ersch eint, ist<br />
vielleich t auch die Gründung<br />
des Fördervereins amtlich besiegelt.<br />
Die liegt zurzeit noch<br />
beim Amtsgerich t.<br />
G. Mich alsky<br />
Eine reine Wohnnutzung der<br />
Hakeburg bringt Vor – und<br />
Nach teile. Mit dem Wegfall<br />
von Bett enhaus und Biergarten<br />
blieben Waldgelände und<br />
Grünfl äch en auf dem Grundstück<br />
unversehrt, und das<br />
Verkehrsaufk ommen wäre geringer.<br />
Der Gemeinde würde<br />
jedoch ein att raktives Hotel in<br />
guter Lage an der Stadtgrenze<br />
zu Berlin entgehen.<br />
Noch ist off en, was aus der Hakeburg<br />
wird. Die Orco Germany<br />
teilte mit, dass sie erst die<br />
Entsch eidung der Gemeinde<br />
abwarten und dann festlegen<br />
wolle, welch er der beiden<br />
Nutzungspläne verwirklich t<br />
werden soll, sagt Bürgermeister<br />
Grubert.<br />
Roger Dresch er<br />
Leerstand ist sch lech t für die Bausubstanz Foto: R. Dresch er
TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF<br />
Wenn die Zeit gekommen ist<br />
TELTOW. Die Nach folgefrage<br />
in einem Unternehmen stellt<br />
sich meist erst dann, wenn der<br />
Eigentümer alters- oder krankheitsbedingt<br />
aussch eiden muss<br />
oder verstirbt. Dann allerdings<br />
wird die Übernahme zum<br />
Glück sspiel – das kann gut<br />
gehen, muss aber nich t. Jens<br />
Krüger von der EBK Krüger<br />
GmbH an der Warthe-Straße<br />
hat den sich eren Weg gewählt<br />
und die Nach folge sch on vor<br />
sieben Jahren eingeleitet – das<br />
war gut für das Unternehmen<br />
und er konnte dadurch 150 Arbeitsplätze<br />
sich ern.<br />
Wie das erfolgreich funktionierte,<br />
erklärten die neuen Gesch<br />
äft sführer, die seit dem 1.<br />
Januar dieses Jahres die EBK<br />
Gruppe führen. Die Wirtsch<br />
aft singenieure Klaus Ertel<br />
und Daniel Heidrich stellten<br />
am Montag letzter Woch e den<br />
Teilnehmern des TelTalks das<br />
Teltower Elektronikunternehmen<br />
vor und erklärten off en,<br />
welch e Sch wierigkeiten bei<br />
der Unternehmensnach folge<br />
zu meistern waren. Zur Gespräch<br />
sreihe hatt e der Unternehmerverband<br />
(UV) dieses<br />
Mal in die Produktionshallen<br />
der EBK geladen. Und die sind<br />
einem Tech nikmuseum nich t<br />
unähnlich . Hier stehen Anlagen<br />
und Werkzeuge, die zwisch<br />
en 20 und 70 Jahre alt sind.<br />
Der Untersch ied: Sie funktionieren<br />
noch einwandfrei. Das<br />
Mott o des Unternehmens,<br />
„Wenn die Zeit gekommen<br />
ist“, erlebten die Gäste so auf<br />
zweifach e Weise.<br />
Die EBK (Elektronisch e Bau-<br />
„EBK Krüger“ hat Unternehmensnachfolge<br />
im langen Prozess erfolgreich gemeistert<br />
gruppen und Komponenten)<br />
stellt seit 1990 „End-of-Life-<br />
Produkte“ her, also Teile, die<br />
ihren „Lebenszyklus“ übersch<br />
ritt en haben und deshalb<br />
für den Hersteller unwirtsch<br />
aft lich werden. „Was wir<br />
hier mach en, ist extrem spannend“,<br />
sagt Daniel Heidrich ,<br />
„wir such en die Original-Anlagen,<br />
setzen sie in Stand und<br />
bauen damit Original-Teile“.<br />
Und die brauch en nich t nur<br />
Oldtimer-Freunde, sondern<br />
auch große Konzerne, wie<br />
Bosch , die Deutsch e Bahn oder<br />
die Bundeswehr.<br />
Die Marktnisch e hatt e der Diplom-Ingenieur<br />
Jens Krüger<br />
entdeck t, vor der Wende als<br />
Abteilungsleiter im VEB Elektronisch<br />
e Bauelemente Teltow<br />
arbeitete. Der volkseigene Betrieb<br />
war bei Siemens als Relaishersteller<br />
bekannt und als<br />
„verlängerte Werkbank“ des<br />
Konzerns konnte Krüger ab<br />
1990 zunäch st 30 Mitarbeiter<br />
Wirtschaft vor Ort:<br />
Mitt e: Daniel Heidrich führte durch die Produktionshallen Foto: KaSa<br />
besch äft igen. Das Unternehmen<br />
wuch s sch nell: Bereits<br />
1996 produzierten 90 Besch äftigte<br />
zehn untersch iedlich e<br />
Grundprodukte. Aber im selben<br />
Jahr musste sich Siemens<br />
von der Teltower Betriebsstätte<br />
trennen und Jens Krüger,<br />
der damals sch on über 50 Jahre<br />
alt war, ging ein hohes persönlich<br />
es Risiko ein, um das<br />
Unternehmen selbstständig<br />
weiterzuführen. Auch die Besch<br />
äft igten investierten in die<br />
Firmengründung, sie zahlten<br />
ihre Abfi ndungen, die sie bei<br />
de Kündigung von Siemens<br />
erhielten, ein und arbeiteten<br />
bei gleich em Lohn wesentlich<br />
länger.<br />
Jens Krüger war mit seiner<br />
Belegsch aft also durch „Dick<br />
und Dünn“ gegangen und<br />
pfl egte generell einen patriarch<br />
alisch en Führungsstil im<br />
positiven Sinn. So begrüßte er<br />
jeden Morgen jeden Mitarbei-<br />
ter persönlich per Handsch lag.<br />
„Das musste ich ihm abgewöhnen“,<br />
sagt Daniel Heidrich<br />
. Denn bei der Unternehmensnach<br />
folge werden die Beziehungen<br />
zwisch en Führung<br />
und Belegsch aft neu defi niert.<br />
Die Mitarbeiter sollen vom „alten“<br />
Chef entwöhnt werden.<br />
Davor musste Heidrich , der als<br />
junger Ingenieur - direkt von<br />
der Uni - bei der EBK anfi ng,<br />
sich aber erst das Vertrauen<br />
der Mitarbeiter verdienen. Wie<br />
jede andere Führungsperson<br />
in dem Unternehmen, arbeitete<br />
Heidrich für vier Woch en in<br />
der Produktion. „Da habe ich<br />
kläglich versagt“, gibt er zu,<br />
„ich war zu langsam“. Er hat<br />
dabei aber die Arbeit der Belegsch<br />
aft zu sch ätzen gelernt<br />
- und das war das Ziel der<br />
„Übung“. Heute vertritt Heidrich<br />
sehr engagiert die Einstellung:<br />
„Unsere Mitarbeiter<br />
sind unsere Kernkompetenz“.<br />
Die Re-Produktion von Originalteilen<br />
verlangt ein spezielles<br />
Know-How. „Wir haben<br />
neulich eine Masch ine gekauft ,<br />
deren Handbuch in Flämisch<br />
verfasst war – also mach ten<br />
die Ingenieure einen <strong>kurz</strong>en<br />
Sprach kurs“, erzählt Heidrich .<br />
Die beste Antwort auf den<br />
Fach kräft emangel sei: „Keine<br />
zu verlieren“, sagt der junge<br />
Wirtsch aft singenieur.<br />
Übrigens: Jens Krüger war an<br />
dem Abend nich t zugegen. Er<br />
hatt e einen „privaten Termin“.<br />
Das beweist, dass die Nach folge<br />
gelungen ist, meinte Daniel<br />
Heidrich . Karsten Sawalski<br />
Teltower Original lud zur Verkostung<br />
Bäcker Neuendorff erneut im Käsekuchen-Wettbewerb<br />
TELTOW. Der 6. Käsekuch en-<br />
Gerhard drück t es mit einem<br />
Wett bewerb Berlin/Branden-<br />
volkskundlich en Spruch und<br />
burg ist ausgesch rieben für<br />
in seinem munterem Erzähl-<br />
den 3. März und die Tradititemperament<br />
so aus: „Das<br />
onsbäck erei Neuendorff ist<br />
Bäck erhandwerk hat Gott ge-<br />
sch on zum fünft en Male dageben.<br />
/ Doch das Back en in<br />
bei. Neuendorff gilt als einer<br />
der Nach t, / das hat der Teufel<br />
der kreativsten Bäck ermeister<br />
erdach t.“ Thomas Neuendorff<br />
unserer Region und Name<br />
erläutert, dass es bald die Kä-<br />
und Erbe verpfl ich ten. So hasetorte<br />
im Internet geben wird,<br />
ben Sohn Thomas, heutiger<br />
die entsprech ende Domain ka-<br />
Gesch äft sinhaber und Vater<br />
esetorte-online.de hat er sich<br />
Gerhard, Senior und Teltower<br />
bereits gesich ert. Torten wer-<br />
Original sch on mal zur Verkoden<br />
ohnehin sch on geliefert,<br />
stung eingeladen. Es gilt, den<br />
so nach Potsdam, ins Käseku-<br />
Kritierien der Jury in Berlin<br />
ch en-Cafe Guam, dort gibt es<br />
standzuhalten. Teltows Bür-<br />
sch on 19 versch iedene Sorten.<br />
germeister Thomas Sch midt<br />
Das Cafe ist bisher der Haupt-<br />
(SPD), Presse, TV-Teltowkanal<br />
abnehmenr der Spezialitäten<br />
und Neugierige waren gekom-<br />
aus Teltow.<br />
men, um in der anheimeln-<br />
Dann ist noch eine Episode<br />
den Back stube Platz zu neh-<br />
Bäck ermeister Neuendorff Senior und Junior.<br />
men. Am Back tisch und allem<br />
Foto: A. Neumann, Stadt Teltow<br />
Ringsum wird erlebbar, was Brombeere, Käse-Nougat, gefertigte Torte wird im Back -<br />
am Rande zu erfahren. Bürgermeister<br />
Thomas Sch midt<br />
war eben just in Neuendorff s<br />
solides, gewach senes Hand- Käse-Apfel, Käse-Marzipan, prozess unterbroch en für etwa Bäck erei Koch azubi im zarten<br />
werk bedeutet. Und dann ist Käse-Blaubeer, Käse-Pur, Kä- eine Stunde. Dann erst kommt Alter von 16 Jahren. Spätestens<br />
auch sch on zu vernehmen: „Ja, se-Mohn, Käse-Sahne. Die die Florentiner Masse (Man- jetzt ist sich er, dass von der Bä-<br />
köstlich “, „Hmm“, „Prima, diesjährige Wett bewerbskreadeln, Butt er, Honig, Sahne) ck erstrasse 1 ein guter Geist<br />
ganz ausgezeich net“. tion heißt „Käsetorte mit feiner dazu. Und dass im Endstadi- ausgeht. Wer kann aber auch<br />
„Käsekuch en“ ist nich t gleich Florentiner Deck e“. Angetreum der „Sch öpfung“ vielleich t sch on auf eine nach weislich e<br />
„Käsekuch en“, außerdem sind ten sind in Brandenburg und sogar magisch er Zauber mit- Tradition seit 1617 verweisen?<br />
Neuendorff s Sch öpfungen so- Berlin insgesamt 25 Profi s und spielt, bleibt Geheimnis des Aber das ist sch on eine andere<br />
wieso „Torten“. Die Bäck erei, 15 Hobbybäck er, nich t wenige Hauses.<br />
Gesch ich te.<br />
zu der über 30 Besch äft igte Männer. Neuendorff erklärt, Höhen und selbstverständlich Der <strong>Bäke</strong>-<strong>Courier</strong> wünsch t für<br />
an fünf Standorten gehören, wie sein Produkt entsteht. Die auch Tiefen liegen im Bäck er- den bevorstehenden Wett be-<br />
bietet an: Käse-Kirsch , Käse- zunäch st nach Grundrezept beruf beieinander. Altmeister werb viel Erfolg! TF<br />
www.baeke-courier.de 4/2012 | 9. KW<br />
<strong>kurz</strong> <strong>notiert</strong><br />
Willkommen in der „Rübchenstadt“<br />
5<br />
TELTOW. Der brandenburgisch e Landtag hat Grünes Lich t für<br />
Namenszusätze auf Ortseingangssch ildern gegeben. Demnach<br />
dürft en die Beelitzer jetzt mit „Spargel-Stadt“ und die Teltower<br />
mit „Rübch en-Stadt“ ganz offi ziell auf sich aufmerksam<br />
mach en. Die Stadtverwaltung Teltow hatt e noch vor der Entsch<br />
eidung im Landtag ihr Interesse an dem Namenszusatz verkündet.<br />
„Auf diese Weise könnte Ortsfremden und Besuch ern<br />
sch on an unseren Ortseingängen vermitt elt werden, wo unsere<br />
Rübch en ihre Heimat haben. Letztlich handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal<br />
der Stadt Teltow, dessen wir uns durch -<br />
aus bewusst sind“, sagt Teltows Bürgermeister Thomas Sch midt<br />
(SPD). Eine entsprech ende Besch lussvorlage für die Aussch üsse<br />
sowie für die Teltower Stadtverordnetenversammlung ist in<br />
Vorbereitung. Als Wortmarke ist die „Rübch enstadt Teltow“ bereits<br />
über das Deutsch e Patent- und Markenamt gesch ützt und<br />
wurde erst im vergangenen Jahr bis 2021 verlängert.<br />
Piraten wollen Stadtverordneten nicht<br />
TELTOW. Der Vorstand der Piratenpartei Brandenburg hat<br />
den Aufnahmeantrag des Teltower Stadtverordneten Wolfgang<br />
Köhn (Linke) abgelehnt, berich tet die Märkisch e Allgemeine<br />
Zeitung (MAZ). Dort wird Köhn mit den Worten „Ich beabsich<br />
tige nich t, bei den Linken auszutreten“ zitiert. Der Teltower<br />
Stadtverordnete meint, die Ablehung der Piraten sei auf Vorbehalte<br />
gegenüber einem Politiker der Linken zurück zuführen.<br />
Pirat Mich ael Hensel weist diesen Vorwurf gegenüber der MAZ<br />
entsch ieden zurück . „Dass Herr Köhn Linker ist, spielte bei unserer<br />
Entsch eidung keine Rolle.“ Allerdings sei der Wunsch des<br />
Teltowers nach einer Doppelmitgliedsch aft bei Linken und Piraten<br />
ein Problem. Es müsse klar sein, welch e „grundlegenden<br />
Werte“ Köhn vertrete.<br />
SPD-Frauen wollen Impulse<br />
in Ortsvereine tragen<br />
TELTOW. Elf Frauen trafen sich vor knapp drei Woch en zu einer<br />
Gründungsversammlung der Gruppe Teltow-Kleinmach -<br />
now-Stahnsdorf der Arbeitsgemeinsch aft sozialdemokratisch er<br />
Frauen (ASF) im SPD-Bürgerbüro in Teltow. Ziel dieser regionalen<br />
Gruppe ist es, Impulse in die Ortsvereine zu tragen,<br />
sich über Themen zu verständigen und aktiv an der Diskussion<br />
Brandenburg 2030 zu beteiligen. Zur ersten Vorsitzenden<br />
wurde Ruth Barthels aus Stahnsdorf gewählt, ihre Stellvertretung<br />
übernimmt Martina Dett ke aus Kleinmach now. Zum Vorstand<br />
gehören weiterhin Grit Sch umann und Ulrike Hensch el.<br />
Die Gründungsmitglieder wünsch en sich sehr, dass sich mehr<br />
Frauen – gern auch parteilos - an der Arbeit innerhalb der ASF<br />
beteiligen. Die näch ste Zusammenkunft wird am 8. März um<br />
18.30 Uhr im Bürgerbüro in Teltow statt fi nden. Interessierte<br />
können unter Tel. 03328/337307 Kontakt zur Gruppe aufnehmen.<br />
Was soll das denn?<br />
Was ärgert Sie in Ihrer Straße? Wofür fehlt Ihnen im Ort das<br />
Verständnis? Was mach t die Region lebenswert?<br />
Informieren Sie uns! Wir gehen der Sach e auf den Grund<br />
Ihr BÄKE <strong>Courier</strong><br />
Hotline: Telefon: (03328) 470680 Mobil / SMS: 0171 75 33 271<br />
E-Mail: redaktion@info-serv.de
6 TELTOW KLEINMACHNOW STAHNSDORF<br />
<strong>kurz</strong> informiert<br />
Stahnsdorfer „ClaB“<br />
soll neuen Träger bekommen<br />
Die Jugend- und Freizeiteinrich tung „ClaB“, die seit vielen Jahren<br />
am Stahnsdorfer <strong>Bäke</strong>damm residiert, wird voraussich tlich<br />
ab Mai einen neuen Träger erhalten. Das Evangelisch e Jugend-<br />
und Sozialwerk (EJF), das in Berlin und Brandenburg tätig ist,<br />
soll diesen Treff punkt für Kinder und Jugendlich e übernehmen.<br />
Im Juni 2011 hatt e die Jugend- und Sozialwerk Oranienburg<br />
gGmbH, die diesen Treff punkt für Kinder und Jugendlich e seit<br />
fast zehn Jahren betrieb, überrasch end gekündigt. Grund sei<br />
eine Neuausrich tung der Tätigkeitsfelder gab die Oranienburger<br />
Einrich tung bekannt. Übergangsweise hat nun seit Januar<br />
dieses Jahres die Gemeinde Stahnsdorf die Einrich tung übernommen.<br />
Mit dem neuen Träger ist aber nun die Diskussion<br />
vom Tisch , die Jugendeinrich tung in Eigenregie der Gemeinde<br />
weiterzuführen. Zwei erfahrene pädagogisch e Mitarbeiter sind<br />
im „ClaB“ tätig. Beim neuen Vertrag soll die Gemeinde ein Mitsprach<br />
erech t bei personellen Fragen haben.<br />
Das EJF war unter drei Bewerbern ausgewählt worden. Es hat<br />
seinen Sitz in Berlin und ist Träger von Einrich tungen und<br />
Diensten für Mensch en, die eine besondere persönlich e und soziale<br />
Zuwendung und Begleitung such en. In über 115-jähriger<br />
Gesch ich te unterhält das EJF Einrich tungen der Alten-, Behinderten-,<br />
Jugend- und Familienhilfe, Kindertagesstätt en sowie<br />
Hotels und Tagungsstätt en. Miteinander – Füreinander – das ist<br />
seit je der Leitgedanke, der das Handeln des EJF bestimmt. Inhaltlich<br />
geht es um die Betreuung von Mensch en mit geistigen<br />
oder körperlich en Behinderungen, der Erziehungsarbeit für Alleinerziehende<br />
und Familien – von der Wiege bis ins betreute<br />
hohe Alter. Das evangelisch e Werk hat ebenfalls große Erfahrungen<br />
in der Jugendhilfe, u.a. auch mit Jugendlich en, die sich<br />
doch eher auf der Straße treff en und solch e Angebote wie im<br />
„ClaB“ nich t nutzen. Das evangelisch e Werk versteht seinen<br />
Auft rag als Umsetzung des ch ristlich en Gebotes der tätigen<br />
Näch stenliebe.<br />
Die Stahnsdorfer Jugend- und Freizeiteinrich tung „ClaB“ hat<br />
eine langjährige Tradition und ist über den Ort hinaus in der<br />
Region bekannt. Die Angebote rich ten sich vorrangig an die Interessen<br />
von Kindern und Jugendlich en im Alter von 7 bis 19<br />
Jahren. Im „ClaB“ können sie die Freizeit zwanglos mit ihren<br />
Freunden verbringen. Sie hören Musik, quatsch en und lassen<br />
einfach die Seele baumeln oder nutzen die vielfältigen Angebote<br />
an Kursen, Arbeitsgemeinsch aft en, Projekten und Workshops.<br />
Auch gibt es Hausaufgabenhilfe sowie individuelle und<br />
vertraulich e Beratung in allen Lebenslagen. 2009 eröff nete die<br />
Gemeinde einen Neubau mit rund 1,5 Mio. Euro am Standort<br />
<strong>Bäke</strong>damm. Insgesamt fl ießen etwa 100.000 Euro jährlich in die<br />
Einrich tung, die von Kommune, Kreis und Land fi nanziert werden.<br />
Merita Sch midt<br />
ANZEIGE<br />
Umweltfreundlich heizen<br />
Das ist jetzt möglich !<br />
In Stahnsdorf wohnt man im<br />
Grünen und trotzdem metropolennah.<br />
Sch on der Begrüßungsstein<br />
am Ortseingang<br />
weist darauf hin. Vor allem<br />
junge Familien wissen dies<br />
zu sch ätzen. So ist der Ort mit<br />
seinen Ortsteilen Güterfelde,<br />
Sch enkenhorst und Sputendorf<br />
inzwisch en auf über<br />
14.200 Einwohner gewach sen.<br />
Es gibt eine gute Misch ung<br />
zwisch en wirtsch aft lich er Ansiedlung<br />
und einer guten Lebens-<br />
und Wohnqualität. In<br />
den drei Dörfern wurden in<br />
den vergangenen Jahren die<br />
Gebäude der ehemaligen kleinen<br />
Zwergsch ulen bzw. ein<br />
Kita-Gebäude zu Bürgerhäusern<br />
umgebaut und sind heute<br />
lebendiger Mitt elpunkt der<br />
jeweiligen Orte. Dort ist der<br />
Treff punkt für versch iedene<br />
Generationen – eben die Dorfmitt<br />
e. Jung und Alt besuch en<br />
versch iedene kulturelle Veranstaltungen<br />
und bringen sich<br />
im Vereinsleben ein.<br />
Doch wo ist eigentlich in<br />
Stahnsdorf die Ortsmitt e?<br />
Fehlt Stahnsdorf die Identität?<br />
Um diese Kernfrage ging es<br />
bei einer Bürgerversammlung<br />
Mitt e Februar im Gemeindezentrum.<br />
Dass die Gemeindevertreter<br />
mit ihrer Einladung<br />
off enbar den Nerv getroff en<br />
hatt en, mach te nich t nur die<br />
Anzahl von 128 Einwohnern<br />
deutlich , sondern vor allem<br />
auch die rege Diskussion zu<br />
Indem Sie einen Kaminofen auswählen, der das Umweltsiegel „Nordisch er Sch wan“ trägt, entsch<br />
eiden Sie sich für ein Produkt, dass auf dem neuesten Stand, hinsich tlich seiner Umweltverträglich<br />
keit steht, einen Kaminofen, der gemäß heutiger und bereits zukünft iger Ansprüch e,<br />
dank innovativer Entwick lung, sauber, eff ektiv und mit sch önem Flammenbild, brennt.<br />
Mit freundlich er Empfehlung: Contura - Kaminöfen aus Sch weden<br />
Wo ist Stahnsdorfs<br />
Ortsmitte?<br />
Bürger und Politiker suchen gemeinsam<br />
nach der Identität ihres Ortes<br />
Die Lindenstraße in Stahnsdorf Foto: uv<br />
diesem Thema. Dabei ging es<br />
nich t nur um die Neugestaltung<br />
der Dorfmitt e zwisch en<br />
Wannsee- und Wilhelm-Külz-<br />
Straße bis hin zum Stahnsdorfer<br />
Hof, sondern auch um<br />
eine neue Standortsuch e für<br />
die Freiwillige Feuerwehr des<br />
Ortes. Ebenfalls wurde darüber<br />
diskutiert, ob die Gemeinde<br />
einen eigenen Bürgersaal<br />
benötigt und ob das Gelände<br />
neben dem Verwaltungsgebäude<br />
in der Annastraße weiter<br />
ausgebaut werden sollte<br />
und mit welch er Zweck bindung.<br />
Im Juni soll die AG<br />
„Ortsmitt e“ einen Berich t mit<br />
Ideen vorlegen.<br />
Die Idee, Bürger an der Ortsentwick<br />
lung zu beteiligen,<br />
ist nich t neu. Bislang war allerdings<br />
das Interesse gering.<br />
Doch der größte Teil der anwesenden<br />
Bürger zeigte sich<br />
bereit, sich in einer der vier<br />
neu gegründeten Arbeitsgruppen<br />
(Dorfmitt e, Feuerwehr,<br />
Bürgerhaus oder Entwick lung<br />
Annastraße) mit einzubringen.<br />
Und tatsäch lich liegen die einzelnen<br />
Themenkomplexe nich t<br />
weit auseinander, sind eng<br />
miteinander verknüpft , mach -<br />
ten die Veranstalter deutlich .<br />
Den Anstoß zur eigentlich en<br />
Diskussion zu diesen Themen<br />
hatt e der Vorsch lag des<br />
Bürgermeisters Bernd Albers<br />
(BfB) die Feuerwach e auf dem<br />
Gelände der Annastraße zu<br />
stationieren, im vergangenen<br />
Herbst ausgelöst.<br />
Bislang fand der dort ins Gespräch<br />
gebrach te Neubaukomplex<br />
Feuerwehr/Bürgersaal<br />
nich t nur Zustimmung. Seniorengerech<br />
tes Wohnen kam<br />
für dieses Gelände ebenfalls<br />
ins Gespräch . Entsch ieden ist<br />
die Frage noch längst nich t.<br />
Und auch nich t, ob überhaupt<br />
ein neues Feuerwehrhaus notwendig<br />
ist. Doch einig ist man<br />
sich darüber, dass die Feuerwehr<br />
zentral angesiedelt sein<br />
muss. Auch ist klar, dass die<br />
Feuerwehr in seinem Depot am<br />
Dorfplatz nich t bleiben kann.<br />
Das hatt e Ortswehrführer Sebastian<br />
Diwiszeck mehrfach<br />
in der Vergangenheit betont.<br />
Das Gebäude entsprich t nich t<br />
den geltenden Brandsch utzbestimmungen.<br />
Die Halle ist<br />
für die Fahrzeuge zu niedrig<br />
und viel zu klein. Aufgrund<br />
geltender Denkmalssch utzbestimmungen<br />
darf am Gebäude<br />
nich ts verändert werden. Aber<br />
die klammen Gemeindekassen<br />
lassen derzeit einen Neubau,<br />
der etwa 2,1 Mio. Euro kosten<br />
würde, nich t zu. In diesem Zusammenhang<br />
kam auch wieder<br />
der Bau eines Bürgersaales<br />
in Gespräch . Bei einer Umfrage<br />
hatt en etwa 76 Prozent für<br />
ein Depot an der Annastraße<br />
mit gleich zeitigem Bau<br />
eines Bürgersaales gestimmt.<br />
Die Nach barorte Teltow und<br />
Kleinmach now haben solch e<br />
Räumlich keiten, die für größere<br />
Veranstaltungen und Feiern<br />
genutzt werden können. In<br />
Stahnsdorf fehlt dies. Die Hoff -<br />
nung, dass die von der Gemeinde<br />
mitfi nanzierten neuen<br />
Turnhallen für kulturelle Veranstaltungen<br />
genutzt werden<br />
können, hat sich zersch lagen.<br />
Der Grund: Die Hallen werden<br />
durch die ortsansässigen<br />
Sportvereine voll ausgelastet.<br />
Viel Aufwand kostet es, wenn<br />
dort die jährlich en Frühlings-<br />
und Adventsfeste für die Senioren<br />
des Ortes statt fi nden.<br />
In der Bürgerversammlung<br />
zeigte sich sehr deutlich , dass<br />
sich die Diskussion und die<br />
Such e um die Ortsmitt e interessant<br />
und komplex gestalten.<br />
Dabei sch lägt vor allem<br />
das Herz vieler Stahnsdorfer<br />
für den alten Dorfplatz mit seiner<br />
Feldsteinkirch e aus dem<br />
13. Jahrhundert und den ehemaligen<br />
alten Vierseithöfen.<br />
Hier ist abseits der viel befahrenen<br />
Straßen und der immer<br />
stärker wach senden Region<br />
noch ein Ort zum Wohlfühlen,<br />
hier gibt es noch den Charme<br />
ländlich er Idylle. Doch die Frage<br />
bleibt: Wie viel mehr Leben<br />
verträgt dieser Ort? Und kann<br />
eine „weitläufi ge“ Kommune<br />
wie Stahnsdorf nich t auch<br />
zwei Orte mit Identität haben?<br />
Diese und noch weitere Fragen<br />
will die AG „Ortsmitt e“<br />
in den näch sten Woch en und<br />
Monaten diskutieren. Eine<br />
Entsch eidung zur Standortentwick<br />
lung der Feuerwehr wird<br />
jedoch <strong>kurz</strong>fristig notwendig.<br />
Merita Sch midt<br />
Gerechtigkeit für Altanschließer<br />
STAHNSDORF. Auf der Sitzung<br />
der Gemeindevertretung<br />
am Donnerstag letzter Woch e<br />
wurde eine Besch lussvorlage<br />
der Fraktion „Bürger für<br />
Bürger“ (BfB) zur Problematik<br />
der Altansch ließer mehrheitlich<br />
angenommen. Darin<br />
wird die Gemeinde aufgefordert,<br />
sich im Wasser- und<br />
Abwasser-Zweckverband<br />
‚Der Teltow‘ (WAZV) für bürgerfreundlich<br />
ere Regelungen<br />
einzusetzen, insbesondere<br />
für eine Diff erenzierung der<br />
Gebühren und längere Zahlungsfristen.<br />
Zuvor hatt e Gemeindevertreter<br />
Dietmar Ott o<br />
(SPD) sein Erstaunen darüber<br />
geäußert, dass Bürgermeister<br />
Bernd Albers (BfB) im WAZV<br />
für die Altansch ließerbeiträge<br />
gestimmt hatt e, obwohl er<br />
gleich zeitig als Interessenvertreter<br />
der ebenfalls mit meh-<br />
Gemeindevertretung fordert bürgerfreundliche Regelung<br />
reren Grundstück en davon<br />
betroff enen Gemeinde dagegen<br />
klagt. Albers entgegnete,<br />
die beratenden Anwälte hätt en<br />
den Besch luss in seiner Form<br />
als alternativlos dargestellt.<br />
Die von der Altansch ließer-<br />
Regelung betroff enen Grundstück<br />
sbesitzer sind nun durch<br />
den Besch luss der Gemeindevertretung<br />
dazu aufgefordert,<br />
gegen die Beitragsbesch eide<br />
vom WAZV Widerspruch einzulegen.<br />
Das gilt auch für diejenigen<br />
Eigentümer, bei denen<br />
die Widerspruch sfrist eigentlich<br />
sch on abgelaufen ist. Die<br />
Gemeinde Stahnsdorf hat den<br />
Vorstand des Zweck verbandes<br />
dazu aufgefordert, bis auf Weiteres<br />
keine Vollstreck ungen zu<br />
vollziehen. Der Vorstand soll<br />
in dieser Woch e zu einer Sondersitzungzusammenkommen.<br />
Neben Bürgermeister<br />
Albers ist auch Teltows Bürgermeister<br />
Thomas Sch midt<br />
(SPD) stimmberech tigtes Mitglied;<br />
Kleinmach nows Bürgermeister<br />
Mich ael Grubert<br />
(SPD) ist Vorsitzender des Vorstandes.<br />
Das Interesse an der Problematik<br />
ist groß. Die BfB-Wählergruppe<br />
hatt e am 16. Februar<br />
zu einer Bürgerversammlung<br />
eingeladen, der große<br />
Sitzungssaal im Gemeindezentrum<br />
reich te für die Betroff<br />
enen kaum aus. Die Diskussionen<br />
gerieten sch ell ins<br />
Emotionale. Die Ankündigung<br />
des Bürgermeisters, gegen die<br />
Besch eide Klage zu erheben,<br />
wurde mit Beifall honoriert.<br />
Der WAZV-Vorsitzende Grubert<br />
sagte, der Verband sei zur<br />
nach träglich en Gebühreneinziehung<br />
gesetzlich verpfl ich -<br />
tet. BC
Ordnungsamt verdient<br />
besseres Image<br />
Stellvertretender Bezirksbürgermeister bietet Perspektiven<br />
Nach dem Barbara Loth als<br />
Staatssekretärin Anfang 2012<br />
in die Senatsverwaltung ging,<br />
ist das Bezirksamt Steglitz-<br />
Zehlendorf mit Mich ael Karnetzki<br />
(SPD) wieder komplett .<br />
In der Königin-Luise-Straße<br />
hat er sein Büro in ursprünglich<br />
für das Ordnungsamt vorgesehenen<br />
Räumen bezogen.<br />
Zwar fi el das Ressort Gesundheit,<br />
das Barbara Loth neben<br />
Verkehr und Immobilien innehatt<br />
e, an Grünen Stadträtin<br />
Christa Markl-Vieto. Karnetzki<br />
jedoch akzeptiert dies, wissend,<br />
dass seine Ressorts zeitintensiv<br />
genug sein dürft en.<br />
So fällt in seinen Aufgabenbereich<br />
auch das Ordnungsamt,<br />
das nach den negativen Erfahrungen<br />
mit seinem damaligen<br />
Leiter einer Neuaufstellung<br />
entgegensieht, die nich t<br />
von heute auf morgen steht.<br />
Eine zentrale Anlaufstelle sei<br />
geplant, die alle Bereich e des<br />
Amtes umfasse. Karnetzki<br />
selbst sieht erwartungsvoll<br />
dem Amtsantritt des neuen<br />
Leiters entgegen und einem<br />
Gespräch mit ihm in dieser<br />
Woch e: Jan Voigt wird als ehemaliger<br />
Chef der Rech tsstelle<br />
des staatlich en Sch ulamtes<br />
Frankfurt/Oder Anfang April<br />
2012 seine leitende Tätigkeit<br />
im Ordnungsamt aufnehmen.<br />
Mich ael Karnetzki betont immer<br />
wieder, wie wich tig ihm<br />
Mich ael Karnetzki (SPD), Stellvertreter von Bürgermeister Norbert Kopp<br />
(CDU)<br />
sei, die Interessen aller im<br />
Auge zu behalten: „Das Ordnungsamt<br />
hat dabei neben<br />
dem Bürger eine sehr wich tige<br />
Funktion. Es wird in der Öffentlich<br />
keit immer wieder als<br />
Sch ikane angesehen, wenn es<br />
eingreift . In Wirklich keit verdient<br />
es aber eine Imageverbesserung.<br />
Sch ließlich sorgt es<br />
für einen allgemein nutzbaren<br />
öff entlich en Raum, in dem es<br />
Rück sich tslosigkeit in jeder<br />
Hinsich t zu verhindern hilft .“<br />
Die Wahrnehmung von Ortsterminen<br />
sei für ihn zukünftig<br />
vorrangig, um sich ein genaues<br />
Bild zu den untersch ied-<br />
lich en Sach verhalten mach en<br />
zu können.<br />
Ebenfalls einen breiten Zeitraum<br />
benötigt die Lösung<br />
der Park & Ride-Problematik<br />
für in Berlin arbeitende Brandenburger,<br />
die Karnetzki ansprich<br />
t: „Die Bahn besitzt Gelände,<br />
das zur Entspannung<br />
der Verkehrs-Situation als<br />
Parkraum beitragen könnte.<br />
Es bedarf dazu umfangreich er<br />
Gespräch e mit den Zuständigen.“<br />
Die plane er auch mit<br />
seinen Brandenburger Amts-<br />
Kollegen in naher Zukunft<br />
zum Thema Verkehr.<br />
Mit dem Ressort Immobili-<br />
STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />
en obliegt dem Bezirksstadtrat<br />
außerdem die Zuständigkeit<br />
über den Hoch bau und<br />
damit den Neu- und Umbau<br />
städtisch er Gebäude. Mich ael<br />
Karnetzki verrät: „Gerade im<br />
Bereich der Sch ulen beabsich -<br />
tige ich , die immer wieder auftretenden<br />
Bauverzögerungen<br />
zu minimieren. Zustande<br />
kommen diese nich t zuletzt<br />
dadurch , dass preisgünstige<br />
Baufi rmen im Einsatz sind,<br />
die durch Personalmangel das<br />
Zeitfenster gar nich t einhalten<br />
können. Außerdem müssen<br />
Hoch bauamt und Sch ulen besser<br />
kooperieren.“ Dabei weiß<br />
Karnetzki die Bildungsstadträtin<br />
Cerstin Rich ter-Kotowski<br />
(CDU) an seiner Seite.<br />
Das Problem halbleerer Kassen<br />
wird jedoch durch den Bezirk<br />
nur sch wer zu lösen sein:<br />
Im Sch ulbereich werden über<br />
21 Millionen Euro im Bereich<br />
der Gebäudesanierung benötigt;<br />
Gelder, die gerade zu<br />
einem knappen Dritt el bewilligt<br />
werden dürft en.<br />
Aber auch diese Herausforderung<br />
nimmt Mich ael Karnetzki,<br />
der im Bezirk aufwuch s<br />
und sich ihm noch immer verbunden<br />
fühlt, als erfahrener<br />
Kommunalpolitiker und Historiker<br />
gerne an.<br />
Text / Foto Jacqueline Lorenz<br />
<strong>kurz</strong> <strong>notiert</strong><br />
7<br />
Zukunftskiez Onkel-Toms-Hütte,<br />
Ladenstraße:<br />
Neue Steuerungsgruppe stellt sich den Aufgaben<br />
Das Kiez-Projekt zur Imageverbesserung der Ladenstraße hat<br />
aus ansässigen Unternehmen und Interessenten eine Runde gegründet,<br />
die Gesch äft sideen und bisherige Ergebnisse diskutiert<br />
und auf den Weg bringt.<br />
Unter den Mitgliedern sind Immobilienunternehmen ebenso<br />
wie die ehemalige Umweltstadträtin Anke Ott o und Gesch äft sleute<br />
aus dem Kiez sowie Wirtsch aft sprofessor Dr. Sven Ripsas.<br />
Für zukunft sweisend erach tet Projektleiterin Heide Wohlers die<br />
Tatsach e, „dass auch der Bezirk Steglitz-Zehlendorf sich mit seinem<br />
Projekt „Neue Arbeit im Zukunft skiez Onkel Toms Hütt e“<br />
engagiert.“ So stehen durch die rasante Entwick lung von Truman<br />
Plaza und Oskar-Helene-Heim die Chancen für das EU geförderte<br />
und vom bezirklich en Bündnis für Wirtsch aft und Arbeit<br />
unterstützte Projekt gut.<br />
Erste Sch ritt e in Rich tung Imageverbesserung versprech en die<br />
inzwisch en übersich tlich en Sch aukästen am Eingang der Ladenstraße.<br />
Und demnäch st werden Malerarbeiten den Frühling,<br />
zumindest farblich , auch in der Ladenstraße einziehen lassen.<br />
Text Jacqueline Lorenz<br />
Gefahr auf dem Sch ulweg: Dahlemer Weg / Eck e Jänick estraße<br />
Dahlemer Weg / Ecke Jänicke<br />
Straße:<br />
Abgeordnetenhaus reagiert<br />
Auf gute Energie-Nachbarschaft!<br />
Es gibt Hoff nung für die Sch ulkinder, die täglich den Dahlemer<br />
Weg an der Jähnick estraße ungesich ert überqueren müssen<br />
(B.C. berich tete):<br />
Der Petitionsaussch uss des Abgeordnetenhauses von Berlin hat<br />
in seinem Sch reiben vom 2. Februar 2012 zugesagt, sich im Rahmen<br />
eines Ortstermins am 12. März 2012 über die bestehende<br />
Halbzeittreffen der regionalen Teilnehmer<br />
Verkehrssituation ein Bild zu mach en.<br />
Gleich zeitig wurde in der BVV Steglitz-Zehlendorf ein Gemeinsch<br />
aft santrag der CDU, der SPD und der Grünen einstimmig<br />
mit einer Enthaltung angenommen. Der Antrag fordert bis zur<br />
Im Dezember 2011 startete<br />
die Aktionswett e der Energie-<br />
Nach barsch aft en in 16 europäisch<br />
en Ländern. Eine Nach -<br />
barsch aft setzt sich aus 5 – 12<br />
Haushalten zusammen, die<br />
gemeinsam bis Ende März<br />
eigenen Familie: So hat der Errich tung einer Ampel am Dahlemer Weg in Höhe der Jänick e-<br />
in seiner Küch e einen Bewestraße die Einführung von Tempo 30, zumindest während der<br />
gungsmelder installiert, wel- Sch ulzeiten.<br />
ch er von den Familienmitglie- Zuvor hatt en über Demonstrationen und Petitionssch reiben Eldern<br />
beim Koch en und Abwatern, Sch ulen, Sch üler sowie die Regionalpresse immer wieder<br />
sch en nun erhöhte Mobilität auf die gefährdende Sch ulweg-Situation aufmerksam gemach t.<br />
fordert. – Ansonsten stehen<br />
TEXT/FOTO Jacqueline Lorenz<br />
2012 mindestens 9 Prozent En-<br />
die sch nell im Dunkeln.<br />
ergieeinsparung beim Heizen<br />
Und noch etwas dürft e erklä-<br />
und Stromverbrauch anstreren,<br />
warum gerade energieben.<br />
Den Gewinnern winkt<br />
bewusste Haushalte bei der<br />
eine Reise nach Brüssel. Orga-<br />
Wett e nur begrenzt erfolgreich<br />
nisatoren der Wett e sind die<br />
sein dürft en: Oft mals liegt bei<br />
jeweiligen Bezirksämter und<br />
ihnen bereits ein Umdenken<br />
die Beratungs- und Service-<br />
und Umrüsten zugunsten des<br />
Gesellsch aft Umwelt mbH. Energie-Nach barn: „Energiefresser“ Thorsten Sch röder, „Grill 13“ und Klimasch utzes vor, so dass<br />
Im Gutshaus Steglitz trafen Dagmar Birkelbach (2.v.l.)<br />
dort nich t mehr viel an Ener-<br />
sich zum Halbzeitberich t Teil- zur Halbzeit Charlott enburg- senden Halogenfl utern fest, gie eingespart werden kann.<br />
nehmer aus Potsdam, Lich - Wilmersdorf mit einer Erspar- anstatt sie gegen LED-Spar- Beifall erntete an diesem<br />
tenberg, Charlott enburg-Wilnis von immerhin 20,47 Prolampen auszutausch en. Abend zusätzlich das CO2mersdorf<br />
und Steglitz-Zehlenzent, knapp gefolgt von Lich - Überhaupt…das Ändern der arme Büfett des Naturdorf.<br />
Der Südwesten nimmt tenberg.<br />
Gewohnheiten: Im Ideen-Aussch utz-Bund Malch ow und<br />
mit auf vier Nach barsch aft en Sch röder, der als Mitglied des tausch der Teilnehmer wurde die Brosch üre über „Klimaf-<br />
verteilten 21 Haushalten teil. Klimasch utzbeirats der Be- immer wieder deutlich , dass reundlich es Essen“, die zum<br />
Vertreten wurde er beim Trefzirks-GRÜNEN in der BVV bereits um die 10 Prozent En- Nach mach en anregt.<br />
fen durch die Nach barsch aft en stets in Rich tung Umwelt ergie pro Haushalt leich t ein- Dagmar Birkelbach vom Um-<br />
„Grill13“ der Steglitzer Grill- denkt, erklärt sich die Diff egespart werden können durch weltamt Steglitz-Zehelndorf<br />
parzer Straße und die „Enrenz so: „In unsere Nach bar- Verhaltensänderungen; sei brach te es auf einen Nenner:<br />
ergiefresser“ der Potsdamer sch aft fl ießt auch noch der es durch das Abstellen des „Derartige Kampagnen brin-<br />
Straße in Nikolassee. Während Gasverbrauch ein, außerdem Wassers während des Zähnegen für das Klimasch utzkon-<br />
die Grill-13-Nach barsch aft – hatt e ein Haushalt eine Elekputzens, das Aussch alten der zept, aber auch politisch und<br />
allesamt Frauen - bereits auf troheizung im Einsatz, wenn Standby-Tasten oder durch das moralisch für Alle etwas, da<br />
eine Energieeinsparung von auch nur <strong>kurz</strong>fristig. – Und Weglassen unnötiger und en- sie helfen, nutzlose Routine<br />
7,5 Prozent blick t, kann Ener- bei den Beleuch tungskörpern ergiefressender Lich tquellen. aufzubrech en.“<br />
giecoach Thorsten Sch röder ließe sich auch noch einiges Der Spartipp eines Teilneh- Informationen zur Kampagne<br />
für seine vier „Energiefresser“ ändern und verbessern.“ So mers stieß auf begrenzt posi- unter Telefon 030 – 39042 - 54<br />
– Haushalte um die 5 Prozent halten immer noch , gerade ältives Ech o gleich ermaßen bei Text/Fotos Jacqueline Lorenz<br />
verbuch en. Auf Platz eins liegt tere Haushalte, an energiefres- Energiesparern wie bei der<br />
www.baeke-courier.de 4/2012 | 9. KW
8 STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />
KULTURTIPPS<br />
THEATER<br />
ZIMMERTHEATER STEGLITZ<br />
Bornstraße 17, Steglitz<br />
Am 9. März 2012 um 20 Uhr<br />
„LETTERE D´AMORE – LIEBESBRIEFE“ Erstauff ührung<br />
Unveröff entlich te Briefe von GABRIELE D´ANNUNZIO<br />
dramatisiert von DACIA MARAINI<br />
Übersetzung für das Theater und Interpretation: MONICA<br />
GRUBER<br />
Regie: HILKE FLICKENSCHILDT<br />
Die bildhaft e Sprach e D´ANNUNZIOS verarbeitete MARAINI<br />
zu einem einmaligen Bühnenmonolog, der epoch ales Gefühlsleben<br />
widerspiegelt.<br />
Monica Gruber bringt diesen Monolog erstmalig in deutsch er<br />
Sprach e.<br />
Eintritt : 15.- / erm. 8.- €<br />
Kartentelefon: 030 – 25 05 80 78<br />
KONZERT<br />
PETRUSKIRCHE<br />
Oberhofer Platz, Lich terfelde-Ost<br />
Am 3. März 2012 um 20 Uhr<br />
„MEIKE KOESTER & BAND“ – Seefahrerherz<br />
Weit entfernt von Shanties ist Meikes gefühlvoller PopRock , der<br />
ihr neues Album erfüllt. Das Meer steht als Bild des Lebens, mit<br />
seinen Untiefen, seiner Furch t und doch so starken Anziehungskraft<br />
.<br />
Vor Anker geht Meike mit Gitarre und ihrer Band in der Petruskirch<br />
e, gilt Petrus doch als der Sch utzherr der Fisch er und<br />
Sch iffb rüch igen. Kleine Gesch ich ten zwisch en den Songs verbinden,<br />
vermitt eln Spielfreude.<br />
Eintritt : 12.- €<br />
BENEFIZVERANSTALTUNG<br />
SENIORENWOHNANLAGE ROSENHOF<br />
Winfriedstraße 6, Zehlendorf<br />
Am 7. März 2012 um 18 Uhr<br />
„ES GEHT DOCH NISCHT ÜBER BERLIN“ – Hommage an<br />
Walter und Willi Kollo<br />
Günter Rüdiger vom Zimmertheater Steglitz und Marguerite<br />
Kollo, Enkelin und Toch ter der unvergessenen Komponisten,<br />
singen und lesen Lebenserinnerungen.<br />
Ein musikalisch -literarisch er Abend zugunsten des Kinder- Jugend-,<br />
Reit- und Fahrvereins Zehlendorf e.V.<br />
Die Bürgerstift ung Steglitz-Zehlendorf lädt ein.<br />
Eintritt frei, Spende willkommen<br />
Anmeldung erbeten unter Tel. 030 – 70 55 05 9 13<br />
…und wohin am Frauentag?<br />
RATHAUS ZEHLENDORF, BÜRGERSAAL<br />
Teltower Damm 18, Zehlendorf-Mitt e<br />
Am 8. März 2012 von 16:00 bis 18:00 Uhr<br />
„FRAUENINFORMATIONSBÖRSE“ unter dem Mott o:<br />
„FRAUEN UND MÄDCHEN AUS ALLER WELT IN<br />
STEGLITZ-ZEHLENDORF“<br />
Rund 40 Projekte, Vereine und Organisationen präsentieren ihr<br />
Angebot zum Thema Ausbildung, Arbeit, Wiedereinstieg sowie<br />
Existenzgründung, Rente, Fort- und Weiterbildung.<br />
Für musikalisch e Abwech slung sorgt das 35-köpfi ge Frauenensemble<br />
„HOLZ UND BLECH BERLIN“. Leck ereien versüßen<br />
kleine Pausen.<br />
Eintritt frei<br />
Bereits 15 Prozent aller Kinder<br />
zwisch en 3 und 17 Jahren gelten<br />
in Deutsch land als übergewich<br />
tig. Damit sich diese<br />
Zahl nich t weiter erhöht, ist es<br />
höch ste Zeit, die Reißleine zu<br />
ziehen. Rech tzeitig als Dreikäsehoch<br />
an Bewegung gewöhnt,<br />
dürft e die bis ins Seniorenalter<br />
selbstverständlich bleiben.<br />
In der Turnhalle am Hartmannsweiler<br />
Weg treff en sich<br />
mit diesem Ziel an jedem<br />
Freitag Eltern mit ihren zwei-<br />
bis fünfj ährigen Kindern zu<br />
zwanglosen Turnspielen des<br />
Z 88.<br />
„Floriii“, kreisch t der<br />
zweij ährige Torben fröhlich<br />
durch die Halle.<br />
Trainer Florian Pospiech<br />
ist gleich ermaßen<br />
beliebt bei Eltern und<br />
Kind. Als Sportstudent<br />
auf Lehramt weiß er<br />
mit Groß und Klein gesch<br />
ick t umzugehen, allen<br />
sportlich en Bedürfnissen<br />
und kindlich en<br />
Ängsten gerech t zu<br />
werden. Er erklärt: „Die<br />
jüngeren Kids sind mit<br />
Spielregeln noch überfordert.<br />
Sie möch ten sich<br />
bewegen, können sich<br />
aber nur <strong>kurz</strong> auf eine<br />
Sach e konzentrieren.“<br />
Ein Sportparcours aus<br />
Slack line, Kasten, Bällen,<br />
Ringen, Reifen und Krabbeltunnel<br />
sorgt dafür, dass es<br />
keinem langweilig wird, nie-<br />
Zum dritt en Mal lud die KAT-<br />
JA EBSTEIN STIFTUNG Kinder<br />
in sozial sch wierigen Situationen<br />
zum gemeinsamen<br />
Besuch einer Kinderoper:<br />
Das Foyer der Komisch en<br />
Oper hallt an diesem Samstagvormitt<br />
ag von Kinderstimmen<br />
wider. Apfelsaft anstelle von<br />
Aperol, Jeans statt Jack ett .<br />
Im Saal neugieriges Gemurmel,<br />
das Stillsitzen fällt sch wer.<br />
Das ändert sich mit dem ersten<br />
Ton des Orch esters, welch es<br />
sich tbar für die Kids auf der<br />
Bühne agiert.<br />
Auch 40 Sch üler der Zehlendorfer<br />
Pestalozzi-Sch ule (B.C.<br />
berich tete) sind unter den Gästen.<br />
Die musikalisch erzählte Gesch<br />
ich te vom Jungen Daniel,<br />
der mit Hilfe eines Computerspiels<br />
in die längst vergangene<br />
Epoch e seines Helden Robin<br />
Hood eintauch t, fasziniert sie<br />
und Sch ulleiterin Sabine Wedekind<br />
gleich ermaßen. Für<br />
viele ist es der erste Opernbesuch<br />
in ihrem Leben.<br />
„Ist das ech tes Rauch ?“ fragt<br />
Sabrina leise in eine musikalisch<br />
e Pause hinein, als die<br />
weißen Theater-Sch waden sie<br />
in der zweiten Reihe erreich en.<br />
Beruhigt ist sie erst, als Rett er<br />
Robin Hood daraus auft auch t.<br />
Nun kann nich ts mehr passieren.<br />
Sch ließlich ist sie es auch ,<br />
die am lautesten buht, da Prinz<br />
Eltern-Kind-Turnen<br />
Prävention beizeiten im Zehlendorfer TSV von 1888 e.V.<br />
Ob mit Trainer oder alleine: alle sind konzentriert bei der Sach e<br />
mand überfordert ist. Kathrin,<br />
Mutt er des dreij ährigen Oskar,<br />
lobt, „dass immer etwas An-<br />
Ene mene Muh –<br />
Das Publikum bist Du!<br />
Steppkes entdecken mit „Robin Hood“ Kunst und Musik<br />
Katja Ebstein mit kleinen Gästen, dem Intendanten und Robin Hood. Foto:<br />
Sch rey:<br />
John den verirrten Daniel aufhängen<br />
will. Eine etwas ungewohnte<br />
Publikumsreaktion,<br />
die den Sängern aber sich tlich<br />
willkommene Abwech slung<br />
im Bühnenalltag ist.<br />
Inszeniert hat das farben-, kostüm-<br />
und klangreich e Musiktheater<br />
der Intendant der<br />
Komisch en Oper, Andreas Homoki.<br />
Immer wieder beweist<br />
das Haus in der letzten Zeit<br />
mit seinen lebendigen Inszenierungen<br />
von „Die rote Zora“<br />
bis „Mikropolis“ und den<br />
„Drei Orangen“ ein Gespür für<br />
Kinder. Denn auf die rich tige<br />
Art und Weise an die Kunstrich<br />
tung der Oper herangeführt,<br />
dürft e ein kritikfähiges<br />
Publikum daraus erwach sen.<br />
Dazu gehört auch nach Ende<br />
deres aufgebaut ist, was die<br />
Neugier der Kinder weck t. Der<br />
ideale Winterspielplatz zu dieser<br />
Jahreszeit. Jedes Kind kann<br />
sich frei aussuch en, womit es<br />
sich besch äft igen möch te.“ Sie<br />
sitzt am Rand, tausch t sich<br />
mit anderen Eltern aus. Auch<br />
wenn sie nich t ständig neben<br />
dem Sohn steht, ist für den die<br />
Anwesenheit der Mutt er wich -<br />
tig:<br />
„In diesem Alter benötigen die<br />
Kinder einfach noch die Eltern<br />
an ihrer Seite, die ihnen Sich erheit<br />
vermitt eln“, klärt Florian<br />
auf. Wie zum Beweis, ruft<br />
Oskar laut nach der Mama,<br />
da ein größerer Sportkamerad<br />
ihm im Weg steht. Ein paar Sekunden<br />
später klett ert Oskar<br />
an der Hand der Mutt er wieder<br />
quietsch vergnügt über die<br />
sch räge Holzbank nach oben.<br />
Ebenso wich tig wie die Eltern<br />
der Vorstellung der hautnahe<br />
Kontakt zu den Künstlern<br />
hinter den Kulissen. Fragen<br />
besch äft igen die Steppkes,<br />
werden geduldig von den Sängern<br />
beantwortet: „Trägt Robin<br />
Hood Leggins oder Strumpfhosen?“<br />
oder „Wie bekommt<br />
die Nase des Sheriff von Nottingham<br />
seine Sch weinerüsselform?“<br />
Für die Künstler ist<br />
dieser Kontakt zum Publikum<br />
eher selten, aber äußerst erwünsch<br />
t.<br />
Wird das Haus auch nach dem<br />
Wech sel ihres Intendanten<br />
nach Zürich diesen Weg weiterbesch<br />
reiten?<br />
Katja Ebstein betont: „ Es ist<br />
immer wieder begeisternd,<br />
wie die Kinder mitgehen und<br />
jede Kleinigkeit in sich aufneh-<br />
sind aber auch immer wiederkehrende<br />
Rituale.<br />
Am Anfang jeder Turnstunde<br />
versammeln sich die Kinder<br />
nur zu gerne um Florian<br />
und seine Gitarre. Über seine<br />
selbsterdach ten Lieder fi nden<br />
sie zusammen, krähen fröhlich<br />
beim Tierlied „kikeriki“ mit,<br />
bevor sie durch die Halle toben<br />
dürfen. Am Ende besch ließt<br />
ein <strong>kurz</strong>es gemeinsames Ballspiel<br />
die Turnstunde.<br />
Lune und Matea sind Sch western:<br />
Beinahe sch on zu groß<br />
für die Gruppe ist Lune mit ihren<br />
11 Jahren. Aber sie begleitet<br />
nach der Tennisstunde ihre<br />
vierjährige Sch wester noch<br />
gerne hierher. Etwas zum Toben<br />
und Klett ern fi ndet sie immer,<br />
ist ständig in Bewegung.<br />
Florian betont, dass Kinder<br />
von Natur aus ja einen ganz<br />
natürlich en Bewegungsdrang<br />
hätt en, der aber bei übermäßigem<br />
Computer- und Fernsehkonsum<br />
zu sch nell verkümmere,<br />
meist mit Beginn der<br />
Sch ulzeit.<br />
Die Eltern der kleinen Turner<br />
betreiben rech tzeitig Prävention,<br />
dies zu verhindern. 72 Euro<br />
pro Halbjahr, die klug angelegt<br />
sind, vielleich t sogar die<br />
Grundlage für ein Leben mit<br />
dem Sport sch aff en.<br />
Im März beginnt das zweite<br />
Kurs-Halbjahr.<br />
Infos sowie Kurs-Anmeldungen<br />
dazu unter Tel. 030 –<br />
813 72 29. Text/Fotos J.Lorenz<br />
men, registrieren, aber auch<br />
kommentieren.“<br />
Dass Kultur und Musik auch<br />
in Reihen sozial Sch wäch erer<br />
ihren Platz fi nden, dafür setzt<br />
sich die Künstlerin mit ihrem<br />
Team von Pädagogen und<br />
Fach leuten sch on länger ein.<br />
Bereits im Jahr 1992 gründete<br />
sie zusammen mit Ingrid<br />
Stolpe und Gleich gesinnten<br />
in Cott bus ein Hilfswerk für<br />
umweltgefährdete junge Mensch<br />
en. Daraus entwick elte sich<br />
die Stift ung mit dem weltweiten<br />
Ziel, „die Chancen von<br />
Kindern und Jugendlich en zur<br />
besseren Entfaltung ihrer Persönlich<br />
keit zu verbessern; für<br />
eine enkeltauglich e Zukunft .“<br />
Und dazu gehört im Rahmen<br />
der Erlebnispädagogik eben<br />
auch der Kontakt mit der Kultur.<br />
Das Netzwerk deutsch er<br />
Zahnärztinnen, „ZoRA“, überreich<br />
te nach der Vorstellung<br />
als Zeich en ihrer Anerkennung<br />
an die Stift ung einen Sch eck in<br />
Höhe von 1250,00 EURO.<br />
Und mit dem näch sten Benefi<br />
z-Symphoniekonzert in der<br />
Komisch en Oper wendet sich<br />
die Stift ung am 29. Juni 2012<br />
um 20 Uhr sch ließlich auch an<br />
junge Erwach sene.<br />
Näheres unter www.Katja-<br />
Ebstein-Stift ung.de und www.<br />
komisch e-oper-berlin.de<br />
Text Jacqueline Lorenz
Weniger wäre mehr<br />
„Ostpoesie“ gewesen<br />
Suse Jank präsentierte sich als lebhaft e Sängerin, die ihr Publikum - trotz des nüch ternen Rathaussaales - begeistern wollte. Fotos (3): KaSa<br />
Mit allzu vielseitiger Unterhaltung<br />
gerieten Suse Jank &<br />
Band in die seich te Belanglosigkeit<br />
KLEINMACHNOW. Wer hat<br />
Suse Jank eigentlich gesagt,<br />
dass sie alles können muss?<br />
An einem Abend mit Manfred<br />
Krug erwartet ja auch<br />
keiner, dass der außer den eigenen<br />
Liedern noch Songs von<br />
Johnny Cash und Bob Marley<br />
singt. Diese beiden Gegenpole<br />
entsprech en in etwa der<br />
musikalisch en Bandbreite,<br />
mit der Suse Jank & Band am<br />
vergangenen Samstag rund<br />
70 Gäste im Kleinmach nower<br />
Rathaussaal in Woch enendstimmung<br />
versetzten. Zu<br />
hören gab es: Ostrock , Jazz,<br />
Chansons, Lieder, Tango, etwas<br />
Bossa Nova, Reggae,<br />
Sch lager und ganz viele Balladen.<br />
Der nüch terne „Bürgersaal“<br />
im Rathaus ist an sich ist für<br />
jede Art von Unterhaltungsmusik<br />
ungeeignet. An ausgelassene<br />
Stimmungen hatten<br />
die Arch itekten garantiert<br />
nich t gedach t. Und an der<br />
Sach lich keit lässt sich heute<br />
nich ts mehr ändern, keine<br />
noch so sch räge Bestuhlung<br />
mit runden Tisch en und Deck -<br />
ch en drauf, nich t einmal das<br />
sch öne Klavier mit dem Grünpfl<br />
anzentopf davor können in<br />
den Rathaussaal so etwas wie<br />
„Atmosphäre“ zaubern. Den<br />
Organisatoren des Konzertes<br />
sei trotzdem für ihre Mühe<br />
gedankt – sie haben das Möglich<br />
e versuch t.<br />
Insofern war man sch on gewillt,<br />
der 27-jährigen Berliner<br />
Sängerin zu folgen, wohin<br />
sie mit ihrer „glasklaren und<br />
unverwech selbaren Stimme“<br />
auch wollte. Zumal Suse Jank<br />
sich als lebhaft e Künstlerin<br />
zeigte, die der Nüch ternheit<br />
des Ortes zum Trotz noch ein<br />
wenig mehr an Emotionen in<br />
ihren Auft ritt legte und die das<br />
Foto: www.johnnyvarro.com<br />
www.baeke-courier.de 3/2012 | 7. KW<br />
Publikum bei „Jule wäsch t sich<br />
nie“ vom ostdeutsch en Liedermach<br />
er Gerhard Sch öne sogar<br />
zum Mitsingen animieren<br />
konnte.<br />
Ja, wäre der Titel „Ostpoesie“<br />
doch wirklich und aussch ließlich<br />
das Programm gewesen,<br />
so hätt e es ein runder Abend<br />
werden können. Für das liedhaft<br />
e der Songs von Veronika<br />
Fisch er („Klavier im Fluss“,<br />
„Guten Tag“) sch eint Suse<br />
Janks „glasklare“ Stimme wie<br />
gesch aff en zu sein. Auch für<br />
die typisch en Ostrock -Balladen,<br />
wie „Nach tigall“, das<br />
von Franz Bartzsch für die<br />
Band „4PS“ komponiert wurde,<br />
auch bei Sillys „Paradiesvögel“<br />
funktioniert das wunderbar,<br />
auch wenn Suse Jank<br />
nich t die Rock röhre Tamara<br />
Danz geben kann. Dafür hat<br />
sie das Gefühl für das rich tige<br />
Timing und gemeinsam mit E-<br />
Gitarrist Benjamin Sch lez gab<br />
es gleich im dritt en Stück an<br />
diesem Abend einen emotionalen<br />
Höhepunkt. Sie hätt e bei<br />
Ostrock bleiben sollen. Selbst<br />
wenn Klassiker wie „Wasser<br />
und Wein“ von Klaus Renft<br />
ein neues Gewand bekamen,<br />
klang das frisch und überzeugend.<br />
Die Ost-Ballade „Als<br />
ich fortging“ von der Gruppe<br />
„Karussell“ ist mitt lerweile ein<br />
eigener Hit der Jank-Band und<br />
wurde deshalb bis ganz zum<br />
Sch luss aufb ewahrt. Gerne hätte<br />
man in der Stimmung vergangener<br />
Zeiten gesch welgt<br />
– und warum auch nich t? Das<br />
„Zwisch en den Zeilen lesen“<br />
in Liedern, die in der DDR entstanden,<br />
mag nach der Wende<br />
seine eigentlich e Bedeutung<br />
verloren haben. Dennoch haben<br />
Ostrock -Texte ihren ganz<br />
eigenen Charme: „Als ich fortging<br />
war die Straße steil/kehr<br />
wieder um/red` ihr aus um jeden<br />
Preis was sie weiß“ (Originaltext<br />
1987).<br />
Aber alles geht nich t. Wer<br />
„Maggie“ von Keimzeit co-<br />
VORSCHAU - KONZERT<br />
vert, muss sich was einfallen<br />
lassen, um die prägnant näselnde<br />
Stimme von Norbert<br />
Leisegang, die den Song nun<br />
mal trägt, zu ersetzen. Das<br />
funktioniert nich t mit „glasklarem“<br />
Gesang. Und Sillys<br />
„S.O.S“ lässt sich nich t mit<br />
angezogener Handbremse<br />
als Jazznummer interpretieren.<br />
Da muss man sch on losrock<br />
en, auch wenn der Rathaussaal<br />
lautere Phonstärken<br />
nich t zulässt. Noch sch limmer<br />
fi elen aber die Eigenkompositionen<br />
der Suse Jank Band ins<br />
Gewich t, die sich textlich nahe<br />
an der Peinlich keitsgrenze<br />
bewegten und musikalisch<br />
zu abgegriff en klangen. Keine<br />
Idee ist abgedrosch ener als einen<br />
Reggae mit dem Titel „Urlaubsparadies“<br />
zu bringen. Bei<br />
„Sommersch lussverkauf“ ging<br />
es dann auch textlich ziemlich<br />
bergab: „Und all die süßen Typen<br />
sch auen mir auf die Tüten“.<br />
Also bitt e!<br />
Suse Jank muss sich dem<br />
Massengesch mack nich t anbiedern.<br />
Auch wenn sie noch<br />
relativ jung ist, hat sie einen<br />
festen Bezug zur „Ostpoesie“.<br />
Ihre Mutt er ist Professorin an<br />
der Potsdamer Uni und hat<br />
dort ein Arch iv für DDR-Musikpädagogik<br />
aufgebaut. Als<br />
sie noch ein Kind war sang<br />
ihr Vater zum Einsch lafen das<br />
„Wiegenlied für Susann“ vor.<br />
Das trägt sie an diesem Abend<br />
auch vor, nur in Begleitung<br />
des Pianisten Clemens Süssenbach<br />
. „Eine sch öne Stimme“,<br />
sagt eine Frau in der Reihe<br />
hinter mir, nach dem der letzte<br />
Ton verklungen ist.<br />
Karsten Sawalski<br />
Vor dem „Ostpoesie“-Konzert sprach BÄKE-<strong>Courier</strong> mit der<br />
Sängerin der Band, Suse Jank<br />
BC: Ihr Programm heißt „Ostpoesie“.<br />
Treten Sie, dem Terminkalender<br />
folgend, allein in<br />
östlich en Bundesländern auf?<br />
Suse Jank: Es sind überwiegend<br />
Leute, die die Lieder<br />
von früher kennen. Also<br />
Leute aus der ehemaligen<br />
DDR und da gibt es Wiedererkennungseff<br />
ekte, Erinnerungen.<br />
Aber als wir auf der<br />
MS Europa oder in Münch<br />
en spielten, hatt en wir<br />
auch sch on breitgefäch ertes<br />
Publikum.<br />
BC: Ost-Poesie! Was mach t<br />
denn den Wert der Musik<br />
früherer DDR-Songs aus?<br />
Suse Jank: Ich fi nde, es sind<br />
einzigartige Lieder, die wir<br />
im Programm haben. Sehr<br />
sch öne Lieder, melodiebetonte<br />
Lieder, die ich sch on<br />
als Kind zu Hause gehört<br />
habe. Manch mal sind es<br />
auch komplexe Liedstruk-<br />
turen. Die Leute, die sie gesch<br />
rieben haben, waren oder<br />
sind gut ausgebildete Musikerinnen<br />
und Musiker.<br />
BC: Sie vereinen in Ihren Auftritt<br />
en z. B. Puhdys und Renft .<br />
Sie wissen, dass das einmal<br />
konträre Musikwelten bei vielen<br />
Fans waren?<br />
Suse Jank: Wir thematisieren<br />
das natürlich im Konzert<br />
nich t. Aber wenn wir vor<br />
Sch ülern, in einem Gymnasium<br />
auft reten und Songmaterial<br />
zusammen mit einer<br />
erörternden Darstellung<br />
verbunden wird, kann das<br />
erläutert werden. Popularmusikgesch<br />
ich te. Ich gehöre<br />
ja einer Generation an, der<br />
bestimmte Lieder der Eltern<br />
gefallen und wir wollen sie<br />
in unserer Art neu interpretieren.<br />
Das Gespräch führte Thomas<br />
Freitag<br />
Sonnabend, 24. März, 20.00 Uhr<br />
Johnny Varro Swing 7 - USA Tournee März 2012<br />
Der legendäre Swing-Pianist Johnny Varro erfüllte sich 1994 mit der Gründung seiner „Swing<br />
Seven“ einen langgehegten Traum: umgeben von den besten Musikern der Szene genau<br />
die Musik und Kompositionen zu spielen, welch e ihm am meisten am Herzen liegen. Die<br />
Misch ung aus meisterhaft en Arrangements aus Johnny Varros Feder, welch e viel Raum für<br />
die Solisten bieten, und das enorme Können und Niveau jedes einzelnen Musikers der Band,<br />
ist für den Zuhörer unwiderstehlich .<br />
Eintritt : VVK 13 Euro, AK 15, erm. 14 Euro, im Bürgersaal des Rathauses Kleinmach now, A.-<br />
Grimme-Ring 10, Karten: im Bürgerbüro Gemeindeamt Kleinm., Tel. 033203/8771301 - 1304<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
KULTURTIPPS<br />
AUSSTELLUNG<br />
LESUNG<br />
9<br />
Ich sehe was, was Du nich t siehst<br />
Im Dialog mit Farbe und Form<br />
Ausstellung im Gemeindezentrum Stahnsdorf<br />
15. März bis 30. April 2012<br />
Arbeiten von Franziska Anders, Roselore Antol, Renate Birkenstaedt,<br />
Ulla Feyerabend, Eveline Frenzel, Gertraude Geselle, Ingeborg<br />
Knappe, Karin Müller-Grunewald, Udo Mück e, Renate<br />
Sch önefeld, Dorit Uhlig Rosemarie Wald, Rosemarie Wieczorek,<br />
Die Künstler stellen sich dem Gespräch am Freitag, den 30. März<br />
2012, 18.30 Uhr im Gemeindezentrum Stahnsdorf, Annastraße 2<br />
„Unser „Neunauge“ wird garantiert jeden Betrach ter in seinen<br />
Bann ziehen und wird so manch es Rätsel aufgeben. Unser<br />
größtes Objekt ist knapp vier Meter lang und wurde von sieben<br />
Künstlerinnen und Künstlern gesch aff en.“ Gemeinsam und in<br />
persönlich er Individualität entstehen aufregende Kunstwerke.<br />
Unsere künstlerisch en Arbeitsgruppen werden von unserer<br />
Freundin und bildenden Künstlerin, Thekla Furch betreut.<br />
Wir freuen uns die Ergebnisse hier zeigen zu dürfen.<br />
Rück fragen unter 0171-5435849<br />
Samstag, 10.03.2012, 17:00 Uhr,<br />
Theatersaal des Augustinums Kleinmach now<br />
politisch brisant<br />
Ulrich Kienzle – Absch ied<br />
von 1001 Nach t<br />
Lesung und Podiumsdiskussion<br />
mit Ulrich Kienzle<br />
Nach nur 4 Woch en ist das<br />
neue Buch „Absch ied von 1001<br />
Nach t“ des Top-Journalisten<br />
Ulrich Kienzle bereits bei der<br />
3. Aufl age. In der autobiografi<br />
sch en Gesch ich te seines Journalistenlebens<br />
im Orient vermitt<br />
elt Ulrich Kienzle einen<br />
ebenso fesselnden wie persönlich<br />
en Einblick in die arabisch e<br />
Welt. Und in die fragwürdige<br />
Nahostpolitik des Westens.<br />
Das Werk ist kein Buch über<br />
den „Arabisch en Frühling“.<br />
Und doch ist es eine der spannendsten und aufsch lussreich sten<br />
Veröff entlich ungen in diesem Kontext. Indem der Autor die<br />
Nahost-Krisen der letzten 40 Jahre refl ektiert, mach t er die aktuellen<br />
Umbrüch e und Entwick lungen verständlich . Ulrich<br />
Kienzle besch reibt seinen Alltag als Kriegsreporter in ersch ütternden<br />
und berührenden Erlebnissen, und mit kritisch em Blick<br />
auf die Hintergründe des Auslands-Journalismus. Im Ansch luss<br />
an die Lesung fi ndet eine Podiumsdiskussi-on statt .<br />
Anmeldungen unter 033203-56/0.Eintritt : 10 Euro<br />
VORSCHAU - KONZERT<br />
Fr, 30.3.2012, 20 Uhr<br />
im Stubenrauch saal, Neues Rathaus, Marktplatz 1-3,<br />
14513 Teltow<br />
THE GERMAN BOSS & Friends<br />
A Special Bruce Springsteen Acoustic Performance<br />
THE GERMAN BOSS<br />
& Friends verfügen<br />
über die umfangreich<br />
ste Sammlung<br />
der Bearbeitungen<br />
von Springsteen-<br />
Songs in Deutsch land<br />
und haben sich , auch<br />
auf Grund ihrer Authentizität,<br />
eine große<br />
Fangemeinde aufgebaut.<br />
Der „German Boss“ Carly Voges präsentiert mit einer dem<br />
ech ten „Boss“ verblüff end nahe kommenden Stimme bekannte<br />
und weniger bekannte Bruce-Springsteen-Songs. Die Tatsach e,<br />
dass es selbst in den USA nur zwei Springsteen-Coverbands<br />
gibt, verdeutlich t, welch e stimmlich en Voraussetzungen ein solch<br />
es Projekt erfordert.<br />
Parallel zur großen Springsteen-Tribute-Show mit den „Blood<br />
Brothers“, gibt es vom „German Boss“ und seiner Band dieses<br />
besondere Unplugged-Programm für kleinere und intimere<br />
Bühnen, mit der sie in Teltow gastieren. Mit viel Rock appeal<br />
und außergewöhnlich nah am Original präsentieren „THE GER-<br />
MAN BOSS & Friends“ einen Abend mit vielen Springsteen-<br />
Klassikern, an den man sich noch lang erinnern wird!<br />
Begleitet wird Carly Voges von den bekannten Braunsch weiger<br />
Musikern Alex Walford (Sax, Drums) u. Jens Wach smuth (Piano).<br />
Eintritt : VVK: 14 Euro, AK: 17 Euro | Erm.*: 10 Euro (* Sch üler,<br />
Studenten, Sozialkarteninh., Behinderte, Inhaber Familienpass)<br />
Kartenverkauf: Tourist Information, im Neuen Rathaus, Marktplatz<br />
1-3, Teltow, bei allen bekannten (Tixoo-)Vorverkaufsstellen<br />
Online-Tick ets unter www.teltow.de
10 SPORT VOR ORT<br />
GROSS BEEREN. Was für ein<br />
Finale. Was für Emotionen.<br />
Nur wenige Sekunden vor<br />
Ablauf der offi ziellen Spielzeit<br />
war der Ball plötzlich im<br />
Netz der Frankenthaler. Aber<br />
der Sch iedsrich ter wollte den<br />
Treff er nich t anerkennen. Von<br />
oben, von der Tribüne, verfolgten<br />
am vergangenen Sonntag<br />
etwa 350 Zusch auer in der<br />
modernen Mehrzweck sporthalle<br />
an der Otfried-Preußler-<br />
Sch ule die hitzigen Diskussionen<br />
zwisch en Sch iedsrich ter,<br />
Trainer und Mannsch aft en.<br />
Unten am Spielfeldrand waren<br />
die Emotionen beider Mädch<br />
enmannsch aft en A (13 bis<br />
14 Jahre) hautnah zu erleben.<br />
Da brach en Spielerinnen in<br />
ihrer Anspannung in Tränen<br />
aus und der ein oder andere<br />
Hock eysch läger fi el etwas<br />
unsanft zu Boden. Kein Wunder,<br />
sch ließlich ging es um<br />
die Deutsch e Meistersch aft im<br />
Hallenhock ey der Jugend. Als<br />
der Sch iedsrich ter den Treff er<br />
dann doch als einen regulären<br />
erklärte, kannte die Freude im<br />
Raff elberger Team keine Grenzen<br />
mehr: Die Mädch en fi elen<br />
sich in die Arme und manch e<br />
weinten nun vor Glück . Der<br />
Duisburger Club Raff elberg<br />
hatt e nach einem hitzigen Spiel<br />
gegen die TG Frankenthal aus<br />
der Pfalz mit 3:2 gewonnen<br />
und ist nun Deutsch er Meister.<br />
Finale voller Emotionen<br />
Duisburger Club Raffelberg wird mit ganz knappem Sieg Deutscher Meister<br />
Dabei galten beide Mannsch<br />
aft en nich t als Favoriten<br />
des Turniers, als potentielle<br />
Meister wurden eher der<br />
Mannheimer HC oder der Bremer<br />
Club zur Vahr gehandelt.<br />
Dennoch erreich ten in den<br />
Gruppenspielen am Samstag<br />
sowohl die Duisburgerinnen<br />
als auch die Pfälzerinnen in<br />
der zweiten Gruppe die Halbfi<br />
nalspiele. Die TG Frankenthal<br />
konnte sich durch die<br />
konsequentere Verwertung<br />
der erspielten Torch ancen mit<br />
Fußball – Landesliga Nord:<br />
RSV startet mit 5:0 effektiv in<br />
die zweite Saisonhälfte<br />
HENNIGSDORF. Nach der überzeugenden Vorstellung im letzten<br />
Vorbereitungsspiel gegen den MSV Neuruppin fuhr die<br />
Männermannsch aft der RSV Eintrach t am Samstag vor einer<br />
Woch e mit breiter Brust nach Hennigsdorf. Dort auf dem gut bespielbaren<br />
Kunstrasenplatz fanden die Stahnsdorfer sofort ins<br />
Spiel. Robert Flügel traf sch on in der ersten Minute ins lange<br />
Eck zur 1:0 Führung. Die Gastgeber antworteten in einem von<br />
Beginn an sehr sch nell und kampfb etont geführtem Spiel. In der<br />
vierten Minute musste RSV-Torwart Julian Finke blitzsch nell<br />
auf auf einen Sch uss aus Nahdistanz reagieren. Mit der frühen<br />
Führung im Rück en besch ränkte der RSV sich auf Konterangriff<br />
e. Einer führte zum 2:0 in der 24. Minute. Stephan Mack us<br />
hatt e sich entsch lossen gegen den herauslaufenden Torwart eingesetzt<br />
und den abprallenden Ball sch ob der klug nach setzende<br />
Andreas Plaue über die Linie. Die Stahnsdorfer Defensivabteilung<br />
ließ bis zum Pausenpfi ff nich ts durch , überragend dabei:<br />
Bastian Zenk als Dreh-und Angelpunkt im Mitt elfeld.<br />
Die Hennigsdorfer starteten engagiert in die 2. Spielhälft e und<br />
hatt en Pech bei einem Latt ensch uss in der 53. Minute. Mit dem<br />
3:0 in der 59. Minute war eine Vorentsch eidung gefallen. Manuel<br />
Hannemann war per Kopf nach einer präzisen Eingabe von<br />
Stephan Mack us erfolgreich . Fünf Minuten später erlebten die<br />
Zusch auer den besten Angriff des RSV mit einem vierten Treffer.<br />
Manuel Hannemann, im Strafraum freigespielt, passte quer<br />
zu Robert Flügel, der mit seinem zehnten Saisontor erfolgreich<br />
war. Die Gastgeber ließen nun deutlich nach . Andreas Plaue<br />
konnte seinen Treff er zu einem deutlich en 5:0 Sieg bereits in der<br />
73. Minute im Alleingang absch ließen. In den letzten Minuten<br />
hätt e der RSV noch zwei Möglich keiten gehabt. Aber man kann<br />
wirklich zufrieden. Die Stahnsdorfer sind eff ektiv in die 2. Halbserie<br />
gestartet. Rainer Goldbach /KaSa<br />
Ihre Informationen<br />
zu Sportveranstaltungen und -Terminen<br />
nehmen wir gern auf.<br />
Tel. 03328 - 47 06 80<br />
redaktion@info-serv.de<br />
Fax 03328 30 38 64<br />
Hallenhockey<br />
Grenzenlose Freude nach Sch lusspfi ff bei den Mädch en vom Club Raff elberg. Fotos (2): Karsten Sawalski<br />
einem 2:1 gegen die favorisierten<br />
Mannheimer behaupten.<br />
Im zweiten Halbfi nale<br />
setze sich der Club Raff elberg<br />
nach einer klaren 3:0 Führung<br />
knapp und umkämpft mit<br />
einem 3:2 gegen Uhlenhorst<br />
Mülheim durch .<br />
Im Endspiel ging Raff elberg<br />
bereits nach elf Minuten mit<br />
2:0 in Führung. Aber dann<br />
kam Frankenthal immer besser<br />
ins Spiel und sch afft e in der<br />
13. Minute den Ansch lusstreffer<br />
zum 1:2. Von da an spielten<br />
STAHNSDORF. Gedämpft e<br />
Freude beim RSV Eintrach t:<br />
Die Zweitligabasketballer um<br />
Trainer Vladimir Pastushenko<br />
haben sich dank eines Auswärtssieges<br />
von Tabellenführer<br />
UBC Hannover gegen BSV<br />
Wulfen für die Play-Off s um<br />
den Aufstieg in die Pro A qualifi<br />
ziert. Allerdings rutsch t die<br />
Eintrach t durch den Heimsieg<br />
des SC Rist Wedel gegen die<br />
Herzöge Wolfenbütt el auf den<br />
ach ten Platz der Pro-B-Staff el<br />
Nord. Damit trifft die Eintrach t<br />
in der ersten Playoff -Runde<br />
gleich auf den wohl heißesten<br />
Aufstiegskandidaten aller Pro-<br />
B-Teams und gleich zeitig souveränen<br />
Meister der Südstaffel,<br />
die BiG Oett inger Rock ets<br />
Gotha.<br />
Gotha geht mit einer Siegesserie<br />
von vier Spielen und einer<br />
Heimstatistik von zehn zu eins<br />
Spielen in die Playoff s. Nur<br />
gegen Rhöndorf zog man zuhause<br />
mit 75:79 den Kürzeren.<br />
Die Eintrach t hingegen hatt e<br />
zuletzt sech s Spiele in Folge<br />
verloren, zeigte aber gegen<br />
starke Gegner einen leich ten<br />
Aufwärtstrend.<br />
RSV-Coach Pastushenko hat<br />
sich einige Spiele von Gotha<br />
auf Video angesch aut. Er äu-<br />
beide Mannsch aft en auf Augenhöhe<br />
und die Stimmung<br />
in der Halle koch te. Die Fans<br />
hatt en Trommeln, Tröten und<br />
Rasseln mitgebrach t und verwandelten<br />
die Halle in einen<br />
Hexenkessel. Die Raff elberger<br />
Trainerin konnte sich zwisch<br />
enzeitlich nich t mehr zurück<br />
halten und erhielt eine<br />
Strafe. Die Chancen für Frankenthal<br />
wurden immer besser<br />
und in der 19. Spielminute fi el<br />
der zu diesem Zeitpunkt verdiente<br />
und von den Fans heft ig<br />
Basketball 2. Bundesliga<br />
Der Gegner heißt: Gotha<br />
Hannover und Wedel verhelfen der Eintracht zu einem Playoff-Duell<br />
mit dem Meister der Südstaffel<br />
Thomas Sch oeps in Action Foto: Olaf Moeldner<br />
ßert sich beeindruck t: „Das ist<br />
sch on ein anderes Kaliber als<br />
alle anderen Mannsch aft en in<br />
der Pro B. Vom Kader her haben<br />
sie alles mit an Bord, was<br />
man brauch t, um auch in der<br />
Pro A zu bestehen“. Trotz des<br />
tiefen Respekts empfi ndet er<br />
das Los, gegen die Thüringer<br />
anzutreten, als eine bessere<br />
Wahl im Vergleich zu einem<br />
Gegner wie Nördlingen, der<br />
umjubelte Ausgleich . Nun war<br />
es ein Endspiel, wie man sich<br />
nich t besser wünsch en konnte.<br />
Im Eifer des Gefech ts wurden<br />
auf beiden Seiten beste Chancen<br />
zur Führung vergeben. Bis<br />
dann <strong>kurz</strong> vor Sch luss der entsch<br />
eidende Treff er fi el.<br />
„Spätestens mit dieser Veranstaltung<br />
hat der Hock eysport<br />
in Großbeeren eine feste Heimat<br />
gefunden“, sagt Ralf Bütt -<br />
ner, Trainer und GHC-Vorstand,<br />
am Rand des Gesch ehens.<br />
Die Mannsch aft en aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet<br />
fühlten sich in Großbeeren gut<br />
betreuten und viele lobten die<br />
„Top-Organisation und Spiele<br />
Hitziges Endspiel: Im Eifer des Gefech ts wurden viele Chancen vergeben.<br />
nun dem Siebtplatzierten aus<br />
Wedel blüht. Man sei in der<br />
Partie einfach krasser Außenseiter,<br />
das könne aber Extra-<br />
Energien bei seinen Spielern<br />
freisetzen, meint Pastushenko.<br />
Ohne Frage ist der Kader von<br />
BiG-Trainer Marko Simic exzellent<br />
bestück t. Es stehen darin<br />
gleich vier hoch klassige<br />
US-Amerikaner, davon mit<br />
auf höch stem Niveau“. Viele<br />
Eltern vom GHC hatt en mit<br />
unglaublich em Einsatz diese<br />
Veranstaltung realisiert und<br />
zu Einem Event gemach t. Dass<br />
der GHC selbst einmal bei der<br />
Deutsch en Meistersch aft als<br />
Team dabei ist, hält Trainer Ralf<br />
Bütt ner für unrealistisch : „Keine<br />
Chance“, sagt er, „wenn wir<br />
entsprech end talentierte Spielerinnen<br />
haben, sch nappen die<br />
Berliner sie uns weg“. Für den<br />
GHC ist die Teilnahme an den<br />
Ostdeutsch en Meistersch aft en<br />
das näch ste Ziel. Aber bis dahin<br />
dürft en noch fünf Jahre ins<br />
Land gehen.<br />
Ralf Bütt ner/KaSa<br />
Torvoris Baker und Davon<br />
Roberts zwei Aktive mit Pro-<br />
A-Erfahrung, zwei weitere Asse<br />
sind der Ex-Football-Profi<br />
Marcus Monk und der ehemalige<br />
Big-Ten-Collegespieler<br />
Tim Jarmusz. Ergänzt wird<br />
der Kader mit hoch klassigen<br />
deutsch en Talenten, darunter<br />
Ex-RSV-Aufb auspieler Kevin<br />
Sch aff artzik, Flügelspieler Albert<br />
Kuppe, Guard David Watson<br />
oder Center Leo Niebuhr.<br />
Letztgenannte zwei Spieler<br />
durft en sogar sch on BBL-Luft<br />
sch nuppern.<br />
Stephan Reitzig/ KaSa<br />
Info: Bereits am kommenden<br />
Woch enende (3./4.<br />
März) wird die erste Begegnung<br />
in der Ernestiner-<br />
Sporthalle in Gotha statt -<br />
fi nden (genauer Spieltermin<br />
wird sch nellstmöglich<br />
auf www.rsvbasketball.de<br />
bekannt gegeben). Am 10.<br />
März kommt es dann um<br />
19 Uhr in der BBIS-Halle<br />
in Kleinmach now zum<br />
zweiten Aufeinandertreff en<br />
in der Serie. Ein möglich es<br />
Entsch eidungsspiel fände<br />
am Dienstag, dem 13. März,<br />
erneut in Thüringen statt .
In der Sch ule reich t noch die<br />
Note 4 zum Weiterkommen –<br />
die Fördergesellsch aft „Qualität<br />
im Handwerk“ (qih) legt<br />
bei der Leistungsbeurteilung<br />
deutlich strengere Maßstäbe<br />
an: Ausgezeich net werden<br />
aussch ließlich Handwerksbetriebe,<br />
deren Arbeit von den<br />
Kunden mit „sehr gut“ benotet<br />
wird.<br />
Die Firma „Maurer Sonnensch<br />
utz“ aus Ludwigsfelde-Genshagen<br />
gehört zu den Besten<br />
der Branch e, sonst dürft e sie<br />
nich t das qih-Qualitätssiegel<br />
„Ausgezeich net vom Kunden“<br />
führen. Doch das Unternehmen<br />
konnte sich sogar innerhalb<br />
der Spitzengruppe ganz<br />
vorne platzieren: Davon zeugen<br />
mitt lerweile mehr als 100<br />
überaus positive Kundenbewertungen,<br />
die der Betrieb aus<br />
Ludwigsfelde-Genshagen innerhalb<br />
weniger Monate sammeln<br />
konnte.<br />
Grund genug für die unabhängige<br />
Fördergesellsch aft<br />
„Qualität im Handwerk“, die<br />
hervorragende Arbeit des Unternehmens<br />
besonders zu würdigen.<br />
„Eine tolle Leistung“,<br />
betonte qih-Gesch äft sführer<br />
Volker Kreft . Die Firma „Maurer<br />
Sonnensch utz“ stelle die<br />
www.baeke-courier.de 4/2012 | 9. KW<br />
Aus dem Geschäftsleben<br />
Qualität setzt sich durch<br />
Rollladen- und Sonnenschutzbetrieb aus Ludwigsfelde-Genshagen<br />
belegt bundesweiten Spitzenplatz<br />
Ein erfolgreich er Sonnensch utzfach betrieb muss über umfassendes Produkt-Know-how,<br />
ausgezeich neten Service und hervorragende Beratungskompetenz<br />
verfügen. Nur so erhält der Kunde optimale Sonnensch utzlösungen<br />
für Ihre Anforderungen. Die Firma Maurer Sonnensch utz stellte<br />
im vergangen Jahr genau diese Eigensch aft en unter Beweis und wurde daher<br />
am 21.2.2012 als Warema Kompetenz Partner 2012 ausgezeich net. die<br />
Auszeich nung in Form einer Urkunde von Herrn André Lange, Gebietsverkaufsleiter<br />
der Firma Warema in seinen Gesch äft s-/ Ausstellungräumen<br />
überreich t.<br />
Kundenzufriedenheit stets in<br />
den Vordergrund. „Dies ist<br />
im Handwerk alles andere als<br />
selbstverständlich “, so Kreft .<br />
Die im April 2007 gegründete<br />
„Qualität im Handwerk“-Fördergesellsch<br />
aft garantiert eine<br />
neutrale und kontinuierlich e<br />
Überprüfung aller abgegebenen<br />
Kunden bewertungen,<br />
INFORMATION / SERVICE<br />
ANZEIGE<br />
die wahlweise per Internet<br />
oder per Postkarte abgegeben<br />
werden können. Ein aufwändiges<br />
Sich erheitsverfahren<br />
mach t einen Missbrauch des<br />
Systems nahezu unmöglich .<br />
Bewertungen können nur von<br />
Kunden nach Erhalt einer<br />
Rech nung mit Rech nungsnummer<br />
und zugehöriger<br />
Transaktionsnummer abgegeben<br />
werden.<br />
Das qih-Qualitätssiegel wird<br />
bereits von einigen Bundesverbänden<br />
des Handwerks,<br />
Handwerkskammern und<br />
Kreishandwerkersch aft en unterstützt.<br />
Die Spezialisten von Maurer<br />
Sonnensch utz stehen Ihren<br />
Kunden als kompetenter Ansprech<br />
partner in Sach en Sonnensch<br />
utz von der Beratung<br />
über die Planung bis hin zur<br />
Montage des Produktes mit<br />
Rat und Tat zur Seite. Präsentiert<br />
werden die vielfältigen<br />
Gestaltungsmöglich keiten in<br />
der großzügigen Ausstellung.<br />
Weitere Informationen sowie<br />
die Öff nungszeiten fi nden Sie<br />
unter<br />
www.maurer-sonnensch utz.de.<br />
www.maurer-gartenmoebel.de<br />
Notrufe<br />
11<br />
Polizei-Notizen<br />
Eigentümer stellten Einbrecher<br />
Als die Söhne eines Hauseigentümers in der Feldstrasse am frühen<br />
Samstagmorgen nach Hause kamen, bemerkten sie einen<br />
unbekannten Mann in ihrem Haus. Dieser wollte gerade persönlich<br />
e Gegenstände der Familie einsteck en. Als er die beiden<br />
Männer erblick te fl üch tete er. Der 29-jährigen Täter wurde noch<br />
im Garten gestellt und bis zum Eintreff en der Polizei festgehalten.<br />
Bei der Vernehmung durch die Kriminalpolizei gestand der<br />
Berliner die Tat.<br />
Alarmanlage verhinderte Diebstahl<br />
Am Dienstagabend der letzten Woch e sprang die Alarmanlage<br />
eines Einfamilienhauses in Kleinmach now, Wolfswerda an. Eine<br />
aufmerksame Zeugin bemerkte, dass zwei männlich e und dunkelgekleidete<br />
Personen wegliefen. Die gerufene Polizei konnte<br />
feststellen, dass die Personen versuch t hatt en in das Haus einzubrech<br />
en. Ein eingesetzter Polizei-Hund konnte die Fährte nur<br />
einige Meter weit verfolgen.<br />
Navi und zwei Airbags<br />
Letzte Woch e Mitt woch nach t wurden in Kleinmach now aus<br />
einem BMW ein Navi und zwei Airbags gestohlen. Der Gesch ädigte<br />
fand sein Fahrzeug nach dem Diebstahl mit heruntergelassenen<br />
Sch eiben vor. Es entstand ein Sch aden von 5000 Euro.<br />
Polizei/Notruf Tel. 110<br />
Feuerwehr/Rett ungsleitstelle Tel. 112<br />
Frauenhaus Potsdam Tel. (0331) 964516<br />
telef. Beratung in Krisensituationen (kostenlos, anonym<br />
Gift notrufzentrale Tel. 030/19240<br />
Kassenärztlich e Notfalldienste<br />
Kinder- & Jugendtelefon<br />
„Die Nummer gegen Kummer“ (kostenfrei) Tel. 0800.111033<br />
Opfernotruf „Weißer Ring“<br />
Beratung für Kriminalitätsopfer<br />
Nansenstr. 12, 14471 Potsdam, Tel. (0331) 291273<br />
Rett ungsstelle Klinikum<br />
„Ernst von Bergmann“ Tel. 0331/241505,<br />
24-Stunden-Kindernotaufnahme, Tel. 0331/2415918<br />
Wasser- und Abwasserzweck verband „Der Teltow“:<br />
Havarie Trinkwasser Tel. (033203) 34 52 10<br />
Havarie Abwasser Tel. (033203) 34 52 00<br />
Zentrale Störungsnummer EMB: Tel. (0331) 7495-0<br />
E.ON edis Netz-Hotline Tel. 0180-11 55 53 3*<br />
Entstörungsdienst Gas Telefon 0180-4 55 1111
12 LETZTE SEITE<br />
<strong>kurz</strong> informiert<br />
Kooperation zum Wohle<br />
schwerkranker Menschen<br />
Um mehr Betroff enen Unterstützung und Betreuung während<br />
ihrer letzten Lebenszeit zu bieten, kooperiert das HELIOS Klinikum<br />
Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf seit Jahresbeginn<br />
mit dem Diakonie-Hospiz Wannsee.<br />
Auf der Palliativstation des Klinikums betreuen Ärzte gemeinsam<br />
mit psych ologisch en Mitarbeitern, Pfl egenden, Physiotherapeuten<br />
und Ernährungsberaterinnen Mensch en mit fortgesch<br />
ritt enen und unheilbaren Krankheiten und deren Angehörige.<br />
Es gibt ach t Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer, die<br />
auch Platz für die Übernach tung der Angehörigen bieten. Die<br />
Betreuung dieser Patienten weitet das Zehlendorfer Klinikum<br />
durch eine Kooperation mit dem Diakonie- Hospiz Wannsee<br />
nun seit dem Jahresbeginn 2012 aus.<br />
Der Hospizdienst begleitet und berät Betroff ene und ihre Angehörigen<br />
in der Pneumologie und auf Wunsch auch in anderen<br />
Abteilungen im HELIOS Klinikum Emil von Behring. Nach Verfügbarkeit<br />
bietet das Diakonie-Hospiz Wannsee auch zusätzlich<br />
stationäre Plätze an.<br />
„Wir sind froh über diese Zusammenarbeit. So verbessern wir<br />
die Versorgung und das Beratungsangebot in unserem Haus.<br />
Darüber hinaus stellen wir eine übergangslose Betreuung für<br />
die Patienten sich er, die nach ihrer Entlassung ambulant vom<br />
Hospizdienst zuhause versorgt werden möch ten,“ betont Klinikgesch<br />
äft sführer Alexander Steudel.<br />
Das Hospiz such t ehrenamtlich e MitarbeiterInnen, die sch werkranke<br />
Patienten besuch en, sie auf ihrem Weg unterstützen und<br />
in den Abendstunden für sie da sind.<br />
Zur Vorbereitung auf diese Tätigkeit als SterbebegleiterInnen<br />
bietet das Diakonie-Hospiz Wannsee Interessierten einen vierzigstündigen<br />
Kurs an, der im Frühjahr startet. Er dauert vier<br />
Monate. Sch werpunkte sind Kommunikation und Wünsch e<br />
der Patienten, Begleitung der Angehörigen und die persönlich e<br />
Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer.<br />
Nach Absch luss des Kurses folgen Gruppentreff en und weitere<br />
Fortbildungen.<br />
Hospizarbeit für Ehrenamtlich e:<br />
Telefon: (030) 81 02-63 063<br />
www.diakonie-hospiz-wannsee.de<br />
HELIOS Klinikum Emil von Behring<br />
Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heck eshorn<br />
Telefon: (030) 81 02–27 76<br />
www.helios-kliniken.de/berlin-behring<br />
„Die Kirche<br />
hat sich schuldig gemacht“<br />
Gedenken an Friedrich Weissler auf dem Südwestkirchhof<br />
STAHNSDORF. „Es fällt<br />
sch wer, über Friedrich Weissler<br />
zu referieren“, sch reibt der<br />
Theologe und Kirch enhistoriker<br />
Martin Gresch at. Zum einen<br />
weil Weissler ein sch reck -<br />
lich es Sch ick sal erlitt en hat,<br />
zugleich aber rührt sein Martyrium<br />
an den „sch merzenden<br />
Wunden“ der Evangelisch en<br />
Kirch e selber. Anlässlich des<br />
75. Todestages des „ersten<br />
Märtyrers der Bekennenden<br />
Kirch e“ fand Generalsuperintendentin<br />
Ulrike Trautwein<br />
von der Evangelisch en Kirch e<br />
Berlin-Brandenburg-schlesisch<br />
e Oberlausitz (EKBO)<br />
noch deutlich ere Worte: „Die<br />
Kirch e hat sich sch uldig gemach<br />
t, weil sie sich nich t zu<br />
ihm bekannte“. Das Gedenken<br />
fand am Sonntag vor 14 Tagen<br />
in der Norwegisch en Holzkirch<br />
e auf dem Südwestkirch hof<br />
statt , auf dem Friedrich Weissler<br />
1937 „unter sehr großer Beteiligung“<br />
beigesetzt worden<br />
war. Heute wird das Grab von<br />
der EKBO als Stätt e der Erinnerung<br />
und Mahnung erhalten<br />
und gepfl egt.<br />
Dr. Friedrich Weissler wurde<br />
als erster deutsch er Rich ter<br />
wegen seines klaren Rech tsempfi<br />
ndens von den Nationalsozialisten<br />
ermordet. Obwohl<br />
evangelisch getauft war<br />
er bereits 1933 wegen seiner<br />
jüdisch en Herkunft entlassen<br />
worden. Als juristisch er Berater<br />
hatt e Weissler Anfang<br />
1936 an einer „Denksch rift an<br />
Sohn Johannes Weissler moderierte die Vorträge. Foto: KaSa<br />
den Führer und Reich skanzler“<br />
maßgeblich mitgewirkt,<br />
die von der Vorläufi gen Kirch<br />
enleitung der Bekennenden<br />
Kirch e erarbeitet und am 4.<br />
Juni 1936 in der Reich skanzlei<br />
übergeben wurde. In der<br />
Sch rift beklagte man nich t nur<br />
die Zerstörung der kirch lich en<br />
Ordnung und ch ristlich er<br />
Werte, sondern sprach auch<br />
die Rassenideologie, die Rolle<br />
der Gestapo und die Existenz<br />
von Konzentrationslagern kritisch<br />
an. Dass die Denksch rift<br />
zunäch st in den Basler Nach -<br />
rich ten (Sch weiz) veröff entlich<br />
t wurden, „veränderte die<br />
Situation für die Evangelisch e<br />
Kirch e sch lagartig“, sagte<br />
der Kirch enhistoriker Martin<br />
Gresch at in der Stahnsdorfer<br />
Holzkirch e, weil die Kirch e<br />
darin ihre Zugehörigkeit zur<br />
Nation in Frage gestellt sah.<br />
Aber nich t nur deswegen wur-<br />
de Weissler nich t unter kirch -<br />
lich en Sch utz gestellt, „es mag<br />
auch ein gewisser Antisemitismus<br />
in der Kirch e eine Rolle<br />
gespielt haben“, sagte Gresch<br />
at.<br />
Am 7. Oktober 1936 verhaft ete<br />
die Gestapo Friedrich Weissler,<br />
am 13. Februar 1937 wurde er<br />
in das KZ nach Sach senhausen<br />
gebrach t. Auf seinen ausdrück -<br />
lich en Wunsch hin kam er dort<br />
in Einzelhaft , wo die Bibel sein<br />
einziger Trost blieb. Voller<br />
Angst vor den Todesqualen<br />
muss sich Friedrich Weissler<br />
vor allem mit dem 8. Kapitel<br />
des Lukas-Evangeliums besch<br />
äft igt haben, berich tet der<br />
Theologe Werner Koch (1910-<br />
1994), der gemeinsam mit ihm<br />
in Sach senhausen eintraf, aber<br />
überlebte. Aus dem zentralen<br />
Satz „Fürch te dich nich t, glaube<br />
nur“ verfasste Weissler ein<br />
Gedich t, welch es in der Nor-<br />
wegisch en Holzkirch e von etwa<br />
30 Gästen, darunter Sohn<br />
Johannes und Enkel Wolfgang<br />
Weissler, und begleitet vom<br />
Organisten Tobias Berndt (Berliner<br />
Dom) gemeinsam nach<br />
der Melodie „Jesus, meine Zuversich<br />
t“ gesungen wurde.<br />
Friedrich Weissler war ein<br />
„furch tsamer Mensch . Feinfühlig<br />
und zart“, so Werner<br />
Koch , der als Mithäft ling auch<br />
das grausame Ende besch reibt:<br />
„Sech s Tage und sech s Näch -<br />
te lang haben sie ihn besuch t,<br />
besch impft , bespuck t und gesch<br />
lagen. In der letzten Nach t<br />
haben sie ihn niedergeboxt<br />
und ihm mit ihren sch weren<br />
Kommissstiefeln buch stäblich<br />
die Eingeweide zertrampelt.<br />
Dann haben sie ihn aufgehängt<br />
- Selbstmord…“.<br />
„Seine Kirch e hat ihn preisgegeben“,<br />
urteilt der Historiker<br />
Gresch at und mahnt: „Wir<br />
sollten nich t aufh ören, uns davon<br />
beunruhigen zu lassen!“.<br />
Karsten Sawalski<br />
Info: Literatur zum Thema:<br />
Ursula Bütt ner und Martin<br />
Gresch at: „Die verlassenen<br />
Kinder der Kirch e. Der<br />
Umgang mit Christen jüdisch<br />
er Herkunft im ‚Dritt en<br />
Reich ‘“, (Sammlung Vandenhoeck<br />
), 1998. „Fürch te<br />
Dich nich t, glaube nur …<br />
In Gedenken an Friedrich<br />
Weissler, Landgerich tsdirektor“,<br />
ein Artikel von<br />
Werner Koch in der „Jungen<br />
Kirch e“ 3/2005, S. 7-12.