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INTERVIEW<br />
WIR WERDEN DIE ALPBEWIRT-<br />
SCHAFTUNG OPTIMIEREN<br />
geleitet worden. Nach einiger Vorbereitungszeit<br />
fand dann im Dezember<br />
die Gründungsversammlung der Alpgenossenschaft<br />
Triesenberg statt.<br />
Welche Vorteile bringt die neue<br />
Rechtsform «privatrechtliche<br />
kleine Genossenschaft»?<br />
Der grösste Vorteil ist sicher, dass die<br />
vielen verschiedenen Aufgaben, die<br />
anfallen, im Vorstand aufgeteilt werden<br />
können und nicht einer oder allenfalls<br />
zwei die ganze Verantwortung<br />
übernehmen müssen. Darüber hinaus<br />
haben wir nun Statuten und ein Reglement,<br />
an welchen wir uns orientieren.<br />
Eine Begegnung mit Franky Willinger,<br />
Präsident der neuen Alpgenossenschaft Triesenberg<br />
Ende 2014 wurde auf Wunsch der Gemeinde Triesenberg nach mehreren unliebsamen<br />
Vorkommnissen die Alpgenossenschaft Triesenberg gegründet.<br />
Sie soll künftig die Alpen Sücka, Turna/Sareis sowie die Maiensässe Grossund<br />
Kleinsteg bewirtschaften. PANORAMA hat mit dem neuen Vorsitzenden<br />
Franky Willinger ein Gespräch geführt.<br />
Franky Willinger, wie kam es zur<br />
Gründung der neuen Genossenschaft?<br />
Welches sind die Hintergründe?<br />
Bislang war die Alp Sücka an die Triesenberger<br />
Bauern verpachtet. Diese<br />
waren weder in einer Genossenschaft<br />
noch in einem Verein, o.Ä. organisiert.<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren<br />
auf der Sücka immer wieder «Unebenheiten»<br />
aufgetreten sind – beispielsweise<br />
Waschmittel und Gülle im Bach<br />
– trat Gemeindevorsteher Hubert Sele<br />
an uns heran mit dem Auftrag, eine<br />
«richtige» Genossenschaft zu gründen,<br />
die mit Statuten und Reglementen<br />
organisiert ist und die Gemeinde als<br />
Eigentümerin einen «offiziellen» Ansprechpartner<br />
hat. Neben der Sücka<br />
sollten auch die Alpe Turna/Sareis<br />
wie auch Gross- und Kleinsteg von<br />
der Genossenschaft bewirtschaftet<br />
werden. Nach dem Listerienfall im<br />
letzten Sommer sind dann die Pläne zusammen<br />
mit dem Gross- und Kleinsteger<br />
Alpverantwortlichen in die Wege<br />
Welches sind Ihre vorrangigen Ziele<br />
als Präsident der Genossenschaft?<br />
Es gibt für mich sowohl ein ökonomisches<br />
wie auch ein ökologisches Ziel.<br />
Das ökonomische Ziel muss sicher sein,<br />
dass die Sennereiprodukte einwandfrei<br />
sind und sich gut verkaufen lassen,<br />
und diese auch über verschiedene Kanäle<br />
an den Konsumenten zu bringen.<br />
Denn nur so kann die Genossenschaft<br />
etwas verdienen und dadurch den<br />
Bauern eine lukrative Alpung für ihr<br />
Vieh bieten. Das heisst, guter Milchpreis<br />
bei tiefen Alpungskosten.<br />
Das ökologische Ziel ist es, dass die<br />
Al pen von der AGT nachhaltig bewirtschaftet<br />
werden, damit wir Einheimischen<br />
ein gepflegtes Naherholungsgebiet<br />
antreffen und wir unseren<br />
Touristen eine attraktive Alpenwelt<br />
präsentieren können.<br />
4 I PANORAMA FRÜHLINGSAUSGABE 2015