SN - HSV Supporters Club
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Ein paar Worte vorweg<br />
Moin, <strong>HSV</strong>er!<br />
Das Jahr 2010 geht dem Ende entgegen.<br />
„Endlich!“ – wird der eine oder andere<br />
denken, denn sportlich haben wir<br />
uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert.<br />
Zwar erreichten wir das Halbfi nale des UEFA-Pokals<br />
in der vergangenen Saison und erfreuten<br />
uns vor dem Hinspiel an einer sensationellen<br />
Choreo über die gesamte Westtribüne. Aber das<br />
Finale im eigenen Wohnzimmer, in unserem Stadion<br />
im Volkspark, durften andere Teams spielen.<br />
Wir mussten zusehen, wie Atletico Madrid<br />
unser Finale gewann.<br />
Das abgelaufene Jahr war ansonsten geprägt<br />
von Schlagworten wie Flugangst, Sportchefsuche,<br />
Flaschenwurf, Pyros im Europacup,<br />
Charakter tests für Spieler, Sportchefi n Kraus,<br />
Sportchef Siegenthaler unterhalb des Vorstands,<br />
Sportchef Siegenthaler im Vorstand, Labbadias<br />
Rauswurf, Verpassen des europäischen Wettbewerbs,<br />
Sportchef Bastian Reinhardt, Streit über<br />
den Kühne-Deal, außerordentliche Mitgliederversammlung,<br />
Verpfändung von Jansen, Guerrero<br />
und anderen, Abgang Siegenthalers, Angriff<br />
in Altona, Massenpanik in Bremen, Pokal-Aus in<br />
Frankfurt, Son und Besic, Günther Netzer und<br />
so weiter. Da kann es in 2011 doch nur besser<br />
werden!<br />
Die einzige verlässliche Größe waren die Fans<br />
und Mitglieder des <strong>HSV</strong>, die die Mannschaft über<br />
das ganze Jahr 2010 hinweg sensationell begleiteten<br />
und unterstützten. Die Heimspiele unserer<br />
Elf waren nahezu durchgehend ausverkauft.<br />
Auswärts wird die Mannschaft Spiel für Spiel<br />
von tausenden <strong>HSV</strong>ern angefeuert! Natürlich<br />
wurde in den vergangenen Wochen auch schon<br />
einmal der Unmut über die eine oder andere<br />
enttäuschende Leistung der Mannschaft geäußert,<br />
aber das ist sicherlich auch das Recht der<br />
Zuschauer, solange das Team ansonsten unterstützt<br />
wird.<br />
Die Fanszene des <strong>HSV</strong> ist intakt. Das Herz der<br />
Fanszene sind die Fan-<strong>Club</strong>s! Es gibt über 800<br />
Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s (OFC) des <strong>HSV</strong> in der ganzen<br />
Welt! Das ist eine beeindruckende Zahl, aber<br />
es gilt die 1.000er-Grenze zu knacken. In dieser<br />
Ausgabe der sn präsentieren sich verschiedene<br />
Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s (OFC). Zudem berichten Andreas<br />
Kloss aus der Abteilungsleitung und unsere<br />
Mitarbeiterin Nicole Peters in Interviews<br />
über die Zusammenarbeit des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
mit den OFC.<br />
Ausgabe 65<br />
Die letzte supporters news kam gut an. So gut,<br />
dass sogar der Artikel „Umgang miteinander“<br />
des Aufsichtsrates Ernst-Otto Rieckhoff in der<br />
<strong>HSV</strong>live wortgleich abgedruckt wurde. In dieser<br />
Ausgabe fi ndet ihr verschiedene Anmerkungen<br />
zu Rieckhoffs Artikel. Außerdem wird die<br />
vom Aufsichtsrat angestoßene Wertediskussion<br />
fortgesetzt.<br />
Wer Zé Roberto einmal von einer privateren Seite<br />
kennenlernen möchte, wird sich sicherlich über<br />
das Interview in dieser Ausgabe freuen. Zé berichtet<br />
von seiner Jugend, seiner Religiosität und<br />
seinen Plänen für die Zeit nach der aktiven Karriere.<br />
Wie Zé Roberto über Pyro-Technik denkt,<br />
erfahrt ihr ab Seite 20.<br />
Natürlich gehen wir noch einmal auf das Unglück<br />
von Bremen, bei dem es leider – teilweise<br />
schwer – Verletzte gab, ein. Umso mehr freut<br />
es uns, dass alle Verletzten inzwischen auf dem<br />
Weg der Besserung sind. Die Ursachen der Massenpanik<br />
werden immer noch untersucht. Der<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> wird gemeinsam mit <strong>HSV</strong>-Vorstand<br />
Oliver Scheel weiter an der Aufklärung der<br />
Ereignisse arbeiten.<br />
Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> begrüßt mit Nicole Hellendorn<br />
und Janine Rehders zwei neue Mitarbeiterinnen.<br />
Nicole ist unsere neue Fan-Beauftragte<br />
und wird zukünftig gemeinsam mit Mike Lorenz<br />
eure Ansprechpartnerin vor allem an den Spieltagen<br />
sein. Sie ist bereits seit ca. 10 Jahren beim<br />
<strong>HSV</strong> und hat in den letzten Jahren den <strong>HSV</strong>-City-<br />
Store geleitet. Mehr erfahrt ihr von Nicole auf<br />
Seite 11. Janine ist seit dem 15. November 2010<br />
beim <strong>HSV</strong> als Assistentin unseres Geschäftsführers<br />
Andreas Birnmeyer tätig. Ein herzliches Willkommen<br />
an Nicole und Janine!<br />
Ein herzliches Willkommen auch an David Duddeck,<br />
der am 27. November 2010 als Nachfolger<br />
von Jens Wagner zum stellvertretenden Abteilungsleiter<br />
gewählt wurde. Im Namen der Abteilungsleitung<br />
gratuliere ich auch Björn Floberg,<br />
der für weitere vier Jahre unser Delegierter im<br />
Aufsichtsrat sein wird. Mehr Informationen zur<br />
Abteilungsversammlung erhaltet Ihr dann mit<br />
der Frühjahrsausgabe der supporters news.<br />
Im Namen der Abteilungsleitung und allen<br />
SC-Mitarbeitern wünschen wir euch ein frohes<br />
Weihnachtsfest und den berühmten Guten<br />
Rutsch! Erholt euch gut über die Feiertage –<br />
aber feiert nicht zu lange. Denn am 08. Januar<br />
2011 geht es im Volkspark mit einem Testkick<br />
gegen Ajax weiter. Und am 09. Januar 2011 fi ndet<br />
dann die Mitgliederversammlung statt. Am<br />
besten kommt ihr alle, denn eine Hälfte des Aufsichtsrates<br />
wird neu gewählt – die beste Möglichkeit,<br />
im eigenen Verein mitzubestimmen!<br />
Für die Abteilungsleitung<br />
Ralf Bednarek<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Ausgabe 65 · Dezember 2010<br />
Ein paar Worte vorweg 3<br />
Moin, <strong>HSV</strong>er!<br />
Interview mit Jens Wagner 6<br />
„Ein sehr emotionaler Moment für mich”<br />
Anstoß zur Wertediskussion 8<br />
Wertvoll! Oder?<br />
Null Wert 9<br />
Ein Kommentar von Manfred Ertel<br />
Kommentare: Wertediskussion 10<br />
Von Uwe Liebnau und Peter Gottschalk<br />
Nicole Hellendoorn 11<br />
Interview mit der neuen Fanbeauftragten<br />
Bericht eures Delegierten 12<br />
Aus dem Aufsichtsrat<br />
Walk of Fame 14<br />
Menschen, die Spuren hinterlassen<br />
Antrag auf der MV 15<br />
Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!<br />
Drei Jahre „Volksparkett“ 16<br />
Ein Projekt hat sich etabliert<br />
Frank Rost … 16<br />
… auf dem „Volksparkett“<br />
4<br />
Schwarzmarkt? Nein, danke! 18<br />
Illegaler Ticket-Verkauf<br />
Axels Kolumne: GRRRRRR! 19<br />
Alles nur ein Traum<br />
Zé Roberto 20<br />
Interview mit dem Brasilianer<br />
Von der großen Liebe … 22<br />
… zum Frust<br />
Abschied 23<br />
Zum Tod von Manfred Bock<br />
Das Unglück von Bremen 24<br />
Eine kritische Betrachtung der Vorfälle<br />
Fan-Probleme? 25<br />
Football <strong>Supporters</strong> Europe kann helfen<br />
Fandemo in Berlin 26<br />
Erfolgreicher Neuanfang<br />
Unsere Kurve 27<br />
Aktuelles<br />
Generelles Pokalheimrecht? 28<br />
Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal<br />
Fair ist mehr! 30<br />
Trainer und Spieler als faire Vorbilder!<br />
20 26<br />
supporters news
32 Schwerpunkt<br />
58<br />
Fair ist mehr? 30<br />
Tor oder Wert?<br />
Regel-Quiz 31<br />
Hätten Sie es gewusst?<br />
Die Fanclubs des <strong>HSV</strong> 32<br />
Schwerpunkt-Thema<br />
Die Geschichte der Fanclubs 33<br />
Wie alles begann<br />
Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s des <strong>HSV</strong> 34<br />
Ein kleiner Einblick …<br />
Profi s hautnah bei ihren Fans 52<br />
Berichte der Fanclubs<br />
OFC-Versammlungen 56<br />
Eine Informationsveranstaltung der besonderen Art<br />
Elbkick.TV 57<br />
Hamburger Fußballer HAUTNAH<br />
Auf und Ab 58<br />
Berichte über die Spiele der Profi s<br />
Fanfahrt nach Liverpool 62<br />
Ein Erlebnisbericht<br />
Die Zweite des <strong>HSV</strong> 64<br />
Spielberichte<br />
<strong>SN</strong>-Comic 65<br />
Ein Jahr im Rückblick 66<br />
Die Vielfalt des <strong>HSV</strong>-Amateursports<br />
Ein Eiszeit-Dino erwacht 68<br />
Eishockey<br />
Ausgabe 65<br />
Moralische Unterstützung! 68<br />
Eishockey<br />
Unsere Bowler 69<br />
Rückblick und Ausblick<br />
One hundred and eighty! 70<br />
Dart<br />
<strong>HSV</strong>-Fanprojekt 70<br />
Termine<br />
Verstärkung im SC-Team 71<br />
Janine Rehders im Interview<br />
Dit un Dat 71<br />
Lesestoff für den Fan 72<br />
Buchrezensionen<br />
Geschenkideen 74<br />
Das Richtige zu Weihnachten<br />
Leserbriefe 76<br />
Aus aller Welt … 77<br />
Grüße an den SC<br />
Die wichtige Seite 78<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />
Rund um den <strong>HSV</strong> 79<br />
Netztipps … 79<br />
Regionalbetreuer und Botschafter 80<br />
Kreativecke 82<br />
Impressum 82<br />
5
Interview mit Jens Wagner<br />
„Ein sehr emotionaler Moment für mich”<br />
Text Guido Zerbe · Fotos Witters · <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
supportes news: Moin, Jens, acht Jahre bist<br />
du in der Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s gewesen, vor einigen Wochen erfolgte<br />
dann sehr kurzfristig und überraschend dein<br />
Rücktritt.<br />
Jens Wagner: Meine Amtszeit lief noch ein Jahr<br />
bis Ende 2011, jedoch war es mir aus berufl ichen<br />
Gründen nicht mehr möglich, die Amtszeit zu<br />
vollenden. Ich hatte mir nach acht Jahren in der<br />
Abteilungsleitung einen ruhigeren Ausstieg gewünscht.<br />
Mir blieb allerdings aufgrund der anstehenden<br />
Abteilungsleitungsversammlung und<br />
den entstehenden Terminen (<strong>HSV</strong>live)/Ladungsfristen<br />
für einen Nachfolger nichts anderes übrig,<br />
als von heute auf morgen zurückzutreten.<br />
supporters news: Was war das für ein Gefühl<br />
nach der Bekanntgabe deines Rücktritts?<br />
Jens Wagner: Viele haben mich am gleichen Tag<br />
im Stadion, an dem auch das Spiel gegen Wolfsburg<br />
stattfand, auf den Rücktritt angesprochen,<br />
dies war ein sehr emotionaler Moment für mich.<br />
supporters news: Magst du etwas von deiner<br />
neuen berufl ichen Herausforderung erzählen?<br />
Jens Wagner: Ich bin Freiberufl er und habe neue<br />
Aufgabenbereiche übernommen, die mir einen<br />
Einsatz in der Abteilungsleitung in dem Umfang<br />
wie bisher leider nicht mehr möglich machen.<br />
6<br />
Foto Witters<br />
supporters news: In der supporters news Nr. 33<br />
im Jahr 2002 hast du dich nach der Wahl vorgestellt<br />
und wolltest die Ziele Museumsgründung<br />
und die Erweiterung des<br />
SC-Merchandising erreichen. Diese Ziele wurden<br />
längst erreicht. Was waren andere Höhepunkte<br />
in den acht Jahren Amtszeit.<br />
Jens Wagner: Persönlich war für mich ein Highlight<br />
die Partymeile während der WM 2006 auf<br />
dem Kiez, als 26 Kneipen rund um den Hans-Albers-Platz<br />
das SC-Logo sichtbar für jedermann<br />
hängen hatten. Fans aus der ganzen Welt haben<br />
unter der Raute gefeiert. Auch freue ich<br />
mich jedes Mal, wenn ich in der Stadt Leute<br />
sehe, die die von mir mitentwickelten Klamotten<br />
vom SC tragen.<br />
Für die Abteilungsleitung ist ein Highlight, das<br />
Feedback von anderen Fans und Vereinen aus<br />
Europa. Der Stellenwert und Ruf des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s ist in Europa einzigartig. Viele Vereine<br />
sind verschuldet und die Fans suchen nach<br />
Möglichkeiten, wie sie eine Mitbestimmung erreichen<br />
und ihren <strong>Club</strong> voranbringen können.<br />
Die sind stolz und neidisch auf den SC. Wir sind<br />
führend in Europa und ein internationaler Botschafter<br />
für den Verein. Diesen Anspruch gilt es<br />
auch für meinen Nachfolger zu erkennen und<br />
weiter voranzubringen. Es muss allen bewusst<br />
sein, dass wir hier eine einzigartige Geschichte<br />
beim <strong>HSV</strong> haben. Nicht nur die Abteilungsleitung,<br />
sondern der gesamte Verein sollte zu un-<br />
seren Strukturen stehen. Dies sollte auch der<br />
Vorstand erkennen und nach außen kommunizieren.<br />
supporters news: Was entwickelte sich in den<br />
vergangenen acht Jahren nicht so wie gewünscht?<br />
Jens Wagner: Wir haben immer noch kein Vereinsheim.<br />
Außerdem bedaure ich sehr, dass es<br />
die Raute im Stadion nicht mehr gibt. Die war<br />
vom damaligen Präsidenten Hackmann eingerichtet<br />
worden, damit die normalen Fans – wie<br />
auch die VIPs – nach dem Spiel einen Platz haben,<br />
um sich mit anderen Fans auf ein Bier zu<br />
treffen und die Sportschau sehen zu können.<br />
Dass die Raute ausgerechnet wegen einer Erweiterung<br />
des VIP-Bereiches wegfallen ist, ist<br />
sehr schade. Das Thema Ersatzraute im Stadion<br />
ist noch nicht vom Tisch, dort ist Oliver Scheel<br />
jedoch involviert.<br />
supporters news: Kommen wir auf das SC-Merchandising<br />
zurück. Dieses kann man sich ohne<br />
Jens Wagner nicht so recht vorstellen. Übernimmst<br />
du weiterhin Merchandising-Aufgaben?<br />
Jens Wagner: Ich höre nicht ganz auf, sondern<br />
mache noch weiter. So war ich beispielsweise<br />
gerade in Manchester bei einem Produzenten<br />
zur Abstimmung neuer Produkte. Ich habe der<br />
Abteilungsleitung angeboten, dass ich auch<br />
meine anderen Kontakte weiterhin einbringe<br />
(z. B. „<strong>Supporters</strong> Direct“ aus England) und<br />
angefangene Projekte bringe ich noch zu Ende.<br />
supporters news: In der <strong>HSV</strong>live bemängelst du<br />
die geringe Fläche in den <strong>HSV</strong>-Fanshops für die<br />
SC-Kollektion.<br />
Jens Wagner: Dies wurde uns vom Vorstand<br />
damit begründet, dass die offi zielle Merchandising-Kollektion<br />
vom <strong>HSV</strong> umfangreicher geworden<br />
sei, so dass nicht mehr die bisherigen<br />
Flächen für die SC-Kollektion zur Verfügung stehen<br />
könnten.<br />
supporters news: Wie verläuft ansonsten die<br />
Zusammenarbeit mit dem Vorstand?<br />
supporters news
Jens Wagner: Die letzten Gespräche mit dem<br />
Vorstand waren über das Thema Anstoss³.<br />
Dort konnten wir bekannterweise mit unseren<br />
Ansichten nicht überzeugen. Regelmäßige<br />
monatliche Gespräche mit dem Gesamtvorstand<br />
gibt es im Gegensatz zu früher nicht<br />
mehr. Jedoch finden sie dann statt, wenn aktuelle<br />
Themen anstehen. Hier gab es z. B.<br />
im Sommer ein Gespräch mit Katja Kraus<br />
über die Dauerkartenpreise. Dort überzeugten<br />
unsere Argumente und eine Preiserhöhung<br />
blieb aus.<br />
supporters news: Ein anderes Thema: Der SC<br />
hat die Mitgliederzahl von ca. 15.000 Mitgliedern<br />
zu Beginn deiner Amtszeit auf über 60.000<br />
Mitglieder gesteigert. Hast du das Gefühl gehabt,<br />
alle zu vertreten?<br />
Jens Wagner: Dann kann man auch Angela Merkel<br />
fragen, ob sie alle Deutschen vertritt. Ich<br />
glaube, dies ist nicht möglich. M. E. vertreten<br />
wir sehr viele Mitglieder, jedoch weiß ein großer<br />
Anteil der Mitglieder gar nicht, warum es den<br />
SC gibt, wofür dieser steht und welche Ziele er<br />
hat. Manche Mitglieder kritisieren uns und sind<br />
der Meinung, dass wir uns auf unsere „eigenen“<br />
Aufgaben konzentrieren sollen, wie Auswärtsreisen<br />
anbieten. Hier sollten wir zukünftig<br />
noch besser unsere Grundwerte und Ziele herausstellen.<br />
Evtl. ist auch eine neue Diskussion<br />
darüber notwendig.<br />
Kurz gesagt …<br />
supporters news<br />
„War mein Einstieg in die Fanszene, durch die<br />
Mitarbeit habe ich viele Leute im Verein kennen<br />
gelernt und habe mich dann entschlossen,<br />
kurze Zeit später für die Abteilungsleitung zu<br />
kandidieren.“<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Internetforum<br />
„Das ist ein schwieriges Thema, ich bin kein Internetfreak,<br />
für mich sind persönliche Kontakte<br />
wichtiger als sich virtuell auszutauschen.“<br />
Vereinsheim<br />
„Dringend notwendig, in den letzten Monaten<br />
hatten wir verschiedene (leider erfolglose) Begehungen<br />
gemacht.“<br />
Michel Platini<br />
„Wichtig für alle Leute, die auf demokratisch<br />
geführte Vereine stehen, leider verweigert er<br />
(noch) Stehplätze bei internationalen Spielen.“<br />
Ausgabe 65<br />
supporters news: Es wird auch die fehlende Einbindung<br />
auswärtiger Mitglieder und die Außendarstellung<br />
kritisiert.<br />
Jens Wagner: Es ist schwierig, auswärtige Mitglieder<br />
zeitnah zu informieren. I. d. R. werden<br />
diese über die Tagespresse oder das Internet<br />
informiert. In diesem Zusammenhang ist auch<br />
unsere Außendarstellung wichtig. Momentan<br />
haben wir zu der Presse ein besseres Verhältnis<br />
als in den letzten 2-3 Jahren. Dies ist auch<br />
ein Verdienst von Ralf. Vor der letzten Mitgliederversammlung<br />
war es eine regelrechte unfaire<br />
Berichterstattung in der Presse. Wenn man in<br />
Katja Kraus<br />
„Ich fi nde gut, dass heutzutage mehr Kinder in Hamburg<br />
ein <strong>HSV</strong>-Trikot tragen und glaube, das ist ein<br />
Ergebnis des Kids-<strong>Club</strong>s und der Fußballschulen.“<br />
Bernd Hoffmann<br />
„Ich respektiere, dass er seinen Weg geht, obwohl<br />
er es sich einfacher machen könnte im Verein,<br />
indem er auf Ratschläge hören würde.“<br />
Football <strong>Supporters</strong> Europe network (FSE)<br />
„Gute Sache und ein Wunsch von der UEFA, dass<br />
sich eine europaweite Fanorganisation bildet, die<br />
als Ansprechpartner fungiert. In Barcelona wurde<br />
Christian Bieberstein ins Gremium gewählt.“<br />
Stadtteilclub<br />
„Ist kein <strong>Club</strong>, mehr ein Marketinggag mit zugereisten<br />
Studenten und Werbern.“<br />
<strong>HSV</strong><br />
Teil meines Lebens.<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
der Presse gut dastehen will, muss man auch<br />
mit ihr reden. Dies haben wir manchmal versäumt<br />
und uns zurückgezogen.<br />
supporters news: Kommen wir zum sportlichen<br />
Teil. Welche Spiele waren deine Höhepunkte in<br />
den vergangenen acht Jahren?<br />
Jens Wagner: Die sportlichen Highlights sind<br />
immer wieder die europäischen Touren, z. B.<br />
beim Spiel in Monaco habe ich die Dreitagestour<br />
betreut und mit anderen Fans in meinen<br />
40. Geburtstag reingefeiert. Das sind unvergessliche<br />
Momente.<br />
supporters news: Acht Jahre sind eine lange<br />
Zeit, nun kannst du endlich mal etwas über<br />
deine Kollegen sagen, die anderen vier hören<br />
ja nicht zu …<br />
Jens Wagner: Klösschen: Die Kutte von uns, isst<br />
weniger, als man denkt (das trifft auf die anderen<br />
drei auch zu). Christian: Der ewige Praktikant.<br />
Volker: Der ruhende Pol im Hintergrund.<br />
Ralf: Die (abgerundete) Speerspitze.<br />
supporters news: Gibt es noch etwas zum Abschluss,<br />
was du deinem Nachfolger mit auf den<br />
Weg geben möchtest?<br />
Jens Wagner: Er soll seine eigenen Ideen einbringen<br />
und diese ausleben. Die ehrenamtliche<br />
Arbeit in der Abteilungsleitung ist eine tolle Sache.<br />
Es gibt nicht viele Situationen in der Ausbildung<br />
oder im Berufsleben, wo man sich so<br />
verwirklichen kann wie in der Abteilungsleitung.<br />
supporters news: Lieber Jens, vielen Dank für<br />
deinen Einsatz für den Verein und viel Erfolg bei<br />
deinen neuen berufl ichen Aufgaben!<br />
7
Anstoß zur Wertediskussion<br />
Wertvoll! Oder?<br />
Text Ulie Liebnau · Foto Witters<br />
Lässt man Google nach „Wertediskussion“<br />
suchen, erhält man 16.400 Einträge!<br />
Parteien diskutieren für Deutschland<br />
„Leitkulturen“, Wirtschaftsunternehmen<br />
regeln Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild<br />
(„corporate identity“), Schulklassen<br />
erarbeiten Benimmregeln und selbst der SV<br />
Werder hat für Fans und Angestellte einen<br />
„Ethik-Kodex“ veröffentlicht. Und nun setzen<br />
sich auch Otto Rieckhoff und Jörg F. Debatin<br />
„im Namen des Aufsichtsrats“ für eine Wertediskussion<br />
ein.<br />
Auf den ersten Blick eine lobenswerte Initiative,<br />
soll sie doch zum Ziel haben, das „Miteinander“<br />
im Verein zu „erleichtern und<br />
harmonischer“ zu machen. Aber ist diese Aktion<br />
auch auf den zweiten Blick wertvoll und<br />
glaubwürdig?<br />
Ich konzentriere mich bei der Beantwortung<br />
auf den Rieckhoff Rieckhoff-Text Text und zitiere aus ihm<br />
wörtlich (vgl. sn 64, S.10 f. und <strong>HSV</strong>Live 5, 10-<br />
2010, S. 16-19). Für die Untersuchung benutze<br />
Otto Rieckhoff<br />
Foto Witters<br />
8<br />
ich ein Werkzeug, das der Schriftsteller Bertolt<br />
Brecht für die kritische Analyse von Texten zusammengestellt<br />
hat, nämlich folgende Fragen:<br />
Wem zu nützen gibt der Satz/Text vor? Zu was<br />
fordert er auf? Welche Praxis entspricht ihm?<br />
Was für Sätze hat er zur Folge? Welche Sätze<br />
stützen ihn? In welcher Lage wird er gesprochen?<br />
Von wem?<br />
Wem zu nützen gibt der Text vor?<br />
Rieckhoff plädiert für ein „respektvolles Miteinander“<br />
und auch für Selbstkritik „sehe ich<br />
hier Versäumnisse seitens des Aufsichtsrats“.<br />
In seinem und auch Debatins Aufruf, sich an<br />
der Wertediskussion zu beteiligen (s. <strong>HSV</strong>-<br />
Live, S. 18), wird vorgegeben, dass man dem<br />
„Wunsch an Teilhabe“ und der „Diskussionsfreudigkeit“<br />
entgegenkommen wolle.<br />
Zu was fordert er auf?<br />
Rieckhoff fordert, dass wir uns abkehren von v<br />
„gezielter Polemik und übelster Politik“, vvon<br />
„permanente(r) „permanente(r) persönliche(r) Kritik mit emo- em<br />
tionaler Aufl adung“ und möchte „Aktionen als<br />
schlimmen Wahlkampf“ entlarven. Er wünscht wüns<br />
sich „Sportliches Fairplay!“<br />
Welche Praxis entspricht ihm?<br />
Am Schluss des Textes fasst Rieckhoff Rieckh<br />
zusammen: „Also mehr miteinander miteinan<br />
als übereinander reden“. Doch<br />
im<br />
ersten Absatz macht der Ver- V<br />
fasser genau das Gegenteil: Gegent<br />
Er Er spricht über einen MMen<br />
schen und kritisiert ihn öffent öffentlich<br />
scharf: „Ein ehemaliger Amtsinha Amtsinhaber<br />
lässt sich in großer Aufmachung<br />
in<br />
BILD zitieren und heizt das<br />
Thema Kühne-Vert Kühne-Vertrag<br />
auf“. Wer gemeint<br />
ist,<br />
wird nicht klar. Ist<br />
es<br />
Jürgen Hunke, Ch Chris-<br />
tian Reichert, Claus Cl<br />
Runge, Dr. Klein oder o<br />
gar Uwe Seeler?<br />
Rieckhoff pplä<br />
diert zwar<br />
für<br />
„respektvolles<br />
„respektvol<br />
Miteinander“<br />
Miteinande<br />
und eine „Streitkultur ausschließlich im Sinne<br />
einer Sachdiskussion“ und wünscht sich eine<br />
„breite(r) Beteiligung“ bei der Wertediskussion;<br />
zugleich aber polemisiert er gegen Kritiker<br />
von Aufsichtsratsverhalten und Vorstandsentscheidungen:<br />
„Das notorische Nörgeln und das<br />
massive Arbeiten an der Beschädigung und<br />
gar der Beseitigung von Personen und ganzen<br />
Gremien (…)“.<br />
Er verbindet oder schlichtet auch nicht, sondern<br />
polarisiert und spaltet. Dabei widerspricht<br />
er sich selbst. Angeblich will er mit der angestoßenen<br />
Wertediskussion das „Miteinander<br />
erleichtern und harmonischer machen“ (s.<br />
<strong>HSV</strong>Live Nr. 5, S. 18), zugleich aber spielt er<br />
Mitglieder gegeneinander aus: Da stellt er die<br />
engagierten Mitglieder, die sich auch öffentlich<br />
äußern, in eine Ecke und versucht sie kleinzureden:<br />
„die rund zehn Mitglieder, die bei den<br />
Versammlungen immer auf der Rednerliste stehen“.<br />
Ihnen stellt er gegenüber „die überwiegende<br />
Mehrheit unserer Mitglieder (die) sich<br />
aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten<br />
möchte.“ Klingt das nicht so, als sei das<br />
auch gewünscht?<br />
Was für Sätze hat der Text zur Folge?<br />
Welche Sätze stützen ihn?<br />
Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Interesse<br />
des Vereins vertrauensvoll zusammen.<br />
Wer daran zweifelt oder sich sogar öffentlich<br />
kritisch äußert, entfernt sich von der „überwiegenden<br />
Mehrheit unserer Mitglieder“. Kritik ist<br />
gleichzusetzen mit „notorische(m) Nörgeln“<br />
und sollte unterbleiben.<br />
Solche Sätze werden gestützt von Denkweisen<br />
der 50er-Jahre aus dem vergangenen Jahrhundert<br />
und erinnern an arrogante Basta-Politik.<br />
In welcher Lage wird er gesprochen?<br />
Von wem?<br />
Die Mehrheit von Aufsichtsrat und Vorstand<br />
wirken kollegial zusammenarbeitend. In der<br />
Öffentlichkeit allerdings wächst zunehmend<br />
Kritik. Erinnert sei nur an die unendliche Rum-<br />
Eierei bei der Suche nach einem Sportchef. Und<br />
auch die Behandlung und Durchsetzung des<br />
Investorenprojekts gab schwerwiegende Ansatzpunkte<br />
für Kritik. Siehe dazu Beiträge in<br />
supporters news
der letzen Ausgabe der sn oder das Protokoll<br />
von der Mitgliederversammlung<br />
am 13. Juli in der <strong>HSV</strong>Live. Ziemlich genau<br />
zwischen diesem Termin und der Ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung am 9.<br />
Januar 2011 erscheint nun dieser Aufruf<br />
zur Wertediskussion. Aufsichtsräte sollen<br />
bestätigt oder neu gewählt werden. Der<br />
Wahlkampf hat begonnen. Macht es da<br />
für den Aufsichtsrat nicht Sinn, schon einmal<br />
aufzuzeigen, wo es lang gehen soll?<br />
Denn nicht nur von den <strong>Supporters</strong> und<br />
anderen üblichen Verdächtigen droht Ungemach.<br />
Auch der Tabellenstand unserer<br />
Profi fußballer könnte dazu beitragen,<br />
dass am 9. Januar kein harmonisches Miteinander<br />
erlebt wird.<br />
In dieser Lage nun gibt das vorstandsgetreue<br />
Aufsichtsratsmitglied Rieckhoff<br />
vor, sich für ein „harmonischeres Miteinander“<br />
einzusetzen.<br />
Fazit<br />
Der Anstoß zu einer Wertediskussion erscheint<br />
zunächst lobenswert. Teile des untersuchten<br />
Textes lassen aber vermuten,<br />
dass taktische Aspekte eine Rolle spielen:<br />
„Hierzu zählt für mich auch, dass<br />
ich häufi g Aktionen als schlimmen Wahlkampf<br />
entlarve, was nun wahrlich in einem<br />
Sportverein nichts zu suchen hat.“<br />
Diese Worte Rieckhoffs (!), die er nicht<br />
auf sich und seinen Aufsichtsrat, sondern<br />
auf die von ihm Kritisierten bezieht, machen<br />
nachdenklich.<br />
Nachtrag<br />
Auf der Mitgliederversammlung am 24.11.<br />
im Haus des Sports stellten sich Otto<br />
Rieckhoff und Jörg Debatin ungefähr 150<br />
Mitgliedern zur Diskussion. Dabei konnten<br />
sie zum Teil rhetorisch überzeugen.<br />
Besonders erfreulich die Selbstkritik Debatins<br />
und das Versprechen, als Aufsichtsrat<br />
zukünftig transparenter zu agieren.<br />
Wenn das nun auch noch umgesetzt wird,<br />
hätte eine Wertediskussion – unabhängig<br />
von gedruckten Ergebnissen – doch noch<br />
ihren vereinsförderlichen Sinn.<br />
Ausgabe 65<br />
Null Wert<br />
Ein Kommentar von Manfred Ertel<br />
Text Manfred Ertel · Foto Witters<br />
Werte sind schön, wenn man<br />
sie hat. Werte können materiell<br />
sein, zum Beispiel bei Cash<br />
auf dem Konto, Immobilienbesitz<br />
oder Gold im Bankschließfach. Werte<br />
können immateriell sein, zum Beispiel ideell<br />
oder ethisch-moralisch. Werte können vergänglich<br />
sein wie bei Aktien, Investmentfonds<br />
oder (griechischen) Staatsanleihen oder<br />
nachhaltig(er) wie bei Schmuck oder Wohnungseigentum.<br />
Der Aufsichtsrat unseres <strong>HSV</strong> möchte nun eine<br />
Wertedebatte mit uns führen, nur worüber?<br />
Welche Werte sind gemeint? Ein erster „Entwurf“<br />
in der <strong>HSV</strong>live zur „Orientierung an gemeinsamen<br />
Werten“ wirft Fragen auf, bleibt<br />
aber Antworten schuldig. Eine etwas linkische<br />
Grafi k unserer Raute beinhaltet Schlagworte,<br />
aber Werte? „Respekt“, „Fairness“, „Verlässlichkeit“?<br />
Das sind Fragen der Erziehung, guter<br />
Kinderstube sozusagen, und Voraussetzung<br />
eines gedeihlichen Miteinanders, erst recht unter<br />
Sportfreunden. Darüber muss ich nicht debattieren.<br />
„Wir Mitglieder sind der <strong>HSV</strong>“?<br />
Stimmt. Wozu also darüber reden, wenn´s<br />
doch eigentlich selbstverständlich sein sollte?<br />
Nur: Warum werden wir an den Grundsatz eigentlich<br />
immer nur dann erinnert, wenn man<br />
von uns oder Teilen von uns etwas will? Warum<br />
sind „wir Mitglieder“ nicht mehr „der<br />
<strong>HSV</strong>“, wenn z. B. „unsere“ satzungsgemäß<br />
gewählten Vertreter wie die Rechungsprüfer<br />
Begehrlichkeiten vorbringen? Oder sich Mitglieder<br />
gegen Missachtung ihrer Mitgliedsrechte<br />
wehren? Und dabei vielleicht auch mal<br />
ein bisschen zu laut werden? Schön, dass wir<br />
mal drüber reden?<br />
„Wir sind Hamburg“?<br />
Ich bin ich. Ich bin <strong>HSV</strong>er. Ich bin Hamburger.<br />
Aber: „Wir sind Hamburg“? Wenn Peter<br />
Krohn etwas Nettes über diesen Wertevorschlag<br />
sagen will, nennt er ihn „Marketing“.<br />
Ich nenne ihn marktschreierisch und arrogant.<br />
Denn er grenzt aus statt einzubinden. Wenn<br />
„wir“ Hamburg sind, was sind denn dann die<br />
anderen? Mit Werten hat das nichts zu tun,<br />
sagt Peter Krohn zu Recht, höchstens mit Anmaßung.<br />
Ich bin Mitglied des <strong>HSV</strong>. Ich bin Fan<br />
meines <strong>HSV</strong>. Das ist mein Wertekodex, zumindest<br />
wenn es um Fußball geht. Ich will, dass<br />
der <strong>HSV</strong> als breit aufgestellter Universalsportverein<br />
auch in Zukunft im Breitensport seiner<br />
sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung<br />
und Herausforderung gerecht wird. Ich will,<br />
dass wir gleichzeitig im Bundesliga-Fußball<br />
größtmöglichen Erfolg haben (und endlich mal<br />
einen Titel holen und nicht nur darüber reden).<br />
Und dafür soviel wie möglich Geld in die Hand<br />
nehmen. Aber nicht um jeden Preis.<br />
Nicht um den Preis unserer Tradition zum Beispiel,<br />
nicht um den Preis unserer Identität zu<br />
Mitgliedern und Fans, nicht um den Preis des<br />
Respektverlustes gegenüber den Mitgliedern,<br />
nicht um den Preis unserer Selbstbestimmung<br />
und Eigenständigkeit. Ein Verkauf oder eine<br />
Teilveräußerung an Investoren zum Beispiel,<br />
eine Überlassung von Eigentumsrechten an<br />
Spielern, kommt für mich nicht in Frage.<br />
Das ist ein Wert im <strong>HSV</strong> oder sollte es sein.<br />
Darüber hätten wir treffl ich diskutieren können.<br />
Erst recht, wenn „Transparenz“ als Vereinswert<br />
ernst genommen werden will. Aber<br />
diese Wertedebatte war nicht gewollt. Stattdessen<br />
wurden die Mitglieder noch vor der Außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung vor<br />
vollendete Tatsachen gestellt. Diesen Wert bestimmte<br />
die Führung lieber im Alleingang. Ein<br />
Verlust! War es das wert?<br />
Wer eine Wertedebatte im <strong>HSV</strong> fordert, sollte<br />
mit gutem Beispiel vorangehen und Werte<br />
(vor-)leben. In der Diskussionskultur untereinander,<br />
im Umgang mit Untergebenen und<br />
Mitarbeitern, im Respekt vor Mitgliedern. Wer<br />
eine Wertedebatte fordert, der sollte zuhören,<br />
beteiligen, ernst nehmen, und nicht anprangern,<br />
abkanzeln, anmachen – übrigens auch<br />
nicht innerhalb des Aufsichtsrates.<br />
Wer das nicht vorlebt, wer das im Verein nicht zu<br />
seinem Prinzip des Miteinanders auf allen Ebenen<br />
machen kann oder will und trotzdem eine<br />
Wertedebatte einfordert, der läuft Gefahr, sich<br />
vor allem einem Verdacht auszusetzen: Dem<br />
Verdacht nämlich, Widerspruch der Mitglieder<br />
nicht zu ertragen und beleidigt zu sein.<br />
9
Kommentare: Wertediskussion<br />
Gelebte Satzung<br />
statt Wertediskussion<br />
Text Uwe Liebnau<br />
Die Mitglieder des <strong>HSV</strong> haben eine für alle Organe des Vereins verpfl ichtende Satzung<br />
mit ethischen Orientierungen, wertorientierten Handlungsempfehlungen und<br />
Sanktionen für unsportliches und vereinsschädigendes Verhalten beschlossen.<br />
Brauchen wir darüber hinaus eine „Wertediskussion“?<br />
In den Paragrafen wird alles über Abläufe, Aufgaben, Rechte, Pfl ichten, Zuständigkeiten,<br />
Bestellungen, … geregelt. Nicht nur formal, sondern stets in Verbindung mit Handlungsvorgaben:<br />
„in enger Zusammenarbeit“, „zur Verschwiegenheit verpfl ichtet“, „er (der Ehrenrat)<br />
ist unabhängig und frei von Weisungen“, „schlichten und regeln“, „Kameradschaft und<br />
den Zusammenhalt fördern“, „den Verein und sein Ansehen nach innen und außen fördern“,<br />
„Pfl ege seiner Tradition“, „Sie (Rechnungsprüfer) haben ein uneingeschränktes Frage- und<br />
Auskunftsrecht gegenüber dem Wirtschaftsprüfer“, „ihm (dem Aufsichtsrat) stehen uneingeschränkte<br />
Prüfungs- und Kontrollrechte zu“, …<br />
Die Satzung ist eine Gebrauchsanweisung mit demokratischen Regeln. Diese gilt es konsequent<br />
zu befolgen, was in letzter Zeit nicht immer der Fall war: Dr. Klein durfte Mitglieder<br />
ungehindert öffentlich beschimpfen, die Arbeit der Rechnungsprüfer wurde mehr als behindert,<br />
die Mitglieder wurden im Fall Kühne übergangen. Das alles ist mit der Satzung nicht<br />
vereinbar und darum nicht hinnehmbar!<br />
Verstärkt wird der Ärger, weil Aufsichtsrat und Vorstand als assoziative Verknüpfung wahrgenommen<br />
werden: Ein Vorstandsvorsitzender, der aufgebracht kritische Redebeiträge unterbindet,<br />
und ein Aufsichtsratsvorsitzender, der ihm eilfertig beispringt, scheinen vergessen<br />
zu haben, dass die Mitglieder der Souverän und die Mitgliederversammlung das oberste Beschlussorgan<br />
unseres Vereines sind. Siehe Satzung.<br />
Wir brauchen keine Wertediskussion. Diskussionen, selbst Wissen und Einsichten führen selten<br />
zu Verhaltensänderungen. Werte an sich sind wertlos, wenn sie nicht im Sinne Erich Kästners<br />
zum Tun führen. Beispielsweise beim Umgang miteinander nach den Regeln der Satzung.<br />
10<br />
Foto Witters<br />
Anlass zur Hoffnung? Oder:<br />
Wertediskussion ohne Wert?<br />
Text Peter Gottschalk<br />
Sie war gut besetzt, die Informationsveranstaltung<br />
am 24. November im Haus des Sports.<br />
Eingeladen hatte Oliver Scheel, unser Vorstand<br />
für die Mitgliederbelange. Bevor die beiden<br />
Aufsichtsratsmitglieder, Otto Rieckhoff und Jörg Debatin,<br />
ihre Vorstellungen von Werten im <strong>HSV</strong> erläuterten,<br />
stellte unser Sportchef Bastian Reinhardt eindrucksvoll<br />
das sportliche Konzept vor.<br />
Der Übergang zum zweiten Teil des Abends war fl ießend.<br />
Bei der Einführung von Jörg Debatin war mir<br />
immer noch nicht klar, was für Werte er meinte. Er<br />
sprach von Fehlern, die der Aufsichtsrat in der Vergangenheit<br />
gemacht hat. Er sprach von Versäumnissen in<br />
der Kommunikation mit den Mitgliedern und davon,<br />
dass die Mitglieder in wichtigen Vereinsfragen nicht<br />
eingebunden wurden.<br />
Bei aller Wertschätzung der Selbstkritik darf es nicht<br />
so einfach sein, Vergangenheit, Vergangenheit sein<br />
zu lassen, sondern das Zurückliegende muss für eine<br />
zukünftige Gemeinsamkeit mit eingebunden werden.<br />
Der Aufsichtsrat hat an Glaubwürdigkeit verloren<br />
und er sollte daran arbeiten, diese wieder schnellstens<br />
herzustellen. Diese Selbstkritik macht Hoffnung.<br />
Ich hoffe und glaube, dass es ihm gelingt, den Worten<br />
nun auch Taten folgen zu lassen. Dies wäre schon<br />
ein Wert an sich.<br />
supporters news
Nicole Hellendoorn<br />
Interview mit der neuen Fanbeauftragten<br />
Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Seit dem 25. Oktober 2010 ist Nicole<br />
Hellendoorn neue Fanbeauftragte<br />
beim <strong>HSV</strong> und bildet gemeinsam mit<br />
Mike Lorenz das Team der Fanbeauftragten<br />
in schwarz-weiß-blau. Die supporters<br />
news sprach mit Nicole.<br />
supporters news: Seit circa zehn Jahren arbeitest<br />
du bereits beim <strong>HSV</strong>, hast in den<br />
letzten Jahren den Fan-Shop in der Schmiedestraße<br />
geleitet. Ist der Job als Fanbeauftragte<br />
nicht eine völlig neue Welt für dich?<br />
Nicole Hellendoorn: Eine völlig neue Welt<br />
ist es nicht, aber eine komplett andere. Da<br />
ich ja selber aus der Fanszene komme, ist es<br />
toll, jetzt wieder direkt an der Basis zu sein.<br />
Ich hatte ja während meiner 9 ½ Jahre Fanshop<br />
immer den Kontakt mit den Fans, aber<br />
halt ganz anders als jetzt.<br />
supporters news: In der Rückrunde erwarten<br />
uns vier Derbies. Die Spiele gegen braunweiß<br />
und Werder werden im Volkspark<br />
ausgetragen. Rechnest du nach den Erfahrungen<br />
der Hinrunde mit starken Aufl agen<br />
der Polizei?<br />
Nicole Hellendoorn: Die ersten Gespräche<br />
mit der Polizei und den Vereinen laufen bereits.<br />
Da die Spiele ja allerdings bei uns im<br />
Stadion ausgetragen werden, wird es sicher<br />
nicht so brisant wie bei den Hinspielen.<br />
supporters news: Der Einsatz von Pyro-Technik<br />
ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema<br />
in der Fan-Szene. Siehst du einen Weg zur<br />
Legalisierung?<br />
Nicole Hellendoorn: Im Moment denke ich<br />
eher nicht.<br />
supporters news: Titelthema der supporters<br />
news sind die offi ziellen Fan-<strong>Club</strong>s des<br />
<strong>HSV</strong>. Bist du Mitglied eines Fan-<strong>Club</strong>s oder<br />
warst du es einmal?<br />
Nicole Hellendoorn: Nein, bin ich nicht. Ende<br />
der 90er wollte ich mal zusammen mit ein<br />
Ausgabe 65<br />
paar Mädels vom <strong>HSV</strong> einen Marinus-Bester-Fanclub<br />
gründen, dazu ist es aber nie gekommen.<br />
Was aus heutiger Sicht gar nicht<br />
so schlecht ist, schließlich ist Herr Bester<br />
mittlerweile mein Kollege.<br />
supporters news: Inwieweit hast du in deinem<br />
Job mit den OFCs zu tun?<br />
Nicole Hellendoorn: Ich bin in erster Linie<br />
der Ansprechpartner für alle. Zusammen<br />
mit meiner Kollegin Nicole Peters<br />
kümmere ich mich um Veranstaltungen,<br />
Beitragskontrolle, Versendung der Rundschreiben<br />
und organisiere Spielerbesuche.<br />
Das Letztere war auch mein erstes großes<br />
Projekt als Fanbeauftragte: die Durchführung<br />
der Spielerbesuche bei den Fanclubs.<br />
Das war wirklich eine große Aufgabe: erst<br />
die Durchsicht der rund 200 Bewerbungen,<br />
dann die Planungen. Ich bin froh, dass<br />
alles so toll geklappt hat und freue mich<br />
schon auf die nächsten Besuche. Dann gehören<br />
zu meinem Aufgabenbereich auch<br />
die Planungen und Durchführungen von<br />
Länderspielen; da habe ich zusammen mit<br />
meinem Kollegen aktuell ein Angebot für<br />
das EM-Quali-Spiel Österreich – Deutschland<br />
in Wien rausgebracht.<br />
11
Bericht eures Delegierten<br />
Aus dem Aufsichtsrat<br />
Text Björn Floberg Thiel · Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Liebe <strong>HSV</strong>er, hier nun mein zweiter Bericht<br />
als Delegierter unserer Abteilung.<br />
Dieser Bericht bezieht sich auf den Zeitraum<br />
seit der letzten Abteilungsversammlung,<br />
die im November 2009 stattfand.<br />
Ich werde mich dabei auf zwei wesentliche<br />
Punkte beschränken:<br />
1. Neuer Sportchef<br />
Dieses Thema hat uns lange beschäftigt und der<br />
AR hat dabei nicht immer ein gutes Bild abgegeben.<br />
Nach den Erfahrungen in der Rückrunde<br />
09/10 hat der AR beschlossen, doch wieder ein<br />
Vorstandsmitglied zu bestellen, das auschließlich<br />
den Bereich Sport verantwortet.<br />
Die Wahl fi el auf Bastian Reinhardt, wobei zu<br />
diesem Zeitpunkt davon ausgegangen wurde,<br />
dass er von den Erfahrungen Urs Siegenthalers<br />
profi tieren könnte, um so langsam in diese Rolle<br />
hineinzuwachsen. Da ein Doppelengagement<br />
nicht möglich war, hat sich Urs Siegenthaler<br />
dann für den DFB und gegen den <strong>HSV</strong> entschieden.<br />
So musste Bastian Reinhardt ein bißchen<br />
tiefer als ursprünglich gedacht ins kalte Wasser<br />
springen.<br />
Im Rahmen einer überarbeiteten Konzeption für<br />
den Bereich Sport gab es einige personelle Änderungen,<br />
denen der AR, soweit es durch die<br />
Satzung bzw. Geschäftsordnung erforderlich<br />
war, zugestimmt hat.<br />
2. Investoren-Modell<br />
Dem vom Vorstand vorgelegten Konzept zur<br />
Beteiligung eines Investors habe ich nicht zugestimmt,<br />
wie ich auf der aoMV am 13.07. bereits<br />
erklärt habe.<br />
Und zwar aus mehreren Gründen: Ein Mitspracherecht<br />
des Investors war nach meinem<br />
Verständnis der vorgelegten Unterlagen nicht<br />
ausgeschlossen.<br />
Der Investor wird an potenziellen Transfereinnahmen<br />
beteiligt, für mich handelt es sich um<br />
eine Art Vorfi nanzierung bzw. Spielerkauf auf<br />
Kredit. Das gab es bisher beim <strong>HSV</strong> nicht und<br />
wird auch in Zukunft nicht meine Zustimmung<br />
fi n d en.<br />
Der <strong>HSV</strong> ist in ganz Europa ein Vorbild für demokratische<br />
Vereinsstrukturen und Mitgliederrechte,<br />
der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Ansprechpartner<br />
12<br />
für die Europäische Kommission, die UEFA und<br />
viele Fanorganisationen. Da passt es aus meiner<br />
Sicht nicht ins Bild, wenn der <strong>HSV</strong> Investoren<br />
beteiligt, während EU und UEFA darüber<br />
nachdenken, wie man den ungezügelten Kapitalismus<br />
im europäischen Fußball einschränken<br />
und die Mitbestimmung von Mitgliedern<br />
und Fans stärken will.<br />
Dazu kommt, dass die Beschlussvorlage nicht<br />
einmal 24 Stunden vor der Sitzung verteilt<br />
wurde, d. h. kaum Zeit zur intensiven Beschäftigung<br />
mit den Verträgen blieb. Mein Antrag,<br />
die Sitzung um eine Woche zu verschieben, um<br />
den satzungsgemäßen Fristen zu entsprechen,<br />
wurde von meinen AR-Kollegen abgelehnt.<br />
Fazit<br />
Auch in meinem zweiten Jahr im AR habe ich<br />
nach bestem Wissen und Gewissen meine Aufgaben,<br />
die unsere Satzung regelt, wahrgenommen.<br />
Leider ist dies manchmal schwierig, da zwischen<br />
Zugang der Unterlagen und der Abstimmung<br />
oft nur ein Tag liegt. Bei bestimmten Entscheidungen,<br />
gerade im Bereich Transfers, habe ich<br />
hierfür vollstes Verständnis. Warum aber bei<br />
anderen Entscheidungen, wie z. B. beim Investorenmodell<br />
oder dem Vertrag zum Stadionnamen,<br />
eine Entscheidung innerhalb weniger<br />
Stunden bzw. wie im Falle Imtech Minuten gefordert<br />
ist, ist mir nicht klar. Das erschwert die<br />
Wahrnehmung der in der Satzung verankerten<br />
Kontrollaufgaben zum Teil erheblich. Darauf<br />
habe ich bei unseren Sitzungen mehrfach hingewiesen,<br />
leider erfolglos.<br />
Dem AR ist es auch in diesem Jahr leider nicht<br />
gelungen, alle Interna geheim zu halten. Wobei<br />
nicht unbedingt nur der AR als Informant infrage<br />
kommt. Ich kann euch versichern, dass ich<br />
über AR-Themen niemals mit Medienvertretern<br />
gesprochen habe.<br />
Stattdessen bemühe ich mich, bei den diversen<br />
Veranstaltungen oder auch per Newsletter<br />
direkt mit euch zu diskutieren und euch meine<br />
Handlungsweisen zu erklären, auch wenn das<br />
einigen meiner AR-Kollegen nicht immer gefällt.<br />
Trotz unterschiedlicher Ansichten in einigen<br />
Sachfragen oder zum Thema „Kommunikation<br />
mit den Mitgliedern“ suche ich den regelmäßigen<br />
Kontakt zu meinen Kollegen, auch außerhalb<br />
der Sitzungen.<br />
Ich habe an allen Sitzungen des AR und des<br />
Finanzauschusses, in den ich im Januar wiedergewählt<br />
worden bin, teilgenommen. Zwei<br />
Ausnahmen gab es: Die FA-Sitzung im Dezember<br />
habe ich wegen einer Operation verpasst,<br />
außerdem eine im Juli kurzfristig einberufene<br />
AR-Sitzung, da ich zu der Zeit im Urlaub war.<br />
Außerdem nehme ich am ABC-Kreis, Montagstreff<br />
der Senioren und anderen Veranstaltungen<br />
teil, soweit ich es zeitlich einrichten kann.<br />
Mit unserer Abteilungsleitung tausche ich mich<br />
regelmäßig aus, die Zusammenarbeit läuft aus<br />
meiner Sicht sehr gut.<br />
Trotz der genannten Schwierigkeiten macht mir<br />
diese interessante Aufgabe nach wie vor Spaß<br />
und ich hoffe, mich in eurem Sinne in den AR<br />
eingebracht zu haben.<br />
supporters news
Ausgabe 65 13
Walk of Fame<br />
Menschen, die Spuren hinterlassen<br />
Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau<br />
Bleibende Eindrücke<br />
Am 30.09.2010 wird der Walk of Fame erweitert,<br />
eine Traditionspfl ege, an der auch ich teilnehmen<br />
möchte. Statt des von mir erwarteten Massenansturms,<br />
ein weißes Zelt, statt freudiger Begrüßung,<br />
eine „geschlossene Gesellschaft“. Ohne<br />
persönliche Einladung, kein Zutritt. Da stehe ich<br />
nun in meinen besten Schuhen mit der Illusion:<br />
„Du bist der <strong>HSV</strong>.“ Ralf Bednarek naht, zeigt seine<br />
persönliche Einladung und nimmt mich als seine<br />
Begleitung mit ins Zelt.<br />
Da stehe ich im Zelt mit lauter Fragen: Sollen normale<br />
Mitglieder ausgeschlossen bleiben? Hat der<br />
<strong>HSV</strong> diese bedeutsame Veranstaltung dem Stifter<br />
überlassen und hat er nun keinen Einfl uss mehr<br />
auf Einladungen, Neuaufnahmen und Vermarktung?<br />
Wem gehören überhaupt Fuß-Skulptur und<br />
der Walk of Fame?<br />
Peter Krohns Laudatio lässt mich endlich ankommen,<br />
macht den Blick frei für die berühmten<br />
<strong>HSV</strong>er: Horst Hrubesch, Rudi Kargus, Felix Magath,<br />
Jupp Posipal (posthum), Schorsch Volkert,<br />
Bernd Wehmeyer. Eine kraftvolle Ansammlung<br />
von Menschen, „die Spuren hinterlassen“ und<br />
„Erinnerungen wecken“, wie es auf den überreichten<br />
Schals heißt. Ein beeindruckendes, unvergessliches<br />
Bild.<br />
Später lese ich die Daten auf den enthüllten Platten,<br />
berühre auch mal die Fußabdrücke und Rudis<br />
Handabdrücke, sehe nach, wer hier schon in<br />
14<br />
Hier wird der Walk of Fame erweitert<br />
so großartiger Weise geehrt wurde, wo die beiden<br />
Trainer und unser Kultmasseur eingeordnet<br />
sind und gehe gedanklich Namen durch für zukünftige<br />
Ehrungen.<br />
Gedankenaustausch<br />
Meine Fragen habe ich nicht vergessen. Ich schicke<br />
sie an unsere Pressestelle, an den Stifter Andreas<br />
Maske und an Oliver Scheel vom Vorstand.<br />
Passend zu Uwe Seelers 74. Geburtstag am 05.11.<br />
treffen wir uns auf Vorschlag Andreas Maskes in<br />
der Raute. Mein Bruder Ulie ergänzt die Runde.<br />
· Im fl otten, vertrauensvollen Gedankenaustausch<br />
halten wir Folgendes fest: Es wird ein<br />
offi zielles Gremium aus sechs Personen gebildet:<br />
je zwei von der Maske-Firma, dem <strong>HSV</strong> und<br />
den <strong>Supporters</strong>. Hier laufen die Fäden zusammen,<br />
hier werden Entscheidungen getroffen.<br />
· Die Verbindung zwischen Verein und Stifter<br />
übernimmt Oliver Scheel.<br />
· Die Erweiterungs-Feiern werden weiterhin im<br />
familiären Rahmen stattfi nden, die <strong>Supporters</strong><br />
erhalten ein Kartenkontingent.<br />
· Der Innenkreis des Walk of Fame ist mit Abdrücken<br />
von 24 Spielern, zwei Trainern und unserem<br />
Kult- Masseur ausgelastet. Als Lösungen<br />
für Erweiterungen bieten sich an ein Außenkreis<br />
oder ein künstlerisch zu gestaltender Weg vom<br />
Fuß zum Museum mit den Abdrücken. Das zu<br />
entscheiden, ist nun Sache des Gremiums.<br />
· Rechtliches: Ein Vertrag auf Lebenszeit sichert<br />
Andreas Maske die Fortsetzung des Walk of<br />
Fame; die Fuß-Skulptur und alle Abdrücke hat<br />
Andreas Maske dem <strong>HSV</strong> geschenkt, ebenso<br />
alle bei den Feierlichkeiten anfallenden Kosten;<br />
auch alle Folgekosten werden von der Maske-<br />
Firma übernommen; die Markenrechte an der<br />
Fuß-Skulptur liegen nach dem Tod der Künstlerin<br />
Brigitte Schmitges bei Andreas Maske; die<br />
Fuß-Skulptur ist als Kulturdenkmal eingetragen;<br />
das Gelände gehört je zur Hälfte dem <strong>HSV</strong> und<br />
der Stadt.<br />
· Ergänzende Ehrungen der Neuaufnahmen vor<br />
großem Publikum sind angedacht, z. B. im Rahmen<br />
einer Mitgliederversammlung, vor einem<br />
Spiel oder in der Halbzeitpause. Aber das zu<br />
entscheiden, ist auch Aufgabe des Gremiums.<br />
Die besten Dinge verdanken<br />
wir häufi g dem Zufall<br />
Zufall 1: Andreas Maske: „Alles entstand durch<br />
Zufall: es war bei der Museumseröffnung (2003),<br />
Frau Schmitges saß in unserer Loge, weil sie<br />
dachte, die gehört dem Boxer Maske. Und dann<br />
erzählte sie mir, dass sie Künstlerin sei und Abformungen<br />
von prominenten Spielerfüßen mache.<br />
Immer nur kleine Füße, … ein Wort gab das andere,<br />
wollen wir nicht einmal etwas anderes machen,<br />
den größten Fuß? Wem wollen wir denn<br />
den größten Fuß geben? Da gibt es in Hamburg<br />
nur einen – Uns Uwe.“ …<br />
Zufall 2: „Mir ist am Stammtisch aufgefallen, da<br />
saßen die ganzen alten <strong>HSV</strong>er, als die damals gespielt<br />
haben, kriegten sie einen Hungerlohn. Vielleicht<br />
haben sie mal eine Ehrennadel gekriegt,<br />
aber darüber hinaus eigentlich nichts. Sie müssten<br />
mehr Wertschätzung erfahren. Da kam die Idee,<br />
da machen wir etwas, jetzt haben wir schon den<br />
Mittelpunkt. Der Zusammenhang zwischen dem<br />
Walk of Fame und dem Museum, das ist die Seele<br />
des Vereins.“ …<br />
Später sagte er: „Ich mache das aus Liebe zum<br />
Verein und zur Stadt Hamburg.“<br />
Im Zelt hätte ich daran gezweifelt, jetzt nicht<br />
mehr. Ein Stifter im Hintergrund, der Spuren hinterlässt.<br />
Mit der Gewissheit, dass die Würdigung verdienter<br />
<strong>HSV</strong>er nach wie vor in besten Händen liegt, beenden<br />
wir unseren Gedankenaustausch.<br />
supporters news
Oliver Scheel und Andreas Maske<br />
bei der Teamarbeit<br />
Eine Idee lebt<br />
Aufnahme in den Walk of Fame (fame:<br />
Ruhm) fi nden Menschen, die Spuren hin-<br />
terlassen, die sich um den <strong>HSV</strong> verdient<br />
gemacht haben.<br />
2003: Die Künstlerin Brigitte Schmitges<br />
stellte seit Jahren Fußabdrücke berühmter<br />
Fußballer her. Den Wunsch zum Guss<br />
einer riesigen Fuß-Skulptur hegte sie seit<br />
1998. Die Idee sprang über auf den Unternehmer<br />
Andreas Maske bei der Museumseröffnung<br />
(s.Text; s.a. Wolfgang<br />
Schlosser: Fußnoten, 2005, S.92).<br />
2004: Umsetzung der Idee durch Stifter,<br />
Initiator und Supporter Andreas Maske<br />
mit Lebensgefährtin Carmen Pippig.<br />
2005: In vier Monaten erstellen mehr als<br />
20 Kunsthandwerker der Kunstgießerei<br />
Strassacker in Süßen (Baden-Württemberg)<br />
die Skulptur. 24.8.2005 Enthüllung<br />
der Fuß-Skulptur; Höhe: 3,70 m, Tiefe:<br />
2,30 m, Breite: 5,15 m; Bronzegewicht:<br />
2200kg, Edelstahlkonstruktion für die<br />
Statik: 1800kg; jede Ader, jede OP-Naht<br />
ist in Übergröße zu erkennen. Aufnahme<br />
der Spieler in den Walk of Fame: Harry<br />
Bähre, Charly Dörfel, Manfred Kaltz, Peter<br />
Nogly, Willi Schulz und unser Urgestein<br />
Hermann Rieger, der Kult-Masseur.<br />
2007: Aufnahme der Spieler Horst<br />
Dehn, Franz Klepacz, Gerd Krug, Jochen<br />
Meinke, Klaus Neisner, Erwin Piechowiak,<br />
Uwe Reuter, Horst Schnoor, Dieter<br />
Seeler, Klaus Stürmer, Jürgen Werner, Peter<br />
Wulf und die Trainer Günther Mahlmann,<br />
Kuno Klötzer.<br />
2010: Aufnahme der Spieler Horst Hrubesch,<br />
Rudi Kargus, Felix Magath, Jupp<br />
Posipal, Schorsch Volkert, Bernd Wehmeyer.<br />
2011: sechs weitere berühmte <strong>HSV</strong>er.<br />
Ausgabe 65<br />
Antrag auf der MV<br />
Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!<br />
Text Ingo Thiel<br />
Die Außerordentliche Mitgliederversammlung<br />
in diesem Sommer sowie<br />
zahlreiche Gespräche im Stadion,<br />
bei Auswärtsfahrten, auf Versammlungen<br />
und Treffen von <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitgliedern<br />
haben mir gezeigt, dass kaum ein<br />
Vorhaben unserer Vereinsführung (mit Ausnahme<br />
der Ausgliederung) von der überwiegenden<br />
Mehrheit der Mitglieder so deutlich<br />
abgelehnt wird wie das Investorenmodell<br />
„Anstoß³“ und der aus diesem Gedankengut<br />
resultierende sogenannte „Kühne“-Deal.<br />
Aber natürlich kann man als Einzelner nur mit<br />
einem Bruchteil der Mitglieder sprechen und<br />
so mag das von mir eingeholte Stimmungsbild<br />
unvollständig und verfälscht sein.<br />
Darum werde ich auf der Mitgliederversammlung<br />
im Januar einen<br />
Antrag zu diesem Thema<br />
stellen. Der Antrag lautet:<br />
„Die Mitgliederversammlung<br />
möge beschließen, dass<br />
Aufsichtsrat und Vorstand<br />
vor Vertragsabschluss eines<br />
Investorenmodells mit<br />
Dritten, wie dem sogenannten<br />
Kühne-Vertrag oder<br />
dem Modell „Anstoß³“, die Zustimmung<br />
der Mitgliedschaft<br />
bei einer Ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
oder<br />
Außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
zu diesem<br />
Vertrag einholen müssen. Dies gilt insbesondere<br />
für die Abtretung von etwaigen<br />
Erlösen aus Spielertransfers oder anderen Beteiligungen<br />
oder Veräußerung von Vereinsvermögen<br />
an Dritte.“<br />
Die Satzung des <strong>HSV</strong> e.V. besagt in § 12.3,<br />
in dem die Rechte und zuständigen Angelegenheiten<br />
der Mitgliederversammlung geregelt<br />
sind, unter Punkt l): „Beschlussfassung<br />
über erhebliche Veränderungen der Vereinsorganisation<br />
sowie die Gründung von oder<br />
die Beteiligung an Gesellschaften (…), soweit<br />
es sich um Vorgänge von erheblicher<br />
wirtschaftlicher Tragweite handelt.“<br />
Dies sollte eigentlich eindeutig sein, und bislang<br />
bin ich immer davon ausgegangen, dass unsere<br />
Satzung, die ja quasi wie eine Verfassung<br />
oder Grundgesetz des Vereins ist, auch für Aufsichtsrat<br />
und Vorstand verbindlich ist. Wie der<br />
sogenannte „Kühne-Deal“ gezeigt hat, reicht<br />
die Intention und die Formulierung dieses Satzungsparagraphen<br />
anscheinend aber nicht aus.<br />
Es sind noch genügend fein ausgearbeitete juristische<br />
Hintertürchen und Schlupfl öcher offen,<br />
so dass Aufsichtsrat und Vorstand der Überzeugung<br />
waren, den „Kühne-Vertrag“ auch ohne<br />
vorherige Information oder gar Zustimmung der<br />
Mitgliedschaft besiegeln zu können.<br />
Es geht mir mit diesem Antrag nicht darum,<br />
dass Namen von potenziellen Investoren,<br />
geplante Spielerverpfl<br />
ichtungen oder gar Verträge<br />
bis ins letzte Detail offengelegt<br />
werden müssen. Aber es sollte aus<br />
meiner Sicht über die zukünftige<br />
Ausrichtung des Vereins diskutiert<br />
werden. Wollen wir beim<br />
<strong>HSV</strong> e.V. Anteile an Transfererlösen<br />
von Spielern abgeben<br />
oder möchten wir z. B.<br />
gegen ein Darlehen oder eine<br />
Kaufsumme Anteile an ideellen<br />
Werten wie unserem Vereinswappen<br />
verkaufen (bevor alle<br />
aufschreien: Nein, das hat die<br />
Vereinsführung bislang niemals<br />
auch nur angedeutet)?<br />
Sollte die ergebnisoffene Diskussion<br />
in der Mitgliedschaft innerhalb der nächsten<br />
anderthalb Jahre zeigen, dass sich eine<br />
überwiegende Mehrheit der Mitglieder gegen<br />
Investorenmodelle ausspricht, so werde<br />
ich einen Antrag auf Satzungsänderung mit<br />
Aufnahme der oben aufgeführten Punkte stellen.<br />
Ein positives Ergebnis im Sinne des Antrags<br />
wäre bereits jetzt ein eindeutiges Signal<br />
an die Vereinsführung und es ist kaum vorstellbar,<br />
dass Aufsichtsrat oder Vorstand gegen<br />
den Willen der Mitgliedschaft handeln<br />
und sich einfach über das höchste Gremium<br />
in unserem Verein hinwegsetzen.<br />
Darum möchte ich euch bitten, diesen Antrag<br />
zu unterstützen und mit „Ja“ zu stimmen.<br />
15
Drei Jahre „Volksparkett“<br />
Ein Projekt hat sich etabliert<br />
Text Joachim Ranau · Fotos <strong>HSV</strong> Fanprojekt<br />
Das im November 2007 gestartete<br />
„Volksparkett“ ist mittlerweile für<br />
viele <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitglieder eine<br />
feste Größe geworden und Bestandteil<br />
eines gelungenen Heimspielbesuches im<br />
Frank Rost …<br />
… auf dem „Volksparkett“<br />
Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau · Witters<br />
Noch verletzt, aber edelst gedresst,<br />
stellte sich am 06.11.2010 vor dem<br />
Spiel gegen Hoffenheim unser Torwart<br />
den Fragen von Jojo und Todde. Das Interview<br />
zeichnete Uwe Liebnau auf.<br />
supporters news: Was sagst du eigentlich zu der<br />
Kritik an der Mannschaft?<br />
Frank Rost: Es ist heutzutage Mode, in unserer<br />
Gesellschaft nach dem Schuldigen zu fragen und<br />
nicht danach, warum etwas passiert ist. Wenn du<br />
in den letzten zwei Jahren immer wieder hörst,<br />
wie schlecht, wie charakterlos die Spieler sind,<br />
dann ist das auch für die Spieler deprimierend.<br />
Wir haben in den letzten Jahren zwar keinen Titel<br />
gewonnen, der Kritik müssen wir uns stellen,<br />
aber unterm Strich sehe ich es nicht ganz so<br />
schlecht. Und ich glaube auch nicht, dass die jetzigen<br />
Spieler charakterlos sind oder keine gute<br />
Mentalität haben. Das ist mir alles zu platt. Wir<br />
müssen gucken, dass wir eine einheitliche Grund-<br />
16<br />
Stadion. Im Frühjahr 2011 wird die 50. Ausgabe<br />
(!) präsentiert und von uns (und hoffentlich<br />
auch von euch!) gebührend gefeiert. Aber<br />
es gibt auch sonst einige Neuigkeiten rund um<br />
das „Volksparkett“. Der Reihe nach …<br />
Zur Erinnerung<br />
Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum von<br />
und für Fans und <strong>HSV</strong>-Mitglieder. Es setzt sich<br />
vor Heimspielen humoristisch, kritisch und unkonventionell<br />
mit den Themen auseinander, denen<br />
der <strong>HSV</strong>-Fan sein Dasein gewidmet hat. Vor<br />
allem soll das „Volksparkett“ eine Aufforderung<br />
zum Dialog sein. Das Publikum hat das Wort, jeder<br />
ist eingeladen, die Bühne zu betreten und zu<br />
sagen, was endlich mal gesagt werden muss. Das<br />
„Volksparkett“ bietet in seinem Programm aber<br />
haltung, eine einheitliche Leitlinie bringen, und<br />
danach musst du arbeiten. Alles andere sind Plattitüden,<br />
wenn es nicht läuft.<br />
supporters news: Man hat manchmal den Eindruck,<br />
dass nicht jeder Spieler begriffen hat, mit<br />
der Raute auf der Brust aufzulaufen?<br />
Frank Rost: Tja, man hofft, dass man in Zukunft<br />
wieder das Wesentliche sieht, dass der <strong>HSV</strong> wieder<br />
weiter nach vorne kommt. Wir wünschen uns<br />
alle, dass man in naher Zukunft einen Titel in der<br />
Hand hat. Ich glaube, dass wir in der Vergangenheit<br />
den Blick dafür einfach verloren haben, dass<br />
es zu sehr um Einzelinteressen, um Macht ging.<br />
Ich als Spieler kann es nicht ändern, ich muss<br />
meine Leistung bringen, ordentlich trainieren.<br />
Viel mehr kann ich da auch nicht tun.<br />
supporters news: Was ist das Saisonziel? Kannst<br />
du uns einen Tabellenplatz nennen, auf den wir<br />
uns fokussieren können?<br />
auch Interessantes, Informatives, Umstrittenes<br />
und Kulturelles rund um den <strong>HSV</strong>. So ist – als Ergänzung<br />
der Stadionshow – eine Mixtur aus Unterhaltung,<br />
Information, Talkshow, Forum und<br />
„Speaker´s Corner“ entstanden. Zwei Moderatoren<br />
führen durch das 60-minütige Programm, befragen<br />
ihre Gäste und das Publikum, werben um<br />
Beiträge und stellen interessante Personen rund<br />
um das Spiel und den Verein vor: Aufsichtsräte,<br />
Vorstandsmitglieder, Spieler, <strong>HSV</strong>-Abteilungen,<br />
Fanclubs, Fans, Mitarbeiter des <strong>HSV</strong>, Vertreter<br />
der Gästeclubs, Medienvertreter, Leute vom <strong>HSV</strong>-<br />
Museum usw. Sie alle können hautnah erlebt und<br />
befragt werden. Aber auch Künstler und Prominente,<br />
deren Herz am <strong>HSV</strong> hängt, sind auf der<br />
Bühne des „Volksparketts“ willkommen: Opernsänger,<br />
Musiker und Schauspieler.<br />
Frank Rost: Spaß macht es mir, wenn Ergebnisse<br />
da sind, und Freude habe ich, wenn etwas gelingt<br />
und ich die Bälle gut halte, dafür habe ich ja<br />
trainiert. Jetzt zu erzählen, wir müssen das, wir<br />
müssen jenes, das führt auch dazu, dass man verkrampft<br />
und das Wesentliche vergisst. Man hat<br />
dem einen oder anderen Spieler in der jüngeren<br />
Vergangenheit angemerkt, dass die Lockerheit<br />
gefehlt hat. Ein Spiel verloren, schon wird alles<br />
in Frage gestellt, ein Spiel gewonnen, dann sind<br />
wir ja praktisch schon Meister.<br />
supporters news: Und dein persönliches Ziel?<br />
Frank Rost: Erst mal wieder gesund werden und<br />
eine gute Saison mit dem <strong>HSV</strong> spielen. Mehr kann<br />
ich nicht tun.<br />
supporters news
Bjarne Mädel beim Volksparkett<br />
Das „Volksparkett“ verkauft den<br />
Stadionnamen … vor jedem Spiel<br />
„Wie heißt unser Stadion eigentlich aktuell noch<br />
mal?“ Richtig: Volksparkstadion! Aber so kreativ,<br />
wie der <strong>HSV</strong>-Vorstand die Buchstaben auf<br />
dem Dach regelmäßig wechseln lässt, um Einnahmen<br />
zu generieren und den teuren Kader zu<br />
fi nanzieren, sind die Leute vom „Volksparkett“<br />
auch. Zu Beginn einer Ausgabe hat jeder aus<br />
dem Publikum die Möglichkeit, den Stadionnamen<br />
zu ersteigern. Davon wird rege Gebrauch<br />
supporters news: Ist die Stimmung bei uns in Ordnung<br />
oder hat das nachgelassen?<br />
Frank Rost: Natürlich sind die Erwartungshaltungen<br />
hoch. Als damals der Verein mit dem Rücken<br />
zur Wand stand, da war hier schon eine<br />
phänomenale Stimmung. Da standen sogar die<br />
so genannten Champagnertrinker 100 % hinter<br />
dem Team. Und das letzte Spiel (Erreichen des<br />
UI-Cups 2008 nach Abstiegskampf) war wie<br />
eine gefühlte Meisterschaft. Die Ansprüche steigen<br />
eben nach Erfolgen. Dass dann Leute ins<br />
Stadion drängen, denen es weniger um den <strong>HSV</strong><br />
geht, denen es eher um ein tolles Event geht,<br />
das gehört auch dazu, das muss man auch respektieren.<br />
Insgesamt sind die Fans ein großes<br />
Plus des <strong>HSV</strong>, das ist ein Faustpfand, was übrigens<br />
alle Traditionsvereine haben. Als Spieler<br />
nimmt man die beeindruckende Stimmung<br />
schon wahr. Der <strong>HSV</strong> hat treue Anhänger, die<br />
hinter ihrem hrem <strong>HSV</strong> stehen.<br />
Und verständlicherweise<br />
ständlicherweise<br />
sehen manche die Dinge<br />
hin und wieder kritischer.<br />
Das muss man<br />
nicht persönlich ersönlich<br />
nehmen. n. Ich<br />
sehe das as relativ<br />
relaxt. axt.<br />
Ausgabe 65<br />
gemacht. Gut, es kommen keine Millionen zusammen,<br />
aber wir müssen ja auch keine Spieler<br />
fi nanzieren. Der Erlös der Versteigerung ist daher<br />
für einen guten Zweck gedacht und kommt<br />
in vollem Umfang dem Verein „Nächstenliebe<br />
e.V.“ zu Gute. Und nebenbei: „Uwe-Seeler-<br />
Kampfbahn“ klingt doch irgendwie besser als<br />
AOLHSHIMTECH-Arena, oder?<br />
„Volksparkett“ goes Theater<br />
– „Volksparkett Spezial“<br />
Viele <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitglieder werden sich<br />
noch an die erste Zusammenarbeit mit dem<br />
Thalia-Theater anlässlich des von und mit<br />
Fans entwickelten Theaterstückes „Hinter euren<br />
Zäunen“ erinnern. Diese Kooperation wird<br />
nun im nächsten Jahr fortgesetzt. Hamburger<br />
SV, <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Fanprojekt und das<br />
Thalia-Theater haben vereinbart, zunächst einige<br />
Ausgaben eines „Volksparkett Spezial“<br />
im „Zentrale“ (kleine, offene Bühne im Haupthaus<br />
des Thalia-Theaters, Raboisen 67) zu präsentieren.<br />
Martin Kreidt (Regisseur von „HeZ“<br />
und Mitentwickler des VP) und Armin Chodzinski<br />
werden dem „Volksparkett“ ein künstle-<br />
supporters news: Bitte ergänze die folgenden<br />
Sätze: Der schönste Augenblick im Trikot des <strong>HSV</strong><br />
war für mich …<br />
Frank Rost: …das letzte Spiel der Saison 07/08,<br />
als wir in den UI-Cup oder den Döner-Cup gekommen<br />
sind.<br />
supporters news: Das schönste Stadion in der<br />
Liga ist …<br />
Frank Rost: … das Volksparkstadion.<br />
supporters news: Als Trikotsponsor wünsche ich<br />
mir …<br />
Frank Rost: … Hamburg.<br />
supporters news: Zu einer perfekten Stadionatmosphäre<br />
gehören für mich …<br />
Frank Rost: … natürlich Fans!<br />
supporters sup<br />
news: news Den <strong>HSV</strong><br />
verlasse verlass ich aller-<br />
höchstens bei einem Angeb Angebot von …<br />
Frank Rost: … als Spieler verlasse ich ic den <strong>HSV</strong><br />
nicht mehr. mehr.<br />
Foto Witters<br />
risches Gewand überstreifen und die Themen,<br />
die uns bewegen, informativ, unterhaltsam, provokativ<br />
und kulturell wertvoll präsentieren. Am<br />
Mittwoch, den 2. Februar 2011, ist es ab 20.30<br />
Uhr soweit: Passend zum wenige Tage später<br />
folgenden Lokalderby wird es um die verschiedenen<br />
Aspekte von „Rivalität“ gehen. Nähere<br />
Infos werden folgen.<br />
Infos zum „Volksparkett“<br />
Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum<br />
von und für Fans und <strong>HSV</strong>-Mitglieder. Es<br />
fi ndet im Umlauf zwischen den Ständen des<br />
Fanprojektes und des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s direkt<br />
über dem <strong>HSV</strong>-Museum (Block 28) auf<br />
einer fest installierten Bühne vor allen Wochenend-Heimspielen<br />
kurz nach der Stadionöffnung<br />
statt. Das „Volksparkett“-Team (acht<br />
Fans, zwei Fanprojektler) hat eine Homepage<br />
(www.hsv-volksparkett.de), auf der man<br />
u. a. die Programme und Fotos von Gästen<br />
und Zuschauern fi nden kann. Zudem können<br />
im Gästebuch Anregungen, Ideen und Kritik<br />
hinterlassen werden oder direkt an das Team<br />
(volksparkett@web.de) gemailt werden.<br />
supporters news: Ein Traum von mir ist es, in einer<br />
Mannschaft zu spielen mit …<br />
Frank Rost: … Ich habe mit guten Spielern zusammen<br />
gespielt, ich kann sie leider nicht zurückkaufen.<br />
supporters news: Wenn ich heute in den Hoffenheimer<br />
Gästeblock schaue, dann …<br />
Frank Rost: … hoffe ich, dass sie wenigstens ein<br />
paar Fans mitgebracht haben.<br />
supporters news: Fanrechte sollte man stärken,<br />
weil …<br />
Frank Rost: … Fans das sind, was einen Verein<br />
ausmacht. Ohne sie kannst du den Laden<br />
zumachen.<br />
supporters news: Rosa und lila <strong>HSV</strong>-Schals fi nde<br />
ich persönlich …<br />
Frank Rost: … waren einen Versuch wert.<br />
supporters news: Wenn ich in einer dunklen<br />
Gasse Jaroslav Drobny begegne, dann …<br />
Frank Rost: … hoffe ich, dass ich ihn erkenne.<br />
17
Schwarzmarkt? Nein, danke!<br />
Illegaler Ticket-Verkauf<br />
Text Manfred Ertel<br />
Wer mit der S-Bahn ins Stadion<br />
fährt, der kennt das Bild, jeden<br />
Spieltag wieder. Am Fuß<br />
der Treppe warten junge Männer,<br />
wie man sie sonst als Türsteher auf dem<br />
Kiez sieht. „Suche Karte“ steht auf Papptafeln,<br />
die die einen hochhalten. Die anderen<br />
strecken den Bahnfahrern die scheinbar begehrten<br />
Tickets entgegen, nicht nur bei ausverkauften<br />
Spitzenspielen.<br />
Ein Widerspruch? Nur scheinbar. Denn offenkundig<br />
sind Angebot und Nachfrage, die sich<br />
so personalisieren, zwei Seiten der gleichen<br />
Medaille. Die Männer sehen nicht nur gleich<br />
aus, sie arbeiten auch zusammen. Wer nur<br />
ein paar Minuten das „Schauspiel“ aus der<br />
Distanz beobachtet, wird schnell feststellen,<br />
dass An- und Verkauf zentral gesteuert sind.<br />
Schlimmer noch: Einfache Besucher, die plötzlich<br />
die Karte eines kranken oder dienstlich<br />
verhinderten Kumpels über haben und die<br />
verkaufen wollen, werden nicht selten mit<br />
sanftem aber bestimmtem Nachdruck davon<br />
„überzeugt“, das Ticket an die organisierten<br />
Händler abzugeben.<br />
So geht das seit Monaten, ja seit Jahren<br />
schon. Der <strong>HSV</strong> ist machtlos, sagt er. . Auf öffentlichem<br />
Grund zwischen S-Bahnhof hof und<br />
Stadion ist der Bezirkliche Ordnungsdienst gsdienst<br />
zuständig, noch dazu von zwei verschiedechiedenen Bezirken: Eimsbüttel an der S-Bahn, Bahn,<br />
Altona jenseits der Schnackenburgallee. allee.<br />
Beschwerden von Seiten des Vereins hat<br />
es da offenbar immer wieder mal gegeben,<br />
Reaktionen der Bezirke allererdings nur „sehr begrenzt“. So weit, t,<br />
so gut oder besser: so schlecht. Denn n<br />
das mag zwar einiges erklären, aber<br />
nicht zufriedenstellen. Geändert hat t<br />
sich an der Praxis schließlich seit it<br />
Monaten, wahrscheinlich schon<br />
seit Jahren nichts. Im Gegenteil.<br />
Längst hat die Vereinigung<br />
der Ticket-Schwarzhändler den<br />
Bahnhofsbereich verlassen. Sie<br />
sind in die Tunnel auf dem Weg<br />
zum Bus-Shuttle vorgerückt, wo<br />
sie Privatleuten das Leben schwer<br />
machen. Und neuerdings findet et<br />
18<br />
man sie – kurz vor Spielbeginn – sogar immer<br />
öfter an den Kassenhäuschen Nord-Ost oder<br />
in deren unmittelbarer Nähe. Die Methoden<br />
dort sind die gleichen. (Und nur am Rande:<br />
Dieselben Herren trifft man inzwischen auch<br />
in Bremen oder Hannover an.)<br />
Die Frage sei deshalb erlaubt: Tun wir eigentlich<br />
wirklich genug gegen dieses Phänomen?<br />
Der <strong>HSV</strong> ist vorbildlich in seinem Ticketing, eigentlich.<br />
Wir sind aktiv im Kampf gegen den<br />
illegalen Markt im Internet, wir lassen uns sogar<br />
auf Musterprozesse ein. Wir reden vom<br />
Personalisieren der Dauerkarten oder von Tagestickets,<br />
wir richten (erfreulich!) Tauschbörsen<br />
ein. Unser Einlasssystem ist besser<br />
als in fast allen anderen Stadien.<br />
Aber gibt es wirklich kein Mittel gegen diesen<br />
schwarzen Markt? Gegen diese Typen und<br />
ihre Methoden? Haben wir wirklich keinen<br />
stärkeren Einfluss auf die zuständigen Hamburger<br />
Behörden? Wohlgemerkt: Schwarzmarkt<br />
wird nie völlig zu verhindern sein. Und<br />
viele von uns, ich inklusive, haben immer wieder<br />
er auch davon profitiert, wenn es an der<br />
Tageskasse Tageskass keine Karte mehr gab.<br />
Aber ber b diesen dies organi- organi-<br />
sierten Bandenhandel, inklusive des kräftigen<br />
„Nachdrucks“, möchte ich hier nicht mehr sehen.<br />
Und vielen Freunden geht es genauso.<br />
Wir sollten gemeinsam versuchen, ihm das<br />
Handwerk zu legen.<br />
Neuerdings gibt es übrigens offenbar eine<br />
ganz neue Masche. Ein Kumpel, zum Bayern-Spiel<br />
überraschend auf Heimatbesuch aus<br />
Peking in unserer Stadt, ergatterte in letzter<br />
Minute noch zwei Karten – auf meinen<br />
ausdrücklichen Rat direkt am Stadion. 65,–<br />
Euro das Stück, für einen Stehplatz. Beim<br />
Einlass blieb das Drehkreuz gesperrt, die<br />
Karten waren bereits entwertet und wieder<br />
nach draußen gereicht worden, der Zugang<br />
wurde verweigert. Das ist kein Schwarzmarkt<br />
mehr, das ist Betrug. Und eine Herausforderung<br />
an den Verein, solch Beispiel nicht Methode<br />
werden zu lassen. Vielleicht gibt es<br />
eine Möglichkeit, die Entwertung des Tickets<br />
nach Einlass computertechnisch sichtbar zu<br />
machen, durch einen kleinen Punkt oder ein<br />
Kreuz etwa? Vielleicht gibt es andere Lösungen?<br />
Damit solche Ausnahmen keine Regel<br />
werden können.<br />
supporters news
GRRRRRR!<br />
Alles nur ein Traum<br />
Zeitmäßig kümmere ich mich ja<br />
vor allem um Inga und Marlene<br />
und Luis und dann kommt lange<br />
nix und dann kommen meine<br />
Schüler und dann kommt <strong>HSV</strong> und dann<br />
kommen meine Freunde. So bitter das<br />
ist, vor allem, wenn man bedenkt, wie<br />
weit hinten <strong>HSV</strong> mittlerweile ist, von den<br />
Freunden ganz zu schweigen und mal<br />
echt jetzt: Wie lang ist das bloß her, dass<br />
ich zuletzt mit meinem guten, alten Fußballfreund<br />
Oke einen gezwitschert hab!?<br />
Nun ist es wieder soweit und es ist ja<br />
klar, wie die Tagesordnung aussieht:<br />
1. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />
Sternmarke-Cola.<br />
2. Unser mehr alter als guter <strong>HSV</strong> gewinnt<br />
ja bestimmt, äh, vielleicht in<br />
Dortmund und wir trinken dabei unsere<br />
gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />
3. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />
Sternmarke-Cola.<br />
4. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />
Sternmarke-Cola.<br />
5. Wir spielen auf dem guten, alten C64<br />
International Superstar Soccer und<br />
trinken dabei unsere gute alte Lieblingsmische<br />
Sternmarke-Cola.<br />
6. Wir putzen uns die Zähne mit unserer<br />
guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />
7. Pieschen, waschen und zu Bett mit<br />
einer Wärmfl asche gefüllt mit unserer<br />
guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />
Schnell und routiniert wird Tagesordnungspunkt<br />
1 abgearbeitet. Dann<br />
kommt Tagesordnungspunkt 2 an die<br />
Ausgabe 65<br />
Reihe und man muss im Vorfeld ja wirklich<br />
Schlimmstes befürchten beim Kampf<br />
Jung vs. Alt, Zukunft vs. Vergangenheit,<br />
Schnellboot vs. abgetakelte Fregatte,<br />
kurz: BVB vs. <strong>HSV</strong>. Und tatsächlich<br />
wird von Beginn an – was ja mittlerweile<br />
schon fast die alte <strong>HSV</strong>-Schule ist –<br />
uninspiriert rumgebolzt und das Spiel<br />
des Gegners stupide zerstört, bis mir<br />
auf einmal so furchtbar schwindelig zuwege<br />
ist und <strong>HSV</strong>-Coach Veh plötzlich<br />
sämtliche Demels und Jarolims und Westermänner<br />
und Guerreros auswechselt<br />
und Borussia Dortmund gegen unseren<br />
nun aufstrebenden Hamburger-Jugend-forscht-Supersturmverein<br />
prompt<br />
keine Chance mehr hat. WOSCH! – und<br />
schon trifft unser Abwehrjuwel Lennart<br />
Sowah mit einem Flachschuss aus um<br />
und bei 16 Metern in der 12. Minute.<br />
Und – ZACK! – da ist Tunay Torun nach<br />
Alleingang in der 23. Minute dran und –<br />
PITSCH PATSCH! – Heung Min Son lässt<br />
sich mit einem Doppelschlag – beides<br />
blitzsaubere Fallrückzieher nach Sahnefl<br />
anken von – so viel Zeit muss sein –<br />
Eric-Maxim Choupo-Moting – kurz vor<br />
der Pause nicht lange bitten. Auch in<br />
der zwoten Halbzeit stürmen die jungen<br />
<strong>HSV</strong>-Hüpfer nimmermüde und couragiert,<br />
als wären die Cops hinter ihnen<br />
her und der BVB, diese Oldie-Söldnertruppe<br />
ohne Soul, wird im eigenen Stadion<br />
mal so richtig rund gemacht. Und<br />
die <strong>HSV</strong>-Goals fallen weiter zwangsläufi<br />
g und wie reife Früchtchen: Zum 0:5<br />
trifft – KAZOOM! – Muhamed Besic,<br />
der hinten die ganze Zeit schon Beton<br />
angerührt hat, mit der Rübe, bevor wieder<br />
– DING DONG! – Heung Min Son mit<br />
einem erneuten Fallrückzieher-Doppelschlag<br />
(70. und 72. Min) <strong>HSV</strong>-Fanherzen<br />
höher schlagen lässt. JIPPIEH! In<br />
der 80. Minute ist es dann – soviel Zeit<br />
muss nun wirklich auch ein zweites Mal<br />
sein – Eric-Maxim Choupo-Moting und –<br />
WUMMS – steht es 0:8: Scherenschlag<br />
aus zwanzig Metern ins Kreuzeck! So<br />
wird das gemacht und BVB-Trainer<br />
Klopp – die olle Pfl aume – ärgert sich<br />
schwarz-gelb! Armin Veh dagegen zau-<br />
bert – wo auch immer die plötzlich herkommen<br />
– ein Ass nach dem anderen<br />
aus dem riesengroßen <strong>HSV</strong>-Ärmel voller<br />
aufstrebender Talente: Miroslav Stepanek<br />
kommt rein und bedient Macauley<br />
Chrisantus, der die Pille in der 85. Minute<br />
in den Giebel zwirbelt und in der<br />
89. Minute ist es dann ohne viel Federlesen<br />
Tolgay Arslan aus der zweiten, ach,<br />
was sage ich, dritten Reihe und 0:9 und<br />
0:10 und – BIMS! – und – BUMS! – und<br />
Feierabend und man kommt gar nicht<br />
mehr aus dem Jubeln rau… Aua!<br />
Ich wache erstens mit Kopfschmerzen<br />
und zweitens auf dem Fußboden auf.<br />
Wo bin ich? Ich versuche aufzustehen.<br />
Nochmal Aua! Ich liege in Okes Daddelzimmer.<br />
Neben mir liegt ein Computer-<br />
Joystick. Ich erinnere mich dunkel. Oke<br />
und ich hatten die erste Buddel Sternmarke<br />
schon vorm Anpfi ff weg. Und<br />
dann waren so bummelig zehn Minuten<br />
gespielt und ich höre uns noch über den<br />
erneuten <strong>HSV</strong>-Krötenkick fl uchen und<br />
mir wird schwindelig und dann macht<br />
Oke die Glotze aus und hievt mich in sein<br />
Daddelzimmer hoch und er will noch den<br />
ollen Commodore 64 anschmeißen und<br />
sich bei „International Superstar Soccer“<br />
verlorenes <strong>HSV</strong>-Selbstvertrauen zurückholen<br />
…<br />
Oke pennt offenbar noch. Ich muss dringend<br />
auf Videotext gucken, ob <strong>HSV</strong> ja<br />
vielleicht gar nicht 10:0 in Dortmund<br />
gewonnen hat! Und ich muss die Finger<br />
von meiner guten alten Lieblingsmische<br />
Sternmarke-Cola lassen, zumal ich<br />
„dank“ meiner mangelnden Trinkfestigkeit<br />
gleich mehrere Tagesordnungspunkte<br />
verpasst und mich zu allem<br />
Überfl uss in einem Herrenmagazin wie<br />
diesem hier tüchtig blamiert habe.<br />
Und dann muss ich aufhören, unseren<br />
mehr alten als guten <strong>HSV</strong> in dieser kleinen<br />
Kolumne hier zu verarschen! Und<br />
das tue ich auch ganz bestimmt – versprochen<br />
– aber erst, WENN <strong>HSV</strong> END-<br />
LICH AUFHÖRT, MICH ZU VERARSCHEN!<br />
GRRRRR!<br />
Axel Formeseyn<br />
Axels Kolumne<br />
19
Zé Roberto<br />
Interview mit dem Brasilianer<br />
Interview Philipp Piepiorka · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Witters<br />
José Roberto da Silva Júnior, genannt Zé<br />
Roberto, streift seit 2009 das Trikot des<br />
<strong>HSV</strong> über. Ich sprach mit ihm über seinen<br />
Glauben, Privatleben und ließ ihn die Unterschiede<br />
zwischen Deutschland und Brasilien<br />
erklären.<br />
supporters news: Du hast einen Großteil deiner<br />
Karriere in Deutschland verbracht. Fühlst du<br />
dich mittlerweile als halber Deutscher?<br />
Zé Roberto: Ja natürlich! Ich bin nun schon seit<br />
über 10 Jahren in Deutschland und habe sehr<br />
viele schöne Dinge in meinem Leben in Deutschland<br />
erlebt, wie zum Beispiel die Geburt meiner<br />
drei Kinder. Meine Frau mag Deutschland auch<br />
sehr. Ich würde sagen, ich bin halb Brasilianer<br />
und halb Deutscher.<br />
supporters news: Eine Einbürgerung war ja auch<br />
mal Thema?<br />
Zé Roberto: Ja, dieses Thema ist immer noch aktuell.<br />
In einem Brief wurde mir mitgeteilt, dass<br />
ich deutscher Staatsbürger werden darf. Aber ich<br />
denke, das hat noch Zeit bis nach dieser Saison.<br />
supporters news: Welche drei Dinge fallen dir<br />
spontan ein, die dir an Deutschland besser gefallen<br />
als in deiner Heimat Brasilien?<br />
Zé Roberto: Da würde ich als Beispiel die Pünktlichkeit<br />
und die Disziplin nennen. Und dann<br />
Foto Witters<br />
20<br />
noch die Ordnung. Egal, wo du hinkommst, es<br />
ist alles viel organisierter.<br />
supporters news: Und was ist in Brasilien besser?<br />
Zé Roberto: Die Sonne – also das Wetter!<br />
supporters news: Ist es in Deutschland einfacher,<br />
ein Privatleben zu haben als in Brasilien?<br />
Zé Roberto: Viel, viel einfacher. In Brasilien kann<br />
man kaum allein oder mit seiner Familie in die<br />
Stadt oder ins Shopping Center gehen, weil die<br />
Leute alle Autogramme und Fotos wollen. Das<br />
hast du zwar in Deutschland auch, aber hier<br />
respektieren die Menschen mehr deine Privatsphäre,<br />
daher ist das weniger dramatisch als<br />
in Brasilien.<br />
supporters news: Wie müssen wir uns den Privatmann<br />
Zé Roberto vorstellen?<br />
Zé Roberto: Also ich versuche, ein ganz normales<br />
Leben zu führen. Zum Beispiel hole ich meine<br />
Kinder von der Schule ab, wenn wir mal trainingsfrei<br />
haben. Ich gehe mit meiner Frau auch<br />
in den Supermarkt einkaufen. Ansonsten gehe<br />
ich gerne ins Kino, am liebsten zusammen mit<br />
meinen Kindern. Und wenn es die Zeit zulässt,<br />
gehe ich sehr gerne in die Kirche.<br />
supporters news: Du sprichst es ja gerade selber<br />
an, dass du sehr religiös bist. Was bedeutet<br />
für dich der Glaube?<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Zé Roberto: Der Glaube ist für mich ganz wichtig.<br />
Ich habe den Glauben zu Gott über meine<br />
Mutter kennengelernt. Sie ist schon immer sehr<br />
gläubig gewesen. Gott hilft mir, stark zu sein.<br />
Und ich versuche, diese Kraft in meinen Beruf<br />
und mein privates Leben mit einzubringen.<br />
Für mich ist Jesus Christus auch ein Ratgeber.<br />
supporters news: Man sagt, Glaube versetzt<br />
Berge. Hast du diese Erfahrung auch gemacht?<br />
Zé Roberto: Ich denke, dass der Glaube an Gott<br />
einem helfen kann, zum Beispiel in schlimmen<br />
Zeiten. Wir, also ich und meine Mutter, hatten<br />
diese Zeit auch, als meine größere Schwester<br />
gestorben ist. Durch die Kraft Gottes haben wir<br />
es damals geschafft, diesen Schicksalsschlag<br />
zu verarbeiten.<br />
supporters news: War das auch die schwierigste<br />
Zeit in deinem Leben?<br />
Zé Roberto: Auf jeden Fall. Meine Mutter hatte<br />
fünf Kinder und mein Vater war weg. Sie musste<br />
zwei verschiedene Jobs annehmen. Das war<br />
wirklich eine sehr schwierige Zeit.<br />
supporters news: Und welches war die schönste<br />
Zeit?<br />
Zé Roberto: Schöne Zeiten gab es viele. Aber<br />
eine Sache werde ich nie mehr vergessen –<br />
die Unterschrift unter meinem ersten Profi<br />
vertrag. Dieser Vertrag war wirklich mein<br />
großer Traum. Wir lebten damals in sehr be-<br />
supporters news
scheidenen Verhältnissen und meine Mutter<br />
und ich haben sehr dafür gekämpft, um meinen<br />
Traum, Fußballprofi zu werden, zu verwirklichen.<br />
supporters news: Hast du Angst vor der Zeit<br />
nach der aktiven Sportlerkarriere?<br />
Zé Roberto: Nein, davor habe ich keine Angst.<br />
Ich habe 15 Jahre sehr intensiv gearbeitet und<br />
wenn ich vielleicht in zwei Jahren aufhöre, dann<br />
kann ich zurückblicken und sagen, es war eine<br />
schöne Zeit.<br />
supporters news: Du hast mal gesagt, du könntest<br />
dir vorstellen, nach deiner Fußballerkarriere<br />
Pastor zu werden. Wie sieht es mit der Zukunftsplanung<br />
derzeit aus?<br />
Zé Roberto: Das ist tatsächlich eine Möglich- g<br />
keit, denn ich predige sehr gerne. Aber ich habe<br />
auch noch mein in Kinderhilfsprogramm in Brasilien<br />
in Planung, g, mit dem ich besonders den vielen<br />
armen Kindern dern in Brasilien helfen möchte.<br />
Sie sollen eine Möglichkeit haben, da herauszu- herauszukommen.<br />
Ein Konzept gibt es schon. Aber richtig<br />
anlaufen wird es erst, wenn ich mich nach<br />
meiner Karriere e hundertprozentig darum darum kümmern<br />
kann.<br />
supporters news: ws: Wie stehen die Chancen, dass<br />
du noch ein Jahr hr im <strong>HSV</strong>-Dress aufl äufst?<br />
Zé Roberto: Meine eine Karriere neigt sich langsam<br />
dem Ende zu, aber die Chance für ein Jahr ist<br />
auf jeden Fall da. Ich denke, der Verein ist mit<br />
mir zufrieden und auch ich bin sehr glücklich glücklich<br />
hier. Gesprochen hen wurde zwar noch nicht, was<br />
aber sicherlich h nach der Winterpause zeitnah<br />
geschehen wird. rd.<br />
supporters news: ws: Diese Saison läuft es noch<br />
nicht so richtig g rund beim <strong>HSV</strong>, woran liegt es<br />
deiner Meinung g nach?<br />
Zé Roberto: Es s ist schwierig, jedes Jahr mit einem<br />
neuen Trainer iner bei null anzufangen und sich<br />
auf ein neues Konzept und eine neue Philosophie<br />
einzustellen. len. Außerdem haben wir auch<br />
eine ganze Reihe ihe an jungen Spielern im Kader,<br />
die noch viel lernen ernen müssen. Derzeit haben wir<br />
wohl auch etwas was Verletzungspech und können<br />
nie mit der gleichen eichen Mannschaft zwei Spiele<br />
am Stück bestreiten. reiten. Die ersten Spiele der Saison<br />
haben ja unser Potential gezeigt, weshalb<br />
ich auch fest daran aran glaube, dass wir noch oben<br />
angreifen können. nen.<br />
Ausgabe 65<br />
supporters news: Die Vergabe der WM 2014<br />
bedeutet für Brasilien …<br />
Zé Roberto: … dass ein Traum in Erfüllung geht.<br />
Wir können der Welt zeigen, dass Brasilien mehr<br />
ist als Karneval und schöne Frauen.<br />
supporters news: Du hast mal in einem Interview<br />
vor einigen Jahren gesagt, dass sich in Brasilien<br />
viel verändern müsse, um eine WM auszutragen.<br />
Zé Roberto: Ich habe immer gesagt, Brasilien<br />
ist ein sehr großes Land und ist fähig, eine WM<br />
oder auch die Olympiade auszutragen. Aber<br />
Brasilien hatte eine schwierige Zeit, die immer<br />
noch anhält. Wenn du eine so bedeutende<br />
Veranstaltung austragen darfst, hast du aber<br />
eben auch viel mehr Möglichkeiten, um beispielsweise<br />
die Kriminalität zu bekämpfen. Und<br />
bei den Leuten werden Hoffnungen g ggeweckt.<br />
Darum ist diese WM sehr wichtig für das Land.<br />
supporters news: Ein Thema, welches die Fans<br />
in Deutschland derzeit sehr beschäftigt ist Pyrotechnik.<br />
Du kennst aus deiner Heimat sicherlich<br />
ganz ganz andere Zustände als hier in Deutschland.<br />
Deutschland.<br />
Wie ist deine Meinung zum Einsatz von Pyrotechniktechnik<br />
im Stadion?<br />
Zé Roberto: Ich denke, wenn die<br />
Sachen dort zum Einsatz kommen,<br />
wo es keine große Gefahr<br />
darstellt, ist es kein<br />
Problem. Aber wenn die<br />
Sachen auf den Platz geschmissen<br />
werden oder<br />
auf andere Tribünen,<br />
dann geht das natürlich<br />
nicht und Leute, die sowas<br />
machen, gehören<br />
auch bestraft.<br />
supporters news: Generell wirkt es so, als hätten<br />
die die Fans in Südamerika mehr Freiräume als<br />
hierzulande oder täuscht täuscht das?<br />
Zé Roberto: Wenn die Verbände nun sagen<br />
würden: Macht, was ihr wollt, wäre es wohl<br />
etwas schwierig. Es muss gewisse Regeln geben.<br />
Diese gibt es auch in Südamerika. Früher<br />
war das sicherlich viel extremer, aber dort tut<br />
sich derzeit einiges. In Brasilien zum Beispiel<br />
gibt es jetzt auch<br />
viele Kameras,<br />
um diese diese SaSachen zu überwachen.<br />
supporters news: Wie geht man damit um,<br />
wenn man vor 60.000 Fans als Verlierer vom<br />
Platz geht oder sogar ausgepfi ffen wird?<br />
Zé Roberto:Nach so einem Spiel sind wir natürlich<br />
sehr traurig. Die Leute kommen und wollen<br />
uns gewinnen sehen und wir enttäuschen<br />
sie in dem Moment. Aber so ist Fußball. Damit<br />
müssen wir leben. Pfi ffe vom Publikum sind natürlich<br />
nicht so schön. Die sollen uns unterstützen,<br />
aber die sind eben auch sehr emotional.<br />
supporters news: Glaubst du, jüngere Spieler<br />
haben mehr Probleme damit, sowas zu verarbeiten?<br />
Zé Roberto: Klar, für junge Spieler ist das nicht<br />
einfach. Die lassen auch schon mal den Kopf<br />
hängen. Ich und die anderen erfahreneren Spielern<br />
müssen dann Aufbauarbeit leisten und den<br />
jüngeren klar machen, dass es weiter geht und<br />
nächste Woche auch schon<br />
wieder ein Spiel ist, in<br />
dem wir uns beweisen<br />
können. Wenn man eine<br />
Schlacht Schlacht verloren hat, ist<br />
der Krieg noch nicht verloren.<br />
So einfach ist es<br />
doch.<br />
Foto Witters<br />
21
Von der großen Liebe …<br />
… zum Frust<br />
Text Marco Peters<br />
Nicht zu toppen<br />
Seit nun mehr als acht Jahren gehe ich in den<br />
Hamburger Volkspark. Mein Vater war es,<br />
der mich zum <strong>HSV</strong> brachte, indem ich schon<br />
im Kindesalter mit ins Stadion durfte. Aufregende<br />
Erlebnisse waren es und schon früh<br />
fand ich Gefallen rund um den Verein. Die<br />
Begeisterung wuchs von Jahr zu Jahr, die Besuche<br />
wurden immer mehr und mit 14 Jahren<br />
hielt ich stolz meine erste Dauerkarte in<br />
der Hand. Noch im selben Alter war auch das<br />
erste Auswärtsspiel an der Reihe. In der vergangenen<br />
Saison besuchte ich schließlich diverse<br />
Gästeblocks, u. a. auch auf dänischem,<br />
belgischem sowie schottischem chem Terrain. Die<br />
Reisen waren einfach Erlebnisse, nisse, die nicht zu<br />
toppen waren und ich war immer aufs<br />
Neue verwundert, wie sehr r mich<br />
der Verein auch unter der WoWoche eingenommen hatte. Gerade<br />
vor Spielen – wie den en<br />
Pokalhalbfinals und packennden Derbys – schwirrten mir<br />
nichts anderes als schwarzrzweiß-blaue Gedanken im Kopf opf<br />
herum. In der Schule stempelte pelte<br />
man mich als den Fußballverrückrrückten ab, der sein Geld nur in den <strong>HSV</strong><br />
steckt und am kommenden n WochenWochenende wieder nicht mit in die Disco kommt,<br />
weil erneut ein Fußballspiel in Hamburg oder<br />
irgendwo in Deutschland ansteht. nsteht. So ging es<br />
Woche für Woche.<br />
Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt,<br />
wo sich meine Ansicht nach h und nach, aber<br />
letztendlich komplett geändert d hhat.<br />
Keinen Bock mehr<br />
Ich bin heute erst 17 und doch ist nun schon alles<br />
anders. Kurz gesagt: Ich habe keinen Bock<br />
mehr auf den Profi fußball! Wie ich schon in<br />
meinem Leserbrief (sn 64) schrieb, fühle ich<br />
mich in der Welt des Profi fußballs einfach verloren.<br />
Zuletzt überwog noch das schöne Gefühl<br />
in der Fangemeinde, im Stadion oder auf<br />
den Fahrten. Doch dieses Gefühl ist im Laufe<br />
der Zeit verschwunden – resultierend aus Einwirkungen<br />
wie Geld, dem folgenschweren Verhalten<br />
der Polizei, fanfeindlichen Anstoßzeiten<br />
22<br />
und auch aus dem, was auf dem Platz passiert.<br />
Ich fange bei einem Stadionbesuch an,<br />
wie ich ihn gerade erlebt habe. Mein Mitfahrer,<br />
der keine Dauerkarte besitzt und 62 € für<br />
seinen Platz bezahlt hat, wird noch eben um<br />
weitere 4 € bei der Dame auf dem Parkplatz<br />
ärmer. Wir machen uns auf den Weg ins Stadion<br />
bzw. in die Arena, das dieses Jahr den<br />
dritten Namenswechsel binnen weniger Jahre<br />
zu verzeichnen hat. Leider ist der genannte<br />
Eintrittspreis kein Fehler meinerseits, sondern<br />
die bittere Realität, die sich in den deutschen<br />
Stadien längst etabliert hat. Schon auf dem<br />
Vorplatz wehen die riesigen Fahnen der Sponsoren.<br />
soren. In der Arena angekommen, bleibt ge-<br />
nügendü d Auswahl, hl um dden hhungrigen i Magen<br />
zu füllen, nicht weniger als in Hamburgs Einkaufsstraßen.<br />
Vom Crêpes bis zum Döner, von<br />
den Preisen ganz zu schweigen. Das Spiel beginnt,<br />
die mittlerweile schon überwiegend digitalen<br />
Werbebanden am Spielfeldrand blinken<br />
unaufhaltsam und auch im weiten Rund hängt<br />
Werbung, soweit das Auge reicht. Oft steht die<br />
Anstrengung der Akteure dann im Vergleich zu<br />
dem Gehalt in keinem Verhältnis. Sie treiben<br />
es mit inszenierten Schwalben und übertriebener<br />
Theatralik auf die Spitze und meckern<br />
anschließend, als wäre es üblich. All diese kleinen<br />
Dinge machen mich nur noch wütender.<br />
Fußballindustrie<br />
Was soll man zu Vereinen wie Leipzig oder<br />
Hoffenheim noch sagen? Vereine, die sich<br />
einzig durch Investoren den Erfolg verschaffen,<br />
waren mir noch nie sympathisch. Zuletzt<br />
hörte ich von dem Spiel, wo die sogenannte<br />
Werkself gegen die andere spielte. Jeder<br />
weiß, wer gemeint ist und genau da liegt das<br />
Problem, denn dieser Name ist geläufig. Beim<br />
<strong>HSV</strong> stellte sich zuletzt ein Herr Namens Klaus<br />
Michael Kühne vor und bot dem Klub Beträge<br />
in Millionenhöhe an, wofür er, seinen Worten<br />
nach, keine Gegenleistung verlangte und<br />
sich auch nicht in die Angelegenheiten des<br />
Vereins einmischen ein würde. Komisch an der<br />
Sache war<br />
allerdings, dass er sich gleichzei-<br />
tig jeweil jeweils ein Drittel der Transferrechte von<br />
sechs Spielern sicherte und dem Verein<br />
eine Liste von Spielern vorzeigte, für<br />
die er sein Geld zur Verfügung stel-<br />
len würde. Also doch kein Geld ohne<br />
Eingriff Eing in die Vereinspolitik. Mir ist<br />
einfach einf bewusst geworden, dass die<br />
Herren Herr in dieser Branche einfach nicht<br />
interessiert, inter was die Fans wollen. Aus<br />
welch welchen Gründen findet man sonst in<br />
den Fa Fanshops solch exorbitante Preise<br />
vor? Die Embleme haben sich mit der Zeit<br />
ohnehin zu<br />
Marketingprodukten entwickelt,<br />
die Vereine verkaufen ihr Herzstück. Das Vereinswappen<br />
einswappe kann man sich direkt auf sei-<br />
nen frische frischen Toast drucken lassen oder trägt<br />
es in Verbi Verbindung mit völlig wirren, vereins-<br />
fremden KKreationen<br />
mit sich herum. Der<br />
Bezug zum<br />
Verein spielt dabei keine große<br />
Rolle ll mehr, h die Hauptsache ist, das Produkt<br />
wird verkauft. Wie weit soll es noch gehen?<br />
Die Mehrzahl der Stadiongänger hat nicht<br />
die Sichtweise, wie ich sie schildere und kann<br />
oder will sich mit der Thematik nicht auseinandersetzen.<br />
Mir steht das Wasser allerdings<br />
bis zum Hals – Der Fußball, in den ich mich<br />
verliebt habe, ist heute lediglich ein Geschäft,<br />
da helfen keine Fandemos oder sonstiger Widerstand<br />
mehr. Der Graben ist zu tief, ich<br />
habe mit der Sache abgeschlossen.<br />
supporters news
Abschied<br />
Zum Tod von Manfred Bock<br />
Text Peter Gottschalk · Foto Peter Gottschalk<br />
MWir haben Abschied genommen<br />
von einem großartigen Menschen<br />
und außergewöhnlichen<br />
Leichtathleten, den der <strong>HSV</strong> hervorgebracht<br />
hat. Von unserem Ehrenmitglied<br />
und Träger der goldenen Nadel: Manni Bock.<br />
Manfred starb völlig unerwartet im Alter von<br />
nur 69 Jahren am Sonntag, den 31. Oktober<br />
in Uetersen an einem Herzinfarkt. Wir haben<br />
mit Manni einen der weltbesten Zehnkämpfer<br />
verloren.<br />
Schon in der Leichtathletik-Jugend wurde<br />
das herausragende Talent von Manfred erkannt<br />
und gefördert. Mit der Mehrkampf-Jugendmannschaft<br />
wurden manche Hamburger<br />
und Deutsche Meistertitel und Bestmarken<br />
erkämpft.<br />
Besonderes Talent zeigte er beim Hochsprung,<br />
bei dem er als 18-jähriger die 1,90 Meter<br />
übersprang. Den Stabhochsprung erlernte er<br />
zu Hause im Garten, wo er mit einem Bambusstab<br />
über die gespannte Wäscheleine seiner<br />
Mutter sprang.<br />
Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom<br />
Ausgabe 65<br />
belegte Manfred mit erst 19 Jahren den 10.<br />
Platz. Bei den Europameisterschaften 1962<br />
gewann er hinter Werner von Moltke die<br />
Bronzemedaille im Zehnkampf. Im selben<br />
Jahr wurde er Deutscher Meister im Zehnkampf,<br />
vor Werner von Moltke und dem späteren<br />
Olympiasieger von Tokio, Willi Holdorf.<br />
Der damalige Leiter der Leichtathletik-Männerabteilung,<br />
Horst Eberstein, erkannte wohl<br />
als Erster die wirklichen Möglichkeiten von<br />
Manfred und ließ ihn im Frühjahr 1963 zum<br />
Muskeltraining in die USA reisen – dem damaligen<br />
Wunderland des Sports – um seine Medaillenchancen<br />
bei den Olympischen Spielen<br />
1964 in Tokio zu erhöhen. Statt sich zu verbessern,<br />
verschlechterte er sich in den USA.<br />
Manfred musste dort erkennen, dass er unter<br />
der Obhut des DLV Zehn-Kampftrainers<br />
Friedel Schirmer und seiner Kameraden am<br />
besten und erfolgreichsten aufgehoben war.<br />
Bei dem Aufbauzehnkampf im Frühjahr 1964,<br />
vor den Deutschen Meisterschaften, und den<br />
anschließenden Deutschen Ost-West-Ausscheidungen<br />
in Liestal/Schweiz explodierte Manfred<br />
in sein seinen Leistungen und<br />
verbesserte verbe am 6. und 7.<br />
Juni 1964 1 beim Länderkampf<br />
kamp der Zehnkämpfer<br />
zwischen zwis Deutschland<br />
und der Schweiz den<br />
Zehnkampfrekord Zehn<br />
auf<br />
8.326 8.32 Punkte. Dabei<br />
übertraf übe er den alten<br />
Deutschen Deu Rekord<br />
von Willi Holdorf um<br />
mehr me als 241 Punkte.<br />
Dies Di war auch Weltjahresbestleistung.<br />
ja<br />
Nach Na diesem Erfolg<br />
belegte be er in der<br />
ewigen e Weltrangliste<br />
li den sechsten<br />
Platz. P<br />
Manfred Bock<br />
Foto Fot Peter Gottschalk<br />
Nach diesen großartigen Erfolgen warf Manni<br />
eine schwere Rückenverletzung aus dem Rennen<br />
um die Teilnahme an den Olympischen<br />
Spielen 1964 in Tokio.<br />
Wir <strong>HSV</strong>er und seine Zehnkampfkameraden,<br />
Horst Beyer, Willi Holdorf, Kurt Bendlin, Werner<br />
von Moltke, Hans-Joachim Walde und der<br />
hervorragende Trainer Friedel Schirmer und<br />
viele mehr, litten mit unserem Manni.<br />
Er klagte nicht darüber. Im Gegenteil, seine<br />
kameradschaftliche und aufmunternde Art,<br />
seine fürsorgliche Betreuung und anfeuernde<br />
Anwesenheit trieben die drei deutschen<br />
Zehnkämpfer 1964 in Tokio zu einem Triumpf<br />
sondergleichen: Platz eins. Und Olympiasieger<br />
wurde Willi Holdorf, Platz drei und Gewinner<br />
der Bronzemedaille Hans-Joachim Walde<br />
und den sechsten Platz belegte unser Ehrenmitglied<br />
und Vereinskamerad Horst Beyer.<br />
Nach seinen sportlichen Erfolgen bot sich ihm<br />
die Möglichkeit eines Sportstudiums an der<br />
Sporthochschule Köln, das er 1970 zum Diplom-Sportlehrer<br />
erfolgreich abschloss.<br />
Manfred wurde hier bei uns in Schleswig-Holstein<br />
ein überaus erfolgreicher und beliebter<br />
Sportlehrer am Uetersener Ludwig-Meyn-<br />
Gymnasium und beim TSV Uetersen. Wo immer<br />
auch Manni auftauchte, flogen ihm die<br />
Herzen zu. Seine offene Art, sein Humor und<br />
seine Fähigkeit, Jugendliche und Erwachsene<br />
zu motivieren werden uns allen fehlen.<br />
Ich werde seine Anekdoten und seine unbekümmerte<br />
Art vermissen. Manfred wird mir<br />
und uns als hervorragender und standhafter<br />
Sportler und liebenswürdiger Kamerad in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
In kameradschaftlicher Verbundenheit,<br />
Peter Gottschalk<br />
23
Das Unglück von Bremen<br />
Eine kritische Betrachtung der Vorfälle und der möglichen Konsequenzen<br />
Text Philipp Markhardt und Philipp Piepiorka · Fotos Rautengeil Fallingbostel und <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Es passierte am 25.09.2010 nach der bitteren<br />
Niederlage 2:3 des <strong>HSV</strong> in Bremen.<br />
Aus Sicherheitsgründen wurden die<br />
<strong>HSV</strong>-Fans noch im Stadion festgehalten,<br />
um ein Aufeinandertreffen mit den Gastgebern<br />
zu verhindern. Im Verlauf dieser Blocksperre<br />
kam es zu Drängeleien, die am Ende zu panischen<br />
Szenen führten. In Folge dessen wurden<br />
bei Stürzen auf den Treppenabgängen des Gästeblocks<br />
mehrere Fans und Polizisten verletzt,<br />
einige davon schwer. Ein <strong>HSV</strong>-Fan musste wiederbelebt<br />
werden und lag noch tagelang im<br />
künstlichen Koma.<br />
Wie konnte es dazu kommen?<br />
Das Einsatzkonzept der Bremer Polizei sah vor,<br />
die <strong>HSV</strong> Anhänger, mittels einer Blocksperre,<br />
im Stadion verweilen zu lassen, bis die Fans der<br />
Heimmannschaft das Stadionumfeld verlassen<br />
haben würden. In der so genannten Erschließungsebene<br />
vor dem Gästeblock staute es sich<br />
dementsprechend. Wie es letztendlich im Detail<br />
zu dem Unglück kam, müssen nun die Untersuchungen<br />
zeigen.<br />
Fakt bleibt jedoch, dass es keinerlei Kommunikation<br />
von Seiten der eingesetzten Kräfte innerhalb<br />
dieser Ebene gab, und dass die Blocksperre<br />
länger dauerte als angekündigt. Gleichzeitig bedeutete<br />
die Anstoßzeit um 18.30 Uhr ein sehr<br />
geringes Zeitpolster für Zugfahrer, die von Hamburg<br />
aus nach Schleswig-Holstein weiterfahren<br />
mussten. Sie drohten, ihre Anschlüsse zu verpassen.<br />
Trotzdem sperrte die Polizei die Abgänge,<br />
vor denen es immer enger wurde und<br />
wo bereits Personen zusammenbrachen.<br />
<strong>HSV</strong>er vor dem Gästeeingang<br />
zum Weserstadion<br />
Foto Rautengeil Fallingbostel<br />
24<br />
Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte man zumindest<br />
bis zum äußeren Tor alle Bereiche freigeben<br />
können, um eine bessere, großfl ächigere<br />
Verteilung der Fans zu gewährleisten. Dies geschah<br />
nicht. Deeskalierende Kommunikation mit<br />
den Fans fand auch nicht statt. Stattdessen kam<br />
es zu ersten Rangeleien zwischen Fans und Beamten,<br />
bis schließlich nach deutlich mehr als<br />
20 Minuten der Weg durch den großen Druck<br />
nachrückender Fans „freigedrückt“ wurde und<br />
Fans sowie Polizisten stürzten. Teilweise wurden<br />
trotz dieser Notsituation Pfefferspray und<br />
Schlagstöcke gegen Fans, die gar nicht zurückweichen<br />
konnten, eingesetzt.<br />
Welche Konsequenzen gibt es?<br />
Die Vorfälle werden sowohl von der Antikorruptionskommission<br />
der Innenbehörde als auch<br />
von der Staatsanwaltschaft und einem externen<br />
Gutachter, dem Panikforscher Michael Schreckenberg,<br />
untersucht. Die Veröffentlichung der<br />
Gutachten soll noch in 2010 erfolgen (bzw. erfolgt<br />
sein, wenn diese Ausgabe der sn ausgeliefert<br />
worden ist). Auch die Polizei hat erste<br />
Schlussfolgerungen gezogen und wird zukünftig<br />
eine Blocksperre nicht mehr an den Treppenabgängen,<br />
sondern direkt an den Tribünenausgängen<br />
durchführen. Eine Dauerlösung soll<br />
dies aber auch noch nicht sein, gab die Polizei<br />
bekannt. Löblich, dass es keine Dauerlösung<br />
werden soll, denn so würde der den Fans<br />
zur Verfügung stehende Platz noch weiter eingegrenzt.<br />
Es würde also im Gästebereich noch<br />
enger werden.<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
Das Erlebte führte bei manchem Fan zu dem Entschluss,<br />
nicht mehr nach Bremen zu fahren. Insbesondere<br />
nach den vorschnellen Aussagen des<br />
Bremer Polizeisprechers, der die Vorkommnisse<br />
in seinen ersten Statements herunterspielte und<br />
erst später zugab, dass hier Einiges schiefgelaufen<br />
war. Hier darf sicherlich auch hinterfragt<br />
werden, ob es journalistischen Grundsätzen<br />
entspricht, wenn sich Bremer Medien gutgläubig<br />
und ohne nachzufragen ausschließlich auf<br />
Polizeiberichte als Quelle beziehen.<br />
Leider wussten einige Zeugen von ihren späteren<br />
Vernehmungen zu berichten, dass die sie be-<br />
Das Weserstadion ist schon menschenleer. Nur<br />
die <strong>HSV</strong> Fans müssen noch im Gästeblock verharren.<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
fragenden Beamten von ihnen Fotos machten<br />
bzw. dies zumindest vor hatten. Wohlgemerkt:<br />
Es handelt sich um Zeugen, nicht um Tatverdächtige.<br />
Hier sei die Frage gestattet, ob § 81b<br />
StPO den Beamten der Kriminalpolizei nicht geläufi<br />
g oder schlichtweg egal gewesen ist. Dieser<br />
Paragraph besagt, dass Fotos von Zeugen nicht<br />
gegen deren Willen gemacht werden dürfen. Ein<br />
Umstand, der den wenigsten Zeugen geläufi g<br />
gewesen sein dürfte. Allerdings dürften die vernehmenden<br />
Beamten wohl auch in den wenigsten<br />
Fällen die Betroffenen darauf aufmerksam<br />
gemacht haben, so dass letzteren auch nicht die<br />
Möglichkeit gegeben war, sich dafür oder dagegen<br />
zu entscheiden. Ein Vorgang, der einmal<br />
mehr der polizeilichen Aufklärungsarbeit einen<br />
faden Beigeschmack verleiht.<br />
Wie dem auch sei: Auch in Zukunft wird es<br />
wohl immer wieder zu Schwierigkeiten kommen,<br />
gerade in der Fantrennung. Allein schon<br />
die Gegebenheiten um das Stadion herum sorgen<br />
dafür. Durch die Weser ist eine Seite des<br />
Stadions für den Abmarsch der Fans komplett<br />
unbrauchbar. Dies führt dazu, dass sicherlich<br />
fast die Hälfte der Stadionbesucher am Gästeeingang<br />
vorbei muss.<br />
Trotzdem kann es nur den gemeinsamen Weg<br />
geben, das heißt, die Vereine und die Polizei werden<br />
sich weiterhin austauschen müssen, um am<br />
Ende ein optimales Konzept zu fi nden, das für<br />
alle Fans akzeptabel ist. Erste Ideen und Konzepte<br />
sollen schon in Arbeit sein, wie man der<br />
Bremer Presselandschaft entnehmen kann.<br />
supporters news
Fan-Probleme?<br />
Football <strong>Supporters</strong> Europe kann helfen<br />
Texte Christian Bieberstein · Grafi k Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />
Kennt ihr es auch, wenn ihr vor einem<br />
Problem steht und nicht genau<br />
wisst, wie ihr es lösen könnt? Habt<br />
ihr euch nicht auch schon mal den<br />
Kopf darüber zerbrochen, welche Folgen dieser<br />
und jener Lösungsweg haben könnte? Genau<br />
diese Probleme haben viele Fangruppen/<br />
Fanorganisationen in ganz Europa. Der Tatendrang<br />
ist nicht zu bremsen, aber vielerorts<br />
fehlt es einfach an Erfahrung, wie man ein<br />
Projekt angehen kann und welches die richtigen<br />
Schritte sind.<br />
Hier wollen wir bei Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />
nun Abhilfe schaffen und unser europäisches<br />
Netzwerk noch besser nutzen. Das<br />
Austauschen von Erfahrungen gehört zu den<br />
wichtigsten Elementen, wenn verschiedene<br />
In den vergangenen Wochen hat sich auch<br />
in Europa viel getan. Hier ein kurzer Überblick<br />
über die derzeitigen Themen, welche<br />
uns als FSE bewegen.<br />
Fandemo in Berlin<br />
Diese Demo, die auch von FSE unterstützt<br />
wurde, hat in Europa für viel Aufsehen gesorgt.<br />
Gerade die Tatsache, dass zahlreiche –<br />
eigentlich eher rivalisierende – Fangruppen<br />
zusammen für ihre gemeinsamen Ziele auf<br />
die Straße gegangen sind, wurde sehr positiv<br />
aufgenommen und mit viel Respekt bedacht.<br />
Die FSE Whistleblower-Kampagne<br />
Leider gibt es nicht überall eine gut organisierte<br />
Fanorganisation, die sich für die Belange<br />
der Fans einsetzt. Oftmals werden Fans bei<br />
Problemen allein gelassen und auch hier wollen<br />
wir Hilfe anbieten. Bei der FSE Whistleblower-Kampagne<br />
geht es darum, Fans zu helfen,<br />
die bei internationalen Spielen ihres Vereins<br />
teilweise exorbitante Eintrittsgelder bezahlen<br />
müssen. Die UEFA verbietet es, dass Gästeanhänger<br />
stärker zur Kasse gebeten werden als<br />
die Anhänger der Heimmannschaft. Leider ist<br />
eine fl ächendeckende Kontrolle bei den zahl-<br />
(Fan-)Kulturen aufeinander treffen. Was für<br />
uns vielleicht alltäglich sein mag, ist für viele<br />
ein – auf den ersten Blick – unerreichbares<br />
Ziel. Auf der anderen Seite schauen wir auch,<br />
teilweise neidvoll, auf die Möglichkeiten, die<br />
andere Fanszenen haben. Die Erfahrungen<br />
von Fans in ganz Europa sind sehr wertvoll.<br />
Wir alle können von den geleisteten Arbeiten<br />
lernen und uns Hilfestellung und Denkanstöße<br />
zu holen.<br />
Aber wie soll der internationale Austausch<br />
vonstatten gehen? Wer soll all diese Informationen<br />
sammeln und wie kann man diese abrufen?<br />
Welche Aktionen sind überhaupt von<br />
Interesse? Wir haben auf unserer Homepage<br />
(www.footballsupporterseurope.org) einen<br />
Fragebogen online gestellt, welcher die je-<br />
Neues von Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />
Ausgabe 65<br />
reichen Spielen fast unmöglich, so dass die<br />
UEFA auf ein Feedback der betroffenen Fans<br />
angewiesen ist. Viele Fans wissen aber gar<br />
nicht, was in einem solchen Fall zu tun ist.<br />
Hier bieten wir als FSE nun Hilfe an. – Wir haben<br />
einen direkten Draht zur UEFA und erhalten<br />
dort volle Unterstützung für dieses Projekt.<br />
FSE zu Gast bei der Association<br />
of European Professional<br />
Football Leagues (EPFL)<br />
Die EPFL ist ein Zusammenschluss der europäischen<br />
Profiligen. Deutschland wird von<br />
der DFL vertreten. Die EPFL tauscht ebenfalls<br />
weilige Fanaktion beschreibt. Aus all den gesammelten<br />
Aktionen werden wir bei FSE eine<br />
Datenbank erstellen, auf welche dann zugegriffen<br />
werden kann.<br />
Wichtig hierbei ist, dass wirklich jede Fanaktion<br />
dort aufgeführt werden sollte, um auch<br />
bei scheinbar „einfachen“ Dingen eine Hilfestellung<br />
bieten zu können.<br />
Auch wir als <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> unterstützen<br />
diese Aktion und werden zahlreiche unserer<br />
Aktionen veröffentlichen. Wir hoffen aber<br />
auch, dass die zahlreichen Aktionen unserer<br />
Fanclubs ihren Weg in die Datenbank finden.<br />
Lasst uns Fans in Europe noch ein Stück näher<br />
zusammenrücken und uns gegenseitig helfen!<br />
Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne bei mir unter<br />
Christian@footballsupporterseurope.org<br />
Erfahrungen aus und so gibt es zahlreiche<br />
Arbeitsgruppen und Veranstaltungen. Das<br />
hierbei irgendwann auch das Thema „Safety<br />
and Security“ auf den Tisch kommt, welches<br />
ja gerade uns Fans betrifft, liegt auf der Hand.<br />
Am 07.12.2010 war es nun soweit und die<br />
EPFL tagte zu diesem Thema in Athen. Dass<br />
bei einem solchen Dialog auch Fans mit am<br />
Tisch sitzen sollen, ist selbstverständlich. Zusammen<br />
mit Daniela Wurbs werden wir dort<br />
einen Vortrag halten und uns in die Diskussion<br />
mit einmischen. Über den Workshop in<br />
Athen werde ich in der nächsten Ausgabe<br />
ausführlich berichten.<br />
Meeting des FSE –<br />
Vorstands in Hamburg<br />
Rund um das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart,<br />
fi ndet das regelmäßige Treffen des FSE-<br />
Vorstands statt. Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist hierbei<br />
Gastgeber und stellt seine Räumlichkeiten zur<br />
Verfügung – Ein Dank im Namen von FSE an<br />
dieser Stelle, für die Unterstützung!<br />
Selbstverständlich werde ich euch weiter auf<br />
dem Laufenden halten und stehe jedem gerne<br />
für Fragen und Anregungen zur Verfügung!<br />
Euer Ossi<br />
25
Fandemo in Berlin<br />
Erfolgreicher Neuanfang<br />
Text Christian Bieberstein · Fotos Rolf Heeger<br />
Die Fandemo in Berlin hat für viel Wirbel<br />
gesorgt, wir wollen einen Blick zurück<br />
und auch nach vorne werfen und<br />
vor allem ein Fazit ziehen.<br />
Die Gründe für die Demo<br />
„Wir müssen mit den Fans reden.“ Diese oder<br />
ähnliche Worte haben wir schon oft gehört und<br />
viel zu selten wurden diese auch in die Tat umgesetzt.<br />
Viel mehr wurde immer über uns, aber<br />
ohne uns, geredet. Der Fankongress 2007 in<br />
Leipzig sollte dies ändern – zusammen mit vielen<br />
Fanorganisationen bzw. Fanvertretern (u. a.<br />
Unsere Kurve, BAFF, ProFans) wurde die AG<br />
Fandialog ins Leben gerufen. Diese AG sollte<br />
als Runder Tisch zwischen Fans und Vertretern<br />
von DFL/DFB gelten. Leider waren die Gespräche<br />
dort weniger zielführend als vielmehr von<br />
Lippenbekentnissen geprägt. In der Zwischenzeit<br />
sind die Probleme, welche uns Fans täglich<br />
begegnen, nicht weniger geworden und<br />
immer öfter hatte man das Gefühl, dass unsere<br />
Probleme nicht wirklich gehört wurden.<br />
Im Zuge der fehlenden zielführenden Arbeit innerhalb<br />
der „AG Fandialog“ haben die drei großen<br />
Organisationen BAFF, ProFans und Unsere<br />
Kurve gemeinsam erklärt, dass die „AG Fandialog“<br />
als gescheitert angesehen werden muss,<br />
wenn sich nichts ändert. Um diesen Forderungen<br />
Nachdruck zu verleihen, beschloss man –<br />
nach 2002 und 2005 – wieder eine Fandemo<br />
zu organisieren: Für den Erhalt der Fankultur.<br />
26<br />
Mit welchen Problemen<br />
haben wir Fans zu kämpfen<br />
Es würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen,<br />
hier alles niederzuschreiben, aber wir vollen<br />
dennoch kurz die Gelegenheit nutzen, die<br />
Probleme einmal darzustellen:<br />
· Einschränkung von Fanmaterialien<br />
· Anstoßzeiten<br />
· Kommerzialisierung des Fußballs<br />
· Stadionverbote/Datei Gewalttäter Sport/Einsatztaktiken<br />
der Polizei.<br />
Zeichen der Selbstkritik<br />
Aber auch die Fanszene muss in die Pfl icht genommen<br />
werden. Nicht selten wird mehr über<br />
Gewalt als über Choreographien gesprochen.<br />
Die eigene Energie wird oft in wirkliche Straftaten<br />
gelegt als in die Unterstützung der Mannschaft.<br />
Selbst Fanszenen, welche ein neutrales<br />
Verhältnis haben, begegnen sich mitunter feindlich,<br />
anstatt sich auszutauschen.<br />
Der Tenor auf der Fandemo war eindeutig: Wir<br />
dürfen nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen,<br />
sondern auch auf uns selber. Die Gruppen<br />
auf der Demo haben gezeigt, dass der Wille zur<br />
Veränderung da ist und die nächsten Monate<br />
werden zeigen, ob auch die Gruppen wirklich<br />
bereit sind, sich selbstkritisch mit diesen Problemen<br />
auseinanderzusetzten.<br />
Der Tag der Demo<br />
Am Ende werden es wohl so um die 10.000<br />
Fans gewesen sein, welche den Tag nutzten,<br />
kreativ und kritisch auf Probleme aufmerksam<br />
zu machen. Aus Hamburg reisten zwei Busse<br />
an und zahlreiche <strong>HSV</strong>-Fans nutzten die Möglichkeit,<br />
per Bahn und Auto nach Berlin zu reisen,<br />
so dass am Ende ca. 250 <strong>HSV</strong>er an der<br />
Demo teilnahmen. Sicherlich eine ordentliche<br />
Anzahl, aber unser Anspruch sollte hier auch<br />
höher sein. Von den Organisatoren der Demo<br />
gab es im Vorwege einen Plan, welche Fanszene<br />
wo eingereiht werden sollte, damit Rivalen<br />
nicht unbedingt zusammen laufen müssen.<br />
Aber auch das Thema Rivalität wurde an diesem<br />
Tag ausgeblendet und so waren teilweise<br />
die Gruppen aus München und auch Bremen in<br />
unmittelbarer Nähe zu uns. Aber an diesem Tag<br />
zählte das nicht.<br />
supporters news
Begonnen hat die Demo mit Reden der drei Organisatoren.<br />
Als Vertreter für „Unsere Kurve“ nutzte<br />
Christian Bieberstein die Möglichkeit, ein paar<br />
Worte der Forderung, aber auch der Selbstkritik<br />
an die Teilnehmer zu richten.<br />
Die Demonstration zog dann langsam und ohne<br />
Zwischenfälle durch die Innenstadt von Berlin und<br />
zog sich über mehrere Stunden. Mit kreativen Liedern<br />
und Spruchbändern machten die Fanszenen<br />
auf sich aufmerksam. Viele Passanten informierten<br />
sich noch während der Demo bei den Fans und<br />
zeigten wirklich Interesse an unseren Problemen.<br />
Auf der Abschlusskundgebung wurden nochmals<br />
der Tag und die Ziele der Demo manifestiert.<br />
So konnte unter anderem Jojo Liebnau mit<br />
einer sehr intensiven Rede viel Applaus und Zuspruch<br />
ernten.<br />
Nun ist die Demo vorbei,<br />
wie geht es weiter?<br />
Die Demo war nur der Beginn einer langfristigen<br />
Kampagne unter dem Motto „Zum Erhalt<br />
Unsere Kurve<br />
Text Christian Bieberstein<br />
Auch bei „Unsere Kurve“ hat sich<br />
in den letzten Wochen einiges getan,<br />
was wir euch nicht vorenthalten<br />
möchten.<br />
· „Unsere Kurve“-Treffen gab´s in Hamburg am<br />
Sonntag, den 10. Oktober 2010. Am Tag nach<br />
der Fandemo in Berlin trafen sich die Mitglieder<br />
von „Unsere Kurve“ in Hamburg, um u. a.<br />
Ausgabe 65<br />
der Fankultur“. Umgehend nach der Demo folgten<br />
die Fanorganisationen einer Einladung der<br />
KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte), auf der die<br />
zukünftige Zusammenarbeit zwischen Fans und<br />
DFB/DFL diskutiert werden sollte. Wir Fans werden<br />
uns einem Dialog sicher nicht verschließen,<br />
über die Demo sowie die zukünftige Zusammenarbeit<br />
mit DFB/DFL zu reden. Auch die<br />
Aktion „Kein Zwanni für ein Steher“ und die<br />
Arbeit bei FSE wurden thematisiert.<br />
· Neues Mitglied bei „Unsere Kurve“.Wir<br />
freuen uns über ein neues Mitglied. Beim<br />
Treffen in Hamburg wurde die „<strong>Supporters</strong><br />
Düsseldorf“ als offi zielles Mitglied von „Un-<br />
aber dieser muss auf Augenhöhe und vor allem<br />
zielorientiert sein.<br />
Wir werden euch weiter auf dem Laufenden<br />
halten und wenn ihr Informationen<br />
sucht, dann schaut doch mal nach unter<br />
www.erhalt-der-Fankultur.de.<br />
sere Kurve“ bestätigt. Wir freuen uns auf die<br />
Zusammenarbeit.<br />
· UK nun auch bei Facebook. Auch „Unsere<br />
Kurve“ kann sich den neuen Medien nicht verschließen<br />
und somit informieren wir euch zukünftig<br />
nicht nur via Homepage, sondern sind<br />
auch bei Facebook zu fi nden. Erreichen könnt ihr<br />
uns unter www.facebook.de/unserekurve.<br />
27
Generelles Pokalheimrecht?<br />
Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal<br />
Text Dennis Girgsdies · Fotos Witters<br />
Für Zweitligisten vielleicht noch schwieriger zu erreichen als für den <strong>HSV</strong>: Das Pokalfi nale in Berlin<br />
Foto Witters<br />
In den vergangenen fünfzehn Jahren wurden<br />
viele Wettbewerbe umgestaltet, reformiert<br />
und re-reformiert. Der Europapokal<br />
der Pokalsieger wurde abgeschafft, die<br />
Champions League unterlag etlichen Veränderungen<br />
und der UEFA Cup heißt nun Europa<br />
League. Deutschland zeigt hier mehr<br />
Konstanz: Lediglich von der 3. Liga abwärts<br />
wurde hier reformiert. Der DFB-Pokal läuft<br />
schon seit Jahren nach dem selben Prinzip.<br />
Dabei gäbe es hier einen Ansatzpunkt, den<br />
Wettbewerb noch spannender zu machen:<br />
In der 2. Hauptrunde der aktuellen Pokalsaison<br />
2010/2011 zeigten sich mal wieder zwei<br />
gewohnte Bilder: Zum einen verabschiedete<br />
sich der <strong>HSV</strong> früh aus dem Wettbewerb, zum<br />
anderen – und das soll Thema dieses Artikels<br />
sein – wurden wieder einmal Zweitligisten benachteiligt.<br />
Drei mussten im Pokal auswärts<br />
bei Bundesligisten antreten, allesamt unterlagen<br />
sie. Von den Dreien, die Heimrecht gegen<br />
Erstligisten genossen, erreichten zwei die<br />
nächste Runde (s. Tabelle).<br />
Da drängt sich doch die Frage auf, warum<br />
Trotz erfolgreicher Ballbehauptung muss sich<br />
Daniel Halfar mit seinen Münchner Löwen dem<br />
Bundesligisten aus Köln geschlagen geben.<br />
Foto Witters<br />
28<br />
Drittligisten ein generelles Heimrecht, also<br />
auch gegen Zweitligisten, eingeräumt wird,<br />
während die Teams der zweiten Liga aber auf<br />
Losglück hoffen müssen, um gegen Bundesligisten<br />
daheim spielen zu dürfen. Das Phänomen<br />
der Benachteiligungen zeigt sich nun<br />
schon einige Spielzeiten:<br />
In der 2. Runde 2009/2010 musste Oberhausen<br />
zu den Bayern und ging chancenlos<br />
mit 0:5 unter. Knapp 30.000 Plätze blieben<br />
leer. Das Niederrheinstadion in Oberhausen<br />
fasst zwar nur knapp über 20.000 Zuschauer,<br />
wäre aber ausverkauft gewesen und<br />
hätte eine viel bessere Atmosphäre und Siegeschance<br />
für Rot-Weiß bewirkt. Und wenn<br />
man durch einen Heimsieg einen Bundesligisten<br />
ausschaltet und die nächste Runde erreicht,<br />
verschmerzt man auch gerne die durch<br />
das kleinere Stadion verloren gegangenen<br />
Eintrittsgelder, die man bei Einnahmenteilung<br />
bei einer Auswärtsniederlage im Pokal<br />
hätte einnehmen können, oder?<br />
Ähnlich in Bremen, wo der SVW durch ein 2:1<br />
im eigenen Stadion gegen St. Pauli ins Achtelfinale<br />
einzog. Am Millerntor wäre die Mission<br />
für die Bremer wohl schwieriger geworden,<br />
schieden sie doch erst einige Jahre zuvor an<br />
selbiger Stelle aus.<br />
Die Drittligisten Osnabrück (besiegten Bundesliga-Spitzenreiter<br />
<strong>HSV</strong>) und Lübeck (verloren<br />
unglücklich nach Verlängerung gegen<br />
Stuttgart) sorgten für Furore und der Zweitligist<br />
Kaiserslautern zwang die bis dato ungeschlagenen<br />
Leverkusener in die Knie. Seien<br />
wir doch mal ehrlich: Das sind doch Ergebnisse,<br />
durch die der Pokal lebt, die seinen Reiz<br />
ausmachen. Aber eben jene Lauterer mussten<br />
im Achtelfinale dann nach Bremen und<br />
schieden prompt aus. Hätten die Pfälzer im<br />
heimischen Stadion antreten dürfen, wäre<br />
supporters news
Seit Hannover 1992 ein Traum für Zweitligisten geblieben: Der DFB-Pokal<br />
Foto Witters<br />
es für Bremen zweifelsohne ein „heißerer<br />
Tanz“ geworden. Drittligist Osnabrück<br />
wiederum konnte noch einmal die nächste<br />
Runde erreichen - dank des Heimrechts gegen<br />
Dortmund.<br />
Zweitligist Fürth hatte Losglück und trat zuhause<br />
gegen Stuttgart an. Resultat: Viertelfi<br />
naleinzug! Leider bescherte ihnen die<br />
Losfee fürs Viertelfi nale nicht den verdienten<br />
Heimspiel-Lohn. Stattdessen ging es<br />
zum FC Bayern, wo beim 2:6 wieder tausende<br />
Plätze leer blieben, während sich<br />
Zweitligist Augsburg in einem Heimspiel gegen<br />
Köln durchsetzen konnte. Doch auch die<br />
Augsburger wurden für ihren Halbfi naleinzug<br />
bestraft: Bremen, auswärts, 0:2 …<br />
2008/2009 wurde dem <strong>HSV</strong> der Weg ins<br />
Halbfinale durch Heimspiele gegen die<br />
Zweitligisten 1860 München und Wehen<br />
Wiesbaden vergleichsweise einfach gemacht,<br />
während Schalke zum Zweitligisten<br />
Mainz reiste, sogleich patzte und das<br />
Halbfinale verpasste. Auch Köln (in Mainz)<br />
und Hoffenheim (in Freiburg) unterlagen<br />
zuvor bei Zweitligisten.<br />
Die furiosen Mainzer konnten hingegen<br />
erst im Halbfinale gestoppt werden, als<br />
sie erstmalig in einem fremden Stadion auf<br />
einen Bundesligisten trafen (Leverkusen).<br />
In der Saison 2007/2008 schaffte Carl Zeiss<br />
Jena fast die Sensation. Doch nach Heimsiegen<br />
gegen die Bundesligisten aus Nürnberg<br />
(Vorjahresfinalist) und Bielefeld sowie<br />
einem Auswärtssieg (!) beim VfB Stuttgart<br />
scheiterten die Thüringer im Halbfinale in<br />
Ausgabe 65<br />
Dortmund, wo in der Runde zuvor bereits<br />
Zweitligist Hoffenheim ausgeschieden war.<br />
Eigentlich hätten die Jenaer nach dieser<br />
grandiosen Pokalsaison ein Pokalhalbfinal-Heimspiel<br />
(sicher das größte Spiel der<br />
Klubgeschichte nach der Wende) verdient<br />
gehabt.<br />
Der dritte Zweitligist, der in diesem Jahr<br />
die tolle Leistung erbrachte, ins Viertelfinale<br />
einzuziehen, wurde ebenso wenig als<br />
Heimmannschaft gelost. Wenigstens war<br />
es ein „halbes“ Heimspiel für die Münchner<br />
Löwen, die gegen den Stadtrivalen FC Bayern<br />
antraten. Und diesen „halben“ Heimvorteil<br />
konnte man durchaus bemerken,<br />
denn trotz Klassenunterschieds konnte der<br />
FC Bayern nur glücklich und erst in der Verlängerung<br />
den Sieg erzwingen.<br />
Fazit<br />
Dies alles macht deutlich, welche Rolle die<br />
Unterstützung der Fans in Pokalspielen für<br />
klassentiefere Teams spielt. Sie befl ügelt<br />
mehr als in normalen Ligaspielen. Sie erzwingt<br />
Sensationen, die den Pokal so faszinierend<br />
machen. Warum nicht mehr davon?<br />
Ich plädiere für mehr Chancengleichheit im<br />
DFB-Pokal! Für den verdienten Lohn für alle<br />
unterklassigen Mannschaften: Heimspiele<br />
bei knisternder Pokalatmosphäre! Denn<br />
wer Bundesligist ist und den DFB-Pokal gewinnen<br />
will, sollte in der Lage sein, jeden<br />
Zweitligisten auswärts zu schlagen. Daher:<br />
Pro generelles Heimrecht für unterklassige<br />
Teams im DFB-Pokal!<br />
DFB-Pokal-Statistiken seit der<br />
Saison 2005/2006:<br />
Pokalbilanz gesamt<br />
(Bundesliga gegen Zweite Liga)<br />
22<br />
Bilanz bei Heimspielen<br />
der Zweitligisten<br />
18<br />
Bilanz bei Heimspielen<br />
der Bundesligisten<br />
33<br />
4<br />
45<br />
12<br />
Siege Bundesligist<br />
Siege Zweitligist<br />
29
Fair ist mehr!<br />
Trainer und Spieler als faire Vorbilder!<br />
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />
Fair ist mehr?<br />
Tor oder Wert?<br />
Text Uwe Liebnau · Foto Witters<br />
Jan Huntelaar auf die Frage, ob er sich den Ball vor dem Tor mit<br />
der Hand vorgelegt habe: „Klar, das war Hand, das Tor hätte nicht<br />
gegeben werden dürfen. Aber ich gehe nicht zum Schiedsrichter<br />
und sage, dass es Hand war. Das muss er sehen und entscheiden.“<br />
Das Spiel Wolfsburg-Schalke endete 2:2. „Ein Sieg ist wertlos,<br />
wenn er nicht ehrlich und fair errungen wurde. … Ich verpflichte mich<br />
einzugreifen, wenn in meinem Umfeld gegen diesen Kodex verstoßen<br />
wird, und ich werde die Verantwortlichen des Vereins darüber informieren.“<br />
(Zitat aus dem Ethik-Kodex von Werder Bremen, den die Spieler<br />
unterschreiben.) Hätte Huntelaar sich anders verhalten (können),<br />
wenn auch Schalke einen solchen Ethik-Kodex hätte? Oder gilt nicht<br />
doch in der Praxis „Nichts geht über einen Sieg“?<br />
30<br />
An einem Samstag sollte um 14.30 Uhr<br />
ein Spiel zwischen den B-Junioren<br />
der JSG (Immensen-Sievershausen-<br />
Arpke) und der Mannschaft B angepfi<br />
ffen werden. Das Team A und Trainer Carsten<br />
Lupke bereiteten sich bereits auf die Begegnung<br />
vor (1. gegen 2. in der Tabelle), als der Gästetrainer<br />
Manfred V. anrief und mitteilte, dass es ihm<br />
nicht möglich sei, mit seiner Mannschaft anzureisen,<br />
da nicht genügend Fahrer zur Verfügung<br />
standen. Er könne lediglich anbieten, dass das<br />
Spiel auf den Platz seiner Mannschaft verlegt<br />
wird. Dies war natürlich eine ungewöhnliche<br />
und zudem kurzfristige Bitte. Der Schiedsrichter<br />
war schon unterwegs nach A und die Eltern<br />
bereiteten Verzehr und Getränke vor.<br />
Der Trainer von A und sein Team stimmten spontan<br />
dem Heimspieltausch zu, obwohl sie zweifellos<br />
am „Grünen Tisch“ drei Punkte und fünf<br />
zu null Tore erhalten hätten.<br />
Die Fairness, der Sportsgeist der Kicker von<br />
A hatte sich durchgesetzt. Eltern stellten sich<br />
als Fahrer zur Verfügung und auch der angereiste<br />
Schiedsrichter gab sein Einverständnis<br />
und fuhr zum Spielort B. Zwischenzeitlich hatte<br />
auch der Staffelleiter zugestimmt, so dass alles<br />
geregelt war.<br />
Die Mannschaft von B hatte kaum damit gerechnet<br />
und so mussten einige Spieler, die schon<br />
nach Hause gegangen waren, wieder zurückgeholt<br />
werden. Mit fast 80 Minuten Verspätung<br />
konnte dann das Spiel aber doch angepfi ffen<br />
werden, welches schließlich 1:1 endete. So gab<br />
es keine sicher geglaubten drei Punkte für die<br />
eigentliche Heimmannschaft von A, die aber<br />
trotzdem Tabellenführer blieb und später Meister<br />
wurde.<br />
Für das Verhalten der Spieler, Trainer, der Eltern,<br />
Fans, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre<br />
gab es Lob von allen Seiten. Die Mannschaft<br />
von A hatte sich die sportliche Hochachtung<br />
des Teams B erworben. Für diese faire, sportliche<br />
und nicht alltägliche Geste wurden Trainer<br />
und Mannschaft im März dieses Jahres durch<br />
den Niedersächsischen Fußballverband ausgezeichnet.<br />
Der schöne Fußballsport ist durch dieses<br />
Ereignis um ein Stück reicher geworden,<br />
unter dem Motto – FAIR GEHT VOR!<br />
supporters news
Regel-Quiz<br />
Hätten Sie es gewusst?<br />
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />
1.<br />
Situation: Der Schiedsrichter (SR)<br />
wird in einem Spiel, ohne neutrale<br />
Linienrichter (Assistenten) von einem<br />
„Raketenschuss“ im Gesicht getroffen.<br />
Ball und SR gehen zu Boden – kurze Benommenheit.<br />
Als sich der SR erholt hat, stellt er<br />
fest, dass der Ball im Netz zappelte. Jubel,<br />
Trubel …?<br />
2.<br />
Situation: Der Referee stellt fest,<br />
dass ein Herrenspieler ihn „linken“<br />
will und Schienbeinschoner anlegt,<br />
die gerade mal 10 cm kurz sind. Reicht doch!<br />
3.<br />
Situation: Ein <strong>HSV</strong>-er wird im<br />
Bereich der Mittellinie von einem<br />
Physiotherapeuten behandelt. Er<br />
steht mit einem Fuß außerhalb mit dem anderen<br />
im Feld. Der Ball kommt zufällig in<br />
seine Nähe, der Spieler macht einen Schritt<br />
zum Ball und leitet ihn an seinen Mitspieler<br />
weiter und der geht auf und davon, das Tor<br />
vor Augen. Ein verletzter Spieler mit „Köpfchen“<br />
– super?<br />
4.<br />
Situation: Eckstoß durch Ze Roberto<br />
(übrigens Lieblingsspieler<br />
und Pate von meinem Enkel Len –<br />
3 Jahre alt). Ein Abwehrspieler verlässt die<br />
9,15 m Abstandsmarkierung nach vorn und<br />
verkürzt. Er wird angeschossen und der Ball<br />
geht ins Toraus. Ganz einfach …?<br />
5.<br />
Situation: Das Derby beginnt. Der<br />
SR gibt durch Pfiff den Anstoß frei<br />
und Mladen Petric haut die „Kugel“<br />
auf das Tor der Grünen von der Weser.<br />
Aber wo ist TW Wiese? Nicht im Tor!<br />
Was nun?<br />
6.<br />
Situation: Nach einem Zweikampf<br />
zwischen Jarolim und<br />
Frings in Höhe der Mittellinie<br />
kommt Frings – oh weh – zu Fall und landet<br />
außerhalb des Spielfeldes. Der Ball bleibt<br />
im Spiel. Nun sieht SR Weiner, wie Frings<br />
ohne Anmeldung aufs Feld läuft und Jarolim<br />
verwarnungswürdig foult. Tja, Torsten,<br />
was nun?<br />
Ausgabe 65<br />
7.<br />
Situation: Zur Behandlung läuft<br />
ein Abwehrspieler vom 1. FCK zur<br />
Seitenlinie, ca. in Höhe der Strafraumlinie.<br />
Ein Fuß im, den andere Fuß außerhalb<br />
des Feldes. Westermann bekommt<br />
ca. 25 Meter vor dem Tor den Ball von Trochowski<br />
zugespielt und hat nur noch den TW<br />
und den verletzten Spieler am Spielrand vor<br />
sich. Klar – Abseits!?<br />
8.<br />
Situation: Strafstoß (Elfer). Janssen<br />
läuft an, als ein Wechselspieler<br />
hinter dem Tor kurz vor dem<br />
Schuss einen Ball in den Strafraum spielt und<br />
somit den Schützen irritiert, so dass der Ball<br />
am Tor vorbeigeht. Pech für den <strong>HSV</strong> – oder?<br />
2011!<br />
Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr<br />
<strong>HSV</strong> gewinnt 1:0, dank des gegnerischen Spielers.<br />
haut das „Ei“ ins Netz. Feiern ist angesagt, denn der<br />
sehen. Der Strafstoß wird wiederholt und der Schütze<br />
rischen Mannschaft bekommt nur die gelbe Karte zu<br />
Nee, das Spiel geht weiter. Der „Schlumpf“ der gegne-<br />
… zur 8. Situation:<br />
termann zwei Spieler vor sich).<br />
Teamkollegen und Fans (Beim Zuspiel hatte Wes-<br />
Weiterspielen, Tor machen und jubeln mit den<br />
… zur 7. Situation:<br />
ungewollt und deshalb nicht unerlaubt verlassen hat.<br />
melden, darf er wieder aufs Feld laufen, da er dieses<br />
der auf das Feld läuft, ist korrekt. Ohne sich anzu-<br />
Gegenspieler foult. Dafür GELB. Dass er sofort wie-<br />
ort“. Frings begeht nur ein Vergehen, da er seinen<br />
Richtig, es gibt einen direkten Freistoß am „Foul-<br />
… zur 6. Situation:<br />
ter sind auch nur Menschen, also verziehen!<br />
muss zu Beginn eines Spieles im Tor sein. Schiedsrich-<br />
spät, dass Wiese noch nicht im Tor steht, denn ein TW<br />
SR hat einen Fehler gemacht, denn er bemerkt zu<br />
Es gibt einen Schiedsrichterball am Anstoßpunkt. Der<br />
… zur 5. Situation:<br />
geln kennen).<br />
baller sollten zumindest die Grundzüge der Re-<br />
für seinen Einsatz zur „Belohnung“ GELB. (Fuß-<br />
wird wiederholt und Ze`s Kontrahent bekommt<br />
Nein, es gibt keinen „Indirekten“. Der Eckstoß<br />
… zur 4. Situation:<br />
als persönliche Strafe.<br />
brechung war. Als Zugabe gibt es eine gelbe Karte<br />
dort einen „Indirekten“, wo der Ball bei der Unter-<br />
behandelt werden. SR pfeift! Als Spielstrafe gibt es<br />
So geht das nicht Leute! Der Spieler muss draußen<br />
… zur 3. Situation:<br />
schreiben ungern Verletzungsberichte)!<br />
Pseudo-Schoner sind nicht zulässig. (Schiedsrichter<br />
ben damit ausreichend Schutz vor Verletzungen.<br />
müssen die Scheinbeine ganz bedecken. Sie ge-<br />
fahrung, sind schon einiges Wert und nützlich und<br />
Schienbeinschoner, das weiß ich aus eigener Er-<br />
… zur 2. Situation:<br />
SR getroffen wurde.<br />
anerkennen. Spielfortsetzung mit SR-Ball, dort wo<br />
nicht mit eigenen Augen wahrgenommen hat, nicht<br />
Da der SR ohne Assis leitet, kann er ein Tor, das er<br />
… zur 1. Situation:<br />
Entscheidung …<br />
31
Schwerpunkt-Thema:<br />
Die Fanclubs des <strong>HSV</strong><br />
Text Volker Knut<br />
Weltweit hat der <strong>HSV</strong> 870 sogenannte<br />
Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s. Was<br />
liegt also näher, als sich einmal<br />
intensiver mit diesem Thema zu<br />
beschäftigen. Egal, ob beispielsweise in New<br />
York, Dubai, Belgien oder den einzelnen Bundesländern,<br />
die Mitglieder der Fanclubs tragen<br />
nicht nur ihre eigenen „<strong>Club</strong>wappen“, sondern<br />
stets auch die Raute mit Stolz.<br />
Auf den folgenden Seiten bekommt ihr einen<br />
kleinen Einblick in das Leben der Fanclubs, indem<br />
diese über ihre eigenen Gründungsgeschichten,<br />
Reiseberichte oder ihre Ziele (neben<br />
der Unterstützung des <strong>HSV</strong>) erzählen.<br />
Nicht wenige sind häufi g auch sozial engagiert<br />
und zeigen somit, dass das oft geprägte öffentliche<br />
Bild der Fußballfans häufi g nicht den<br />
Tatsachen entspricht. Der Verein und der Zusammenhalt<br />
in der Gruppe stehen immer an<br />
erster Stelle. Egal, ob nur mit den besten Kumpels<br />
oder der ganzen Familie.<br />
Gerade in ländlichen Gebieten ist immer wieder<br />
zu beobachten, wie die Fanclubmitglieder<br />
teilweise große Distanzen überwinden, um am<br />
zumeist monatlichen Treff teilzunehmen oder<br />
am Wochenende gemeinsam die Spiele unserer<br />
Mannschaft zu verfolgen.<br />
Ebenso könnt ihr einen Blick in die Geschichte<br />
der Fanclubs werfen. Denn die Zusammenschlüsse<br />
einzelner Fans in Fanclubs wurden in<br />
Deutschland erst vor gut 40 Jahren aktiv betrieben.<br />
Zunächst kamen und gingen die Fanclubs,<br />
wie es gerade so in den Kram passte. Andere<br />
stehen inzwischen vor ihrem 40jährigen Bestehen,<br />
doch auch 20 und mehr Jahre haben inzwischen<br />
viele Fanclubs auf „dem Buckel“.<br />
Ähnlich wie bei der im letzten Heft in den Fokus<br />
gerückten Sammelleidenschaft erheben wir auch<br />
bei diesem Thema keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Dennoch wünschen wir euch beim Blick<br />
in die Fanclubs viel Spaß beim Lesen.<br />
Schwerpunkt<br />
supporters news
Die Geschichte der Fanclubs<br />
Wie alles begann<br />
Text Dirk Mansen · Fotos <strong>HSV</strong>-Museum und Dirk Mansen<br />
Schon zu Beginn der Bundesliga bildeten<br />
sich im Volksparkstadion die<br />
ersten Fangruppierungen, die gemeinsam<br />
zu Auswärtsspielen fuhren und<br />
Aktionen durchführten, wie z. B. die Protestaktion<br />
für Flutlicht im Stadion Anfang der<br />
Sechziger.<br />
Ende der Sechzigerjahre bildeten sich in<br />
Deutschland die ersten Fanclubs und die<br />
<strong>HSV</strong>-Fans, die bereits damals in der Liga unterwegs<br />
waren, nahmen diesen Gedanken<br />
auf. Ein Versuch, einen ersten offiziellen Fanclub<br />
des <strong>HSV</strong> über Vereinsmedien in den frühen<br />
Siebzigern ins Leben zu rufen, scheiterte<br />
zwar, aber bereits 1972 gründete sich der<br />
auch heute noch existierende <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
Rothosen. Kurz danach der Fanclub Schwarzweiß-blau.<br />
Der Funke sprang schnell über und<br />
bereits einige Jahre später gab es eine wahre<br />
Flut an Fanclubs, die sich zum großen Teil<br />
aus den einzelnen Stadtteilen rekrutierten. Zu<br />
nennen sind hier vor allem die Fanclubs Altona,<br />
Geesthacht, Rothenbaum und Eimsbüttel,<br />
später kamen der Fanclub Farmsen, die<br />
Leberkranken, Groß Borstel, die Wild Horses<br />
Niendorf und zahlreiche andere hinzu. Mitte<br />
der Siebziger fanden sich die aus Barmbek<br />
stammenden Löwen zusammen und es begann<br />
eine Entwicklung dahin, dass Freundeskreise,<br />
die gemeinsam zu Auswärtsspielen<br />
unterwegs waren, sich auch losgelöst von ihrem<br />
Wohnort organisierten. Aber auch auswärtige<br />
<strong>Club</strong>s, wie der Fanclub Amorbach<br />
aus Süddeutschland, stammen noch aus dieser<br />
Zeit.<br />
Ausgabe 65<br />
Die Rothosen, der Fanclub Eimsbüttel und der<br />
Fanclub Rothenbaum waren es auch, die in<br />
den späten Siebzigern versuchten, die Fans zu<br />
organisieren. Eine Verbandsgründung scheiterte<br />
zwar, aber man fuhr einige Jahre zusammen<br />
mit gemeinsamen Bussen zu den Spielen.<br />
Anfang der Achtzigerjahre waren hunderte<br />
Fanclubs in der Kurve vertreten. Der Süderelberaum<br />
war mit den Fanclubs Die Lotsen,<br />
Süderelbe und Rangers stark vertreten, der<br />
Fanclub Halstenbek gründete sich 1978 und<br />
1982 fanden sich einige <strong>Club</strong>s dann tatsächlich<br />
im Dachverband der <strong>HSV</strong>-Fanclubs zusammen,<br />
der mehr als ein Jahrzehnt lang ehrenamtlich<br />
die Fans organisierte, Auswärtsfahrten anbot<br />
und die Position der Fans auch beim <strong>HSV</strong> vertrat.<br />
Sogar eine eigene Zeitung für Fans, die<br />
„Westkurve“, wurde über viele Jahre rausgebracht,<br />
vollgepackt mit Informationen und<br />
Meldungen von und für Fans. Zeitweise waren<br />
dort mehr als hundert <strong>Club</strong>s organisiert.<br />
In der Zeit der Gründung des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />
ging die Selbstorganisation der Fanclubs immer<br />
weiter zurück, vielleicht auch aufgrund<br />
der ausbleibenden sportlichen Erfolge. Der<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> und die neue Fanbetreuung<br />
des <strong>HSV</strong> wollten dann die <strong>Club</strong>s näher an den<br />
Verein bringen und den Fanclubs somit neues<br />
Leben einhauchen. Es wurde der OFC-Status<br />
(Offi zieller <strong>HSV</strong>-Fanclub) ins Leben gerufen<br />
und eine neue Organisation im <strong>HSV</strong> geschaffen,<br />
die nach einigem Hin und Her zur Aufl ösung<br />
des Dachverbandes führte und die Basis<br />
dafür legte, dass die Zahl der Fanclubs von<br />
den verbliebenen 30 im DV organisierten wieder<br />
rasant zu steigen begann. Nach drei Jahren<br />
waren über die Fanbetreuung wieder über<br />
100 Fanclubs organisiert und die Zahl stieg<br />
weiter an. Obwohl man beim Bau des neuen<br />
Stadions davon ausging, dass das „Modell<br />
Fanclub“ ein Auslaufmodell sei, hält diese Entwicklung<br />
bis heute an und inzwischen sind –<br />
man kann schon fast sagen weltweit – mehr<br />
als 800 Fanclubs aktiv.<br />
Die wenigstens der alten <strong>Club</strong>s haben diese<br />
Entwicklung überdauert, aber es gibt, wie<br />
z. B. den Fanclub Lohbrügge und die vorher<br />
genannten Rothosen, Amorbach und einige<br />
weitere, auch <strong>Club</strong>s, die die Jahrzehnte überdauert<br />
haben.<br />
Die heute großen und aktiven <strong>Club</strong>s, wie<br />
Rautengeil Fallingbostel, Hermanns treue<br />
Riege etc. (alle zu nennen würde den Rahmen<br />
sprengen – daher bitte Nachsicht) führen<br />
die Grundidee der Gemeinschaft Gleichgesinnter<br />
bis heute fort. Auch wenn die Spieler<br />
der Bundesligamannschaft heute bis nach<br />
Belgien reisen oder viele neu entstandene<br />
<strong>Club</strong>s besuchen, vergessen sind die vielen<br />
traditionsreichen <strong>Club</strong>s bis heute nicht.<br />
33
Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s des <strong>HSV</strong><br />
Ein kleiner Einblick …<br />
Am Anfang war nur die Idee und die<br />
grenzenlose Liebe zum <strong>HSV</strong>! Wie<br />
konnte ich (weiblich, 50 Jahre) <strong>HSV</strong>-<br />
Anhänger auf der ganzen Welt erreichen?<br />
Die sich dann aber auch regelmäßig über<br />
Ihren Herzensverein austauschen können?<br />
Dann war da Facebook. Eine neue Welt hatte<br />
sich eröffnet! Okay, zugegeben, es war zuerst<br />
nur eine virtuelle Welt. Ich gründete<br />
erst einmal nur eine Seite; die <strong>HSV</strong>-Diamanten.<br />
Bis zum heutigen Tag zählt diese bereits<br />
über 800 Mitglieder aus allen Ländern<br />
dieser Erde.<br />
Klappte es auch, daraus<br />
einen OFC zu gründen?<br />
Nach meiner Anfrage, ob jemand Lust hätte,<br />
war die Begeisterung so groß, dass ich im<br />
April diesen Jahres den OFC die <strong>HSV</strong>-Diamanten,<br />
die Juwelen des Nordens, gründete.<br />
34<br />
<strong>HSV</strong>-Diamanten<br />
Text Martina Grospitz · Fotos Heike Krebs und <strong>HSV</strong> OFC Diamanten<br />
In diesem Fanclub hatten sich alle Kontinente<br />
vereint, um ihren <strong>HSV</strong> zu ehren! Länder<br />
wie Südafrika, Mexiko, die Vereinigten<br />
Staaten, Luxemburg, Kanada, die Schweiz,<br />
Spanien, England,…. sind heute in meinem<br />
Fanclub! Natürlich auch sehr viele Hamburger<br />
und Nachbarstädte! Mittlerweile zählen<br />
wir über 80 Mitglieder, die sich regelmäßig<br />
treffen.<br />
Auch hier erwies sich Facebook als sehr<br />
nützlich! Ich bekam die Einladung, unser<br />
Fanclubtreffen doch auch mit einem <strong>HSV</strong>-<br />
Flair als Hintergrund zu nutzen. Seitdem treffen<br />
wir uns im Vereinshaus des <strong>HSV</strong>s, dem<br />
Lindenhof in Norderstedt. Hier werden wir<br />
immer sehr herzlich willkommen geheißen<br />
und sind gern gesehene Gäste!<br />
Und wenn wir uns nicht zum Fanclubtreffen<br />
sehen, dann schauen wir uns gemeinsam<br />
unseren <strong>HSV</strong> im Stadion an. Dafür kommen<br />
manchmal auch die <strong>HSV</strong>-Mitglieder aus den<br />
fernen Ländern extra geflogen, damit wir,<br />
die <strong>HSV</strong>-Diamanten, uns das Spiel zusammen<br />
als Fanclub anschauen können.<br />
So, wenn ihr Lust habt, mehr über uns zu<br />
erfahren oder über uns etwas zu schreiben,<br />
besucht uns doch auf unserer Homepage:<br />
www.hsv-diamanten.de.<br />
supporters news
United 1887<br />
Die Leidenschaft zum Hamburger Sport-<br />
Verein e.V. teilen so unsagbar viele Menschen<br />
in und um Deutschland herum.<br />
Wollte man alle einmal komplett versammeln,<br />
böte sich die ernsthafte Frage, welcher Versammlungsort<br />
ausreichend Platz bieten würde.<br />
Dieser überdimensionalen Herausforderung<br />
haben wir uns zum Glück nicht zu stellen.Was<br />
heißt hier eigentlich, wir? Wir, dass sind die<br />
Jungs & Deerns vom offi ziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
„United 1887“, gegründet im April 2008, mit<br />
der Hingabe zur Raute, die Faszination <strong>HSV</strong> gemeinsam<br />
zu leben. So entstand dann ja auch unser<br />
Name, der ins deutsche übersetzt genau das<br />
widerspiegeln soll, wofür wir stehen und leiden,<br />
lachen und -natürlich nur heimlich ;o)- weinen:<br />
zusammen, gemeinsam, vereint!<br />
Unsere Postanschrift haben wir in Neu Wulmstorf,<br />
unser Stammlokal hingegen im kleinen<br />
beschaulichen Ovelgönne, in der Nähe von Buxtehude.<br />
Die Wohnorte unserer Mitglieder erstrecken<br />
sich über Harburg, Hausbruch, Neugraben,<br />
Fischbeck, Neu Wulmstorf und Buxtehude.<br />
Bei einem leichten Übergewicht männlicher<br />
Mitglieder, mit einer Altersklasse von Anfang<br />
zwanzig bis Anfang vierzig, stellen wir mit 18<br />
Mitgliedern einen ordentlichen Schnitt dar. Kinder<br />
gehören auch dazu, treten aber eher selten<br />
in Erscheinung.<br />
Wir legen großen Wert darauf, unsere monatlichen<br />
Stammtische einzuhalten und nach<br />
Möglichkeit die gemeinsame Anreise zu den<br />
Heimspielen anzutreten. Natürlich hat nicht jedes<br />
unserer Mitglieder das Geld für eine Dauerkarte<br />
oder ist zeitlich verhindert, doch das<br />
wird selbstverständlich akzeptiert. Genauso wenig<br />
gibt es eine Pfl icht von dem Besuch einer<br />
bestimmten Anzahl von Auswärtsfahrten oder<br />
ähnlichem.<br />
Wir organisieren zwar gelegentlich größere Auswärtsfahrten,<br />
treten die Reise ansonsten aber<br />
auch mal gar nicht oder „nur“ mit zwei bis vier<br />
Leuten an.<br />
Unsere erste gemeinsame Auswärtsfahrt ging<br />
kurz nach unserer Gründung nach Hannover.<br />
Zurückhaltend, aber stolz bewarben wir sei-<br />
Ausgabe 65<br />
Text Stefan Weinowsky · Fotos <strong>HSV</strong> OFC United 1887<br />
nerzeit einen kleinen<br />
Reisebus, der<br />
vom Reiseveranstalter<br />
mit drei Sternen,<br />
einer CD-Musikanlage,<br />
sowie einem<br />
ortskundigen<br />
Fahrer angepriesen<br />
wurde… Als dann<br />
ganz gemütlich in<br />
den Mittagsstunden<br />
(Das Spiel fand<br />
um 15:30Uhr statt)<br />
ein rostiger Hobel<br />
auf den Harburger Bahnhofsvorplatz rollte,<br />
gingen Lachen und ungläubiges Kopfschütteln<br />
bei den Mitfahrern einher. Noch ehe wir uns<br />
auf die Autobahn setzen konnten, musste ein<br />
Nothalt eingelegt werden, um im gegenüberliegenden<br />
Einkaufszentrum, hastig einen tauglichen<br />
MP3-Musikspieler zu organisieren. Mit<br />
reichlich Sorge, das Spiel nicht rechtzeitig besuchen<br />
zu können und einhergehendem Ekel<br />
über die „Siffe“ im Bus, gelang es uns tatsächlich<br />
noch, das Spiel exakt mit dem Anpfi ff zu<br />
verfolgen. Überfl üssig zu erwähnen, dass wir<br />
dem Busfahrer genaue Instruktionen zur Route<br />
geben mussten. Im Nachhinein und nach vielen<br />
Telefonaten erstattete man uns dann doch<br />
noch einen Teil der Busmiete…<br />
Wer Eintrittskarten für dieses oder jenes Spiel<br />
bestellt haben möchte, der sollte sich an die<br />
dafür verantwortliche Person in unserem Fanclub<br />
wenden. Vertreten sind wir im Stadion auf<br />
der Nordtribüne, überwiegend Block 22C sowie<br />
auf der Ost- und Südtribüne. Vor den Spielen<br />
trifft man die verdächtigen Gesichter an unserem<br />
Treffpunkt „Rote Laterne“, Neudeutsch<br />
auch „Meeting Point“ genannt. Dieser befi ndet<br />
sich im A-Rang in Höhe des Blockaufgangs<br />
24/25-A (?)<br />
Die wenigen „Pfl ichten“, besser gesagt Selbstverpfl<br />
ichtungen, bestehen darin, zuverlässig,<br />
wahrhaft und auf die Außendarstellung des <strong>HSV</strong><br />
sowie unseres Fanclubs bedacht zu sein. Unterschiedliche<br />
Meinungen und Ansichten gilt<br />
es zu akzeptieren. Mitgliedsbeiträge zu begleichen,<br />
fällt ebenfalls in den Rahmen der Ehrlichkeit.<br />
Das jährlich stattfi ndende Sommergrillfest<br />
gehört genauso zu unserem festen Bestandteil<br />
wie eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Letztere<br />
fällt immer wieder mal unterschiedlich aus. Da<br />
ist dann eben auch die Kreativität des Einzelnen<br />
gefragt. Bei unserer jüngsten Weihnachtsfeier,<br />
beispielsweise, verschlug es uns zur Mittelalterlichen<br />
Tafelrunde, natürlich in einheitlicher<br />
Kleidung und bestens aufgelegt. Schließlich<br />
siegte unser geliebter Verein wenige Stunden<br />
zuvor überragend beim <strong>Club</strong> aus Nürnberg.<br />
Die anwesenden Gäste, überwiegend im feinen<br />
Zwirn gekleidet, staunten nicht schlecht,<br />
als unser „Vize“ zur Abschreckung vom „Zeremonienmeister“<br />
nach vorne geholt wurde und<br />
eine Ladung des gar köstlichen Schnupftabaks,<br />
mittels Schnupftabakkanone, in die Nasenhöhlen<br />
geschossen bekam. Die Frage, welcher Verein<br />
stolz auf wahrhaftig feiernde Fans blicken<br />
kann, blieb an diesem Abend nicht offen, sondern<br />
löste sich völlig losgelöst von alleine.<br />
Bei dem einen oder anderen Fußballturnier beteiligen<br />
wir uns, wenn auch nur mit mittelmäßigem<br />
Erfolg, dafür umso begeisterter. Trotz<br />
der Entfernung, und ausgerechnet von Bewohnern<br />
der verbotenen Stadt umgeben, haben wir<br />
uns zweimal bei einem Hallenturnier in Wildeshausen<br />
sportlich betätigt. Neben dem Fanclub<br />
„Wildes –NUR DER <strong>HSV</strong>- hausen“ und eben<br />
der unsrigen Mannschaft war reichlich Grün-<br />
Weiß vertreten, was dann auch akustisch mit<br />
einem Pfeifen in den Ohren zu vernehmen war.<br />
Ein Anreiz war es trotzdem allemal. Was letztlich<br />
zählt, ist eben das Fördern und Pfl egen der<br />
Fankultur rund um unseren <strong>HSV</strong>.<br />
Wenn auch DU/IHR, egal welchen Alters, aber mit<br />
der Raute im Herzen unserem Fanclub beitreten<br />
möchte(s)t oder auch einfach nur freundschaftliche<br />
Bande knüpfen möchtest (trotz eigenen<br />
Fanclubs) dann würden wir uns sehr über eine<br />
Rückmeldung freuen. Die Eigenständigkeit soll<br />
natürlich jeder behalten. Doch wer Spaß an der<br />
Sache hat und es zudem ernst meint, der ist<br />
bei uns jederzeit herzlich willkommen! Kontakt:<br />
www.united-1887.de,United-1887@web.de<br />
oder Tel. 0176/20138614<br />
35
Auch im Süden der Republik gibt es<br />
viele <strong>HSV</strong>-Fans. Sei es eine berufliche<br />
Veränderung, die den Umzug<br />
an die Schweizer Grenze begründete, oder<br />
einfach von Kindheit an, die die glorreichen<br />
80er erlebten und noch immer unserem <strong>HSV</strong><br />
Am 6. März reiste man als Tabellensiebzehnter<br />
zum Abstiegsduell beim VfL<br />
Bochum. Die Mitglieder Matthias Kruschel,<br />
Michael Hillebrecht und Mike Schmidt<br />
nahmen auch diese Hürde auf sich, um ein<br />
kampfgeprägtes Spiel zu verfolgen und ihre<br />
Mannschaft auch bei diesem Tabellenstand<br />
zu unterstützen. Schon auf der Hinfahrt entstand<br />
die Ursinnsidee, einen Fanclub zu gründen.<br />
Dieses Spiel war natürlich auch eines<br />
von denen, welches man auf Grund sensationeller<br />
Stimmung und Anfeuerung als Fan<br />
nicht vergisst. In der ersten Hälfte wurde<br />
„Lumpi“ Spörl mit der Ampelkarte frühzeitig<br />
zum Duschen geschickt. Erkämpfte man<br />
sich mit 10 Mann ein 0:0 Unentschieden, feierte<br />
die gesamte Gäste-Kurve 45 Minuten<br />
nach Abpfiff nonstop: „We love You, Hamburg<br />
…“ – voll geil!<br />
Zurück zur Idee, einen Fanclub zu gründen.<br />
Diese Idee ruhte nun bis Sommer, bis Mike<br />
36<br />
Forever <strong>HSV</strong> Hochrhein<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub-GWB e.V.<br />
Text + Fotos <strong>HSV</strong> OFC Hochrhein<br />
treu sind.So entstand der Fanclub „Forever<br />
<strong>HSV</strong> Hochrhein“: Anfang 2008 – UEFA<br />
Cup: FC Zürich – <strong>HSV</strong>. Im Stadion trafen Sabrina,<br />
Dieter und Stefan per Zufall auf Sandra,<br />
Kerstin, Thomas und Oliver. Oliver versprach<br />
dort, er würde sich um die Gründung eines<br />
Fanclubs kümmern.<br />
Gesagt, getan: So verteilte Oliver im Mai ein<br />
Rundschreiben an alle <strong>HSV</strong>er, die er kannte, mit<br />
der Bitte weitere Interessenten zu fi nden. In<br />
Juni wurde ein erstes Treffen vereinbart, dabei<br />
wurden die Rahmenbedingungen besprochen.<br />
Am 19.07.08 war es dann endlich soweit: Wir<br />
trafen uns im Highway in Herten zur Gründung<br />
des noch namenlosen <strong>HSV</strong> Fanclubs. Anwesend<br />
waren folgende Gründungsmitglieder:<br />
Oliver, Kerstin,Thomas Ü., Sandra, Dieter, Sabrina,<br />
Stefan und Kay-Uwe.<br />
Text Mike Schmidt · Fotos Dietrich Kühne<br />
Schmidt zur Fanclubgründung am 17. Juli<br />
1998 in der „Alten Mühle“ bei Rudi und<br />
Gitti in Windhausen einlud. 13 <strong>HSV</strong>-Fans<br />
kehrten ein und drei traten in Abwesenheit<br />
dem Fanclub bei. Von den 16 Gründungsmitgliedern<br />
zählen heute nach 12 Jahren noch<br />
13 zum Verein. Wie in jedem anderen Verein<br />
schwankte auch im Fanclub die Mitgliederzahl.<br />
Zählte man nach drei Jahren Vereinsgeschichte<br />
zwar schon 44 Mitglieder, sank<br />
diese zwischenzeitlich auch wieder auf 33<br />
Mitglieder. Der Fanclub zählt heute 49 Mitglieder.<br />
Vereinsintern zählt unser traditioneller Knobelabend<br />
zum Highlight des Jahres. Dieser<br />
wird jährlich einmal veranstaltet und es werden<br />
Preise in einem Gesamtwert von ca. 500<br />
bis 700 Euro ausgeknobelt. Auch hier steht<br />
trotz der vielen wertvollen Preise der Spaß<br />
natürlich im Vordergrund. Offizielle Treffen,<br />
Grillabende und Oktoberfest runden<br />
das Vereinsleben ab. Zu jedem <strong>HSV</strong>-Spiel<br />
trifft man sich natürlich in unserem eigenen<br />
Vereinsheim.<br />
Neben den mit privaten PKWs organisierten<br />
Fahrten, blicken wir in den 12 Jahren auf<br />
gut 30 organisierte Busfahrten und zahlreiche<br />
Zugfahrten zurück, bei denen es häufig<br />
nach Hamburg, aber auch auswärts zu<br />
den Spielen nach Berlin, Schalke, Frankfurt<br />
und Hannover ging. Wurde in der Anfangszeit<br />
des Fanclubs noch öfter in der Saison<br />
Mittlerweile sind wir 13 Mitglieder und fi nden<br />
immer wieder <strong>HSV</strong>-Freunde. Auch nehmen<br />
wir an den lokalen Grümpelturnieren teil<br />
und repräsentieren so uns und den <strong>HSV</strong>. Im Internet<br />
fi ndet ihr uns unter www.forever-hsvhochrhein.de<br />
Schönen Gruß, Forever <strong>HSV</strong> Hochrhein, Bernd<br />
Moecks.<br />
ein Bus organisiert, so muss man sich heute<br />
mit zwei Busfahrten und der ein oder anderen<br />
Zugfahrt zufrieden geben. Dies sollte<br />
man nicht an ein zurückgehendes Interesse<br />
festmachen, sondern vielmehr an den seit<br />
Gründung des Fanclubs stark ansteigenden<br />
Eintrittspreisen und der Schwierigkeit, überhaupt<br />
genug Karten für einen Bus zu bekommen.<br />
Bleibende positive Erinnerungen hinterlassen<br />
natürlich Spiele wie die gegen Juve<br />
2000, Siege gegen die Bayern, aber auch<br />
der UI-Cup-Einzug im letzten Heimspiel gegen<br />
Aachen 2007 war nicht ohne. Dazu<br />
gesellen sich natürlich auch negative Erinnerungen<br />
wie die „Gastfreundschaft“ in<br />
Berlin oder die Punkteteilung in der Nachspielzeit<br />
gegen die Bayern, wodurch diese<br />
natürlich mit der Meisterschaft belohnt wurden.<br />
Dies sind nur ein paar Erinnerungen von<br />
vielen, hinzu kommen Erinnerungen an einmalig<br />
gute Stimmungen bei Treffen, Feiern<br />
oder Knobelabenden. Dazu zählt auch unser<br />
5-jähriges Vereinsjubiläum am 31. Mai<br />
2003 in Windhausen. Mit Kleinfeldturnier,<br />
DFB-Pokalfinale auf Großbild und Open-Air-<br />
Livemusik mit „Tilly B. and the Kiwi“. Auch<br />
konnte man eine Jugendmannschaft der SVG<br />
Westharz mit zum Einlaufen der Mannschaften<br />
schicken.<br />
Im Laufe der Jahre wurden auch einige Merchandising-Produkte<br />
entworfen. Freute man<br />
supporters news
<strong>HSV</strong> OFC Ostbelgien<br />
Beim letzten Heimspiel der Saison<br />
2009/2010 war es in großen Lettern<br />
zu lesen: „Auch in der Ferne – nur der<br />
<strong>HSV</strong>“. Zu ihrem fünfjährigen Bestehen hatten<br />
die <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien eine eigene Choreo<br />
vorbereitet. Das Banner mit der Raute auf der<br />
einen Seite und den belgischen Farben auf der<br />
anderen Seite ist sowieso bei Auswärtsspielen<br />
in den Stadien quer durch die Republik<br />
und in Europa zu sehen. Auch ihr rundum gekennzeichneter<br />
Bus ist schon von weitem zu<br />
erkennen. Dass sich die <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien<br />
etabliert haben, lässt sich auch an den Mitgliederzahlen<br />
ablesen: Bei der Gründungsversammlung<br />
am 9. Mai 2005 saßen 13 Pioniere<br />
rund um den Tisch. Mittlerweile sind mehr als<br />
200 Mitglieder dem OFC <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien<br />
angeschlossen. www.hsv-fans.be.<br />
sich in jüngster Zeit an einheitlichen Sweatshirts,<br />
so repräsentiert man sich heute in Polos,<br />
T-Shirts, Sweatshirts, Sweat-Jacken oder<br />
Kapuzen-Shirts. Neben den offiziellen Fanclub-Shirts<br />
existieren Schal, Pins und ein vereinseigener<br />
Trikot-Satz.<br />
Wir haben in den 12 Jahren Vereinsgeschichte<br />
schon viel erlebt. Ein „richtiger“<br />
Titel ist uns leider in den ganzen Jahren versagt<br />
geblieben.<br />
Den Umbau des Volksparkstadions in die<br />
schönste Arena Deutschlands konnten wir in<br />
jüngster Fanclubzeit miterleben. Durch den<br />
Umbau der einzelnen Tribünen hatte man<br />
im regelmäßigen Wechsel rund ums Spielfeld<br />
– durch die 90-Grad-Drehung- immer<br />
eine andere Sicht.<br />
Neben dem jetzt schon eigenen Nachwuchs<br />
in unseren Reihen, konnten wir mit dem Einzug<br />
ins Vereinsheim 2005 auch den einen<br />
oder anderen Jugendlichen in unserer Mitte<br />
willkommen heißen. Sodass wir ein ganz<br />
breites Spektrum von 0 bis 69 Jahren vorzuweisen<br />
haben.<br />
Großer Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte<br />
war sicherlich unser 10-jähriges<br />
Jubiläum: Wir veranstalteten hier 2008 ein<br />
Riesen-<strong>HSV</strong>-Fanfest in 37534 Gittelde, im<br />
südlichen Niedersachsen, mit einem umfangreichen<br />
Programm für Jung und Alt.<br />
Hier wurden in unserer Region über 60 Firmen<br />
persönlich angesprochen, von denen<br />
Ausgabe 65<br />
Text + Foto <strong>HSV</strong> OFC Ostbelgien<br />
uns über 50 finanziell unterstützt haben.<br />
Mit gut 4000 Euro Spendengeldern haben<br />
wir für Jung und Alt die folgenden Attraktionen<br />
– auch die zu vergebenden Preise<br />
– kostenlos anbieten können: drei Hüpfburgen,<br />
eine aufblasbare Riesenrutsche, eine<br />
professionelle Schussgeschwindigkeitsmessung,<br />
Torwandschiessen, Ponyreiten, Kinderschminken,<br />
Hairstyling, Bogenschießen,<br />
Kaninchenausstellung, Streetsoccer-Turnier<br />
und natürlich Dino Hermann. Für das Abendprogramm<br />
haben wir mit den „Schröders“<br />
und den „Monsters of Liedermaching“ ein<br />
ansprechendes Programm bieten können.<br />
Wir wurden auf den Titelseiten von zwei<br />
lokalen Tageszeitungen des Landkreises<br />
Osterode und des Kreises Seesen für diese<br />
gelungene Veranstaltung groß gelobt.<br />
Nächster Höhepunkt wird sicherlich noch in<br />
diesem Jahr der Besuch von Hermann Rieger<br />
sein sowie ein anstehender Spielerbesuch.<br />
Und in naher Zukunft können wir hoffentlich<br />
mal wieder einen großen Erfolg in Händen<br />
halten! Nur der <strong>HSV</strong>!<br />
37
Wie ie so oft bei Fanclubgründungen<br />
entstanden auch wir aus einem<br />
Freundes- und Bekanntenkreis,<br />
der zusammen zum <strong>HSV</strong> ins Volksparkstadion<br />
ging. Den Beschluss, einen <strong>HSV</strong>-Fanclub zu<br />
gründen, fassten wir am 15.02.1997 nach der<br />
2:3-Heimniederlage gegen 1860 München.<br />
Weil es hauptsächlich aus unserer Ecke die<br />
Anfeuerung in Richtung des technisch hochbegabten<br />
Andreas Fischer gab (in Anlehnung<br />
an seine 4 Kinder) „Fischer Sexmachine“, war<br />
der Name für uns schnell gefunden.<br />
Als Al erstes wollten ll wir i als l <strong>HSV</strong>-Sexmachines <strong>HSV</strong> S hi erkennbar<br />
sein und ließen Schals machen. Später<br />
kamen noch Trikots und unser Plakat dazu,<br />
welches meine Oma genäht hat. Leider überfi<br />
elen uns einige Frankfurter und raubten uns<br />
dieses. Ein Jahr später wollten sie es zerreißen,<br />
schafften es aber nur teilweise. Trotzdem<br />
setzten wir uns an die Nähmaschine und<br />
machten ein neues. Wir fuhren zu vielen Auswärtsspielen,<br />
hatten gemeinsam viel Spaß und<br />
schöne Erlebnisse und Ideen für alles Mögliche.<br />
Es seien nur einige genannt: neue <strong>HSV</strong>-Songs,<br />
Entwurf einzelner Sexmachines-Artikel, Verschiebung<br />
des Bunkers am Heiligengeistfeld<br />
und Aufl ösung des dortigen <strong>Club</strong>s …<br />
38<br />
<strong>HSV</strong>-Sexmachines Text Paul Chmielewski · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Sexmachines<br />
Nachdem der Grieche aus der Westkurve<br />
verschwunden war, übernahmen Michi und<br />
Paul so etwas wie die Koordinierung der Anfeuerung.<br />
Die Ufftas waren einfach „Welt“.<br />
Wir wollten auch etwas „erzieherisch“ auf<br />
die Westkurve eingehen und das Senftuben-<br />
und Böllerwerfen unterbinden. Das gelang<br />
uns jedoch nicht.<br />
Nach einigen Probespielen entschieden wir<br />
uns umzuziehen. Wir zogen in den RentnerBlock<br />
A der Westkurve und wollten von<br />
dort aus mehr Einsatz aus dem E-Block herauskitzeln.ki<br />
l<br />
Gerne benutzten wir Kassenrollen zum Einlaufen<br />
unserer Jungs oder zum Torjubel. Weil<br />
es damals noch Absprachen zwecks Choreografie<br />
nicht gab, versteckten wir nach den<br />
Spielen die Materialien für das nächste Spiel<br />
im Gras oder Laub hinter dem Fanartikelstand<br />
am A-Block. Das waren noch Zeiten!<br />
Eine der lustigsten Geschichten ereignete<br />
sich auf einer Sonderzugfahrt in den Ruhrpott.<br />
Unser Idol, Andreas Fischer, war inzwischen<br />
von seiner Ehefrau getrennt und<br />
spielte nicht mehr im Trikot mit der Raute.<br />
Eine junge Dame mit einigen Köfferchen stieg<br />
in unser Abteil. Es war offensichtlich, dass sie<br />
in den falschen Zug gestiegen war. Irgendwann<br />
haben wir sie in unsere Gespräche eingebunden.gebunden.<br />
Es stellte sich heraus, dass sie die<br />
aktuelle Freundin von Andreas Fischer war.<br />
Auf die <strong>HSV</strong>-Sexmachines angesprochen, erzählte<br />
sie uns eine Geschichte, die sich nach<br />
einem einem ihrer Besuche Besuche im im Volksparkstadion ereignet<br />
hatte. Sie fragte ihren Liebling: „Du,<br />
Andreas, ist dieses Plakat „<strong>HSV</strong>-SEXMACHI-<br />
NES“ für Cardoso?“ Darauf antwortete Fischer<br />
kleinlaut: „Nee, das ist für mich!“ Wir<br />
haben haben Tränen gelacht!<br />
Der D UUmbau b ddes VVolksparkstadions lk k di kam k für fü<br />
uns etwa zwei Jahre zu früh, um richtig groß<br />
werden zu können. Ich weiß aber nicht, ob<br />
das von der Mehrheit gewollt war.<br />
Heute sind wir ein ruhiger Fanclub mit 40<br />
Mitgliedern, die meisten aus HH oder Umland,<br />
einer in Schweden. Ein Teil von uns behielt<br />
bis heute noch die geographische Lage<br />
des alten A-Blocks, 22 A, ein anderer Teil ist<br />
im 24 A zu finden. Einige von damals haben<br />
wegen immer größerer Ordner- und Polizeipräsenz<br />
mit regelmäßigen Stadionbesuchen<br />
aufgehört. Wir sind trotzdem durch einige<br />
Mitglieder bei jedem <strong>HSV</strong>-Spiel vertreten.<br />
supporters news
Hrubesch Youth<br />
Wir sind ein kleiner, aber feiner Fanclub<br />
mit ein (dreckigen) Dutzend<br />
Mitgliedern. Gewählt wurde der<br />
Name, da man gemeinsam Hrubesch huldigt.<br />
Zudem hatte ein Mitglied des Fanclubs mal<br />
eine Band, die ebenso hieß. Gegründet wurde<br />
die „Hrubesch Youth“ im August 2008, die<br />
meisten Mitglieder stammen aus Hamburg.<br />
Ausnahmen bilden da nur ich (Pinneberg) und<br />
der Vorzeige- D-Promi Axel Formeseyn.<br />
Interview mit Andreas Kloß<br />
Andreas Kloß, mittlerweile 20 Jahre als<br />
aktiver Fan mit dem <strong>HSV</strong> unterwegs,<br />
ist seit 2005 Mitglied der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s und hier für den<br />
Bereich Fanclub-Betreuung zuständig. Die sn<br />
sprach mit Andreas über diese Aufgabe:<br />
supporters news: Moin, Andreas, wofür stehen<br />
die Fanclubs des <strong>HSV</strong> für dich? Welche Bedeutung<br />
haben sie in der Fanszene?<br />
Andreas Kloß: In Schlagworten stehen die Fanclubs<br />
für:<br />
· absolute Treue! Die Fanclubs gehen mit Verein<br />
und Mannschaft durch dick und dünn.<br />
Das war schon immer so und wird auch immer<br />
so bleiben.<br />
· Familie! Viele Fanclubs organisieren Fahrten<br />
zu den Heim- und Auswärtsspielen, produzieren<br />
eigene Fanclubartikel und bieten ihren<br />
Mitgliedern durch die regelmäßigen Gemeinschaftsabende<br />
ein nicht zu unterschätzendes<br />
soziales Umfeld im Zeichen der Raute.<br />
Ausgabe 65<br />
Text Kim Kristofer Kant · Foto <strong>HSV</strong> OFC Hrubesch Youth<br />
Die meisten von uns stehen im Block 22A.<br />
Ab und an geht es auch nach auswärts,<br />
sehr oft zum <strong>HSV</strong>- Eishockey oder auch zum<br />
1887-Bruder Odense BK nach Dänemark.<br />
Letztes Jahr wurde aus gegebenem Anlass<br />
ein Niederlande-Schal gefertigt. Desweiteren<br />
gibt es eine Auflage von verschiedenen<br />
Fanclub- und Spieltagsbuttons (wobei die<br />
Bremenauflage immer aktuell ist).<br />
Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
· Gemeinschaft! Die Fanclubs richten Fußballturniere,<br />
Konzerte, Stammtische und sonstige<br />
Veranstaltungen nicht nur für ihren<br />
Fanclub, sondern auch für andere Fanclubs<br />
und Fans aus und sorgen so, zusammen mit<br />
den Fahrten zu den Heim- und Auswärtsspielen,<br />
für eine Vernetzung und ein Gemeinschaftsgefühl<br />
der Fanclubs untereinander.<br />
Somit sind die Fanclubs ein wichtiger Bestandteil<br />
der Fanszene und nicht mehr wegzudenken!<br />
supporters news: Bist du selber Mitglied in einem<br />
Fanclub?<br />
Andreas Kloß: Anfang der 90er leitete ich mit<br />
einem Kumpel den Sauerländer Fanclub „FIRST<br />
CLASS“, zur Mitgliedergewinnung war ich damals<br />
sogar beim lokalen Radiosender zu einem<br />
Interview eingeladen. Unsere Mitgliederzahl<br />
lag bei rund 15 Personen und mit dem Fanclub<br />
fi ng damals auch das regelmäßige Fahren<br />
zu den Spielen des <strong>HSV</strong> an. Irgendwann verlief<br />
sich der Fanclub und wir nannten unseren<br />
losen Zusammenschluss schlicht <strong>HSV</strong>-Freunde<br />
Sauerland, ohne ein Fanclub zu sein. Mittlerweile<br />
lebe ich über sechs Jahre in Hamburg<br />
und bin hier nicht mehr in einem Fanclub aktiv,<br />
allerdings bin ich schon seit ein paar Jahren<br />
Ehrenmitglied bei Hermanns treuer Riege.<br />
supporters news: Wie viele <strong>HSV</strong>-Fanclubs gibt<br />
es überhaupt?<br />
Andreas Kloß: Der aktuelle Stand liegt bei 831<br />
offi ziellen Fanclubs – Tendenz steigend – 36<br />
davon sogar im Ausland!<br />
supporters news: Es gibt <strong>HSV</strong>-Fanclubs in der<br />
ganzen Republik, sogar auf der ganzen Welt,<br />
wie du sagst. Wie kann da der Kontakt gehalten<br />
werden?<br />
Andreas Kloß: Da gibt es natürlich schon Möglichkeiten.<br />
Zum einen bekommen die Fanclubs<br />
regelmäßig Newsletter mit allen Informationen<br />
rund um den <strong>HSV</strong> und den <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>. Vor Ort werden sie zudem von unseren<br />
Regionalbetreuern und Botschaftern betreut,<br />
und natürlich sind auch die Fanbeauftragten<br />
immer für die OFC erreichbar und haben immer<br />
ein offenes Ohr für die Wünsche und die<br />
Anregungen.<br />
Mittlerweile haben wir ja viele regionale Treffen<br />
veranstaltet, wo auch die Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s versucht, regelmäßig vor<br />
Ort zu sein, um sich den Fragen der OFC und<br />
auch der Mitglieder zu stellen. Auch bei Jubiläen<br />
oder sonstigen Veranstaltungen wie Turnieren<br />
oder Festen sind wir vor Ort, entweder durch<br />
die Mitarbeiter des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s oder auch<br />
mit der Botschaft und ehrenamtlichen Helfern.<br />
Dazu bieten wir den Fanclubs zwei Mal im Jahr<br />
die OFC-Versammlung an, bei der ein Spieler<br />
den Fans für Fragen und Autogramme zur Verfügung<br />
steht. Gerade erst haben wir außerdem<br />
die jährlichen OFC-Besuche mit den <strong>HSV</strong>-Profi s<br />
veranstaltet, welche wie immer ein voller Erfolg<br />
waren. Während der Sommertrainingslager in<br />
Österreich wird für alle <strong>HSV</strong>-Fans und Fanclubs<br />
ein Grillabend organisiert, ebenfalls mit Beteiligung<br />
der <strong>HSV</strong>-Profi s. Und nicht zu vergessen natürlich<br />
die Spiele des <strong>HSV</strong>, wo natürlich auch alle<br />
Mitarbeiter bei Bedarf für die Fanclubs da sind.<br />
Alles in allem kann man wohl sagen, dass wir<br />
in ständigem Kontakt zu unseren Fanclubs stehen<br />
und ich glaube nicht, dass es viele Vereine<br />
gibt, die ihren Fanclubs das alles bieten können.<br />
Darauf können wir stolz sein – genauso wie auf<br />
unsere Fanclubs.<br />
39
1. FC Nürnberg – <strong>HSV</strong> e.V.<br />
11. – 13. Dezember 2009,<br />
Freitag, 11. Dezember 2009<br />
Adebarweg, Windfeld, Iserbarg, Gymnasium<br />
Rissen: 14.15 Uhr, acht der üblichen Verdächtigen<br />
unseres Fanclubs (Anni, Dörte,<br />
Franzi, Erni, Jacob, Jürgen, Mattze -im Folgenden<br />
Brackelmann genannt – und Mobau),<br />
sitzen im 9er-Mietwagen.<br />
Ein überdurchschnittliches Mittagsmahl, unter<br />
anderem mit Flusskrebssalat und Weihnachtskeksen<br />
wird ab der Autobahnauffahrt<br />
gereicht. Alles läuft prima. Alles ? – Kurz hinter<br />
Göttingen ertönt ein fragwürdiges Geräusch<br />
und eine in der Dunkelheit nicht näher<br />
zu identifi zierende Wolke hinter dem Auto<br />
lässt uns erschrecken – dazu „Weihnachtsbeleuchtung“<br />
im Armaturenbrett. Also ab auf<br />
den nächsten Parkplatz – das Auto fährt nur<br />
noch 80 – und in der Bedienungsanleitung<br />
unter Selbsthilfe schnell nachgelesen. Hilft<br />
nichts, wir müssen runter von der Autobahn<br />
und fi nden schließlich in Hedemünden eine<br />
Esso-Tankstelle. Brackelmann telefoniert mit<br />
der Autovermietung und etwa 10 Handygespräche<br />
und 2 Stunden später haben wir einen<br />
Ersatzwagen aus Göttingen.<br />
Zwischenzeitlich nehmen wir einen Drink<br />
im nahegelegenen Gasthof. Die Wirtin ist<br />
sichtlich irritiert. So viele Leute in Fußballkleidung<br />
hat sie noch nie auf einem Haufen<br />
gesehen. Ich glaube, sie war erleichtert, als<br />
wir gingen.<br />
Der Rest der Fahrt verläuft unspektakulär.<br />
Erni bekommt eine neue Oma, aber das war<br />
es dann auch schon. Gegen 22.15 Uhr erreichen<br />
wir schließlich das Hotel der Familie<br />
Winkler in Lengenfeld. Leider ist es für<br />
40<br />
Flying Raute Text Michael Ernst · Foto Bauermeister<br />
warme Küche etwas spät, aber die gereichten<br />
Brotzeiten sind hervorragend. Nach einigen<br />
Kupfern fallen wir alle müde ins Bett.<br />
Samstag, 12. Dezember 2009<br />
Pünktlich um ½ 9 erscheinen alle Mitfahrer<br />
zum Frühstück. Das Zählen müssen wir<br />
allerdings noch üben, weiß doch nur Zwergin<br />
7 ihre Nummer. Das Frühstück ist kaum<br />
beendet, da erscheint am Nachbartisch ein<br />
<strong>HSV</strong>-Aufsichtsratskandidat und bestellt sich<br />
zum Frühstück ein Bier. Was bleibt uns da<br />
anderes übrig als nachzuziehen?<br />
Gegen 10 Uhr fahren wir in die Nürnberger Altstadt<br />
und erleben einen ausgedehnten Bummel<br />
über den berühmten Christkindlmarkt.<br />
Nach einer Stärkung in einer Gaststätte, Jacob<br />
und Annika sind seitdem Geschwister,<br />
geht es endlich zum Stadion. Um 14.15 Uhr<br />
haben wir unsere Plätze eingenommen und<br />
stellen eine fi ese Kälte fest. Nicht einmal ein<br />
Bier trinken wir, dazu ist es einfach zu kalt.<br />
Eine abwechslungsreiche erste Halbzeit mit<br />
einem möglichem 3:3 sehen wir, leider fallen<br />
keine Tore, aber das kennen wir ja schon.<br />
Wir verjagen die Angst der letzten Spiele<br />
und legen uns auf ein 3:0 fest. Und tatsächlich:<br />
eine wirklich überzeugende zweite<br />
Halbzeit mit einem verdienten 4:0 und dazu<br />
noch mit gutem Fußball.<br />
Gut ausgekühlt erreichen wir das Auto und<br />
fahren recht zügig vom Parkplatz Richtung<br />
Lengenfeld, wo auf einige Sauna und<br />
Schwimmbad, auf andere die Sportschau<br />
wartet. Das Abendessen ist vorzüglich und<br />
derart reichhaltig, dass nur noch wenig Platz<br />
für Bier ist und wir für unsere Verhältnisse<br />
doch recht früh ins Bett gehen.<br />
Sonntag, 13. Dezember 2009<br />
Nach einem erneut tollen Frühstück – nur<br />
Dörte kann sich nicht zurückhalten und<br />
nimmt ein Glühbier (übrigens: Glühbier ist<br />
heiß, Dörte!), – sitzen wir gegen 10.30 Uhr<br />
im Auto und fahren über die neuen Bundesländer<br />
Richtung Heimat und das durch das<br />
verschneite Thüringen ganz dicht an Oberhof<br />
vorbei, durch den mit rd. 8 km längsten<br />
Autobahntunnel Deutschlands. Teilweise sind<br />
die Straßen nur nachlässig geräumt und unsere<br />
Fahrer Brackelmann und Jürgen müssen<br />
mächtig aufpassen. Ein weiteres Highlight erwartet<br />
uns in einer Gaststätte im Herzen Thüringens.<br />
Der Blick auf die außen hängende<br />
Speisekarte überrascht uns. Speisen von 4,90<br />
€ bis 10,90 € und ein Pils 0,3 nur 1,30 € (oder<br />
doch Ostmark?). Also rein da und schon haben<br />
wir eine Zeitreise hinter uns. So muss es<br />
früher im anderen Teil Deutschlands ausgesehen<br />
haben. Die Zeit scheint stehengeblieben<br />
(vgl. die Preise): das Besteck mit Plastik<br />
ummanteltem Griff ist Original made in GDR,<br />
die Teller ebenso.<br />
Das Essen und die Getränke sind wunderbar<br />
und wir können uns nicht erinnern, schon<br />
mal irgendwo (im Westen) mit 8 Personen<br />
für insgesamt 80 € reichlich und gut gegessen<br />
und getrunken zu haben. Der Spruch des<br />
Wirtes auf unser Lob für die Küche lautet<br />
sinngemäß: „Satt werden müsst ihr“. Lassen<br />
wir das mal unkommentiert. Mit nur 1½<br />
Pipipausen erreichen wir um 19 Uhr Hamburg<br />
mit 3 Punkten und viel neuen Erfahrungen<br />
im Gepäck.<br />
Der Schreiberling sagt an dieser Stelle vielen<br />
Dank an:<br />
· Brackelmann für die Organisation der<br />
Reise,<br />
· Brackelmann (der fährt sonst ja nur Trecker)<br />
und Jürgen für die sichere und umsichtige<br />
Fahrerei,<br />
· die Crews von Dello und Enterprise, die<br />
recht schnell und unbürokratisch ein Ersatzfahrzeug<br />
organisiert haben,<br />
· Jürgen für die tolle Route zurück und natürlich<br />
· an Biene, die leider nicht mit konnte, für<br />
das Besorgen der Karten<br />
· und an die Mannschaft, die uns ein schönes<br />
Spiel gezeigt hat.<br />
Eine Wiederholung ist unbedingt angezeigt.<br />
supporters news
Sehhunde Text Regina Hillmann · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Seehunde<br />
Unser Jahrestreffen für die Saison<br />
2010/2011 führte uns vom<br />
05.11.2010 bis zum 07.11.2010 nach<br />
Hamburg zum dortigen <strong>HSV</strong>, dem einzigen<br />
Verein, der als Gründungsmitglied nicht abgestiegen<br />
ist.<br />
Nach dem üblichen Check-in und dem<br />
Abendessen hielt Hermann Schulz, seines<br />
Zeichens Greenkeeper, einen anschaulichen<br />
Vortrag über das nicht zu vernachlässigende<br />
Arbeitsmittel, den Rasen. Hier erfuhren die<br />
Teilnehmer vieles über Temperaturen, Beschaffenheit,<br />
Kosten und schlaflose Nächte,<br />
die Herr Schulz dann hat, wenn das Hamburger<br />
Wetter sich von seiner nassen Seite<br />
zeigt. Letzteres war zugleich der Grund dafür,<br />
dass er kein Material mitbringen konnte,<br />
Ausgabe 65<br />
da die Inhaber des Hotels wohl Einspruch<br />
erhoben hätten. Ein Umstand, der den Teilnehmern<br />
einen ungeahnten Vorteil einbringen<br />
sollte.<br />
Der Samstag stand ganz im Zeichen des aktiven<br />
Fußballs. Zum Warm-up ging es zunächst<br />
in die Blindenschule. Auf dem dortigen Gelände<br />
brachten einige Vertreter der Blindenfußballmannschaft<br />
des FC St. Pauli den eigenen<br />
Fußball näher, und bei einem kleinen Spiel<br />
konnten die <strong>Club</strong>mitglieder einen Eindruck gewinnen.<br />
Um 15.30 Uhr war Anpfi ff zum Bundesligaspiel<br />
zwischen dem <strong>HSV</strong> und der TSG<br />
Hoffenheim, das mit 2:1 endete. Die Reportage<br />
wurde professionell von Studenten der<br />
Universität Hamburg durchgeführt, so dass die<br />
Zuhörer eine objektive Meinung beim anschlie-<br />
ßenden Abendessen kundtun konnten. An dieser<br />
Stelle danken wir herzlich dem <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>, der den Fanclub Sehhunde zum Besuch<br />
dieses Bundesligaspiels eingeladen hatte.<br />
Der Sonntag sollte, wie bereits oben erwähnt,<br />
zu einem denkwürdigen Tag für die<br />
Teilnehmer werden. Herr Frank Hanssen<br />
führte die Gruppe durch das <strong>HSV</strong>-Museum<br />
und stellte den Verein durch seine verbalen<br />
Beiträge und durch Audiobeiträge sehr<br />
anschaulich vor. Die anschließende Stadionführung<br />
bot einen Einblick in verschiedene<br />
Sitzplatzbereiche, Logen, Mixed Zone,<br />
Kabine und den Wellness-Bereich. Schlusspunkt<br />
war der Einlauf der Fanclubmitglieder<br />
in den Innenraum des Stadions mit musikalischer<br />
Untermalung des Liedes „<strong>HSV</strong> forever<br />
and ever“.<br />
Und nun durften die Besucher mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Greenkeepers die<br />
Fingerspitzen auf den heiligen Rasen der<br />
Arena legen.<br />
Beim gut bürgerlichen Essen gab es die<br />
gewohnte Manöverkritik, die Herr Oliver<br />
Scheel, Vorstandsmitglied des <strong>HSV</strong>, persönlich<br />
entgegennahm. Selbstverständlich<br />
stand er auch für Fragen rund um den Verein<br />
zur Verfügung.<br />
Besonders möchten wir uns an dieser Stelle<br />
bei den Führungskräften des <strong>HSV</strong> für das<br />
gelungene Wochenende bedanken und last<br />
but not least bei unseren Begleitern, ohne<br />
die die Veranstaltung nicht hätte stattfinden<br />
können.<br />
41
Der christliche <strong>HSV</strong>-Fanclub „Totale<br />
Offensive e.V.“ (TO) hat sich im Sommer<br />
2005 mit dem Ziel gegründet,<br />
<strong>HSV</strong>-Fans zu begeistern für ein gewalt- und<br />
suchtfreies Leben – innerhalb und außerhalb<br />
der Stadien.<br />
Durch unsere regelmäßigen Kids-Begleitungen,<br />
zu denen wir bis zu 200 Kinder und<br />
Jugendliche ins Stadion mitnehmen, ermöglichen<br />
wir vielen, den <strong>HSV</strong> zum ersten Mal in<br />
ihrem Leben live im Stadion zu erleben. Die<br />
meisten Kinder können sich sonst die teuren<br />
Eintrittskarten nicht leisten oder dürfen<br />
allein nicht ins Stadion. Wir sind dem <strong>HSV</strong><br />
und der Hochbahn dankbar, dass sie unsere<br />
Kids-Aktionstage, die es seit 2006 gibt, unterstützen.<br />
Wir wollen, dass unser <strong>HSV</strong>-Fannachwuchs<br />
Fußball von einer positiven Seite<br />
kennenlernt. Vor den Spielen bieten wir den<br />
Eltern und Jugendlichen humorvolle altersgerechte<br />
Präventionsshows gegen Gewalt und<br />
Sucht an. Erste Fernsehberichte über unsere<br />
Aktionstage wurden vom ZDF und Bibel-TV<br />
bereits gesendet.<br />
Am Weltkindertag 2006 erhielt der christliche<br />
Fanclub in der Handelskammer Hamburg<br />
den Kinderförderpreis der Hamburger Sozialbörse.<br />
Damit wurde erstmalig ein <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
für sein soziales Engagement mit einem<br />
derartigen Preis ausgezeichnet. Christian Reichert<br />
nahm als Mitglied und einer der Schirmherren<br />
des Fanclubs an der Preisverleihung teil.<br />
Weitere Schirmherren der TO sind Zé Roberto,<br />
Collin Benjamin, Bastian Reinhardt, Rodolfo<br />
Cardoso, Oliver Scheel, Udo Bandow und Hermann<br />
Rieger.<br />
42<br />
Totale Offensive Text Thorsten Hüner · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Totale Offensive<br />
Im Sommer 2007 haben wir den „TO-Kids-Cup“<br />
ins Leben gerufen, damit auch die Kinder und<br />
jugendlichen <strong>HSV</strong>-Fans ihr eigenes Fußballturnier<br />
ausspielen können. Beim 1. TO-Kids-Cup<br />
2007 spielten 140 Kinder um den Sieg. Die 750<br />
€ Erlös des Benefi z-Turniers erhielten krebskranke<br />
Kinder im UKE. Beim 2. TO-Kids-Cup<br />
2009 hat sich die Spende mehr als verdoppelt,<br />
so dass wir der „Stiftung Mittagskinder“ für sozial<br />
benachteiligte Kinder in Hamburg 1.600 €<br />
überweisen konnten. Wir freuen uns, dass wir<br />
über die christliche Stiftung „Profi fußballer helfen<br />
Kindern“ zudem vergünstigte Sitzplatzkarten<br />
für ausgewählte <strong>HSV</strong>-Heimspiele anbieten<br />
können. Zusätzlich zur günstigen Karte gibt es<br />
ein Geschenk (z. B. Schal oder Bälle). Besonders<br />
wichtig ist uns, dass pro Eintrittskarte 4 Euro für<br />
notleidende Kinder in der Welt gespendet werden.<br />
Bei manchen Projekten arbeitet die christliche<br />
Stiftung mit dem DFB zusammen. Wir sind<br />
dankbar, dass wir durch den Kauf der Karten<br />
mithelfen konnten, dass bisher etwa 2.000 Euro<br />
für notleidende Kinder gespendet wurden.<br />
Im Herbst 2008 machten wir unsere 1. Auswärtsfahrt<br />
mit Kindern und Jugendlichen nach<br />
Berlin. Mit vier Bussen und 200 <strong>HSV</strong>-Fans (3 €<br />
die Busfahrt) besuchten wir den christlichen<br />
Hertha-Fanclub „Totale Offensive“, der uns<br />
herzlich bewirtete und ein attraktives Vorprogamm<br />
zur Einstimmung auf das Spiel zeigte.<br />
Sportlich zwar Gegner, menschlich aber<br />
Freunde: Im Stadion saßen wir mit Hermann<br />
Rieger und der TO Berlin in einem eigenen<br />
Block, für den uns Hertha BSC Sonderkonditionen<br />
gab, um die friedliche Aktion der beiden<br />
Fangruppen zu unterstützen.<br />
Mit rund 400 Mitgliedern ist die TO einer der<br />
größten <strong>HSV</strong>-Fanclubs. Unter den Mitgliedern<br />
sind jahrzehntelange <strong>HSV</strong>-Fans und Newcomer,<br />
Christen aller Konfessionen (aus etwa 80<br />
Gemeinden) und Fans, die mit Glauben oder<br />
Kirche nichts am Hut haben, aber unsere Ziele<br />
und Aktivitäten gut fi nden. Bei uns ist jeder<br />
willkommen.<br />
In der TO haben wir auch Mitglieder, die früher<br />
mit großen Alkoholproblemen zu kämpfen<br />
hatten, aus denen sie herausfanden und<br />
einen Neuanfang schafften. Zudem haben wir<br />
auch einige Mitglieder, die sich früher im Umfeld<br />
der Hooliganszene aufhielten und durch<br />
den christlichen Glauben inneren Frieden und<br />
eine neue Gesinnung gefunden haben. Deshalb<br />
bieten wir auch allen anderen <strong>HSV</strong>-Fans,<br />
die Hilfe suchen, gezielte Unterstützung auf<br />
Fanebene an, z. B. bei Problemen mit Suchtstoffen,<br />
Gewalttätigkeit, Arbeitslosigkeit oder<br />
in der Familie.<br />
Besonders wichtig ist uns, Vorurteile und langjährige<br />
Feindseligkeiten zwischen den Fans<br />
verschiedener Vereine abzubauen. Trotz aller<br />
gewollten sportlichen Rivalität wünschen wir<br />
uns einen friedlichen Umgang mit den anderen<br />
Fans. So haben wir vor Kurzem unser fünfjähriges<br />
Vereinsjubiläum im Sommer 2010 mit Spielern<br />
und Fans aus beiden Hamburger Lagern<br />
gemeinsam gefeiert und beim 3:0-Sieg beim<br />
WM-Spiel Deutschland – Australien viel Spaß<br />
und eine tolle Gemeinschaft gehabt.<br />
Weitere Infos und Bilder gibt es unter<br />
www.totale-offensive.de.<br />
Mail: <strong>HSV</strong>@totale-offensive.de<br />
Tel. 040/982 63 457<br />
supporters news
Mega Hamburger Kiel<br />
Name unseres Fanclubs ist<br />
aus heutiger Sicht etwas frag-<br />
„Der<br />
würdig“, meint Gründungsmitglied<br />
Lars Griese und erklärt: „Dieser<br />
entstand im besten Burger-Laden der Stadt,<br />
wir haben wohl zu viele „Mega Hamburger“<br />
verspeist.“ Während die Aurette in der<br />
Kieler Bergstraße aber mittlerweile ihre Türen<br />
schließen musste, blieb der erste Kieler<br />
<strong>HSV</strong>-Fanklub dem Bundesliga-Dino bis<br />
heute treu. Das erklärte Ziel für die damalige<br />
Gründung im Jahr 1998 war die Unterstützung<br />
des Hamburger SV im Abstiegskampf.<br />
In der Kneipe „Cheers“ des ehemaligen Fanklub-Präsidenten<br />
Norbert wurden schnell<br />
Nägel mit Köpfen gemacht. Mit Beginn<br />
der Saison1998/99 unternahm man Fahrten<br />
zu allen Heim- und Auswärtsspielen.<br />
„Wir sind fast alle <strong>HSV</strong>-Mitglieder geworden<br />
und hatten klassische Vereinsstrukturen<br />
(Präsi, Vize, Kassenwart) aufgebaut“,<br />
erinnert sich Griese. Bis zu 50 Mitglieder<br />
wurden damals registriert, später allerdings<br />
unendlich viele Karteileichen. Zerwürfnisse<br />
untereinander führten dann letztendlich<br />
zur Gesundschrumpfung auf rund 15 Mitglieder,<br />
die sich mittlerweile seit rund zehn<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887<br />
Unser Fanclub „<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887“<br />
wurde am 01.08.2009 gegründet. Sitz<br />
unseres Fanclubs ist in Münsingen, Baden-Württemberg<br />
– ca. 60 km von Stuttgart<br />
bzw. 743 km von der Imtech Arena entfernt.<br />
Unser Fanclub besteht aus 22 Mitgliedern, davon<br />
sind drei Ehrenmitglieder (Horst Becker,<br />
Bastian Reinhardt und Katja Kraus Ehren- und<br />
aktives-Mitglied). Unser jüngstes Mitglied ist<br />
fünfJahre alt, unser ältestes aktives Mitglied<br />
53 Jahre.<br />
Seit 5. August 2009 wurde unsere Homepage<br />
www.hsv-fanclub-1887.jimdo.com schon über<br />
Ausgabe 65<br />
Text Sven Hornung · Foto Ströh<br />
Jahren kennen. „Wir sind kein klassischer<br />
Fanklub mehr (kein Präsi, kein Beitrag), sondern<br />
ein großer Freundeskreis, der zum <strong>HSV</strong><br />
und Länderspielen fährt und jeden Donnerstag<br />
im „Strongbows“ – dem <strong>Supporters</strong> Pub<br />
in Kiel – Bier trinkt“, so Griese weiter. Tradition<br />
besitzen die alljährlichen Vatertagstouren<br />
und Weihnachtsfeiern mit Tombola.<br />
Einziger Wehmutstropfen in der Fanklubge-<br />
11.000 mal angeklickt. Die meisten Besucher<br />
sind aus Hamburg und München zu verzeichnen.<br />
Aber auch vom Ausland aus, wie z. B.<br />
Schweiz, Schweden, Türkei, wurde unsere<br />
Homepage schon besucht.<br />
Unser Fanclub trifft sich jeden letzten Montag<br />
eines jeden Monats zu seinem Stammtisch. Aktivitäten,<br />
wie z. B. Bowling, Kniffeln, Wanderungen<br />
oder einfach gemeinsam ein Spiel unseres<br />
<strong>HSV</strong> ansehen, stehen hier auf dem Programm.<br />
Auch Ausfahrten zu Spielen des <strong>HSV</strong> werden regelmäßig<br />
von unserem Fanclub besucht. Letzte<br />
Saison fuhren wir nach Stuttgart, München,<br />
Nürnberg, Dortmund und natürlich nach Hamburg.<br />
Diese Saison wurden/werden Spiele in<br />
Frankfurt, Hamburg, Dortmund, Stuttgart und<br />
München besucht.<br />
Im Juni 2010 veranstalteten wir unser 1. Elfmeterturnier<br />
für Fanclubs von Mannschaften der<br />
1. Bundesliga. Trotz schlechten Wetters konnten<br />
wir aus der Umgebung 11 Mannschaften<br />
begrüßen und erlebten einen wunderschönen<br />
Tag (siehe Zeitungsartikel). Schon jetzt wurden<br />
schichte war die Entwendung des Banners<br />
beim DFB-Pokal-Spiel in Dresden.<br />
Info Mega Hamburger Kiel: Neue Mitglieder<br />
sind herzlich willkommen. Meldet<br />
Euch einfach bei Lars Griese<br />
(schottergriese@googlemail.com) oder Sven<br />
Hornung (sven-hornung@t-online.de)<br />
Die Mega Hamburger Kiel bei der traditionellen Vatertagstour (2009) am Fördestrand.<br />
Text Dirk Endler · Foto <strong>HSV</strong> OFC 1887<br />
wieder Planungen für das 2. Elfmeterturnier im<br />
Mai 2011 gemacht.<br />
Um noch mehr <strong>HSV</strong>-Fans für unseren Fanclub<br />
zu gewinnen, läuft bis Ende 2010 die Aktion<br />
„Mitglieder werben Mitglieder“. Hier können<br />
sich unsere Mitglieder für jedes neue Mitglied,<br />
das sie geworben haben, tolle „Preise“ aussuchen,<br />
z. B. eine Karte für ein Bundesligaspiel<br />
nach Wahl.<br />
Eigene Fanclub-Caps und Fanclub-Schals konnten<br />
wir Dank der Unterstützung unserer drei<br />
Sponsoren drucken lassen. Durch regelmäßige<br />
Abstimmungen auf unserer Homepage werden<br />
bei der Auswahl bzw. Bestellung solch eines<br />
Fanclub-Accessoires alle Mitglieder einbezogen.<br />
Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Fanclub-Gemeinschaft<br />
sehr gut ist und wir uns noch<br />
ganz viele neue Mitglieder für unseren Fanclub<br />
wünschen.<br />
Schwarz-weiß-blaue Grüße,<br />
die Vorstandschaft<br />
43
Endlich war soweit: 14 fußballbegeisterte<br />
<strong>HSV</strong>er/-innen gründeten am 06. September<br />
2008 in Oldenburg (Niedersachsen)<br />
einen neuen <strong>HSV</strong>-Fanclub! Am 20.03.2009 erhielten<br />
wir im Rahmen eines Fanclubtreffens<br />
im Presseraum unseres Volksparkstadions aus<br />
den Händen von Mladen Petric unsere OFC-<br />
Urkunde.<br />
Unser <strong>HSV</strong>-Fanclub Lappanrauten sieht sich in<br />
erster Linie als Anlaufstelle aller in und um Oldenburg<br />
ansässigen <strong>HSV</strong>-Fans. Einer unserer<br />
zentralen Leitsprüche lautet: „Gemeinsam tragen<br />
wir die Raute im Herzen und werden unsere<br />
Liebe zum <strong>HSV</strong> weitertragen, auf dass in<br />
Oldenburg wieder Blau-Weiß-Schwarz getragen<br />
und gelebt wird!“ Um dieses Vorhaben<br />
voranzutreiben, sehen wir unseren <strong>HSV</strong>-Nachwuchs<br />
als wichtige Säule unseres Handelns<br />
und Denkens, dafür steht der Zusatz „Der Familien-Fanclub“.<br />
Am 18.09.2008 erschien in<br />
der Lokalausgabe der Nordwest Zeitung ein<br />
erster ausführlicher Pressebericht über unseren<br />
<strong>Club</strong> unter der Überschrift „Blauer Farbtupfer<br />
im grünen Werder-Land“, welcher erfreulicherweise<br />
einen enormen Anstieg unserer Mitgliederzahl<br />
zur Folge hatte.<br />
Namensgeber unseres Fanclubs sind das Oldenburger<br />
Wahrzeichen der „Lappan“ (Glockenturm<br />
eines der ehemaligen fünf Stadttore<br />
Oldenburgs) und das <strong>HSV</strong>-Logo die blau-weißschwarze<br />
„Raute“.<br />
Zu den wichtigen Veranstaltungen unseres<br />
Fanclubs ausgerichtet auf alle Altersgruppen<br />
zählen unser jährlich stattfi ndendes Sommerfest,<br />
Weihnachtsfeiern sowie Teilnahmen an<br />
Aktionen befreundeter Fanclubs. Wir organisieren<br />
daher stets Spiele für „Groß und Klein“<br />
und bekommen oft Besuche anderer OFCs. Re-<br />
44<br />
Lappanrauten<br />
Text Eric Opel und Uwe Papa · Fotos Eric Opel<br />
gelmäßige Berichte in der lokalen Presse führen<br />
zu neuen Kontakten.<br />
Viele unserer Mitglieder fahren aktuell „in Eigen-Regie“<br />
zu den Heim- und Auswärtsspielen.<br />
Ziel ist es, künftig eigene Fahrten oder<br />
gemeinsame Fahrten mit anderen Fanclubs<br />
durchzuführen. Eigene <strong>Club</strong>-Fanware kann bequem<br />
über unsere Homepage bestellt werden.<br />
Pro Bundesliga-Saison wird ein kostenloses<br />
Online Tipp-Spiel auf unserer Homepage organisiert.<br />
Der Gewinner erhält am Ende unseren<br />
begehrten Wanderpokal.<br />
Wer hat´s schon gesehen?<br />
Legendär war die Versteigerung eines<br />
von unserem ehemaligen 2. Vorsitzenden<br />
(† Kalle Mitwollen) gebauten „<strong>HSV</strong>-Vogelhauses“.<br />
Marinus Bester hat es für die Aktion<br />
zur „Rettung des deutschen Spatzes“ ersteigert<br />
und seit Dezember 2008 hat unser geliebtes<br />
„Volksparkstadion“, wohl als einziges<br />
Stadion auf der Welt“, ein eigenes Vogelhaus<br />
noch dazu im passenden Vereins-Outfi t. Voll<br />
ausgestattet mit Futterhaus, Vogelnest, Balkon<br />
und „<strong>HSV</strong>-live – Sattelitenschüssel. Zu bewundern<br />
ist das gute Stück an der Ost-Tribüne<br />
auf der linken Seite beim Spieler-Parkplatz.<br />
Bisherige Highlights<br />
Ein erstes Highlight war die regionale OFC-<br />
Veranstaltung vom 08.12.2008 bei uns in Oldenburg.<br />
Ursprünglich war ein Fanclubbesuch<br />
der <strong>HSV</strong>-Spieler Thiago Neves und Alex Silva<br />
geplant. Wegen einer Verletzung Alex Silvas<br />
beim Auswärtsspiel in Köln musste seitens des<br />
<strong>HSV</strong> aber kurzfristig umdisponiert werden, so<br />
dass „Jojo“ Liebnau, Manfred Ertel sowie Ex-<br />
Spieler und <strong>HSV</strong>-Team-Manager Marinus Bes-<br />
ter für die Veranstaltung gewonnen werden<br />
konnten, welche den ca. 150 auch aus anderen<br />
OFC Fanclubs angereisten Fans Rede und Antwort<br />
standen und einige sehr interessante Hintergrundinformationen<br />
zur anstehenden Wahl<br />
des Aufsichtsrates lieferten.<br />
Im Dezember 2009 wurde der im Jahr zuvor<br />
ausgefallene Spielerbesuch in Oldenburg<br />
nachgeholt. 50 Lappanrauten und weitere 80<br />
angereiste <strong>HSV</strong>-Fans befreundeter Fanclubs<br />
aus der Umgebung begrüßten unsere Spieler<br />
Bastian Reinhardt und Michael Tavares. In lockerer<br />
Atmosphäre und aller Offenheit standen<br />
Spieler und Chef des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />
Ralf Bednarek den Fragen aller Fans Rede<br />
und Antwort. Gegen Ende der Veranstaltung<br />
ließen es sich die Spieler nicht nehmen, allen<br />
Fans in Form von Autogrammkarten und persönlichen<br />
Widmungen auf verschiedenen mitgebrachten<br />
Utensilien zu danken. Ein Duell im<br />
Torwandschießen rundete diesen wirklich gelungenen<br />
Adventsnachmittag ab.<br />
Unsere Mitgliederzahl beträgt derzeit 76 Lappenrauten.<br />
Mehr über uns unter<br />
Homepage: www.lappanrauten.de<br />
Mail-Adresse: mail@lappenrauten.de<br />
Vereinslokal: „Match“, Klingenbergstr. 193,<br />
26133 Oldenburg<br />
supporters news
<strong>HSV</strong> Föhr ever Text Uwe Stammer · Fotos Michael Strauß und Dirk Jensen<br />
Fünf Jahre ist es her, da nahmen sich<br />
einige Insulaner vor, die Insel Föhr für<br />
immer in blau-weiß-schwarze Farben<br />
zu hüllen. Zur Gründungsversammlung eines<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclubs am 1. November 2005 erschienen<br />
65 <strong>HSV</strong> -Fans im „Black Pearl“, bis<br />
heute unsere Stammkneipe.<br />
Keiner hatte damals eine Vorstellung davon,<br />
dass sich bis zum Jahre 2010 knapp<br />
240 Mitglieder – vom Einjährigen bis zum<br />
Siebzigjährigen – unter dem Dach des <strong>HSV</strong><br />
FÖHR EVER vereinigen würden. Neben Insulanern<br />
haben sich auch viele <strong>HSV</strong>-Fans aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet dem Fanclub<br />
angeschlossen – aus Liebe zum <strong>HSV</strong> und<br />
zur Insel Föhr.<br />
Viele kleine und große Höhepunkte hat der<br />
<strong>HSV</strong> FÖHR EVER erlebt. Viele Fahrten zu<br />
Heimspielen (mit Fähre, Bus und Motorboot),<br />
Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und als bisheriges<br />
Highlight, der Besuch von David Jarolim<br />
auf unserer Insel, der 100 kleine und<br />
große <strong>HSV</strong>er ins Black Pearl lockte.<br />
Einer der Hauptgründe bei uns, den Fanclub<br />
zu gründen, war, gemeinsam Fahrten<br />
zu <strong>HSV</strong>-Spielen zu organisieren. Als Insulaner<br />
schaffen wir es nach einem Spiel nur<br />
selten noch die letzte Fähre zu unserer Insel<br />
zu erwischen.<br />
Gemeinsam hat man es da natürlich leichter,<br />
denn bei einer Fahrt mit 50 Personen hat<br />
man die finanzielle Möglichkeit ein Motorboot<br />
zu chartern, welches einen auch spät<br />
in der Nacht wieder auf unsere Insel bringt!<br />
Für ein Heimspiel im Volkspark nehmen wir<br />
zwölf Stunden Fahrt gerne in Kauf – meistens<br />
ist es das auch wert!<br />
Ausgabe 65<br />
Bei unseren Festen sind in der Regel immer<br />
um die 100 Mitglieder anwesend z. B., um<br />
gemeinsam zu grillen, Kicker- oder Dartturniere<br />
zu spielen oder bei der alljährlichen<br />
Weihnachtstombola einen der vielen Preise<br />
zu ergattern. Die Tombola mit gestifteten<br />
Gewinnen ist ein Höhepunkt der jährlichen<br />
Weihnachts- bzw. Nikolausfeier. Der Reinerlös,<br />
der bis jetzt jedes Jahr ungefäh 600 Euro<br />
betrug, wird einem guten Zweck gespendet.<br />
Besonders liegen uns dabei der Sport und<br />
die Jugend am Herzen. In den Genuss einer<br />
Spende kamen bisher zum Beispiel die<br />
Jugendabteilung des Föhrer Fußballvereins<br />
FSV Wyk, das Jugendzentrum und auch mal<br />
der Förderverein unseres kleinen Inselkrankenhauses.<br />
Der absolute Höhepunkt unserer fünf Fanclubjahre<br />
war der Besuch unseres damali-<br />
gen Kapitäns David Jarolim im April 2008.<br />
Gehofft hatten wir natürlich immer mal auf<br />
den Besuch eines Spielers bei uns, aber die<br />
recht weit entfernte Insellage lässt unsere<br />
Chancen sinken.<br />
Der <strong>HSV</strong> hat es aber möglich gemacht, und<br />
so schwebte bei strahlendem Sonnenschein<br />
um 14.00 Uhr eine Cessna mit David und seiner<br />
Denisa auf unserem kleinen Flugplatz<br />
ein. Zur Abholung hatten wir ein Käfer-Cabriolet<br />
auf <strong>HSV</strong> „gepimpt“ und Präsi Uwe<br />
und Vize Stefan konnten die beiden Gäste<br />
– sichtlich glücklich, auf dem kleinen Rasenplatz<br />
gelandet zu sein – in Empfang nehmen.<br />
Auf direktem Weg ging es ins Black Pearl,<br />
wo die 100 Fans David einen begeisternden<br />
Empfang bereiteten. Eine Stunde stand Jarolim<br />
Rede und Antwort und beantwortete<br />
geduldig alle Fragen, auch die, die bei einer<br />
normalen Pressekonferenz nie gestellt werden.<br />
Bevor es für das Gruppenfoto zu Fuß<br />
an den nahegelegenen Strand ging, schrieb<br />
David geduldig Autogramme und durfte die<br />
Ehrenmitgliedschaft im <strong>HSV</strong> FÖHR EVER entgegennehmen.<br />
Auf der Rückfahrt zum Flugplatz konnten wir<br />
unsere Gäste noch auf ein leckeres Fischbrötchen<br />
einladen und für ein wenig Sightseeing<br />
war auch noch Zeit.<br />
Sehr gerne begrüßen wir wieder mal einen<br />
so sympathischen <strong>HSV</strong>-Profi!<br />
Nach fünf aufregenden <strong>HSV</strong>-Fanclub-Jahren<br />
freuen wir uns auf weitere tolle Jahre und<br />
dass wir dann gemeinsam mit unserem <strong>HSV</strong><br />
auch endlich wieder Titel feiern können.<br />
45
Wir möchten euch allen einen<br />
Einblick in die Entstehungsgeschichte<br />
unseres <strong>HSV</strong>- Fanclubs,<br />
den <strong>HSV</strong>- Rabauken, gewähren.<br />
Ende April entschloss sich Andreas nach langem<br />
Hin und Her einen eigenen <strong>HSV</strong>- Fanclub<br />
zu gründen. Ein Name fiel Andreas<br />
nachts bei einem kühlen Bierchen ein und<br />
schon waren die „<strong>HSV</strong>- Banausen“ geboren.<br />
Durch mein technisches Know- how konnten<br />
wir sehr schnell eine Domain mieten,<br />
eine HP und ein Forum erstellen, welche uns<br />
von Anfang an als Kommunikationsplattform<br />
dienten. Die Homepage ist (nun) unter<br />
http://hsv-rabauken.de/ zu erreichen. Unter<br />
http://forum.hsv-rabauken.de/ findet man<br />
unser Forum.<br />
Der Sitz war damals noch im „Grünen Bereich“,<br />
in Ostfriesland. Von daher war es<br />
sofort klar, dass die <strong>HSV</strong>- Banausen bundesweit<br />
agieren sollten. Da sind wir, so glaubten<br />
wir, der einzige <strong>HSV</strong>- OFC. Da standen<br />
wir nun im Forum am Anfang mit zwei bis<br />
vier Leuten. Durch Mundpropaganda konnten<br />
wir schnell einige Anhänger finden. Wir<br />
wurden schnell ein kleiner fester Stamm: Alle<br />
hingen sich sehr rein, um diese Sache mit viel<br />
Elan voranzutreiben.<br />
Ende Mai waren der grundsätzliche Aufbau<br />
der Homepage und des Forums fertig. Zu<br />
dieser Zeit wurde auch der erste Moderator<br />
des Forums bestimmt. Auch wenn unsere<br />
Aktivitäten bis dahin hauptsächlich im Inter-<br />
46<br />
<strong>HSV</strong>-Rabauken<br />
Text Andreas Koch · Fotos Anette Nolden und Sascha Habeck<br />
net abliefen, war schon zu erkennen, dass<br />
die Rabauken sich schon sehr bald regelmäßig<br />
im realen Leben treffen würden. Ein weiterer<br />
„Techniker“ kam ins Team, viele Leute<br />
meldeten sich an. Im Juli waren Homepage<br />
und Forum in einem Stadium, von dem wir<br />
selber sagen konnten: „Das kann sich sehen<br />
lassen.“ Nun wollten wir auch OFC werden!<br />
Dann kam der Rückfall. Was war passiert?<br />
Wir mussten unseren OFC- Namen ändern,<br />
da es schon einen OFC- Namen „Klausen-<br />
Banausen“ gab. Wir versuchten alles, den<br />
Namen zu halten, aber es klappte nicht. Es<br />
wurde eine Umfrage gestartet und es kam<br />
dabei der Name „<strong>HSV</strong>- Rabauken“ raus. Mit<br />
dem Umzug von Andreas wurde der Sitz der<br />
<strong>HSV</strong>- Rabauken nach Uelzen verlegt. Schnell<br />
schlossen sich uns wieder viele Leute aus<br />
dieser Region an.<br />
Offi zieller <strong>HSV</strong>-Fanclub wurden wir dann am<br />
03.11.2009. Unsere OFC- Grundphilosophie<br />
ist ganz klar: Den <strong>HSV</strong>, die Mannschaft überall<br />
zu supporten und versuchen, bei allen Spielen<br />
dabei zu sein, was uns bisher ganz gut gelungen<br />
ist. Wir fahren auch gemeinsam zum<br />
Training unserer Jungs, was immer mit einem<br />
schönen Tag in der schönsten Stadt der<br />
Welt verbunden wird. Durch solche Aktivitäten<br />
sind große Freundschaften unter uns<br />
entstanden, die auch über das <strong>HSV</strong>- Leben<br />
hinausreichen. Unter dem Motto: „<strong>HSV</strong>- Rabauken<br />
helfen“, konnten wir einem kleinen<br />
Jungen, der seine Mutter verloren hat, einen<br />
schönen Tag mit dem <strong>HSV</strong> bescheren. Für etwaige<br />
Aktionen sind wir immer zu haben.<br />
Zu Anfang war es zwar sehr schwer „bundesweit“<br />
zu agieren, jedoch hat sich hier<br />
der Vorteil des Internets und des Forums<br />
gezeigt. Inzwischen gibt es auch regionale<br />
Rabauken- Beauftragte. Als erstes gab es<br />
Beauftragte für den Kreis Ostwestpfahlen-<br />
Lippe, wo wir inzwischen viele Anhänger haben.<br />
Schnell wurden viele Sachen geplant,<br />
Fahrten und Treffen organisiert. Inzwischen<br />
trifft man uns bei jedem Spiel des <strong>HSV</strong> an,<br />
auch wenn es ins Ausland geht! Hier kann<br />
man eine kleine Übersicht finden aus welchen<br />
Bereichen Deutschlands wir kommen.<br />
Leider fehlen uns noch Mitglieder aus den<br />
neuen Bundesländern.<br />
Im Dezember wurde auch unser erster Rabauken-<br />
Fanartikel fertig gestellt. Es war<br />
ein Schlüsselband. Nun gibt es Aufkleber,<br />
Schlüsselband, Kaffebecher, Doppelhalter,<br />
Kapuzenpullover etc. Unser bestes Stück ist<br />
unsere Zaunfahne, die es auch schon früh<br />
gab. Darauf sind wir alle besonders stolz,<br />
da es eben unser Aushängeschild ist. Sie ist<br />
2,30 m lang und 1,20 m breit. Für andere<br />
OFCs ist es normal, dass man so etwas besitzt,<br />
aber wir sind eben stolz darauf, das<br />
alles in so kurzer Zeit geschafft zu haben.<br />
Inzwischen gibt es schon eine zweite größere<br />
Zaunfahne, die nun auch im Fernsehen<br />
und auf Bildern besser zu sehen ist.<br />
Schnell wurden auch Freundschaften zu<br />
anderen Fanclubs besiegelt.Darunter z. B.<br />
die OFCs „<strong>HSV</strong>-Fanatics“, „Blue Signs Hohenwestedt“,<br />
„Lappenrauten Oldenburg“,<br />
„Schwäne Neumünster“, „<strong>HSV</strong>-OFC Die<br />
Sternschnuppen“, „NUR DER <strong>HSV</strong> Schweiz“<br />
und „<strong>HSV</strong>-Freunde Lübeck“. Desweiteren<br />
pflegen wir gute Kontakte zu einem Fanclub<br />
von Hannover 96. Außerdem haben wir auch<br />
supporters news
Kontakte zu den regionalen <strong>HSV</strong>- OFCs,<br />
wie z. B. „Legion Uelzen“ oder „Born in<br />
1887“. Der ist ebenfalls aus Uelzen. Zu<br />
vergessen ist natürlich nicht der <strong>HSV</strong>- OFC<br />
aus Bad Bevensen.<br />
Zuletzt müssen wir noch die Freundschaft<br />
zu den Künstlern „Elvis“, „Mr. Meat“ und<br />
„KC The Jin“ nennen. Das letzte Video von<br />
Elvis` „Ole – <strong>HSV</strong>“ wurde in Zusammenarbeit<br />
mit uns gedreht: http://www.youtube.<br />
com/watch?v=ZJBVT0vm7yo.<br />
Unsere Mitgliederzahl im OFC steht nun<br />
bei ca. 106 Leuten (inkl. Kinder), im Forum<br />
tummeln sich aber schon an die ca.<br />
300 User (davon aber auch viele Leute, die<br />
nur lesen), die immer wieder für frischen<br />
Wind sorgen. Wenn man im Forum gemeldet<br />
ist, heißt es nicht, dass man auch im<br />
OFC sein muss. Dazu besteht keine Pflicht.<br />
Zu den Auswärtsfahrten reisen wir meistens<br />
mit der Deutschen Bahn, da es<br />
schwierig ist einen Bus zu chartern. Das<br />
kommt natürlich dadurch, dass wir aus<br />
ganz Deutschland kommen und nicht zusammen<br />
fahren können. Es ist jedes Mal<br />
ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn wir<br />
neue Gesichter aus dem Forum kennen lernen<br />
oder sich alle wiedersehen.<br />
Wir treffen uns auch außerhalb von <strong>HSV</strong>-<br />
Spielen. So veranstalten wir regelmäßig<br />
Grillabende. Ein großer Event war im Juli<br />
2010. Dort haben wir unser erstes großes<br />
Treffen veranstaltet. Neben Grillen,<br />
Feiern, über Fußball und besonders den<br />
<strong>HSV</strong> diskutieren, konnten wir ein Spiel gegen<br />
die <strong>HSV</strong>- Altliga absolvieren. Das war<br />
natürlich ein großes Erlebnis für alle. Ein<br />
solches Fest wollen wir jährlich wiederholen,<br />
beim nächsten Mal vielleicht auch ein<br />
kleines Turnier gegen andere OFCs ausrichten.<br />
Insgesamt sind wir vollauf zufrieden mit<br />
der Entwicklung von unserem OFC. Wir<br />
haben in so kurzer Zeit viel erreicht, was<br />
uns natürlich auch etwas stolz macht. Es<br />
schließen sich immer neue Leute an, wir<br />
sind eine große eingeschworene Gemeinschaft.<br />
Wir hoffen, wir konnten euch einen kurzen<br />
Einblick in unseren Fanclub verschaffen.<br />
Wenn Fragen bestehen, kann man uns<br />
gerne anschreiben.<br />
Wir verbleiben bis dahin mit schwarzweiß-blauen<br />
Grüßen.<br />
Ausgabe 65<br />
Interview mit Nicole Peters Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist beim <strong>HSV</strong><br />
vor allem für die Fanbetreuung zuständig.<br />
Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Bundesliga-Vereinen wird die Fanbetreuung<br />
bei uns von Fans selber durchgeführt.<br />
Während bei den Bayern oder in<br />
Wolfsburg ehemalige Spieler einen Job als<br />
Fanbetreuer nach der aktiven Karriere bekommen,<br />
werden bei uns die Fans von Fans<br />
betreut. Denn alle Mitarbeiter und auch die<br />
Mitglieder der Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s kommen aus der Fanszene.<br />
Unsere Fanbeauftragten sind durch die Arbeit<br />
an „vorderster Front“ wahrscheinlich<br />
allen bekannt, aber auch hinter den Kulissen<br />
gibt es viel zu tun. Inzwischen arbeiten 15<br />
festangestellte Mitarbeiter beim <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>. Nicole Peters, 32 Jahre, arbeitet beim<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> in der Fan-<strong>Club</strong>-Betreuung.<br />
Sie ist seit über 15 Jahren <strong>HSV</strong>-Fan. Am<br />
Wochenende besucht sie die Heimspiele<br />
(Dauerkarte seit 2000) und auch viele Auswärtsspiele<br />
des <strong>HSV</strong>. Die sn sprach mit Nicole<br />
über die OFCs des <strong>HSV</strong>.<br />
supporters news: Seit wann arbeitest du<br />
beim SC und was sind deine Aufgaben?<br />
Nicole Peters: Ich habe im August 2006<br />
beim SC in der Fan-<strong>Club</strong>-Betreuung angefangen.<br />
Ich kümmere mich um viele administrative<br />
Aufgaben. Unter anderem<br />
verwalte ich die Kontaktdaten, kümmere<br />
mich um Anfragen der Fan-<strong>Club</strong>s, bin aber<br />
auch für das Inkasso der Fan-<strong>Club</strong>-Beiträge<br />
zuständig.<br />
supporters news: Fan-<strong>Club</strong>-Beiträge?<br />
Nicole Peters: Ja, die OFCs zahlen eine jährliche<br />
Gebühr von 60,00 Euro, die allerdings<br />
entfällt, wenn in einem Fan-<strong>Club</strong> mindestens<br />
zehn <strong>HSV</strong>-Mitglieder sind.<br />
supporters news: Warum sollte ich mit meinen<br />
Freunden einen Fan-<strong>Club</strong> gründen?<br />
Nicole Peters: Natürlich geht es darum, mit<br />
seinen Freunden die <strong>HSV</strong>-Leidenschaft gemeinsam<br />
zu leben. Es geht um Zusammenhalt<br />
und natürlich auch eine Menge Spaß.<br />
Aber der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> bietet den offiziellen<br />
Fan-<strong>Club</strong>s auch einiges. Wir zahlen<br />
zum Beispiel auf Antrag einmal im Jahr ei-<br />
nen Zuschuss für Fan-<strong>Club</strong>-Reisen zu Spielen<br />
des <strong>HSV</strong>, unterstützen die OFCs bis zu<br />
zweimal im Jahr mit Sachpreisen für Tombolas<br />
bei Fan-<strong>Club</strong>-Feiern und zu Weihnachten<br />
gibt es ein kleines Überraschungsgeschenk.<br />
Es gibt Ermäßigungen für den Einkauf von<br />
<strong>HSV</strong>-Merchandise-Produkten. Außerdem erhalten<br />
die OFCs über unseren Newsletter<br />
vorab Informationen rund um den <strong>HSV</strong>. Beliebt<br />
sind auch immer die OFC-Versammlungen,<br />
die im Presseraum des Stadions nach<br />
Heimspielen durchgeführt werden. Meistens<br />
kommt ein Profi vorbei und die <strong>HSV</strong>-Fans<br />
können mal persönlich fragen, Autogramme<br />
bekommen oder Fotos mit dem Spieler machen.<br />
In erster Linie geht es aber natürlich<br />
darum, unseren <strong>HSV</strong> auch über die Fan-<br />
<strong>Club</strong>s nach außen zu repräsentieren.<br />
supporters news: Zum Abschluss eine persönliche<br />
Frage: Was war dein schönstes<br />
<strong>HSV</strong>-Erlebnis?<br />
Nicole Peters: Das ist schwer zu sagen, da<br />
ist viel passiert in den letzten Jahren. Aber<br />
besonders schön war sicherlich jeder Sieg<br />
im Stadtderby gegen Braun-Weiß. Deshalb<br />
freue ich mich auch schon ganz besonders<br />
auf das Heimspiel im Februar!<br />
47
Hamburgian 1887 Oberhessen<br />
Die Liebe und Identifikation zum <strong>HSV</strong><br />
sind nicht auf Hamburg oder Norddeutschland<br />
begrenzt. Dies ist in vielen<br />
Teilen der Republik so und auch in der<br />
Mitte Deutschlands, in der Region Oberhessen,<br />
gelegen zwischen Kassel und Frankfurt,<br />
nicht anders.<br />
<strong>HSV</strong>-Fans gab es hier schon immer. Dies resultiert<br />
hauptsächlich aus der Uwe Seeler-Zeit oder<br />
aus der glorreichen Ära unter Zebec/Happel in<br />
den 70er und 80er Jahren. Nur waren sie in der<br />
Masse schwer ausfi ndig zu machen oder sie gaben<br />
sich nicht zu erkennen, denn Fanutensilien<br />
außerhalb des Stadions zu tragen kam ja erst<br />
in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in Mode.<br />
Wolfgang Pfeiffer und Bertram Bonacker zählen<br />
ebenfalls zu den Fans, die während der Ära<br />
Zebec/Happel zum <strong>HSV</strong> fanden. Zu der Zeit<br />
spielte aber weniger der multimediale Einfl uss<br />
eine Rolle, auch die Eltern übernahmen nicht<br />
die Aufgabe das Herzblut eines Vereins zu vererben,<br />
vielmehr war es wohl die erfolgreiche<br />
Zeit, als der <strong>HSV</strong> über Monate und Jahre die ersten<br />
beiden Plätze während der Saison und auch<br />
nach dem 34. Spieltag zierte. Verstärkt wurde<br />
die Attraktivität des <strong>HSV</strong> durch Zeitungs- und<br />
regelmäßige Sportschaupräsenz, denn damals<br />
wurden nur 4-5 ausgewählte Spiele, meist von<br />
den Top-Mannschaften, am Samstagabend gezeigt.<br />
Heute würde man solche Leute womöglich<br />
als „Erfolgsfans“ bezeichnen.<br />
Der Fanclub Blaue-Jungs-Munster ist ein<br />
Familienclub, der sich auf die Fahne<br />
geschrieben hat, Familien eine Chance<br />
zu geben, am Geschehen rund um unseren<br />
<strong>HSV</strong> teilzunehmen. Wichtig ist uns dabei, den<br />
Nachwuchs zu integrieren. Unser jüngstes Mitglied<br />
ist ein Jahr alt. Um allen Mitgliedern die<br />
48<br />
Blaue Jungs Munster<br />
Nachdem sich die Wege von diesen beiden<br />
<strong>HSV</strong>-Fans irgendwann gekreuzt hatten, fasste<br />
man im Januar 2003 den Entschluss, einen<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub für die Region Oberhessen zu<br />
gründen. Über einen kleinen Zeitungsartikel<br />
wurden erste <strong>HSV</strong>-Fans aufmerksam und relativ<br />
schnell merkte man, dass hier ein „schlafender<br />
Riese“ geweckt wurde. Zu Spitzenzeiten<br />
zählte der Fanclub über 120 Mitglieder! Derzeit<br />
sind es, nach Bereinigung von Karteileichen,<br />
immer noch 105. Trotz der über 400 km zum<br />
Volkspark werden im Schnitt pro Saison 15-20<br />
Spiele besucht – vor allem auswärts und bezogen<br />
auf alle Wettbewerbe. Eine Besonderheit<br />
ist dabei, dass vorzugsweise die Spielorte<br />
mit dem Wochenendticket der Bahn angereist<br />
werden, wenn das von den Verbindungen her<br />
möglich ist.<br />
Diese Fahrten sind abwechslungsreich, abenteuerlich<br />
und mit vielen, meist fl üchtigen Bekanntschaften<br />
verbunden. Kurzum: Bei diesen<br />
Text+ Foto Torsten Schrödinger<br />
Text Bertram Bonacker · Foto <strong>HSV</strong> OFC Hamburgian 1887 Oberhessen<br />
Gelegenheit zum geselligen Zusammensein zu<br />
geben, veranstalten wir im Sommer ein großes<br />
Grillfest und eine Weihnachtsfeier in der Adventszeit<br />
mit gutem Essen und Geschenken.<br />
Wir besuchen auch diverse Freizeitparks und<br />
kegeln zweimal im Jahr. Die Heimspiele des<br />
<strong>HSV</strong> besuchen wir regelmäßig. Der Besuch di-<br />
Fahrten stimmt oft das Gesamtpaket – unabhängig<br />
vom Spielausgang.<br />
In der Regel bieten wir auch eine gemeinsame<br />
Busfahrt pro Saison für die Mitglieder nach<br />
Hamburg an. Im Frühjahr 2010 konnten dann<br />
die vereinseigenen Räumlichkeiten, die mit viel<br />
Eigenleistung und Liebe zum Detail geschaffen<br />
wurden, bezogen werden. Dort trifft man sich<br />
in der sogenannten „Rauten-Ritze“, um die<br />
Spiele im Fernsehen zu verfolgen, denn nicht<br />
alle haben die Möglichkeit regelmäßig im Stadion<br />
vor Ort zu sein. Erwähnenswert ist auch<br />
noch die sehr übersichtlich gestaltete Homepage<br />
des Fanclubs „Hamburgian 1887 Oberhessen“,<br />
so der offi zielle Name.<br />
Unter www.hsv-oberhessen.com wird man immer<br />
zeitnah durch Berichte und Bilder über unsere<br />
Aktivitäten informiert.<br />
Die relativ hohe Frequenz an Besucherzahlen<br />
deutet darauf hin, dass dies auch entsprechend<br />
honoriert wird.<br />
verser Auswärtsspiele ist auch geplant. Alle, die<br />
Spaß am <strong>HSV</strong> haben, können sich gegen einen<br />
geringen Unkostenbeitrag, einen Platz im Bus sichern.<br />
Auch Gästefans sind bei uns willkommen.<br />
Mit Gewalt haben wir nix am Hut!<br />
Unsere Mitglieder sind im Alter von 13 Monaten<br />
bis 65 Jahre, alle haben sie großen Spaß<br />
am <strong>HSV</strong>. Die Mitgliederanzahl ist bei uns auf<br />
50 Mitglieder begrenzt. Hermann Rieger ist bei<br />
uns Ehrenmitglied und besucht den Fanclub<br />
des Öfteren in unserem Vereinslokal in Breloh.<br />
Der Fanclub wird von Torsten Schrödinger aus<br />
Munster geleitet. Auch als ehrenamtlicher <strong>HSV</strong><br />
-Botschafter bekannt. Dieses Jahr haben wir unser<br />
fünfjähriges Jubiläum gefeiert und es sollen<br />
noch viele schöne und erfolgreiche Jahre folgen.<br />
Unsere Heimat, unsere Liebe mit den Farben<br />
schwarz- weiß-blau, 1887, das ist unser <strong>HSV</strong>!<br />
supporters news
<strong>HSV</strong> OFC Lohbrügge<br />
Gegründet am 28.Mai 1980, nach der unglücklichen 0:1 Niederlage<br />
im EP-Endspiel in Madrid gegen Notthingham, getreu<br />
dem Motto „Jetzt erst recht“. Zunächst waren wir immer ca.<br />
20 Mitglieder, derzeit sind wir noch 17 Mitglieder. Von den Gründern<br />
bin nur ich noch dabei, leite den FC von der ersten Minute bis heute.<br />
Unser Bestreben war immer, den <strong>HSV</strong> zu unterstützen, überall gut zu<br />
präsentieren, Freundschaften und die Gemütlichkeit im FC zu pflegen.<br />
Das ist uns, glaub ich, all die Jahre gut gelungen.<br />
Ein weiterer Punkt ist unsere soziale Einstellung – die Betreuung unserer<br />
Senioren mit Busfahrten oder des ehemaligen <strong>HSV</strong>- Zeugwartes<br />
Rudi Gutmann nach Schlaganfall sowie die traditionellen Aktionen bei<br />
Festlichkeiten oder Ausstellungen mit Spenden für Kinderkrebshilfe<br />
bzw. auch das Kinderhospiz Sternenbrücke. So haben wir in den 30<br />
Jahren unseres Bestehens über 25.000 € gesammelt und gespendet.<br />
Freunschaftliche Kontakte bestehen seit vielen Jahren zu den Fanclubs<br />
Main-Spessart, Holzfass-Freunde in Bochum und ganz doll zu<br />
unseren Mitgliedern und Freunden in Freiburg, wo wir im Dezember<br />
wieder zum <strong>HSV</strong>-Spiel sind.<br />
Große Erlebnisse und bleibende Erinnerungen waren immer die Spieler-<br />
bzw. Trainerbesuche im Stammlokal (über 100 in den 30 Jahren),<br />
Ausgabe 65<br />
Text + Fotos Friedl Schuler<br />
wobei natürlich ganz besonders die Treffen mit Ernst Happel, Uwe<br />
Seeler zu den Höhepunkten zählen. Auch die Treffen mit Spielern<br />
waren immer spannend, festgehalten in 32 Fotoalben, die unterhaltsam<br />
unsere Fanclub-Geschichte präsentieren. Zu sehen sind diese<br />
auch immer mit allen anderen gesammelten Raritäten auf unserer<br />
Ausstellung (alle 2 Jahre) eventuell auch mal im <strong>HSV</strong>-Museum oder<br />
in der Arena als Sonder-Ausstellung.<br />
Aber auch die jährlichen Ausfahrten, meistens über drei Tage, mit<br />
vielen Erlebnissen, tollen Spielen und Besuch bei Freunden sind<br />
heute noch oft unterhaltsame Gesprächs-Themen.<br />
49
Zwischen Dosenbier auf dem Fahrrad<br />
und dem Ärger über Marcel Maltritz<br />
im Bus …<br />
Fanclubs, die den <strong>HSV</strong> unterstützen, gibt es<br />
wie Sand am Meer. Und die Frage stellt sich:<br />
Was ist daran besonders? Wir würden unseren<br />
Fanclub nicht als besonders cool darstellen.<br />
Natürlich sind die Auswärtsfahrten der<br />
Los Hopihalidos die geilsten und die Jungs<br />
rocken ungemein. Aber das wird jeder von<br />
seinem Fanclub sagen. Nein, es muss etwas<br />
anderes sein, was die Faszination HaeSVau<br />
in Verbindung mit dem eigenen Fanclub ausmacht.<br />
Sicher, wir werden im Januar 2011 zehn Jahre<br />
jung und gehen alle schon länger zum <strong>HSV</strong>.<br />
Das zehnjährige Jubiläum ist auch etwas Besonderes,<br />
weil der <strong>HSV</strong> in dieser Zeit gefühlt<br />
achtmal fast Meister geworden und dreimal<br />
gerade so dem Abstieg entwischt ist und<br />
wir unzählige Spieler für Götter (BiBaBarbarez<br />
oder Rafael van der Dingsbums) oder die<br />
hinterletzten Rumpelfußballer erklärt haben<br />
(an dieser Stelle einen Gruß an Marcel Maltritz<br />
und Björn Schlicke). Viele Trainer sind gekommen<br />
und gegangen (JARA RAUS!), wobei<br />
mittlerweile auf der Position eine gewisse Beliebigkeit<br />
eingekehrt ist und wir uns davon<br />
nicht mehr emotionalisieren lassen. „Und wir<br />
geh‘n immer noch zum <strong>HSV</strong> …“<br />
50<br />
Los Hopihalidos Text + Fotos <strong>HSV</strong> OFC Los Hopihalidos<br />
Es muss also noch etwas anderes sein, was<br />
einen den Fanclub so lieben lässt. Klar, wir<br />
sehen als Fanclub viele Spiele zusammen und<br />
die eine oder andere Sache wird gemeinsam<br />
auf die Beine gestellt. Die Highlights einer<br />
Saison sind dann die letzten beiden Spiele<br />
wirklich mit (fast) allen Mann zu bestreiten.<br />
Auswärts wird dann immer ein Bus klargemacht,<br />
mit Holsten beladen bis der Arzt<br />
kommt, und dann geht’s ab mit 50 Mann unter<br />
dem Motto: „Los Hopihalidos and friends<br />
on tour“. Da bleibt kein Auge trocken und<br />
kein Busfahrer ohne Frikadelle am Ohr.<br />
Auch unsere Fahrradtouren von Elmshorn<br />
zum Stadion beim letzten Heimspiel sind Tradition<br />
und keiner schafft die mit dem Spitzenwert<br />
von 3,5 Litern Holsten auf 35 Kilometern<br />
wie Stachi. Dort angekommen, wird dann der<br />
Grill angeschmissen und die saftigen Nacken-<br />
Stücke werden zwischen zwei Brötchenhälften<br />
geklatscht. Egal, wie das Wetter ist.<br />
Doch es ist noch etwas anderes, was das Erlebnis<br />
<strong>HSV</strong> im Fanclub so entspannt und ein<br />
Stück weit Zuhause sein lässt. Wenn nämlich<br />
mal so richtiges Scheißwetter in Hamburg<br />
ist und du natürlich zum Heimspiel in<br />
den Volkspark willst, dann ist immer klar, da<br />
geht auf jeden Fall einer mit, ohne dass du<br />
‘nen großen Harry machen musst. Also musst<br />
du nur am Sonnabend zur Bude nach Eidels-<br />
tedt fahren und schon lacht dich jemand an<br />
und drückt dir ein Bier in die Hand. Endlich zu<br />
Hause, was ist das schön! Darauf kann man<br />
sich noch verlassen.<br />
Jetzt machen wir das schon seit bald zehn<br />
Jahre und wie unser Präsi Inge immer sagt:<br />
„Hauptsache, wir gehen in zwanzig Jahren<br />
immer noch zusammen zum <strong>HSV</strong>.“<br />
„…warum wissen wir selber nicht so ganz<br />
genau …“<br />
DOCH, weil es ja wohl mal super wie nur irgendwas<br />
ist, die Jungs regelmäßig zu treffen<br />
und unseren <strong>HSV</strong> zu unterstützen. Darauf ‘ne<br />
HOlstenPIlsenerHAlbeLIterDOse!<br />
supporters news
20er revier Text + Fotos Florian Schinckel<br />
Bereits seit vielen Jahren fahren die Mitglieder<br />
unseres Fanclubs zum <strong>HSV</strong>. Im<br />
alten Volksparkstadion stand man<br />
noch mit mehreren kleinen Gruppen im weiten<br />
Rund verstreut. Mit der Fertigstellung<br />
unseres neuen Volksparkstadions fand sich<br />
dann ein kleiner, aber feiner Haufen im Block<br />
24B ein. Dort haben wir uns mittlerweile mit<br />
ca.15 Leuten gemütlich eingerichtet. Weitere<br />
Mitglieder sind auf den Stehplätzen der Nordtribüne<br />
und dort vereinzelt im Sitzplatzbereich<br />
versprengt zu fi nden.<br />
Nach vielen gemeinsamen Jahren beim Fußball<br />
entschlossen wir uns Anfang 2008, einen<br />
Fanclub zu gründen und diesen auch offi ziell<br />
beim <strong>HSV</strong> anzumelden. Der Name war für uns<br />
alle relativ schnell gefunden: „20er Revier“!<br />
Oft wurden wir gefragt, wieso wir uns denn<br />
„20er Revier“ nennen. Hintergrund: Ein Großteil<br />
des „harten Kerns“ unseres Fanclubs besteht<br />
aus den Kameraden und Kameradinnen<br />
der Feuerwehren aus Elmshorn und dem Umland.<br />
Da Elmshorn als Funkrufziffer im Kreis<br />
Pinneberg mit „20“ angesprochen wird und<br />
alle umliegenden Wehren folgende Ziffern 21 –<br />
28 (inkl. Helgoland) innehaben, war der Name<br />
ein Selbstgänger. Am 16. Februar 2008, dem<br />
Tag vor unserem Heimspiel gegen den VfL Bochum<br />
(3:0), gründeten wir uns dann offi ziell.<br />
Ausgabe 65<br />
Am 26. Februar 2008 sind wir vom <strong>HSV</strong> als<br />
OFC anerkannt worden.<br />
Den Bezug zur Feuerwehr stellen wir auch mit<br />
unserem Logo wieder her: Wie viele Feuerwehren<br />
in Amerika haben wir als Form das „Vierblättrige<br />
Kleeblatt“ gewählt.<br />
Mit der Zeit wuchs unser Fanclub immer weiter.<br />
In unserem Mitgliedersystem zahlt jeder,<br />
der bei uns mitmachen möchte, zu Beginn der<br />
Saison einen Beitrag von 18,87 Euro. Kinder,<br />
Schüler und Auszubildende sind beitragsfrei.<br />
Das gesammelte Geld wird über die Saison<br />
zur Zwischenfi nanzierung von Eintrittskarten,<br />
Merchandising etc. genutzt. Zum Ende der Saison<br />
wird der Beitrag in Form eines gemeinsamen<br />
Grillfestes an alle Mitglieder wieder<br />
ausgeschüttet. Das Alter unserer Mitglieder<br />
geht vom Kleinkindalter bis ins Rentenalter.<br />
Zum Ende der letzten Saison hatten wir knapp<br />
60 Mitglieder.<br />
Vor den Heimspielen treffen wir uns traditionell<br />
in einer Elmshorner Pizzeria. Auch auswärts<br />
sind Mitglieder unseres Fanclubs regelmäßig<br />
vertreten. Für die Daheimgebliebenen haben<br />
wir eine eigene <strong>Club</strong>hütte eingerichtet. Im Garten<br />
eines Mitgliedes schauen wir gemeinsam<br />
die Spiele auf Leinwand an.<br />
Für die Auswärtsspiele wählen wir oft die Touren<br />
des SC oder einen 9-Sitzer, bzw. PKW als<br />
Reisemittel. Im letzten und in diesem Jahr haben<br />
wir eine eigene Bustour nach Hannover<br />
organisiert.<br />
Einige Mitglieder schauen auch mal bei den<br />
Kufencracks des <strong>HSV</strong>s in Stellingen vorbei oder<br />
bei der „Dritten“ in der Landesliga.<br />
Der harte Kern des Fanclubs verbringt neben<br />
der Zeit um den Fußball und die Feuerwehr<br />
auch sonst viel Zeit miteinander. Eine Besichtigung<br />
der Dithmarscher Brauerei im letzten Jahr<br />
war ein Riesenerfolg. Einige Mitglieder fahren<br />
auch gemeinsam zum Hurricane Festival nach<br />
Scheessel oder auf die alle zwei Jahre stattfi ndende<br />
internationale Feuerwehrsternfahrt.<br />
51
Profi s hautnah bei ihren Fans<br />
Berichte der Fanclubs<br />
Super Hamburg, Olé<br />
Im Stammquartier der Kölner <strong>HSV</strong>-Fans, dem Szeneclub Boogaloo,<br />
stand der sympathische Außenverteidiger den zahlreich erschienenen<br />
Fans Rede und Antwort. Bei loungiger Funk-Musik<br />
signierte Dennis Aogo Autogrammkarten und kostete gemeinsam<br />
mit dem <strong>HSV</strong> Supporter Oliver Peters einen eigens für diesen Besuch<br />
zubereiteten Kuchen mit Glasur in Vereinsoptik.<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub Toppenstedt<br />
Auf der sehr gut besuchten Fanclub-Veranstaltung im Gasthaus<br />
Bleecken stand Marcell Jansen zunächst Rede und<br />
Antwort. Das große Verletzungspech des <strong>HSV</strong>, von dem<br />
auch Jansen nicht verschont blieb, war natürlich ein Thema wie<br />
auch die augenblickliche sportliche Situation. Abschließend bedankte<br />
er sich bei den Fans für deren sensationelle Unterstützung,<br />
was nicht selbstverständlich sei und überreichte hierzu eine Collage<br />
als Präsent. Nachdem Jansen danach alle Autogramm- und<br />
Fotowünsche erfüllt hatte, machte er sich wieder auf den Heimweg,<br />
jedoch nicht ohne zuvor die Haus-Spezialität, Currywurst mit<br />
Pommes Frites, verzehrt zu haben.<br />
52<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub Waterkant<br />
In das nordfriesische Ramstedt zum Fanclub Waterkant kamen<br />
der niederländische Vizeweltmeister Eljero Elia, unsere Nachwuchshoffnung<br />
Dennis Diekmeier, das Vorstandsmitglied Oliver<br />
Scheel und Marco Kruse von den <strong>Supporters</strong>. Heiko Tüxen, Vorsitzender<br />
des Fanclubs Waterkant: „Ich bin sehr zufrieden. Das war<br />
ein absolutes Highlight in der Geschichte unseres Fanclubs. Ein<br />
großartiger Nachmittag. Ganz herzlichen Dank an unsere Gäste<br />
und natürlich auch an unseren <strong>HSV</strong>.“<br />
<strong>HSV</strong>-Basis Nordwest<br />
Mit interessierter Anspannung hörten die Anhänger den<br />
Ausführungen „ihrer“ Spieler zu. Jaroslav Drobny, eher<br />
bekannt für sachlich nüchterne Spielweise, versprühte<br />
eine Menge Charme bei seinen Antworten und auch die Lacher<br />
kamen dabei nicht zu kurz. Die Spieler gewährten auch durchaus<br />
Einblicke in die privaten Seiten, denn die Veranstaltung war nicht<br />
öffentlich, sondern nur diesem ausgewählten Kreise der Fans zugedacht.<br />
Eine rundum gelungene Veranstaltung und die Hamburger<br />
Spieler nebst Fanvertretern fühlten sich im O-Ton „Feindesland“<br />
rundum wohl und würden gerne zum nächsten Besuch wiederkommen.<br />
supporters news
<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887<br />
Das Treffen begann mit einer allgemeinen Fragerunde. Alle<br />
Fragen rund um den <strong>HSV</strong> wie auch über seine Person wurden<br />
von Heiko Westermann ausführlich beantwortet. Danach<br />
wurde ein Spiel namens „Fan gegen Spieler“ gespielt. Fragen<br />
wie „Wann war der <strong>HSV</strong> zum letzten Mal Deutscher Meister“ (richtige<br />
Antwort: 1983) wurden gestellt. Dieses Spiel gewann Heiko<br />
Westermann, der von Jojo unterstützt wurde, mit 6 zu 4 Punkten.<br />
Die Gruppe „Fan“ scheiterte an der Frage „Wie oft war Ottmar<br />
Hitzfeld Meistertrainer“, die sie mit 8 Mal beantworteten. Richtige<br />
Antwort wäre hier allerdings 7 Mal gewesen. Weiter ging es<br />
mit Autogrammen und Erinnerungsfotos. Abschließend lässt sich<br />
sagen, dass unser Fanclub stolz darauf ist, diesen unvergesslichen<br />
Tag mit Heiko Westermann verbracht zu haben.<br />
Die Hanseaten<br />
Armin Veh besuchte unseren Fanclub in unserer Stammlocation<br />
in Schenefeld. Es wurde sowohl die aktuelle Situation<br />
besprochen sowie auch die Zukunft von unserem <strong>HSV</strong>.<br />
Es wurden kritische Themen aus der Fansszene angesprochen und<br />
wurden von Armin Veh auch sehr genau beantwortet. Die letzten<br />
Kritiker haben nun ein anderes Bild von Armin Veh. Dieser kam<br />
sehr nett und freundlich rüber. Vielen Dank an Armin Veh und Jan<br />
Groninger. Es war ein sehr netter Nachmittag.<br />
Ausgabe 65<br />
Regionaltreffen NDS-West/Bremen<br />
Unter der Leitung des OFC „Dolle Raute“ trafen sich etwa<br />
80 <strong>HSV</strong>er/innen allen Alters (aus 5 verschiedenen OFCs)<br />
in Brake an der Unterweser. Zwei Hamburger Jungs, Piotr<br />
Trochowski und Tunay Torun, ließen es sich nicht nehmen und bedankten<br />
sich persönlich bei den Fans für die Unterstützung und<br />
standen fast zwei Stunden Rede und Antwort, zeigten sich dabei<br />
offen und stellten sich auch Kritik, standen für Fotos zur Verfügung<br />
und schrieben Autogramme. Begleitet wurden die beiden vom Abteilungsleiter<br />
des SC, Ralf Bednarek, der ein tolles Gastgeschenk<br />
übergab. So gab es am Ende viele freudige Gesichter und gerade<br />
die Jüngsten hatten einen ganz besonderen Tag.<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub Emsen<br />
Collin Benjamin beantwortete jede Frage ausgiebig und sehr<br />
ehrlich. Selbst über sportliche Fragen wurde intensiv gesprochen.<br />
Anschließend nahm sich Collin bei den Autogrammwünschen<br />
für jeden Zeit, sodass niemand leer ausging. Es blieb<br />
anschließend sogar noch Zeit für Fotos mit dem <strong>HSV</strong>-Star. Der Spielerbesuch<br />
war ein super Erlebnis. Jeder der Collin erlebte, war äußerst<br />
positiv überrascht von seiner überaus lockeren und ehrlichen<br />
Art. Ein Fußballer mit Herz!<br />
53
<strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien V.o.G.<br />
Fast wie zu Hause fühlten sich die beiden Spieler, die von Teammanager<br />
Marinus Bester begleitet wurden. Von den aktuell 201<br />
Mitgliedern der <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien waren so gut wie alle erschienen,<br />
um ihren Gästen einen rauschenden Empfang zu bereiten.<br />
Mit dabei war auch der frühere <strong>HSV</strong>-Profi Horst Heese, der Anfang der<br />
Siebzigerjahre den Verein als „Retter des <strong>HSV</strong>“ vor dem Abstieg bewahrte<br />
und seit seinem Wechsel von Hamburg zu AS Eupen in Belgien<br />
lebt. Ruud Van Nistelrooy hatte sich eigentlich darauf eingestellt, mit<br />
den Fans in seiner Muttersprache Niederländisch zu parlieren. Der Holländer<br />
zeigte sich erstaunt, dass hier auch Deutsch gesprochen wird.<br />
Weniger Gedanken darüber machte sich Heung Min Son, der noch am<br />
Tag zuvor in Hannover ein Doppelpack hingelegt hatte. Für die <strong>HSV</strong>-<br />
Fans Ostbelgien war der Besuch von Ruud Van Nistelrooy und Heung<br />
Min Son ein weiterer Höhepunkt in ihrem fünfjährigen Bestehen.<br />
<strong>HSV</strong>-DEAF-Fanclub<br />
Der Vorsitzende Holger Jegminat empfing David Jarolim und<br />
Muhamed Besic. Die zwei Dolmetscher halfen uns beim<br />
Kommunizieren. David Jarolim hat uns viel Interessantes<br />
erzählt, während Muhamed Besic eher zurückhaltend wirkte. Wir<br />
haben uns dennoch gefreut, beide persönlich kennenzulernen. Zum<br />
Schluss überreichte Holger Jegminat an Jarolim und Besic unsere<br />
Schals und brachte ihnen das „I love you“-Zeichen bei. Jetzt hoffen<br />
wir, dass sie ihr Versprechen halten werden, wenn sie ein Tor<br />
schießen, dem Publikum das „ILY“-Zeichen zu zeigen.<br />
54<br />
Hermanns treue Riege<br />
Um 15:00 Uhr war es dann soweit, die Spieler Guy Demel<br />
und Jonathan Pitroipa wurden von den anwesenden Fanclub-Mitgliedern<br />
begrüßt und herzlich aufgenommen. Die<br />
anschließende Talkrunde wurde durch Klaus Manal harmonisch gestaltet.<br />
Gerade von Guy Demel (Pit hielt sich im Hintergrund und<br />
behauptete, sein Deutsch wäre nicht so gut, was aber von Klaus<br />
Manal durch wiederholte Befragung widerlegt wurde)wurden alle<br />
Fragen, auch die kritischen, objektiv und immer ehrlich beantwortet.<br />
Anschließend fand mit beiden Spielern eine Autogramm-Stunde<br />
statt und es konnten Fotos gemacht werden. Vielen Dank an die<br />
beiden Spieler und Hermann Rieger auf diesem Wege alles Gute.<br />
Regionaltreffen Brandenburg/Berlin<br />
Der Fanclubraum war brechend voll und mit gut 70 <strong>HSV</strong>-<br />
Fans erstmals ausgelastet. Alle Fragen, Autogrammwünsche<br />
und Erinnerungsfotos wurden erfüllt. Der Superstar<br />
genoss das Bad in der Menge, als Präsident Karsten Armgardt zum<br />
gemeinsamen Kaffee & Kuchen einlud. Wir dankten Mladen Petric<br />
und dem Zeugwart Mario Mosa für die drei gemeinsamen Stunden<br />
in den Vereinsräumen des <strong>HSV</strong>-Fanclubs Fläming und überreichten<br />
als Dankeschön für beide ein Gläserset mit dem Brandenburger<br />
Stadtwappen, Hamburger Stadtwappen und dem <strong>HSV</strong>-Fanclub-Fläming<br />
Vereinswappen.<br />
supporters news
Nordlichter NF<br />
An der Fragerunde wurde rege teilgenommen und wahrscheinlich<br />
konnten nicht einmal alle beantwortet werden.<br />
Anschließend luden wir die Gäste inkl. der Begleitung zu<br />
einem Spielchen am Kickertisch ein. Das erste Spiel gewann das<br />
Team um Christine Mundt gegen das Team Paolo Guerrero. Im<br />
zweiten Spiel musste sich Yvonne Kosian mit ihrem Mitspieler dem<br />
Team um Michael Oenning geschlagen geben. Parallel zu den Spielen<br />
wurden dann natürlich fleißig Autogramme verteilt, Fotos geschossen<br />
und diverse Gegenstände, Fußbälle und Trikots signiert.<br />
Auch für einen kleinen Schnack zwischendurch war noch Zeit.<br />
1887 O<strong>SN</strong>A <strong>HSV</strong><br />
Vielen Dank an Frank Rost und Andreas Birnmeyer für eine<br />
sehr nette und informative Veranstaltung. Es wurden viele<br />
positive Ereignisse erinnert, aber auch so manch Kritisches<br />
hinterfragt. Frank Rost und Andreas haben sehr ruhig, ausführlich<br />
und gelassen auf jede Frage geantwortet und sie zur vollsten Zufriedenheit<br />
der Fans beantwortet. Hinterher wurden natürlich noch<br />
alle Foto und Autogrammwünsche erfüllt. Wir hoffen natürlich auf<br />
ein baldiges Wiedersehen aller <strong>HSV</strong>er in Osnabrück.<br />
Ausgabe 65<br />
Schlei-Raute<br />
Auf der mit ca. 90 Mitgliedern gut besuchten Veranstaltung<br />
standen die Spieler für Fragen, Autogramme und Fotos zur<br />
Verfügung. Ausdrücklich hervorzuheben war das sympathische<br />
Auftreten der Spieler, die einmal einen Einblick in den Alltag<br />
eines Bundesligaprofis gaben. Den anwesenden Fans wurden alle<br />
Foto- und Autogrammwünsche ohne Zeitdruck erfüllt. Zum Ende<br />
konnte man auf einen rundum gelungenen Tag zurückblicken, wofür<br />
wir uns noch einmal ausdrücklich bei den Spielern Tomàs Rincon<br />
(sowie Übersetzer Dennis), Maxim Choupo-Moting und Volker<br />
Knut vom <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> bedanken möchten.<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub GWB e. V.<br />
Herzlichen Dank erst einmal, es war ein sensationeller Nachmittag.<br />
Bei Canapes, Kaffee und Kuchen gab es eine super<br />
nette Unterhaltung mit Ze Roberto und natürlich auch mit<br />
Jürgen Ahlert, wobei das Sportliche und auch ein wenig Privates<br />
besprochen wurde. Vielen Dank für das Geschenk. Wir freuen uns<br />
über unsere zwei neuen Ehrenmitglieder und konnten diesen auch<br />
ein kleines privates Geschenk mit nach Hamburg geben. Ein wirklich<br />
super, entspannter, lockerer Nachmittag, bei dem dann auch<br />
alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt wurden.<br />
55
OFC-Versammlungen<br />
Eine Informationsveranstaltung der besonderen Art<br />
Text Philipp Piepiorka · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Die mehr als 800 offi ziellen Fanclubs<br />
versammeln sich zwei Mal in<br />
der Saison, um gemeinsam mit der<br />
Fanbetreuung und Vertretern des<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s über aktuelle Probleme zu<br />
beratschlagen und sich auszutauschen. Des<br />
Weiteren ist es mittlerweile schöne Tradition<br />
geworden, dass zu diesen Veranstaltungen<br />
auch ein Spieler der Bundesligamannschaft<br />
vorbeischaut, zu Rede und Antwort bereitsteht<br />
und auch den neuen OFC´s ihre Gründungsurkunden<br />
überreicht.<br />
Nach dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />
war es wieder soweit und so fanden sich, neben<br />
knapp 200 Vertretern der Fanklubs, auch<br />
wir von der supporters news im Pressekonferenzraum<br />
des Stadions ein, um der Versammlung<br />
beizuwohnen.<br />
Begrüßt wurden wir vor Ort vom Fanbeauftragten<br />
Mike Lorenz, Andreas Kloss, aus der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s sowie dem<br />
Geschäftsführer Andreas Birnmeyer. Als Gast<br />
war außerdem Ruud van Nistelrooy anwesend,<br />
was bei den Fans für viel Freude sorgte. In einer<br />
entspannten Atmosphäre konnten die anwesenden<br />
Fanclubvertreter alle ihre Fragen an<br />
den <strong>HSV</strong>-Stürmer loswerden. Nach der Fragerunde<br />
stand Ruud van Nistelrooy noch für Autogramm-<br />
und Fotowünsche zur Verfügung und<br />
überreichte den neuen OFC´s ihre Gründungs-<br />
56<br />
urkunden, ehe er unter Beifall verabschiedet<br />
wurde. In der Vergangenheit waren übrigens<br />
beispielsweise auch schon Jonathan Pitroipa,<br />
Joris Mathijsen und Marcel Janssen zu Gast bei<br />
der Versammlung der offi ziellen Fanklubs.<br />
Der eigentliche Informationsaustausch fand<br />
dann nach Verabschiedung des Spielers statt.<br />
Dieses Mal ging es im weiteren Verlauf vor<br />
allem um die tragischen Vorfälle beim Auswärtspiel<br />
in Bremen, worüber Mike Lorenz<br />
und Andreas Birnmeyer zunächst informierten,<br />
ehe im regen Austausch miteinander die<br />
Situation aufgearbeitet und neue Hinweise<br />
aufgenommen wurden. Im Anschluss wurden<br />
die Anwesenden noch durch Andreas Kloss<br />
mit den neuesten Informationen seitens der<br />
Abteilungsleitung versorgt, ehe die Versamm-<br />
lung nach gut zwei Stunden ihr Ende fand. Bemerkenswert<br />
fanden wir, dass die gesamte<br />
Veranstaltung von Gebärden-Dolmetschern<br />
übersetzt wurde, damit keine Fans ausgeschlossen<br />
wurden. Wirklich lobenswert, dass<br />
beim <strong>HSV</strong> so vorbildlich gearbeitet wird. Übrigens<br />
ist der Pressekonferenzraum barrierefrei<br />
zu erreichen, so dass auch Rollstuhlfahrer,<br />
die in Fanklubs organisiert sind, an der Versammlung<br />
teilnehmen können. Eine kurze Anmeldung<br />
bei der Fanbetreuung in den Tagen<br />
vor den Versammlungen wäre allerdings hilfreich.<br />
Wir können die Veranstaltung nämlich<br />
jedem Fanklub nur wärmstens empfehlen. Für<br />
weitere Informationen und den Teilnahmebegrenzungen<br />
erkundigt ihr euch am besten direkt<br />
bei den Fanbeauftragten.<br />
supporters news
Elbkick.TV<br />
Hamburger Fußballer HAUTNAH<br />
Text Philipp Piepiorka · Fotos Michael Schwarz<br />
supporters news: Erkläre uns doch bitte kurz,<br />
um was es bei ELBKICK.TV geht.<br />
Jurek Rohrberg: ELBKICK.TV ist der erste<br />
Web-TV-Sender deutschlandweit, der über<br />
den Amateurfußball aus einer Region berichtet.<br />
Wir wollen mit diesem innovativen Projekt<br />
den Amateurfußballern eine Plattform<br />
geben, auf der sie sich präsentieren können.<br />
Wir wollen die Spieler und Funktionäre von<br />
einer anderen Seite beleuchten, wie man sie<br />
vorher noch nicht gesehen hat. Grundsätzlich<br />
denke ich, dass man durch kurze Videos die<br />
Persönlichkeiten auch authentischer darstellen<br />
kann, als es im Printbereich der Fall ist.<br />
supporters news: Wie seid ihr auf die Idee<br />
gekommen, ein solches Projekt zu starten?<br />
Ausgabe 65<br />
Jurek Rohrberg: Die Idee zu dem Projekt hatten<br />
wir schon im Sommer 2009. Mein Partner<br />
Axel Möring und ich waren uns dann schnell einig,<br />
dass wir dieses Projekt umsetzten sollten.<br />
Zunächst hatten wir an eine TV-Sendung gedacht,<br />
es wurde uns aber schnell bewusst, dass<br />
die Umsetzung sehr komplex war. Nach langen<br />
Überlegungen entschieden wir uns dann, einen<br />
WEB TV-Sender zu machen, bei dem wir auch<br />
eine User-Interaktion aufbauen können – das<br />
war sehr entscheidend für die Wahl.<br />
supporters news: Wie viele Leute sind an ELB-<br />
KICK.TV beteiligt? Wie müssen wir uns eure<br />
Arbeit vorstellen?<br />
Jurek Rohrberg: Axel Möring und ich sind<br />
die Gründer, mittlerweile haben wir aber<br />
auch noch weitere Personen dazugewinnen<br />
können, die uns<br />
regelmäßig unterstützen.<br />
Wir<br />
planen zusammen<br />
die Woche<br />
und besprechen<br />
die Themen für<br />
neue Clips. Wir telefonieren<br />
praktisch ununterbrochen<br />
miteinander und drehen bis zu<br />
dreimal die Woche.<br />
supporters news: Warum sollten wir als <strong>HSV</strong>-<br />
Fans uns ELBKICK.TV anschauen?<br />
Jurek Rohrberg: Weil wir zum Beispiel auch<br />
Nachwuchstalente portraitieren. die in ein paar<br />
Jahren theoretisch beim <strong>HSV</strong> in der Bundesliga<br />
zu sehen sein könnten. Mit Rafael Kazior, dem<br />
Kapitän der <strong>HSV</strong>-Amateure, haben wir<br />
auch schon einen interessanten Talk<br />
aufgenommen und interessante Aussagen<br />
bekommen. Außerdem ist es<br />
sicherlich für jeden Fußballfan interessant,<br />
bei uns reinzuschauen, weil<br />
der Amateurfußball einfach interessante<br />
Geschichte liefert, die es so im<br />
Profi fußball nicht gibt.<br />
supporters news: Was sind eure<br />
Ziele, wo wollt ihr mit ELBKICK.<br />
TV hin?<br />
Jurek Rohrberg: Wir wollen uns<br />
mit ELBKICK.TV erst einmal etablieren,<br />
da sind wir, denke ich,<br />
auf einem guten Weg. In Zukunft<br />
wollen wir redaktionell und<br />
strukturell weiter wachsen, um<br />
den Leuten auch weiterhin ein<br />
vielfältiges Programm zu bieten.<br />
supporters news: Jurek, wir<br />
danken dir für das Gespräch!<br />
57
Auf und Ab<br />
Berichte über die Spiele der Profi s<br />
Text Philipp Markhardt · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Witters · Detlef Allenberg<br />
Foto Witters<br />
58<br />
supporters news
SV Werder Bremen vs. Hamburger SV<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Hamburger SV vs. VfL Wolfsburg 1:3<br />
Volksparkstadion Hamburg<br />
Verdient war das nicht! Was man normalerweise<br />
gern zugibt, wenn man glücklich gewonnen<br />
hat und es eigentlich nicht hätte<br />
dürfen, das galt an diesem Mittwochabend<br />
leider einmal andersherum. Der <strong>HSV</strong> war klar<br />
die spielbestimmende Mannschaft, agierte eigentlich<br />
überlegen. Trotzdem geriet man in<br />
Rückstand, den allerdings Choupo-Moting<br />
ausgleichen konnte. Da war gerade einmal<br />
eine halbe Stunde vorbei. Auch nach der<br />
Pause war es der <strong>HSV</strong>, der bestimmte, wo<br />
es lang ging, doch durch einen Konter ging<br />
erneut die Werkself aus der Stadt, die nicht<br />
mal einen Fluss ihr Eigen nennt, in Führung.<br />
Grafite, der die Führung erzielt hatte, erzielte<br />
sieben Minuten später auch den Endstand<br />
und offenbarte, was jeder in Hamburg auch<br />
vorher schon wusste, nämlich, dass die <strong>HSV</strong>-<br />
Abwehr diesen Titel nicht wirklich verdient.<br />
Immerhin, den Jubel der Wolfsburger Anhängerschaft<br />
musste man nicht ertragen, denn<br />
die versprengten 500 Seelen (die Weltreise<br />
nach Hamburg ist eben nur am Wochenende<br />
machbar) waren nicht wirklich bei Stimme.<br />
So ging es gefrustet in die Nacht hinaus …<br />
Busgesellschaft am Osterdeich vs.<br />
Hamburger SV 3:2<br />
Stadion der Sicherheitsversäumnisse<br />
3:2 stand es am Ende für den <strong>Club</strong> aus der<br />
südwestlichen Provinz, doch das Ergebnis war<br />
nach diesem Tag eher Nebensache. Der Reihe<br />
nach: Alles wollten sie besser machen, die<br />
Obersten in Bremen, die sich für die Sicherheit<br />
zuständig fühlten, denn auch beim letzten<br />
Aufeinandertreffen mit denen hatte es<br />
Ausgabe 65<br />
am Weserstadion ordentlich geknallt, hatten<br />
sich Mängel in der Einsatztaktik der Polizei<br />
offenbart. Um es vorweg zu nehmen:<br />
es ging wieder einmal gründlich in die Hose,<br />
was Herr Zottmann und sein Stab da wieder<br />
einmal veranstaltet haben. Wie der <strong>HSV</strong><br />
beim Versuch, einen Titel zu erringen, versagt<br />
auch die Polizei Bremen jedes Jahr<br />
aufs Neue, wenn es darum geht, einen entspannten<br />
Ablauf des Nordschlagers zu organisieren.<br />
So ging auch heute die Idee einer<br />
Fanzone nicht auf: der von den Berichten über<br />
brandschatzende und mordende hamburger<br />
Horden alarmierte Wirt, der eigentlich das<br />
Catering übernehmen sollte, kam seiner Sorgfaltspflicht<br />
nach und schloss die Versorgung<br />
Wolfsburg (H)<br />
Kaiserslautern (H)<br />
Frankfurt (A)<br />
Auch der Maler und Bildhauer Detlef Allenberg drückt euch die Daumen.<br />
Foto Detlef Allenberg<br />
Hoffenheim (H)<br />
Jetzt erst recht: Jungs, haut rein!<br />
59
hasserfüllter Alkoholiker aus der Hansestadt,<br />
die sich eh nur an seinen Mitarbeitern und<br />
Mitarbeiterinnen vergangen hätten, kategorisch<br />
aus. So standen sie also da, die vorher<br />
in Busse gepferchten <strong>HSV</strong>er und „durften“<br />
sich weit vor Spielbeginn in der heimeligen<br />
Atmosphäre des Bremer „Gäste“-Blocks die<br />
Zeit vertreiben. Andere, die sich dem Diktat<br />
der Innenbehörde (keine Flaschen und<br />
Dosen in bestimmten Bereichen, keine Märsche)<br />
vorsorglich entzogen hatten, konnten<br />
beobachten, wie es immer mal wieder zu körperlichen<br />
Auseinandersetzungen kam. Dann<br />
doch lieber Marsch … immerhin interessierte<br />
die Allgemeinverfügung der Bremer Innenbehörde<br />
niemanden, auch nicht auf Polizeiseite,<br />
so dass man in Ruhe an der Flasche nuckeln<br />
konnte. Das Spiel selbst, ja, das wurde zur<br />
Nebensache, wie ihr an anderer Stelle lesen<br />
könnt. Die Gastgeber entschieden die Partie<br />
mit 3:2 für sich. Über den Rest hüllen wir lieber<br />
mal den Mantel des Schweigens.<br />
Hamburger SV vs. 1. FC Kaiserslautern 2:1<br />
Volksparkstadion Hamburg<br />
Nach der vergeigten „Woche der Derbys“ (ja,<br />
wir gestehen es WOB ausnahmsweise mal aufgrund<br />
der geringen Entfernung zu) war die<br />
Stimmung in der Fanszene auf dem Nullpunkt.<br />
Katerstimmung ist sicher noch der freundlichste<br />
Ausdruck für die allgemeine Gemütslage<br />
nach einem ganzen Punkt aus den drei<br />
Spielen in der wichtigsten Woche des Jahres.<br />
Dementsprechend war auch die Erwartung an<br />
die Mannschaft vor dem Spiel gegen die Pfälzer<br />
nicht sonderlich hoch. Und bereits nach<br />
drei Minuten war für viele klar, dass heute die<br />
Dortmund (A)<br />
Hannover (A)<br />
Foto Witters<br />
60<br />
Hamburger SV vs. FC Bayern München<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
nächste Niederlage folgen würde, denn bereits<br />
nach dieser Zeit lag der <strong>HSV</strong> mit 0:1 hinten.<br />
Doch die Fans sollten sich irren. Nach dem<br />
Ausgleich in der 69. Minute war endlich der<br />
<strong>HSV</strong> spielbestimmend und sollte das Spiel noch<br />
drehen. Balsam auf die geschundene Seele.<br />
1. FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV 0:1<br />
Stadion am Bruchweg<br />
Fahrten nach Mainz sind ja eher nicht so der<br />
Knaller. Lange Fahrtzeit, Generve mit der<br />
Staatsmacht, weil man als Gästefan nicht in<br />
die Cocktailbar am Stadion gehen soll und ein<br />
Gästeblock, in dem man aufgrund von Zäunen<br />
und Fangnetzen kaum was vom meist<br />
schlechten Auftritt unserer Elf mitbekommt.<br />
Dazu voll lustige Eingeborene, die es voll lustig<br />
finden, den Namen des Lokalrivalen zu<br />
grölen. Einziger Lichtblick ist die Feuerwurst,<br />
aber dafür fahr ich da doch nicht extra runter.<br />
Egal, es musste sein und tatsächlich sollte der<br />
<strong>HSV</strong> den Tabellenführer am Ende stürzen und<br />
durch ein Guerrero-Tor den Sieg klarmachen.<br />
Apropos Guerrero: nachdem man diesen vollkommen<br />
zurecht für sein Siegtor feierte, war<br />
es natürlich mal wieder das Boulevardblatt<br />
aus der Griegstraße, das es tatsächlich für<br />
nötig hielt, eine Titelstory daraus zu machen,<br />
dass des Peruaners Porsche 50 Zentimeter auf<br />
einen Behindertenparkplatz in der Hamburger<br />
City hineinragte. Skandal! Warum hat man<br />
den nicht direkt gefeuert? Nun gut, muss ja<br />
jeder selber wissen, ob er seine Zeitung durch<br />
journalistische Glanzleistungen oder „sensationelle“<br />
Nichtmeldungen verkauft.<br />
Hamburger SV vs. FC Bayern München 0:0<br />
Volksparkstadion Hamburg<br />
Mit einem 0:0 gegen den FCB konnte man<br />
wohl zufrieden sein. Konnte man, wie gesagt,<br />
musste man aber nicht. Denn da war eindeutig<br />
mehr drin. Zwar war das Spiel auch ohne<br />
Tore recht ansehnlich und höchst spannend,<br />
doch im Grunde waren es zwei verlorene<br />
Punkte gegen den Rekordmeister. Schade.<br />
Immerhin: es war mal wieder ein Flutlichtspiel.<br />
Die fallen ja in dieser Saison bekanntermaßen<br />
nicht ganz so üppig aus. Den Grund<br />
hierfür habe ich aber vergessen.<br />
Eintracht Frankfurt vs. Hamburger SV 5:2<br />
Waldstadion, 2. Runde DFB-Pokal<br />
Und tschüss, internationaler Wettbewerb!<br />
1. FC Novakovic vs. Hamburger SV 3:2<br />
Müngersdorfer Stadion<br />
Man fasst es einfach nicht. Das schafft einfach<br />
nur der <strong>HSV</strong>. Gegen den EffZeh, die größte<br />
Gurkentruppe der Liga, verloren! Auch Jaroslav<br />
Drobny dürfte das Ergebnis wenig gefallen<br />
haben, hatte der Ersatztorwart, der in<br />
Frankfurt für den verletzten Rost im Tor stand,<br />
doch bereits nach zwei Spielen acht Mal hinter<br />
sich greifen müssen. Novakovic war es, der<br />
mit freundlicher Unterstützung der Hamburger<br />
Abwehr alle drei Tore für Köln schoss. Glückwunsch<br />
an dieser Stelle! Das passiert einem ja<br />
auch nicht all zu häufi g! Immerhin, eine nette<br />
Choreo mit Wasserbällen und aufblasbaren<br />
Palmen konnte man im Gästeblock bewundern.<br />
Blöd nur, dass diese durch Feuerwerk<br />
im Gesamtbild getrübt wurde und aufgrund<br />
des Pyroeinsatzes im kommenden Jahr in Köln<br />
nichts erlaubt sein wird. Wobei: wahrscheinlich<br />
spielen wir da in nächster Zeit eh nicht.<br />
Hamburger SV vs.<br />
SAP-Betriebsmannschaft aus der<br />
Metropolregion Rhein-Neckar 2:1<br />
Volksparkstadion Hamburg<br />
Tradition schlägt Trend, Jahrzehnte lang gewachsene<br />
Strukturen schlagen den innerhalb<br />
weniger Jahre durch „Finanzdoping“ hochgezüchteten<br />
Retortenclub. Das alles vor nicht<br />
ganz ausverkauftem Haus, denn die Hopp-<br />
Brigade hatte es leider nicht geschafft, mehr<br />
als 350 Tickets für das Spiel in Hamburg abzusetzen.<br />
Vielleicht schwang da die Angst mit,<br />
supporters news
FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
wieder in die falsche S-Bahn zu steigen. Diejenigen, die diese<br />
Hürde erfolgreich meistern konnten, sahen vor dem Spiel eine<br />
beeindruckende Wand aus Fahnen und Konfettiregen sowie in<br />
den 90 Minuten einen druckvollen <strong>HSV</strong>, der verdient die drei<br />
Punkte einfuhr. Danach verschwanden sie ebenso unauffällig,<br />
wie sie gekommen waren. Mal sehen, ob die Zuschauer aus der<br />
Metropolregion es im kommenden Jahr schaffen, den Negativrekord<br />
im Auswärtssektor erneut zu knacken.<br />
BV Borussia 09 Dortmund vs. Hamburger SV 2:0<br />
Westfalenstadion<br />
Erwartungsgemäß gab es beim BVB für den <strong>HSV</strong> nichts zu holen.<br />
Im strömenden Regen verlor das Team von Armin Veh nach einer<br />
blutleeren Vorstellung klar mit 0:2 und hatte dabei nie eine zwingende<br />
Torgelegenheit. Auch der Gästeanhang hatte schon bessere<br />
Auftritte als den im Westfalenstadion. Da passte es ins Bild,<br />
dass die geplante Choreographie ins Wasser fi el, weil der Transporter<br />
im Stau steckte. Kein schöner Freitagabend …<br />
Hannover 96 vs. Hamburger SV 3:2<br />
Niedersachsenstadion<br />
Tja, das war sie also, die erwartungsgemäße Niederlage in Hannover,<br />
die überraschenderweise nicht ganz so deutlich ausfi el,<br />
wie angenommen. Hannover 96 zog daraufhin in der ewigen Tabelle<br />
am Erzrivalen Eintracht Braunschweig vorbei und der <strong>HSV</strong><br />
ins Niemandsland der aktuellen Tabelle ein. Einziger Lichtblick:<br />
Heung Min Son, der beide <strong>HSV</strong>-Tore schoss.<br />
1. FC Köln vs. Hamburger SV<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Ausgabe 65<br />
61
Fanfahrt nach Liverpool<br />
Ein Erlebnisbericht<br />
Text Ralf Podulski · Fotos Witters<br />
Nachdem ich jahrelang davon geträumt<br />
habe, mal ein Spiel auf der<br />
Insel live im Stadion zu sehen, beschloss<br />
ich dieses Jahr, meinen<br />
Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Nach<br />
einigen Stunden Recherchen im Internet fand<br />
ich einen seriösen Anbieter. Dann einen Freund<br />
dazu animiert mitzufahren und los ging die<br />
Fahrt am 17.04. um 15 Uhr ab Dortmund Busbahnhof.<br />
Die Busfahrt zog sich schon enorm, wobei die<br />
Suche nach unserem Bus auf der Fähre in Dover<br />
schon für Aufregung bei mir und meinem<br />
Kumpel sorgte. Gott sei Dank wartete unser<br />
Reiseleiter zufällig an der richtigen Stelle auf<br />
uns und die Fahrt durch England konnte fortgesetzt<br />
werden. Als wir am Sonntag um ca.<br />
11 Uhr in Manchester ankamen, schlugen<br />
wir das Angebot des Sheffi eld Derbys leider<br />
aus und verabschiedeten uns erst mal aufs<br />
Hotelzimmer, um in den späten Nachmittag<br />
und Abendstunden Manchester zu erkunden.<br />
Das richtige Pub wurde schnell ausfi ndig ge-<br />
macht und mit einigen einigen Engländern kamen wir<br />
schnell ins Gespräch über durchaus tiefgründige<br />
Themen ohne auch nur einen<br />
Hauch Hass auf<br />
uns bzw.<br />
62<br />
Deutschland spüren zu können. Eine sehr positive<br />
Erfahrung, weil man doch sonst nur hört,<br />
wie unbeliebt wir angeblich überall sind. Der<br />
Abend klang recht angenehm gegen 23 Uhr<br />
aus und der große Spieltag stand bevor.<br />
Am großen Spieltag stand zunächst eine Stadionbesichtigung<br />
und Führung im Old Trafford<br />
an. Man kann zu Manchester United stehen, wie<br />
man möchte, aber das war schon sehr beeindruckend.<br />
Das Stadion an sich, die Geschichten<br />
des Stadionführers (u. a. die Katastrophe von<br />
München) und das alles live erleben zu dürfen,<br />
gepaart mit der Vorfreude auf Anfi eld. Großartig,<br />
alles richtig gemacht! Nach einer Stunde<br />
Staunen und gefühlten 200 Fotos ging´s zurück<br />
zum Hotel und anschließend direkt weiter nach<br />
Liverpool. Wir wurden in der Innenstadt abgesetzt<br />
und beschlossen, direkt zum Hafen zu gehen.<br />
Albert Dock, Beatles Museum, Liverpool<br />
Fanschop, leider in Windeseile, um uns später<br />
in einem Pub mit dem Vorsitzenden der German<br />
Reds, Graham, zu treffen. Der packte nochmal<br />
ein paar richtige „Touri- Kracher“ aus, u. a.<br />
die Stammkneipe von John Lennon und George<br />
Harrison, vor der Gründung der Beatles. Anschließend<br />
fuhren wir mit Liverpool Songs von<br />
Graham zur Anfi eld Road, was diversen Engländern<br />
am Straßenrand schon Spaß machte. Nach<br />
dem Motto: Guckt euch diese bekloppten Deutschen<br />
an!<br />
Graham musste uns natürlich auch noch die<br />
Stimmung versauen, indem er uns darauf hinwies,<br />
dass die Stimmung im Stadion für Liverpool-Verhältnisse<br />
sicherlich nicht gut werden<br />
würde, von wegen die schlechteste Saison seit<br />
über 10 Jahren. Na toll, dachten wir uns, aber<br />
erst mal abwarten, alter Miesepeter.<br />
Als wir am Goodison (Everton Stadion) vorbeifuhren,<br />
realisierten wir so langsam, dass<br />
wir wirklich vor Ort waren. Graham führte uns<br />
schnell zum Ground. Leider auch wieder nur<br />
im Eiltempo ging´s am Hillsborough Memorial<br />
vorbei, zur Liverpool Kurve The Kop, weiter am<br />
Stadion vorbei zum Fanshop und schließlich zu<br />
einer Kneipe a la Hunger und Durst in Stellingen.<br />
Wir warteten hastig darauf, wieder aufbrechen<br />
zu können, aber die Ruhe, mit der die<br />
Engländer diesem Spiel entgegentraten, war<br />
einerseits beeindruckend, andererseits enorm<br />
ungewohnt. Bei allem Kommerz in England,<br />
aber diese endlosen Stadionshows mit Endloswerbung,<br />
dem namentlichen Vortragen und<br />
Zurückschreien aller Spielernamen, das gibt<br />
es da nicht und wenn doch, würde es zumindest<br />
in Liverpool keine Sau interessieren. „Lass<br />
uns doch lieber noch ein Bier trinken, oder<br />
zum Asiaten gehen. Was wollt ihr denn jetzt<br />
schon im Stadion?“, waren Standardaussagen<br />
Standardaussagen<br />
der einheimischen Scouser. Natürlich waren<br />
wir trotz der englischen Gelassenheit rechtzeitig<br />
im Stadion. Bemerkenswert ist an dieserser<br />
Stelle, dass wir nicht ein einziges Mal, wie<br />
bei uns in Deutschland üblich,<br />
durchsucht<br />
supporters news
wurden. Nun denn, ich möchte eure Leserseelen<br />
nicht überstrapazieren mit meinen Lobeshymnen<br />
auf England, aber meine Augen<br />
wurden schon recht groß, als ich das Stadion<br />
von innen sah. Kein Schnick Schnack, einfach<br />
nur Fußball, trotzdem äußerst beeindruckend.<br />
The Kop mit „You`ll never walk alone“, von<br />
Ausgabe 65<br />
dem einige St.Pauli-Fans immer noch glauben,<br />
bei diesem Lied eine Erfi ndung des Millerntors<br />
zu hören. Leider war die Stimmung, vom Beginn<br />
mal abgesehen, wirklich nicht sonderlich<br />
gut. Trotzdem sahen wir eine überzeugende<br />
Leistung von Liverpool (3 zu 0 Sieg) und einen<br />
dafür umso bemerkenswerteren Support<br />
der West Ham-Fans, die genau unter uns saßen<br />
und 90 Minuten Vollgas gaben. Gut, ich<br />
habe für diese Reise unser großartiges 0 zu 1<br />
gegen Mainz „verpasst“, aber bei allem Ärger<br />
über diese Niederlage, habe ich auch an dieser<br />
Stelle gedacht:“Ralf, alles richtig gemacht.“<br />
63
Die Zweite des <strong>HSV</strong><br />
Spielberichte<br />
Text Rainer Steffens · Fotos Witters<br />
Hamburger SV II vs. Red Bull Leipzig 1:2<br />
Das wohl einzige Heimspiel in dieser Saison<br />
und gleich kamen über 7000 Zuschauer ins<br />
Volksparkstadion! Könnte aber auch daran<br />
gelegen haben, dass im Anschluss an das<br />
Spiel der Amas auf den Anzeigetafeln das<br />
Match der Profis aus dem Wilhelm Koch Stadion<br />
übertragen wurde. Aus Leipzig waren ca.<br />
50 Konsumenten angereist, die dann leider<br />
die Punkte mit nach Sachsen nehmen konnten.<br />
Positv an diesem Tag, dass die III. vom<br />
<strong>HSV</strong> bei HEBC gewann und unser <strong>HSV</strong> seit 33<br />
Jahren kein Derby verloren hat!<br />
SV Wolfsburg II. vs. <strong>HSV</strong> II 2:1<br />
Schon wieder ging es gegen einen Verein,<br />
den keiner braucht! Die Punkte blieben leider<br />
dort. Die zweite Niederlage vor unter 100<br />
Zuschauern.<br />
<strong>HSV</strong> II vs. Vogtländer FC Plauen 4:0<br />
Endlich mal wieder 3 Punkte und die gab es<br />
gegen das Team, in dem der Ex- Amateurspieler<br />
Falk Schindler sein Geld verdient.<br />
Herta BSC Berlin II. vs. <strong>HSV</strong> II 0:1<br />
In der Hauptstadt holte der Nachwuchs des<br />
<strong>HSV</strong> einen wichtigen Auswärtssieg. Was<br />
den Profis dieses Jahr erspart blieb, muss-<br />
64<br />
ten sich die Amas antun ;-) Da Hamburg ab<br />
nächste Saison sein eigenes Hard Rock-Kaffee<br />
bekommt, braucht man dann nicht mehr<br />
dort hin.<br />
<strong>HSV</strong> II vs. Energie Cottbus II. 3:2<br />
Zur Halbzeit führte der Gast aus der Lausitz<br />
mit 2 zu 0 und hätte auch mit fünf Toren vorn<br />
sein können. Mit viel Glück(Eigentor der Gegner)<br />
gelang den Amas kurz vor Schluss ein 3<br />
zu 2. Mikkel hielt kurz zuvor noch einen Elfmeter.<br />
Das Wochenende war doch mal eins<br />
der besseren für den <strong>HSV</strong>!<br />
Ziepsendorfer FC Meuselwitz vs. <strong>HSV</strong> II 1:2<br />
60 Gäste unter den 1007 Zuschaueren,<br />
davon 11 aus Hamburg, bejubelten den<br />
vierten Sieg in Folge. Die Ultras der Heimmannschaft<br />
versauten noch ihre Choreo, da<br />
der Wind etwas zu stark blies �. Warum<br />
es im Stadion keine Cola gibt, aber dafür<br />
Fassbrause, konnte auch nicht beantwortet<br />
werden. Die Bratwurst war lecker, an das<br />
Fußballsteak (gegrillte Jagdwurst im Brötchen)<br />
traute sich aber keiner der aus Hamburg<br />
angereisten Gäste ran. Mikkel legte<br />
sich zum Spielende noch mit den Fans hinter<br />
seinem Tor an, als die mit der Niederlage<br />
nicht so gut klarkamen.<br />
<strong>HSV</strong> II vs. Hallescher FC 0:1<br />
307 Zuschauer, davon mindestens die Hälfte<br />
aus Sachsen Anhalt, fanden den Weg nach<br />
Norderstedt. Immerhin 15 Zivis sorgten für<br />
Sicherheit, aber passiert ist nichts.<br />
Chemnitzer FC vs. <strong>HSV</strong> II 6:0<br />
Über das Spiel legen wir lieber den Mantel<br />
des Schweigens<br />
<strong>HSV</strong> II vs. Tus Havelse 4:1<br />
Havelse hat Ultras und was für welche! Zur<br />
Halbzeit nahmen sie ihre Fahnen ab und gingen<br />
dann 10 Minuten vor Schluss. Warum?<br />
Keine Ahnung. 122 Zuschauer, davon 20<br />
Gäste. Unter den Zuschauern waren Frank<br />
Rost, Collin Benjamin und der Sportchef, die<br />
eine Abwehr sahen, die deutlich besser war<br />
als die der Profis am Freitag in Dortmund.<br />
Was die Erste und Zweite gemeinsam haben,<br />
ist der 9. Platz in ihrer Liga.<br />
Das war es für dieses Mal vom <strong>HSV</strong>-Nachwuchs.<br />
Hoffen wir, dass es in dieser Saison<br />
noch etwas nach oben geht! Wenn alles gut<br />
läuft, können die Amas in der Saison 2012/13<br />
nach Hamburg zurückkehren und das Exil in<br />
Norderstedt verlassen. Grund ist die Regionalliga-Reform,<br />
wodurch es fünf Regionalligen<br />
geben wird, und zwar Nord (Hamburg,<br />
Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen)<br />
Süd West, West, Süd und Ost. Dadurch<br />
kann der Norddeutsche Fußballverband die<br />
Aufnahmekriterien bestimmen und nicht<br />
mehr der DFB.<br />
supporters news
Ausgabe 65<br />
65
Ein Jahr im Rückblick<br />
Die Vielfalt des <strong>HSV</strong>-Amateursports<br />
Text Anne Gnauk · Fotos Witters, <strong>HSV</strong> Amateursport<br />
Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende<br />
zu und damit findet auch aus Amateursportsicht<br />
ein Jahr mit zahlreichen<br />
sportlichen Highlights seinen<br />
Abschluss. Gerne schauen wir noch einmal<br />
zurück auf ein vielfältiges Amateursportjahr:<br />
Januar<br />
Die Darter starten mit vier norddeutschen<br />
Meistertiteln in das Jahr 2010, gleich zweifach<br />
erfolgreich ist Nationalspieler Kai Blohm.<br />
Zum 2. Hallenmeeting der Leichtathleten<br />
kommen 400 Athleten zum Saisonstart aisonstart in die<br />
Leichtathletikhalle nach Hamburg. mburg. Ende des<br />
Monats verbessert Anika Leipold pold den Hamburger<br />
Rekord im Weitsprung g um fast 20 cm<br />
und kratzt mit 6,55 m an der er Hallen-WM- Hallen-WM-<br />
Norm. Mit Jens Hawlitzky bekomkommen die Baseballer einen neuen uen<br />
Trainer, der zuvor die Dortmund und<br />
Wanderers in die Play-Offs führte. ührte.<br />
Februar<br />
Bei der Wahl zu Hamburgs Sportlern rtlern 2009 wird<br />
Rollstuhlbasketballerin Simone ne Kues Zweite,<br />
Hürdensprinter und WM-Halbfi lbfi nalist Helge<br />
Schwarzer landet auf Platz 5. . Die Abteilung<br />
Boxen begrüßt nur ein Jahr nach ach ihrer Gründung<br />
ihr 100. Mitglied. Im Tennis nnis sichern sich<br />
66<br />
die Ü40-Herren vorzeitig den Norddeutschen<br />
Meistertitel. Für die erste DM-Medaille des<br />
Jahres sorgt Hürdensprinter Merlin Randel,<br />
der bei den deutschen Jugendmeisterschaften<br />
Bronze gewinnt und damit für eine kleine<br />
Überraschung sorgt.<br />
März<br />
Die Landesligamannschaft der Bowler beendet<br />
die Saison auf Platz 6, einen hervorragenden<br />
vierten Platz sichert sich das 2. Team<br />
in der Bezirksliga. Die 1. Knabenmannschaft<br />
der Eishockeyabteilung gewinnt mit einer Topleistung<br />
beim REV Bremerhaven vorzeitig<br />
die Norddeutsche Meister-<br />
Foto Witters<br />
schafte. Die Herren sichern sich in der Eishockey-Regionalliga<br />
mit starken Leistungen in der<br />
Abstiegsrunde den Verbleib in der Liga. Im Ballsaal<br />
auf der Ohe richtet die Abteilung Tanzsport<br />
Norderstedt die Senioren-Landesmeisterschaften<br />
von Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein aus – durch Corinna Haegermann und<br />
Mathias Wiechmann gibt es auch einen <strong>HSV</strong>-<br />
Sieg. Für das Highlight im März sorgt Helge<br />
Schwarzer, der im Hürdensprint bei den Hallen-<br />
Weltmeisterschaften in Doha (Katar) das Halbfi<br />
nale erreicht.<br />
April<br />
So etwas passiert einem Amateurbowler eigentlich<br />
nie und wenn, dann wohl nur einmal im Leben<br />
– <strong>HSV</strong>-Spieler Volker Jacobs bringt auf der Anlage<br />
Osdorf ein perfektes Spiel auf die Bahn und<br />
wirft 12 Strikes hintereinander. Die Basketballer<br />
beenden mit ihrem 1. Team die Saison auf dem<br />
dritten Platz in der Stadtliga, die zweite Mannschaft<br />
schafft den Aufstieg in die Bezirksliga. Am<br />
24. April richtet die Abteilung Rollstuhlsport ein<br />
Spitzenländerspiel im Rollstuhlbasketball zwischen<br />
Deutschland und den Niederlanden aus.<br />
Mit dabei vom <strong>HSV</strong> – Simone Kues, Maya Lindholm<br />
und Bundestrainer Holger Glinicki. Mit<br />
einem Sieg und einer Niederlage beendet das<br />
Team die zwei Begegnungen. Die Tänzer Monika<br />
Mickein und Dirk Leibing kehren von den<br />
Deutschen Meisterschaften für Country-Western-Dancete<br />
t rn-Dance mit dem Vizetitel zurück.<br />
Die Blauen<br />
Jungs (Alt-Herrenmannschaft)<br />
der Hockeyabteilung<br />
spielen in<br />
Lüneburg gegen die DeutscheÜ60-Nationalmannschaft.<br />
Am Ende des<br />
Testspiels heißt das Ergebnis<br />
2:2.<br />
supporters news
Mai<br />
Mit einem Highlight starten die Leichtathletik-Frauen<br />
in die Sommersaison. Bei den<br />
Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in<br />
Hannover erkämpfen sie den 3. Platz. Damit<br />
schaffen die <strong>HSV</strong>-Frauen gleich bei der ersten<br />
Teilnahme einer Hamburger Mannschaft<br />
seit 2001 den Sprung auf das Podest. Hatten<br />
die Bundesliga-Darter nach den ersten Spielen<br />
noch um den Klassenerhalt<br />
gebangt, so gelingt zum Saisonende sogar<br />
der Sprung in die DM-Endrunde, wo sie am<br />
Ende den fünften Platz belegen. Mit einem<br />
großen Jubiläumsturnier feiert die Golfabteilung<br />
ihr fünfjähriges Bestehen.<br />
Juni<br />
Die erst 11-jährige Yvonne Li, <strong>HSV</strong>-Nachwuchssportlerin<br />
2009, kann den Flora Cup,<br />
Deutschlands größtes Jugend-Badmintonturnier,<br />
in der höchsten Leistungsklasse U15M<br />
für sich entschieden. Mit einer eindrucksvollen<br />
Vorstellung in Ahlerstedt nutzen die<br />
3. Fußball-Frauen ihre letzte Möglichkeit in<br />
der Relegation zum Aufstieg in die Regionalliga.<br />
Damit ist der Hamburger SV der erste und<br />
einzige Verein in Deutschland, der im Frauenfußball<br />
in den ersten drei Ligen vertreten ist.<br />
Weitspringerin Nadja Käther knackt in Wesel<br />
mit 6,66 m die Norm für die Europameisterschaft<br />
in Barcelona. Schon den zweiten DM-<br />
Titel feiern die Hamburger Auswahl spieler<br />
vom <strong>HSV</strong> im Rollstuhlbasketball. Nach der<br />
Deutschen Meisterschaft der Damen Mitte<br />
Mai in Frankfurt/Main holen die Juniorinnen<br />
und Junioren (U 20) im Juni auch die Deutsche<br />
Junioren-Meisterschaft nach Hamburg.<br />
Die Ü40 Basketball-Damen belegen bei der<br />
DM-Endrunde Platz sieben.<br />
Juli/August<br />
Eine WM-Medaille holen Mitte Juli die <strong>HSV</strong>-<br />
Rollstuhlbasketballerinnen Simone Kues und<br />
Maya Lindholm sowie <strong>HSV</strong>-Coach und Bundestrainer<br />
Holger Glinicki. In einem starken<br />
Turnier mit der Deutschen Rollstuhlbasketball-<br />
Ausgabe 65<br />
mannschaft im britischen Birmingham werden<br />
sie Vizeweltmeister. Mit Bronze im Gepäck<br />
kehrt Rollstuhlbasketballer Kai Möller von der<br />
U22-EM zurück. Gleich drei Spieler – Haras<br />
Mubarik, Jaskaran Singh und Khawaja Rafay<br />
Khalid – aus der <strong>HSV</strong>-Cricket-Jugendmannschaft<br />
stehen im deutschen Aufgebot für die<br />
U17-Europa meisterschaft auf der Isle of Man,<br />
wo das Team den siebten Platz belegt.<br />
Die <strong>HSV</strong>-Beachvolleyballer David Klemperer<br />
und Eric Koreng gewinnen in Stavanger/Norwegen<br />
den ersten Grand Slam ihrer Karriere.<br />
Nur eine Woche später sichert sich Christine<br />
Aulenbrock in Italien den Titel der U20-Europameisterin.<br />
Für eine faustdicke Überraschung<br />
sorgt dann Ende August Jana Köhler – bei der<br />
Beachvolleyball-DM gewinnt sie den Meistertitel.<br />
Nadja Käther schafft den Sprung zur<br />
Leichtathletik-EM. Der zweiweiteste Sprung ihrer<br />
Karriere reicht jedoch nicht für den Einzug<br />
ins Finale. Zum Abschluss der Saison krönt Käther<br />
ihr Jahr mit dem Deutschen Juniorenmeistertitel.<br />
Nachwuchsleichtathletin Nadja-Marie<br />
Pasternack wird Deutsche Vizemeisterin bei<br />
den Schülern. Ende August verbessert schließlich<br />
noch Weitspringer Sebastian Bayer den<br />
Uralt-Landesrekord des ehemaligen <strong>HSV</strong>-Präsidenten<br />
Wolfgang Klein aus dem Jahr 1964<br />
auf 8,06 m.<br />
Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die <strong>HSV</strong> Stealers<br />
mit einem tollen Familienfest beim<br />
Heimspieltag gegen die Pulheim Gophers.<br />
Am Ende der Saison schaffen die Bundesliga-Baseballer<br />
den ersehnten Sprung in die<br />
Play-Offs, müssen sich dort jedoch dem starken<br />
Team aus Regensburg geschlagen geben.<br />
September<br />
Bei Sonnenschein und spätsommerlichen<br />
Temperaturen erleben am 12. September beim<br />
4. <strong>HSV</strong> Kids-Day in der Jahnkampfbahn im Hamburger<br />
Stadtpark mehr als 700 Kinder mit ihren<br />
Familien einen rundum tollen Aktionstag<br />
im Zeichen der Raute. <strong>HSV</strong>-Beachvolleyballerin<br />
Christine Aulenbrock wird zu Hamburgs Junior-<br />
sportlerin des Jahres gewählt. DM-Platz sechs<br />
gibt es für die Jugend-Baseballer. Der Golfclub<br />
Gut Haseldorf wird neuer Kooperationspartner<br />
der Abteilung Golf. Das Fest der 1000 Zwerge<br />
lockt Ende September mehr als 1.000 Nachwuchsleichtathleten<br />
aus ganz Deutschland nach<br />
Hamburg. Die Cricket-Herren werden Norddeutscher<br />
Meister im Twenty20-Format.<br />
Oktober/November/Dezember<br />
Bei den Baseballern wird Nachwuchsspieler<br />
Wolfgang Reitter in die Jugendnationalmannschaft<br />
berufen und die Junioren verpassen bei<br />
den Deutschen Meisterschaften mit Platz vier<br />
nur knapp das Podest. Beachvolleyballerin Jana<br />
Köhler gewinnt ein internationales Turnier in<br />
Indien. Zum 1. November wird die Abteilung<br />
<strong>HSV</strong> Triathlon gegründet. Die 3. Fußball-Frauen<br />
behaupten sich stark in der Regionalliga und<br />
erobern nach 11 Spieltagen sogar die Spitze …<br />
Und auch im kommenden Jahr dürfen wir<br />
uns sicherlich wieder auf viele tolle sportliche<br />
Erlebnisse freuen. Dafür wünschen<br />
wir allen <strong>HSV</strong>-Sportlern viel Erfolg. Aktuelle<br />
News zum <strong>HSV</strong> Amateursport sind im Internet<br />
unter www.hsv.de/sport-im-hsv zu finden.<br />
Neu beim <strong>HSV</strong><br />
Amateursport – Triathlon<br />
Immer wieder gab es in der Vergangenheit<br />
Anfragen zu einer Triathlonabteilung im <strong>HSV</strong>.<br />
Nun ist soweit. Seit dem 1. November kann<br />
man auch mit der Raute auf der Brust als Triathlet<br />
aktiv sein. Schon jetzt gibt es die ersten<br />
Laufeinheiten: Dienstags trifft sich die<br />
Gruppe um 19.00 Uhr zum Training am Cliff<br />
(Fährdamm 13) an der Alster und Donnerstags<br />
um 18.30 Uhr an der Jahnkampfbahn<br />
(Linnering 3a) im Stadtpark. Alle, die zukünftig<br />
gerne als <strong>HSV</strong>er schwimmen, Rad fahren<br />
und laufen wollen, sind herzlich als neue Mitglieder<br />
willkommen. Interessenten für die Teilnahme<br />
am Triathlonsport können sich mit<br />
ihren Fragen und Anregungen gerne unter<br />
hsv-triathlon@gmx.de melden. Hier erfährt<br />
man auch alles rund um die Mitgliedschaft.<br />
Foto Anne Gnauk<br />
67
Ein Eiszeit-Dino erwacht<br />
Eishockey<br />
Text Peter Hallwachs · Foto <strong>HSV</strong> Eishockey<br />
MLange war es ruhig im Eishockeyland<br />
des <strong>HSV</strong>, besonders bei den<br />
Herren. Doch langsam erwacht<br />
der Eis-Dino aus seinem Schlaf.<br />
Eine Aufbruchstimmung spürt man deutlich,<br />
wenn man ins Eisstadion Stellingen kommt.<br />
Nicht nur optisch hat sich einiges geändert,<br />
nein, es ist auch eine sehr positive Stimmung<br />
unter allen Beteiligten zu spüren. Man bemüht<br />
sich, vor allem nach außen auf sich aufmerksam<br />
zu machen. Alle helfen mit, unsere 300<br />
Mitglieder starke Abteilung weiter mit Leben<br />
zu füllen.<br />
Mit Flyern für unsere erfolgreiche Laufschule,<br />
Plakaten, einem „eigenen“<br />
<strong>HSV</strong>-Eishockey- Bus für unsere weiten Auswärtsfahrten,<br />
mannschaftliches Auftreten mit<br />
einheitlichen Trainingsanzügen in allen Altersklassen<br />
bis hin zu einer gemeinsamen Homepage.<br />
(www.hsv-eishockey.net). Auch unser Slogan<br />
„Eishockey spielt nur der <strong>HSV</strong>“ ist in aller Munde.<br />
Schon seit Langem zählt die Eishockeyabteilung<br />
nach den Fußballern<br />
zu den Abteilungen mit den meisten<br />
Zuschauern. Gerade jetzt, wenn es<br />
draußen wieder so richtig schön ungemütlich<br />
wird, finden manchmal bis zu 400 <strong>HSV</strong>er<br />
den Weg zur Hagenbeckstraße, um sich bei<br />
einer fettigen Bratwurst und einem heißen<br />
Glühwein so richtig schön über den Schiri<br />
aufzuregen und natürlich auch unsere Jungs<br />
auf dem Eis zu unterstützen.<br />
Sportlich bleibt die Truppe dieses Jahr allerdings<br />
einiges schuldig. Bei Redaktionsschluss<br />
sind die Jungs in Blau-Weiß- Schwarz Vorletzter<br />
der Oberliga Nord und das mit nur einem<br />
Sieg. Ähnlich wie bei den Profi s auf dem Rasen<br />
spielt auch auf dem Eis das Verletzungspech<br />
eine große Rolle. Neben Mannschaftskapitän<br />
Dies gilt vor allem in unserem Nachwuchsbereich.<br />
In dieser noch jungen Saison stehen unsere<br />
Eishockeycracks in allen Altersklassen auf<br />
sehr guten Tabellenplätzen. Unsere Jungendarbeit<br />
zahlt sich Jahr für Jahr immer mehr aus. Mit<br />
unseren Übungsleitern und den zwei hauptamtlichen<br />
Trainern werden immer wieder herausragende<br />
Ergebnisse in den Punktspielen und auch<br />
bei internationalen Turnieren erzielt. So können<br />
wir voller Stolz im Schülerbereich (Altersklasse<br />
13 und 14 Jahre) seit vier Jahren in der Bundesliga<br />
Nord mithalten. Durch unseren starken Unterbau<br />
in den nachfolgenden Jahrgängen wird<br />
diese Mannschaft weiter mit talentierten Spielern<br />
versorgt. Aber auch in der Altersklasse 15<br />
und 16 Jahre (Jugend) spielen unsere Jungs eine<br />
wichtige Rolle in unserem Nachwuchskonzept.<br />
In diesem Jahr wollen wir uns mit der Jugendmannschaft<br />
für die Bundesliga Nord qualifi zieren.<br />
Wichtig für die Umsetzung unseres Nachwuchskonzeptes<br />
ist die Kooperation mit den Ham-<br />
Marcel Schlode, der mit einem Kreuzbandriss<br />
wohl noch bis zum nächsten<br />
Kalenderjahr pausieren<br />
muss, sind immer wieder auch andere<br />
Leistungsträger mit Krücken außerhalb<br />
des Rings zu beobachten.<br />
burg Freezers. Mit dem schwedischen Trainer<br />
Morgan Svensson haben die Freezers uns einen<br />
Nachwuchstrainer mit langjähriger Erfahrung<br />
zur Seite gestellt. Herr Svensson wird im<br />
gesamten Nachwuchsbereich eingesetzt. In regelmäßigen<br />
Abständen tauschen sich die Profi<br />
trainer von den Freezers (Stephan Richer und<br />
Boris Rousson) mit unseren Trainern aus. Dabei<br />
ist das Ziel, eine optimale Nachwuchsförderung<br />
in der bestehenden Kooperation zu erlangen.<br />
Eine gemeinsame Laufschule für Anfänger, die<br />
im ersten Monat kostenlos ist, beschert uns im<br />
Bambini-Bereich einen regen Zuwachs. In diesem<br />
Jahr bieten wir erstmals für Mädchen ab<br />
10 Jahren eine separate Laufschule an.<br />
Seit dieser Saison haben wir erneut zwei Frauen-<br />
Mannschaften im Spielbetrieb und peilen den<br />
Wiederaufstieg in die Bundesliga an. Unsere<br />
1b-Herren und die Oldtimer sind ebenfalls erfolgreich<br />
in die Saison gestartet. Viel Arbeit hat<br />
derzeit unser 1. Herren-Trainer Gerrit Grünberg.<br />
Moralische Unterstützung!<br />
Eishockey<br />
Text Johannes Liebnau · Foto <strong>HSV</strong> Eishockey<br />
68<br />
Ausfälle in der Mannschaft und kleine<br />
Fehler auf dem Eis werden in der Oberliga<br />
Nord sofort bestraft. Der <strong>HSV</strong> spielt<br />
hier gegen Mannschaften aus Rostock, Adendorf<br />
und Hannover mit einem Budget von<br />
teilweise 150.000 Euro und mehr. Unsere<br />
supporters news
Aufgrund der Neustrukturierung der Ligen<br />
durch den Deutschen Eishockey Bund<br />
startet unsere 1. Herren-Mannschaft diese<br />
Saison in der dritthöchsten Spielklasse<br />
(Oberliga Nord). Mit einem Mini-Etat und<br />
dem jüngsten Kader der Liga haben wir<br />
einen schweren Stand. Umso glücklicher<br />
sind wir, dass es dank unserer Sponsoren<br />
gelungen ist, mit Domenic Bartels (20<br />
Jahre, 3. Torwart der Hamburg Freezers)<br />
durch eine Förderlizenz und den talentierten<br />
lettischen Spieler Eriks Ozollapa zwei<br />
Verstärkungen zu bekommen. Einzigartig<br />
in der Oberliga Nord sind unsere Fans. Wir<br />
sind stolz, dass wir zu Hause und auch auswärts<br />
von unserem <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, den<br />
Chosen Few und auch den Poptown immer<br />
wieder lautstark unterstützt werden.<br />
Spieler, Trainer und die Abteilungsleitung<br />
sagen: Danke!<br />
Jungs freuen sich, wenn ein Zehntel davon<br />
zusammenkommt. Vor allem Kleinsponsoren,<br />
das Arriba, der 1887-Shop, aber<br />
auch die CFHH und der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
haben die erste Mannschaft in dieser Saison<br />
fi nanziell unterstützt. Natürlich verdienen<br />
die Spieler hier kein großes Geld,<br />
aber für die zahlreichen Auswärtsspiele<br />
und die teure Ausrüstung fallen natürlich<br />
trotzdem jede Menge Kosten an. Die Eishockeyabteilung<br />
freut sich daher natürlich<br />
über jeden Euro, der durch Eintritt, die<br />
Heimspiele kosten gerade mal 3 Euro, zustande<br />
kommt. Wer die Truppe noch mehr<br />
unterstützen möchte, der kann zusätzlich<br />
zu seiner <strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft in der Abteilung<br />
Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> auch Eishockey-Fördermitglied werden.<br />
Statt 48 Euro zahlt man dann 60 Euro<br />
im Jahr, die direkt in den Amateursport<br />
fl ießen. Genauere Infos gibt es bei der Mitgliederverwaltung.<br />
Viel wichtiger als die<br />
Euros ist aber die moralische Unterstützung<br />
auf den Rängen. Also, kommt vorbei<br />
und feuert unsere Jungs an! Oder ist<br />
es draußen gemütlicher?<br />
Ausgabe 65<br />
Unsere Bowler<br />
Rückblick und Ausblick<br />
Text + Foto Käte Ahrend<br />
Vor dem Start der Hamburger <strong>Club</strong>meisterschaft<br />
wurde die Mixed-<br />
Meisterschaft 2010 ausgespielt.<br />
Es spielten zwei Gruppen. In der<br />
Gruppe B startete unser Mixed-Paar Carola<br />
und Volker Jacobs.<br />
Nach der Qualifi kation fürs Finale, das als<br />
»Round Robin« gespielt wurde (d. h. 6. gegen<br />
den 5., dann Sieger gegen den 4. usw.,)<br />
erspielten sich die beiden mit viel Kampfgeist<br />
den 1. Platz und wurden somit Hamburger<br />
Mixed-Meister 2010.<br />
Nochmals die herzlichsten Glückwünsche zu<br />
dieser tollen Leistung. Diese beiden sind die<br />
Vorzeige-Bowler des <strong>HSV</strong>. Wir hoffen, es werden<br />
noch viele andere folgen, über die wir<br />
gerne berichten werden.<br />
Nachdem in Hamburg die Liga-Spiele nach<br />
3 bzw. 4 Starts eine Pause einlegen, können<br />
wir über eine recht positive Entwicklung berichten.<br />
In der Hamburg-Liga, der obersten<br />
Liga in Hamburg, erwischten die Herren einen<br />
schlechten 4. Start in Elmshorn. Mit nur<br />
18 Punkten von 60 möglichen hatten sie einen<br />
nicht so guten Tageslauf. Aber nach dem<br />
4. Starttag stehen sie in der Tabelle auf dem<br />
5.Platz. Tendenz steigend.<br />
Die nächste Liga ist die Oberliga. Diese<br />
Mannschaft hält sich immer im oberen Drittel<br />
auf, spielt recht kontinuierlich und belegt<br />
nach dem 4. Start einen sehr guten 3.Platz.<br />
Macht weiter so!<br />
Dann kommt die Landesliga. Diese Liga hat<br />
erst drei Starts hinter sich. Trotz erheblicher<br />
Leistungsschwankungen (teils liegt es an der<br />
Bahn und teils aber auch am »Ich«) erreichte<br />
unsere 3. Mannschaft einen hervorragenden<br />
2. Platz und lässt »Großes« hoffen.<br />
Auch in der Bezirksliga lief es nicht so toll am<br />
4. Starttag. Nur 13 Punkte waren die magere<br />
Ausbeute und nach Spielschluss blieb<br />
leider nur der letzte Platz. Aber das soll in<br />
den nächsten fünf Starts besser werden, haben<br />
alle versprochen.<br />
Die letzte Liga ist die Kreisliga. Hier spielen<br />
nur sieben Mannschaften mit vier Spielern<br />
(sonst zehn Mannschaften und fünf<br />
Spieler). Diese Mannschaft ist fast eine<br />
Mixed-Mannschaft denn es spielen zwei<br />
Damen und zwei Herren. Leider waren beim<br />
3. Start zwei Spieler verhindert und da wir<br />
eine sehr dünne Spielerdecke haben, war<br />
auch kein Ersatz aufzutreiben. Somit gingen<br />
alle Punkte verloren und wir stehen nur<br />
auf dem 10. Platz. Aber auch das soll besser<br />
werden!<br />
Für unsere beiden Teams aus der Bezirks –<br />
und Kreis-Liga – Kopf hoch, ihr schafft es!<br />
Und unsere drei besten Mannschaften<br />
regeln alles ganz von alleine. Wie immer.<br />
Ich wünsche allen Bowlingspielerinnen und<br />
Bowlingspielern ein geruhsames Weihnachtfest<br />
und einen guten und gesunden Rutsch<br />
ins »Neue Jahr«.<br />
69
One hundred and eighty!<br />
Dart<br />
Text Arne Sell · Foto Hamburger Sport-Verein e.V.<br />
Wer diesen Ausruf schon mal im<br />
Fernsehen gehört hat, weiß,<br />
um welche Sportart es sich handelt:<br />
Richtig, Dart! Das fesselnde<br />
Spiel mit den drei Pfeilen! Bestimmt hat jeder<br />
von uns schon mal mit den Darts in Richtung<br />
Scheibe geworfen. Mal im Keller, im Garten oder<br />
bei Freunden. Das Beste ist, man kann dies auch<br />
beim <strong>HSV</strong> tun und das auch ein bisschen professioneller.<br />
Die Abteilung Dart gibt die Möglichkeit,<br />
den Dartsport kennen zu lernen. Vom<br />
einfachen „Darten für Jedermann“, über Mannschaften<br />
in Hamburg bis hin zur Bundesliga.<br />
Das Darten für Jedermann ist eine Veranstaltung<br />
für jeden, der einfach mal Dart ausprobieren<br />
möchte, ohne in einer Mannschaft zu<br />
spielen. Das gilt für fast alle Altersklassen (Mindestalter<br />
sollte ca. 12-13 Jahre sein). Auch schon<br />
„erfahrene“ Spieler können dort sicherlich den<br />
einen oder anderen nützlichen Tipp bekommen.<br />
Stattfi nden tut dies jeden ersten Montag im<br />
Monat in der Aula Schule Rhiemsweg, Rhiemsweg<br />
61 in 22111 Hamburg/Horn. Kontaktperson<br />
ist unser Trainingsleiter Massoud Taleblou,<br />
Tel.: 0162-5688008.<br />
Außerdem gibt es die Möglichkeit, am Punktspielbetrieb<br />
in Hamburg teilzunehmen. In der<br />
ersten und zweiten Liga in der Hansestadt stellt<br />
der <strong>HSV</strong> jeweils eine Mannschaft. Unsere Heimspielorte<br />
sind in Barmbek (Zur Osterbek 127,36,<br />
Krausestraße 46, 22305 Hamburg) und in Horn<br />
(Pocket’s & Point’s, Horner Landstraße 181,<br />
70<br />
22111 Hamburg). Außerdem kann jeder Spieler<br />
an Hamburger Ranglistenturnieren sowie auch<br />
Deutschen Ranglistenturnieren teilnehmen. Eine<br />
echte Herausforderung für jeden Darter.<br />
Wer öfters die „180“ trifft, ist denn wohl besser<br />
in unserer Bundesligamannschaft aufgehoben.<br />
Diese kämpft in der Bundesliga-Nord um<br />
Punkte und konnte z. B. letztes Jahr einen herausragenden<br />
4. Platz belegen.<br />
Wer jetzt Lust bekommen hat, uns näher kennen<br />
zu lernen, kann dies unter folgenden Rufnum-<br />
Neues aus dem <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
Kontakt:<br />
<strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
Stresemannstraße 162<br />
22769 Hamburg<br />
Tel. 040/43 14 94<br />
Fax: 040/43 22 344<br />
E-Mail: hsv-fanprojekt@jusp.net<br />
Internet: www.<strong>HSV</strong>-Fanprojekt.de<br />
Termine:<br />
mern tun: Arne Sell 0176-96901950 bzw. Nicole<br />
Frentzen 040-43180862 oder 0170-9947142.<br />
Ihr könnt auch einfach eine Mail an info@hsvdart.de<br />
schicken oder euch auf unserer Homepage<br />
www.hsv-dart.de umsehen.<br />
Wenn ihr uns und den Ligabetrieb „live“ erleben<br />
möchtet, kommt einfach bei unseren Spielen<br />
vorbei (Termine und Orte stehen auf unserer<br />
Homepage), fi ebert mit uns, feuert uns an und<br />
es wird bestimmt auch die ein oder andere Frage<br />
beantwortet.<br />
· 25.04. Rohe Ostern Cup<br />
· 28.05. oder 4.06 WKM 2011<br />
Young <strong>Supporters</strong> Touren:<br />
· 15/16.01 FC Schalke 04<br />
· 12/13.02 VfL Wolfsburg<br />
· 07.05. Bayer 04 Leverkusen<br />
Weitere Tagesfahrten und eine Übernachtungs-<br />
Tour sind in der Planung, abhängig von den endgültigen<br />
Spielterminierungen.<br />
… weitere Infos unter www.hsv-fanprojekt.de<br />
supporters news
Verstärkung<br />
im SC-Team<br />
Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Wir freuen uns, dass wir<br />
seit dem 15.11.2010 eine<br />
neue Mitarbeiterin in unserem<br />
Team begrüßen dürfen. Christian<br />
Bieberstein nutzte die Chance,<br />
Janine Rehders ein paar Fragen zu<br />
stellen.<br />
supporters news: Hallo, Janine, stell<br />
dich doch erstmal kurz vor!<br />
Janine Rehders: Ich bin Janine Rehders,<br />
23 Jahre alt und gebürtige<br />
Hamburgerin. Natürlich besitze ich<br />
seit Jahren eine Dauerkarte und bin<br />
Mitglied im SC. Nach dem Abitur<br />
habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau<br />
in der Holsten-Brauerei<br />
gemacht und jetzt bin ich hier<br />
beim SC.<br />
supporters news: Wie war dein Start<br />
in die neue Aufgabe?<br />
Janine Rehders: Der Start war sehr<br />
aufregend und spannend. Ich bin<br />
froh, dass die Kollegen mich alle<br />
herzlich aufgenommen haben, dadurch<br />
habe ich schnell das Gefühl<br />
bekommen, dass ich dazugehöre.<br />
supporters news: Wie ist das Gefühl,<br />
nun ein Teil des <strong>HSV</strong> zu sein?<br />
Janine Rehders: Ein Teil des <strong>HSV</strong><br />
ist man ja auch schon als Fan, aber<br />
jetzt beim <strong>HSV</strong> zu arbeiten ist natürlich<br />
noch mal etwas ganz anderes.<br />
Ich freue mich, dass ich durch<br />
meine tägliche Arbeit dazu beitragen<br />
kann, dass alles so funktioniert,<br />
wie es soll. Und wer träumt nicht davon,<br />
beim <strong>HSV</strong> zu arbeiten!?<br />
supporters news: Welche Aufgaben<br />
wirst du betreuen?<br />
Janine Rehders: Ich bin die Assistentin<br />
der Abteilungsleitung und des Geschäftsführers.<br />
Zu meinen Aufgaben<br />
gehören die Unterstützung und die<br />
Entlastung der jeweiligen Personen<br />
sowie alle anfallenden Tätigkeiten im<br />
Tagesgeschäft und eigene Projekte.<br />
Falls jemand also ein Anliegen hat,<br />
ist es durchaus möglich, dass er demnächst<br />
bei mir landet …<br />
supporters news: Danke für die<br />
Beantwortung der Fragen und einen<br />
guten Start in deine neue<br />
Aufgabe!<br />
Ohne Worte<br />
Kurze Zeit später per E-Mail …<br />
Liebe AbteilungsleiterInnen! Der AV hatte euch mit Datum vom 16.11.<br />
an die 3. Amateurversammlung erinnert. In dieser Einladung befi ndet<br />
sich auch der „schicksalsschwere“ Satz, dass die mündigen Wähler<br />
zwischen Amateur- und Supporterbelangen unterscheiden können sollten.<br />
Dieser Satz ist von der Abteilungsleitung der Supporter dem AV gegenüber<br />
als „Wahlbeeinfl ussung“ gegen Christian Reichert und als längst<br />
überwunden geglaubter Rückfall in „Streitzeiten“ zwischen Amateuren<br />
und Supportern verstanden worden. Der AV bedauert diese mögliche, aber<br />
letztlich auch etwas einseitige Interpretation und weist alle Abteilungen darauf<br />
hin, dass der AV sich ausdrücklich freut, dass sich zwei sehr gute Kandidaten<br />
für die „Aufsichtsratsdelegiertenwahl“ der Amateure gemeldet<br />
haben. Der AV geht davon aus, dass die über Jahre gewachsenen, freundschaftlichen<br />
Beziehungen zu den Supportern nicht durch einen einzigen<br />
missverständlichen – so nicht gewollten Satz – in Frage gestellt werden.<br />
Die neue Rubrik mit Kurzmitteilungen über Interessantes und Kurioses aus<br />
der Fußballwelt und außerdem Kleinkram verschiedenster Art (Kontaktanzeigen,<br />
Angebote/Nachfragen, Grüße, Dankeschöns, Sprüche des Monats,<br />
Witze … Aufl age: Maximal 25 Wörter, keine kommerzielle Werbung, keine<br />
Beleidigungen). Kontakt: liebnau.ulie@web.de<br />
+ + + Es gibt Leute, die Profi fußballer als Söldner beschimpfen. Es gibt andere, die sagen, das sei ungerecht – den Söldnern gegenüber, denn die riskieren ihr<br />
Leben. + + + Lahm nach einem 4:0-Sieg in Cluj: „Man hat gesehen, dass wir von Anfang an auf dem Platz waren.“ Wo sind die Bayern denn sonst? + + + Vorbild<br />
Nationalmannschaft: Löw in einem Interview: „Wir haben die wenigsten Fouls begangen und waren die Mannschaft, die am schnellsten vom Ballbesitz zum Abschluss<br />
kam (…) 2005 waren es 2,8 Sekunden, 2008 waren es 1,7 Sekunden und jetzt bei der WM 1,1 Sekunden. Spanien liegt bei 1,0 Sekunden“ + + + Vorbild St. Pauli?<br />
Grünen-Chefi n Fegebank, leidenschaftliche St. Pauli-Anhängerin, wird in der St. Pauli Fan-Kneipe „Jolly Roger“ beschimpft und des Hauses verwiesen, weil die<br />
Grünen Ahlhaus zum Bürgermeister gemacht haben. „Kandidaten für das Amt des Aufsichtsrates … dürfen das 70. Lebensjahr noch nicht vollendet haben …“ (§ 19,<br />
Satzung des FC St. Pauli); Gleiches gilt auch für ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder. + + + „Die FIFA ist unablässig bestrebt, den Ruf des Fußballs und insbesondere<br />
der FIFA von unmoralischen oder unethischen Machenschaften und Praktiken zu schützen.“ (Präambel des FIFA-Ethik-Codes) Fakten zur letzten WM in Südafrika: Die<br />
FIFA gewinnt 2,5 Milliarden Euro, Südafrika verschuldet sich um 500 Millionen Euro; „Die Privilegien und Konzessionen, die wir der FIFA zugestehen mussten, waren<br />
zu erdrückend, als dass für uns ein monetärer Gewinn hätte entstehen können. Die Gewinne der FIFA wurden nicht versteuert, das gab es bisher bei keiner WM“<br />
(Sprecher der südafrikanischen Steuerbehörde). Erst nach Streiks erhielten die Bauarbeiter einen Stundenlohn von 1,90 Euro. + + + Präsident Ricardo Garrone will den<br />
italienischen Erstligisten Sampdoria Genua für 200 Millionen Euro verkaufen. Er fi nde viel mehr Spaß an der Jagd als an Fußball, „der nur noch eine Unterhaltungsindustrie<br />
ist“. + + + Suche Winterjacke vom SC M65 in XL oder XXL, bitte helft! Mit schwarz-weiß-blauen Grüßen, Ingo aus der Nähe von Bremen + + +
Lesestoff für den Fan<br />
Die Ultras – Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland<br />
Text Philipp Piepiorka<br />
Mit den Ultras hat sich im<br />
Fußball über die letzten<br />
Jahrzehnte eine<br />
neue Fankultur etabliert.<br />
Jonas Gabler hat nun einen<br />
Überblick über die Ultras geschaffen,<br />
der, so sagt es das Vorwort, für<br />
alle sein soll. Diejenigen, die nie ins<br />
Stadion gehen, sich aber vielleicht<br />
für Jugendkultur interessieren, Fernsehzuschauer<br />
und Zeitungsleser, die<br />
Ultras vor allem als Vandalen, Pyromanen<br />
und Schläger wahrnehmen,<br />
für Fußballfans, die nicht nur<br />
das Spiel lieben, sondern auch das<br />
Erlebnis im Stadion und vielleicht<br />
Tooor ! … für den <strong>HSV</strong> – Die besten Fußballmomente seit 1963<br />
Text Ingo Thiel<br />
Wow, waren das noch<br />
schöne Zeiten Ende<br />
der 70er-/Anfang<br />
der 80er- Jahre! Für<br />
diejenigen, die damals schon dabei<br />
waren, kommen beim Hören der<br />
CDs garantiert tolle eigene Erinnerungen<br />
hoch. Und die Jüngeren,<br />
die echte <strong>HSV</strong>-Titel (nicht T-Home-,<br />
Emirates- oder Tuttur-Cup) leider<br />
nur aus Erzählungen kennen, können<br />
sich mit diesem Mega-Hörspiel<br />
direkt von den damaligen Stars wie<br />
72<br />
auch für den Ultra selbst, der das<br />
meiste schon wissen dürfte, aber es<br />
in diesem gebündelt, mit diskutablen<br />
Thesen und konkreten Vorschlägen<br />
angereichert vorfi ndet.<br />
Und tatsächlich schafft es der Autor,<br />
einen guten Gesamteindruck<br />
über die Ultras zu vermitteln. Auf<br />
gut 200 Seiten handelt Gabler die<br />
verschiedenen Merkmale der Ultras<br />
ab. Die neuartige Form des<br />
Supports, besondere Regeln und<br />
Kodizes, aber auch das intensive<br />
Gruppenleben. Auch das Thema Politik<br />
und die fortschreitende Kommerzialisierung<br />
werden bei seinen<br />
Volkert, Magath oder Kaltz anhören,<br />
wie das eigentlich war. Dazu<br />
die „Stimme der Triumphe“ – NDR-<br />
Reporter Kurt Emmerich -, der die<br />
90. Minute in Amsterdam oder<br />
diese wunderbare 8. Minute am<br />
25. Mai 1983 schildert. Da wird<br />
einem wieder bewusst, wie schön<br />
nicht nur Titel für den <strong>HSV</strong>, sondern<br />
auch die alten Radioreportagen gewesen<br />
sind.<br />
Die beiden Autoren haben viel Arbeit<br />
investiert, tief in den Rundfunk-Archiven<br />
gewühlt und so<br />
schöne Momente wie die Sendung<br />
zum allerersten Bundesliga-Spieltag<br />
mit dem Spiel bei<br />
Preußen Münster hervorgekramt.<br />
Herausgekommen sind drei CD´s<br />
mit einer Hördauer von mehr als<br />
dreieinhalb Stunden, mit allen Höhepunkten<br />
der <strong>HSV</strong>-Geschichte<br />
von 1963 bis heute und vielen<br />
Stimmen der wichtigsten Spieler,<br />
Betreuer und Vereinsfunktionäre<br />
der jeweiligen Zeit: Uwe<br />
Seeler erzählt, dass der <strong>HSV</strong> auf<br />
die Einführung der Bundesliga<br />
Ausführungen berücksichtigt.<br />
Besonders positiv ist, dass er sich<br />
nicht auf irgendwelche Erkenntnisse<br />
von Wissenschaftlern, Fanforschern<br />
oder Psychologen bezieht, sondern<br />
sich mit der Szeneliteratur der Ultras<br />
beschäftigt und diese ausgewertet<br />
hat. So kommt er zu Erkenntnissen,<br />
die weitaus dichter an der Realität<br />
liegen als viele Werke, die in<br />
der Vergangenheit erschienen sind.<br />
Kaum zu glauben, aber wahr – es<br />
gibt also doch noch Bücher über Ultras,<br />
die weiterzuempfehlen sind.<br />
Dieses gehört eindeutig dazu.<br />
Das Buch ist entweder direkt beim<br />
nicht vorbereitet war; Charly Dörfel<br />
gibt das „sterbende Schwein“<br />
und Dr. Peter Krohn erinnert sich<br />
an damals neue Finanzierungs-<br />
und Marketingmethoden sowie<br />
die Verpflichtung von Kevin Keegan<br />
und Felix Magath. Der wiederum<br />
erzählt über Ernst Happel; der<br />
„Grantler“ philosophiert über den<br />
Umgang mit Journalisten; Günther<br />
Netzer wundert sich noch heute<br />
darüber, wie er Manager geworden<br />
ist; Hermann Rieger sagt, warum<br />
für ihn nur der <strong>HSV</strong> in Frage<br />
kam und Didi Beiersdorfer schildert,<br />
wie man sich als DFB-Pokalsieger<br />
fühlt.<br />
Das Ganze zieht sich durch die<br />
grauen 90er, über das 4:4 gegen<br />
Juve in der Champions<br />
League 2000 und den unsäglichen<br />
Werder-Wochen mit dem<br />
Papierkugel-Drama bis hin zum<br />
Hoffenheim-Desaster und der<br />
Posse um die Sportchefsuche –<br />
das möchte man dann eigentlich<br />
gar nicht mehr hören. Trotzdem<br />
wird einem in den dreieinhalb<br />
Verlag unter www.papyrossa.de<br />
oder im gut sortierten Buch- und<br />
Onlinehandel erhältlich.<br />
Stunden nie langweilig, auch<br />
weil im Kopf wieder Bilder von<br />
den eigenen Erlebnissen entstehen.<br />
Und gerade nach schmerzlichen<br />
Niederlagen tut es gut, sich<br />
noch einmal die größten Siege und<br />
Momente der Vereinsgeschichte<br />
anzuhören.<br />
Die Fleißarbeit mit viel Liebe zum<br />
Detail wird umrahmt von einer<br />
akustischen Führung durch die<br />
Spielzeiten von Claudia Hoogestraat<br />
und Lars Pegelow, der Radiohörern<br />
wegen seines beinah<br />
südamerikanischen Temperaments<br />
mit sich überschlagender<br />
Stimme bei spannenden Spielen<br />
bekannt ist. Ein Muss für <strong>HSV</strong>-<br />
Fans, super geeignet für lange<br />
Auswärtsfahrten oder Winterabende<br />
und ein prima Weihnachtsgeschenk.<br />
Claudia Hoogestraat/<br />
Lars Pegelow, Box mit 3 CD,<br />
19,90 Euro<br />
Edition Temmen<br />
ISBN 978-3-8378-2002-7<br />
supporters news
Ostkurve – Eine Bremer Geschichte<br />
Text Philipp Piepiorka<br />
Italienische Ultras – Eine authentische Geschichte<br />
Text Philipp Markhardt<br />
Mit „Tifare Contro“ liegt<br />
das erste authentische<br />
Buch über die italienische<br />
Ultraszene vor.<br />
Authentisch deshalb, weil Autor<br />
Giovanni Francesio selbst für<br />
viele Jahre Ultrà war. Weil es die<br />
Geschichte der italienischen Ultras<br />
nicht gibt, erzählt er zwar nicht<br />
seine, aber eben doch eine Geschichte<br />
dieser Jugendkultur, die ihren<br />
Anfang mit der Gründung der<br />
Fossa dei Leoni im Jahr 1968 nahm<br />
und deren (letzten) Tiefpunkt das<br />
Das Leben des Robert Enke<br />
Text Philipp Piepiorka<br />
Ausgabe 65<br />
Ein neues Fußballbuch aus<br />
dem Hause Trolsen erblickte<br />
im November das Licht der<br />
Welt. In Ostkurve – Eine Bremer<br />
Geschichte blickt Autor Dirk T.<br />
auf über zwei Jahrzehnte Werder<br />
Fandasein zurück. Dabei nimmt er<br />
kein Blatt vor den Mund und schreibt<br />
genau, was er denkt. Für manch einen<br />
Leser wird dieser Schreibstil<br />
wohl eine Herausforderung und<br />
etwas gewöhnungsbedürftig sein.<br />
Wer diese Hürde gemeistert hat, den<br />
erwartet eine Geschichte, die viel zu<br />
Jahr 2007 darstellt, als der Carabiniere<br />
Filippo Raciti und der Fußballfan<br />
Gabriele Sandri auf Italiens<br />
Straßen starben.<br />
Francesio beschreibt aus der Sicht<br />
eines Ex-Ultras die Geschichte der<br />
Bewegung und nimmt dabei kein<br />
Blatt vor den Mund; weder, wenn<br />
er die Antworten des Staates (Gewalt<br />
und Stadionverbot) auf die<br />
Ultras kritisch hinterfragt, noch,<br />
wenn er mit (staatstreuen) Journalisten<br />
ins Gericht geht, die eine<br />
Kurve nie von innen gesehen ha-<br />
Mit „Ein allzu kurzes<br />
Leben“ veröffentlicht<br />
Ronald Reng, befreundeter<br />
Autor der<br />
Enkes, die Biographie unseres einstigen<br />
Nationaltorhüters. Reng schildert<br />
auf knapp über 400 Seiten<br />
das Leben und die Fußballkarriere<br />
von Robert Enke bis zu jenem verhängnisvollen<br />
regnerischen Tag im<br />
November 2009. Dabei lässt er sowohl<br />
Enkes Familie als auch ehemalige<br />
Weggefährten zu Wort kommen<br />
und konfrontiert den Leser mit den<br />
Selbstzweifeln und den Ängsten, von<br />
denen Robert Enke geplagt wurde.<br />
bieten hat. Leider hat dies oftmals<br />
zur Folge, dass viele Storys nicht<br />
bis zu Ende erzählt oder eher stichpunktartig<br />
abgehandelt werden.<br />
Dies ist schade, denn es scheinen<br />
durchaus spannende und skurrile<br />
Ereignisse vorgefallen zu sein. So<br />
kannte er zum Beispiel Adrian Maleike<br />
und war bei dem Spiel mit dem<br />
tödlichen Zwischenfall auch anwesend.<br />
Davon hätte man gerne noch<br />
mehr erfahren. Sehr gut aufgezeigt<br />
wird hingegen der Wandel der Fanszene<br />
durch die verschiedenen Sub-<br />
ben, doch für sich beanspruchen,<br />
den Durchblick zu haben. Nicht zuletzt<br />
stellt er auch den Ultras selbst<br />
unangenehme Fragen zu ihrem eigenen<br />
Verhalten und ihren Einstellungen.<br />
Francesio schreibt über<br />
die Kurve als jemand, der aus der<br />
Kurve kommt. Er provoziert und redet<br />
nicht um den heißen Brei herum.<br />
Das Buch ist Pfl ichtlektüre für<br />
die, die sich der Kultur der Ultras<br />
verbunden fühlen und sollte auch<br />
die Beachtung derer fi nden, die Medienberichte<br />
für bare Münze neh-<br />
Besonders schockierend sind die<br />
Schilderungen über die Monate während<br />
der zwei akuten Phasen seiner<br />
Depression in den Jahren 2003 und<br />
2009. Seine Tagebuchaufzeichnungen<br />
zeigen einen schwer verzweifelten<br />
Menschen im Kampf gegen eine<br />
scheinbar unbesiegbare Krankheit.<br />
Neben der Tragik um das Leben von<br />
Robert Enke hält Reng in seinem<br />
Buch aber auch diverse skurrile Anekdoten<br />
aus dem fußballerischen<br />
Umfeld von Robert Enke für uns Leser<br />
bereit. So zum Beispiel <strong>Club</strong>s, die<br />
Gehälter nicht zahlen oder Vereine,<br />
die Spielern anderer Teams Geld-<br />
kulturen. Aber auch der Wandel des<br />
Profi fußballs und des ganzen dazugehörigen<br />
Drumherums wird skizziert.<br />
Das Buch wird insgesamt zu<br />
Recht im besten Sinne als „Working-Class-Literatur“<br />
angepriesen.<br />
Besonders empfehlenswert ist es für<br />
alle, die damals noch nicht zum Fußball<br />
gefahren sind und einen Einblick<br />
ins damalige Fandasein erhaschen<br />
möchten. Das Buch ist direkt beim<br />
Verlag unter www.trolsen.de oder<br />
im gut sortierten Buch- und Onlinehandel<br />
erhältlich.<br />
men. Erhältlich ist das Buch für 9,95<br />
Euro im Stadion am CFHH-Infostand<br />
oder am Kiosk des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts.<br />
Online-Bestellung über www.blickfang-ultra.de<br />
oder im Buchhandel:<br />
ISBN 978-3-940159-07-6.<br />
koffer anboten für einen bestimmten<br />
Spielausgang. Insgesamt ist das<br />
Buch sehr ruhig und sensibel geschrieben<br />
und steckt voller schöner<br />
kleiner Geschichten, die in der<br />
Summe das allzu kurze Leben von<br />
Robert Enke nachzeichnen und nebenbei<br />
einen interessanten Einblick<br />
in den Profi fußball geben. Ein Buch,<br />
das einen fesselt und nicht nur für<br />
Fußballfans absolut empfehlenswert<br />
ist.<br />
Das Buch ist direkt beim Verlag unter<br />
www.piper-verlag.de oder im Buch-<br />
und Onlinehandel erhältlich.<br />
73
Geschenkideen<br />
FIFA 11<br />
Text Philipp Piepiorka · Grafi ken EA Sports<br />
Für viele Fußballfans ist Anfang<br />
Oktober schon Weihnachten,<br />
denn dann kommt<br />
jeweils die neueste Version<br />
des Spiele-Klassikers von EA<br />
Sports auf den Markt. Mit FIFA<br />
11 erscheint die nunmehr 16te<br />
Version und sorgt für reichlich<br />
emotionale Ausbrüche vor der<br />
Mattscheibe. Ich habe für euch die<br />
PC- und die WII- Version getestet.<br />
Die Gefahr – Hier kommt Hamburg<br />
Text Philipp Markhardt<br />
Nach „etwas“ längerer<br />
Pause meldet sich<br />
„Die Gefahr“ mit dem<br />
zweiten <strong>HSV</strong>-Album<br />
„Hier kommt Hamburg“ zurück.<br />
Damals nahm man bereits unter<br />
dem Namen „Schlusspunkt“<br />
das Album „<strong>HSV</strong> – Die Fans“<br />
auf. Insgesamt 14 Tracks hat<br />
die Punkrock-Combo um Sänger<br />
Alf Wenzel eingespielt, die sich<br />
ausschließlich um den <strong>HSV</strong> drehen.<br />
Nach einem sehr gelungenen<br />
Line-Up, das ich mir in der<br />
Art auch für die Mannschaftsaufstellung<br />
im Stadion vorstellen<br />
könnte, erwarten den geneigten<br />
Hörer zwölf Eigenkompositionen,<br />
die musikalisch an WIZO und die<br />
Toten Hosen erinnern. Von letzteren<br />
stammt auch „Hier kommt<br />
Alex“, der letzte Titel der Platte.<br />
Wirklich schade, dass die Düsseldorfer<br />
den Braunschweigern ein<br />
Umtexten untersagt haben. Aber<br />
gut, irgendwo auch verständlich,<br />
dass Fortuna-Fans wenig begeistert<br />
sind, wenn <strong>HSV</strong>er sich an einem<br />
ihrer Songs delektieren<br />
wollen. Besonders, wenn es sich<br />
um einen Hit handelt, der in der<br />
Zeit von Aleks Ristic als Fortuna-<br />
74<br />
Trainer bei den Spielen des Teams<br />
gegrölt wurde. Neben dem <strong>HSV</strong><br />
beschäftigt man sich außerdem<br />
mit den traditionellen Rivalen.<br />
Nicht ganz mein Ding, aber aufgrund<br />
der eher humorvollen Aufarbeitung<br />
des Themas Rivalität<br />
sicherlich in Ordnung. Punkaffine<br />
<strong>HSV</strong>er werden sicherlich ihren<br />
Spaß an der Scheibe haben, die<br />
wahrscheinlich demnächst auf<br />
Auswärtsfahrten hoch- und runterläuft.<br />
Bester Titel ist übrigens<br />
„Träumen an der Elbe“.<br />
FIFA 11 – PC: Eigentlich sollte ein<br />
jeder mit dem Spiel seine Freude<br />
haben. Wer einen ordentlichen<br />
PC hat, wird zudem von der fast<br />
schon sensationellen Grafik beeindruckt<br />
sein. So sind beispielsweise<br />
die Stadien derart detailliert<br />
nachgestellt, dass kaum Abweichungen<br />
zu den Originalen auszumachen<br />
sind. Aber es gibt weitaus<br />
mehr Gründe, warum FIFA 11<br />
Punkrock mit <strong>HSV</strong>-Texten<br />
Interview Philipp Markhardt<br />
Zusammen mit dem <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> bringt „Die<br />
Gefahr“ ein neues <strong>HSV</strong>-<br />
Album heraus. Mit Alf<br />
Wenzel, dem Sänger der Braunschweiger<br />
Punkrockband, sprach<br />
Philipp Markhardt<br />
supporters news: Die Gefahr,<br />
jetzt mal die Eier auf den Tisch:<br />
Was ist an euch gefährlich?<br />
Alf Wenzel: Tja, das mit der „Gefähr<br />
lichkeit“ ist leider schon etwas<br />
überholt. Da wir früher als<br />
Punkrockband unterwegs waren,<br />
klang der Name erst mal ganz gut<br />
und uns konnten die Veranstalter<br />
nicht so schnell heranziehen,<br />
wenn es<br />
mal etwas brachialerzuging.Inzwischen<br />
sind wir ja<br />
etwas älter, so dass<br />
es nun weniger gefährlich<br />
zugeht.<br />
supporters news:<br />
Ihr habt vor Jahren<br />
bereits einen Track<br />
über den <strong>HSV</strong> geschrieben,<br />
der da<br />
Spaß macht. Die Fans brüllen die<br />
Mannschaft nach vorne, die Fankurven<br />
sind mit Zaunfahnen beflaggt<br />
und die verschiedenen<br />
Spielmodi sorgen für Abwechslung.<br />
Neben Turnieren und dem<br />
Mannschafts-Karrieremodus kann<br />
beispielsweise auch ein einzelner<br />
Fußballer in seiner Karriere<br />
begleitet werden. Einziges kleines<br />
Manko bleibt daher die et-<br />
lautet „We love you Hamburg“,<br />
seid aber keine „Nur-Fußballband“.<br />
Erzähl doch mal was zu<br />
eurer Geschichte und euren Wurzeln.<br />
Alf Wenzel: Eigentlich haben<br />
wir damals das ganze Album<br />
„<strong>HSV</strong>- Die Fans“ gemacht. Dazu<br />
gab es die etwas kuriose Geschichte<br />
in unserem Studio in<br />
Braunschweig. Wir nahmen damals<br />
unsere zweite CD dort auf,<br />
als uns an der Wand eine vom<br />
Whiteline Studio produzierte<br />
Schalke-CD auffiel. Natürlich haben<br />
wir dann zwei Wochen keine<br />
Gelegenheit ausgelassen zu betonen,<br />
wie scheiße doch der Verein<br />
sei. Bis es dem Tontechniker<br />
zu viel wurde und er meinte, wir<br />
könnten es für unseren Verein ja<br />
besser machen. Aus Spaß wurde<br />
Ernst und so entstand diese erste<br />
<strong>HSV</strong>-CD. Danach sind wir aber<br />
wieder zu unseren Wurzeln und<br />
dem guten altenPunkrock zurückgekommen<br />
und haben nur den<br />
ein oder anderen Gig in Sachen<br />
<strong>HSV</strong> gespielt, wie z. B. zum <strong>Supporters</strong>-Geburtstag<br />
auf der Cap<br />
San Diego. Und da man auf Punk-<br />
supporters news
was komplizierte Einrichtung des<br />
Controllers und die Steuerung.<br />
Sind diese Anfangsprobleme aber<br />
erst einmal überwunden, wird es<br />
schwerfallen, den Controller wieder<br />
aus der Hand zu legen.<br />
Witzig: Auch die FIFA Kommentatoren<br />
kommen beim <strong>HSV</strong> mit den<br />
Stadionnamen durcheinander.<br />
Denn während im Menü richtiger<br />
Weise die Imtech Arena ausgewiesen<br />
ist, begrüßt einen das<br />
Kommentatorenduo Sebastian<br />
Hellmann und Tom Bayer zu <strong>HSV</strong>-<br />
Heimspielen in der HSH Nordbank<br />
Arena.<br />
FIFA 11 – WII: Die Version für die<br />
Nintendo WII ist grafisch nicht<br />
vergleichbar mit der PC Version,<br />
Gigs gefälligst St. Pauli-Fan zu sein hat, wären<br />
die Fußball-Sachen dort wahrscheinlich<br />
nicht so gut angekommen.<br />
supporters news: Jetzt kommt ein neues Album:<br />
Was erwartet uns?<br />
Alf Wenzel: Was erwartet den Zuhörer? Ich<br />
würde sagen vor allem erst mal Gitarrenmusik<br />
mit Texten rund um den <strong>HSV</strong>. Wir haben<br />
„Wer wird Deutscher Meister“ mal etwas anders<br />
aufgenommen, ein kleines Medley dazwischen<br />
geschoben und die Originalversion<br />
von „Hier kommt Alex“ von den Hosen mit<br />
drauf. Ursprünglich sollte es das von den Fans<br />
gesungene „Hier kommt Hamburg“ werden.<br />
Leider haben uns die Hosen die Rechte aus<br />
Liebe zur Düsseldorfer Fortuna verweigert.<br />
Da sie aber recht lange wegen ihrer Nahosttour<br />
zur Beantwortung unserer Anfrage gebraucht<br />
haben, war der Song bei der Absage<br />
schon fertig.<br />
Nun haben wir den Text ins Original gebracht<br />
und den von uns erdachten in das Cover gedruckt.<br />
Außer den Song wegzulassen, unsere<br />
einzige Wahl. Schade.<br />
supporters news: Auf der Platte prangt das<br />
Wappen des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s. Dementsprechend<br />
ist das Album eine Kooperation? Werden<br />
ausschließlich <strong>HSV</strong>-Stücke drauf sein?<br />
Alf Wenzel: Ich hoffe, dass es eine längere<br />
Kooperation wird. Es ist sicher nicht das<br />
Schlechteste, mit einer Vereinigung wie dem<br />
Ausgabe 65<br />
was aber dem Spielspaß keinen<br />
Abbruch tut. Der Umgang mit der<br />
Steuerung lässt sich relativ schnell<br />
erlernen und die verschiedenen<br />
Spiel-Modi sorgen für Abwechslung.<br />
So zum Beispiel der Hallenfußball-Modus,<br />
bei dem auf<br />
dem Kleinfeld vor allem schnelle<br />
Pässe und trickreiches Spiel gefragt<br />
sind. Im Karrieremodus hingegen<br />
ist man als Spieler und<br />
als Trainer gefragt. Denn neben<br />
Resultaten der Mannschaft<br />
hat man als Trainer noch zu jedem<br />
Spiel eine Sonderaufgabe,<br />
die es zu bewerkstelligen gilt –<br />
eine gute Idee der Entwickler, die<br />
so schnell keine Langeweile aufkommen<br />
lässt. Negativ fallen lei-<br />
der, im Gegensatz zur PC-Version,<br />
die Kommentatoren auf, die sowohl<br />
etwas lahm daherkommen<br />
als auch ständig falsche Aussagen<br />
über vergangene Spiele oder<br />
Torschützen von sich geben. Spaß<br />
macht das Spiel trotzdem und für<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> zusammenzuarbeiten. Zu<br />
verdanken haben wir diesen Umstand aber<br />
vor allem Michi Wendt von Abschlach!,der<br />
sich wirklich bemüht hat und uns bei der Produktion<br />
hilfreich zur Seite stand. Und schließlich<br />
erscheint die CD nun auch auf seinem<br />
Label WMP. Also noch mal Danke dafür an<br />
den SC und Michi. Und ja, bis auf den Alex-<br />
Song sind ausschließlich <strong>HSV</strong>-Stücke drauf.<br />
Allerdings weniger Fangesänge als Lieder<br />
rund um Fanleben, Hamburg, St.Pipi und<br />
Werda? Brehm.<br />
supporters news: Du hast ja schon den einen<br />
oder anderen Rivalen erwähnt: Gerade<br />
der Pauli-Track fiel mir auf; wird da nicht etwas<br />
all zu tief und pauschal in die Klischeekiste<br />
gegriffen?<br />
Alf Wenzel: Erst mal entstehen ja diese Klischees<br />
nicht von selbst. Und ich bin auch<br />
eigentlich weit davon entfernt ein St. Pauli-<br />
Hasser zu sein. Ich hatte mich sogar ein wenig<br />
über den erfrischenden Aufstiegs-Fußball von<br />
denen gefreut. Der Song ist dahingehend zu<br />
verstehen, dass ich aus den Jahren Punkrock<br />
genau weiß, wie die Anhänger dieser Szene<br />
zu dem Klub stehen. Da sollte man möglichst<br />
auf Konzerten nicht all zu oft erwähnen, <strong>HSV</strong>-<br />
Fan zu sein, denn wer links ist, hat St. Pauli-<br />
Fan zu sein. Und so sind es dann viele eben<br />
auch. Da geht es leider vielen nicht ein Stück<br />
um Fußball. Fan von einem Verein wird man<br />
doch, weil Papa einen mal mit ins Stadion<br />
genommen hat oder man ein begeisterndes<br />
die Nachfolgeversion ist noch etwas<br />
Luft nach oben.<br />
Das Spiel ist direkt bei EA Sports<br />
unter www.ea.de, im Elektonikfachmarkt<br />
des Vertrauens sowie<br />
im Onlinehandel erältlich.<br />
Spiel gesehen hat. Und nicht, weil man gegen<br />
Atomkraft oder sonst was ist und der<br />
Verein gerade gut passt. Deshalb sind diese<br />
Leute für mich politisch motivierte Fußballfans.<br />
Und Politik gehört nicht ins Stadion.<br />
Meine Meinung.<br />
supporters news: Dein Lieblingstrack auf dem<br />
neuen Album?<br />
Alf Wenzel: Ein namenloses Dorf! Die mag<br />
ich echt nicht! Da hab ich 2009 beim UEFA-<br />
Cup-Finale sogar mit einem Donezk-Shirt vor<br />
dem TV gesessen.<br />
supporters news: Was ist nun in der näheren<br />
Zukunft – auch hinsichtlich <strong>HSV</strong> – geplant?<br />
Alf Wenzel: Planen können wir erst mal<br />
nichts. Eher üben. Wir haben nach Beendigung<br />
der CD vor zwei Wochen unseren<br />
Proberaum wieder mit dem nötigen Equipment<br />
ausgestattet und beginnen nun wieder,<br />
uns ein <strong>HSV</strong>-Programm drauf zu pauken.<br />
Wenn das steht, würden wir dies natürlich<br />
auch gern live spielen.<br />
supporters news: Vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
75
Leserbriefe<br />
Wir freuen uns über jeden Leserbrief – besonders dann, wenn er sich auf Beiträge in den supporters news<br />
bezieht. Kürzungen – markiert durch (…) – müssen wir uns aber vorbehalten. Dabei bemühen wir uns, die<br />
wesentlichen Aussagen nicht zu verfälschen.<br />
Leserbrief zu den Eintrittspreisen<br />
von Alex Woidniak<br />
Liebes sn-Team,<br />
alle drei Monate freue ich mich auf die sn und<br />
auf die guten Beiträge. Nur ist euch diesmal<br />
auf Seite 20 leider ein Griff daneben geglückt.<br />
„Kein Zwanni für ‚nen Steher“. Eine Dortmunder<br />
Initiative. Fans gegen Preiswucher. Eigentlich<br />
ein Thema, was uns alle anspricht.<br />
Einen extrem faden Beigeschmack bekommt<br />
der Beitrag allerdings aufgrund der Steher-<br />
Preise für unser Spiel in DO dieses Jahr. Und<br />
der gesamten Dortmunder Preispolitik für<br />
die sonst so verfügbaren Plätze. Und wenn<br />
man dann noch den ganzen Scheiß in Dortmund<br />
letztes Jahr erlebt hat (…)Herr Bednarek<br />
weiß, worüber ich spreche. Man sollte sich<br />
mit gut gemeinten Faninitiativen nicht derart<br />
Leserbrief zum „Miteinander“<br />
von Oliver Plathe<br />
Am 14.07.2010 war es soweit, der <strong>HSV</strong> lud<br />
zu einer Mitgliederversammlung ein, mit dem<br />
Zusatz „außerordentlich“. Gut, dass dieser<br />
Zusatz verwendet wurde, denn von ordentlich<br />
konnte nach diesem Abend nicht die Rede<br />
sein. Die Versammlung verkam im Laufe des<br />
Abends zu einer gegenseitigen Beschimpfungsorgie,<br />
die in „Raus-Rufen“ gegenüber<br />
unserem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem<br />
Nahelegen von Vereinsaustritten gipfelten.<br />
Ich stelle mir nahezu täglich die Frage, was<br />
denn eigentlich mit unserem Verein und seinen<br />
Mitgliedern los ist? Haben wir nichts<br />
Besseres zu tun, als uns gegenseitig vorzuwerfen,<br />
ahnungslos zu sein und die Werte<br />
des <strong>HSV</strong> nicht mit dem notwendigen Ernst<br />
zu verfolgen?<br />
Ich möchte hier auf einen Beitrag unseres<br />
Aufsichtsrates Otto Rieckhoff in der aktuellen<br />
<strong>HSV</strong>-Live (sn: s.a. sn 64, S.11) verweisen.<br />
Dort heißt es: „Ich zum Beispiel handele da-<br />
76<br />
weit aus dem Fenster lehnen, wenn man dieses<br />
Jahr annähernd gleiche Preise nimmt wie<br />
die, worüber sie sich bei S04 aufgeregt haben<br />
und vor allem sollte man als sn den Unsinn<br />
nicht dann auch noch drucken. Gut, abzüglich<br />
VVK-Gebühr kostet der Steher in DO für<br />
uns jetzt 17,30 €. Wobei man dann diskutieren<br />
kann, ob der immense Aufschlag im Vergleich<br />
zum Vorjahr daher resultiert, weil man<br />
von Dortmunder Seite Zustände wie letztes<br />
Jahr vermeiden will … oder aber weil man<br />
denkt, och, das ging ja nochmal gut, schlagen<br />
wir mal was drauf, die kommen so oder<br />
so. Ich glaube ja eher an Letzteres. Und ob<br />
ich als Dortmunder, der es vom Westfalenstadion<br />
gerade mal 30 km zum Parkstadion<br />
nach, dass ich unterstelle, dass die überwiegende<br />
Mehrheit unserer Mitglieder (…) sich<br />
aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten<br />
möchte“ (…) Aus vereinspolitischen<br />
Diskussionen möchte ich mich nicht raushalten,<br />
da ich von meinem Stimm- und Mitspracherecht<br />
Gebrauch mache und dies auch in<br />
Zukunft jederzeit tun möchte.<br />
Was nehmen sich einige Personen eigentlich<br />
heraus, wenn sie gestandene <strong>HSV</strong>er beschimpfen<br />
und Gewalt androhen, nur weil<br />
diese sich eine erfolgreiche Bundesligamannschaft<br />
wünschen, egal, ob dafür Investorenmittel<br />
eingesetzt werden? Ich kann es<br />
verstehen, wenn Titelwünsche stärker sind als<br />
das Denken an den Universalsportverein und<br />
das absolute Ablehnen von vereinsfremden<br />
finanziellen Mitteln. Es muss ja nicht meine<br />
Meinung sein, aber akzeptieren und respektieren<br />
muss ich sie, weil jeder seine freie Meinung<br />
vertreten darf. Wo kommen wir denn<br />
hat, was mit der S-Bahn 3,50 € kosten dürfte,<br />
komme oder aber ich komme aus HH und<br />
habe es vom Volkspark zum Westfalenstadion<br />
340 km weit, was ein paar € mehr kosten<br />
dürfte …das ganze Interview hinkt. Dafür<br />
gibt´s ne glatte 5. Wobei … offensichtlich ist<br />
das Interview ja aus Gründen vergleichbaren<br />
Gedankenguts entstanden und auch gedruckt<br />
worden, dann nehmt euch als SC doch mal ´n<br />
Beispiel und schafft die abzockige VVK-Gebühr<br />
ab. Weiterhin kostet ein bundesweites<br />
Einwurfeinschreiben DREI EURO FÜNF und<br />
nicht VIER EURO.<br />
Hummel Hummel,<br />
Alex Woidniak<br />
hin, wenn jede nicht erzkonservative Meinung<br />
kaputtgeschrien wird?<br />
Ich wünsche mir einen <strong>HSV</strong>, der von respektvollem<br />
und sozialem Miteinander geprägt ist,<br />
unabhängig bleibt, eine erfolgreiche Bundesligamannschaft<br />
mit eigenen Mitteln finanziert<br />
und vor allem eins ist und bleibt – hanseatisch!<br />
Lasst die Kölner miteinander streiten,<br />
wir brauchen das – zumindest auf diese Art<br />
und Weise – nicht!<br />
supporters news
Aus aller Welt …<br />
Grüße an den SC<br />
Ausgabe 65<br />
BU<br />
77
Die wichtige Seite<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.<br />
Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den <strong>HSV</strong> unter 040/4155-1500<br />
oder <strong>Supporters</strong>@hsv.de.<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger Sport-<br />
Verein e.V., <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7,<br />
22525 Hamburg<br />
Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510,<br />
Mail: supporters@hsv.de.<br />
24 Stunden Infoline: 040/4155-1530 unter<br />
dieser Nummer könnt Ihr rund um die Uhr,<br />
alle aktuellen Informationen über die Aktivitäten<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> abhören.<br />
SC Stand: Der Stand befindet sich in der<br />
Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen<br />
bis 15 Minuten vor Anpfiff und<br />
nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr<br />
Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele<br />
sowie SC-Merchandiseprodukte<br />
eindecken.<br />
Öffentliche Infoveranstaltung<br />
der Abteilungsleitung<br />
Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat<br />
im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />
vorbeizuschauen und zuzuhören oder<br />
auch mit zu diskutieren.<br />
Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße<br />
162, 22769 Hamburg; Beginn<br />
ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen<br />
sind auf www.hsv-sc.de zu finden.<br />
Öffentliche Infoveranstaltung<br />
des Seniorenrates<br />
Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten<br />
Montag im Monat eine öffentliche Versammlung.<br />
Die Versammlung findet im Grand Hotel<br />
Elysee statt und beginnt um 19 Uhr.<br />
Onlinestore<br />
Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten<br />
und Fahrten für Auswärtsspiele des <strong>HSV</strong><br />
bestellen. Die Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de<br />
bestellen.<br />
78<br />
Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Auch an der Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des<br />
<strong>HSV</strong> Artikel aus der Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />
Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur<br />
an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis).<br />
Die Botschaft steht bei Heimspielen des<br />
<strong>HSV</strong> im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen<br />
des <strong>HSV</strong> in der Bundesliga steht<br />
die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge<br />
(genauer Standort könnt Ihr vor den<br />
Auswärtsspielen auf der Internetseite des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was<br />
in … erlaubt ist“, nachlesen).<br />
Ticketservice<br />
Heimspielkarten können über die <strong>HSV</strong> Bestellservice-Hotline<br />
unter 01805/478478, im Internet<br />
unter www.hsv.de oder in einem der<br />
<strong>HSV</strong>-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand<br />
gibt es keine Heimspielkarten.<br />
Auswärtstickets und –fahrten<br />
Können im Internet unter www.hsv-shopping.<br />
de, in den <strong>HSV</strong>-Fanshops und an Spieltagen<br />
am SC-Stand gekauft werden.<br />
<strong>HSV</strong>-Museum/Stadionführungen<br />
Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist der größte Sponsor<br />
des <strong>HSV</strong>-Museums, welches seit dem<br />
07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das<br />
Museum befindet sich neben dem Restaurant<br />
„Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des<br />
Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums<br />
sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.<br />
Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder<br />
erhalten auch hier einen Rabatt. Für<br />
Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife<br />
und Führungen zu anderen Zeiten.<br />
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter<br />
040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.<br />
*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn<br />
nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.<br />
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen<br />
die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter<br />
der obigen Telefonnummer.<br />
OFC-Gründungen<br />
Alle interessierte <strong>HSV</strong>-Fans, die mit dem Gedanken<br />
spielen, einen offiziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
zu gründen oder Ihren bereits existierenden<br />
Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,<br />
finden alle Informationen unter www.hsv-ofc.<br />
de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an René<br />
Koch, zu erreichen unter 040/4155-1505 oder<br />
rene.koch@hsv.de. Auch eine Unterstützung<br />
vor Ort ist möglich.<br />
Mitgliederwesen<br />
Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und<br />
Mitglieder werben. Vielleicht befi ndet sich ja<br />
auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein<br />
oder andere <strong>HSV</strong>er, der noch kein Mitglied ist.<br />
Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen<br />
wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne<br />
der Mitgliederwerbung fi ndest du unter<br />
www.hsv.de.<br />
Fanshops<br />
<strong>HSV</strong> Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee<br />
7, 22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr,<br />
Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,<br />
<strong>HSV</strong> City Store (Innenstadt), Schmiedestr.<br />
2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.<br />
10-16 Uhr<br />
<strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,<br />
22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr<br />
An dieser Stelle noch eine Bitte<br />
Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen<br />
bitte auch an uns und die eigene<br />
Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.<br />
denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail<br />
oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten,<br />
dass auch in Zukunft alle Informationen<br />
bei Euch ankommen.<br />
supporters news
Rund um den <strong>HSV</strong><br />
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den<br />
Stand vom 01. Dezember 2010<br />
Mitglieder im <strong>HSV</strong>: 71.232<br />
Davon im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: 54.712<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter: 15<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: 300<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Ehrenamtliche Abteilungsleitung: 5<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
Bernd Hoffmann (Vorsitzender)<br />
Katja Kraus (stellv. Vorsitzende)<br />
Oliver Scheel<br />
Bastian Reinhardt<br />
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver<br />
Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />
Aufsichtsrat:<br />
Horst Becker (Vorsitzender)<br />
Alexander Otto (stellv. Vorsitzender)<br />
Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender · Delegierter der Amateure)<br />
Peter Becker<br />
Prof. Dr. Jörg Debatin<br />
Bernd Enge<br />
Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)<br />
Ian Kiru Karan<br />
Gerd Krug (Delegierter der Senioren)<br />
Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter <strong>HSV</strong> Ochsenzoll-Norderstedt)<br />
Ronald Wulff<br />
Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen<br />
Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen<br />
Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />
Internetadresse: www.hsv-sc.de<br />
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr<br />
Freitags von 9–17 Uhr<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Büroräumlichkeiten:<br />
Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Netztipps …<br />
Hier surfen <strong>HSV</strong>er<br />
<strong>HSV</strong> www.hsv.de<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> www.hsv-sc.de<br />
Offi zielle Fanclubs www.hsv-ofc.de<br />
<strong>Supporters</strong> Treffs www.supporters-treff.de<br />
Kids <strong>Club</strong> www.hsv-kids.de<br />
Museum www.hsv-museum.de<br />
Fanprojekt www.hsv-fanprojekt.de<br />
Amateurfußball www.hsv-amateurfussball.de<br />
Badminton www.hsv-badminton.de<br />
Baseball www.hsv-baseball.de<br />
Boxen www.hsv-boxen.de<br />
Dart www.hsv-dart.de<br />
Cricket www.hsv-cricket.de<br />
Eishockey www.hsv-eishockey.de<br />
Eishockey Frauen www.hsv-eishockeyfrauen.de<br />
Eishockey Nachwuchs www.hsv-eishockey-nachwuchs.de<br />
Frauenfußball www.hsv-frauen.de<br />
Golf www.hsv-golf.de<br />
Handball www.hsvhandball.de<br />
Handball 3. Herren www.hsv-handball-amateure.de<br />
Hockey www.hsv-hockey.de<br />
<strong>HSV</strong> III http.//hsv3.fuppers.de<br />
Inline-Hockey www.hsv-inlinehockey.de<br />
Karate www.hsv-karate.de<br />
Leichtathletik www.hsv-la.de<br />
Rollstuhlsport www.hsv-rollstuhlsport.de<br />
Rugby www.hsv-rugby.de<br />
Schwimmen www.sg-hamburg-west.de<br />
<strong>Supporters</strong> Direct www.supporters-direct.org<br />
Tanzen www.hsv-tanzsport.de<br />
Tanzssport Norderstedt www.hsv-tanzsport-norderstedt.de<br />
Tennis www.tennis-im-hsv.de<br />
Tischtennis www.hsv-tischtennis.de<br />
Unsere Kurve www.unserekurve.de<br />
FSE www.footballsupporterseurope.org<br />
SC Merchandise www.hsv-sc-shop.de<br />
<strong>HSV</strong> Senioren www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/<br />
Stammtischliste<br />
Auf den nächsten beiden Seiten habt ihr in der Vergangenheit die<br />
Stammtischliste für die regelmäßigen <strong>HSV</strong>-Treffen in ganz Deutschland<br />
gefunden. Die Redaktion hat sich nun entschlossen, diese Rubrik<br />
aus der supporters news zu streichen. Aufgrund der großen Vielzahl<br />
der aufgelisteten Stammtische war die Lesbarkeit der Liste schon in<br />
den letzten Ausgaben sehr grenzwertig. Für die Zukunft wäre da-<br />
her eine vollständige Aufl istung nicht mehr zu gewährleisten gewe-<br />
sen. Als Ersatz fi ndet ihr die Stammtische in Zukunft Online unter<br />
www.hsv-stammtische.de aufgelistet. Wir denken, dies ist ganz in<br />
eurem Sinne.<br />
79
80<br />
supporters news
Ausgabe 65<br />
81
Exklusives Kurz-Interview<br />
Diesmal mit Herrn Freiwend<br />
Text Eilu Anders<br />
Achtung Satire! Ähnlichkeiten mit lebenden<br />
Personen sind nur zufällig,<br />
aber unvermeidlich.<br />
82<br />
supporters news: Herr Freiwend, Sie vertreten<br />
die Gewerkschaft der Polizei.<br />
Herrn Freiwend: Ja.<br />
supporters news: Ist es richtig, dass Sie<br />
kürzlich gefordert haben, die Bundesliga-Spieltermine<br />
zu verlegen, damit Sie<br />
besser hin- und herpendeln können zwischen<br />
Castor-Transporten und Ingewahrsamnehmen<br />
von Fußballfans?<br />
Herrn Freiwend: Ja.<br />
supporters news: Was halten Sie von unserer<br />
Forderung, dass die Beamten dabei<br />
Namensschilder tragen?<br />
Herrn Freiwend: Gar nichts (öffnet das Visier<br />
und grinst).<br />
supporters news: Vielen Dank für das aufschlussreiche<br />
Gespräch.<br />
Auf dem Weg zur Meisterschaft …<br />
Teil 4<br />
Die Raute, die Raute! Auch in der Form der Gedichte von Eilu Anders<br />
„Wenn<br />
wir gewinnen,<br />
sind wir oben dabei.<br />
Wir sehen die Chancen, nicht<br />
die Risiken“, sagt unser Sportchef<br />
vor dem Spiel, das doch<br />
wieder fast<br />
verloren.<br />
Wenn<br />
Journalisten schreiben,<br />
wir seien nur Mittelmaß, dann<br />
irren sie gewaltig, denn wenn wir nicht<br />
so viele Verletzte hätten und Pfosten und<br />
Latte reingegangen wären und die Schiris nicht<br />
immer wieder berechtigte Elfmeter uns verweigern<br />
würden, dann könnten wir<br />
schon jetzt die Meisterschaftsfeiervorbereiten!<br />
Impressum<br />
Abteilungsleitung<br />
Ralf Bednarek<br />
David Duddeck<br />
Christian Bieberstein<br />
Andreas Kloß<br />
Volker Knut<br />
p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
<strong>HSV</strong> supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510<br />
Herausgeber<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
im Selbstverlag<br />
Bezugspreis 2 Euro<br />
Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,<br />
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
Aufl age Nr. 65 53.000 Exemplare<br />
Drucklegung 07.12.2010<br />
Mitgearbeitet haben diesmal Käte Arendt, Ralf Bednarek,<br />
Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Manfred<br />
Ertel, Björn Floberg Thiel, Axel Formeseyn, Dennis Giergsdies,<br />
Anne Gnauk, Peter Gottschalk, Peter Hallwachs, Nicole<br />
Hellendoorn, Regina Hillmann, Sven Hornung, Andreas<br />
Kloß, Volker Knut, Yvonne Kosian, Jojo Liebnau, Ulie Liebnau, Uwe<br />
Liebnau, Mike Lorenz, Dirk Mansen, Philipp Markhardt, Jan<br />
Meifert, Marco Peters, Philipp Piepiorka, Ralf Podulski, Joachim<br />
Ranau, Janine Rehders, Bodo Scheuing, Arne Sell, Rainer<br />
Steffens, Ingo Thiel, Jens Wagner, Guido Zerbe, Martin Zajonc<br />
Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein<br />
e.V., <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Käte Arendt, Peter Gottschalk, Rolf<br />
Heeger, <strong>HSV</strong> Amateursport, <strong>HSV</strong> Eishockey, <strong>HSV</strong> Fanprojekt,<br />
<strong>HSV</strong> Museum, <strong>HSV</strong> OFCs, <strong>HSV</strong> OFC Seehunde, Sven Hornung,<br />
Ulie Liebnau, Dirk Mansen, Oliver Meyer, Olivers Peters,<br />
Matthias Scharf, Michael Schwarz, Ströh, Martin Typke<br />
Lektorat Uwe Liebnau, Ulie Liebnau<br />
Illustrationen EA Sports, FSE (Football <strong>Supporters</strong> Europe)<br />
Jan Meifert, Unsere Kurve, Jens Wagner<br />
Coverfoto Oliver Peters<br />
Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover<br />
Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> als Herausgeber der supporters news wieder<br />
(wirklich nicht).<br />
Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee<br />
7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095<br />
Hamburg), im <strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a,<br />
22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in<br />
Ebene 4 der Nordtribüne.<br />
Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />
danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.<br />
supporters news