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SN - HSV Supporters Club

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Ein paar Worte vorweg<br />

Moin, <strong>HSV</strong>er!<br />

Das Jahr 2010 geht dem Ende entgegen.<br />

„Endlich!“ – wird der eine oder andere<br />

denken, denn sportlich haben wir<br />

uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert.<br />

Zwar erreichten wir das Halbfi nale des UEFA-Pokals<br />

in der vergangenen Saison und erfreuten<br />

uns vor dem Hinspiel an einer sensationellen<br />

Choreo über die gesamte Westtribüne. Aber das<br />

Finale im eigenen Wohnzimmer, in unserem Stadion<br />

im Volkspark, durften andere Teams spielen.<br />

Wir mussten zusehen, wie Atletico Madrid<br />

unser Finale gewann.<br />

Das abgelaufene Jahr war ansonsten geprägt<br />

von Schlagworten wie Flugangst, Sportchefsuche,<br />

Flaschenwurf, Pyros im Europacup,<br />

Charakter tests für Spieler, Sportchefi n Kraus,<br />

Sportchef Siegenthaler unterhalb des Vorstands,<br />

Sportchef Siegenthaler im Vorstand, Labbadias<br />

Rauswurf, Verpassen des europäischen Wettbewerbs,<br />

Sportchef Bastian Reinhardt, Streit über<br />

den Kühne-Deal, außerordentliche Mitgliederversammlung,<br />

Verpfändung von Jansen, Guerrero<br />

und anderen, Abgang Siegenthalers, Angriff<br />

in Altona, Massenpanik in Bremen, Pokal-Aus in<br />

Frankfurt, Son und Besic, Günther Netzer und<br />

so weiter. Da kann es in 2011 doch nur besser<br />

werden!<br />

Die einzige verlässliche Größe waren die Fans<br />

und Mitglieder des <strong>HSV</strong>, die die Mannschaft über<br />

das ganze Jahr 2010 hinweg sensationell begleiteten<br />

und unterstützten. Die Heimspiele unserer<br />

Elf waren nahezu durchgehend ausverkauft.<br />

Auswärts wird die Mannschaft Spiel für Spiel<br />

von tausenden <strong>HSV</strong>ern angefeuert! Natürlich<br />

wurde in den vergangenen Wochen auch schon<br />

einmal der Unmut über die eine oder andere<br />

enttäuschende Leistung der Mannschaft geäußert,<br />

aber das ist sicherlich auch das Recht der<br />

Zuschauer, solange das Team ansonsten unterstützt<br />

wird.<br />

Die Fanszene des <strong>HSV</strong> ist intakt. Das Herz der<br />

Fanszene sind die Fan-<strong>Club</strong>s! Es gibt über 800<br />

Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s (OFC) des <strong>HSV</strong> in der ganzen<br />

Welt! Das ist eine beeindruckende Zahl, aber<br />

es gilt die 1.000er-Grenze zu knacken. In dieser<br />

Ausgabe der sn präsentieren sich verschiedene<br />

Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s (OFC). Zudem berichten Andreas<br />

Kloss aus der Abteilungsleitung und unsere<br />

Mitarbeiterin Nicole Peters in Interviews<br />

über die Zusammenarbeit des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

mit den OFC.<br />

Ausgabe 65<br />

Die letzte supporters news kam gut an. So gut,<br />

dass sogar der Artikel „Umgang miteinander“<br />

des Aufsichtsrates Ernst-Otto Rieckhoff in der<br />

<strong>HSV</strong>live wortgleich abgedruckt wurde. In dieser<br />

Ausgabe fi ndet ihr verschiedene Anmerkungen<br />

zu Rieckhoffs Artikel. Außerdem wird die<br />

vom Aufsichtsrat angestoßene Wertediskussion<br />

fortgesetzt.<br />

Wer Zé Roberto einmal von einer privateren Seite<br />

kennenlernen möchte, wird sich sicherlich über<br />

das Interview in dieser Ausgabe freuen. Zé berichtet<br />

von seiner Jugend, seiner Religiosität und<br />

seinen Plänen für die Zeit nach der aktiven Karriere.<br />

Wie Zé Roberto über Pyro-Technik denkt,<br />

erfahrt ihr ab Seite 20.<br />

Natürlich gehen wir noch einmal auf das Unglück<br />

von Bremen, bei dem es leider – teilweise<br />

schwer – Verletzte gab, ein. Umso mehr freut<br />

es uns, dass alle Verletzten inzwischen auf dem<br />

Weg der Besserung sind. Die Ursachen der Massenpanik<br />

werden immer noch untersucht. Der<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> wird gemeinsam mit <strong>HSV</strong>-Vorstand<br />

Oliver Scheel weiter an der Aufklärung der<br />

Ereignisse arbeiten.<br />

Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> begrüßt mit Nicole Hellendorn<br />

und Janine Rehders zwei neue Mitarbeiterinnen.<br />

Nicole ist unsere neue Fan-Beauftragte<br />

und wird zukünftig gemeinsam mit Mike Lorenz<br />

eure Ansprechpartnerin vor allem an den Spieltagen<br />

sein. Sie ist bereits seit ca. 10 Jahren beim<br />

<strong>HSV</strong> und hat in den letzten Jahren den <strong>HSV</strong>-City-<br />

Store geleitet. Mehr erfahrt ihr von Nicole auf<br />

Seite 11. Janine ist seit dem 15. November 2010<br />

beim <strong>HSV</strong> als Assistentin unseres Geschäftsführers<br />

Andreas Birnmeyer tätig. Ein herzliches Willkommen<br />

an Nicole und Janine!<br />

Ein herzliches Willkommen auch an David Duddeck,<br />

der am 27. November 2010 als Nachfolger<br />

von Jens Wagner zum stellvertretenden Abteilungsleiter<br />

gewählt wurde. Im Namen der Abteilungsleitung<br />

gratuliere ich auch Björn Floberg,<br />

der für weitere vier Jahre unser Delegierter im<br />

Aufsichtsrat sein wird. Mehr Informationen zur<br />

Abteilungsversammlung erhaltet Ihr dann mit<br />

der Frühjahrsausgabe der supporters news.<br />

Im Namen der Abteilungsleitung und allen<br />

SC-Mitarbeitern wünschen wir euch ein frohes<br />

Weihnachtsfest und den berühmten Guten<br />

Rutsch! Erholt euch gut über die Feiertage –<br />

aber feiert nicht zu lange. Denn am 08. Januar<br />

2011 geht es im Volkspark mit einem Testkick<br />

gegen Ajax weiter. Und am 09. Januar 2011 fi ndet<br />

dann die Mitgliederversammlung statt. Am<br />

besten kommt ihr alle, denn eine Hälfte des Aufsichtsrates<br />

wird neu gewählt – die beste Möglichkeit,<br />

im eigenen Verein mitzubestimmen!<br />

Für die Abteilungsleitung<br />

Ralf Bednarek<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Ausgabe 65 · Dezember 2010<br />

Ein paar Worte vorweg 3<br />

Moin, <strong>HSV</strong>er!<br />

Interview mit Jens Wagner 6<br />

„Ein sehr emotionaler Moment für mich”<br />

Anstoß zur Wertediskussion 8<br />

Wertvoll! Oder?<br />

Null Wert 9<br />

Ein Kommentar von Manfred Ertel<br />

Kommentare: Wertediskussion 10<br />

Von Uwe Liebnau und Peter Gottschalk<br />

Nicole Hellendoorn 11<br />

Interview mit der neuen Fanbeauftragten<br />

Bericht eures Delegierten 12<br />

Aus dem Aufsichtsrat<br />

Walk of Fame 14<br />

Menschen, die Spuren hinterlassen<br />

Antrag auf der MV 15<br />

Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!<br />

Drei Jahre „Volksparkett“ 16<br />

Ein Projekt hat sich etabliert<br />

Frank Rost … 16<br />

… auf dem „Volksparkett“<br />

4<br />

Schwarzmarkt? Nein, danke! 18<br />

Illegaler Ticket-Verkauf<br />

Axels Kolumne: GRRRRRR! 19<br />

Alles nur ein Traum<br />

Zé Roberto 20<br />

Interview mit dem Brasilianer<br />

Von der großen Liebe … 22<br />

… zum Frust<br />

Abschied 23<br />

Zum Tod von Manfred Bock<br />

Das Unglück von Bremen 24<br />

Eine kritische Betrachtung der Vorfälle<br />

Fan-Probleme? 25<br />

Football <strong>Supporters</strong> Europe kann helfen<br />

Fandemo in Berlin 26<br />

Erfolgreicher Neuanfang<br />

Unsere Kurve 27<br />

Aktuelles<br />

Generelles Pokalheimrecht? 28<br />

Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal<br />

Fair ist mehr! 30<br />

Trainer und Spieler als faire Vorbilder!<br />

20 26<br />

supporters news


32 Schwerpunkt<br />

58<br />

Fair ist mehr? 30<br />

Tor oder Wert?<br />

Regel-Quiz 31<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

Die Fanclubs des <strong>HSV</strong> 32<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Die Geschichte der Fanclubs 33<br />

Wie alles begann<br />

Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s des <strong>HSV</strong> 34<br />

Ein kleiner Einblick …<br />

Profi s hautnah bei ihren Fans 52<br />

Berichte der Fanclubs<br />

OFC-Versammlungen 56<br />

Eine Informationsveranstaltung der besonderen Art<br />

Elbkick.TV 57<br />

Hamburger Fußballer HAUTNAH<br />

Auf und Ab 58<br />

Berichte über die Spiele der Profi s<br />

Fanfahrt nach Liverpool 62<br />

Ein Erlebnisbericht<br />

Die Zweite des <strong>HSV</strong> 64<br />

Spielberichte<br />

<strong>SN</strong>-Comic 65<br />

Ein Jahr im Rückblick 66<br />

Die Vielfalt des <strong>HSV</strong>-Amateursports<br />

Ein Eiszeit-Dino erwacht 68<br />

Eishockey<br />

Ausgabe 65<br />

Moralische Unterstützung! 68<br />

Eishockey<br />

Unsere Bowler 69<br />

Rückblick und Ausblick<br />

One hundred and eighty! 70<br />

Dart<br />

<strong>HSV</strong>-Fanprojekt 70<br />

Termine<br />

Verstärkung im SC-Team 71<br />

Janine Rehders im Interview<br />

Dit un Dat 71<br />

Lesestoff für den Fan 72<br />

Buchrezensionen<br />

Geschenkideen 74<br />

Das Richtige zu Weihnachten<br />

Leserbriefe 76<br />

Aus aller Welt … 77<br />

Grüße an den SC<br />

Die wichtige Seite 78<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Rund um den <strong>HSV</strong> 79<br />

Netztipps … 79<br />

Regionalbetreuer und Botschafter 80<br />

Kreativecke 82<br />

Impressum 82<br />

5


Interview mit Jens Wagner<br />

„Ein sehr emotionaler Moment für mich”<br />

Text Guido Zerbe · Fotos Witters · <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

supportes news: Moin, Jens, acht Jahre bist<br />

du in der Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s gewesen, vor einigen Wochen erfolgte<br />

dann sehr kurzfristig und überraschend dein<br />

Rücktritt.<br />

Jens Wagner: Meine Amtszeit lief noch ein Jahr<br />

bis Ende 2011, jedoch war es mir aus berufl ichen<br />

Gründen nicht mehr möglich, die Amtszeit zu<br />

vollenden. Ich hatte mir nach acht Jahren in der<br />

Abteilungsleitung einen ruhigeren Ausstieg gewünscht.<br />

Mir blieb allerdings aufgrund der anstehenden<br />

Abteilungsleitungsversammlung und<br />

den entstehenden Terminen (<strong>HSV</strong>live)/Ladungsfristen<br />

für einen Nachfolger nichts anderes übrig,<br />

als von heute auf morgen zurückzutreten.<br />

supporters news: Was war das für ein Gefühl<br />

nach der Bekanntgabe deines Rücktritts?<br />

Jens Wagner: Viele haben mich am gleichen Tag<br />

im Stadion, an dem auch das Spiel gegen Wolfsburg<br />

stattfand, auf den Rücktritt angesprochen,<br />

dies war ein sehr emotionaler Moment für mich.<br />

supporters news: Magst du etwas von deiner<br />

neuen berufl ichen Herausforderung erzählen?<br />

Jens Wagner: Ich bin Freiberufl er und habe neue<br />

Aufgabenbereiche übernommen, die mir einen<br />

Einsatz in der Abteilungsleitung in dem Umfang<br />

wie bisher leider nicht mehr möglich machen.<br />

6<br />

Foto Witters<br />

supporters news: In der supporters news Nr. 33<br />

im Jahr 2002 hast du dich nach der Wahl vorgestellt<br />

und wolltest die Ziele Museumsgründung<br />

und die Erweiterung des<br />

SC-Merchandising erreichen. Diese Ziele wurden<br />

längst erreicht. Was waren andere Höhepunkte<br />

in den acht Jahren Amtszeit.<br />

Jens Wagner: Persönlich war für mich ein Highlight<br />

die Partymeile während der WM 2006 auf<br />

dem Kiez, als 26 Kneipen rund um den Hans-Albers-Platz<br />

das SC-Logo sichtbar für jedermann<br />

hängen hatten. Fans aus der ganzen Welt haben<br />

unter der Raute gefeiert. Auch freue ich<br />

mich jedes Mal, wenn ich in der Stadt Leute<br />

sehe, die die von mir mitentwickelten Klamotten<br />

vom SC tragen.<br />

Für die Abteilungsleitung ist ein Highlight, das<br />

Feedback von anderen Fans und Vereinen aus<br />

Europa. Der Stellenwert und Ruf des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s ist in Europa einzigartig. Viele Vereine<br />

sind verschuldet und die Fans suchen nach<br />

Möglichkeiten, wie sie eine Mitbestimmung erreichen<br />

und ihren <strong>Club</strong> voranbringen können.<br />

Die sind stolz und neidisch auf den SC. Wir sind<br />

führend in Europa und ein internationaler Botschafter<br />

für den Verein. Diesen Anspruch gilt es<br />

auch für meinen Nachfolger zu erkennen und<br />

weiter voranzubringen. Es muss allen bewusst<br />

sein, dass wir hier eine einzigartige Geschichte<br />

beim <strong>HSV</strong> haben. Nicht nur die Abteilungsleitung,<br />

sondern der gesamte Verein sollte zu un-<br />

seren Strukturen stehen. Dies sollte auch der<br />

Vorstand erkennen und nach außen kommunizieren.<br />

supporters news: Was entwickelte sich in den<br />

vergangenen acht Jahren nicht so wie gewünscht?<br />

Jens Wagner: Wir haben immer noch kein Vereinsheim.<br />

Außerdem bedaure ich sehr, dass es<br />

die Raute im Stadion nicht mehr gibt. Die war<br />

vom damaligen Präsidenten Hackmann eingerichtet<br />

worden, damit die normalen Fans – wie<br />

auch die VIPs – nach dem Spiel einen Platz haben,<br />

um sich mit anderen Fans auf ein Bier zu<br />

treffen und die Sportschau sehen zu können.<br />

Dass die Raute ausgerechnet wegen einer Erweiterung<br />

des VIP-Bereiches wegfallen ist, ist<br />

sehr schade. Das Thema Ersatzraute im Stadion<br />

ist noch nicht vom Tisch, dort ist Oliver Scheel<br />

jedoch involviert.<br />

supporters news: Kommen wir auf das SC-Merchandising<br />

zurück. Dieses kann man sich ohne<br />

Jens Wagner nicht so recht vorstellen. Übernimmst<br />

du weiterhin Merchandising-Aufgaben?<br />

Jens Wagner: Ich höre nicht ganz auf, sondern<br />

mache noch weiter. So war ich beispielsweise<br />

gerade in Manchester bei einem Produzenten<br />

zur Abstimmung neuer Produkte. Ich habe der<br />

Abteilungsleitung angeboten, dass ich auch<br />

meine anderen Kontakte weiterhin einbringe<br />

(z. B. „<strong>Supporters</strong> Direct“ aus England) und<br />

angefangene Projekte bringe ich noch zu Ende.<br />

supporters news: In der <strong>HSV</strong>live bemängelst du<br />

die geringe Fläche in den <strong>HSV</strong>-Fanshops für die<br />

SC-Kollektion.<br />

Jens Wagner: Dies wurde uns vom Vorstand<br />

damit begründet, dass die offi zielle Merchandising-Kollektion<br />

vom <strong>HSV</strong> umfangreicher geworden<br />

sei, so dass nicht mehr die bisherigen<br />

Flächen für die SC-Kollektion zur Verfügung stehen<br />

könnten.<br />

supporters news: Wie verläuft ansonsten die<br />

Zusammenarbeit mit dem Vorstand?<br />

supporters news


Jens Wagner: Die letzten Gespräche mit dem<br />

Vorstand waren über das Thema Anstoss³.<br />

Dort konnten wir bekannterweise mit unseren<br />

Ansichten nicht überzeugen. Regelmäßige<br />

monatliche Gespräche mit dem Gesamtvorstand<br />

gibt es im Gegensatz zu früher nicht<br />

mehr. Jedoch finden sie dann statt, wenn aktuelle<br />

Themen anstehen. Hier gab es z. B.<br />

im Sommer ein Gespräch mit Katja Kraus<br />

über die Dauerkartenpreise. Dort überzeugten<br />

unsere Argumente und eine Preiserhöhung<br />

blieb aus.<br />

supporters news: Ein anderes Thema: Der SC<br />

hat die Mitgliederzahl von ca. 15.000 Mitgliedern<br />

zu Beginn deiner Amtszeit auf über 60.000<br />

Mitglieder gesteigert. Hast du das Gefühl gehabt,<br />

alle zu vertreten?<br />

Jens Wagner: Dann kann man auch Angela Merkel<br />

fragen, ob sie alle Deutschen vertritt. Ich<br />

glaube, dies ist nicht möglich. M. E. vertreten<br />

wir sehr viele Mitglieder, jedoch weiß ein großer<br />

Anteil der Mitglieder gar nicht, warum es den<br />

SC gibt, wofür dieser steht und welche Ziele er<br />

hat. Manche Mitglieder kritisieren uns und sind<br />

der Meinung, dass wir uns auf unsere „eigenen“<br />

Aufgaben konzentrieren sollen, wie Auswärtsreisen<br />

anbieten. Hier sollten wir zukünftig<br />

noch besser unsere Grundwerte und Ziele herausstellen.<br />

Evtl. ist auch eine neue Diskussion<br />

darüber notwendig.<br />

Kurz gesagt …<br />

supporters news<br />

„War mein Einstieg in die Fanszene, durch die<br />

Mitarbeit habe ich viele Leute im Verein kennen<br />

gelernt und habe mich dann entschlossen,<br />

kurze Zeit später für die Abteilungsleitung zu<br />

kandidieren.“<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Internetforum<br />

„Das ist ein schwieriges Thema, ich bin kein Internetfreak,<br />

für mich sind persönliche Kontakte<br />

wichtiger als sich virtuell auszutauschen.“<br />

Vereinsheim<br />

„Dringend notwendig, in den letzten Monaten<br />

hatten wir verschiedene (leider erfolglose) Begehungen<br />

gemacht.“<br />

Michel Platini<br />

„Wichtig für alle Leute, die auf demokratisch<br />

geführte Vereine stehen, leider verweigert er<br />

(noch) Stehplätze bei internationalen Spielen.“<br />

Ausgabe 65<br />

supporters news: Es wird auch die fehlende Einbindung<br />

auswärtiger Mitglieder und die Außendarstellung<br />

kritisiert.<br />

Jens Wagner: Es ist schwierig, auswärtige Mitglieder<br />

zeitnah zu informieren. I. d. R. werden<br />

diese über die Tagespresse oder das Internet<br />

informiert. In diesem Zusammenhang ist auch<br />

unsere Außendarstellung wichtig. Momentan<br />

haben wir zu der Presse ein besseres Verhältnis<br />

als in den letzten 2-3 Jahren. Dies ist auch<br />

ein Verdienst von Ralf. Vor der letzten Mitgliederversammlung<br />

war es eine regelrechte unfaire<br />

Berichterstattung in der Presse. Wenn man in<br />

Katja Kraus<br />

„Ich fi nde gut, dass heutzutage mehr Kinder in Hamburg<br />

ein <strong>HSV</strong>-Trikot tragen und glaube, das ist ein<br />

Ergebnis des Kids-<strong>Club</strong>s und der Fußballschulen.“<br />

Bernd Hoffmann<br />

„Ich respektiere, dass er seinen Weg geht, obwohl<br />

er es sich einfacher machen könnte im Verein,<br />

indem er auf Ratschläge hören würde.“<br />

Football <strong>Supporters</strong> Europe network (FSE)<br />

„Gute Sache und ein Wunsch von der UEFA, dass<br />

sich eine europaweite Fanorganisation bildet, die<br />

als Ansprechpartner fungiert. In Barcelona wurde<br />

Christian Bieberstein ins Gremium gewählt.“<br />

Stadtteilclub<br />

„Ist kein <strong>Club</strong>, mehr ein Marketinggag mit zugereisten<br />

Studenten und Werbern.“<br />

<strong>HSV</strong><br />

Teil meines Lebens.<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

der Presse gut dastehen will, muss man auch<br />

mit ihr reden. Dies haben wir manchmal versäumt<br />

und uns zurückgezogen.<br />

supporters news: Kommen wir zum sportlichen<br />

Teil. Welche Spiele waren deine Höhepunkte in<br />

den vergangenen acht Jahren?<br />

Jens Wagner: Die sportlichen Highlights sind<br />

immer wieder die europäischen Touren, z. B.<br />

beim Spiel in Monaco habe ich die Dreitagestour<br />

betreut und mit anderen Fans in meinen<br />

40. Geburtstag reingefeiert. Das sind unvergessliche<br />

Momente.<br />

supporters news: Acht Jahre sind eine lange<br />

Zeit, nun kannst du endlich mal etwas über<br />

deine Kollegen sagen, die anderen vier hören<br />

ja nicht zu …<br />

Jens Wagner: Klösschen: Die Kutte von uns, isst<br />

weniger, als man denkt (das trifft auf die anderen<br />

drei auch zu). Christian: Der ewige Praktikant.<br />

Volker: Der ruhende Pol im Hintergrund.<br />

Ralf: Die (abgerundete) Speerspitze.<br />

supporters news: Gibt es noch etwas zum Abschluss,<br />

was du deinem Nachfolger mit auf den<br />

Weg geben möchtest?<br />

Jens Wagner: Er soll seine eigenen Ideen einbringen<br />

und diese ausleben. Die ehrenamtliche<br />

Arbeit in der Abteilungsleitung ist eine tolle Sache.<br />

Es gibt nicht viele Situationen in der Ausbildung<br />

oder im Berufsleben, wo man sich so<br />

verwirklichen kann wie in der Abteilungsleitung.<br />

supporters news: Lieber Jens, vielen Dank für<br />

deinen Einsatz für den Verein und viel Erfolg bei<br />

deinen neuen berufl ichen Aufgaben!<br />

7


Anstoß zur Wertediskussion<br />

Wertvoll! Oder?<br />

Text Ulie Liebnau · Foto Witters<br />

Lässt man Google nach „Wertediskussion“<br />

suchen, erhält man 16.400 Einträge!<br />

Parteien diskutieren für Deutschland<br />

„Leitkulturen“, Wirtschaftsunternehmen<br />

regeln Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild<br />

(„corporate identity“), Schulklassen<br />

erarbeiten Benimmregeln und selbst der SV<br />

Werder hat für Fans und Angestellte einen<br />

„Ethik-Kodex“ veröffentlicht. Und nun setzen<br />

sich auch Otto Rieckhoff und Jörg F. Debatin<br />

„im Namen des Aufsichtsrats“ für eine Wertediskussion<br />

ein.<br />

Auf den ersten Blick eine lobenswerte Initiative,<br />

soll sie doch zum Ziel haben, das „Miteinander“<br />

im Verein zu „erleichtern und<br />

harmonischer“ zu machen. Aber ist diese Aktion<br />

auch auf den zweiten Blick wertvoll und<br />

glaubwürdig?<br />

Ich konzentriere mich bei der Beantwortung<br />

auf den Rieckhoff Rieckhoff-Text Text und zitiere aus ihm<br />

wörtlich (vgl. sn 64, S.10 f. und <strong>HSV</strong>Live 5, 10-<br />

2010, S. 16-19). Für die Untersuchung benutze<br />

Otto Rieckhoff<br />

Foto Witters<br />

8<br />

ich ein Werkzeug, das der Schriftsteller Bertolt<br />

Brecht für die kritische Analyse von Texten zusammengestellt<br />

hat, nämlich folgende Fragen:<br />

Wem zu nützen gibt der Satz/Text vor? Zu was<br />

fordert er auf? Welche Praxis entspricht ihm?<br />

Was für Sätze hat er zur Folge? Welche Sätze<br />

stützen ihn? In welcher Lage wird er gesprochen?<br />

Von wem?<br />

Wem zu nützen gibt der Text vor?<br />

Rieckhoff plädiert für ein „respektvolles Miteinander“<br />

und auch für Selbstkritik „sehe ich<br />

hier Versäumnisse seitens des Aufsichtsrats“.<br />

In seinem und auch Debatins Aufruf, sich an<br />

der Wertediskussion zu beteiligen (s. <strong>HSV</strong>-<br />

Live, S. 18), wird vorgegeben, dass man dem<br />

„Wunsch an Teilhabe“ und der „Diskussionsfreudigkeit“<br />

entgegenkommen wolle.<br />

Zu was fordert er auf?<br />

Rieckhoff fordert, dass wir uns abkehren von v<br />

„gezielter Polemik und übelster Politik“, vvon<br />

„permanente(r) „permanente(r) persönliche(r) Kritik mit emo- em<br />

tionaler Aufl adung“ und möchte „Aktionen als<br />

schlimmen Wahlkampf“ entlarven. Er wünscht wüns<br />

sich „Sportliches Fairplay!“<br />

Welche Praxis entspricht ihm?<br />

Am Schluss des Textes fasst Rieckhoff Rieckh<br />

zusammen: „Also mehr miteinander miteinan<br />

als übereinander reden“. Doch<br />

im<br />

ersten Absatz macht der Ver- V<br />

fasser genau das Gegenteil: Gegent<br />

Er Er spricht über einen MMen<br />

schen und kritisiert ihn öffent öffentlich<br />

scharf: „Ein ehemaliger Amtsinha Amtsinhaber<br />

lässt sich in großer Aufmachung<br />

in<br />

BILD zitieren und heizt das<br />

Thema Kühne-Vert Kühne-Vertrag<br />

auf“. Wer gemeint<br />

ist,<br />

wird nicht klar. Ist<br />

es<br />

Jürgen Hunke, Ch Chris-<br />

tian Reichert, Claus Cl<br />

Runge, Dr. Klein oder o<br />

gar Uwe Seeler?<br />

Rieckhoff pplä<br />

diert zwar<br />

für<br />

„respektvolles<br />

„respektvol<br />

Miteinander“<br />

Miteinande<br />

und eine „Streitkultur ausschließlich im Sinne<br />

einer Sachdiskussion“ und wünscht sich eine<br />

„breite(r) Beteiligung“ bei der Wertediskussion;<br />

zugleich aber polemisiert er gegen Kritiker<br />

von Aufsichtsratsverhalten und Vorstandsentscheidungen:<br />

„Das notorische Nörgeln und das<br />

massive Arbeiten an der Beschädigung und<br />

gar der Beseitigung von Personen und ganzen<br />

Gremien (…)“.<br />

Er verbindet oder schlichtet auch nicht, sondern<br />

polarisiert und spaltet. Dabei widerspricht<br />

er sich selbst. Angeblich will er mit der angestoßenen<br />

Wertediskussion das „Miteinander<br />

erleichtern und harmonischer machen“ (s.<br />

<strong>HSV</strong>Live Nr. 5, S. 18), zugleich aber spielt er<br />

Mitglieder gegeneinander aus: Da stellt er die<br />

engagierten Mitglieder, die sich auch öffentlich<br />

äußern, in eine Ecke und versucht sie kleinzureden:<br />

„die rund zehn Mitglieder, die bei den<br />

Versammlungen immer auf der Rednerliste stehen“.<br />

Ihnen stellt er gegenüber „die überwiegende<br />

Mehrheit unserer Mitglieder (die) sich<br />

aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten<br />

möchte.“ Klingt das nicht so, als sei das<br />

auch gewünscht?<br />

Was für Sätze hat der Text zur Folge?<br />

Welche Sätze stützen ihn?<br />

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Interesse<br />

des Vereins vertrauensvoll zusammen.<br />

Wer daran zweifelt oder sich sogar öffentlich<br />

kritisch äußert, entfernt sich von der „überwiegenden<br />

Mehrheit unserer Mitglieder“. Kritik ist<br />

gleichzusetzen mit „notorische(m) Nörgeln“<br />

und sollte unterbleiben.<br />

Solche Sätze werden gestützt von Denkweisen<br />

der 50er-Jahre aus dem vergangenen Jahrhundert<br />

und erinnern an arrogante Basta-Politik.<br />

In welcher Lage wird er gesprochen?<br />

Von wem?<br />

Die Mehrheit von Aufsichtsrat und Vorstand<br />

wirken kollegial zusammenarbeitend. In der<br />

Öffentlichkeit allerdings wächst zunehmend<br />

Kritik. Erinnert sei nur an die unendliche Rum-<br />

Eierei bei der Suche nach einem Sportchef. Und<br />

auch die Behandlung und Durchsetzung des<br />

Investorenprojekts gab schwerwiegende Ansatzpunkte<br />

für Kritik. Siehe dazu Beiträge in<br />

supporters news


der letzen Ausgabe der sn oder das Protokoll<br />

von der Mitgliederversammlung<br />

am 13. Juli in der <strong>HSV</strong>Live. Ziemlich genau<br />

zwischen diesem Termin und der Ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung am 9.<br />

Januar 2011 erscheint nun dieser Aufruf<br />

zur Wertediskussion. Aufsichtsräte sollen<br />

bestätigt oder neu gewählt werden. Der<br />

Wahlkampf hat begonnen. Macht es da<br />

für den Aufsichtsrat nicht Sinn, schon einmal<br />

aufzuzeigen, wo es lang gehen soll?<br />

Denn nicht nur von den <strong>Supporters</strong> und<br />

anderen üblichen Verdächtigen droht Ungemach.<br />

Auch der Tabellenstand unserer<br />

Profi fußballer könnte dazu beitragen,<br />

dass am 9. Januar kein harmonisches Miteinander<br />

erlebt wird.<br />

In dieser Lage nun gibt das vorstandsgetreue<br />

Aufsichtsratsmitglied Rieckhoff<br />

vor, sich für ein „harmonischeres Miteinander“<br />

einzusetzen.<br />

Fazit<br />

Der Anstoß zu einer Wertediskussion erscheint<br />

zunächst lobenswert. Teile des untersuchten<br />

Textes lassen aber vermuten,<br />

dass taktische Aspekte eine Rolle spielen:<br />

„Hierzu zählt für mich auch, dass<br />

ich häufi g Aktionen als schlimmen Wahlkampf<br />

entlarve, was nun wahrlich in einem<br />

Sportverein nichts zu suchen hat.“<br />

Diese Worte Rieckhoffs (!), die er nicht<br />

auf sich und seinen Aufsichtsrat, sondern<br />

auf die von ihm Kritisierten bezieht, machen<br />

nachdenklich.<br />

Nachtrag<br />

Auf der Mitgliederversammlung am 24.11.<br />

im Haus des Sports stellten sich Otto<br />

Rieckhoff und Jörg Debatin ungefähr 150<br />

Mitgliedern zur Diskussion. Dabei konnten<br />

sie zum Teil rhetorisch überzeugen.<br />

Besonders erfreulich die Selbstkritik Debatins<br />

und das Versprechen, als Aufsichtsrat<br />

zukünftig transparenter zu agieren.<br />

Wenn das nun auch noch umgesetzt wird,<br />

hätte eine Wertediskussion – unabhängig<br />

von gedruckten Ergebnissen – doch noch<br />

ihren vereinsförderlichen Sinn.<br />

Ausgabe 65<br />

Null Wert<br />

Ein Kommentar von Manfred Ertel<br />

Text Manfred Ertel · Foto Witters<br />

Werte sind schön, wenn man<br />

sie hat. Werte können materiell<br />

sein, zum Beispiel bei Cash<br />

auf dem Konto, Immobilienbesitz<br />

oder Gold im Bankschließfach. Werte<br />

können immateriell sein, zum Beispiel ideell<br />

oder ethisch-moralisch. Werte können vergänglich<br />

sein wie bei Aktien, Investmentfonds<br />

oder (griechischen) Staatsanleihen oder<br />

nachhaltig(er) wie bei Schmuck oder Wohnungseigentum.<br />

Der Aufsichtsrat unseres <strong>HSV</strong> möchte nun eine<br />

Wertedebatte mit uns führen, nur worüber?<br />

Welche Werte sind gemeint? Ein erster „Entwurf“<br />

in der <strong>HSV</strong>live zur „Orientierung an gemeinsamen<br />

Werten“ wirft Fragen auf, bleibt<br />

aber Antworten schuldig. Eine etwas linkische<br />

Grafi k unserer Raute beinhaltet Schlagworte,<br />

aber Werte? „Respekt“, „Fairness“, „Verlässlichkeit“?<br />

Das sind Fragen der Erziehung, guter<br />

Kinderstube sozusagen, und Voraussetzung<br />

eines gedeihlichen Miteinanders, erst recht unter<br />

Sportfreunden. Darüber muss ich nicht debattieren.<br />

„Wir Mitglieder sind der <strong>HSV</strong>“?<br />

Stimmt. Wozu also darüber reden, wenn´s<br />

doch eigentlich selbstverständlich sein sollte?<br />

Nur: Warum werden wir an den Grundsatz eigentlich<br />

immer nur dann erinnert, wenn man<br />

von uns oder Teilen von uns etwas will? Warum<br />

sind „wir Mitglieder“ nicht mehr „der<br />

<strong>HSV</strong>“, wenn z. B. „unsere“ satzungsgemäß<br />

gewählten Vertreter wie die Rechungsprüfer<br />

Begehrlichkeiten vorbringen? Oder sich Mitglieder<br />

gegen Missachtung ihrer Mitgliedsrechte<br />

wehren? Und dabei vielleicht auch mal<br />

ein bisschen zu laut werden? Schön, dass wir<br />

mal drüber reden?<br />

„Wir sind Hamburg“?<br />

Ich bin ich. Ich bin <strong>HSV</strong>er. Ich bin Hamburger.<br />

Aber: „Wir sind Hamburg“? Wenn Peter<br />

Krohn etwas Nettes über diesen Wertevorschlag<br />

sagen will, nennt er ihn „Marketing“.<br />

Ich nenne ihn marktschreierisch und arrogant.<br />

Denn er grenzt aus statt einzubinden. Wenn<br />

„wir“ Hamburg sind, was sind denn dann die<br />

anderen? Mit Werten hat das nichts zu tun,<br />

sagt Peter Krohn zu Recht, höchstens mit Anmaßung.<br />

Ich bin Mitglied des <strong>HSV</strong>. Ich bin Fan<br />

meines <strong>HSV</strong>. Das ist mein Wertekodex, zumindest<br />

wenn es um Fußball geht. Ich will, dass<br />

der <strong>HSV</strong> als breit aufgestellter Universalsportverein<br />

auch in Zukunft im Breitensport seiner<br />

sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung<br />

und Herausforderung gerecht wird. Ich will,<br />

dass wir gleichzeitig im Bundesliga-Fußball<br />

größtmöglichen Erfolg haben (und endlich mal<br />

einen Titel holen und nicht nur darüber reden).<br />

Und dafür soviel wie möglich Geld in die Hand<br />

nehmen. Aber nicht um jeden Preis.<br />

Nicht um den Preis unserer Tradition zum Beispiel,<br />

nicht um den Preis unserer Identität zu<br />

Mitgliedern und Fans, nicht um den Preis des<br />

Respektverlustes gegenüber den Mitgliedern,<br />

nicht um den Preis unserer Selbstbestimmung<br />

und Eigenständigkeit. Ein Verkauf oder eine<br />

Teilveräußerung an Investoren zum Beispiel,<br />

eine Überlassung von Eigentumsrechten an<br />

Spielern, kommt für mich nicht in Frage.<br />

Das ist ein Wert im <strong>HSV</strong> oder sollte es sein.<br />

Darüber hätten wir treffl ich diskutieren können.<br />

Erst recht, wenn „Transparenz“ als Vereinswert<br />

ernst genommen werden will. Aber<br />

diese Wertedebatte war nicht gewollt. Stattdessen<br />

wurden die Mitglieder noch vor der Außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung vor<br />

vollendete Tatsachen gestellt. Diesen Wert bestimmte<br />

die Führung lieber im Alleingang. Ein<br />

Verlust! War es das wert?<br />

Wer eine Wertedebatte im <strong>HSV</strong> fordert, sollte<br />

mit gutem Beispiel vorangehen und Werte<br />

(vor-)leben. In der Diskussionskultur untereinander,<br />

im Umgang mit Untergebenen und<br />

Mitarbeitern, im Respekt vor Mitgliedern. Wer<br />

eine Wertedebatte fordert, der sollte zuhören,<br />

beteiligen, ernst nehmen, und nicht anprangern,<br />

abkanzeln, anmachen – übrigens auch<br />

nicht innerhalb des Aufsichtsrates.<br />

Wer das nicht vorlebt, wer das im Verein nicht zu<br />

seinem Prinzip des Miteinanders auf allen Ebenen<br />

machen kann oder will und trotzdem eine<br />

Wertedebatte einfordert, der läuft Gefahr, sich<br />

vor allem einem Verdacht auszusetzen: Dem<br />

Verdacht nämlich, Widerspruch der Mitglieder<br />

nicht zu ertragen und beleidigt zu sein.<br />

9


Kommentare: Wertediskussion<br />

Gelebte Satzung<br />

statt Wertediskussion<br />

Text Uwe Liebnau<br />

Die Mitglieder des <strong>HSV</strong> haben eine für alle Organe des Vereins verpfl ichtende Satzung<br />

mit ethischen Orientierungen, wertorientierten Handlungsempfehlungen und<br />

Sanktionen für unsportliches und vereinsschädigendes Verhalten beschlossen.<br />

Brauchen wir darüber hinaus eine „Wertediskussion“?<br />

In den Paragrafen wird alles über Abläufe, Aufgaben, Rechte, Pfl ichten, Zuständigkeiten,<br />

Bestellungen, … geregelt. Nicht nur formal, sondern stets in Verbindung mit Handlungsvorgaben:<br />

„in enger Zusammenarbeit“, „zur Verschwiegenheit verpfl ichtet“, „er (der Ehrenrat)<br />

ist unabhängig und frei von Weisungen“, „schlichten und regeln“, „Kameradschaft und<br />

den Zusammenhalt fördern“, „den Verein und sein Ansehen nach innen und außen fördern“,<br />

„Pfl ege seiner Tradition“, „Sie (Rechnungsprüfer) haben ein uneingeschränktes Frage- und<br />

Auskunftsrecht gegenüber dem Wirtschaftsprüfer“, „ihm (dem Aufsichtsrat) stehen uneingeschränkte<br />

Prüfungs- und Kontrollrechte zu“, …<br />

Die Satzung ist eine Gebrauchsanweisung mit demokratischen Regeln. Diese gilt es konsequent<br />

zu befolgen, was in letzter Zeit nicht immer der Fall war: Dr. Klein durfte Mitglieder<br />

ungehindert öffentlich beschimpfen, die Arbeit der Rechnungsprüfer wurde mehr als behindert,<br />

die Mitglieder wurden im Fall Kühne übergangen. Das alles ist mit der Satzung nicht<br />

vereinbar und darum nicht hinnehmbar!<br />

Verstärkt wird der Ärger, weil Aufsichtsrat und Vorstand als assoziative Verknüpfung wahrgenommen<br />

werden: Ein Vorstandsvorsitzender, der aufgebracht kritische Redebeiträge unterbindet,<br />

und ein Aufsichtsratsvorsitzender, der ihm eilfertig beispringt, scheinen vergessen<br />

zu haben, dass die Mitglieder der Souverän und die Mitgliederversammlung das oberste Beschlussorgan<br />

unseres Vereines sind. Siehe Satzung.<br />

Wir brauchen keine Wertediskussion. Diskussionen, selbst Wissen und Einsichten führen selten<br />

zu Verhaltensänderungen. Werte an sich sind wertlos, wenn sie nicht im Sinne Erich Kästners<br />

zum Tun führen. Beispielsweise beim Umgang miteinander nach den Regeln der Satzung.<br />

10<br />

Foto Witters<br />

Anlass zur Hoffnung? Oder:<br />

Wertediskussion ohne Wert?<br />

Text Peter Gottschalk<br />

Sie war gut besetzt, die Informationsveranstaltung<br />

am 24. November im Haus des Sports.<br />

Eingeladen hatte Oliver Scheel, unser Vorstand<br />

für die Mitgliederbelange. Bevor die beiden<br />

Aufsichtsratsmitglieder, Otto Rieckhoff und Jörg Debatin,<br />

ihre Vorstellungen von Werten im <strong>HSV</strong> erläuterten,<br />

stellte unser Sportchef Bastian Reinhardt eindrucksvoll<br />

das sportliche Konzept vor.<br />

Der Übergang zum zweiten Teil des Abends war fl ießend.<br />

Bei der Einführung von Jörg Debatin war mir<br />

immer noch nicht klar, was für Werte er meinte. Er<br />

sprach von Fehlern, die der Aufsichtsrat in der Vergangenheit<br />

gemacht hat. Er sprach von Versäumnissen in<br />

der Kommunikation mit den Mitgliedern und davon,<br />

dass die Mitglieder in wichtigen Vereinsfragen nicht<br />

eingebunden wurden.<br />

Bei aller Wertschätzung der Selbstkritik darf es nicht<br />

so einfach sein, Vergangenheit, Vergangenheit sein<br />

zu lassen, sondern das Zurückliegende muss für eine<br />

zukünftige Gemeinsamkeit mit eingebunden werden.<br />

Der Aufsichtsrat hat an Glaubwürdigkeit verloren<br />

und er sollte daran arbeiten, diese wieder schnellstens<br />

herzustellen. Diese Selbstkritik macht Hoffnung.<br />

Ich hoffe und glaube, dass es ihm gelingt, den Worten<br />

nun auch Taten folgen zu lassen. Dies wäre schon<br />

ein Wert an sich.<br />

supporters news


Nicole Hellendoorn<br />

Interview mit der neuen Fanbeauftragten<br />

Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Seit dem 25. Oktober 2010 ist Nicole<br />

Hellendoorn neue Fanbeauftragte<br />

beim <strong>HSV</strong> und bildet gemeinsam mit<br />

Mike Lorenz das Team der Fanbeauftragten<br />

in schwarz-weiß-blau. Die supporters<br />

news sprach mit Nicole.<br />

supporters news: Seit circa zehn Jahren arbeitest<br />

du bereits beim <strong>HSV</strong>, hast in den<br />

letzten Jahren den Fan-Shop in der Schmiedestraße<br />

geleitet. Ist der Job als Fanbeauftragte<br />

nicht eine völlig neue Welt für dich?<br />

Nicole Hellendoorn: Eine völlig neue Welt<br />

ist es nicht, aber eine komplett andere. Da<br />

ich ja selber aus der Fanszene komme, ist es<br />

toll, jetzt wieder direkt an der Basis zu sein.<br />

Ich hatte ja während meiner 9 ½ Jahre Fanshop<br />

immer den Kontakt mit den Fans, aber<br />

halt ganz anders als jetzt.<br />

supporters news: In der Rückrunde erwarten<br />

uns vier Derbies. Die Spiele gegen braunweiß<br />

und Werder werden im Volkspark<br />

ausgetragen. Rechnest du nach den Erfahrungen<br />

der Hinrunde mit starken Aufl agen<br />

der Polizei?<br />

Nicole Hellendoorn: Die ersten Gespräche<br />

mit der Polizei und den Vereinen laufen bereits.<br />

Da die Spiele ja allerdings bei uns im<br />

Stadion ausgetragen werden, wird es sicher<br />

nicht so brisant wie bei den Hinspielen.<br />

supporters news: Der Einsatz von Pyro-Technik<br />

ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema<br />

in der Fan-Szene. Siehst du einen Weg zur<br />

Legalisierung?<br />

Nicole Hellendoorn: Im Moment denke ich<br />

eher nicht.<br />

supporters news: Titelthema der supporters<br />

news sind die offi ziellen Fan-<strong>Club</strong>s des<br />

<strong>HSV</strong>. Bist du Mitglied eines Fan-<strong>Club</strong>s oder<br />

warst du es einmal?<br />

Nicole Hellendoorn: Nein, bin ich nicht. Ende<br />

der 90er wollte ich mal zusammen mit ein<br />

Ausgabe 65<br />

paar Mädels vom <strong>HSV</strong> einen Marinus-Bester-Fanclub<br />

gründen, dazu ist es aber nie gekommen.<br />

Was aus heutiger Sicht gar nicht<br />

so schlecht ist, schließlich ist Herr Bester<br />

mittlerweile mein Kollege.<br />

supporters news: Inwieweit hast du in deinem<br />

Job mit den OFCs zu tun?<br />

Nicole Hellendoorn: Ich bin in erster Linie<br />

der Ansprechpartner für alle. Zusammen<br />

mit meiner Kollegin Nicole Peters<br />

kümmere ich mich um Veranstaltungen,<br />

Beitragskontrolle, Versendung der Rundschreiben<br />

und organisiere Spielerbesuche.<br />

Das Letztere war auch mein erstes großes<br />

Projekt als Fanbeauftragte: die Durchführung<br />

der Spielerbesuche bei den Fanclubs.<br />

Das war wirklich eine große Aufgabe: erst<br />

die Durchsicht der rund 200 Bewerbungen,<br />

dann die Planungen. Ich bin froh, dass<br />

alles so toll geklappt hat und freue mich<br />

schon auf die nächsten Besuche. Dann gehören<br />

zu meinem Aufgabenbereich auch<br />

die Planungen und Durchführungen von<br />

Länderspielen; da habe ich zusammen mit<br />

meinem Kollegen aktuell ein Angebot für<br />

das EM-Quali-Spiel Österreich – Deutschland<br />

in Wien rausgebracht.<br />

11


Bericht eures Delegierten<br />

Aus dem Aufsichtsrat<br />

Text Björn Floberg Thiel · Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Liebe <strong>HSV</strong>er, hier nun mein zweiter Bericht<br />

als Delegierter unserer Abteilung.<br />

Dieser Bericht bezieht sich auf den Zeitraum<br />

seit der letzten Abteilungsversammlung,<br />

die im November 2009 stattfand.<br />

Ich werde mich dabei auf zwei wesentliche<br />

Punkte beschränken:<br />

1. Neuer Sportchef<br />

Dieses Thema hat uns lange beschäftigt und der<br />

AR hat dabei nicht immer ein gutes Bild abgegeben.<br />

Nach den Erfahrungen in der Rückrunde<br />

09/10 hat der AR beschlossen, doch wieder ein<br />

Vorstandsmitglied zu bestellen, das auschließlich<br />

den Bereich Sport verantwortet.<br />

Die Wahl fi el auf Bastian Reinhardt, wobei zu<br />

diesem Zeitpunkt davon ausgegangen wurde,<br />

dass er von den Erfahrungen Urs Siegenthalers<br />

profi tieren könnte, um so langsam in diese Rolle<br />

hineinzuwachsen. Da ein Doppelengagement<br />

nicht möglich war, hat sich Urs Siegenthaler<br />

dann für den DFB und gegen den <strong>HSV</strong> entschieden.<br />

So musste Bastian Reinhardt ein bißchen<br />

tiefer als ursprünglich gedacht ins kalte Wasser<br />

springen.<br />

Im Rahmen einer überarbeiteten Konzeption für<br />

den Bereich Sport gab es einige personelle Änderungen,<br />

denen der AR, soweit es durch die<br />

Satzung bzw. Geschäftsordnung erforderlich<br />

war, zugestimmt hat.<br />

2. Investoren-Modell<br />

Dem vom Vorstand vorgelegten Konzept zur<br />

Beteiligung eines Investors habe ich nicht zugestimmt,<br />

wie ich auf der aoMV am 13.07. bereits<br />

erklärt habe.<br />

Und zwar aus mehreren Gründen: Ein Mitspracherecht<br />

des Investors war nach meinem<br />

Verständnis der vorgelegten Unterlagen nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

Der Investor wird an potenziellen Transfereinnahmen<br />

beteiligt, für mich handelt es sich um<br />

eine Art Vorfi nanzierung bzw. Spielerkauf auf<br />

Kredit. Das gab es bisher beim <strong>HSV</strong> nicht und<br />

wird auch in Zukunft nicht meine Zustimmung<br />

fi n d en.<br />

Der <strong>HSV</strong> ist in ganz Europa ein Vorbild für demokratische<br />

Vereinsstrukturen und Mitgliederrechte,<br />

der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Ansprechpartner<br />

12<br />

für die Europäische Kommission, die UEFA und<br />

viele Fanorganisationen. Da passt es aus meiner<br />

Sicht nicht ins Bild, wenn der <strong>HSV</strong> Investoren<br />

beteiligt, während EU und UEFA darüber<br />

nachdenken, wie man den ungezügelten Kapitalismus<br />

im europäischen Fußball einschränken<br />

und die Mitbestimmung von Mitgliedern<br />

und Fans stärken will.<br />

Dazu kommt, dass die Beschlussvorlage nicht<br />

einmal 24 Stunden vor der Sitzung verteilt<br />

wurde, d. h. kaum Zeit zur intensiven Beschäftigung<br />

mit den Verträgen blieb. Mein Antrag,<br />

die Sitzung um eine Woche zu verschieben, um<br />

den satzungsgemäßen Fristen zu entsprechen,<br />

wurde von meinen AR-Kollegen abgelehnt.<br />

Fazit<br />

Auch in meinem zweiten Jahr im AR habe ich<br />

nach bestem Wissen und Gewissen meine Aufgaben,<br />

die unsere Satzung regelt, wahrgenommen.<br />

Leider ist dies manchmal schwierig, da zwischen<br />

Zugang der Unterlagen und der Abstimmung<br />

oft nur ein Tag liegt. Bei bestimmten Entscheidungen,<br />

gerade im Bereich Transfers, habe ich<br />

hierfür vollstes Verständnis. Warum aber bei<br />

anderen Entscheidungen, wie z. B. beim Investorenmodell<br />

oder dem Vertrag zum Stadionnamen,<br />

eine Entscheidung innerhalb weniger<br />

Stunden bzw. wie im Falle Imtech Minuten gefordert<br />

ist, ist mir nicht klar. Das erschwert die<br />

Wahrnehmung der in der Satzung verankerten<br />

Kontrollaufgaben zum Teil erheblich. Darauf<br />

habe ich bei unseren Sitzungen mehrfach hingewiesen,<br />

leider erfolglos.<br />

Dem AR ist es auch in diesem Jahr leider nicht<br />

gelungen, alle Interna geheim zu halten. Wobei<br />

nicht unbedingt nur der AR als Informant infrage<br />

kommt. Ich kann euch versichern, dass ich<br />

über AR-Themen niemals mit Medienvertretern<br />

gesprochen habe.<br />

Stattdessen bemühe ich mich, bei den diversen<br />

Veranstaltungen oder auch per Newsletter<br />

direkt mit euch zu diskutieren und euch meine<br />

Handlungsweisen zu erklären, auch wenn das<br />

einigen meiner AR-Kollegen nicht immer gefällt.<br />

Trotz unterschiedlicher Ansichten in einigen<br />

Sachfragen oder zum Thema „Kommunikation<br />

mit den Mitgliedern“ suche ich den regelmäßigen<br />

Kontakt zu meinen Kollegen, auch außerhalb<br />

der Sitzungen.<br />

Ich habe an allen Sitzungen des AR und des<br />

Finanzauschusses, in den ich im Januar wiedergewählt<br />

worden bin, teilgenommen. Zwei<br />

Ausnahmen gab es: Die FA-Sitzung im Dezember<br />

habe ich wegen einer Operation verpasst,<br />

außerdem eine im Juli kurzfristig einberufene<br />

AR-Sitzung, da ich zu der Zeit im Urlaub war.<br />

Außerdem nehme ich am ABC-Kreis, Montagstreff<br />

der Senioren und anderen Veranstaltungen<br />

teil, soweit ich es zeitlich einrichten kann.<br />

Mit unserer Abteilungsleitung tausche ich mich<br />

regelmäßig aus, die Zusammenarbeit läuft aus<br />

meiner Sicht sehr gut.<br />

Trotz der genannten Schwierigkeiten macht mir<br />

diese interessante Aufgabe nach wie vor Spaß<br />

und ich hoffe, mich in eurem Sinne in den AR<br />

eingebracht zu haben.<br />

supporters news


Ausgabe 65 13


Walk of Fame<br />

Menschen, die Spuren hinterlassen<br />

Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau<br />

Bleibende Eindrücke<br />

Am 30.09.2010 wird der Walk of Fame erweitert,<br />

eine Traditionspfl ege, an der auch ich teilnehmen<br />

möchte. Statt des von mir erwarteten Massenansturms,<br />

ein weißes Zelt, statt freudiger Begrüßung,<br />

eine „geschlossene Gesellschaft“. Ohne<br />

persönliche Einladung, kein Zutritt. Da stehe ich<br />

nun in meinen besten Schuhen mit der Illusion:<br />

„Du bist der <strong>HSV</strong>.“ Ralf Bednarek naht, zeigt seine<br />

persönliche Einladung und nimmt mich als seine<br />

Begleitung mit ins Zelt.<br />

Da stehe ich im Zelt mit lauter Fragen: Sollen normale<br />

Mitglieder ausgeschlossen bleiben? Hat der<br />

<strong>HSV</strong> diese bedeutsame Veranstaltung dem Stifter<br />

überlassen und hat er nun keinen Einfl uss mehr<br />

auf Einladungen, Neuaufnahmen und Vermarktung?<br />

Wem gehören überhaupt Fuß-Skulptur und<br />

der Walk of Fame?<br />

Peter Krohns Laudatio lässt mich endlich ankommen,<br />

macht den Blick frei für die berühmten<br />

<strong>HSV</strong>er: Horst Hrubesch, Rudi Kargus, Felix Magath,<br />

Jupp Posipal (posthum), Schorsch Volkert,<br />

Bernd Wehmeyer. Eine kraftvolle Ansammlung<br />

von Menschen, „die Spuren hinterlassen“ und<br />

„Erinnerungen wecken“, wie es auf den überreichten<br />

Schals heißt. Ein beeindruckendes, unvergessliches<br />

Bild.<br />

Später lese ich die Daten auf den enthüllten Platten,<br />

berühre auch mal die Fußabdrücke und Rudis<br />

Handabdrücke, sehe nach, wer hier schon in<br />

14<br />

Hier wird der Walk of Fame erweitert<br />

so großartiger Weise geehrt wurde, wo die beiden<br />

Trainer und unser Kultmasseur eingeordnet<br />

sind und gehe gedanklich Namen durch für zukünftige<br />

Ehrungen.<br />

Gedankenaustausch<br />

Meine Fragen habe ich nicht vergessen. Ich schicke<br />

sie an unsere Pressestelle, an den Stifter Andreas<br />

Maske und an Oliver Scheel vom Vorstand.<br />

Passend zu Uwe Seelers 74. Geburtstag am 05.11.<br />

treffen wir uns auf Vorschlag Andreas Maskes in<br />

der Raute. Mein Bruder Ulie ergänzt die Runde.<br />

· Im fl otten, vertrauensvollen Gedankenaustausch<br />

halten wir Folgendes fest: Es wird ein<br />

offi zielles Gremium aus sechs Personen gebildet:<br />

je zwei von der Maske-Firma, dem <strong>HSV</strong> und<br />

den <strong>Supporters</strong>. Hier laufen die Fäden zusammen,<br />

hier werden Entscheidungen getroffen.<br />

· Die Verbindung zwischen Verein und Stifter<br />

übernimmt Oliver Scheel.<br />

· Die Erweiterungs-Feiern werden weiterhin im<br />

familiären Rahmen stattfi nden, die <strong>Supporters</strong><br />

erhalten ein Kartenkontingent.<br />

· Der Innenkreis des Walk of Fame ist mit Abdrücken<br />

von 24 Spielern, zwei Trainern und unserem<br />

Kult- Masseur ausgelastet. Als Lösungen<br />

für Erweiterungen bieten sich an ein Außenkreis<br />

oder ein künstlerisch zu gestaltender Weg vom<br />

Fuß zum Museum mit den Abdrücken. Das zu<br />

entscheiden, ist nun Sache des Gremiums.<br />

· Rechtliches: Ein Vertrag auf Lebenszeit sichert<br />

Andreas Maske die Fortsetzung des Walk of<br />

Fame; die Fuß-Skulptur und alle Abdrücke hat<br />

Andreas Maske dem <strong>HSV</strong> geschenkt, ebenso<br />

alle bei den Feierlichkeiten anfallenden Kosten;<br />

auch alle Folgekosten werden von der Maske-<br />

Firma übernommen; die Markenrechte an der<br />

Fuß-Skulptur liegen nach dem Tod der Künstlerin<br />

Brigitte Schmitges bei Andreas Maske; die<br />

Fuß-Skulptur ist als Kulturdenkmal eingetragen;<br />

das Gelände gehört je zur Hälfte dem <strong>HSV</strong> und<br />

der Stadt.<br />

· Ergänzende Ehrungen der Neuaufnahmen vor<br />

großem Publikum sind angedacht, z. B. im Rahmen<br />

einer Mitgliederversammlung, vor einem<br />

Spiel oder in der Halbzeitpause. Aber das zu<br />

entscheiden, ist auch Aufgabe des Gremiums.<br />

Die besten Dinge verdanken<br />

wir häufi g dem Zufall<br />

Zufall 1: Andreas Maske: „Alles entstand durch<br />

Zufall: es war bei der Museumseröffnung (2003),<br />

Frau Schmitges saß in unserer Loge, weil sie<br />

dachte, die gehört dem Boxer Maske. Und dann<br />

erzählte sie mir, dass sie Künstlerin sei und Abformungen<br />

von prominenten Spielerfüßen mache.<br />

Immer nur kleine Füße, … ein Wort gab das andere,<br />

wollen wir nicht einmal etwas anderes machen,<br />

den größten Fuß? Wem wollen wir denn<br />

den größten Fuß geben? Da gibt es in Hamburg<br />

nur einen – Uns Uwe.“ …<br />

Zufall 2: „Mir ist am Stammtisch aufgefallen, da<br />

saßen die ganzen alten <strong>HSV</strong>er, als die damals gespielt<br />

haben, kriegten sie einen Hungerlohn. Vielleicht<br />

haben sie mal eine Ehrennadel gekriegt,<br />

aber darüber hinaus eigentlich nichts. Sie müssten<br />

mehr Wertschätzung erfahren. Da kam die Idee,<br />

da machen wir etwas, jetzt haben wir schon den<br />

Mittelpunkt. Der Zusammenhang zwischen dem<br />

Walk of Fame und dem Museum, das ist die Seele<br />

des Vereins.“ …<br />

Später sagte er: „Ich mache das aus Liebe zum<br />

Verein und zur Stadt Hamburg.“<br />

Im Zelt hätte ich daran gezweifelt, jetzt nicht<br />

mehr. Ein Stifter im Hintergrund, der Spuren hinterlässt.<br />

Mit der Gewissheit, dass die Würdigung verdienter<br />

<strong>HSV</strong>er nach wie vor in besten Händen liegt, beenden<br />

wir unseren Gedankenaustausch.<br />

supporters news


Oliver Scheel und Andreas Maske<br />

bei der Teamarbeit<br />

Eine Idee lebt<br />

Aufnahme in den Walk of Fame (fame:<br />

Ruhm) fi nden Menschen, die Spuren hin-<br />

terlassen, die sich um den <strong>HSV</strong> verdient<br />

gemacht haben.<br />

2003: Die Künstlerin Brigitte Schmitges<br />

stellte seit Jahren Fußabdrücke berühmter<br />

Fußballer her. Den Wunsch zum Guss<br />

einer riesigen Fuß-Skulptur hegte sie seit<br />

1998. Die Idee sprang über auf den Unternehmer<br />

Andreas Maske bei der Museumseröffnung<br />

(s.Text; s.a. Wolfgang<br />

Schlosser: Fußnoten, 2005, S.92).<br />

2004: Umsetzung der Idee durch Stifter,<br />

Initiator und Supporter Andreas Maske<br />

mit Lebensgefährtin Carmen Pippig.<br />

2005: In vier Monaten erstellen mehr als<br />

20 Kunsthandwerker der Kunstgießerei<br />

Strassacker in Süßen (Baden-Württemberg)<br />

die Skulptur. 24.8.2005 Enthüllung<br />

der Fuß-Skulptur; Höhe: 3,70 m, Tiefe:<br />

2,30 m, Breite: 5,15 m; Bronzegewicht:<br />

2200kg, Edelstahlkonstruktion für die<br />

Statik: 1800kg; jede Ader, jede OP-Naht<br />

ist in Übergröße zu erkennen. Aufnahme<br />

der Spieler in den Walk of Fame: Harry<br />

Bähre, Charly Dörfel, Manfred Kaltz, Peter<br />

Nogly, Willi Schulz und unser Urgestein<br />

Hermann Rieger, der Kult-Masseur.<br />

2007: Aufnahme der Spieler Horst<br />

Dehn, Franz Klepacz, Gerd Krug, Jochen<br />

Meinke, Klaus Neisner, Erwin Piechowiak,<br />

Uwe Reuter, Horst Schnoor, Dieter<br />

Seeler, Klaus Stürmer, Jürgen Werner, Peter<br />

Wulf und die Trainer Günther Mahlmann,<br />

Kuno Klötzer.<br />

2010: Aufnahme der Spieler Horst Hrubesch,<br />

Rudi Kargus, Felix Magath, Jupp<br />

Posipal, Schorsch Volkert, Bernd Wehmeyer.<br />

2011: sechs weitere berühmte <strong>HSV</strong>er.<br />

Ausgabe 65<br />

Antrag auf der MV<br />

Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!<br />

Text Ingo Thiel<br />

Die Außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

in diesem Sommer sowie<br />

zahlreiche Gespräche im Stadion,<br />

bei Auswärtsfahrten, auf Versammlungen<br />

und Treffen von <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitgliedern<br />

haben mir gezeigt, dass kaum ein<br />

Vorhaben unserer Vereinsführung (mit Ausnahme<br />

der Ausgliederung) von der überwiegenden<br />

Mehrheit der Mitglieder so deutlich<br />

abgelehnt wird wie das Investorenmodell<br />

„Anstoß³“ und der aus diesem Gedankengut<br />

resultierende sogenannte „Kühne“-Deal.<br />

Aber natürlich kann man als Einzelner nur mit<br />

einem Bruchteil der Mitglieder sprechen und<br />

so mag das von mir eingeholte Stimmungsbild<br />

unvollständig und verfälscht sein.<br />

Darum werde ich auf der Mitgliederversammlung<br />

im Januar einen<br />

Antrag zu diesem Thema<br />

stellen. Der Antrag lautet:<br />

„Die Mitgliederversammlung<br />

möge beschließen, dass<br />

Aufsichtsrat und Vorstand<br />

vor Vertragsabschluss eines<br />

Investorenmodells mit<br />

Dritten, wie dem sogenannten<br />

Kühne-Vertrag oder<br />

dem Modell „Anstoß³“, die Zustimmung<br />

der Mitgliedschaft<br />

bei einer Ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

oder<br />

Außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />

zu diesem<br />

Vertrag einholen müssen. Dies gilt insbesondere<br />

für die Abtretung von etwaigen<br />

Erlösen aus Spielertransfers oder anderen Beteiligungen<br />

oder Veräußerung von Vereinsvermögen<br />

an Dritte.“<br />

Die Satzung des <strong>HSV</strong> e.V. besagt in § 12.3,<br />

in dem die Rechte und zuständigen Angelegenheiten<br />

der Mitgliederversammlung geregelt<br />

sind, unter Punkt l): „Beschlussfassung<br />

über erhebliche Veränderungen der Vereinsorganisation<br />

sowie die Gründung von oder<br />

die Beteiligung an Gesellschaften (…), soweit<br />

es sich um Vorgänge von erheblicher<br />

wirtschaftlicher Tragweite handelt.“<br />

Dies sollte eigentlich eindeutig sein, und bislang<br />

bin ich immer davon ausgegangen, dass unsere<br />

Satzung, die ja quasi wie eine Verfassung<br />

oder Grundgesetz des Vereins ist, auch für Aufsichtsrat<br />

und Vorstand verbindlich ist. Wie der<br />

sogenannte „Kühne-Deal“ gezeigt hat, reicht<br />

die Intention und die Formulierung dieses Satzungsparagraphen<br />

anscheinend aber nicht aus.<br />

Es sind noch genügend fein ausgearbeitete juristische<br />

Hintertürchen und Schlupfl öcher offen,<br />

so dass Aufsichtsrat und Vorstand der Überzeugung<br />

waren, den „Kühne-Vertrag“ auch ohne<br />

vorherige Information oder gar Zustimmung der<br />

Mitgliedschaft besiegeln zu können.<br />

Es geht mir mit diesem Antrag nicht darum,<br />

dass Namen von potenziellen Investoren,<br />

geplante Spielerverpfl<br />

ichtungen oder gar Verträge<br />

bis ins letzte Detail offengelegt<br />

werden müssen. Aber es sollte aus<br />

meiner Sicht über die zukünftige<br />

Ausrichtung des Vereins diskutiert<br />

werden. Wollen wir beim<br />

<strong>HSV</strong> e.V. Anteile an Transfererlösen<br />

von Spielern abgeben<br />

oder möchten wir z. B.<br />

gegen ein Darlehen oder eine<br />

Kaufsumme Anteile an ideellen<br />

Werten wie unserem Vereinswappen<br />

verkaufen (bevor alle<br />

aufschreien: Nein, das hat die<br />

Vereinsführung bislang niemals<br />

auch nur angedeutet)?<br />

Sollte die ergebnisoffene Diskussion<br />

in der Mitgliedschaft innerhalb der nächsten<br />

anderthalb Jahre zeigen, dass sich eine<br />

überwiegende Mehrheit der Mitglieder gegen<br />

Investorenmodelle ausspricht, so werde<br />

ich einen Antrag auf Satzungsänderung mit<br />

Aufnahme der oben aufgeführten Punkte stellen.<br />

Ein positives Ergebnis im Sinne des Antrags<br />

wäre bereits jetzt ein eindeutiges Signal<br />

an die Vereinsführung und es ist kaum vorstellbar,<br />

dass Aufsichtsrat oder Vorstand gegen<br />

den Willen der Mitgliedschaft handeln<br />

und sich einfach über das höchste Gremium<br />

in unserem Verein hinwegsetzen.<br />

Darum möchte ich euch bitten, diesen Antrag<br />

zu unterstützen und mit „Ja“ zu stimmen.<br />

15


Drei Jahre „Volksparkett“<br />

Ein Projekt hat sich etabliert<br />

Text Joachim Ranau · Fotos <strong>HSV</strong> Fanprojekt<br />

Das im November 2007 gestartete<br />

„Volksparkett“ ist mittlerweile für<br />

viele <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitglieder eine<br />

feste Größe geworden und Bestandteil<br />

eines gelungenen Heimspielbesuches im<br />

Frank Rost …<br />

… auf dem „Volksparkett“<br />

Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau · Witters<br />

Noch verletzt, aber edelst gedresst,<br />

stellte sich am 06.11.2010 vor dem<br />

Spiel gegen Hoffenheim unser Torwart<br />

den Fragen von Jojo und Todde. Das Interview<br />

zeichnete Uwe Liebnau auf.<br />

supporters news: Was sagst du eigentlich zu der<br />

Kritik an der Mannschaft?<br />

Frank Rost: Es ist heutzutage Mode, in unserer<br />

Gesellschaft nach dem Schuldigen zu fragen und<br />

nicht danach, warum etwas passiert ist. Wenn du<br />

in den letzten zwei Jahren immer wieder hörst,<br />

wie schlecht, wie charakterlos die Spieler sind,<br />

dann ist das auch für die Spieler deprimierend.<br />

Wir haben in den letzten Jahren zwar keinen Titel<br />

gewonnen, der Kritik müssen wir uns stellen,<br />

aber unterm Strich sehe ich es nicht ganz so<br />

schlecht. Und ich glaube auch nicht, dass die jetzigen<br />

Spieler charakterlos sind oder keine gute<br />

Mentalität haben. Das ist mir alles zu platt. Wir<br />

müssen gucken, dass wir eine einheitliche Grund-<br />

16<br />

Stadion. Im Frühjahr 2011 wird die 50. Ausgabe<br />

(!) präsentiert und von uns (und hoffentlich<br />

auch von euch!) gebührend gefeiert. Aber<br />

es gibt auch sonst einige Neuigkeiten rund um<br />

das „Volksparkett“. Der Reihe nach …<br />

Zur Erinnerung<br />

Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum von<br />

und für Fans und <strong>HSV</strong>-Mitglieder. Es setzt sich<br />

vor Heimspielen humoristisch, kritisch und unkonventionell<br />

mit den Themen auseinander, denen<br />

der <strong>HSV</strong>-Fan sein Dasein gewidmet hat. Vor<br />

allem soll das „Volksparkett“ eine Aufforderung<br />

zum Dialog sein. Das Publikum hat das Wort, jeder<br />

ist eingeladen, die Bühne zu betreten und zu<br />

sagen, was endlich mal gesagt werden muss. Das<br />

„Volksparkett“ bietet in seinem Programm aber<br />

haltung, eine einheitliche Leitlinie bringen, und<br />

danach musst du arbeiten. Alles andere sind Plattitüden,<br />

wenn es nicht läuft.<br />

supporters news: Man hat manchmal den Eindruck,<br />

dass nicht jeder Spieler begriffen hat, mit<br />

der Raute auf der Brust aufzulaufen?<br />

Frank Rost: Tja, man hofft, dass man in Zukunft<br />

wieder das Wesentliche sieht, dass der <strong>HSV</strong> wieder<br />

weiter nach vorne kommt. Wir wünschen uns<br />

alle, dass man in naher Zukunft einen Titel in der<br />

Hand hat. Ich glaube, dass wir in der Vergangenheit<br />

den Blick dafür einfach verloren haben, dass<br />

es zu sehr um Einzelinteressen, um Macht ging.<br />

Ich als Spieler kann es nicht ändern, ich muss<br />

meine Leistung bringen, ordentlich trainieren.<br />

Viel mehr kann ich da auch nicht tun.<br />

supporters news: Was ist das Saisonziel? Kannst<br />

du uns einen Tabellenplatz nennen, auf den wir<br />

uns fokussieren können?<br />

auch Interessantes, Informatives, Umstrittenes<br />

und Kulturelles rund um den <strong>HSV</strong>. So ist – als Ergänzung<br />

der Stadionshow – eine Mixtur aus Unterhaltung,<br />

Information, Talkshow, Forum und<br />

„Speaker´s Corner“ entstanden. Zwei Moderatoren<br />

führen durch das 60-minütige Programm, befragen<br />

ihre Gäste und das Publikum, werben um<br />

Beiträge und stellen interessante Personen rund<br />

um das Spiel und den Verein vor: Aufsichtsräte,<br />

Vorstandsmitglieder, Spieler, <strong>HSV</strong>-Abteilungen,<br />

Fanclubs, Fans, Mitarbeiter des <strong>HSV</strong>, Vertreter<br />

der Gästeclubs, Medienvertreter, Leute vom <strong>HSV</strong>-<br />

Museum usw. Sie alle können hautnah erlebt und<br />

befragt werden. Aber auch Künstler und Prominente,<br />

deren Herz am <strong>HSV</strong> hängt, sind auf der<br />

Bühne des „Volksparketts“ willkommen: Opernsänger,<br />

Musiker und Schauspieler.<br />

Frank Rost: Spaß macht es mir, wenn Ergebnisse<br />

da sind, und Freude habe ich, wenn etwas gelingt<br />

und ich die Bälle gut halte, dafür habe ich ja<br />

trainiert. Jetzt zu erzählen, wir müssen das, wir<br />

müssen jenes, das führt auch dazu, dass man verkrampft<br />

und das Wesentliche vergisst. Man hat<br />

dem einen oder anderen Spieler in der jüngeren<br />

Vergangenheit angemerkt, dass die Lockerheit<br />

gefehlt hat. Ein Spiel verloren, schon wird alles<br />

in Frage gestellt, ein Spiel gewonnen, dann sind<br />

wir ja praktisch schon Meister.<br />

supporters news: Und dein persönliches Ziel?<br />

Frank Rost: Erst mal wieder gesund werden und<br />

eine gute Saison mit dem <strong>HSV</strong> spielen. Mehr kann<br />

ich nicht tun.<br />

supporters news


Bjarne Mädel beim Volksparkett<br />

Das „Volksparkett“ verkauft den<br />

Stadionnamen … vor jedem Spiel<br />

„Wie heißt unser Stadion eigentlich aktuell noch<br />

mal?“ Richtig: Volksparkstadion! Aber so kreativ,<br />

wie der <strong>HSV</strong>-Vorstand die Buchstaben auf<br />

dem Dach regelmäßig wechseln lässt, um Einnahmen<br />

zu generieren und den teuren Kader zu<br />

fi nanzieren, sind die Leute vom „Volksparkett“<br />

auch. Zu Beginn einer Ausgabe hat jeder aus<br />

dem Publikum die Möglichkeit, den Stadionnamen<br />

zu ersteigern. Davon wird rege Gebrauch<br />

supporters news: Ist die Stimmung bei uns in Ordnung<br />

oder hat das nachgelassen?<br />

Frank Rost: Natürlich sind die Erwartungshaltungen<br />

hoch. Als damals der Verein mit dem Rücken<br />

zur Wand stand, da war hier schon eine<br />

phänomenale Stimmung. Da standen sogar die<br />

so genannten Champagnertrinker 100 % hinter<br />

dem Team. Und das letzte Spiel (Erreichen des<br />

UI-Cups 2008 nach Abstiegskampf) war wie<br />

eine gefühlte Meisterschaft. Die Ansprüche steigen<br />

eben nach Erfolgen. Dass dann Leute ins<br />

Stadion drängen, denen es weniger um den <strong>HSV</strong><br />

geht, denen es eher um ein tolles Event geht,<br />

das gehört auch dazu, das muss man auch respektieren.<br />

Insgesamt sind die Fans ein großes<br />

Plus des <strong>HSV</strong>, das ist ein Faustpfand, was übrigens<br />

alle Traditionsvereine haben. Als Spieler<br />

nimmt man die beeindruckende Stimmung<br />

schon wahr. Der <strong>HSV</strong> hat treue Anhänger, die<br />

hinter ihrem hrem <strong>HSV</strong> stehen.<br />

Und verständlicherweise<br />

ständlicherweise<br />

sehen manche die Dinge<br />

hin und wieder kritischer.<br />

Das muss man<br />

nicht persönlich ersönlich<br />

nehmen. n. Ich<br />

sehe das as relativ<br />

relaxt. axt.<br />

Ausgabe 65<br />

gemacht. Gut, es kommen keine Millionen zusammen,<br />

aber wir müssen ja auch keine Spieler<br />

fi nanzieren. Der Erlös der Versteigerung ist daher<br />

für einen guten Zweck gedacht und kommt<br />

in vollem Umfang dem Verein „Nächstenliebe<br />

e.V.“ zu Gute. Und nebenbei: „Uwe-Seeler-<br />

Kampfbahn“ klingt doch irgendwie besser als<br />

AOLHSHIMTECH-Arena, oder?<br />

„Volksparkett“ goes Theater<br />

– „Volksparkett Spezial“<br />

Viele <strong>HSV</strong>-Fans und -Mitglieder werden sich<br />

noch an die erste Zusammenarbeit mit dem<br />

Thalia-Theater anlässlich des von und mit<br />

Fans entwickelten Theaterstückes „Hinter euren<br />

Zäunen“ erinnern. Diese Kooperation wird<br />

nun im nächsten Jahr fortgesetzt. Hamburger<br />

SV, <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Fanprojekt und das<br />

Thalia-Theater haben vereinbart, zunächst einige<br />

Ausgaben eines „Volksparkett Spezial“<br />

im „Zentrale“ (kleine, offene Bühne im Haupthaus<br />

des Thalia-Theaters, Raboisen 67) zu präsentieren.<br />

Martin Kreidt (Regisseur von „HeZ“<br />

und Mitentwickler des VP) und Armin Chodzinski<br />

werden dem „Volksparkett“ ein künstle-<br />

supporters news: Bitte ergänze die folgenden<br />

Sätze: Der schönste Augenblick im Trikot des <strong>HSV</strong><br />

war für mich …<br />

Frank Rost: …das letzte Spiel der Saison 07/08,<br />

als wir in den UI-Cup oder den Döner-Cup gekommen<br />

sind.<br />

supporters news: Das schönste Stadion in der<br />

Liga ist …<br />

Frank Rost: … das Volksparkstadion.<br />

supporters news: Als Trikotsponsor wünsche ich<br />

mir …<br />

Frank Rost: … Hamburg.<br />

supporters news: Zu einer perfekten Stadionatmosphäre<br />

gehören für mich …<br />

Frank Rost: … natürlich Fans!<br />

supporters sup<br />

news: news Den <strong>HSV</strong><br />

verlasse verlass ich aller-<br />

höchstens bei einem Angeb Angebot von …<br />

Frank Rost: … als Spieler verlasse ich ic den <strong>HSV</strong><br />

nicht mehr. mehr.<br />

Foto Witters<br />

risches Gewand überstreifen und die Themen,<br />

die uns bewegen, informativ, unterhaltsam, provokativ<br />

und kulturell wertvoll präsentieren. Am<br />

Mittwoch, den 2. Februar 2011, ist es ab 20.30<br />

Uhr soweit: Passend zum wenige Tage später<br />

folgenden Lokalderby wird es um die verschiedenen<br />

Aspekte von „Rivalität“ gehen. Nähere<br />

Infos werden folgen.<br />

Infos zum „Volksparkett“<br />

Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum<br />

von und für Fans und <strong>HSV</strong>-Mitglieder. Es<br />

fi ndet im Umlauf zwischen den Ständen des<br />

Fanprojektes und des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s direkt<br />

über dem <strong>HSV</strong>-Museum (Block 28) auf<br />

einer fest installierten Bühne vor allen Wochenend-Heimspielen<br />

kurz nach der Stadionöffnung<br />

statt. Das „Volksparkett“-Team (acht<br />

Fans, zwei Fanprojektler) hat eine Homepage<br />

(www.hsv-volksparkett.de), auf der man<br />

u. a. die Programme und Fotos von Gästen<br />

und Zuschauern fi nden kann. Zudem können<br />

im Gästebuch Anregungen, Ideen und Kritik<br />

hinterlassen werden oder direkt an das Team<br />

(volksparkett@web.de) gemailt werden.<br />

supporters news: Ein Traum von mir ist es, in einer<br />

Mannschaft zu spielen mit …<br />

Frank Rost: … Ich habe mit guten Spielern zusammen<br />

gespielt, ich kann sie leider nicht zurückkaufen.<br />

supporters news: Wenn ich heute in den Hoffenheimer<br />

Gästeblock schaue, dann …<br />

Frank Rost: … hoffe ich, dass sie wenigstens ein<br />

paar Fans mitgebracht haben.<br />

supporters news: Fanrechte sollte man stärken,<br />

weil …<br />

Frank Rost: … Fans das sind, was einen Verein<br />

ausmacht. Ohne sie kannst du den Laden<br />

zumachen.<br />

supporters news: Rosa und lila <strong>HSV</strong>-Schals fi nde<br />

ich persönlich …<br />

Frank Rost: … waren einen Versuch wert.<br />

supporters news: Wenn ich in einer dunklen<br />

Gasse Jaroslav Drobny begegne, dann …<br />

Frank Rost: … hoffe ich, dass ich ihn erkenne.<br />

17


Schwarzmarkt? Nein, danke!<br />

Illegaler Ticket-Verkauf<br />

Text Manfred Ertel<br />

Wer mit der S-Bahn ins Stadion<br />

fährt, der kennt das Bild, jeden<br />

Spieltag wieder. Am Fuß<br />

der Treppe warten junge Männer,<br />

wie man sie sonst als Türsteher auf dem<br />

Kiez sieht. „Suche Karte“ steht auf Papptafeln,<br />

die die einen hochhalten. Die anderen<br />

strecken den Bahnfahrern die scheinbar begehrten<br />

Tickets entgegen, nicht nur bei ausverkauften<br />

Spitzenspielen.<br />

Ein Widerspruch? Nur scheinbar. Denn offenkundig<br />

sind Angebot und Nachfrage, die sich<br />

so personalisieren, zwei Seiten der gleichen<br />

Medaille. Die Männer sehen nicht nur gleich<br />

aus, sie arbeiten auch zusammen. Wer nur<br />

ein paar Minuten das „Schauspiel“ aus der<br />

Distanz beobachtet, wird schnell feststellen,<br />

dass An- und Verkauf zentral gesteuert sind.<br />

Schlimmer noch: Einfache Besucher, die plötzlich<br />

die Karte eines kranken oder dienstlich<br />

verhinderten Kumpels über haben und die<br />

verkaufen wollen, werden nicht selten mit<br />

sanftem aber bestimmtem Nachdruck davon<br />

„überzeugt“, das Ticket an die organisierten<br />

Händler abzugeben.<br />

So geht das seit Monaten, ja seit Jahren<br />

schon. Der <strong>HSV</strong> ist machtlos, sagt er. . Auf öffentlichem<br />

Grund zwischen S-Bahnhof hof und<br />

Stadion ist der Bezirkliche Ordnungsdienst gsdienst<br />

zuständig, noch dazu von zwei verschiedechiedenen Bezirken: Eimsbüttel an der S-Bahn, Bahn,<br />

Altona jenseits der Schnackenburgallee. allee.<br />

Beschwerden von Seiten des Vereins hat<br />

es da offenbar immer wieder mal gegeben,<br />

Reaktionen der Bezirke allererdings nur „sehr begrenzt“. So weit, t,<br />

so gut oder besser: so schlecht. Denn n<br />

das mag zwar einiges erklären, aber<br />

nicht zufriedenstellen. Geändert hat t<br />

sich an der Praxis schließlich seit it<br />

Monaten, wahrscheinlich schon<br />

seit Jahren nichts. Im Gegenteil.<br />

Längst hat die Vereinigung<br />

der Ticket-Schwarzhändler den<br />

Bahnhofsbereich verlassen. Sie<br />

sind in die Tunnel auf dem Weg<br />

zum Bus-Shuttle vorgerückt, wo<br />

sie Privatleuten das Leben schwer<br />

machen. Und neuerdings findet et<br />

18<br />

man sie – kurz vor Spielbeginn – sogar immer<br />

öfter an den Kassenhäuschen Nord-Ost oder<br />

in deren unmittelbarer Nähe. Die Methoden<br />

dort sind die gleichen. (Und nur am Rande:<br />

Dieselben Herren trifft man inzwischen auch<br />

in Bremen oder Hannover an.)<br />

Die Frage sei deshalb erlaubt: Tun wir eigentlich<br />

wirklich genug gegen dieses Phänomen?<br />

Der <strong>HSV</strong> ist vorbildlich in seinem Ticketing, eigentlich.<br />

Wir sind aktiv im Kampf gegen den<br />

illegalen Markt im Internet, wir lassen uns sogar<br />

auf Musterprozesse ein. Wir reden vom<br />

Personalisieren der Dauerkarten oder von Tagestickets,<br />

wir richten (erfreulich!) Tauschbörsen<br />

ein. Unser Einlasssystem ist besser<br />

als in fast allen anderen Stadien.<br />

Aber gibt es wirklich kein Mittel gegen diesen<br />

schwarzen Markt? Gegen diese Typen und<br />

ihre Methoden? Haben wir wirklich keinen<br />

stärkeren Einfluss auf die zuständigen Hamburger<br />

Behörden? Wohlgemerkt: Schwarzmarkt<br />

wird nie völlig zu verhindern sein. Und<br />

viele von uns, ich inklusive, haben immer wieder<br />

er auch davon profitiert, wenn es an der<br />

Tageskasse Tageskass keine Karte mehr gab.<br />

Aber ber b diesen dies organi- organi-<br />

sierten Bandenhandel, inklusive des kräftigen<br />

„Nachdrucks“, möchte ich hier nicht mehr sehen.<br />

Und vielen Freunden geht es genauso.<br />

Wir sollten gemeinsam versuchen, ihm das<br />

Handwerk zu legen.<br />

Neuerdings gibt es übrigens offenbar eine<br />

ganz neue Masche. Ein Kumpel, zum Bayern-Spiel<br />

überraschend auf Heimatbesuch aus<br />

Peking in unserer Stadt, ergatterte in letzter<br />

Minute noch zwei Karten – auf meinen<br />

ausdrücklichen Rat direkt am Stadion. 65,–<br />

Euro das Stück, für einen Stehplatz. Beim<br />

Einlass blieb das Drehkreuz gesperrt, die<br />

Karten waren bereits entwertet und wieder<br />

nach draußen gereicht worden, der Zugang<br />

wurde verweigert. Das ist kein Schwarzmarkt<br />

mehr, das ist Betrug. Und eine Herausforderung<br />

an den Verein, solch Beispiel nicht Methode<br />

werden zu lassen. Vielleicht gibt es<br />

eine Möglichkeit, die Entwertung des Tickets<br />

nach Einlass computertechnisch sichtbar zu<br />

machen, durch einen kleinen Punkt oder ein<br />

Kreuz etwa? Vielleicht gibt es andere Lösungen?<br />

Damit solche Ausnahmen keine Regel<br />

werden können.<br />

supporters news


GRRRRRR!<br />

Alles nur ein Traum<br />

Zeitmäßig kümmere ich mich ja<br />

vor allem um Inga und Marlene<br />

und Luis und dann kommt lange<br />

nix und dann kommen meine<br />

Schüler und dann kommt <strong>HSV</strong> und dann<br />

kommen meine Freunde. So bitter das<br />

ist, vor allem, wenn man bedenkt, wie<br />

weit hinten <strong>HSV</strong> mittlerweile ist, von den<br />

Freunden ganz zu schweigen und mal<br />

echt jetzt: Wie lang ist das bloß her, dass<br />

ich zuletzt mit meinem guten, alten Fußballfreund<br />

Oke einen gezwitschert hab!?<br />

Nun ist es wieder soweit und es ist ja<br />

klar, wie die Tagesordnung aussieht:<br />

1. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />

Sternmarke-Cola.<br />

2. Unser mehr alter als guter <strong>HSV</strong> gewinnt<br />

ja bestimmt, äh, vielleicht in<br />

Dortmund und wir trinken dabei unsere<br />

gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />

3. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />

Sternmarke-Cola.<br />

4. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische<br />

Sternmarke-Cola.<br />

5. Wir spielen auf dem guten, alten C64<br />

International Superstar Soccer und<br />

trinken dabei unsere gute alte Lieblingsmische<br />

Sternmarke-Cola.<br />

6. Wir putzen uns die Zähne mit unserer<br />

guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />

7. Pieschen, waschen und zu Bett mit<br />

einer Wärmfl asche gefüllt mit unserer<br />

guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.<br />

Schnell und routiniert wird Tagesordnungspunkt<br />

1 abgearbeitet. Dann<br />

kommt Tagesordnungspunkt 2 an die<br />

Ausgabe 65<br />

Reihe und man muss im Vorfeld ja wirklich<br />

Schlimmstes befürchten beim Kampf<br />

Jung vs. Alt, Zukunft vs. Vergangenheit,<br />

Schnellboot vs. abgetakelte Fregatte,<br />

kurz: BVB vs. <strong>HSV</strong>. Und tatsächlich<br />

wird von Beginn an – was ja mittlerweile<br />

schon fast die alte <strong>HSV</strong>-Schule ist –<br />

uninspiriert rumgebolzt und das Spiel<br />

des Gegners stupide zerstört, bis mir<br />

auf einmal so furchtbar schwindelig zuwege<br />

ist und <strong>HSV</strong>-Coach Veh plötzlich<br />

sämtliche Demels und Jarolims und Westermänner<br />

und Guerreros auswechselt<br />

und Borussia Dortmund gegen unseren<br />

nun aufstrebenden Hamburger-Jugend-forscht-Supersturmverein<br />

prompt<br />

keine Chance mehr hat. WOSCH! – und<br />

schon trifft unser Abwehrjuwel Lennart<br />

Sowah mit einem Flachschuss aus um<br />

und bei 16 Metern in der 12. Minute.<br />

Und – ZACK! – da ist Tunay Torun nach<br />

Alleingang in der 23. Minute dran und –<br />

PITSCH PATSCH! – Heung Min Son lässt<br />

sich mit einem Doppelschlag – beides<br />

blitzsaubere Fallrückzieher nach Sahnefl<br />

anken von – so viel Zeit muss sein –<br />

Eric-Maxim Choupo-Moting – kurz vor<br />

der Pause nicht lange bitten. Auch in<br />

der zwoten Halbzeit stürmen die jungen<br />

<strong>HSV</strong>-Hüpfer nimmermüde und couragiert,<br />

als wären die Cops hinter ihnen<br />

her und der BVB, diese Oldie-Söldnertruppe<br />

ohne Soul, wird im eigenen Stadion<br />

mal so richtig rund gemacht. Und<br />

die <strong>HSV</strong>-Goals fallen weiter zwangsläufi<br />

g und wie reife Früchtchen: Zum 0:5<br />

trifft – KAZOOM! – Muhamed Besic,<br />

der hinten die ganze Zeit schon Beton<br />

angerührt hat, mit der Rübe, bevor wieder<br />

– DING DONG! – Heung Min Son mit<br />

einem erneuten Fallrückzieher-Doppelschlag<br />

(70. und 72. Min) <strong>HSV</strong>-Fanherzen<br />

höher schlagen lässt. JIPPIEH! In<br />

der 80. Minute ist es dann – soviel Zeit<br />

muss nun wirklich auch ein zweites Mal<br />

sein – Eric-Maxim Choupo-Moting und –<br />

WUMMS – steht es 0:8: Scherenschlag<br />

aus zwanzig Metern ins Kreuzeck! So<br />

wird das gemacht und BVB-Trainer<br />

Klopp – die olle Pfl aume – ärgert sich<br />

schwarz-gelb! Armin Veh dagegen zau-<br />

bert – wo auch immer die plötzlich herkommen<br />

– ein Ass nach dem anderen<br />

aus dem riesengroßen <strong>HSV</strong>-Ärmel voller<br />

aufstrebender Talente: Miroslav Stepanek<br />

kommt rein und bedient Macauley<br />

Chrisantus, der die Pille in der 85. Minute<br />

in den Giebel zwirbelt und in der<br />

89. Minute ist es dann ohne viel Federlesen<br />

Tolgay Arslan aus der zweiten, ach,<br />

was sage ich, dritten Reihe und 0:9 und<br />

0:10 und – BIMS! – und – BUMS! – und<br />

Feierabend und man kommt gar nicht<br />

mehr aus dem Jubeln rau… Aua!<br />

Ich wache erstens mit Kopfschmerzen<br />

und zweitens auf dem Fußboden auf.<br />

Wo bin ich? Ich versuche aufzustehen.<br />

Nochmal Aua! Ich liege in Okes Daddelzimmer.<br />

Neben mir liegt ein Computer-<br />

Joystick. Ich erinnere mich dunkel. Oke<br />

und ich hatten die erste Buddel Sternmarke<br />

schon vorm Anpfi ff weg. Und<br />

dann waren so bummelig zehn Minuten<br />

gespielt und ich höre uns noch über den<br />

erneuten <strong>HSV</strong>-Krötenkick fl uchen und<br />

mir wird schwindelig und dann macht<br />

Oke die Glotze aus und hievt mich in sein<br />

Daddelzimmer hoch und er will noch den<br />

ollen Commodore 64 anschmeißen und<br />

sich bei „International Superstar Soccer“<br />

verlorenes <strong>HSV</strong>-Selbstvertrauen zurückholen<br />

…<br />

Oke pennt offenbar noch. Ich muss dringend<br />

auf Videotext gucken, ob <strong>HSV</strong> ja<br />

vielleicht gar nicht 10:0 in Dortmund<br />

gewonnen hat! Und ich muss die Finger<br />

von meiner guten alten Lieblingsmische<br />

Sternmarke-Cola lassen, zumal ich<br />

„dank“ meiner mangelnden Trinkfestigkeit<br />

gleich mehrere Tagesordnungspunkte<br />

verpasst und mich zu allem<br />

Überfl uss in einem Herrenmagazin wie<br />

diesem hier tüchtig blamiert habe.<br />

Und dann muss ich aufhören, unseren<br />

mehr alten als guten <strong>HSV</strong> in dieser kleinen<br />

Kolumne hier zu verarschen! Und<br />

das tue ich auch ganz bestimmt – versprochen<br />

– aber erst, WENN <strong>HSV</strong> END-<br />

LICH AUFHÖRT, MICH ZU VERARSCHEN!<br />

GRRRRR!<br />

Axel Formeseyn<br />

Axels Kolumne<br />

19


Zé Roberto<br />

Interview mit dem Brasilianer<br />

Interview Philipp Piepiorka · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Witters<br />

José Roberto da Silva Júnior, genannt Zé<br />

Roberto, streift seit 2009 das Trikot des<br />

<strong>HSV</strong> über. Ich sprach mit ihm über seinen<br />

Glauben, Privatleben und ließ ihn die Unterschiede<br />

zwischen Deutschland und Brasilien<br />

erklären.<br />

supporters news: Du hast einen Großteil deiner<br />

Karriere in Deutschland verbracht. Fühlst du<br />

dich mittlerweile als halber Deutscher?<br />

Zé Roberto: Ja natürlich! Ich bin nun schon seit<br />

über 10 Jahren in Deutschland und habe sehr<br />

viele schöne Dinge in meinem Leben in Deutschland<br />

erlebt, wie zum Beispiel die Geburt meiner<br />

drei Kinder. Meine Frau mag Deutschland auch<br />

sehr. Ich würde sagen, ich bin halb Brasilianer<br />

und halb Deutscher.<br />

supporters news: Eine Einbürgerung war ja auch<br />

mal Thema?<br />

Zé Roberto: Ja, dieses Thema ist immer noch aktuell.<br />

In einem Brief wurde mir mitgeteilt, dass<br />

ich deutscher Staatsbürger werden darf. Aber ich<br />

denke, das hat noch Zeit bis nach dieser Saison.<br />

supporters news: Welche drei Dinge fallen dir<br />

spontan ein, die dir an Deutschland besser gefallen<br />

als in deiner Heimat Brasilien?<br />

Zé Roberto: Da würde ich als Beispiel die Pünktlichkeit<br />

und die Disziplin nennen. Und dann<br />

Foto Witters<br />

20<br />

noch die Ordnung. Egal, wo du hinkommst, es<br />

ist alles viel organisierter.<br />

supporters news: Und was ist in Brasilien besser?<br />

Zé Roberto: Die Sonne – also das Wetter!<br />

supporters news: Ist es in Deutschland einfacher,<br />

ein Privatleben zu haben als in Brasilien?<br />

Zé Roberto: Viel, viel einfacher. In Brasilien kann<br />

man kaum allein oder mit seiner Familie in die<br />

Stadt oder ins Shopping Center gehen, weil die<br />

Leute alle Autogramme und Fotos wollen. Das<br />

hast du zwar in Deutschland auch, aber hier<br />

respektieren die Menschen mehr deine Privatsphäre,<br />

daher ist das weniger dramatisch als<br />

in Brasilien.<br />

supporters news: Wie müssen wir uns den Privatmann<br />

Zé Roberto vorstellen?<br />

Zé Roberto: Also ich versuche, ein ganz normales<br />

Leben zu führen. Zum Beispiel hole ich meine<br />

Kinder von der Schule ab, wenn wir mal trainingsfrei<br />

haben. Ich gehe mit meiner Frau auch<br />

in den Supermarkt einkaufen. Ansonsten gehe<br />

ich gerne ins Kino, am liebsten zusammen mit<br />

meinen Kindern. Und wenn es die Zeit zulässt,<br />

gehe ich sehr gerne in die Kirche.<br />

supporters news: Du sprichst es ja gerade selber<br />

an, dass du sehr religiös bist. Was bedeutet<br />

für dich der Glaube?<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Zé Roberto: Der Glaube ist für mich ganz wichtig.<br />

Ich habe den Glauben zu Gott über meine<br />

Mutter kennengelernt. Sie ist schon immer sehr<br />

gläubig gewesen. Gott hilft mir, stark zu sein.<br />

Und ich versuche, diese Kraft in meinen Beruf<br />

und mein privates Leben mit einzubringen.<br />

Für mich ist Jesus Christus auch ein Ratgeber.<br />

supporters news: Man sagt, Glaube versetzt<br />

Berge. Hast du diese Erfahrung auch gemacht?<br />

Zé Roberto: Ich denke, dass der Glaube an Gott<br />

einem helfen kann, zum Beispiel in schlimmen<br />

Zeiten. Wir, also ich und meine Mutter, hatten<br />

diese Zeit auch, als meine größere Schwester<br />

gestorben ist. Durch die Kraft Gottes haben wir<br />

es damals geschafft, diesen Schicksalsschlag<br />

zu verarbeiten.<br />

supporters news: War das auch die schwierigste<br />

Zeit in deinem Leben?<br />

Zé Roberto: Auf jeden Fall. Meine Mutter hatte<br />

fünf Kinder und mein Vater war weg. Sie musste<br />

zwei verschiedene Jobs annehmen. Das war<br />

wirklich eine sehr schwierige Zeit.<br />

supporters news: Und welches war die schönste<br />

Zeit?<br />

Zé Roberto: Schöne Zeiten gab es viele. Aber<br />

eine Sache werde ich nie mehr vergessen –<br />

die Unterschrift unter meinem ersten Profi<br />

vertrag. Dieser Vertrag war wirklich mein<br />

großer Traum. Wir lebten damals in sehr be-<br />

supporters news


scheidenen Verhältnissen und meine Mutter<br />

und ich haben sehr dafür gekämpft, um meinen<br />

Traum, Fußballprofi zu werden, zu verwirklichen.<br />

supporters news: Hast du Angst vor der Zeit<br />

nach der aktiven Sportlerkarriere?<br />

Zé Roberto: Nein, davor habe ich keine Angst.<br />

Ich habe 15 Jahre sehr intensiv gearbeitet und<br />

wenn ich vielleicht in zwei Jahren aufhöre, dann<br />

kann ich zurückblicken und sagen, es war eine<br />

schöne Zeit.<br />

supporters news: Du hast mal gesagt, du könntest<br />

dir vorstellen, nach deiner Fußballerkarriere<br />

Pastor zu werden. Wie sieht es mit der Zukunftsplanung<br />

derzeit aus?<br />

Zé Roberto: Das ist tatsächlich eine Möglich- g<br />

keit, denn ich predige sehr gerne. Aber ich habe<br />

auch noch mein in Kinderhilfsprogramm in Brasilien<br />

in Planung, g, mit dem ich besonders den vielen<br />

armen Kindern dern in Brasilien helfen möchte.<br />

Sie sollen eine Möglichkeit haben, da herauszu- herauszukommen.<br />

Ein Konzept gibt es schon. Aber richtig<br />

anlaufen wird es erst, wenn ich mich nach<br />

meiner Karriere e hundertprozentig darum darum kümmern<br />

kann.<br />

supporters news: ws: Wie stehen die Chancen, dass<br />

du noch ein Jahr hr im <strong>HSV</strong>-Dress aufl äufst?<br />

Zé Roberto: Meine eine Karriere neigt sich langsam<br />

dem Ende zu, aber die Chance für ein Jahr ist<br />

auf jeden Fall da. Ich denke, der Verein ist mit<br />

mir zufrieden und auch ich bin sehr glücklich glücklich<br />

hier. Gesprochen hen wurde zwar noch nicht, was<br />

aber sicherlich h nach der Winterpause zeitnah<br />

geschehen wird. rd.<br />

supporters news: ws: Diese Saison läuft es noch<br />

nicht so richtig g rund beim <strong>HSV</strong>, woran liegt es<br />

deiner Meinung g nach?<br />

Zé Roberto: Es s ist schwierig, jedes Jahr mit einem<br />

neuen Trainer iner bei null anzufangen und sich<br />

auf ein neues Konzept und eine neue Philosophie<br />

einzustellen. len. Außerdem haben wir auch<br />

eine ganze Reihe ihe an jungen Spielern im Kader,<br />

die noch viel lernen ernen müssen. Derzeit haben wir<br />

wohl auch etwas was Verletzungspech und können<br />

nie mit der gleichen eichen Mannschaft zwei Spiele<br />

am Stück bestreiten. reiten. Die ersten Spiele der Saison<br />

haben ja unser Potential gezeigt, weshalb<br />

ich auch fest daran aran glaube, dass wir noch oben<br />

angreifen können. nen.<br />

Ausgabe 65<br />

supporters news: Die Vergabe der WM 2014<br />

bedeutet für Brasilien …<br />

Zé Roberto: … dass ein Traum in Erfüllung geht.<br />

Wir können der Welt zeigen, dass Brasilien mehr<br />

ist als Karneval und schöne Frauen.<br />

supporters news: Du hast mal in einem Interview<br />

vor einigen Jahren gesagt, dass sich in Brasilien<br />

viel verändern müsse, um eine WM auszutragen.<br />

Zé Roberto: Ich habe immer gesagt, Brasilien<br />

ist ein sehr großes Land und ist fähig, eine WM<br />

oder auch die Olympiade auszutragen. Aber<br />

Brasilien hatte eine schwierige Zeit, die immer<br />

noch anhält. Wenn du eine so bedeutende<br />

Veranstaltung austragen darfst, hast du aber<br />

eben auch viel mehr Möglichkeiten, um beispielsweise<br />

die Kriminalität zu bekämpfen. Und<br />

bei den Leuten werden Hoffnungen g ggeweckt.<br />

Darum ist diese WM sehr wichtig für das Land.<br />

supporters news: Ein Thema, welches die Fans<br />

in Deutschland derzeit sehr beschäftigt ist Pyrotechnik.<br />

Du kennst aus deiner Heimat sicherlich<br />

ganz ganz andere Zustände als hier in Deutschland.<br />

Deutschland.<br />

Wie ist deine Meinung zum Einsatz von Pyrotechniktechnik<br />

im Stadion?<br />

Zé Roberto: Ich denke, wenn die<br />

Sachen dort zum Einsatz kommen,<br />

wo es keine große Gefahr<br />

darstellt, ist es kein<br />

Problem. Aber wenn die<br />

Sachen auf den Platz geschmissen<br />

werden oder<br />

auf andere Tribünen,<br />

dann geht das natürlich<br />

nicht und Leute, die sowas<br />

machen, gehören<br />

auch bestraft.<br />

supporters news: Generell wirkt es so, als hätten<br />

die die Fans in Südamerika mehr Freiräume als<br />

hierzulande oder täuscht täuscht das?<br />

Zé Roberto: Wenn die Verbände nun sagen<br />

würden: Macht, was ihr wollt, wäre es wohl<br />

etwas schwierig. Es muss gewisse Regeln geben.<br />

Diese gibt es auch in Südamerika. Früher<br />

war das sicherlich viel extremer, aber dort tut<br />

sich derzeit einiges. In Brasilien zum Beispiel<br />

gibt es jetzt auch<br />

viele Kameras,<br />

um diese diese SaSachen zu überwachen.<br />

supporters news: Wie geht man damit um,<br />

wenn man vor 60.000 Fans als Verlierer vom<br />

Platz geht oder sogar ausgepfi ffen wird?<br />

Zé Roberto:Nach so einem Spiel sind wir natürlich<br />

sehr traurig. Die Leute kommen und wollen<br />

uns gewinnen sehen und wir enttäuschen<br />

sie in dem Moment. Aber so ist Fußball. Damit<br />

müssen wir leben. Pfi ffe vom Publikum sind natürlich<br />

nicht so schön. Die sollen uns unterstützen,<br />

aber die sind eben auch sehr emotional.<br />

supporters news: Glaubst du, jüngere Spieler<br />

haben mehr Probleme damit, sowas zu verarbeiten?<br />

Zé Roberto: Klar, für junge Spieler ist das nicht<br />

einfach. Die lassen auch schon mal den Kopf<br />

hängen. Ich und die anderen erfahreneren Spielern<br />

müssen dann Aufbauarbeit leisten und den<br />

jüngeren klar machen, dass es weiter geht und<br />

nächste Woche auch schon<br />

wieder ein Spiel ist, in<br />

dem wir uns beweisen<br />

können. Wenn man eine<br />

Schlacht Schlacht verloren hat, ist<br />

der Krieg noch nicht verloren.<br />

So einfach ist es<br />

doch.<br />

Foto Witters<br />

21


Von der großen Liebe …<br />

… zum Frust<br />

Text Marco Peters<br />

Nicht zu toppen<br />

Seit nun mehr als acht Jahren gehe ich in den<br />

Hamburger Volkspark. Mein Vater war es,<br />

der mich zum <strong>HSV</strong> brachte, indem ich schon<br />

im Kindesalter mit ins Stadion durfte. Aufregende<br />

Erlebnisse waren es und schon früh<br />

fand ich Gefallen rund um den Verein. Die<br />

Begeisterung wuchs von Jahr zu Jahr, die Besuche<br />

wurden immer mehr und mit 14 Jahren<br />

hielt ich stolz meine erste Dauerkarte in<br />

der Hand. Noch im selben Alter war auch das<br />

erste Auswärtsspiel an der Reihe. In der vergangenen<br />

Saison besuchte ich schließlich diverse<br />

Gästeblocks, u. a. auch auf dänischem,<br />

belgischem sowie schottischem chem Terrain. Die<br />

Reisen waren einfach Erlebnisse, nisse, die nicht zu<br />

toppen waren und ich war immer aufs<br />

Neue verwundert, wie sehr r mich<br />

der Verein auch unter der WoWoche eingenommen hatte. Gerade<br />

vor Spielen – wie den en<br />

Pokalhalbfinals und packennden Derbys – schwirrten mir<br />

nichts anderes als schwarzrzweiß-blaue Gedanken im Kopf opf<br />

herum. In der Schule stempelte pelte<br />

man mich als den Fußballverrückrrückten ab, der sein Geld nur in den <strong>HSV</strong><br />

steckt und am kommenden n WochenWochenende wieder nicht mit in die Disco kommt,<br />

weil erneut ein Fußballspiel in Hamburg oder<br />

irgendwo in Deutschland ansteht. nsteht. So ging es<br />

Woche für Woche.<br />

Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt,<br />

wo sich meine Ansicht nach h und nach, aber<br />

letztendlich komplett geändert d hhat.<br />

Keinen Bock mehr<br />

Ich bin heute erst 17 und doch ist nun schon alles<br />

anders. Kurz gesagt: Ich habe keinen Bock<br />

mehr auf den Profi fußball! Wie ich schon in<br />

meinem Leserbrief (sn 64) schrieb, fühle ich<br />

mich in der Welt des Profi fußballs einfach verloren.<br />

Zuletzt überwog noch das schöne Gefühl<br />

in der Fangemeinde, im Stadion oder auf<br />

den Fahrten. Doch dieses Gefühl ist im Laufe<br />

der Zeit verschwunden – resultierend aus Einwirkungen<br />

wie Geld, dem folgenschweren Verhalten<br />

der Polizei, fanfeindlichen Anstoßzeiten<br />

22<br />

und auch aus dem, was auf dem Platz passiert.<br />

Ich fange bei einem Stadionbesuch an,<br />

wie ich ihn gerade erlebt habe. Mein Mitfahrer,<br />

der keine Dauerkarte besitzt und 62 € für<br />

seinen Platz bezahlt hat, wird noch eben um<br />

weitere 4 € bei der Dame auf dem Parkplatz<br />

ärmer. Wir machen uns auf den Weg ins Stadion<br />

bzw. in die Arena, das dieses Jahr den<br />

dritten Namenswechsel binnen weniger Jahre<br />

zu verzeichnen hat. Leider ist der genannte<br />

Eintrittspreis kein Fehler meinerseits, sondern<br />

die bittere Realität, die sich in den deutschen<br />

Stadien längst etabliert hat. Schon auf dem<br />

Vorplatz wehen die riesigen Fahnen der Sponsoren.<br />

soren. In der Arena angekommen, bleibt ge-<br />

nügendü d Auswahl, hl um dden hhungrigen i Magen<br />

zu füllen, nicht weniger als in Hamburgs Einkaufsstraßen.<br />

Vom Crêpes bis zum Döner, von<br />

den Preisen ganz zu schweigen. Das Spiel beginnt,<br />

die mittlerweile schon überwiegend digitalen<br />

Werbebanden am Spielfeldrand blinken<br />

unaufhaltsam und auch im weiten Rund hängt<br />

Werbung, soweit das Auge reicht. Oft steht die<br />

Anstrengung der Akteure dann im Vergleich zu<br />

dem Gehalt in keinem Verhältnis. Sie treiben<br />

es mit inszenierten Schwalben und übertriebener<br />

Theatralik auf die Spitze und meckern<br />

anschließend, als wäre es üblich. All diese kleinen<br />

Dinge machen mich nur noch wütender.<br />

Fußballindustrie<br />

Was soll man zu Vereinen wie Leipzig oder<br />

Hoffenheim noch sagen? Vereine, die sich<br />

einzig durch Investoren den Erfolg verschaffen,<br />

waren mir noch nie sympathisch. Zuletzt<br />

hörte ich von dem Spiel, wo die sogenannte<br />

Werkself gegen die andere spielte. Jeder<br />

weiß, wer gemeint ist und genau da liegt das<br />

Problem, denn dieser Name ist geläufig. Beim<br />

<strong>HSV</strong> stellte sich zuletzt ein Herr Namens Klaus<br />

Michael Kühne vor und bot dem Klub Beträge<br />

in Millionenhöhe an, wofür er, seinen Worten<br />

nach, keine Gegenleistung verlangte und<br />

sich auch nicht in die Angelegenheiten des<br />

Vereins einmischen ein würde. Komisch an der<br />

Sache war<br />

allerdings, dass er sich gleichzei-<br />

tig jeweil jeweils ein Drittel der Transferrechte von<br />

sechs Spielern sicherte und dem Verein<br />

eine Liste von Spielern vorzeigte, für<br />

die er sein Geld zur Verfügung stel-<br />

len würde. Also doch kein Geld ohne<br />

Eingriff Eing in die Vereinspolitik. Mir ist<br />

einfach einf bewusst geworden, dass die<br />

Herren Herr in dieser Branche einfach nicht<br />

interessiert, inter was die Fans wollen. Aus<br />

welch welchen Gründen findet man sonst in<br />

den Fa Fanshops solch exorbitante Preise<br />

vor? Die Embleme haben sich mit der Zeit<br />

ohnehin zu<br />

Marketingprodukten entwickelt,<br />

die Vereine verkaufen ihr Herzstück. Das Vereinswappen<br />

einswappe kann man sich direkt auf sei-<br />

nen frische frischen Toast drucken lassen oder trägt<br />

es in Verbi Verbindung mit völlig wirren, vereins-<br />

fremden KKreationen<br />

mit sich herum. Der<br />

Bezug zum<br />

Verein spielt dabei keine große<br />

Rolle ll mehr, h die Hauptsache ist, das Produkt<br />

wird verkauft. Wie weit soll es noch gehen?<br />

Die Mehrzahl der Stadiongänger hat nicht<br />

die Sichtweise, wie ich sie schildere und kann<br />

oder will sich mit der Thematik nicht auseinandersetzen.<br />

Mir steht das Wasser allerdings<br />

bis zum Hals – Der Fußball, in den ich mich<br />

verliebt habe, ist heute lediglich ein Geschäft,<br />

da helfen keine Fandemos oder sonstiger Widerstand<br />

mehr. Der Graben ist zu tief, ich<br />

habe mit der Sache abgeschlossen.<br />

supporters news


Abschied<br />

Zum Tod von Manfred Bock<br />

Text Peter Gottschalk · Foto Peter Gottschalk<br />

MWir haben Abschied genommen<br />

von einem großartigen Menschen<br />

und außergewöhnlichen<br />

Leichtathleten, den der <strong>HSV</strong> hervorgebracht<br />

hat. Von unserem Ehrenmitglied<br />

und Träger der goldenen Nadel: Manni Bock.<br />

Manfred starb völlig unerwartet im Alter von<br />

nur 69 Jahren am Sonntag, den 31. Oktober<br />

in Uetersen an einem Herzinfarkt. Wir haben<br />

mit Manni einen der weltbesten Zehnkämpfer<br />

verloren.<br />

Schon in der Leichtathletik-Jugend wurde<br />

das herausragende Talent von Manfred erkannt<br />

und gefördert. Mit der Mehrkampf-Jugendmannschaft<br />

wurden manche Hamburger<br />

und Deutsche Meistertitel und Bestmarken<br />

erkämpft.<br />

Besonderes Talent zeigte er beim Hochsprung,<br />

bei dem er als 18-jähriger die 1,90 Meter<br />

übersprang. Den Stabhochsprung erlernte er<br />

zu Hause im Garten, wo er mit einem Bambusstab<br />

über die gespannte Wäscheleine seiner<br />

Mutter sprang.<br />

Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom<br />

Ausgabe 65<br />

belegte Manfred mit erst 19 Jahren den 10.<br />

Platz. Bei den Europameisterschaften 1962<br />

gewann er hinter Werner von Moltke die<br />

Bronzemedaille im Zehnkampf. Im selben<br />

Jahr wurde er Deutscher Meister im Zehnkampf,<br />

vor Werner von Moltke und dem späteren<br />

Olympiasieger von Tokio, Willi Holdorf.<br />

Der damalige Leiter der Leichtathletik-Männerabteilung,<br />

Horst Eberstein, erkannte wohl<br />

als Erster die wirklichen Möglichkeiten von<br />

Manfred und ließ ihn im Frühjahr 1963 zum<br />

Muskeltraining in die USA reisen – dem damaligen<br />

Wunderland des Sports – um seine Medaillenchancen<br />

bei den Olympischen Spielen<br />

1964 in Tokio zu erhöhen. Statt sich zu verbessern,<br />

verschlechterte er sich in den USA.<br />

Manfred musste dort erkennen, dass er unter<br />

der Obhut des DLV Zehn-Kampftrainers<br />

Friedel Schirmer und seiner Kameraden am<br />

besten und erfolgreichsten aufgehoben war.<br />

Bei dem Aufbauzehnkampf im Frühjahr 1964,<br />

vor den Deutschen Meisterschaften, und den<br />

anschließenden Deutschen Ost-West-Ausscheidungen<br />

in Liestal/Schweiz explodierte Manfred<br />

in sein seinen Leistungen und<br />

verbesserte verbe am 6. und 7.<br />

Juni 1964 1 beim Länderkampf<br />

kamp der Zehnkämpfer<br />

zwischen zwis Deutschland<br />

und der Schweiz den<br />

Zehnkampfrekord Zehn<br />

auf<br />

8.326 8.32 Punkte. Dabei<br />

übertraf übe er den alten<br />

Deutschen Deu Rekord<br />

von Willi Holdorf um<br />

mehr me als 241 Punkte.<br />

Dies Di war auch Weltjahresbestleistung.<br />

ja<br />

Nach Na diesem Erfolg<br />

belegte be er in der<br />

ewigen e Weltrangliste<br />

li den sechsten<br />

Platz. P<br />

Manfred Bock<br />

Foto Fot Peter Gottschalk<br />

Nach diesen großartigen Erfolgen warf Manni<br />

eine schwere Rückenverletzung aus dem Rennen<br />

um die Teilnahme an den Olympischen<br />

Spielen 1964 in Tokio.<br />

Wir <strong>HSV</strong>er und seine Zehnkampfkameraden,<br />

Horst Beyer, Willi Holdorf, Kurt Bendlin, Werner<br />

von Moltke, Hans-Joachim Walde und der<br />

hervorragende Trainer Friedel Schirmer und<br />

viele mehr, litten mit unserem Manni.<br />

Er klagte nicht darüber. Im Gegenteil, seine<br />

kameradschaftliche und aufmunternde Art,<br />

seine fürsorgliche Betreuung und anfeuernde<br />

Anwesenheit trieben die drei deutschen<br />

Zehnkämpfer 1964 in Tokio zu einem Triumpf<br />

sondergleichen: Platz eins. Und Olympiasieger<br />

wurde Willi Holdorf, Platz drei und Gewinner<br />

der Bronzemedaille Hans-Joachim Walde<br />

und den sechsten Platz belegte unser Ehrenmitglied<br />

und Vereinskamerad Horst Beyer.<br />

Nach seinen sportlichen Erfolgen bot sich ihm<br />

die Möglichkeit eines Sportstudiums an der<br />

Sporthochschule Köln, das er 1970 zum Diplom-Sportlehrer<br />

erfolgreich abschloss.<br />

Manfred wurde hier bei uns in Schleswig-Holstein<br />

ein überaus erfolgreicher und beliebter<br />

Sportlehrer am Uetersener Ludwig-Meyn-<br />

Gymnasium und beim TSV Uetersen. Wo immer<br />

auch Manni auftauchte, flogen ihm die<br />

Herzen zu. Seine offene Art, sein Humor und<br />

seine Fähigkeit, Jugendliche und Erwachsene<br />

zu motivieren werden uns allen fehlen.<br />

Ich werde seine Anekdoten und seine unbekümmerte<br />

Art vermissen. Manfred wird mir<br />

und uns als hervorragender und standhafter<br />

Sportler und liebenswürdiger Kamerad in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

In kameradschaftlicher Verbundenheit,<br />

Peter Gottschalk<br />

23


Das Unglück von Bremen<br />

Eine kritische Betrachtung der Vorfälle und der möglichen Konsequenzen<br />

Text Philipp Markhardt und Philipp Piepiorka · Fotos Rautengeil Fallingbostel und <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Es passierte am 25.09.2010 nach der bitteren<br />

Niederlage 2:3 des <strong>HSV</strong> in Bremen.<br />

Aus Sicherheitsgründen wurden die<br />

<strong>HSV</strong>-Fans noch im Stadion festgehalten,<br />

um ein Aufeinandertreffen mit den Gastgebern<br />

zu verhindern. Im Verlauf dieser Blocksperre<br />

kam es zu Drängeleien, die am Ende zu panischen<br />

Szenen führten. In Folge dessen wurden<br />

bei Stürzen auf den Treppenabgängen des Gästeblocks<br />

mehrere Fans und Polizisten verletzt,<br />

einige davon schwer. Ein <strong>HSV</strong>-Fan musste wiederbelebt<br />

werden und lag noch tagelang im<br />

künstlichen Koma.<br />

Wie konnte es dazu kommen?<br />

Das Einsatzkonzept der Bremer Polizei sah vor,<br />

die <strong>HSV</strong> Anhänger, mittels einer Blocksperre,<br />

im Stadion verweilen zu lassen, bis die Fans der<br />

Heimmannschaft das Stadionumfeld verlassen<br />

haben würden. In der so genannten Erschließungsebene<br />

vor dem Gästeblock staute es sich<br />

dementsprechend. Wie es letztendlich im Detail<br />

zu dem Unglück kam, müssen nun die Untersuchungen<br />

zeigen.<br />

Fakt bleibt jedoch, dass es keinerlei Kommunikation<br />

von Seiten der eingesetzten Kräfte innerhalb<br />

dieser Ebene gab, und dass die Blocksperre<br />

länger dauerte als angekündigt. Gleichzeitig bedeutete<br />

die Anstoßzeit um 18.30 Uhr ein sehr<br />

geringes Zeitpolster für Zugfahrer, die von Hamburg<br />

aus nach Schleswig-Holstein weiterfahren<br />

mussten. Sie drohten, ihre Anschlüsse zu verpassen.<br />

Trotzdem sperrte die Polizei die Abgänge,<br />

vor denen es immer enger wurde und<br />

wo bereits Personen zusammenbrachen.<br />

<strong>HSV</strong>er vor dem Gästeeingang<br />

zum Weserstadion<br />

Foto Rautengeil Fallingbostel<br />

24<br />

Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte man zumindest<br />

bis zum äußeren Tor alle Bereiche freigeben<br />

können, um eine bessere, großfl ächigere<br />

Verteilung der Fans zu gewährleisten. Dies geschah<br />

nicht. Deeskalierende Kommunikation mit<br />

den Fans fand auch nicht statt. Stattdessen kam<br />

es zu ersten Rangeleien zwischen Fans und Beamten,<br />

bis schließlich nach deutlich mehr als<br />

20 Minuten der Weg durch den großen Druck<br />

nachrückender Fans „freigedrückt“ wurde und<br />

Fans sowie Polizisten stürzten. Teilweise wurden<br />

trotz dieser Notsituation Pfefferspray und<br />

Schlagstöcke gegen Fans, die gar nicht zurückweichen<br />

konnten, eingesetzt.<br />

Welche Konsequenzen gibt es?<br />

Die Vorfälle werden sowohl von der Antikorruptionskommission<br />

der Innenbehörde als auch<br />

von der Staatsanwaltschaft und einem externen<br />

Gutachter, dem Panikforscher Michael Schreckenberg,<br />

untersucht. Die Veröffentlichung der<br />

Gutachten soll noch in 2010 erfolgen (bzw. erfolgt<br />

sein, wenn diese Ausgabe der sn ausgeliefert<br />

worden ist). Auch die Polizei hat erste<br />

Schlussfolgerungen gezogen und wird zukünftig<br />

eine Blocksperre nicht mehr an den Treppenabgängen,<br />

sondern direkt an den Tribünenausgängen<br />

durchführen. Eine Dauerlösung soll<br />

dies aber auch noch nicht sein, gab die Polizei<br />

bekannt. Löblich, dass es keine Dauerlösung<br />

werden soll, denn so würde der den Fans<br />

zur Verfügung stehende Platz noch weiter eingegrenzt.<br />

Es würde also im Gästebereich noch<br />

enger werden.<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

Das Erlebte führte bei manchem Fan zu dem Entschluss,<br />

nicht mehr nach Bremen zu fahren. Insbesondere<br />

nach den vorschnellen Aussagen des<br />

Bremer Polizeisprechers, der die Vorkommnisse<br />

in seinen ersten Statements herunterspielte und<br />

erst später zugab, dass hier Einiges schiefgelaufen<br />

war. Hier darf sicherlich auch hinterfragt<br />

werden, ob es journalistischen Grundsätzen<br />

entspricht, wenn sich Bremer Medien gutgläubig<br />

und ohne nachzufragen ausschließlich auf<br />

Polizeiberichte als Quelle beziehen.<br />

Leider wussten einige Zeugen von ihren späteren<br />

Vernehmungen zu berichten, dass die sie be-<br />

Das Weserstadion ist schon menschenleer. Nur<br />

die <strong>HSV</strong> Fans müssen noch im Gästeblock verharren.<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

fragenden Beamten von ihnen Fotos machten<br />

bzw. dies zumindest vor hatten. Wohlgemerkt:<br />

Es handelt sich um Zeugen, nicht um Tatverdächtige.<br />

Hier sei die Frage gestattet, ob § 81b<br />

StPO den Beamten der Kriminalpolizei nicht geläufi<br />

g oder schlichtweg egal gewesen ist. Dieser<br />

Paragraph besagt, dass Fotos von Zeugen nicht<br />

gegen deren Willen gemacht werden dürfen. Ein<br />

Umstand, der den wenigsten Zeugen geläufi g<br />

gewesen sein dürfte. Allerdings dürften die vernehmenden<br />

Beamten wohl auch in den wenigsten<br />

Fällen die Betroffenen darauf aufmerksam<br />

gemacht haben, so dass letzteren auch nicht die<br />

Möglichkeit gegeben war, sich dafür oder dagegen<br />

zu entscheiden. Ein Vorgang, der einmal<br />

mehr der polizeilichen Aufklärungsarbeit einen<br />

faden Beigeschmack verleiht.<br />

Wie dem auch sei: Auch in Zukunft wird es<br />

wohl immer wieder zu Schwierigkeiten kommen,<br />

gerade in der Fantrennung. Allein schon<br />

die Gegebenheiten um das Stadion herum sorgen<br />

dafür. Durch die Weser ist eine Seite des<br />

Stadions für den Abmarsch der Fans komplett<br />

unbrauchbar. Dies führt dazu, dass sicherlich<br />

fast die Hälfte der Stadionbesucher am Gästeeingang<br />

vorbei muss.<br />

Trotzdem kann es nur den gemeinsamen Weg<br />

geben, das heißt, die Vereine und die Polizei werden<br />

sich weiterhin austauschen müssen, um am<br />

Ende ein optimales Konzept zu fi nden, das für<br />

alle Fans akzeptabel ist. Erste Ideen und Konzepte<br />

sollen schon in Arbeit sein, wie man der<br />

Bremer Presselandschaft entnehmen kann.<br />

supporters news


Fan-Probleme?<br />

Football <strong>Supporters</strong> Europe kann helfen<br />

Texte Christian Bieberstein · Grafi k Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />

Kennt ihr es auch, wenn ihr vor einem<br />

Problem steht und nicht genau<br />

wisst, wie ihr es lösen könnt? Habt<br />

ihr euch nicht auch schon mal den<br />

Kopf darüber zerbrochen, welche Folgen dieser<br />

und jener Lösungsweg haben könnte? Genau<br />

diese Probleme haben viele Fangruppen/<br />

Fanorganisationen in ganz Europa. Der Tatendrang<br />

ist nicht zu bremsen, aber vielerorts<br />

fehlt es einfach an Erfahrung, wie man ein<br />

Projekt angehen kann und welches die richtigen<br />

Schritte sind.<br />

Hier wollen wir bei Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />

nun Abhilfe schaffen und unser europäisches<br />

Netzwerk noch besser nutzen. Das<br />

Austauschen von Erfahrungen gehört zu den<br />

wichtigsten Elementen, wenn verschiedene<br />

In den vergangenen Wochen hat sich auch<br />

in Europa viel getan. Hier ein kurzer Überblick<br />

über die derzeitigen Themen, welche<br />

uns als FSE bewegen.<br />

Fandemo in Berlin<br />

Diese Demo, die auch von FSE unterstützt<br />

wurde, hat in Europa für viel Aufsehen gesorgt.<br />

Gerade die Tatsache, dass zahlreiche –<br />

eigentlich eher rivalisierende – Fangruppen<br />

zusammen für ihre gemeinsamen Ziele auf<br />

die Straße gegangen sind, wurde sehr positiv<br />

aufgenommen und mit viel Respekt bedacht.<br />

Die FSE Whistleblower-Kampagne<br />

Leider gibt es nicht überall eine gut organisierte<br />

Fanorganisation, die sich für die Belange<br />

der Fans einsetzt. Oftmals werden Fans bei<br />

Problemen allein gelassen und auch hier wollen<br />

wir Hilfe anbieten. Bei der FSE Whistleblower-Kampagne<br />

geht es darum, Fans zu helfen,<br />

die bei internationalen Spielen ihres Vereins<br />

teilweise exorbitante Eintrittsgelder bezahlen<br />

müssen. Die UEFA verbietet es, dass Gästeanhänger<br />

stärker zur Kasse gebeten werden als<br />

die Anhänger der Heimmannschaft. Leider ist<br />

eine fl ächendeckende Kontrolle bei den zahl-<br />

(Fan-)Kulturen aufeinander treffen. Was für<br />

uns vielleicht alltäglich sein mag, ist für viele<br />

ein – auf den ersten Blick – unerreichbares<br />

Ziel. Auf der anderen Seite schauen wir auch,<br />

teilweise neidvoll, auf die Möglichkeiten, die<br />

andere Fanszenen haben. Die Erfahrungen<br />

von Fans in ganz Europa sind sehr wertvoll.<br />

Wir alle können von den geleisteten Arbeiten<br />

lernen und uns Hilfestellung und Denkanstöße<br />

zu holen.<br />

Aber wie soll der internationale Austausch<br />

vonstatten gehen? Wer soll all diese Informationen<br />

sammeln und wie kann man diese abrufen?<br />

Welche Aktionen sind überhaupt von<br />

Interesse? Wir haben auf unserer Homepage<br />

(www.footballsupporterseurope.org) einen<br />

Fragebogen online gestellt, welcher die je-<br />

Neues von Football <strong>Supporters</strong> Europe<br />

Ausgabe 65<br />

reichen Spielen fast unmöglich, so dass die<br />

UEFA auf ein Feedback der betroffenen Fans<br />

angewiesen ist. Viele Fans wissen aber gar<br />

nicht, was in einem solchen Fall zu tun ist.<br />

Hier bieten wir als FSE nun Hilfe an. – Wir haben<br />

einen direkten Draht zur UEFA und erhalten<br />

dort volle Unterstützung für dieses Projekt.<br />

FSE zu Gast bei der Association<br />

of European Professional<br />

Football Leagues (EPFL)<br />

Die EPFL ist ein Zusammenschluss der europäischen<br />

Profiligen. Deutschland wird von<br />

der DFL vertreten. Die EPFL tauscht ebenfalls<br />

weilige Fanaktion beschreibt. Aus all den gesammelten<br />

Aktionen werden wir bei FSE eine<br />

Datenbank erstellen, auf welche dann zugegriffen<br />

werden kann.<br />

Wichtig hierbei ist, dass wirklich jede Fanaktion<br />

dort aufgeführt werden sollte, um auch<br />

bei scheinbar „einfachen“ Dingen eine Hilfestellung<br />

bieten zu können.<br />

Auch wir als <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> unterstützen<br />

diese Aktion und werden zahlreiche unserer<br />

Aktionen veröffentlichen. Wir hoffen aber<br />

auch, dass die zahlreichen Aktionen unserer<br />

Fanclubs ihren Weg in die Datenbank finden.<br />

Lasst uns Fans in Europe noch ein Stück näher<br />

zusammenrücken und uns gegenseitig helfen!<br />

Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne bei mir unter<br />

Christian@footballsupporterseurope.org<br />

Erfahrungen aus und so gibt es zahlreiche<br />

Arbeitsgruppen und Veranstaltungen. Das<br />

hierbei irgendwann auch das Thema „Safety<br />

and Security“ auf den Tisch kommt, welches<br />

ja gerade uns Fans betrifft, liegt auf der Hand.<br />

Am 07.12.2010 war es nun soweit und die<br />

EPFL tagte zu diesem Thema in Athen. Dass<br />

bei einem solchen Dialog auch Fans mit am<br />

Tisch sitzen sollen, ist selbstverständlich. Zusammen<br />

mit Daniela Wurbs werden wir dort<br />

einen Vortrag halten und uns in die Diskussion<br />

mit einmischen. Über den Workshop in<br />

Athen werde ich in der nächsten Ausgabe<br />

ausführlich berichten.<br />

Meeting des FSE –<br />

Vorstands in Hamburg<br />

Rund um das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart,<br />

fi ndet das regelmäßige Treffen des FSE-<br />

Vorstands statt. Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist hierbei<br />

Gastgeber und stellt seine Räumlichkeiten zur<br />

Verfügung – Ein Dank im Namen von FSE an<br />

dieser Stelle, für die Unterstützung!<br />

Selbstverständlich werde ich euch weiter auf<br />

dem Laufenden halten und stehe jedem gerne<br />

für Fragen und Anregungen zur Verfügung!<br />

Euer Ossi<br />

25


Fandemo in Berlin<br />

Erfolgreicher Neuanfang<br />

Text Christian Bieberstein · Fotos Rolf Heeger<br />

Die Fandemo in Berlin hat für viel Wirbel<br />

gesorgt, wir wollen einen Blick zurück<br />

und auch nach vorne werfen und<br />

vor allem ein Fazit ziehen.<br />

Die Gründe für die Demo<br />

„Wir müssen mit den Fans reden.“ Diese oder<br />

ähnliche Worte haben wir schon oft gehört und<br />

viel zu selten wurden diese auch in die Tat umgesetzt.<br />

Viel mehr wurde immer über uns, aber<br />

ohne uns, geredet. Der Fankongress 2007 in<br />

Leipzig sollte dies ändern – zusammen mit vielen<br />

Fanorganisationen bzw. Fanvertretern (u. a.<br />

Unsere Kurve, BAFF, ProFans) wurde die AG<br />

Fandialog ins Leben gerufen. Diese AG sollte<br />

als Runder Tisch zwischen Fans und Vertretern<br />

von DFL/DFB gelten. Leider waren die Gespräche<br />

dort weniger zielführend als vielmehr von<br />

Lippenbekentnissen geprägt. In der Zwischenzeit<br />

sind die Probleme, welche uns Fans täglich<br />

begegnen, nicht weniger geworden und<br />

immer öfter hatte man das Gefühl, dass unsere<br />

Probleme nicht wirklich gehört wurden.<br />

Im Zuge der fehlenden zielführenden Arbeit innerhalb<br />

der „AG Fandialog“ haben die drei großen<br />

Organisationen BAFF, ProFans und Unsere<br />

Kurve gemeinsam erklärt, dass die „AG Fandialog“<br />

als gescheitert angesehen werden muss,<br />

wenn sich nichts ändert. Um diesen Forderungen<br />

Nachdruck zu verleihen, beschloss man –<br />

nach 2002 und 2005 – wieder eine Fandemo<br />

zu organisieren: Für den Erhalt der Fankultur.<br />

26<br />

Mit welchen Problemen<br />

haben wir Fans zu kämpfen<br />

Es würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen,<br />

hier alles niederzuschreiben, aber wir vollen<br />

dennoch kurz die Gelegenheit nutzen, die<br />

Probleme einmal darzustellen:<br />

· Einschränkung von Fanmaterialien<br />

· Anstoßzeiten<br />

· Kommerzialisierung des Fußballs<br />

· Stadionverbote/Datei Gewalttäter Sport/Einsatztaktiken<br />

der Polizei.<br />

Zeichen der Selbstkritik<br />

Aber auch die Fanszene muss in die Pfl icht genommen<br />

werden. Nicht selten wird mehr über<br />

Gewalt als über Choreographien gesprochen.<br />

Die eigene Energie wird oft in wirkliche Straftaten<br />

gelegt als in die Unterstützung der Mannschaft.<br />

Selbst Fanszenen, welche ein neutrales<br />

Verhältnis haben, begegnen sich mitunter feindlich,<br />

anstatt sich auszutauschen.<br />

Der Tenor auf der Fandemo war eindeutig: Wir<br />

dürfen nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen,<br />

sondern auch auf uns selber. Die Gruppen<br />

auf der Demo haben gezeigt, dass der Wille zur<br />

Veränderung da ist und die nächsten Monate<br />

werden zeigen, ob auch die Gruppen wirklich<br />

bereit sind, sich selbstkritisch mit diesen Problemen<br />

auseinanderzusetzten.<br />

Der Tag der Demo<br />

Am Ende werden es wohl so um die 10.000<br />

Fans gewesen sein, welche den Tag nutzten,<br />

kreativ und kritisch auf Probleme aufmerksam<br />

zu machen. Aus Hamburg reisten zwei Busse<br />

an und zahlreiche <strong>HSV</strong>-Fans nutzten die Möglichkeit,<br />

per Bahn und Auto nach Berlin zu reisen,<br />

so dass am Ende ca. 250 <strong>HSV</strong>er an der<br />

Demo teilnahmen. Sicherlich eine ordentliche<br />

Anzahl, aber unser Anspruch sollte hier auch<br />

höher sein. Von den Organisatoren der Demo<br />

gab es im Vorwege einen Plan, welche Fanszene<br />

wo eingereiht werden sollte, damit Rivalen<br />

nicht unbedingt zusammen laufen müssen.<br />

Aber auch das Thema Rivalität wurde an diesem<br />

Tag ausgeblendet und so waren teilweise<br />

die Gruppen aus München und auch Bremen in<br />

unmittelbarer Nähe zu uns. Aber an diesem Tag<br />

zählte das nicht.<br />

supporters news


Begonnen hat die Demo mit Reden der drei Organisatoren.<br />

Als Vertreter für „Unsere Kurve“ nutzte<br />

Christian Bieberstein die Möglichkeit, ein paar<br />

Worte der Forderung, aber auch der Selbstkritik<br />

an die Teilnehmer zu richten.<br />

Die Demonstration zog dann langsam und ohne<br />

Zwischenfälle durch die Innenstadt von Berlin und<br />

zog sich über mehrere Stunden. Mit kreativen Liedern<br />

und Spruchbändern machten die Fanszenen<br />

auf sich aufmerksam. Viele Passanten informierten<br />

sich noch während der Demo bei den Fans und<br />

zeigten wirklich Interesse an unseren Problemen.<br />

Auf der Abschlusskundgebung wurden nochmals<br />

der Tag und die Ziele der Demo manifestiert.<br />

So konnte unter anderem Jojo Liebnau mit<br />

einer sehr intensiven Rede viel Applaus und Zuspruch<br />

ernten.<br />

Nun ist die Demo vorbei,<br />

wie geht es weiter?<br />

Die Demo war nur der Beginn einer langfristigen<br />

Kampagne unter dem Motto „Zum Erhalt<br />

Unsere Kurve<br />

Text Christian Bieberstein<br />

Auch bei „Unsere Kurve“ hat sich<br />

in den letzten Wochen einiges getan,<br />

was wir euch nicht vorenthalten<br />

möchten.<br />

· „Unsere Kurve“-Treffen gab´s in Hamburg am<br />

Sonntag, den 10. Oktober 2010. Am Tag nach<br />

der Fandemo in Berlin trafen sich die Mitglieder<br />

von „Unsere Kurve“ in Hamburg, um u. a.<br />

Ausgabe 65<br />

der Fankultur“. Umgehend nach der Demo folgten<br />

die Fanorganisationen einer Einladung der<br />

KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte), auf der die<br />

zukünftige Zusammenarbeit zwischen Fans und<br />

DFB/DFL diskutiert werden sollte. Wir Fans werden<br />

uns einem Dialog sicher nicht verschließen,<br />

über die Demo sowie die zukünftige Zusammenarbeit<br />

mit DFB/DFL zu reden. Auch die<br />

Aktion „Kein Zwanni für ein Steher“ und die<br />

Arbeit bei FSE wurden thematisiert.<br />

· Neues Mitglied bei „Unsere Kurve“.Wir<br />

freuen uns über ein neues Mitglied. Beim<br />

Treffen in Hamburg wurde die „<strong>Supporters</strong><br />

Düsseldorf“ als offi zielles Mitglied von „Un-<br />

aber dieser muss auf Augenhöhe und vor allem<br />

zielorientiert sein.<br />

Wir werden euch weiter auf dem Laufenden<br />

halten und wenn ihr Informationen<br />

sucht, dann schaut doch mal nach unter<br />

www.erhalt-der-Fankultur.de.<br />

sere Kurve“ bestätigt. Wir freuen uns auf die<br />

Zusammenarbeit.<br />

· UK nun auch bei Facebook. Auch „Unsere<br />

Kurve“ kann sich den neuen Medien nicht verschließen<br />

und somit informieren wir euch zukünftig<br />

nicht nur via Homepage, sondern sind<br />

auch bei Facebook zu fi nden. Erreichen könnt ihr<br />

uns unter www.facebook.de/unserekurve.<br />

27


Generelles Pokalheimrecht?<br />

Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal<br />

Text Dennis Girgsdies · Fotos Witters<br />

Für Zweitligisten vielleicht noch schwieriger zu erreichen als für den <strong>HSV</strong>: Das Pokalfi nale in Berlin<br />

Foto Witters<br />

In den vergangenen fünfzehn Jahren wurden<br />

viele Wettbewerbe umgestaltet, reformiert<br />

und re-reformiert. Der Europapokal<br />

der Pokalsieger wurde abgeschafft, die<br />

Champions League unterlag etlichen Veränderungen<br />

und der UEFA Cup heißt nun Europa<br />

League. Deutschland zeigt hier mehr<br />

Konstanz: Lediglich von der 3. Liga abwärts<br />

wurde hier reformiert. Der DFB-Pokal läuft<br />

schon seit Jahren nach dem selben Prinzip.<br />

Dabei gäbe es hier einen Ansatzpunkt, den<br />

Wettbewerb noch spannender zu machen:<br />

In der 2. Hauptrunde der aktuellen Pokalsaison<br />

2010/2011 zeigten sich mal wieder zwei<br />

gewohnte Bilder: Zum einen verabschiedete<br />

sich der <strong>HSV</strong> früh aus dem Wettbewerb, zum<br />

anderen – und das soll Thema dieses Artikels<br />

sein – wurden wieder einmal Zweitligisten benachteiligt.<br />

Drei mussten im Pokal auswärts<br />

bei Bundesligisten antreten, allesamt unterlagen<br />

sie. Von den Dreien, die Heimrecht gegen<br />

Erstligisten genossen, erreichten zwei die<br />

nächste Runde (s. Tabelle).<br />

Da drängt sich doch die Frage auf, warum<br />

Trotz erfolgreicher Ballbehauptung muss sich<br />

Daniel Halfar mit seinen Münchner Löwen dem<br />

Bundesligisten aus Köln geschlagen geben.<br />

Foto Witters<br />

28<br />

Drittligisten ein generelles Heimrecht, also<br />

auch gegen Zweitligisten, eingeräumt wird,<br />

während die Teams der zweiten Liga aber auf<br />

Losglück hoffen müssen, um gegen Bundesligisten<br />

daheim spielen zu dürfen. Das Phänomen<br />

der Benachteiligungen zeigt sich nun<br />

schon einige Spielzeiten:<br />

In der 2. Runde 2009/2010 musste Oberhausen<br />

zu den Bayern und ging chancenlos<br />

mit 0:5 unter. Knapp 30.000 Plätze blieben<br />

leer. Das Niederrheinstadion in Oberhausen<br />

fasst zwar nur knapp über 20.000 Zuschauer,<br />

wäre aber ausverkauft gewesen und<br />

hätte eine viel bessere Atmosphäre und Siegeschance<br />

für Rot-Weiß bewirkt. Und wenn<br />

man durch einen Heimsieg einen Bundesligisten<br />

ausschaltet und die nächste Runde erreicht,<br />

verschmerzt man auch gerne die durch<br />

das kleinere Stadion verloren gegangenen<br />

Eintrittsgelder, die man bei Einnahmenteilung<br />

bei einer Auswärtsniederlage im Pokal<br />

hätte einnehmen können, oder?<br />

Ähnlich in Bremen, wo der SVW durch ein 2:1<br />

im eigenen Stadion gegen St. Pauli ins Achtelfinale<br />

einzog. Am Millerntor wäre die Mission<br />

für die Bremer wohl schwieriger geworden,<br />

schieden sie doch erst einige Jahre zuvor an<br />

selbiger Stelle aus.<br />

Die Drittligisten Osnabrück (besiegten Bundesliga-Spitzenreiter<br />

<strong>HSV</strong>) und Lübeck (verloren<br />

unglücklich nach Verlängerung gegen<br />

Stuttgart) sorgten für Furore und der Zweitligist<br />

Kaiserslautern zwang die bis dato ungeschlagenen<br />

Leverkusener in die Knie. Seien<br />

wir doch mal ehrlich: Das sind doch Ergebnisse,<br />

durch die der Pokal lebt, die seinen Reiz<br />

ausmachen. Aber eben jene Lauterer mussten<br />

im Achtelfinale dann nach Bremen und<br />

schieden prompt aus. Hätten die Pfälzer im<br />

heimischen Stadion antreten dürfen, wäre<br />

supporters news


Seit Hannover 1992 ein Traum für Zweitligisten geblieben: Der DFB-Pokal<br />

Foto Witters<br />

es für Bremen zweifelsohne ein „heißerer<br />

Tanz“ geworden. Drittligist Osnabrück<br />

wiederum konnte noch einmal die nächste<br />

Runde erreichen - dank des Heimrechts gegen<br />

Dortmund.<br />

Zweitligist Fürth hatte Losglück und trat zuhause<br />

gegen Stuttgart an. Resultat: Viertelfi<br />

naleinzug! Leider bescherte ihnen die<br />

Losfee fürs Viertelfi nale nicht den verdienten<br />

Heimspiel-Lohn. Stattdessen ging es<br />

zum FC Bayern, wo beim 2:6 wieder tausende<br />

Plätze leer blieben, während sich<br />

Zweitligist Augsburg in einem Heimspiel gegen<br />

Köln durchsetzen konnte. Doch auch die<br />

Augsburger wurden für ihren Halbfi naleinzug<br />

bestraft: Bremen, auswärts, 0:2 …<br />

2008/2009 wurde dem <strong>HSV</strong> der Weg ins<br />

Halbfinale durch Heimspiele gegen die<br />

Zweitligisten 1860 München und Wehen<br />

Wiesbaden vergleichsweise einfach gemacht,<br />

während Schalke zum Zweitligisten<br />

Mainz reiste, sogleich patzte und das<br />

Halbfinale verpasste. Auch Köln (in Mainz)<br />

und Hoffenheim (in Freiburg) unterlagen<br />

zuvor bei Zweitligisten.<br />

Die furiosen Mainzer konnten hingegen<br />

erst im Halbfinale gestoppt werden, als<br />

sie erstmalig in einem fremden Stadion auf<br />

einen Bundesligisten trafen (Leverkusen).<br />

In der Saison 2007/2008 schaffte Carl Zeiss<br />

Jena fast die Sensation. Doch nach Heimsiegen<br />

gegen die Bundesligisten aus Nürnberg<br />

(Vorjahresfinalist) und Bielefeld sowie<br />

einem Auswärtssieg (!) beim VfB Stuttgart<br />

scheiterten die Thüringer im Halbfinale in<br />

Ausgabe 65<br />

Dortmund, wo in der Runde zuvor bereits<br />

Zweitligist Hoffenheim ausgeschieden war.<br />

Eigentlich hätten die Jenaer nach dieser<br />

grandiosen Pokalsaison ein Pokalhalbfinal-Heimspiel<br />

(sicher das größte Spiel der<br />

Klubgeschichte nach der Wende) verdient<br />

gehabt.<br />

Der dritte Zweitligist, der in diesem Jahr<br />

die tolle Leistung erbrachte, ins Viertelfinale<br />

einzuziehen, wurde ebenso wenig als<br />

Heimmannschaft gelost. Wenigstens war<br />

es ein „halbes“ Heimspiel für die Münchner<br />

Löwen, die gegen den Stadtrivalen FC Bayern<br />

antraten. Und diesen „halben“ Heimvorteil<br />

konnte man durchaus bemerken,<br />

denn trotz Klassenunterschieds konnte der<br />

FC Bayern nur glücklich und erst in der Verlängerung<br />

den Sieg erzwingen.<br />

Fazit<br />

Dies alles macht deutlich, welche Rolle die<br />

Unterstützung der Fans in Pokalspielen für<br />

klassentiefere Teams spielt. Sie befl ügelt<br />

mehr als in normalen Ligaspielen. Sie erzwingt<br />

Sensationen, die den Pokal so faszinierend<br />

machen. Warum nicht mehr davon?<br />

Ich plädiere für mehr Chancengleichheit im<br />

DFB-Pokal! Für den verdienten Lohn für alle<br />

unterklassigen Mannschaften: Heimspiele<br />

bei knisternder Pokalatmosphäre! Denn<br />

wer Bundesligist ist und den DFB-Pokal gewinnen<br />

will, sollte in der Lage sein, jeden<br />

Zweitligisten auswärts zu schlagen. Daher:<br />

Pro generelles Heimrecht für unterklassige<br />

Teams im DFB-Pokal!<br />

DFB-Pokal-Statistiken seit der<br />

Saison 2005/2006:<br />

Pokalbilanz gesamt<br />

(Bundesliga gegen Zweite Liga)<br />

22<br />

Bilanz bei Heimspielen<br />

der Zweitligisten<br />

18<br />

Bilanz bei Heimspielen<br />

der Bundesligisten<br />

33<br />

4<br />

45<br />

12<br />

Siege Bundesligist<br />

Siege Zweitligist<br />

29


Fair ist mehr!<br />

Trainer und Spieler als faire Vorbilder!<br />

Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />

Fair ist mehr?<br />

Tor oder Wert?<br />

Text Uwe Liebnau · Foto Witters<br />

Jan Huntelaar auf die Frage, ob er sich den Ball vor dem Tor mit<br />

der Hand vorgelegt habe: „Klar, das war Hand, das Tor hätte nicht<br />

gegeben werden dürfen. Aber ich gehe nicht zum Schiedsrichter<br />

und sage, dass es Hand war. Das muss er sehen und entscheiden.“<br />

Das Spiel Wolfsburg-Schalke endete 2:2. „Ein Sieg ist wertlos,<br />

wenn er nicht ehrlich und fair errungen wurde. … Ich verpflichte mich<br />

einzugreifen, wenn in meinem Umfeld gegen diesen Kodex verstoßen<br />

wird, und ich werde die Verantwortlichen des Vereins darüber informieren.“<br />

(Zitat aus dem Ethik-Kodex von Werder Bremen, den die Spieler<br />

unterschreiben.) Hätte Huntelaar sich anders verhalten (können),<br />

wenn auch Schalke einen solchen Ethik-Kodex hätte? Oder gilt nicht<br />

doch in der Praxis „Nichts geht über einen Sieg“?<br />

30<br />

An einem Samstag sollte um 14.30 Uhr<br />

ein Spiel zwischen den B-Junioren<br />

der JSG (Immensen-Sievershausen-<br />

Arpke) und der Mannschaft B angepfi<br />

ffen werden. Das Team A und Trainer Carsten<br />

Lupke bereiteten sich bereits auf die Begegnung<br />

vor (1. gegen 2. in der Tabelle), als der Gästetrainer<br />

Manfred V. anrief und mitteilte, dass es ihm<br />

nicht möglich sei, mit seiner Mannschaft anzureisen,<br />

da nicht genügend Fahrer zur Verfügung<br />

standen. Er könne lediglich anbieten, dass das<br />

Spiel auf den Platz seiner Mannschaft verlegt<br />

wird. Dies war natürlich eine ungewöhnliche<br />

und zudem kurzfristige Bitte. Der Schiedsrichter<br />

war schon unterwegs nach A und die Eltern<br />

bereiteten Verzehr und Getränke vor.<br />

Der Trainer von A und sein Team stimmten spontan<br />

dem Heimspieltausch zu, obwohl sie zweifellos<br />

am „Grünen Tisch“ drei Punkte und fünf<br />

zu null Tore erhalten hätten.<br />

Die Fairness, der Sportsgeist der Kicker von<br />

A hatte sich durchgesetzt. Eltern stellten sich<br />

als Fahrer zur Verfügung und auch der angereiste<br />

Schiedsrichter gab sein Einverständnis<br />

und fuhr zum Spielort B. Zwischenzeitlich hatte<br />

auch der Staffelleiter zugestimmt, so dass alles<br />

geregelt war.<br />

Die Mannschaft von B hatte kaum damit gerechnet<br />

und so mussten einige Spieler, die schon<br />

nach Hause gegangen waren, wieder zurückgeholt<br />

werden. Mit fast 80 Minuten Verspätung<br />

konnte dann das Spiel aber doch angepfi ffen<br />

werden, welches schließlich 1:1 endete. So gab<br />

es keine sicher geglaubten drei Punkte für die<br />

eigentliche Heimmannschaft von A, die aber<br />

trotzdem Tabellenführer blieb und später Meister<br />

wurde.<br />

Für das Verhalten der Spieler, Trainer, der Eltern,<br />

Fans, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre<br />

gab es Lob von allen Seiten. Die Mannschaft<br />

von A hatte sich die sportliche Hochachtung<br />

des Teams B erworben. Für diese faire, sportliche<br />

und nicht alltägliche Geste wurden Trainer<br />

und Mannschaft im März dieses Jahres durch<br />

den Niedersächsischen Fußballverband ausgezeichnet.<br />

Der schöne Fußballsport ist durch dieses<br />

Ereignis um ein Stück reicher geworden,<br />

unter dem Motto – FAIR GEHT VOR!<br />

supporters news


Regel-Quiz<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />

1.<br />

Situation: Der Schiedsrichter (SR)<br />

wird in einem Spiel, ohne neutrale<br />

Linienrichter (Assistenten) von einem<br />

„Raketenschuss“ im Gesicht getroffen.<br />

Ball und SR gehen zu Boden – kurze Benommenheit.<br />

Als sich der SR erholt hat, stellt er<br />

fest, dass der Ball im Netz zappelte. Jubel,<br />

Trubel …?<br />

2.<br />

Situation: Der Referee stellt fest,<br />

dass ein Herrenspieler ihn „linken“<br />

will und Schienbeinschoner anlegt,<br />

die gerade mal 10 cm kurz sind. Reicht doch!<br />

3.<br />

Situation: Ein <strong>HSV</strong>-er wird im<br />

Bereich der Mittellinie von einem<br />

Physiotherapeuten behandelt. Er<br />

steht mit einem Fuß außerhalb mit dem anderen<br />

im Feld. Der Ball kommt zufällig in<br />

seine Nähe, der Spieler macht einen Schritt<br />

zum Ball und leitet ihn an seinen Mitspieler<br />

weiter und der geht auf und davon, das Tor<br />

vor Augen. Ein verletzter Spieler mit „Köpfchen“<br />

– super?<br />

4.<br />

Situation: Eckstoß durch Ze Roberto<br />

(übrigens Lieblingsspieler<br />

und Pate von meinem Enkel Len –<br />

3 Jahre alt). Ein Abwehrspieler verlässt die<br />

9,15 m Abstandsmarkierung nach vorn und<br />

verkürzt. Er wird angeschossen und der Ball<br />

geht ins Toraus. Ganz einfach …?<br />

5.<br />

Situation: Das Derby beginnt. Der<br />

SR gibt durch Pfiff den Anstoß frei<br />

und Mladen Petric haut die „Kugel“<br />

auf das Tor der Grünen von der Weser.<br />

Aber wo ist TW Wiese? Nicht im Tor!<br />

Was nun?<br />

6.<br />

Situation: Nach einem Zweikampf<br />

zwischen Jarolim und<br />

Frings in Höhe der Mittellinie<br />

kommt Frings – oh weh – zu Fall und landet<br />

außerhalb des Spielfeldes. Der Ball bleibt<br />

im Spiel. Nun sieht SR Weiner, wie Frings<br />

ohne Anmeldung aufs Feld läuft und Jarolim<br />

verwarnungswürdig foult. Tja, Torsten,<br />

was nun?<br />

Ausgabe 65<br />

7.<br />

Situation: Zur Behandlung läuft<br />

ein Abwehrspieler vom 1. FCK zur<br />

Seitenlinie, ca. in Höhe der Strafraumlinie.<br />

Ein Fuß im, den andere Fuß außerhalb<br />

des Feldes. Westermann bekommt<br />

ca. 25 Meter vor dem Tor den Ball von Trochowski<br />

zugespielt und hat nur noch den TW<br />

und den verletzten Spieler am Spielrand vor<br />

sich. Klar – Abseits!?<br />

8.<br />

Situation: Strafstoß (Elfer). Janssen<br />

läuft an, als ein Wechselspieler<br />

hinter dem Tor kurz vor dem<br />

Schuss einen Ball in den Strafraum spielt und<br />

somit den Schützen irritiert, so dass der Ball<br />

am Tor vorbeigeht. Pech für den <strong>HSV</strong> – oder?<br />

2011!<br />

Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr<br />

<strong>HSV</strong> gewinnt 1:0, dank des gegnerischen Spielers.<br />

haut das „Ei“ ins Netz. Feiern ist angesagt, denn der<br />

sehen. Der Strafstoß wird wiederholt und der Schütze<br />

rischen Mannschaft bekommt nur die gelbe Karte zu<br />

Nee, das Spiel geht weiter. Der „Schlumpf“ der gegne-<br />

… zur 8. Situation:<br />

termann zwei Spieler vor sich).<br />

Teamkollegen und Fans (Beim Zuspiel hatte Wes-<br />

Weiterspielen, Tor machen und jubeln mit den<br />

… zur 7. Situation:<br />

ungewollt und deshalb nicht unerlaubt verlassen hat.<br />

melden, darf er wieder aufs Feld laufen, da er dieses<br />

der auf das Feld läuft, ist korrekt. Ohne sich anzu-<br />

Gegenspieler foult. Dafür GELB. Dass er sofort wie-<br />

ort“. Frings begeht nur ein Vergehen, da er seinen<br />

Richtig, es gibt einen direkten Freistoß am „Foul-<br />

… zur 6. Situation:<br />

ter sind auch nur Menschen, also verziehen!<br />

muss zu Beginn eines Spieles im Tor sein. Schiedsrich-<br />

spät, dass Wiese noch nicht im Tor steht, denn ein TW<br />

SR hat einen Fehler gemacht, denn er bemerkt zu<br />

Es gibt einen Schiedsrichterball am Anstoßpunkt. Der<br />

… zur 5. Situation:<br />

geln kennen).<br />

baller sollten zumindest die Grundzüge der Re-<br />

für seinen Einsatz zur „Belohnung“ GELB. (Fuß-<br />

wird wiederholt und Ze`s Kontrahent bekommt<br />

Nein, es gibt keinen „Indirekten“. Der Eckstoß<br />

… zur 4. Situation:<br />

als persönliche Strafe.<br />

brechung war. Als Zugabe gibt es eine gelbe Karte<br />

dort einen „Indirekten“, wo der Ball bei der Unter-<br />

behandelt werden. SR pfeift! Als Spielstrafe gibt es<br />

So geht das nicht Leute! Der Spieler muss draußen<br />

… zur 3. Situation:<br />

schreiben ungern Verletzungsberichte)!<br />

Pseudo-Schoner sind nicht zulässig. (Schiedsrichter<br />

ben damit ausreichend Schutz vor Verletzungen.<br />

müssen die Scheinbeine ganz bedecken. Sie ge-<br />

fahrung, sind schon einiges Wert und nützlich und<br />

Schienbeinschoner, das weiß ich aus eigener Er-<br />

… zur 2. Situation:<br />

SR getroffen wurde.<br />

anerkennen. Spielfortsetzung mit SR-Ball, dort wo<br />

nicht mit eigenen Augen wahrgenommen hat, nicht<br />

Da der SR ohne Assis leitet, kann er ein Tor, das er<br />

… zur 1. Situation:<br />

Entscheidung …<br />

31


Schwerpunkt-Thema:<br />

Die Fanclubs des <strong>HSV</strong><br />

Text Volker Knut<br />

Weltweit hat der <strong>HSV</strong> 870 sogenannte<br />

Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s. Was<br />

liegt also näher, als sich einmal<br />

intensiver mit diesem Thema zu<br />

beschäftigen. Egal, ob beispielsweise in New<br />

York, Dubai, Belgien oder den einzelnen Bundesländern,<br />

die Mitglieder der Fanclubs tragen<br />

nicht nur ihre eigenen „<strong>Club</strong>wappen“, sondern<br />

stets auch die Raute mit Stolz.<br />

Auf den folgenden Seiten bekommt ihr einen<br />

kleinen Einblick in das Leben der Fanclubs, indem<br />

diese über ihre eigenen Gründungsgeschichten,<br />

Reiseberichte oder ihre Ziele (neben<br />

der Unterstützung des <strong>HSV</strong>) erzählen.<br />

Nicht wenige sind häufi g auch sozial engagiert<br />

und zeigen somit, dass das oft geprägte öffentliche<br />

Bild der Fußballfans häufi g nicht den<br />

Tatsachen entspricht. Der Verein und der Zusammenhalt<br />

in der Gruppe stehen immer an<br />

erster Stelle. Egal, ob nur mit den besten Kumpels<br />

oder der ganzen Familie.<br />

Gerade in ländlichen Gebieten ist immer wieder<br />

zu beobachten, wie die Fanclubmitglieder<br />

teilweise große Distanzen überwinden, um am<br />

zumeist monatlichen Treff teilzunehmen oder<br />

am Wochenende gemeinsam die Spiele unserer<br />

Mannschaft zu verfolgen.<br />

Ebenso könnt ihr einen Blick in die Geschichte<br />

der Fanclubs werfen. Denn die Zusammenschlüsse<br />

einzelner Fans in Fanclubs wurden in<br />

Deutschland erst vor gut 40 Jahren aktiv betrieben.<br />

Zunächst kamen und gingen die Fanclubs,<br />

wie es gerade so in den Kram passte. Andere<br />

stehen inzwischen vor ihrem 40jährigen Bestehen,<br />

doch auch 20 und mehr Jahre haben inzwischen<br />

viele Fanclubs auf „dem Buckel“.<br />

Ähnlich wie bei der im letzten Heft in den Fokus<br />

gerückten Sammelleidenschaft erheben wir auch<br />

bei diesem Thema keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Dennoch wünschen wir euch beim Blick<br />

in die Fanclubs viel Spaß beim Lesen.<br />

Schwerpunkt<br />

supporters news


Die Geschichte der Fanclubs<br />

Wie alles begann<br />

Text Dirk Mansen · Fotos <strong>HSV</strong>-Museum und Dirk Mansen<br />

Schon zu Beginn der Bundesliga bildeten<br />

sich im Volksparkstadion die<br />

ersten Fangruppierungen, die gemeinsam<br />

zu Auswärtsspielen fuhren und<br />

Aktionen durchführten, wie z. B. die Protestaktion<br />

für Flutlicht im Stadion Anfang der<br />

Sechziger.<br />

Ende der Sechzigerjahre bildeten sich in<br />

Deutschland die ersten Fanclubs und die<br />

<strong>HSV</strong>-Fans, die bereits damals in der Liga unterwegs<br />

waren, nahmen diesen Gedanken<br />

auf. Ein Versuch, einen ersten offiziellen Fanclub<br />

des <strong>HSV</strong> über Vereinsmedien in den frühen<br />

Siebzigern ins Leben zu rufen, scheiterte<br />

zwar, aber bereits 1972 gründete sich der<br />

auch heute noch existierende <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

Rothosen. Kurz danach der Fanclub Schwarzweiß-blau.<br />

Der Funke sprang schnell über und<br />

bereits einige Jahre später gab es eine wahre<br />

Flut an Fanclubs, die sich zum großen Teil<br />

aus den einzelnen Stadtteilen rekrutierten. Zu<br />

nennen sind hier vor allem die Fanclubs Altona,<br />

Geesthacht, Rothenbaum und Eimsbüttel,<br />

später kamen der Fanclub Farmsen, die<br />

Leberkranken, Groß Borstel, die Wild Horses<br />

Niendorf und zahlreiche andere hinzu. Mitte<br />

der Siebziger fanden sich die aus Barmbek<br />

stammenden Löwen zusammen und es begann<br />

eine Entwicklung dahin, dass Freundeskreise,<br />

die gemeinsam zu Auswärtsspielen<br />

unterwegs waren, sich auch losgelöst von ihrem<br />

Wohnort organisierten. Aber auch auswärtige<br />

<strong>Club</strong>s, wie der Fanclub Amorbach<br />

aus Süddeutschland, stammen noch aus dieser<br />

Zeit.<br />

Ausgabe 65<br />

Die Rothosen, der Fanclub Eimsbüttel und der<br />

Fanclub Rothenbaum waren es auch, die in<br />

den späten Siebzigern versuchten, die Fans zu<br />

organisieren. Eine Verbandsgründung scheiterte<br />

zwar, aber man fuhr einige Jahre zusammen<br />

mit gemeinsamen Bussen zu den Spielen.<br />

Anfang der Achtzigerjahre waren hunderte<br />

Fanclubs in der Kurve vertreten. Der Süderelberaum<br />

war mit den Fanclubs Die Lotsen,<br />

Süderelbe und Rangers stark vertreten, der<br />

Fanclub Halstenbek gründete sich 1978 und<br />

1982 fanden sich einige <strong>Club</strong>s dann tatsächlich<br />

im Dachverband der <strong>HSV</strong>-Fanclubs zusammen,<br />

der mehr als ein Jahrzehnt lang ehrenamtlich<br />

die Fans organisierte, Auswärtsfahrten anbot<br />

und die Position der Fans auch beim <strong>HSV</strong> vertrat.<br />

Sogar eine eigene Zeitung für Fans, die<br />

„Westkurve“, wurde über viele Jahre rausgebracht,<br />

vollgepackt mit Informationen und<br />

Meldungen von und für Fans. Zeitweise waren<br />

dort mehr als hundert <strong>Club</strong>s organisiert.<br />

In der Zeit der Gründung des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />

ging die Selbstorganisation der Fanclubs immer<br />

weiter zurück, vielleicht auch aufgrund<br />

der ausbleibenden sportlichen Erfolge. Der<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> und die neue Fanbetreuung<br />

des <strong>HSV</strong> wollten dann die <strong>Club</strong>s näher an den<br />

Verein bringen und den Fanclubs somit neues<br />

Leben einhauchen. Es wurde der OFC-Status<br />

(Offi zieller <strong>HSV</strong>-Fanclub) ins Leben gerufen<br />

und eine neue Organisation im <strong>HSV</strong> geschaffen,<br />

die nach einigem Hin und Her zur Aufl ösung<br />

des Dachverbandes führte und die Basis<br />

dafür legte, dass die Zahl der Fanclubs von<br />

den verbliebenen 30 im DV organisierten wieder<br />

rasant zu steigen begann. Nach drei Jahren<br />

waren über die Fanbetreuung wieder über<br />

100 Fanclubs organisiert und die Zahl stieg<br />

weiter an. Obwohl man beim Bau des neuen<br />

Stadions davon ausging, dass das „Modell<br />

Fanclub“ ein Auslaufmodell sei, hält diese Entwicklung<br />

bis heute an und inzwischen sind –<br />

man kann schon fast sagen weltweit – mehr<br />

als 800 Fanclubs aktiv.<br />

Die wenigstens der alten <strong>Club</strong>s haben diese<br />

Entwicklung überdauert, aber es gibt, wie<br />

z. B. den Fanclub Lohbrügge und die vorher<br />

genannten Rothosen, Amorbach und einige<br />

weitere, auch <strong>Club</strong>s, die die Jahrzehnte überdauert<br />

haben.<br />

Die heute großen und aktiven <strong>Club</strong>s, wie<br />

Rautengeil Fallingbostel, Hermanns treue<br />

Riege etc. (alle zu nennen würde den Rahmen<br />

sprengen – daher bitte Nachsicht) führen<br />

die Grundidee der Gemeinschaft Gleichgesinnter<br />

bis heute fort. Auch wenn die Spieler<br />

der Bundesligamannschaft heute bis nach<br />

Belgien reisen oder viele neu entstandene<br />

<strong>Club</strong>s besuchen, vergessen sind die vielen<br />

traditionsreichen <strong>Club</strong>s bis heute nicht.<br />

33


Offi zielle Fan-<strong>Club</strong>s des <strong>HSV</strong><br />

Ein kleiner Einblick …<br />

Am Anfang war nur die Idee und die<br />

grenzenlose Liebe zum <strong>HSV</strong>! Wie<br />

konnte ich (weiblich, 50 Jahre) <strong>HSV</strong>-<br />

Anhänger auf der ganzen Welt erreichen?<br />

Die sich dann aber auch regelmäßig über<br />

Ihren Herzensverein austauschen können?<br />

Dann war da Facebook. Eine neue Welt hatte<br />

sich eröffnet! Okay, zugegeben, es war zuerst<br />

nur eine virtuelle Welt. Ich gründete<br />

erst einmal nur eine Seite; die <strong>HSV</strong>-Diamanten.<br />

Bis zum heutigen Tag zählt diese bereits<br />

über 800 Mitglieder aus allen Ländern<br />

dieser Erde.<br />

Klappte es auch, daraus<br />

einen OFC zu gründen?<br />

Nach meiner Anfrage, ob jemand Lust hätte,<br />

war die Begeisterung so groß, dass ich im<br />

April diesen Jahres den OFC die <strong>HSV</strong>-Diamanten,<br />

die Juwelen des Nordens, gründete.<br />

34<br />

<strong>HSV</strong>-Diamanten<br />

Text Martina Grospitz · Fotos Heike Krebs und <strong>HSV</strong> OFC Diamanten<br />

In diesem Fanclub hatten sich alle Kontinente<br />

vereint, um ihren <strong>HSV</strong> zu ehren! Länder<br />

wie Südafrika, Mexiko, die Vereinigten<br />

Staaten, Luxemburg, Kanada, die Schweiz,<br />

Spanien, England,…. sind heute in meinem<br />

Fanclub! Natürlich auch sehr viele Hamburger<br />

und Nachbarstädte! Mittlerweile zählen<br />

wir über 80 Mitglieder, die sich regelmäßig<br />

treffen.<br />

Auch hier erwies sich Facebook als sehr<br />

nützlich! Ich bekam die Einladung, unser<br />

Fanclubtreffen doch auch mit einem <strong>HSV</strong>-<br />

Flair als Hintergrund zu nutzen. Seitdem treffen<br />

wir uns im Vereinshaus des <strong>HSV</strong>s, dem<br />

Lindenhof in Norderstedt. Hier werden wir<br />

immer sehr herzlich willkommen geheißen<br />

und sind gern gesehene Gäste!<br />

Und wenn wir uns nicht zum Fanclubtreffen<br />

sehen, dann schauen wir uns gemeinsam<br />

unseren <strong>HSV</strong> im Stadion an. Dafür kommen<br />

manchmal auch die <strong>HSV</strong>-Mitglieder aus den<br />

fernen Ländern extra geflogen, damit wir,<br />

die <strong>HSV</strong>-Diamanten, uns das Spiel zusammen<br />

als Fanclub anschauen können.<br />

So, wenn ihr Lust habt, mehr über uns zu<br />

erfahren oder über uns etwas zu schreiben,<br />

besucht uns doch auf unserer Homepage:<br />

www.hsv-diamanten.de.<br />

supporters news


United 1887<br />

Die Leidenschaft zum Hamburger Sport-<br />

Verein e.V. teilen so unsagbar viele Menschen<br />

in und um Deutschland herum.<br />

Wollte man alle einmal komplett versammeln,<br />

böte sich die ernsthafte Frage, welcher Versammlungsort<br />

ausreichend Platz bieten würde.<br />

Dieser überdimensionalen Herausforderung<br />

haben wir uns zum Glück nicht zu stellen.Was<br />

heißt hier eigentlich, wir? Wir, dass sind die<br />

Jungs & Deerns vom offi ziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

„United 1887“, gegründet im April 2008, mit<br />

der Hingabe zur Raute, die Faszination <strong>HSV</strong> gemeinsam<br />

zu leben. So entstand dann ja auch unser<br />

Name, der ins deutsche übersetzt genau das<br />

widerspiegeln soll, wofür wir stehen und leiden,<br />

lachen und -natürlich nur heimlich ;o)- weinen:<br />

zusammen, gemeinsam, vereint!<br />

Unsere Postanschrift haben wir in Neu Wulmstorf,<br />

unser Stammlokal hingegen im kleinen<br />

beschaulichen Ovelgönne, in der Nähe von Buxtehude.<br />

Die Wohnorte unserer Mitglieder erstrecken<br />

sich über Harburg, Hausbruch, Neugraben,<br />

Fischbeck, Neu Wulmstorf und Buxtehude.<br />

Bei einem leichten Übergewicht männlicher<br />

Mitglieder, mit einer Altersklasse von Anfang<br />

zwanzig bis Anfang vierzig, stellen wir mit 18<br />

Mitgliedern einen ordentlichen Schnitt dar. Kinder<br />

gehören auch dazu, treten aber eher selten<br />

in Erscheinung.<br />

Wir legen großen Wert darauf, unsere monatlichen<br />

Stammtische einzuhalten und nach<br />

Möglichkeit die gemeinsame Anreise zu den<br />

Heimspielen anzutreten. Natürlich hat nicht jedes<br />

unserer Mitglieder das Geld für eine Dauerkarte<br />

oder ist zeitlich verhindert, doch das<br />

wird selbstverständlich akzeptiert. Genauso wenig<br />

gibt es eine Pfl icht von dem Besuch einer<br />

bestimmten Anzahl von Auswärtsfahrten oder<br />

ähnlichem.<br />

Wir organisieren zwar gelegentlich größere Auswärtsfahrten,<br />

treten die Reise ansonsten aber<br />

auch mal gar nicht oder „nur“ mit zwei bis vier<br />

Leuten an.<br />

Unsere erste gemeinsame Auswärtsfahrt ging<br />

kurz nach unserer Gründung nach Hannover.<br />

Zurückhaltend, aber stolz bewarben wir sei-<br />

Ausgabe 65<br />

Text Stefan Weinowsky · Fotos <strong>HSV</strong> OFC United 1887<br />

nerzeit einen kleinen<br />

Reisebus, der<br />

vom Reiseveranstalter<br />

mit drei Sternen,<br />

einer CD-Musikanlage,<br />

sowie einem<br />

ortskundigen<br />

Fahrer angepriesen<br />

wurde… Als dann<br />

ganz gemütlich in<br />

den Mittagsstunden<br />

(Das Spiel fand<br />

um 15:30Uhr statt)<br />

ein rostiger Hobel<br />

auf den Harburger Bahnhofsvorplatz rollte,<br />

gingen Lachen und ungläubiges Kopfschütteln<br />

bei den Mitfahrern einher. Noch ehe wir uns<br />

auf die Autobahn setzen konnten, musste ein<br />

Nothalt eingelegt werden, um im gegenüberliegenden<br />

Einkaufszentrum, hastig einen tauglichen<br />

MP3-Musikspieler zu organisieren. Mit<br />

reichlich Sorge, das Spiel nicht rechtzeitig besuchen<br />

zu können und einhergehendem Ekel<br />

über die „Siffe“ im Bus, gelang es uns tatsächlich<br />

noch, das Spiel exakt mit dem Anpfi ff zu<br />

verfolgen. Überfl üssig zu erwähnen, dass wir<br />

dem Busfahrer genaue Instruktionen zur Route<br />

geben mussten. Im Nachhinein und nach vielen<br />

Telefonaten erstattete man uns dann doch<br />

noch einen Teil der Busmiete…<br />

Wer Eintrittskarten für dieses oder jenes Spiel<br />

bestellt haben möchte, der sollte sich an die<br />

dafür verantwortliche Person in unserem Fanclub<br />

wenden. Vertreten sind wir im Stadion auf<br />

der Nordtribüne, überwiegend Block 22C sowie<br />

auf der Ost- und Südtribüne. Vor den Spielen<br />

trifft man die verdächtigen Gesichter an unserem<br />

Treffpunkt „Rote Laterne“, Neudeutsch<br />

auch „Meeting Point“ genannt. Dieser befi ndet<br />

sich im A-Rang in Höhe des Blockaufgangs<br />

24/25-A (?)<br />

Die wenigen „Pfl ichten“, besser gesagt Selbstverpfl<br />

ichtungen, bestehen darin, zuverlässig,<br />

wahrhaft und auf die Außendarstellung des <strong>HSV</strong><br />

sowie unseres Fanclubs bedacht zu sein. Unterschiedliche<br />

Meinungen und Ansichten gilt<br />

es zu akzeptieren. Mitgliedsbeiträge zu begleichen,<br />

fällt ebenfalls in den Rahmen der Ehrlichkeit.<br />

Das jährlich stattfi ndende Sommergrillfest<br />

gehört genauso zu unserem festen Bestandteil<br />

wie eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Letztere<br />

fällt immer wieder mal unterschiedlich aus. Da<br />

ist dann eben auch die Kreativität des Einzelnen<br />

gefragt. Bei unserer jüngsten Weihnachtsfeier,<br />

beispielsweise, verschlug es uns zur Mittelalterlichen<br />

Tafelrunde, natürlich in einheitlicher<br />

Kleidung und bestens aufgelegt. Schließlich<br />

siegte unser geliebter Verein wenige Stunden<br />

zuvor überragend beim <strong>Club</strong> aus Nürnberg.<br />

Die anwesenden Gäste, überwiegend im feinen<br />

Zwirn gekleidet, staunten nicht schlecht,<br />

als unser „Vize“ zur Abschreckung vom „Zeremonienmeister“<br />

nach vorne geholt wurde und<br />

eine Ladung des gar köstlichen Schnupftabaks,<br />

mittels Schnupftabakkanone, in die Nasenhöhlen<br />

geschossen bekam. Die Frage, welcher Verein<br />

stolz auf wahrhaftig feiernde Fans blicken<br />

kann, blieb an diesem Abend nicht offen, sondern<br />

löste sich völlig losgelöst von alleine.<br />

Bei dem einen oder anderen Fußballturnier beteiligen<br />

wir uns, wenn auch nur mit mittelmäßigem<br />

Erfolg, dafür umso begeisterter. Trotz<br />

der Entfernung, und ausgerechnet von Bewohnern<br />

der verbotenen Stadt umgeben, haben wir<br />

uns zweimal bei einem Hallenturnier in Wildeshausen<br />

sportlich betätigt. Neben dem Fanclub<br />

„Wildes –NUR DER <strong>HSV</strong>- hausen“ und eben<br />

der unsrigen Mannschaft war reichlich Grün-<br />

Weiß vertreten, was dann auch akustisch mit<br />

einem Pfeifen in den Ohren zu vernehmen war.<br />

Ein Anreiz war es trotzdem allemal. Was letztlich<br />

zählt, ist eben das Fördern und Pfl egen der<br />

Fankultur rund um unseren <strong>HSV</strong>.<br />

Wenn auch DU/IHR, egal welchen Alters, aber mit<br />

der Raute im Herzen unserem Fanclub beitreten<br />

möchte(s)t oder auch einfach nur freundschaftliche<br />

Bande knüpfen möchtest (trotz eigenen<br />

Fanclubs) dann würden wir uns sehr über eine<br />

Rückmeldung freuen. Die Eigenständigkeit soll<br />

natürlich jeder behalten. Doch wer Spaß an der<br />

Sache hat und es zudem ernst meint, der ist<br />

bei uns jederzeit herzlich willkommen! Kontakt:<br />

www.united-1887.de,United-1887@web.de<br />

oder Tel. 0176/20138614<br />

35


Auch im Süden der Republik gibt es<br />

viele <strong>HSV</strong>-Fans. Sei es eine berufliche<br />

Veränderung, die den Umzug<br />

an die Schweizer Grenze begründete, oder<br />

einfach von Kindheit an, die die glorreichen<br />

80er erlebten und noch immer unserem <strong>HSV</strong><br />

Am 6. März reiste man als Tabellensiebzehnter<br />

zum Abstiegsduell beim VfL<br />

Bochum. Die Mitglieder Matthias Kruschel,<br />

Michael Hillebrecht und Mike Schmidt<br />

nahmen auch diese Hürde auf sich, um ein<br />

kampfgeprägtes Spiel zu verfolgen und ihre<br />

Mannschaft auch bei diesem Tabellenstand<br />

zu unterstützen. Schon auf der Hinfahrt entstand<br />

die Ursinnsidee, einen Fanclub zu gründen.<br />

Dieses Spiel war natürlich auch eines<br />

von denen, welches man auf Grund sensationeller<br />

Stimmung und Anfeuerung als Fan<br />

nicht vergisst. In der ersten Hälfte wurde<br />

„Lumpi“ Spörl mit der Ampelkarte frühzeitig<br />

zum Duschen geschickt. Erkämpfte man<br />

sich mit 10 Mann ein 0:0 Unentschieden, feierte<br />

die gesamte Gäste-Kurve 45 Minuten<br />

nach Abpfiff nonstop: „We love You, Hamburg<br />

…“ – voll geil!<br />

Zurück zur Idee, einen Fanclub zu gründen.<br />

Diese Idee ruhte nun bis Sommer, bis Mike<br />

36<br />

Forever <strong>HSV</strong> Hochrhein<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub-GWB e.V.<br />

Text + Fotos <strong>HSV</strong> OFC Hochrhein<br />

treu sind.So entstand der Fanclub „Forever<br />

<strong>HSV</strong> Hochrhein“: Anfang 2008 – UEFA<br />

Cup: FC Zürich – <strong>HSV</strong>. Im Stadion trafen Sabrina,<br />

Dieter und Stefan per Zufall auf Sandra,<br />

Kerstin, Thomas und Oliver. Oliver versprach<br />

dort, er würde sich um die Gründung eines<br />

Fanclubs kümmern.<br />

Gesagt, getan: So verteilte Oliver im Mai ein<br />

Rundschreiben an alle <strong>HSV</strong>er, die er kannte, mit<br />

der Bitte weitere Interessenten zu fi nden. In<br />

Juni wurde ein erstes Treffen vereinbart, dabei<br />

wurden die Rahmenbedingungen besprochen.<br />

Am 19.07.08 war es dann endlich soweit: Wir<br />

trafen uns im Highway in Herten zur Gründung<br />

des noch namenlosen <strong>HSV</strong> Fanclubs. Anwesend<br />

waren folgende Gründungsmitglieder:<br />

Oliver, Kerstin,Thomas Ü., Sandra, Dieter, Sabrina,<br />

Stefan und Kay-Uwe.<br />

Text Mike Schmidt · Fotos Dietrich Kühne<br />

Schmidt zur Fanclubgründung am 17. Juli<br />

1998 in der „Alten Mühle“ bei Rudi und<br />

Gitti in Windhausen einlud. 13 <strong>HSV</strong>-Fans<br />

kehrten ein und drei traten in Abwesenheit<br />

dem Fanclub bei. Von den 16 Gründungsmitgliedern<br />

zählen heute nach 12 Jahren noch<br />

13 zum Verein. Wie in jedem anderen Verein<br />

schwankte auch im Fanclub die Mitgliederzahl.<br />

Zählte man nach drei Jahren Vereinsgeschichte<br />

zwar schon 44 Mitglieder, sank<br />

diese zwischenzeitlich auch wieder auf 33<br />

Mitglieder. Der Fanclub zählt heute 49 Mitglieder.<br />

Vereinsintern zählt unser traditioneller Knobelabend<br />

zum Highlight des Jahres. Dieser<br />

wird jährlich einmal veranstaltet und es werden<br />

Preise in einem Gesamtwert von ca. 500<br />

bis 700 Euro ausgeknobelt. Auch hier steht<br />

trotz der vielen wertvollen Preise der Spaß<br />

natürlich im Vordergrund. Offizielle Treffen,<br />

Grillabende und Oktoberfest runden<br />

das Vereinsleben ab. Zu jedem <strong>HSV</strong>-Spiel<br />

trifft man sich natürlich in unserem eigenen<br />

Vereinsheim.<br />

Neben den mit privaten PKWs organisierten<br />

Fahrten, blicken wir in den 12 Jahren auf<br />

gut 30 organisierte Busfahrten und zahlreiche<br />

Zugfahrten zurück, bei denen es häufig<br />

nach Hamburg, aber auch auswärts zu<br />

den Spielen nach Berlin, Schalke, Frankfurt<br />

und Hannover ging. Wurde in der Anfangszeit<br />

des Fanclubs noch öfter in der Saison<br />

Mittlerweile sind wir 13 Mitglieder und fi nden<br />

immer wieder <strong>HSV</strong>-Freunde. Auch nehmen<br />

wir an den lokalen Grümpelturnieren teil<br />

und repräsentieren so uns und den <strong>HSV</strong>. Im Internet<br />

fi ndet ihr uns unter www.forever-hsvhochrhein.de<br />

Schönen Gruß, Forever <strong>HSV</strong> Hochrhein, Bernd<br />

Moecks.<br />

ein Bus organisiert, so muss man sich heute<br />

mit zwei Busfahrten und der ein oder anderen<br />

Zugfahrt zufrieden geben. Dies sollte<br />

man nicht an ein zurückgehendes Interesse<br />

festmachen, sondern vielmehr an den seit<br />

Gründung des Fanclubs stark ansteigenden<br />

Eintrittspreisen und der Schwierigkeit, überhaupt<br />

genug Karten für einen Bus zu bekommen.<br />

Bleibende positive Erinnerungen hinterlassen<br />

natürlich Spiele wie die gegen Juve<br />

2000, Siege gegen die Bayern, aber auch<br />

der UI-Cup-Einzug im letzten Heimspiel gegen<br />

Aachen 2007 war nicht ohne. Dazu<br />

gesellen sich natürlich auch negative Erinnerungen<br />

wie die „Gastfreundschaft“ in<br />

Berlin oder die Punkteteilung in der Nachspielzeit<br />

gegen die Bayern, wodurch diese<br />

natürlich mit der Meisterschaft belohnt wurden.<br />

Dies sind nur ein paar Erinnerungen von<br />

vielen, hinzu kommen Erinnerungen an einmalig<br />

gute Stimmungen bei Treffen, Feiern<br />

oder Knobelabenden. Dazu zählt auch unser<br />

5-jähriges Vereinsjubiläum am 31. Mai<br />

2003 in Windhausen. Mit Kleinfeldturnier,<br />

DFB-Pokalfinale auf Großbild und Open-Air-<br />

Livemusik mit „Tilly B. and the Kiwi“. Auch<br />

konnte man eine Jugendmannschaft der SVG<br />

Westharz mit zum Einlaufen der Mannschaften<br />

schicken.<br />

Im Laufe der Jahre wurden auch einige Merchandising-Produkte<br />

entworfen. Freute man<br />

supporters news


<strong>HSV</strong> OFC Ostbelgien<br />

Beim letzten Heimspiel der Saison<br />

2009/2010 war es in großen Lettern<br />

zu lesen: „Auch in der Ferne – nur der<br />

<strong>HSV</strong>“. Zu ihrem fünfjährigen Bestehen hatten<br />

die <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien eine eigene Choreo<br />

vorbereitet. Das Banner mit der Raute auf der<br />

einen Seite und den belgischen Farben auf der<br />

anderen Seite ist sowieso bei Auswärtsspielen<br />

in den Stadien quer durch die Republik<br />

und in Europa zu sehen. Auch ihr rundum gekennzeichneter<br />

Bus ist schon von weitem zu<br />

erkennen. Dass sich die <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien<br />

etabliert haben, lässt sich auch an den Mitgliederzahlen<br />

ablesen: Bei der Gründungsversammlung<br />

am 9. Mai 2005 saßen 13 Pioniere<br />

rund um den Tisch. Mittlerweile sind mehr als<br />

200 Mitglieder dem OFC <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien<br />

angeschlossen. www.hsv-fans.be.<br />

sich in jüngster Zeit an einheitlichen Sweatshirts,<br />

so repräsentiert man sich heute in Polos,<br />

T-Shirts, Sweatshirts, Sweat-Jacken oder<br />

Kapuzen-Shirts. Neben den offiziellen Fanclub-Shirts<br />

existieren Schal, Pins und ein vereinseigener<br />

Trikot-Satz.<br />

Wir haben in den 12 Jahren Vereinsgeschichte<br />

schon viel erlebt. Ein „richtiger“<br />

Titel ist uns leider in den ganzen Jahren versagt<br />

geblieben.<br />

Den Umbau des Volksparkstadions in die<br />

schönste Arena Deutschlands konnten wir in<br />

jüngster Fanclubzeit miterleben. Durch den<br />

Umbau der einzelnen Tribünen hatte man<br />

im regelmäßigen Wechsel rund ums Spielfeld<br />

– durch die 90-Grad-Drehung- immer<br />

eine andere Sicht.<br />

Neben dem jetzt schon eigenen Nachwuchs<br />

in unseren Reihen, konnten wir mit dem Einzug<br />

ins Vereinsheim 2005 auch den einen<br />

oder anderen Jugendlichen in unserer Mitte<br />

willkommen heißen. Sodass wir ein ganz<br />

breites Spektrum von 0 bis 69 Jahren vorzuweisen<br />

haben.<br />

Großer Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte<br />

war sicherlich unser 10-jähriges<br />

Jubiläum: Wir veranstalteten hier 2008 ein<br />

Riesen-<strong>HSV</strong>-Fanfest in 37534 Gittelde, im<br />

südlichen Niedersachsen, mit einem umfangreichen<br />

Programm für Jung und Alt.<br />

Hier wurden in unserer Region über 60 Firmen<br />

persönlich angesprochen, von denen<br />

Ausgabe 65<br />

Text + Foto <strong>HSV</strong> OFC Ostbelgien<br />

uns über 50 finanziell unterstützt haben.<br />

Mit gut 4000 Euro Spendengeldern haben<br />

wir für Jung und Alt die folgenden Attraktionen<br />

– auch die zu vergebenden Preise<br />

– kostenlos anbieten können: drei Hüpfburgen,<br />

eine aufblasbare Riesenrutsche, eine<br />

professionelle Schussgeschwindigkeitsmessung,<br />

Torwandschiessen, Ponyreiten, Kinderschminken,<br />

Hairstyling, Bogenschießen,<br />

Kaninchenausstellung, Streetsoccer-Turnier<br />

und natürlich Dino Hermann. Für das Abendprogramm<br />

haben wir mit den „Schröders“<br />

und den „Monsters of Liedermaching“ ein<br />

ansprechendes Programm bieten können.<br />

Wir wurden auf den Titelseiten von zwei<br />

lokalen Tageszeitungen des Landkreises<br />

Osterode und des Kreises Seesen für diese<br />

gelungene Veranstaltung groß gelobt.<br />

Nächster Höhepunkt wird sicherlich noch in<br />

diesem Jahr der Besuch von Hermann Rieger<br />

sein sowie ein anstehender Spielerbesuch.<br />

Und in naher Zukunft können wir hoffentlich<br />

mal wieder einen großen Erfolg in Händen<br />

halten! Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

37


Wie ie so oft bei Fanclubgründungen<br />

entstanden auch wir aus einem<br />

Freundes- und Bekanntenkreis,<br />

der zusammen zum <strong>HSV</strong> ins Volksparkstadion<br />

ging. Den Beschluss, einen <strong>HSV</strong>-Fanclub zu<br />

gründen, fassten wir am 15.02.1997 nach der<br />

2:3-Heimniederlage gegen 1860 München.<br />

Weil es hauptsächlich aus unserer Ecke die<br />

Anfeuerung in Richtung des technisch hochbegabten<br />

Andreas Fischer gab (in Anlehnung<br />

an seine 4 Kinder) „Fischer Sexmachine“, war<br />

der Name für uns schnell gefunden.<br />

Als Al erstes wollten ll wir i als l <strong>HSV</strong>-Sexmachines <strong>HSV</strong> S hi erkennbar<br />

sein und ließen Schals machen. Später<br />

kamen noch Trikots und unser Plakat dazu,<br />

welches meine Oma genäht hat. Leider überfi<br />

elen uns einige Frankfurter und raubten uns<br />

dieses. Ein Jahr später wollten sie es zerreißen,<br />

schafften es aber nur teilweise. Trotzdem<br />

setzten wir uns an die Nähmaschine und<br />

machten ein neues. Wir fuhren zu vielen Auswärtsspielen,<br />

hatten gemeinsam viel Spaß und<br />

schöne Erlebnisse und Ideen für alles Mögliche.<br />

Es seien nur einige genannt: neue <strong>HSV</strong>-Songs,<br />

Entwurf einzelner Sexmachines-Artikel, Verschiebung<br />

des Bunkers am Heiligengeistfeld<br />

und Aufl ösung des dortigen <strong>Club</strong>s …<br />

38<br />

<strong>HSV</strong>-Sexmachines Text Paul Chmielewski · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Sexmachines<br />

Nachdem der Grieche aus der Westkurve<br />

verschwunden war, übernahmen Michi und<br />

Paul so etwas wie die Koordinierung der Anfeuerung.<br />

Die Ufftas waren einfach „Welt“.<br />

Wir wollten auch etwas „erzieherisch“ auf<br />

die Westkurve eingehen und das Senftuben-<br />

und Böllerwerfen unterbinden. Das gelang<br />

uns jedoch nicht.<br />

Nach einigen Probespielen entschieden wir<br />

uns umzuziehen. Wir zogen in den RentnerBlock<br />

A der Westkurve und wollten von<br />

dort aus mehr Einsatz aus dem E-Block herauskitzeln.ki<br />

l<br />

Gerne benutzten wir Kassenrollen zum Einlaufen<br />

unserer Jungs oder zum Torjubel. Weil<br />

es damals noch Absprachen zwecks Choreografie<br />

nicht gab, versteckten wir nach den<br />

Spielen die Materialien für das nächste Spiel<br />

im Gras oder Laub hinter dem Fanartikelstand<br />

am A-Block. Das waren noch Zeiten!<br />

Eine der lustigsten Geschichten ereignete<br />

sich auf einer Sonderzugfahrt in den Ruhrpott.<br />

Unser Idol, Andreas Fischer, war inzwischen<br />

von seiner Ehefrau getrennt und<br />

spielte nicht mehr im Trikot mit der Raute.<br />

Eine junge Dame mit einigen Köfferchen stieg<br />

in unser Abteil. Es war offensichtlich, dass sie<br />

in den falschen Zug gestiegen war. Irgendwann<br />

haben wir sie in unsere Gespräche eingebunden.gebunden.<br />

Es stellte sich heraus, dass sie die<br />

aktuelle Freundin von Andreas Fischer war.<br />

Auf die <strong>HSV</strong>-Sexmachines angesprochen, erzählte<br />

sie uns eine Geschichte, die sich nach<br />

einem einem ihrer Besuche Besuche im im Volksparkstadion ereignet<br />

hatte. Sie fragte ihren Liebling: „Du,<br />

Andreas, ist dieses Plakat „<strong>HSV</strong>-SEXMACHI-<br />

NES“ für Cardoso?“ Darauf antwortete Fischer<br />

kleinlaut: „Nee, das ist für mich!“ Wir<br />

haben haben Tränen gelacht!<br />

Der D UUmbau b ddes VVolksparkstadions lk k di kam k für fü<br />

uns etwa zwei Jahre zu früh, um richtig groß<br />

werden zu können. Ich weiß aber nicht, ob<br />

das von der Mehrheit gewollt war.<br />

Heute sind wir ein ruhiger Fanclub mit 40<br />

Mitgliedern, die meisten aus HH oder Umland,<br />

einer in Schweden. Ein Teil von uns behielt<br />

bis heute noch die geographische Lage<br />

des alten A-Blocks, 22 A, ein anderer Teil ist<br />

im 24 A zu finden. Einige von damals haben<br />

wegen immer größerer Ordner- und Polizeipräsenz<br />

mit regelmäßigen Stadionbesuchen<br />

aufgehört. Wir sind trotzdem durch einige<br />

Mitglieder bei jedem <strong>HSV</strong>-Spiel vertreten.<br />

supporters news


Hrubesch Youth<br />

Wir sind ein kleiner, aber feiner Fanclub<br />

mit ein (dreckigen) Dutzend<br />

Mitgliedern. Gewählt wurde der<br />

Name, da man gemeinsam Hrubesch huldigt.<br />

Zudem hatte ein Mitglied des Fanclubs mal<br />

eine Band, die ebenso hieß. Gegründet wurde<br />

die „Hrubesch Youth“ im August 2008, die<br />

meisten Mitglieder stammen aus Hamburg.<br />

Ausnahmen bilden da nur ich (Pinneberg) und<br />

der Vorzeige- D-Promi Axel Formeseyn.<br />

Interview mit Andreas Kloß<br />

Andreas Kloß, mittlerweile 20 Jahre als<br />

aktiver Fan mit dem <strong>HSV</strong> unterwegs,<br />

ist seit 2005 Mitglied der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s und hier für den<br />

Bereich Fanclub-Betreuung zuständig. Die sn<br />

sprach mit Andreas über diese Aufgabe:<br />

supporters news: Moin, Andreas, wofür stehen<br />

die Fanclubs des <strong>HSV</strong> für dich? Welche Bedeutung<br />

haben sie in der Fanszene?<br />

Andreas Kloß: In Schlagworten stehen die Fanclubs<br />

für:<br />

· absolute Treue! Die Fanclubs gehen mit Verein<br />

und Mannschaft durch dick und dünn.<br />

Das war schon immer so und wird auch immer<br />

so bleiben.<br />

· Familie! Viele Fanclubs organisieren Fahrten<br />

zu den Heim- und Auswärtsspielen, produzieren<br />

eigene Fanclubartikel und bieten ihren<br />

Mitgliedern durch die regelmäßigen Gemeinschaftsabende<br />

ein nicht zu unterschätzendes<br />

soziales Umfeld im Zeichen der Raute.<br />

Ausgabe 65<br />

Text Kim Kristofer Kant · Foto <strong>HSV</strong> OFC Hrubesch Youth<br />

Die meisten von uns stehen im Block 22A.<br />

Ab und an geht es auch nach auswärts,<br />

sehr oft zum <strong>HSV</strong>- Eishockey oder auch zum<br />

1887-Bruder Odense BK nach Dänemark.<br />

Letztes Jahr wurde aus gegebenem Anlass<br />

ein Niederlande-Schal gefertigt. Desweiteren<br />

gibt es eine Auflage von verschiedenen<br />

Fanclub- und Spieltagsbuttons (wobei die<br />

Bremenauflage immer aktuell ist).<br />

Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

· Gemeinschaft! Die Fanclubs richten Fußballturniere,<br />

Konzerte, Stammtische und sonstige<br />

Veranstaltungen nicht nur für ihren<br />

Fanclub, sondern auch für andere Fanclubs<br />

und Fans aus und sorgen so, zusammen mit<br />

den Fahrten zu den Heim- und Auswärtsspielen,<br />

für eine Vernetzung und ein Gemeinschaftsgefühl<br />

der Fanclubs untereinander.<br />

Somit sind die Fanclubs ein wichtiger Bestandteil<br />

der Fanszene und nicht mehr wegzudenken!<br />

supporters news: Bist du selber Mitglied in einem<br />

Fanclub?<br />

Andreas Kloß: Anfang der 90er leitete ich mit<br />

einem Kumpel den Sauerländer Fanclub „FIRST<br />

CLASS“, zur Mitgliedergewinnung war ich damals<br />

sogar beim lokalen Radiosender zu einem<br />

Interview eingeladen. Unsere Mitgliederzahl<br />

lag bei rund 15 Personen und mit dem Fanclub<br />

fi ng damals auch das regelmäßige Fahren<br />

zu den Spielen des <strong>HSV</strong> an. Irgendwann verlief<br />

sich der Fanclub und wir nannten unseren<br />

losen Zusammenschluss schlicht <strong>HSV</strong>-Freunde<br />

Sauerland, ohne ein Fanclub zu sein. Mittlerweile<br />

lebe ich über sechs Jahre in Hamburg<br />

und bin hier nicht mehr in einem Fanclub aktiv,<br />

allerdings bin ich schon seit ein paar Jahren<br />

Ehrenmitglied bei Hermanns treuer Riege.<br />

supporters news: Wie viele <strong>HSV</strong>-Fanclubs gibt<br />

es überhaupt?<br />

Andreas Kloß: Der aktuelle Stand liegt bei 831<br />

offi ziellen Fanclubs – Tendenz steigend – 36<br />

davon sogar im Ausland!<br />

supporters news: Es gibt <strong>HSV</strong>-Fanclubs in der<br />

ganzen Republik, sogar auf der ganzen Welt,<br />

wie du sagst. Wie kann da der Kontakt gehalten<br />

werden?<br />

Andreas Kloß: Da gibt es natürlich schon Möglichkeiten.<br />

Zum einen bekommen die Fanclubs<br />

regelmäßig Newsletter mit allen Informationen<br />

rund um den <strong>HSV</strong> und den <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>. Vor Ort werden sie zudem von unseren<br />

Regionalbetreuern und Botschaftern betreut,<br />

und natürlich sind auch die Fanbeauftragten<br />

immer für die OFC erreichbar und haben immer<br />

ein offenes Ohr für die Wünsche und die<br />

Anregungen.<br />

Mittlerweile haben wir ja viele regionale Treffen<br />

veranstaltet, wo auch die Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s versucht, regelmäßig vor<br />

Ort zu sein, um sich den Fragen der OFC und<br />

auch der Mitglieder zu stellen. Auch bei Jubiläen<br />

oder sonstigen Veranstaltungen wie Turnieren<br />

oder Festen sind wir vor Ort, entweder durch<br />

die Mitarbeiter des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s oder auch<br />

mit der Botschaft und ehrenamtlichen Helfern.<br />

Dazu bieten wir den Fanclubs zwei Mal im Jahr<br />

die OFC-Versammlung an, bei der ein Spieler<br />

den Fans für Fragen und Autogramme zur Verfügung<br />

steht. Gerade erst haben wir außerdem<br />

die jährlichen OFC-Besuche mit den <strong>HSV</strong>-Profi s<br />

veranstaltet, welche wie immer ein voller Erfolg<br />

waren. Während der Sommertrainingslager in<br />

Österreich wird für alle <strong>HSV</strong>-Fans und Fanclubs<br />

ein Grillabend organisiert, ebenfalls mit Beteiligung<br />

der <strong>HSV</strong>-Profi s. Und nicht zu vergessen natürlich<br />

die Spiele des <strong>HSV</strong>, wo natürlich auch alle<br />

Mitarbeiter bei Bedarf für die Fanclubs da sind.<br />

Alles in allem kann man wohl sagen, dass wir<br />

in ständigem Kontakt zu unseren Fanclubs stehen<br />

und ich glaube nicht, dass es viele Vereine<br />

gibt, die ihren Fanclubs das alles bieten können.<br />

Darauf können wir stolz sein – genauso wie auf<br />

unsere Fanclubs.<br />

39


1. FC Nürnberg – <strong>HSV</strong> e.V.<br />

11. – 13. Dezember 2009,<br />

Freitag, 11. Dezember 2009<br />

Adebarweg, Windfeld, Iserbarg, Gymnasium<br />

Rissen: 14.15 Uhr, acht der üblichen Verdächtigen<br />

unseres Fanclubs (Anni, Dörte,<br />

Franzi, Erni, Jacob, Jürgen, Mattze -im Folgenden<br />

Brackelmann genannt – und Mobau),<br />

sitzen im 9er-Mietwagen.<br />

Ein überdurchschnittliches Mittagsmahl, unter<br />

anderem mit Flusskrebssalat und Weihnachtskeksen<br />

wird ab der Autobahnauffahrt<br />

gereicht. Alles läuft prima. Alles ? – Kurz hinter<br />

Göttingen ertönt ein fragwürdiges Geräusch<br />

und eine in der Dunkelheit nicht näher<br />

zu identifi zierende Wolke hinter dem Auto<br />

lässt uns erschrecken – dazu „Weihnachtsbeleuchtung“<br />

im Armaturenbrett. Also ab auf<br />

den nächsten Parkplatz – das Auto fährt nur<br />

noch 80 – und in der Bedienungsanleitung<br />

unter Selbsthilfe schnell nachgelesen. Hilft<br />

nichts, wir müssen runter von der Autobahn<br />

und fi nden schließlich in Hedemünden eine<br />

Esso-Tankstelle. Brackelmann telefoniert mit<br />

der Autovermietung und etwa 10 Handygespräche<br />

und 2 Stunden später haben wir einen<br />

Ersatzwagen aus Göttingen.<br />

Zwischenzeitlich nehmen wir einen Drink<br />

im nahegelegenen Gasthof. Die Wirtin ist<br />

sichtlich irritiert. So viele Leute in Fußballkleidung<br />

hat sie noch nie auf einem Haufen<br />

gesehen. Ich glaube, sie war erleichtert, als<br />

wir gingen.<br />

Der Rest der Fahrt verläuft unspektakulär.<br />

Erni bekommt eine neue Oma, aber das war<br />

es dann auch schon. Gegen 22.15 Uhr erreichen<br />

wir schließlich das Hotel der Familie<br />

Winkler in Lengenfeld. Leider ist es für<br />

40<br />

Flying Raute Text Michael Ernst · Foto Bauermeister<br />

warme Küche etwas spät, aber die gereichten<br />

Brotzeiten sind hervorragend. Nach einigen<br />

Kupfern fallen wir alle müde ins Bett.<br />

Samstag, 12. Dezember 2009<br />

Pünktlich um ½ 9 erscheinen alle Mitfahrer<br />

zum Frühstück. Das Zählen müssen wir<br />

allerdings noch üben, weiß doch nur Zwergin<br />

7 ihre Nummer. Das Frühstück ist kaum<br />

beendet, da erscheint am Nachbartisch ein<br />

<strong>HSV</strong>-Aufsichtsratskandidat und bestellt sich<br />

zum Frühstück ein Bier. Was bleibt uns da<br />

anderes übrig als nachzuziehen?<br />

Gegen 10 Uhr fahren wir in die Nürnberger Altstadt<br />

und erleben einen ausgedehnten Bummel<br />

über den berühmten Christkindlmarkt.<br />

Nach einer Stärkung in einer Gaststätte, Jacob<br />

und Annika sind seitdem Geschwister,<br />

geht es endlich zum Stadion. Um 14.15 Uhr<br />

haben wir unsere Plätze eingenommen und<br />

stellen eine fi ese Kälte fest. Nicht einmal ein<br />

Bier trinken wir, dazu ist es einfach zu kalt.<br />

Eine abwechslungsreiche erste Halbzeit mit<br />

einem möglichem 3:3 sehen wir, leider fallen<br />

keine Tore, aber das kennen wir ja schon.<br />

Wir verjagen die Angst der letzten Spiele<br />

und legen uns auf ein 3:0 fest. Und tatsächlich:<br />

eine wirklich überzeugende zweite<br />

Halbzeit mit einem verdienten 4:0 und dazu<br />

noch mit gutem Fußball.<br />

Gut ausgekühlt erreichen wir das Auto und<br />

fahren recht zügig vom Parkplatz Richtung<br />

Lengenfeld, wo auf einige Sauna und<br />

Schwimmbad, auf andere die Sportschau<br />

wartet. Das Abendessen ist vorzüglich und<br />

derart reichhaltig, dass nur noch wenig Platz<br />

für Bier ist und wir für unsere Verhältnisse<br />

doch recht früh ins Bett gehen.<br />

Sonntag, 13. Dezember 2009<br />

Nach einem erneut tollen Frühstück – nur<br />

Dörte kann sich nicht zurückhalten und<br />

nimmt ein Glühbier (übrigens: Glühbier ist<br />

heiß, Dörte!), – sitzen wir gegen 10.30 Uhr<br />

im Auto und fahren über die neuen Bundesländer<br />

Richtung Heimat und das durch das<br />

verschneite Thüringen ganz dicht an Oberhof<br />

vorbei, durch den mit rd. 8 km längsten<br />

Autobahntunnel Deutschlands. Teilweise sind<br />

die Straßen nur nachlässig geräumt und unsere<br />

Fahrer Brackelmann und Jürgen müssen<br />

mächtig aufpassen. Ein weiteres Highlight erwartet<br />

uns in einer Gaststätte im Herzen Thüringens.<br />

Der Blick auf die außen hängende<br />

Speisekarte überrascht uns. Speisen von 4,90<br />

€ bis 10,90 € und ein Pils 0,3 nur 1,30 € (oder<br />

doch Ostmark?). Also rein da und schon haben<br />

wir eine Zeitreise hinter uns. So muss es<br />

früher im anderen Teil Deutschlands ausgesehen<br />

haben. Die Zeit scheint stehengeblieben<br />

(vgl. die Preise): das Besteck mit Plastik<br />

ummanteltem Griff ist Original made in GDR,<br />

die Teller ebenso.<br />

Das Essen und die Getränke sind wunderbar<br />

und wir können uns nicht erinnern, schon<br />

mal irgendwo (im Westen) mit 8 Personen<br />

für insgesamt 80 € reichlich und gut gegessen<br />

und getrunken zu haben. Der Spruch des<br />

Wirtes auf unser Lob für die Küche lautet<br />

sinngemäß: „Satt werden müsst ihr“. Lassen<br />

wir das mal unkommentiert. Mit nur 1½<br />

Pipipausen erreichen wir um 19 Uhr Hamburg<br />

mit 3 Punkten und viel neuen Erfahrungen<br />

im Gepäck.<br />

Der Schreiberling sagt an dieser Stelle vielen<br />

Dank an:<br />

· Brackelmann für die Organisation der<br />

Reise,<br />

· Brackelmann (der fährt sonst ja nur Trecker)<br />

und Jürgen für die sichere und umsichtige<br />

Fahrerei,<br />

· die Crews von Dello und Enterprise, die<br />

recht schnell und unbürokratisch ein Ersatzfahrzeug<br />

organisiert haben,<br />

· Jürgen für die tolle Route zurück und natürlich<br />

· an Biene, die leider nicht mit konnte, für<br />

das Besorgen der Karten<br />

· und an die Mannschaft, die uns ein schönes<br />

Spiel gezeigt hat.<br />

Eine Wiederholung ist unbedingt angezeigt.<br />

supporters news


Sehhunde Text Regina Hillmann · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Seehunde<br />

Unser Jahrestreffen für die Saison<br />

2010/2011 führte uns vom<br />

05.11.2010 bis zum 07.11.2010 nach<br />

Hamburg zum dortigen <strong>HSV</strong>, dem einzigen<br />

Verein, der als Gründungsmitglied nicht abgestiegen<br />

ist.<br />

Nach dem üblichen Check-in und dem<br />

Abendessen hielt Hermann Schulz, seines<br />

Zeichens Greenkeeper, einen anschaulichen<br />

Vortrag über das nicht zu vernachlässigende<br />

Arbeitsmittel, den Rasen. Hier erfuhren die<br />

Teilnehmer vieles über Temperaturen, Beschaffenheit,<br />

Kosten und schlaflose Nächte,<br />

die Herr Schulz dann hat, wenn das Hamburger<br />

Wetter sich von seiner nassen Seite<br />

zeigt. Letzteres war zugleich der Grund dafür,<br />

dass er kein Material mitbringen konnte,<br />

Ausgabe 65<br />

da die Inhaber des Hotels wohl Einspruch<br />

erhoben hätten. Ein Umstand, der den Teilnehmern<br />

einen ungeahnten Vorteil einbringen<br />

sollte.<br />

Der Samstag stand ganz im Zeichen des aktiven<br />

Fußballs. Zum Warm-up ging es zunächst<br />

in die Blindenschule. Auf dem dortigen Gelände<br />

brachten einige Vertreter der Blindenfußballmannschaft<br />

des FC St. Pauli den eigenen<br />

Fußball näher, und bei einem kleinen Spiel<br />

konnten die <strong>Club</strong>mitglieder einen Eindruck gewinnen.<br />

Um 15.30 Uhr war Anpfi ff zum Bundesligaspiel<br />

zwischen dem <strong>HSV</strong> und der TSG<br />

Hoffenheim, das mit 2:1 endete. Die Reportage<br />

wurde professionell von Studenten der<br />

Universität Hamburg durchgeführt, so dass die<br />

Zuhörer eine objektive Meinung beim anschlie-<br />

ßenden Abendessen kundtun konnten. An dieser<br />

Stelle danken wir herzlich dem <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>, der den Fanclub Sehhunde zum Besuch<br />

dieses Bundesligaspiels eingeladen hatte.<br />

Der Sonntag sollte, wie bereits oben erwähnt,<br />

zu einem denkwürdigen Tag für die<br />

Teilnehmer werden. Herr Frank Hanssen<br />

führte die Gruppe durch das <strong>HSV</strong>-Museum<br />

und stellte den Verein durch seine verbalen<br />

Beiträge und durch Audiobeiträge sehr<br />

anschaulich vor. Die anschließende Stadionführung<br />

bot einen Einblick in verschiedene<br />

Sitzplatzbereiche, Logen, Mixed Zone,<br />

Kabine und den Wellness-Bereich. Schlusspunkt<br />

war der Einlauf der Fanclubmitglieder<br />

in den Innenraum des Stadions mit musikalischer<br />

Untermalung des Liedes „<strong>HSV</strong> forever<br />

and ever“.<br />

Und nun durften die Besucher mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Greenkeepers die<br />

Fingerspitzen auf den heiligen Rasen der<br />

Arena legen.<br />

Beim gut bürgerlichen Essen gab es die<br />

gewohnte Manöverkritik, die Herr Oliver<br />

Scheel, Vorstandsmitglied des <strong>HSV</strong>, persönlich<br />

entgegennahm. Selbstverständlich<br />

stand er auch für Fragen rund um den Verein<br />

zur Verfügung.<br />

Besonders möchten wir uns an dieser Stelle<br />

bei den Führungskräften des <strong>HSV</strong> für das<br />

gelungene Wochenende bedanken und last<br />

but not least bei unseren Begleitern, ohne<br />

die die Veranstaltung nicht hätte stattfinden<br />

können.<br />

41


Der christliche <strong>HSV</strong>-Fanclub „Totale<br />

Offensive e.V.“ (TO) hat sich im Sommer<br />

2005 mit dem Ziel gegründet,<br />

<strong>HSV</strong>-Fans zu begeistern für ein gewalt- und<br />

suchtfreies Leben – innerhalb und außerhalb<br />

der Stadien.<br />

Durch unsere regelmäßigen Kids-Begleitungen,<br />

zu denen wir bis zu 200 Kinder und<br />

Jugendliche ins Stadion mitnehmen, ermöglichen<br />

wir vielen, den <strong>HSV</strong> zum ersten Mal in<br />

ihrem Leben live im Stadion zu erleben. Die<br />

meisten Kinder können sich sonst die teuren<br />

Eintrittskarten nicht leisten oder dürfen<br />

allein nicht ins Stadion. Wir sind dem <strong>HSV</strong><br />

und der Hochbahn dankbar, dass sie unsere<br />

Kids-Aktionstage, die es seit 2006 gibt, unterstützen.<br />

Wir wollen, dass unser <strong>HSV</strong>-Fannachwuchs<br />

Fußball von einer positiven Seite<br />

kennenlernt. Vor den Spielen bieten wir den<br />

Eltern und Jugendlichen humorvolle altersgerechte<br />

Präventionsshows gegen Gewalt und<br />

Sucht an. Erste Fernsehberichte über unsere<br />

Aktionstage wurden vom ZDF und Bibel-TV<br />

bereits gesendet.<br />

Am Weltkindertag 2006 erhielt der christliche<br />

Fanclub in der Handelskammer Hamburg<br />

den Kinderförderpreis der Hamburger Sozialbörse.<br />

Damit wurde erstmalig ein <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

für sein soziales Engagement mit einem<br />

derartigen Preis ausgezeichnet. Christian Reichert<br />

nahm als Mitglied und einer der Schirmherren<br />

des Fanclubs an der Preisverleihung teil.<br />

Weitere Schirmherren der TO sind Zé Roberto,<br />

Collin Benjamin, Bastian Reinhardt, Rodolfo<br />

Cardoso, Oliver Scheel, Udo Bandow und Hermann<br />

Rieger.<br />

42<br />

Totale Offensive Text Thorsten Hüner · Fotos <strong>HSV</strong> OFC Totale Offensive<br />

Im Sommer 2007 haben wir den „TO-Kids-Cup“<br />

ins Leben gerufen, damit auch die Kinder und<br />

jugendlichen <strong>HSV</strong>-Fans ihr eigenes Fußballturnier<br />

ausspielen können. Beim 1. TO-Kids-Cup<br />

2007 spielten 140 Kinder um den Sieg. Die 750<br />

€ Erlös des Benefi z-Turniers erhielten krebskranke<br />

Kinder im UKE. Beim 2. TO-Kids-Cup<br />

2009 hat sich die Spende mehr als verdoppelt,<br />

so dass wir der „Stiftung Mittagskinder“ für sozial<br />

benachteiligte Kinder in Hamburg 1.600 €<br />

überweisen konnten. Wir freuen uns, dass wir<br />

über die christliche Stiftung „Profi fußballer helfen<br />

Kindern“ zudem vergünstigte Sitzplatzkarten<br />

für ausgewählte <strong>HSV</strong>-Heimspiele anbieten<br />

können. Zusätzlich zur günstigen Karte gibt es<br />

ein Geschenk (z. B. Schal oder Bälle). Besonders<br />

wichtig ist uns, dass pro Eintrittskarte 4 Euro für<br />

notleidende Kinder in der Welt gespendet werden.<br />

Bei manchen Projekten arbeitet die christliche<br />

Stiftung mit dem DFB zusammen. Wir sind<br />

dankbar, dass wir durch den Kauf der Karten<br />

mithelfen konnten, dass bisher etwa 2.000 Euro<br />

für notleidende Kinder gespendet wurden.<br />

Im Herbst 2008 machten wir unsere 1. Auswärtsfahrt<br />

mit Kindern und Jugendlichen nach<br />

Berlin. Mit vier Bussen und 200 <strong>HSV</strong>-Fans (3 €<br />

die Busfahrt) besuchten wir den christlichen<br />

Hertha-Fanclub „Totale Offensive“, der uns<br />

herzlich bewirtete und ein attraktives Vorprogamm<br />

zur Einstimmung auf das Spiel zeigte.<br />

Sportlich zwar Gegner, menschlich aber<br />

Freunde: Im Stadion saßen wir mit Hermann<br />

Rieger und der TO Berlin in einem eigenen<br />

Block, für den uns Hertha BSC Sonderkonditionen<br />

gab, um die friedliche Aktion der beiden<br />

Fangruppen zu unterstützen.<br />

Mit rund 400 Mitgliedern ist die TO einer der<br />

größten <strong>HSV</strong>-Fanclubs. Unter den Mitgliedern<br />

sind jahrzehntelange <strong>HSV</strong>-Fans und Newcomer,<br />

Christen aller Konfessionen (aus etwa 80<br />

Gemeinden) und Fans, die mit Glauben oder<br />

Kirche nichts am Hut haben, aber unsere Ziele<br />

und Aktivitäten gut fi nden. Bei uns ist jeder<br />

willkommen.<br />

In der TO haben wir auch Mitglieder, die früher<br />

mit großen Alkoholproblemen zu kämpfen<br />

hatten, aus denen sie herausfanden und<br />

einen Neuanfang schafften. Zudem haben wir<br />

auch einige Mitglieder, die sich früher im Umfeld<br />

der Hooliganszene aufhielten und durch<br />

den christlichen Glauben inneren Frieden und<br />

eine neue Gesinnung gefunden haben. Deshalb<br />

bieten wir auch allen anderen <strong>HSV</strong>-Fans,<br />

die Hilfe suchen, gezielte Unterstützung auf<br />

Fanebene an, z. B. bei Problemen mit Suchtstoffen,<br />

Gewalttätigkeit, Arbeitslosigkeit oder<br />

in der Familie.<br />

Besonders wichtig ist uns, Vorurteile und langjährige<br />

Feindseligkeiten zwischen den Fans<br />

verschiedener Vereine abzubauen. Trotz aller<br />

gewollten sportlichen Rivalität wünschen wir<br />

uns einen friedlichen Umgang mit den anderen<br />

Fans. So haben wir vor Kurzem unser fünfjähriges<br />

Vereinsjubiläum im Sommer 2010 mit Spielern<br />

und Fans aus beiden Hamburger Lagern<br />

gemeinsam gefeiert und beim 3:0-Sieg beim<br />

WM-Spiel Deutschland – Australien viel Spaß<br />

und eine tolle Gemeinschaft gehabt.<br />

Weitere Infos und Bilder gibt es unter<br />

www.totale-offensive.de.<br />

Mail: <strong>HSV</strong>@totale-offensive.de<br />

Tel. 040/982 63 457<br />

supporters news


Mega Hamburger Kiel<br />

Name unseres Fanclubs ist<br />

aus heutiger Sicht etwas frag-<br />

„Der<br />

würdig“, meint Gründungsmitglied<br />

Lars Griese und erklärt: „Dieser<br />

entstand im besten Burger-Laden der Stadt,<br />

wir haben wohl zu viele „Mega Hamburger“<br />

verspeist.“ Während die Aurette in der<br />

Kieler Bergstraße aber mittlerweile ihre Türen<br />

schließen musste, blieb der erste Kieler<br />

<strong>HSV</strong>-Fanklub dem Bundesliga-Dino bis<br />

heute treu. Das erklärte Ziel für die damalige<br />

Gründung im Jahr 1998 war die Unterstützung<br />

des Hamburger SV im Abstiegskampf.<br />

In der Kneipe „Cheers“ des ehemaligen Fanklub-Präsidenten<br />

Norbert wurden schnell<br />

Nägel mit Köpfen gemacht. Mit Beginn<br />

der Saison1998/99 unternahm man Fahrten<br />

zu allen Heim- und Auswärtsspielen.<br />

„Wir sind fast alle <strong>HSV</strong>-Mitglieder geworden<br />

und hatten klassische Vereinsstrukturen<br />

(Präsi, Vize, Kassenwart) aufgebaut“,<br />

erinnert sich Griese. Bis zu 50 Mitglieder<br />

wurden damals registriert, später allerdings<br />

unendlich viele Karteileichen. Zerwürfnisse<br />

untereinander führten dann letztendlich<br />

zur Gesundschrumpfung auf rund 15 Mitglieder,<br />

die sich mittlerweile seit rund zehn<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887<br />

Unser Fanclub „<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887“<br />

wurde am 01.08.2009 gegründet. Sitz<br />

unseres Fanclubs ist in Münsingen, Baden-Württemberg<br />

– ca. 60 km von Stuttgart<br />

bzw. 743 km von der Imtech Arena entfernt.<br />

Unser Fanclub besteht aus 22 Mitgliedern, davon<br />

sind drei Ehrenmitglieder (Horst Becker,<br />

Bastian Reinhardt und Katja Kraus Ehren- und<br />

aktives-Mitglied). Unser jüngstes Mitglied ist<br />

fünfJahre alt, unser ältestes aktives Mitglied<br />

53 Jahre.<br />

Seit 5. August 2009 wurde unsere Homepage<br />

www.hsv-fanclub-1887.jimdo.com schon über<br />

Ausgabe 65<br />

Text Sven Hornung · Foto Ströh<br />

Jahren kennen. „Wir sind kein klassischer<br />

Fanklub mehr (kein Präsi, kein Beitrag), sondern<br />

ein großer Freundeskreis, der zum <strong>HSV</strong><br />

und Länderspielen fährt und jeden Donnerstag<br />

im „Strongbows“ – dem <strong>Supporters</strong> Pub<br />

in Kiel – Bier trinkt“, so Griese weiter. Tradition<br />

besitzen die alljährlichen Vatertagstouren<br />

und Weihnachtsfeiern mit Tombola.<br />

Einziger Wehmutstropfen in der Fanklubge-<br />

11.000 mal angeklickt. Die meisten Besucher<br />

sind aus Hamburg und München zu verzeichnen.<br />

Aber auch vom Ausland aus, wie z. B.<br />

Schweiz, Schweden, Türkei, wurde unsere<br />

Homepage schon besucht.<br />

Unser Fanclub trifft sich jeden letzten Montag<br />

eines jeden Monats zu seinem Stammtisch. Aktivitäten,<br />

wie z. B. Bowling, Kniffeln, Wanderungen<br />

oder einfach gemeinsam ein Spiel unseres<br />

<strong>HSV</strong> ansehen, stehen hier auf dem Programm.<br />

Auch Ausfahrten zu Spielen des <strong>HSV</strong> werden regelmäßig<br />

von unserem Fanclub besucht. Letzte<br />

Saison fuhren wir nach Stuttgart, München,<br />

Nürnberg, Dortmund und natürlich nach Hamburg.<br />

Diese Saison wurden/werden Spiele in<br />

Frankfurt, Hamburg, Dortmund, Stuttgart und<br />

München besucht.<br />

Im Juni 2010 veranstalteten wir unser 1. Elfmeterturnier<br />

für Fanclubs von Mannschaften der<br />

1. Bundesliga. Trotz schlechten Wetters konnten<br />

wir aus der Umgebung 11 Mannschaften<br />

begrüßen und erlebten einen wunderschönen<br />

Tag (siehe Zeitungsartikel). Schon jetzt wurden<br />

schichte war die Entwendung des Banners<br />

beim DFB-Pokal-Spiel in Dresden.<br />

Info Mega Hamburger Kiel: Neue Mitglieder<br />

sind herzlich willkommen. Meldet<br />

Euch einfach bei Lars Griese<br />

(schottergriese@googlemail.com) oder Sven<br />

Hornung (sven-hornung@t-online.de)<br />

Die Mega Hamburger Kiel bei der traditionellen Vatertagstour (2009) am Fördestrand.<br />

Text Dirk Endler · Foto <strong>HSV</strong> OFC 1887<br />

wieder Planungen für das 2. Elfmeterturnier im<br />

Mai 2011 gemacht.<br />

Um noch mehr <strong>HSV</strong>-Fans für unseren Fanclub<br />

zu gewinnen, läuft bis Ende 2010 die Aktion<br />

„Mitglieder werben Mitglieder“. Hier können<br />

sich unsere Mitglieder für jedes neue Mitglied,<br />

das sie geworben haben, tolle „Preise“ aussuchen,<br />

z. B. eine Karte für ein Bundesligaspiel<br />

nach Wahl.<br />

Eigene Fanclub-Caps und Fanclub-Schals konnten<br />

wir Dank der Unterstützung unserer drei<br />

Sponsoren drucken lassen. Durch regelmäßige<br />

Abstimmungen auf unserer Homepage werden<br />

bei der Auswahl bzw. Bestellung solch eines<br />

Fanclub-Accessoires alle Mitglieder einbezogen.<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Fanclub-Gemeinschaft<br />

sehr gut ist und wir uns noch<br />

ganz viele neue Mitglieder für unseren Fanclub<br />

wünschen.<br />

Schwarz-weiß-blaue Grüße,<br />

die Vorstandschaft<br />

43


Endlich war soweit: 14 fußballbegeisterte<br />

<strong>HSV</strong>er/-innen gründeten am 06. September<br />

2008 in Oldenburg (Niedersachsen)<br />

einen neuen <strong>HSV</strong>-Fanclub! Am 20.03.2009 erhielten<br />

wir im Rahmen eines Fanclubtreffens<br />

im Presseraum unseres Volksparkstadions aus<br />

den Händen von Mladen Petric unsere OFC-<br />

Urkunde.<br />

Unser <strong>HSV</strong>-Fanclub Lappanrauten sieht sich in<br />

erster Linie als Anlaufstelle aller in und um Oldenburg<br />

ansässigen <strong>HSV</strong>-Fans. Einer unserer<br />

zentralen Leitsprüche lautet: „Gemeinsam tragen<br />

wir die Raute im Herzen und werden unsere<br />

Liebe zum <strong>HSV</strong> weitertragen, auf dass in<br />

Oldenburg wieder Blau-Weiß-Schwarz getragen<br />

und gelebt wird!“ Um dieses Vorhaben<br />

voranzutreiben, sehen wir unseren <strong>HSV</strong>-Nachwuchs<br />

als wichtige Säule unseres Handelns<br />

und Denkens, dafür steht der Zusatz „Der Familien-Fanclub“.<br />

Am 18.09.2008 erschien in<br />

der Lokalausgabe der Nordwest Zeitung ein<br />

erster ausführlicher Pressebericht über unseren<br />

<strong>Club</strong> unter der Überschrift „Blauer Farbtupfer<br />

im grünen Werder-Land“, welcher erfreulicherweise<br />

einen enormen Anstieg unserer Mitgliederzahl<br />

zur Folge hatte.<br />

Namensgeber unseres Fanclubs sind das Oldenburger<br />

Wahrzeichen der „Lappan“ (Glockenturm<br />

eines der ehemaligen fünf Stadttore<br />

Oldenburgs) und das <strong>HSV</strong>-Logo die blau-weißschwarze<br />

„Raute“.<br />

Zu den wichtigen Veranstaltungen unseres<br />

Fanclubs ausgerichtet auf alle Altersgruppen<br />

zählen unser jährlich stattfi ndendes Sommerfest,<br />

Weihnachtsfeiern sowie Teilnahmen an<br />

Aktionen befreundeter Fanclubs. Wir organisieren<br />

daher stets Spiele für „Groß und Klein“<br />

und bekommen oft Besuche anderer OFCs. Re-<br />

44<br />

Lappanrauten<br />

Text Eric Opel und Uwe Papa · Fotos Eric Opel<br />

gelmäßige Berichte in der lokalen Presse führen<br />

zu neuen Kontakten.<br />

Viele unserer Mitglieder fahren aktuell „in Eigen-Regie“<br />

zu den Heim- und Auswärtsspielen.<br />

Ziel ist es, künftig eigene Fahrten oder<br />

gemeinsame Fahrten mit anderen Fanclubs<br />

durchzuführen. Eigene <strong>Club</strong>-Fanware kann bequem<br />

über unsere Homepage bestellt werden.<br />

Pro Bundesliga-Saison wird ein kostenloses<br />

Online Tipp-Spiel auf unserer Homepage organisiert.<br />

Der Gewinner erhält am Ende unseren<br />

begehrten Wanderpokal.<br />

Wer hat´s schon gesehen?<br />

Legendär war die Versteigerung eines<br />

von unserem ehemaligen 2. Vorsitzenden<br />

(† Kalle Mitwollen) gebauten „<strong>HSV</strong>-Vogelhauses“.<br />

Marinus Bester hat es für die Aktion<br />

zur „Rettung des deutschen Spatzes“ ersteigert<br />

und seit Dezember 2008 hat unser geliebtes<br />

„Volksparkstadion“, wohl als einziges<br />

Stadion auf der Welt“, ein eigenes Vogelhaus<br />

noch dazu im passenden Vereins-Outfi t. Voll<br />

ausgestattet mit Futterhaus, Vogelnest, Balkon<br />

und „<strong>HSV</strong>-live – Sattelitenschüssel. Zu bewundern<br />

ist das gute Stück an der Ost-Tribüne<br />

auf der linken Seite beim Spieler-Parkplatz.<br />

Bisherige Highlights<br />

Ein erstes Highlight war die regionale OFC-<br />

Veranstaltung vom 08.12.2008 bei uns in Oldenburg.<br />

Ursprünglich war ein Fanclubbesuch<br />

der <strong>HSV</strong>-Spieler Thiago Neves und Alex Silva<br />

geplant. Wegen einer Verletzung Alex Silvas<br />

beim Auswärtsspiel in Köln musste seitens des<br />

<strong>HSV</strong> aber kurzfristig umdisponiert werden, so<br />

dass „Jojo“ Liebnau, Manfred Ertel sowie Ex-<br />

Spieler und <strong>HSV</strong>-Team-Manager Marinus Bes-<br />

ter für die Veranstaltung gewonnen werden<br />

konnten, welche den ca. 150 auch aus anderen<br />

OFC Fanclubs angereisten Fans Rede und Antwort<br />

standen und einige sehr interessante Hintergrundinformationen<br />

zur anstehenden Wahl<br />

des Aufsichtsrates lieferten.<br />

Im Dezember 2009 wurde der im Jahr zuvor<br />

ausgefallene Spielerbesuch in Oldenburg<br />

nachgeholt. 50 Lappanrauten und weitere 80<br />

angereiste <strong>HSV</strong>-Fans befreundeter Fanclubs<br />

aus der Umgebung begrüßten unsere Spieler<br />

Bastian Reinhardt und Michael Tavares. In lockerer<br />

Atmosphäre und aller Offenheit standen<br />

Spieler und Chef des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />

Ralf Bednarek den Fragen aller Fans Rede<br />

und Antwort. Gegen Ende der Veranstaltung<br />

ließen es sich die Spieler nicht nehmen, allen<br />

Fans in Form von Autogrammkarten und persönlichen<br />

Widmungen auf verschiedenen mitgebrachten<br />

Utensilien zu danken. Ein Duell im<br />

Torwandschießen rundete diesen wirklich gelungenen<br />

Adventsnachmittag ab.<br />

Unsere Mitgliederzahl beträgt derzeit 76 Lappenrauten.<br />

Mehr über uns unter<br />

Homepage: www.lappanrauten.de<br />

Mail-Adresse: mail@lappenrauten.de<br />

Vereinslokal: „Match“, Klingenbergstr. 193,<br />

26133 Oldenburg<br />

supporters news


<strong>HSV</strong> Föhr ever Text Uwe Stammer · Fotos Michael Strauß und Dirk Jensen<br />

Fünf Jahre ist es her, da nahmen sich<br />

einige Insulaner vor, die Insel Föhr für<br />

immer in blau-weiß-schwarze Farben<br />

zu hüllen. Zur Gründungsversammlung eines<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclubs am 1. November 2005 erschienen<br />

65 <strong>HSV</strong> -Fans im „Black Pearl“, bis<br />

heute unsere Stammkneipe.<br />

Keiner hatte damals eine Vorstellung davon,<br />

dass sich bis zum Jahre 2010 knapp<br />

240 Mitglieder – vom Einjährigen bis zum<br />

Siebzigjährigen – unter dem Dach des <strong>HSV</strong><br />

FÖHR EVER vereinigen würden. Neben Insulanern<br />

haben sich auch viele <strong>HSV</strong>-Fans aus<br />

dem gesamten Bundesgebiet dem Fanclub<br />

angeschlossen – aus Liebe zum <strong>HSV</strong> und<br />

zur Insel Föhr.<br />

Viele kleine und große Höhepunkte hat der<br />

<strong>HSV</strong> FÖHR EVER erlebt. Viele Fahrten zu<br />

Heimspielen (mit Fähre, Bus und Motorboot),<br />

Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und als bisheriges<br />

Highlight, der Besuch von David Jarolim<br />

auf unserer Insel, der 100 kleine und<br />

große <strong>HSV</strong>er ins Black Pearl lockte.<br />

Einer der Hauptgründe bei uns, den Fanclub<br />

zu gründen, war, gemeinsam Fahrten<br />

zu <strong>HSV</strong>-Spielen zu organisieren. Als Insulaner<br />

schaffen wir es nach einem Spiel nur<br />

selten noch die letzte Fähre zu unserer Insel<br />

zu erwischen.<br />

Gemeinsam hat man es da natürlich leichter,<br />

denn bei einer Fahrt mit 50 Personen hat<br />

man die finanzielle Möglichkeit ein Motorboot<br />

zu chartern, welches einen auch spät<br />

in der Nacht wieder auf unsere Insel bringt!<br />

Für ein Heimspiel im Volkspark nehmen wir<br />

zwölf Stunden Fahrt gerne in Kauf – meistens<br />

ist es das auch wert!<br />

Ausgabe 65<br />

Bei unseren Festen sind in der Regel immer<br />

um die 100 Mitglieder anwesend z. B., um<br />

gemeinsam zu grillen, Kicker- oder Dartturniere<br />

zu spielen oder bei der alljährlichen<br />

Weihnachtstombola einen der vielen Preise<br />

zu ergattern. Die Tombola mit gestifteten<br />

Gewinnen ist ein Höhepunkt der jährlichen<br />

Weihnachts- bzw. Nikolausfeier. Der Reinerlös,<br />

der bis jetzt jedes Jahr ungefäh 600 Euro<br />

betrug, wird einem guten Zweck gespendet.<br />

Besonders liegen uns dabei der Sport und<br />

die Jugend am Herzen. In den Genuss einer<br />

Spende kamen bisher zum Beispiel die<br />

Jugendabteilung des Föhrer Fußballvereins<br />

FSV Wyk, das Jugendzentrum und auch mal<br />

der Förderverein unseres kleinen Inselkrankenhauses.<br />

Der absolute Höhepunkt unserer fünf Fanclubjahre<br />

war der Besuch unseres damali-<br />

gen Kapitäns David Jarolim im April 2008.<br />

Gehofft hatten wir natürlich immer mal auf<br />

den Besuch eines Spielers bei uns, aber die<br />

recht weit entfernte Insellage lässt unsere<br />

Chancen sinken.<br />

Der <strong>HSV</strong> hat es aber möglich gemacht, und<br />

so schwebte bei strahlendem Sonnenschein<br />

um 14.00 Uhr eine Cessna mit David und seiner<br />

Denisa auf unserem kleinen Flugplatz<br />

ein. Zur Abholung hatten wir ein Käfer-Cabriolet<br />

auf <strong>HSV</strong> „gepimpt“ und Präsi Uwe<br />

und Vize Stefan konnten die beiden Gäste<br />

– sichtlich glücklich, auf dem kleinen Rasenplatz<br />

gelandet zu sein – in Empfang nehmen.<br />

Auf direktem Weg ging es ins Black Pearl,<br />

wo die 100 Fans David einen begeisternden<br />

Empfang bereiteten. Eine Stunde stand Jarolim<br />

Rede und Antwort und beantwortete<br />

geduldig alle Fragen, auch die, die bei einer<br />

normalen Pressekonferenz nie gestellt werden.<br />

Bevor es für das Gruppenfoto zu Fuß<br />

an den nahegelegenen Strand ging, schrieb<br />

David geduldig Autogramme und durfte die<br />

Ehrenmitgliedschaft im <strong>HSV</strong> FÖHR EVER entgegennehmen.<br />

Auf der Rückfahrt zum Flugplatz konnten wir<br />

unsere Gäste noch auf ein leckeres Fischbrötchen<br />

einladen und für ein wenig Sightseeing<br />

war auch noch Zeit.<br />

Sehr gerne begrüßen wir wieder mal einen<br />

so sympathischen <strong>HSV</strong>-Profi!<br />

Nach fünf aufregenden <strong>HSV</strong>-Fanclub-Jahren<br />

freuen wir uns auf weitere tolle Jahre und<br />

dass wir dann gemeinsam mit unserem <strong>HSV</strong><br />

auch endlich wieder Titel feiern können.<br />

45


Wir möchten euch allen einen<br />

Einblick in die Entstehungsgeschichte<br />

unseres <strong>HSV</strong>- Fanclubs,<br />

den <strong>HSV</strong>- Rabauken, gewähren.<br />

Ende April entschloss sich Andreas nach langem<br />

Hin und Her einen eigenen <strong>HSV</strong>- Fanclub<br />

zu gründen. Ein Name fiel Andreas<br />

nachts bei einem kühlen Bierchen ein und<br />

schon waren die „<strong>HSV</strong>- Banausen“ geboren.<br />

Durch mein technisches Know- how konnten<br />

wir sehr schnell eine Domain mieten,<br />

eine HP und ein Forum erstellen, welche uns<br />

von Anfang an als Kommunikationsplattform<br />

dienten. Die Homepage ist (nun) unter<br />

http://hsv-rabauken.de/ zu erreichen. Unter<br />

http://forum.hsv-rabauken.de/ findet man<br />

unser Forum.<br />

Der Sitz war damals noch im „Grünen Bereich“,<br />

in Ostfriesland. Von daher war es<br />

sofort klar, dass die <strong>HSV</strong>- Banausen bundesweit<br />

agieren sollten. Da sind wir, so glaubten<br />

wir, der einzige <strong>HSV</strong>- OFC. Da standen<br />

wir nun im Forum am Anfang mit zwei bis<br />

vier Leuten. Durch Mundpropaganda konnten<br />

wir schnell einige Anhänger finden. Wir<br />

wurden schnell ein kleiner fester Stamm: Alle<br />

hingen sich sehr rein, um diese Sache mit viel<br />

Elan voranzutreiben.<br />

Ende Mai waren der grundsätzliche Aufbau<br />

der Homepage und des Forums fertig. Zu<br />

dieser Zeit wurde auch der erste Moderator<br />

des Forums bestimmt. Auch wenn unsere<br />

Aktivitäten bis dahin hauptsächlich im Inter-<br />

46<br />

<strong>HSV</strong>-Rabauken<br />

Text Andreas Koch · Fotos Anette Nolden und Sascha Habeck<br />

net abliefen, war schon zu erkennen, dass<br />

die Rabauken sich schon sehr bald regelmäßig<br />

im realen Leben treffen würden. Ein weiterer<br />

„Techniker“ kam ins Team, viele Leute<br />

meldeten sich an. Im Juli waren Homepage<br />

und Forum in einem Stadium, von dem wir<br />

selber sagen konnten: „Das kann sich sehen<br />

lassen.“ Nun wollten wir auch OFC werden!<br />

Dann kam der Rückfall. Was war passiert?<br />

Wir mussten unseren OFC- Namen ändern,<br />

da es schon einen OFC- Namen „Klausen-<br />

Banausen“ gab. Wir versuchten alles, den<br />

Namen zu halten, aber es klappte nicht. Es<br />

wurde eine Umfrage gestartet und es kam<br />

dabei der Name „<strong>HSV</strong>- Rabauken“ raus. Mit<br />

dem Umzug von Andreas wurde der Sitz der<br />

<strong>HSV</strong>- Rabauken nach Uelzen verlegt. Schnell<br />

schlossen sich uns wieder viele Leute aus<br />

dieser Region an.<br />

Offi zieller <strong>HSV</strong>-Fanclub wurden wir dann am<br />

03.11.2009. Unsere OFC- Grundphilosophie<br />

ist ganz klar: Den <strong>HSV</strong>, die Mannschaft überall<br />

zu supporten und versuchen, bei allen Spielen<br />

dabei zu sein, was uns bisher ganz gut gelungen<br />

ist. Wir fahren auch gemeinsam zum<br />

Training unserer Jungs, was immer mit einem<br />

schönen Tag in der schönsten Stadt der<br />

Welt verbunden wird. Durch solche Aktivitäten<br />

sind große Freundschaften unter uns<br />

entstanden, die auch über das <strong>HSV</strong>- Leben<br />

hinausreichen. Unter dem Motto: „<strong>HSV</strong>- Rabauken<br />

helfen“, konnten wir einem kleinen<br />

Jungen, der seine Mutter verloren hat, einen<br />

schönen Tag mit dem <strong>HSV</strong> bescheren. Für etwaige<br />

Aktionen sind wir immer zu haben.<br />

Zu Anfang war es zwar sehr schwer „bundesweit“<br />

zu agieren, jedoch hat sich hier<br />

der Vorteil des Internets und des Forums<br />

gezeigt. Inzwischen gibt es auch regionale<br />

Rabauken- Beauftragte. Als erstes gab es<br />

Beauftragte für den Kreis Ostwestpfahlen-<br />

Lippe, wo wir inzwischen viele Anhänger haben.<br />

Schnell wurden viele Sachen geplant,<br />

Fahrten und Treffen organisiert. Inzwischen<br />

trifft man uns bei jedem Spiel des <strong>HSV</strong> an,<br />

auch wenn es ins Ausland geht! Hier kann<br />

man eine kleine Übersicht finden aus welchen<br />

Bereichen Deutschlands wir kommen.<br />

Leider fehlen uns noch Mitglieder aus den<br />

neuen Bundesländern.<br />

Im Dezember wurde auch unser erster Rabauken-<br />

Fanartikel fertig gestellt. Es war<br />

ein Schlüsselband. Nun gibt es Aufkleber,<br />

Schlüsselband, Kaffebecher, Doppelhalter,<br />

Kapuzenpullover etc. Unser bestes Stück ist<br />

unsere Zaunfahne, die es auch schon früh<br />

gab. Darauf sind wir alle besonders stolz,<br />

da es eben unser Aushängeschild ist. Sie ist<br />

2,30 m lang und 1,20 m breit. Für andere<br />

OFCs ist es normal, dass man so etwas besitzt,<br />

aber wir sind eben stolz darauf, das<br />

alles in so kurzer Zeit geschafft zu haben.<br />

Inzwischen gibt es schon eine zweite größere<br />

Zaunfahne, die nun auch im Fernsehen<br />

und auf Bildern besser zu sehen ist.<br />

Schnell wurden auch Freundschaften zu<br />

anderen Fanclubs besiegelt.Darunter z. B.<br />

die OFCs „<strong>HSV</strong>-Fanatics“, „Blue Signs Hohenwestedt“,<br />

„Lappenrauten Oldenburg“,<br />

„Schwäne Neumünster“, „<strong>HSV</strong>-OFC Die<br />

Sternschnuppen“, „NUR DER <strong>HSV</strong> Schweiz“<br />

und „<strong>HSV</strong>-Freunde Lübeck“. Desweiteren<br />

pflegen wir gute Kontakte zu einem Fanclub<br />

von Hannover 96. Außerdem haben wir auch<br />

supporters news


Kontakte zu den regionalen <strong>HSV</strong>- OFCs,<br />

wie z. B. „Legion Uelzen“ oder „Born in<br />

1887“. Der ist ebenfalls aus Uelzen. Zu<br />

vergessen ist natürlich nicht der <strong>HSV</strong>- OFC<br />

aus Bad Bevensen.<br />

Zuletzt müssen wir noch die Freundschaft<br />

zu den Künstlern „Elvis“, „Mr. Meat“ und<br />

„KC The Jin“ nennen. Das letzte Video von<br />

Elvis` „Ole – <strong>HSV</strong>“ wurde in Zusammenarbeit<br />

mit uns gedreht: http://www.youtube.<br />

com/watch?v=ZJBVT0vm7yo.<br />

Unsere Mitgliederzahl im OFC steht nun<br />

bei ca. 106 Leuten (inkl. Kinder), im Forum<br />

tummeln sich aber schon an die ca.<br />

300 User (davon aber auch viele Leute, die<br />

nur lesen), die immer wieder für frischen<br />

Wind sorgen. Wenn man im Forum gemeldet<br />

ist, heißt es nicht, dass man auch im<br />

OFC sein muss. Dazu besteht keine Pflicht.<br />

Zu den Auswärtsfahrten reisen wir meistens<br />

mit der Deutschen Bahn, da es<br />

schwierig ist einen Bus zu chartern. Das<br />

kommt natürlich dadurch, dass wir aus<br />

ganz Deutschland kommen und nicht zusammen<br />

fahren können. Es ist jedes Mal<br />

ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn wir<br />

neue Gesichter aus dem Forum kennen lernen<br />

oder sich alle wiedersehen.<br />

Wir treffen uns auch außerhalb von <strong>HSV</strong>-<br />

Spielen. So veranstalten wir regelmäßig<br />

Grillabende. Ein großer Event war im Juli<br />

2010. Dort haben wir unser erstes großes<br />

Treffen veranstaltet. Neben Grillen,<br />

Feiern, über Fußball und besonders den<br />

<strong>HSV</strong> diskutieren, konnten wir ein Spiel gegen<br />

die <strong>HSV</strong>- Altliga absolvieren. Das war<br />

natürlich ein großes Erlebnis für alle. Ein<br />

solches Fest wollen wir jährlich wiederholen,<br />

beim nächsten Mal vielleicht auch ein<br />

kleines Turnier gegen andere OFCs ausrichten.<br />

Insgesamt sind wir vollauf zufrieden mit<br />

der Entwicklung von unserem OFC. Wir<br />

haben in so kurzer Zeit viel erreicht, was<br />

uns natürlich auch etwas stolz macht. Es<br />

schließen sich immer neue Leute an, wir<br />

sind eine große eingeschworene Gemeinschaft.<br />

Wir hoffen, wir konnten euch einen kurzen<br />

Einblick in unseren Fanclub verschaffen.<br />

Wenn Fragen bestehen, kann man uns<br />

gerne anschreiben.<br />

Wir verbleiben bis dahin mit schwarzweiß-blauen<br />

Grüßen.<br />

Ausgabe 65<br />

Interview mit Nicole Peters Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist beim <strong>HSV</strong><br />

vor allem für die Fanbetreuung zuständig.<br />

Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Bundesliga-Vereinen wird die Fanbetreuung<br />

bei uns von Fans selber durchgeführt.<br />

Während bei den Bayern oder in<br />

Wolfsburg ehemalige Spieler einen Job als<br />

Fanbetreuer nach der aktiven Karriere bekommen,<br />

werden bei uns die Fans von Fans<br />

betreut. Denn alle Mitarbeiter und auch die<br />

Mitglieder der Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s kommen aus der Fanszene.<br />

Unsere Fanbeauftragten sind durch die Arbeit<br />

an „vorderster Front“ wahrscheinlich<br />

allen bekannt, aber auch hinter den Kulissen<br />

gibt es viel zu tun. Inzwischen arbeiten 15<br />

festangestellte Mitarbeiter beim <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>. Nicole Peters, 32 Jahre, arbeitet beim<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> in der Fan-<strong>Club</strong>-Betreuung.<br />

Sie ist seit über 15 Jahren <strong>HSV</strong>-Fan. Am<br />

Wochenende besucht sie die Heimspiele<br />

(Dauerkarte seit 2000) und auch viele Auswärtsspiele<br />

des <strong>HSV</strong>. Die sn sprach mit Nicole<br />

über die OFCs des <strong>HSV</strong>.<br />

supporters news: Seit wann arbeitest du<br />

beim SC und was sind deine Aufgaben?<br />

Nicole Peters: Ich habe im August 2006<br />

beim SC in der Fan-<strong>Club</strong>-Betreuung angefangen.<br />

Ich kümmere mich um viele administrative<br />

Aufgaben. Unter anderem<br />

verwalte ich die Kontaktdaten, kümmere<br />

mich um Anfragen der Fan-<strong>Club</strong>s, bin aber<br />

auch für das Inkasso der Fan-<strong>Club</strong>-Beiträge<br />

zuständig.<br />

supporters news: Fan-<strong>Club</strong>-Beiträge?<br />

Nicole Peters: Ja, die OFCs zahlen eine jährliche<br />

Gebühr von 60,00 Euro, die allerdings<br />

entfällt, wenn in einem Fan-<strong>Club</strong> mindestens<br />

zehn <strong>HSV</strong>-Mitglieder sind.<br />

supporters news: Warum sollte ich mit meinen<br />

Freunden einen Fan-<strong>Club</strong> gründen?<br />

Nicole Peters: Natürlich geht es darum, mit<br />

seinen Freunden die <strong>HSV</strong>-Leidenschaft gemeinsam<br />

zu leben. Es geht um Zusammenhalt<br />

und natürlich auch eine Menge Spaß.<br />

Aber der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> bietet den offiziellen<br />

Fan-<strong>Club</strong>s auch einiges. Wir zahlen<br />

zum Beispiel auf Antrag einmal im Jahr ei-<br />

nen Zuschuss für Fan-<strong>Club</strong>-Reisen zu Spielen<br />

des <strong>HSV</strong>, unterstützen die OFCs bis zu<br />

zweimal im Jahr mit Sachpreisen für Tombolas<br />

bei Fan-<strong>Club</strong>-Feiern und zu Weihnachten<br />

gibt es ein kleines Überraschungsgeschenk.<br />

Es gibt Ermäßigungen für den Einkauf von<br />

<strong>HSV</strong>-Merchandise-Produkten. Außerdem erhalten<br />

die OFCs über unseren Newsletter<br />

vorab Informationen rund um den <strong>HSV</strong>. Beliebt<br />

sind auch immer die OFC-Versammlungen,<br />

die im Presseraum des Stadions nach<br />

Heimspielen durchgeführt werden. Meistens<br />

kommt ein Profi vorbei und die <strong>HSV</strong>-Fans<br />

können mal persönlich fragen, Autogramme<br />

bekommen oder Fotos mit dem Spieler machen.<br />

In erster Linie geht es aber natürlich<br />

darum, unseren <strong>HSV</strong> auch über die Fan-<br />

<strong>Club</strong>s nach außen zu repräsentieren.<br />

supporters news: Zum Abschluss eine persönliche<br />

Frage: Was war dein schönstes<br />

<strong>HSV</strong>-Erlebnis?<br />

Nicole Peters: Das ist schwer zu sagen, da<br />

ist viel passiert in den letzten Jahren. Aber<br />

besonders schön war sicherlich jeder Sieg<br />

im Stadtderby gegen Braun-Weiß. Deshalb<br />

freue ich mich auch schon ganz besonders<br />

auf das Heimspiel im Februar!<br />

47


Hamburgian 1887 Oberhessen<br />

Die Liebe und Identifikation zum <strong>HSV</strong><br />

sind nicht auf Hamburg oder Norddeutschland<br />

begrenzt. Dies ist in vielen<br />

Teilen der Republik so und auch in der<br />

Mitte Deutschlands, in der Region Oberhessen,<br />

gelegen zwischen Kassel und Frankfurt,<br />

nicht anders.<br />

<strong>HSV</strong>-Fans gab es hier schon immer. Dies resultiert<br />

hauptsächlich aus der Uwe Seeler-Zeit oder<br />

aus der glorreichen Ära unter Zebec/Happel in<br />

den 70er und 80er Jahren. Nur waren sie in der<br />

Masse schwer ausfi ndig zu machen oder sie gaben<br />

sich nicht zu erkennen, denn Fanutensilien<br />

außerhalb des Stadions zu tragen kam ja erst<br />

in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in Mode.<br />

Wolfgang Pfeiffer und Bertram Bonacker zählen<br />

ebenfalls zu den Fans, die während der Ära<br />

Zebec/Happel zum <strong>HSV</strong> fanden. Zu der Zeit<br />

spielte aber weniger der multimediale Einfl uss<br />

eine Rolle, auch die Eltern übernahmen nicht<br />

die Aufgabe das Herzblut eines Vereins zu vererben,<br />

vielmehr war es wohl die erfolgreiche<br />

Zeit, als der <strong>HSV</strong> über Monate und Jahre die ersten<br />

beiden Plätze während der Saison und auch<br />

nach dem 34. Spieltag zierte. Verstärkt wurde<br />

die Attraktivität des <strong>HSV</strong> durch Zeitungs- und<br />

regelmäßige Sportschaupräsenz, denn damals<br />

wurden nur 4-5 ausgewählte Spiele, meist von<br />

den Top-Mannschaften, am Samstagabend gezeigt.<br />

Heute würde man solche Leute womöglich<br />

als „Erfolgsfans“ bezeichnen.<br />

Der Fanclub Blaue-Jungs-Munster ist ein<br />

Familienclub, der sich auf die Fahne<br />

geschrieben hat, Familien eine Chance<br />

zu geben, am Geschehen rund um unseren<br />

<strong>HSV</strong> teilzunehmen. Wichtig ist uns dabei, den<br />

Nachwuchs zu integrieren. Unser jüngstes Mitglied<br />

ist ein Jahr alt. Um allen Mitgliedern die<br />

48<br />

Blaue Jungs Munster<br />

Nachdem sich die Wege von diesen beiden<br />

<strong>HSV</strong>-Fans irgendwann gekreuzt hatten, fasste<br />

man im Januar 2003 den Entschluss, einen<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub für die Region Oberhessen zu<br />

gründen. Über einen kleinen Zeitungsartikel<br />

wurden erste <strong>HSV</strong>-Fans aufmerksam und relativ<br />

schnell merkte man, dass hier ein „schlafender<br />

Riese“ geweckt wurde. Zu Spitzenzeiten<br />

zählte der Fanclub über 120 Mitglieder! Derzeit<br />

sind es, nach Bereinigung von Karteileichen,<br />

immer noch 105. Trotz der über 400 km zum<br />

Volkspark werden im Schnitt pro Saison 15-20<br />

Spiele besucht – vor allem auswärts und bezogen<br />

auf alle Wettbewerbe. Eine Besonderheit<br />

ist dabei, dass vorzugsweise die Spielorte<br />

mit dem Wochenendticket der Bahn angereist<br />

werden, wenn das von den Verbindungen her<br />

möglich ist.<br />

Diese Fahrten sind abwechslungsreich, abenteuerlich<br />

und mit vielen, meist fl üchtigen Bekanntschaften<br />

verbunden. Kurzum: Bei diesen<br />

Text+ Foto Torsten Schrödinger<br />

Text Bertram Bonacker · Foto <strong>HSV</strong> OFC Hamburgian 1887 Oberhessen<br />

Gelegenheit zum geselligen Zusammensein zu<br />

geben, veranstalten wir im Sommer ein großes<br />

Grillfest und eine Weihnachtsfeier in der Adventszeit<br />

mit gutem Essen und Geschenken.<br />

Wir besuchen auch diverse Freizeitparks und<br />

kegeln zweimal im Jahr. Die Heimspiele des<br />

<strong>HSV</strong> besuchen wir regelmäßig. Der Besuch di-<br />

Fahrten stimmt oft das Gesamtpaket – unabhängig<br />

vom Spielausgang.<br />

In der Regel bieten wir auch eine gemeinsame<br />

Busfahrt pro Saison für die Mitglieder nach<br />

Hamburg an. Im Frühjahr 2010 konnten dann<br />

die vereinseigenen Räumlichkeiten, die mit viel<br />

Eigenleistung und Liebe zum Detail geschaffen<br />

wurden, bezogen werden. Dort trifft man sich<br />

in der sogenannten „Rauten-Ritze“, um die<br />

Spiele im Fernsehen zu verfolgen, denn nicht<br />

alle haben die Möglichkeit regelmäßig im Stadion<br />

vor Ort zu sein. Erwähnenswert ist auch<br />

noch die sehr übersichtlich gestaltete Homepage<br />

des Fanclubs „Hamburgian 1887 Oberhessen“,<br />

so der offi zielle Name.<br />

Unter www.hsv-oberhessen.com wird man immer<br />

zeitnah durch Berichte und Bilder über unsere<br />

Aktivitäten informiert.<br />

Die relativ hohe Frequenz an Besucherzahlen<br />

deutet darauf hin, dass dies auch entsprechend<br />

honoriert wird.<br />

verser Auswärtsspiele ist auch geplant. Alle, die<br />

Spaß am <strong>HSV</strong> haben, können sich gegen einen<br />

geringen Unkostenbeitrag, einen Platz im Bus sichern.<br />

Auch Gästefans sind bei uns willkommen.<br />

Mit Gewalt haben wir nix am Hut!<br />

Unsere Mitglieder sind im Alter von 13 Monaten<br />

bis 65 Jahre, alle haben sie großen Spaß<br />

am <strong>HSV</strong>. Die Mitgliederanzahl ist bei uns auf<br />

50 Mitglieder begrenzt. Hermann Rieger ist bei<br />

uns Ehrenmitglied und besucht den Fanclub<br />

des Öfteren in unserem Vereinslokal in Breloh.<br />

Der Fanclub wird von Torsten Schrödinger aus<br />

Munster geleitet. Auch als ehrenamtlicher <strong>HSV</strong><br />

-Botschafter bekannt. Dieses Jahr haben wir unser<br />

fünfjähriges Jubiläum gefeiert und es sollen<br />

noch viele schöne und erfolgreiche Jahre folgen.<br />

Unsere Heimat, unsere Liebe mit den Farben<br />

schwarz- weiß-blau, 1887, das ist unser <strong>HSV</strong>!<br />

supporters news


<strong>HSV</strong> OFC Lohbrügge<br />

Gegründet am 28.Mai 1980, nach der unglücklichen 0:1 Niederlage<br />

im EP-Endspiel in Madrid gegen Notthingham, getreu<br />

dem Motto „Jetzt erst recht“. Zunächst waren wir immer ca.<br />

20 Mitglieder, derzeit sind wir noch 17 Mitglieder. Von den Gründern<br />

bin nur ich noch dabei, leite den FC von der ersten Minute bis heute.<br />

Unser Bestreben war immer, den <strong>HSV</strong> zu unterstützen, überall gut zu<br />

präsentieren, Freundschaften und die Gemütlichkeit im FC zu pflegen.<br />

Das ist uns, glaub ich, all die Jahre gut gelungen.<br />

Ein weiterer Punkt ist unsere soziale Einstellung – die Betreuung unserer<br />

Senioren mit Busfahrten oder des ehemaligen <strong>HSV</strong>- Zeugwartes<br />

Rudi Gutmann nach Schlaganfall sowie die traditionellen Aktionen bei<br />

Festlichkeiten oder Ausstellungen mit Spenden für Kinderkrebshilfe<br />

bzw. auch das Kinderhospiz Sternenbrücke. So haben wir in den 30<br />

Jahren unseres Bestehens über 25.000 € gesammelt und gespendet.<br />

Freunschaftliche Kontakte bestehen seit vielen Jahren zu den Fanclubs<br />

Main-Spessart, Holzfass-Freunde in Bochum und ganz doll zu<br />

unseren Mitgliedern und Freunden in Freiburg, wo wir im Dezember<br />

wieder zum <strong>HSV</strong>-Spiel sind.<br />

Große Erlebnisse und bleibende Erinnerungen waren immer die Spieler-<br />

bzw. Trainerbesuche im Stammlokal (über 100 in den 30 Jahren),<br />

Ausgabe 65<br />

Text + Fotos Friedl Schuler<br />

wobei natürlich ganz besonders die Treffen mit Ernst Happel, Uwe<br />

Seeler zu den Höhepunkten zählen. Auch die Treffen mit Spielern<br />

waren immer spannend, festgehalten in 32 Fotoalben, die unterhaltsam<br />

unsere Fanclub-Geschichte präsentieren. Zu sehen sind diese<br />

auch immer mit allen anderen gesammelten Raritäten auf unserer<br />

Ausstellung (alle 2 Jahre) eventuell auch mal im <strong>HSV</strong>-Museum oder<br />

in der Arena als Sonder-Ausstellung.<br />

Aber auch die jährlichen Ausfahrten, meistens über drei Tage, mit<br />

vielen Erlebnissen, tollen Spielen und Besuch bei Freunden sind<br />

heute noch oft unterhaltsame Gesprächs-Themen.<br />

49


Zwischen Dosenbier auf dem Fahrrad<br />

und dem Ärger über Marcel Maltritz<br />

im Bus …<br />

Fanclubs, die den <strong>HSV</strong> unterstützen, gibt es<br />

wie Sand am Meer. Und die Frage stellt sich:<br />

Was ist daran besonders? Wir würden unseren<br />

Fanclub nicht als besonders cool darstellen.<br />

Natürlich sind die Auswärtsfahrten der<br />

Los Hopihalidos die geilsten und die Jungs<br />

rocken ungemein. Aber das wird jeder von<br />

seinem Fanclub sagen. Nein, es muss etwas<br />

anderes sein, was die Faszination HaeSVau<br />

in Verbindung mit dem eigenen Fanclub ausmacht.<br />

Sicher, wir werden im Januar 2011 zehn Jahre<br />

jung und gehen alle schon länger zum <strong>HSV</strong>.<br />

Das zehnjährige Jubiläum ist auch etwas Besonderes,<br />

weil der <strong>HSV</strong> in dieser Zeit gefühlt<br />

achtmal fast Meister geworden und dreimal<br />

gerade so dem Abstieg entwischt ist und<br />

wir unzählige Spieler für Götter (BiBaBarbarez<br />

oder Rafael van der Dingsbums) oder die<br />

hinterletzten Rumpelfußballer erklärt haben<br />

(an dieser Stelle einen Gruß an Marcel Maltritz<br />

und Björn Schlicke). Viele Trainer sind gekommen<br />

und gegangen (JARA RAUS!), wobei<br />

mittlerweile auf der Position eine gewisse Beliebigkeit<br />

eingekehrt ist und wir uns davon<br />

nicht mehr emotionalisieren lassen. „Und wir<br />

geh‘n immer noch zum <strong>HSV</strong> …“<br />

50<br />

Los Hopihalidos Text + Fotos <strong>HSV</strong> OFC Los Hopihalidos<br />

Es muss also noch etwas anderes sein, was<br />

einen den Fanclub so lieben lässt. Klar, wir<br />

sehen als Fanclub viele Spiele zusammen und<br />

die eine oder andere Sache wird gemeinsam<br />

auf die Beine gestellt. Die Highlights einer<br />

Saison sind dann die letzten beiden Spiele<br />

wirklich mit (fast) allen Mann zu bestreiten.<br />

Auswärts wird dann immer ein Bus klargemacht,<br />

mit Holsten beladen bis der Arzt<br />

kommt, und dann geht’s ab mit 50 Mann unter<br />

dem Motto: „Los Hopihalidos and friends<br />

on tour“. Da bleibt kein Auge trocken und<br />

kein Busfahrer ohne Frikadelle am Ohr.<br />

Auch unsere Fahrradtouren von Elmshorn<br />

zum Stadion beim letzten Heimspiel sind Tradition<br />

und keiner schafft die mit dem Spitzenwert<br />

von 3,5 Litern Holsten auf 35 Kilometern<br />

wie Stachi. Dort angekommen, wird dann der<br />

Grill angeschmissen und die saftigen Nacken-<br />

Stücke werden zwischen zwei Brötchenhälften<br />

geklatscht. Egal, wie das Wetter ist.<br />

Doch es ist noch etwas anderes, was das Erlebnis<br />

<strong>HSV</strong> im Fanclub so entspannt und ein<br />

Stück weit Zuhause sein lässt. Wenn nämlich<br />

mal so richtiges Scheißwetter in Hamburg<br />

ist und du natürlich zum Heimspiel in<br />

den Volkspark willst, dann ist immer klar, da<br />

geht auf jeden Fall einer mit, ohne dass du<br />

‘nen großen Harry machen musst. Also musst<br />

du nur am Sonnabend zur Bude nach Eidels-<br />

tedt fahren und schon lacht dich jemand an<br />

und drückt dir ein Bier in die Hand. Endlich zu<br />

Hause, was ist das schön! Darauf kann man<br />

sich noch verlassen.<br />

Jetzt machen wir das schon seit bald zehn<br />

Jahre und wie unser Präsi Inge immer sagt:<br />

„Hauptsache, wir gehen in zwanzig Jahren<br />

immer noch zusammen zum <strong>HSV</strong>.“<br />

„…warum wissen wir selber nicht so ganz<br />

genau …“<br />

DOCH, weil es ja wohl mal super wie nur irgendwas<br />

ist, die Jungs regelmäßig zu treffen<br />

und unseren <strong>HSV</strong> zu unterstützen. Darauf ‘ne<br />

HOlstenPIlsenerHAlbeLIterDOse!<br />

supporters news


20er revier Text + Fotos Florian Schinckel<br />

Bereits seit vielen Jahren fahren die Mitglieder<br />

unseres Fanclubs zum <strong>HSV</strong>. Im<br />

alten Volksparkstadion stand man<br />

noch mit mehreren kleinen Gruppen im weiten<br />

Rund verstreut. Mit der Fertigstellung<br />

unseres neuen Volksparkstadions fand sich<br />

dann ein kleiner, aber feiner Haufen im Block<br />

24B ein. Dort haben wir uns mittlerweile mit<br />

ca.15 Leuten gemütlich eingerichtet. Weitere<br />

Mitglieder sind auf den Stehplätzen der Nordtribüne<br />

und dort vereinzelt im Sitzplatzbereich<br />

versprengt zu fi nden.<br />

Nach vielen gemeinsamen Jahren beim Fußball<br />

entschlossen wir uns Anfang 2008, einen<br />

Fanclub zu gründen und diesen auch offi ziell<br />

beim <strong>HSV</strong> anzumelden. Der Name war für uns<br />

alle relativ schnell gefunden: „20er Revier“!<br />

Oft wurden wir gefragt, wieso wir uns denn<br />

„20er Revier“ nennen. Hintergrund: Ein Großteil<br />

des „harten Kerns“ unseres Fanclubs besteht<br />

aus den Kameraden und Kameradinnen<br />

der Feuerwehren aus Elmshorn und dem Umland.<br />

Da Elmshorn als Funkrufziffer im Kreis<br />

Pinneberg mit „20“ angesprochen wird und<br />

alle umliegenden Wehren folgende Ziffern 21 –<br />

28 (inkl. Helgoland) innehaben, war der Name<br />

ein Selbstgänger. Am 16. Februar 2008, dem<br />

Tag vor unserem Heimspiel gegen den VfL Bochum<br />

(3:0), gründeten wir uns dann offi ziell.<br />

Ausgabe 65<br />

Am 26. Februar 2008 sind wir vom <strong>HSV</strong> als<br />

OFC anerkannt worden.<br />

Den Bezug zur Feuerwehr stellen wir auch mit<br />

unserem Logo wieder her: Wie viele Feuerwehren<br />

in Amerika haben wir als Form das „Vierblättrige<br />

Kleeblatt“ gewählt.<br />

Mit der Zeit wuchs unser Fanclub immer weiter.<br />

In unserem Mitgliedersystem zahlt jeder,<br />

der bei uns mitmachen möchte, zu Beginn der<br />

Saison einen Beitrag von 18,87 Euro. Kinder,<br />

Schüler und Auszubildende sind beitragsfrei.<br />

Das gesammelte Geld wird über die Saison<br />

zur Zwischenfi nanzierung von Eintrittskarten,<br />

Merchandising etc. genutzt. Zum Ende der Saison<br />

wird der Beitrag in Form eines gemeinsamen<br />

Grillfestes an alle Mitglieder wieder<br />

ausgeschüttet. Das Alter unserer Mitglieder<br />

geht vom Kleinkindalter bis ins Rentenalter.<br />

Zum Ende der letzten Saison hatten wir knapp<br />

60 Mitglieder.<br />

Vor den Heimspielen treffen wir uns traditionell<br />

in einer Elmshorner Pizzeria. Auch auswärts<br />

sind Mitglieder unseres Fanclubs regelmäßig<br />

vertreten. Für die Daheimgebliebenen haben<br />

wir eine eigene <strong>Club</strong>hütte eingerichtet. Im Garten<br />

eines Mitgliedes schauen wir gemeinsam<br />

die Spiele auf Leinwand an.<br />

Für die Auswärtsspiele wählen wir oft die Touren<br />

des SC oder einen 9-Sitzer, bzw. PKW als<br />

Reisemittel. Im letzten und in diesem Jahr haben<br />

wir eine eigene Bustour nach Hannover<br />

organisiert.<br />

Einige Mitglieder schauen auch mal bei den<br />

Kufencracks des <strong>HSV</strong>s in Stellingen vorbei oder<br />

bei der „Dritten“ in der Landesliga.<br />

Der harte Kern des Fanclubs verbringt neben<br />

der Zeit um den Fußball und die Feuerwehr<br />

auch sonst viel Zeit miteinander. Eine Besichtigung<br />

der Dithmarscher Brauerei im letzten Jahr<br />

war ein Riesenerfolg. Einige Mitglieder fahren<br />

auch gemeinsam zum Hurricane Festival nach<br />

Scheessel oder auf die alle zwei Jahre stattfi ndende<br />

internationale Feuerwehrsternfahrt.<br />

51


Profi s hautnah bei ihren Fans<br />

Berichte der Fanclubs<br />

Super Hamburg, Olé<br />

Im Stammquartier der Kölner <strong>HSV</strong>-Fans, dem Szeneclub Boogaloo,<br />

stand der sympathische Außenverteidiger den zahlreich erschienenen<br />

Fans Rede und Antwort. Bei loungiger Funk-Musik<br />

signierte Dennis Aogo Autogrammkarten und kostete gemeinsam<br />

mit dem <strong>HSV</strong> Supporter Oliver Peters einen eigens für diesen Besuch<br />

zubereiteten Kuchen mit Glasur in Vereinsoptik.<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub Toppenstedt<br />

Auf der sehr gut besuchten Fanclub-Veranstaltung im Gasthaus<br />

Bleecken stand Marcell Jansen zunächst Rede und<br />

Antwort. Das große Verletzungspech des <strong>HSV</strong>, von dem<br />

auch Jansen nicht verschont blieb, war natürlich ein Thema wie<br />

auch die augenblickliche sportliche Situation. Abschließend bedankte<br />

er sich bei den Fans für deren sensationelle Unterstützung,<br />

was nicht selbstverständlich sei und überreichte hierzu eine Collage<br />

als Präsent. Nachdem Jansen danach alle Autogramm- und<br />

Fotowünsche erfüllt hatte, machte er sich wieder auf den Heimweg,<br />

jedoch nicht ohne zuvor die Haus-Spezialität, Currywurst mit<br />

Pommes Frites, verzehrt zu haben.<br />

52<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub Waterkant<br />

In das nordfriesische Ramstedt zum Fanclub Waterkant kamen<br />

der niederländische Vizeweltmeister Eljero Elia, unsere Nachwuchshoffnung<br />

Dennis Diekmeier, das Vorstandsmitglied Oliver<br />

Scheel und Marco Kruse von den <strong>Supporters</strong>. Heiko Tüxen, Vorsitzender<br />

des Fanclubs Waterkant: „Ich bin sehr zufrieden. Das war<br />

ein absolutes Highlight in der Geschichte unseres Fanclubs. Ein<br />

großartiger Nachmittag. Ganz herzlichen Dank an unsere Gäste<br />

und natürlich auch an unseren <strong>HSV</strong>.“<br />

<strong>HSV</strong>-Basis Nordwest<br />

Mit interessierter Anspannung hörten die Anhänger den<br />

Ausführungen „ihrer“ Spieler zu. Jaroslav Drobny, eher<br />

bekannt für sachlich nüchterne Spielweise, versprühte<br />

eine Menge Charme bei seinen Antworten und auch die Lacher<br />

kamen dabei nicht zu kurz. Die Spieler gewährten auch durchaus<br />

Einblicke in die privaten Seiten, denn die Veranstaltung war nicht<br />

öffentlich, sondern nur diesem ausgewählten Kreise der Fans zugedacht.<br />

Eine rundum gelungene Veranstaltung und die Hamburger<br />

Spieler nebst Fanvertretern fühlten sich im O-Ton „Feindesland“<br />

rundum wohl und würden gerne zum nächsten Besuch wiederkommen.<br />

supporters news


<strong>HSV</strong>-Fanclub-1887<br />

Das Treffen begann mit einer allgemeinen Fragerunde. Alle<br />

Fragen rund um den <strong>HSV</strong> wie auch über seine Person wurden<br />

von Heiko Westermann ausführlich beantwortet. Danach<br />

wurde ein Spiel namens „Fan gegen Spieler“ gespielt. Fragen<br />

wie „Wann war der <strong>HSV</strong> zum letzten Mal Deutscher Meister“ (richtige<br />

Antwort: 1983) wurden gestellt. Dieses Spiel gewann Heiko<br />

Westermann, der von Jojo unterstützt wurde, mit 6 zu 4 Punkten.<br />

Die Gruppe „Fan“ scheiterte an der Frage „Wie oft war Ottmar<br />

Hitzfeld Meistertrainer“, die sie mit 8 Mal beantworteten. Richtige<br />

Antwort wäre hier allerdings 7 Mal gewesen. Weiter ging es<br />

mit Autogrammen und Erinnerungsfotos. Abschließend lässt sich<br />

sagen, dass unser Fanclub stolz darauf ist, diesen unvergesslichen<br />

Tag mit Heiko Westermann verbracht zu haben.<br />

Die Hanseaten<br />

Armin Veh besuchte unseren Fanclub in unserer Stammlocation<br />

in Schenefeld. Es wurde sowohl die aktuelle Situation<br />

besprochen sowie auch die Zukunft von unserem <strong>HSV</strong>.<br />

Es wurden kritische Themen aus der Fansszene angesprochen und<br />

wurden von Armin Veh auch sehr genau beantwortet. Die letzten<br />

Kritiker haben nun ein anderes Bild von Armin Veh. Dieser kam<br />

sehr nett und freundlich rüber. Vielen Dank an Armin Veh und Jan<br />

Groninger. Es war ein sehr netter Nachmittag.<br />

Ausgabe 65<br />

Regionaltreffen NDS-West/Bremen<br />

Unter der Leitung des OFC „Dolle Raute“ trafen sich etwa<br />

80 <strong>HSV</strong>er/innen allen Alters (aus 5 verschiedenen OFCs)<br />

in Brake an der Unterweser. Zwei Hamburger Jungs, Piotr<br />

Trochowski und Tunay Torun, ließen es sich nicht nehmen und bedankten<br />

sich persönlich bei den Fans für die Unterstützung und<br />

standen fast zwei Stunden Rede und Antwort, zeigten sich dabei<br />

offen und stellten sich auch Kritik, standen für Fotos zur Verfügung<br />

und schrieben Autogramme. Begleitet wurden die beiden vom Abteilungsleiter<br />

des SC, Ralf Bednarek, der ein tolles Gastgeschenk<br />

übergab. So gab es am Ende viele freudige Gesichter und gerade<br />

die Jüngsten hatten einen ganz besonderen Tag.<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub Emsen<br />

Collin Benjamin beantwortete jede Frage ausgiebig und sehr<br />

ehrlich. Selbst über sportliche Fragen wurde intensiv gesprochen.<br />

Anschließend nahm sich Collin bei den Autogrammwünschen<br />

für jeden Zeit, sodass niemand leer ausging. Es blieb<br />

anschließend sogar noch Zeit für Fotos mit dem <strong>HSV</strong>-Star. Der Spielerbesuch<br />

war ein super Erlebnis. Jeder der Collin erlebte, war äußerst<br />

positiv überrascht von seiner überaus lockeren und ehrlichen<br />

Art. Ein Fußballer mit Herz!<br />

53


<strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien V.o.G.<br />

Fast wie zu Hause fühlten sich die beiden Spieler, die von Teammanager<br />

Marinus Bester begleitet wurden. Von den aktuell 201<br />

Mitgliedern der <strong>HSV</strong>-Fans Ostbelgien waren so gut wie alle erschienen,<br />

um ihren Gästen einen rauschenden Empfang zu bereiten.<br />

Mit dabei war auch der frühere <strong>HSV</strong>-Profi Horst Heese, der Anfang der<br />

Siebzigerjahre den Verein als „Retter des <strong>HSV</strong>“ vor dem Abstieg bewahrte<br />

und seit seinem Wechsel von Hamburg zu AS Eupen in Belgien<br />

lebt. Ruud Van Nistelrooy hatte sich eigentlich darauf eingestellt, mit<br />

den Fans in seiner Muttersprache Niederländisch zu parlieren. Der Holländer<br />

zeigte sich erstaunt, dass hier auch Deutsch gesprochen wird.<br />

Weniger Gedanken darüber machte sich Heung Min Son, der noch am<br />

Tag zuvor in Hannover ein Doppelpack hingelegt hatte. Für die <strong>HSV</strong>-<br />

Fans Ostbelgien war der Besuch von Ruud Van Nistelrooy und Heung<br />

Min Son ein weiterer Höhepunkt in ihrem fünfjährigen Bestehen.<br />

<strong>HSV</strong>-DEAF-Fanclub<br />

Der Vorsitzende Holger Jegminat empfing David Jarolim und<br />

Muhamed Besic. Die zwei Dolmetscher halfen uns beim<br />

Kommunizieren. David Jarolim hat uns viel Interessantes<br />

erzählt, während Muhamed Besic eher zurückhaltend wirkte. Wir<br />

haben uns dennoch gefreut, beide persönlich kennenzulernen. Zum<br />

Schluss überreichte Holger Jegminat an Jarolim und Besic unsere<br />

Schals und brachte ihnen das „I love you“-Zeichen bei. Jetzt hoffen<br />

wir, dass sie ihr Versprechen halten werden, wenn sie ein Tor<br />

schießen, dem Publikum das „ILY“-Zeichen zu zeigen.<br />

54<br />

Hermanns treue Riege<br />

Um 15:00 Uhr war es dann soweit, die Spieler Guy Demel<br />

und Jonathan Pitroipa wurden von den anwesenden Fanclub-Mitgliedern<br />

begrüßt und herzlich aufgenommen. Die<br />

anschließende Talkrunde wurde durch Klaus Manal harmonisch gestaltet.<br />

Gerade von Guy Demel (Pit hielt sich im Hintergrund und<br />

behauptete, sein Deutsch wäre nicht so gut, was aber von Klaus<br />

Manal durch wiederholte Befragung widerlegt wurde)wurden alle<br />

Fragen, auch die kritischen, objektiv und immer ehrlich beantwortet.<br />

Anschließend fand mit beiden Spielern eine Autogramm-Stunde<br />

statt und es konnten Fotos gemacht werden. Vielen Dank an die<br />

beiden Spieler und Hermann Rieger auf diesem Wege alles Gute.<br />

Regionaltreffen Brandenburg/Berlin<br />

Der Fanclubraum war brechend voll und mit gut 70 <strong>HSV</strong>-<br />

Fans erstmals ausgelastet. Alle Fragen, Autogrammwünsche<br />

und Erinnerungsfotos wurden erfüllt. Der Superstar<br />

genoss das Bad in der Menge, als Präsident Karsten Armgardt zum<br />

gemeinsamen Kaffee & Kuchen einlud. Wir dankten Mladen Petric<br />

und dem Zeugwart Mario Mosa für die drei gemeinsamen Stunden<br />

in den Vereinsräumen des <strong>HSV</strong>-Fanclubs Fläming und überreichten<br />

als Dankeschön für beide ein Gläserset mit dem Brandenburger<br />

Stadtwappen, Hamburger Stadtwappen und dem <strong>HSV</strong>-Fanclub-Fläming<br />

Vereinswappen.<br />

supporters news


Nordlichter NF<br />

An der Fragerunde wurde rege teilgenommen und wahrscheinlich<br />

konnten nicht einmal alle beantwortet werden.<br />

Anschließend luden wir die Gäste inkl. der Begleitung zu<br />

einem Spielchen am Kickertisch ein. Das erste Spiel gewann das<br />

Team um Christine Mundt gegen das Team Paolo Guerrero. Im<br />

zweiten Spiel musste sich Yvonne Kosian mit ihrem Mitspieler dem<br />

Team um Michael Oenning geschlagen geben. Parallel zu den Spielen<br />

wurden dann natürlich fleißig Autogramme verteilt, Fotos geschossen<br />

und diverse Gegenstände, Fußbälle und Trikots signiert.<br />

Auch für einen kleinen Schnack zwischendurch war noch Zeit.<br />

1887 O<strong>SN</strong>A <strong>HSV</strong><br />

Vielen Dank an Frank Rost und Andreas Birnmeyer für eine<br />

sehr nette und informative Veranstaltung. Es wurden viele<br />

positive Ereignisse erinnert, aber auch so manch Kritisches<br />

hinterfragt. Frank Rost und Andreas haben sehr ruhig, ausführlich<br />

und gelassen auf jede Frage geantwortet und sie zur vollsten Zufriedenheit<br />

der Fans beantwortet. Hinterher wurden natürlich noch<br />

alle Foto und Autogrammwünsche erfüllt. Wir hoffen natürlich auf<br />

ein baldiges Wiedersehen aller <strong>HSV</strong>er in Osnabrück.<br />

Ausgabe 65<br />

Schlei-Raute<br />

Auf der mit ca. 90 Mitgliedern gut besuchten Veranstaltung<br />

standen die Spieler für Fragen, Autogramme und Fotos zur<br />

Verfügung. Ausdrücklich hervorzuheben war das sympathische<br />

Auftreten der Spieler, die einmal einen Einblick in den Alltag<br />

eines Bundesligaprofis gaben. Den anwesenden Fans wurden alle<br />

Foto- und Autogrammwünsche ohne Zeitdruck erfüllt. Zum Ende<br />

konnte man auf einen rundum gelungenen Tag zurückblicken, wofür<br />

wir uns noch einmal ausdrücklich bei den Spielern Tomàs Rincon<br />

(sowie Übersetzer Dennis), Maxim Choupo-Moting und Volker<br />

Knut vom <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> bedanken möchten.<br />

<strong>HSV</strong>-Fanclub GWB e. V.<br />

Herzlichen Dank erst einmal, es war ein sensationeller Nachmittag.<br />

Bei Canapes, Kaffee und Kuchen gab es eine super<br />

nette Unterhaltung mit Ze Roberto und natürlich auch mit<br />

Jürgen Ahlert, wobei das Sportliche und auch ein wenig Privates<br />

besprochen wurde. Vielen Dank für das Geschenk. Wir freuen uns<br />

über unsere zwei neuen Ehrenmitglieder und konnten diesen auch<br />

ein kleines privates Geschenk mit nach Hamburg geben. Ein wirklich<br />

super, entspannter, lockerer Nachmittag, bei dem dann auch<br />

alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt wurden.<br />

55


OFC-Versammlungen<br />

Eine Informationsveranstaltung der besonderen Art<br />

Text Philipp Piepiorka · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Die mehr als 800 offi ziellen Fanclubs<br />

versammeln sich zwei Mal in<br />

der Saison, um gemeinsam mit der<br />

Fanbetreuung und Vertretern des<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s über aktuelle Probleme zu<br />

beratschlagen und sich auszutauschen. Des<br />

Weiteren ist es mittlerweile schöne Tradition<br />

geworden, dass zu diesen Veranstaltungen<br />

auch ein Spieler der Bundesligamannschaft<br />

vorbeischaut, zu Rede und Antwort bereitsteht<br />

und auch den neuen OFC´s ihre Gründungsurkunden<br />

überreicht.<br />

Nach dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />

war es wieder soweit und so fanden sich, neben<br />

knapp 200 Vertretern der Fanklubs, auch<br />

wir von der supporters news im Pressekonferenzraum<br />

des Stadions ein, um der Versammlung<br />

beizuwohnen.<br />

Begrüßt wurden wir vor Ort vom Fanbeauftragten<br />

Mike Lorenz, Andreas Kloss, aus der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s sowie dem<br />

Geschäftsführer Andreas Birnmeyer. Als Gast<br />

war außerdem Ruud van Nistelrooy anwesend,<br />

was bei den Fans für viel Freude sorgte. In einer<br />

entspannten Atmosphäre konnten die anwesenden<br />

Fanclubvertreter alle ihre Fragen an<br />

den <strong>HSV</strong>-Stürmer loswerden. Nach der Fragerunde<br />

stand Ruud van Nistelrooy noch für Autogramm-<br />

und Fotowünsche zur Verfügung und<br />

überreichte den neuen OFC´s ihre Gründungs-<br />

56<br />

urkunden, ehe er unter Beifall verabschiedet<br />

wurde. In der Vergangenheit waren übrigens<br />

beispielsweise auch schon Jonathan Pitroipa,<br />

Joris Mathijsen und Marcel Janssen zu Gast bei<br />

der Versammlung der offi ziellen Fanklubs.<br />

Der eigentliche Informationsaustausch fand<br />

dann nach Verabschiedung des Spielers statt.<br />

Dieses Mal ging es im weiteren Verlauf vor<br />

allem um die tragischen Vorfälle beim Auswärtspiel<br />

in Bremen, worüber Mike Lorenz<br />

und Andreas Birnmeyer zunächst informierten,<br />

ehe im regen Austausch miteinander die<br />

Situation aufgearbeitet und neue Hinweise<br />

aufgenommen wurden. Im Anschluss wurden<br />

die Anwesenden noch durch Andreas Kloss<br />

mit den neuesten Informationen seitens der<br />

Abteilungsleitung versorgt, ehe die Versamm-<br />

lung nach gut zwei Stunden ihr Ende fand. Bemerkenswert<br />

fanden wir, dass die gesamte<br />

Veranstaltung von Gebärden-Dolmetschern<br />

übersetzt wurde, damit keine Fans ausgeschlossen<br />

wurden. Wirklich lobenswert, dass<br />

beim <strong>HSV</strong> so vorbildlich gearbeitet wird. Übrigens<br />

ist der Pressekonferenzraum barrierefrei<br />

zu erreichen, so dass auch Rollstuhlfahrer,<br />

die in Fanklubs organisiert sind, an der Versammlung<br />

teilnehmen können. Eine kurze Anmeldung<br />

bei der Fanbetreuung in den Tagen<br />

vor den Versammlungen wäre allerdings hilfreich.<br />

Wir können die Veranstaltung nämlich<br />

jedem Fanklub nur wärmstens empfehlen. Für<br />

weitere Informationen und den Teilnahmebegrenzungen<br />

erkundigt ihr euch am besten direkt<br />

bei den Fanbeauftragten.<br />

supporters news


Elbkick.TV<br />

Hamburger Fußballer HAUTNAH<br />

Text Philipp Piepiorka · Fotos Michael Schwarz<br />

supporters news: Erkläre uns doch bitte kurz,<br />

um was es bei ELBKICK.TV geht.<br />

Jurek Rohrberg: ELBKICK.TV ist der erste<br />

Web-TV-Sender deutschlandweit, der über<br />

den Amateurfußball aus einer Region berichtet.<br />

Wir wollen mit diesem innovativen Projekt<br />

den Amateurfußballern eine Plattform<br />

geben, auf der sie sich präsentieren können.<br />

Wir wollen die Spieler und Funktionäre von<br />

einer anderen Seite beleuchten, wie man sie<br />

vorher noch nicht gesehen hat. Grundsätzlich<br />

denke ich, dass man durch kurze Videos die<br />

Persönlichkeiten auch authentischer darstellen<br />

kann, als es im Printbereich der Fall ist.<br />

supporters news: Wie seid ihr auf die Idee<br />

gekommen, ein solches Projekt zu starten?<br />

Ausgabe 65<br />

Jurek Rohrberg: Die Idee zu dem Projekt hatten<br />

wir schon im Sommer 2009. Mein Partner<br />

Axel Möring und ich waren uns dann schnell einig,<br />

dass wir dieses Projekt umsetzten sollten.<br />

Zunächst hatten wir an eine TV-Sendung gedacht,<br />

es wurde uns aber schnell bewusst, dass<br />

die Umsetzung sehr komplex war. Nach langen<br />

Überlegungen entschieden wir uns dann, einen<br />

WEB TV-Sender zu machen, bei dem wir auch<br />

eine User-Interaktion aufbauen können – das<br />

war sehr entscheidend für die Wahl.<br />

supporters news: Wie viele Leute sind an ELB-<br />

KICK.TV beteiligt? Wie müssen wir uns eure<br />

Arbeit vorstellen?<br />

Jurek Rohrberg: Axel Möring und ich sind<br />

die Gründer, mittlerweile haben wir aber<br />

auch noch weitere Personen dazugewinnen<br />

können, die uns<br />

regelmäßig unterstützen.<br />

Wir<br />

planen zusammen<br />

die Woche<br />

und besprechen<br />

die Themen für<br />

neue Clips. Wir telefonieren<br />

praktisch ununterbrochen<br />

miteinander und drehen bis zu<br />

dreimal die Woche.<br />

supporters news: Warum sollten wir als <strong>HSV</strong>-<br />

Fans uns ELBKICK.TV anschauen?<br />

Jurek Rohrberg: Weil wir zum Beispiel auch<br />

Nachwuchstalente portraitieren. die in ein paar<br />

Jahren theoretisch beim <strong>HSV</strong> in der Bundesliga<br />

zu sehen sein könnten. Mit Rafael Kazior, dem<br />

Kapitän der <strong>HSV</strong>-Amateure, haben wir<br />

auch schon einen interessanten Talk<br />

aufgenommen und interessante Aussagen<br />

bekommen. Außerdem ist es<br />

sicherlich für jeden Fußballfan interessant,<br />

bei uns reinzuschauen, weil<br />

der Amateurfußball einfach interessante<br />

Geschichte liefert, die es so im<br />

Profi fußball nicht gibt.<br />

supporters news: Was sind eure<br />

Ziele, wo wollt ihr mit ELBKICK.<br />

TV hin?<br />

Jurek Rohrberg: Wir wollen uns<br />

mit ELBKICK.TV erst einmal etablieren,<br />

da sind wir, denke ich,<br />

auf einem guten Weg. In Zukunft<br />

wollen wir redaktionell und<br />

strukturell weiter wachsen, um<br />

den Leuten auch weiterhin ein<br />

vielfältiges Programm zu bieten.<br />

supporters news: Jurek, wir<br />

danken dir für das Gespräch!<br />

57


Auf und Ab<br />

Berichte über die Spiele der Profi s<br />

Text Philipp Markhardt · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Witters · Detlef Allenberg<br />

Foto Witters<br />

58<br />

supporters news


SV Werder Bremen vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Hamburger SV vs. VfL Wolfsburg 1:3<br />

Volksparkstadion Hamburg<br />

Verdient war das nicht! Was man normalerweise<br />

gern zugibt, wenn man glücklich gewonnen<br />

hat und es eigentlich nicht hätte<br />

dürfen, das galt an diesem Mittwochabend<br />

leider einmal andersherum. Der <strong>HSV</strong> war klar<br />

die spielbestimmende Mannschaft, agierte eigentlich<br />

überlegen. Trotzdem geriet man in<br />

Rückstand, den allerdings Choupo-Moting<br />

ausgleichen konnte. Da war gerade einmal<br />

eine halbe Stunde vorbei. Auch nach der<br />

Pause war es der <strong>HSV</strong>, der bestimmte, wo<br />

es lang ging, doch durch einen Konter ging<br />

erneut die Werkself aus der Stadt, die nicht<br />

mal einen Fluss ihr Eigen nennt, in Führung.<br />

Grafite, der die Führung erzielt hatte, erzielte<br />

sieben Minuten später auch den Endstand<br />

und offenbarte, was jeder in Hamburg auch<br />

vorher schon wusste, nämlich, dass die <strong>HSV</strong>-<br />

Abwehr diesen Titel nicht wirklich verdient.<br />

Immerhin, den Jubel der Wolfsburger Anhängerschaft<br />

musste man nicht ertragen, denn<br />

die versprengten 500 Seelen (die Weltreise<br />

nach Hamburg ist eben nur am Wochenende<br />

machbar) waren nicht wirklich bei Stimme.<br />

So ging es gefrustet in die Nacht hinaus …<br />

Busgesellschaft am Osterdeich vs.<br />

Hamburger SV 3:2<br />

Stadion der Sicherheitsversäumnisse<br />

3:2 stand es am Ende für den <strong>Club</strong> aus der<br />

südwestlichen Provinz, doch das Ergebnis war<br />

nach diesem Tag eher Nebensache. Der Reihe<br />

nach: Alles wollten sie besser machen, die<br />

Obersten in Bremen, die sich für die Sicherheit<br />

zuständig fühlten, denn auch beim letzten<br />

Aufeinandertreffen mit denen hatte es<br />

Ausgabe 65<br />

am Weserstadion ordentlich geknallt, hatten<br />

sich Mängel in der Einsatztaktik der Polizei<br />

offenbart. Um es vorweg zu nehmen:<br />

es ging wieder einmal gründlich in die Hose,<br />

was Herr Zottmann und sein Stab da wieder<br />

einmal veranstaltet haben. Wie der <strong>HSV</strong><br />

beim Versuch, einen Titel zu erringen, versagt<br />

auch die Polizei Bremen jedes Jahr<br />

aufs Neue, wenn es darum geht, einen entspannten<br />

Ablauf des Nordschlagers zu organisieren.<br />

So ging auch heute die Idee einer<br />

Fanzone nicht auf: der von den Berichten über<br />

brandschatzende und mordende hamburger<br />

Horden alarmierte Wirt, der eigentlich das<br />

Catering übernehmen sollte, kam seiner Sorgfaltspflicht<br />

nach und schloss die Versorgung<br />

Wolfsburg (H)<br />

Kaiserslautern (H)<br />

Frankfurt (A)<br />

Auch der Maler und Bildhauer Detlef Allenberg drückt euch die Daumen.<br />

Foto Detlef Allenberg<br />

Hoffenheim (H)<br />

Jetzt erst recht: Jungs, haut rein!<br />

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hasserfüllter Alkoholiker aus der Hansestadt,<br />

die sich eh nur an seinen Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen vergangen hätten, kategorisch<br />

aus. So standen sie also da, die vorher<br />

in Busse gepferchten <strong>HSV</strong>er und „durften“<br />

sich weit vor Spielbeginn in der heimeligen<br />

Atmosphäre des Bremer „Gäste“-Blocks die<br />

Zeit vertreiben. Andere, die sich dem Diktat<br />

der Innenbehörde (keine Flaschen und<br />

Dosen in bestimmten Bereichen, keine Märsche)<br />

vorsorglich entzogen hatten, konnten<br />

beobachten, wie es immer mal wieder zu körperlichen<br />

Auseinandersetzungen kam. Dann<br />

doch lieber Marsch … immerhin interessierte<br />

die Allgemeinverfügung der Bremer Innenbehörde<br />

niemanden, auch nicht auf Polizeiseite,<br />

so dass man in Ruhe an der Flasche nuckeln<br />

konnte. Das Spiel selbst, ja, das wurde zur<br />

Nebensache, wie ihr an anderer Stelle lesen<br />

könnt. Die Gastgeber entschieden die Partie<br />

mit 3:2 für sich. Über den Rest hüllen wir lieber<br />

mal den Mantel des Schweigens.<br />

Hamburger SV vs. 1. FC Kaiserslautern 2:1<br />

Volksparkstadion Hamburg<br />

Nach der vergeigten „Woche der Derbys“ (ja,<br />

wir gestehen es WOB ausnahmsweise mal aufgrund<br />

der geringen Entfernung zu) war die<br />

Stimmung in der Fanszene auf dem Nullpunkt.<br />

Katerstimmung ist sicher noch der freundlichste<br />

Ausdruck für die allgemeine Gemütslage<br />

nach einem ganzen Punkt aus den drei<br />

Spielen in der wichtigsten Woche des Jahres.<br />

Dementsprechend war auch die Erwartung an<br />

die Mannschaft vor dem Spiel gegen die Pfälzer<br />

nicht sonderlich hoch. Und bereits nach<br />

drei Minuten war für viele klar, dass heute die<br />

Dortmund (A)<br />

Hannover (A)<br />

Foto Witters<br />

60<br />

Hamburger SV vs. FC Bayern München<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

nächste Niederlage folgen würde, denn bereits<br />

nach dieser Zeit lag der <strong>HSV</strong> mit 0:1 hinten.<br />

Doch die Fans sollten sich irren. Nach dem<br />

Ausgleich in der 69. Minute war endlich der<br />

<strong>HSV</strong> spielbestimmend und sollte das Spiel noch<br />

drehen. Balsam auf die geschundene Seele.<br />

1. FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV 0:1<br />

Stadion am Bruchweg<br />

Fahrten nach Mainz sind ja eher nicht so der<br />

Knaller. Lange Fahrtzeit, Generve mit der<br />

Staatsmacht, weil man als Gästefan nicht in<br />

die Cocktailbar am Stadion gehen soll und ein<br />

Gästeblock, in dem man aufgrund von Zäunen<br />

und Fangnetzen kaum was vom meist<br />

schlechten Auftritt unserer Elf mitbekommt.<br />

Dazu voll lustige Eingeborene, die es voll lustig<br />

finden, den Namen des Lokalrivalen zu<br />

grölen. Einziger Lichtblick ist die Feuerwurst,<br />

aber dafür fahr ich da doch nicht extra runter.<br />

Egal, es musste sein und tatsächlich sollte der<br />

<strong>HSV</strong> den Tabellenführer am Ende stürzen und<br />

durch ein Guerrero-Tor den Sieg klarmachen.<br />

Apropos Guerrero: nachdem man diesen vollkommen<br />

zurecht für sein Siegtor feierte, war<br />

es natürlich mal wieder das Boulevardblatt<br />

aus der Griegstraße, das es tatsächlich für<br />

nötig hielt, eine Titelstory daraus zu machen,<br />

dass des Peruaners Porsche 50 Zentimeter auf<br />

einen Behindertenparkplatz in der Hamburger<br />

City hineinragte. Skandal! Warum hat man<br />

den nicht direkt gefeuert? Nun gut, muss ja<br />

jeder selber wissen, ob er seine Zeitung durch<br />

journalistische Glanzleistungen oder „sensationelle“<br />

Nichtmeldungen verkauft.<br />

Hamburger SV vs. FC Bayern München 0:0<br />

Volksparkstadion Hamburg<br />

Mit einem 0:0 gegen den FCB konnte man<br />

wohl zufrieden sein. Konnte man, wie gesagt,<br />

musste man aber nicht. Denn da war eindeutig<br />

mehr drin. Zwar war das Spiel auch ohne<br />

Tore recht ansehnlich und höchst spannend,<br />

doch im Grunde waren es zwei verlorene<br />

Punkte gegen den Rekordmeister. Schade.<br />

Immerhin: es war mal wieder ein Flutlichtspiel.<br />

Die fallen ja in dieser Saison bekanntermaßen<br />

nicht ganz so üppig aus. Den Grund<br />

hierfür habe ich aber vergessen.<br />

Eintracht Frankfurt vs. Hamburger SV 5:2<br />

Waldstadion, 2. Runde DFB-Pokal<br />

Und tschüss, internationaler Wettbewerb!<br />

1. FC Novakovic vs. Hamburger SV 3:2<br />

Müngersdorfer Stadion<br />

Man fasst es einfach nicht. Das schafft einfach<br />

nur der <strong>HSV</strong>. Gegen den EffZeh, die größte<br />

Gurkentruppe der Liga, verloren! Auch Jaroslav<br />

Drobny dürfte das Ergebnis wenig gefallen<br />

haben, hatte der Ersatztorwart, der in<br />

Frankfurt für den verletzten Rost im Tor stand,<br />

doch bereits nach zwei Spielen acht Mal hinter<br />

sich greifen müssen. Novakovic war es, der<br />

mit freundlicher Unterstützung der Hamburger<br />

Abwehr alle drei Tore für Köln schoss. Glückwunsch<br />

an dieser Stelle! Das passiert einem ja<br />

auch nicht all zu häufi g! Immerhin, eine nette<br />

Choreo mit Wasserbällen und aufblasbaren<br />

Palmen konnte man im Gästeblock bewundern.<br />

Blöd nur, dass diese durch Feuerwerk<br />

im Gesamtbild getrübt wurde und aufgrund<br />

des Pyroeinsatzes im kommenden Jahr in Köln<br />

nichts erlaubt sein wird. Wobei: wahrscheinlich<br />

spielen wir da in nächster Zeit eh nicht.<br />

Hamburger SV vs.<br />

SAP-Betriebsmannschaft aus der<br />

Metropolregion Rhein-Neckar 2:1<br />

Volksparkstadion Hamburg<br />

Tradition schlägt Trend, Jahrzehnte lang gewachsene<br />

Strukturen schlagen den innerhalb<br />

weniger Jahre durch „Finanzdoping“ hochgezüchteten<br />

Retortenclub. Das alles vor nicht<br />

ganz ausverkauftem Haus, denn die Hopp-<br />

Brigade hatte es leider nicht geschafft, mehr<br />

als 350 Tickets für das Spiel in Hamburg abzusetzen.<br />

Vielleicht schwang da die Angst mit,<br />

supporters news


FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

wieder in die falsche S-Bahn zu steigen. Diejenigen, die diese<br />

Hürde erfolgreich meistern konnten, sahen vor dem Spiel eine<br />

beeindruckende Wand aus Fahnen und Konfettiregen sowie in<br />

den 90 Minuten einen druckvollen <strong>HSV</strong>, der verdient die drei<br />

Punkte einfuhr. Danach verschwanden sie ebenso unauffällig,<br />

wie sie gekommen waren. Mal sehen, ob die Zuschauer aus der<br />

Metropolregion es im kommenden Jahr schaffen, den Negativrekord<br />

im Auswärtssektor erneut zu knacken.<br />

BV Borussia 09 Dortmund vs. Hamburger SV 2:0<br />

Westfalenstadion<br />

Erwartungsgemäß gab es beim BVB für den <strong>HSV</strong> nichts zu holen.<br />

Im strömenden Regen verlor das Team von Armin Veh nach einer<br />

blutleeren Vorstellung klar mit 0:2 und hatte dabei nie eine zwingende<br />

Torgelegenheit. Auch der Gästeanhang hatte schon bessere<br />

Auftritte als den im Westfalenstadion. Da passte es ins Bild,<br />

dass die geplante Choreographie ins Wasser fi el, weil der Transporter<br />

im Stau steckte. Kein schöner Freitagabend …<br />

Hannover 96 vs. Hamburger SV 3:2<br />

Niedersachsenstadion<br />

Tja, das war sie also, die erwartungsgemäße Niederlage in Hannover,<br />

die überraschenderweise nicht ganz so deutlich ausfi el,<br />

wie angenommen. Hannover 96 zog daraufhin in der ewigen Tabelle<br />

am Erzrivalen Eintracht Braunschweig vorbei und der <strong>HSV</strong><br />

ins Niemandsland der aktuellen Tabelle ein. Einziger Lichtblick:<br />

Heung Min Son, der beide <strong>HSV</strong>-Tore schoss.<br />

1. FC Köln vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Ausgabe 65<br />

61


Fanfahrt nach Liverpool<br />

Ein Erlebnisbericht<br />

Text Ralf Podulski · Fotos Witters<br />

Nachdem ich jahrelang davon geträumt<br />

habe, mal ein Spiel auf der<br />

Insel live im Stadion zu sehen, beschloss<br />

ich dieses Jahr, meinen<br />

Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Nach<br />

einigen Stunden Recherchen im Internet fand<br />

ich einen seriösen Anbieter. Dann einen Freund<br />

dazu animiert mitzufahren und los ging die<br />

Fahrt am 17.04. um 15 Uhr ab Dortmund Busbahnhof.<br />

Die Busfahrt zog sich schon enorm, wobei die<br />

Suche nach unserem Bus auf der Fähre in Dover<br />

schon für Aufregung bei mir und meinem<br />

Kumpel sorgte. Gott sei Dank wartete unser<br />

Reiseleiter zufällig an der richtigen Stelle auf<br />

uns und die Fahrt durch England konnte fortgesetzt<br />

werden. Als wir am Sonntag um ca.<br />

11 Uhr in Manchester ankamen, schlugen<br />

wir das Angebot des Sheffi eld Derbys leider<br />

aus und verabschiedeten uns erst mal aufs<br />

Hotelzimmer, um in den späten Nachmittag<br />

und Abendstunden Manchester zu erkunden.<br />

Das richtige Pub wurde schnell ausfi ndig ge-<br />

macht und mit einigen einigen Engländern kamen wir<br />

schnell ins Gespräch über durchaus tiefgründige<br />

Themen ohne auch nur einen<br />

Hauch Hass auf<br />

uns bzw.<br />

62<br />

Deutschland spüren zu können. Eine sehr positive<br />

Erfahrung, weil man doch sonst nur hört,<br />

wie unbeliebt wir angeblich überall sind. Der<br />

Abend klang recht angenehm gegen 23 Uhr<br />

aus und der große Spieltag stand bevor.<br />

Am großen Spieltag stand zunächst eine Stadionbesichtigung<br />

und Führung im Old Trafford<br />

an. Man kann zu Manchester United stehen, wie<br />

man möchte, aber das war schon sehr beeindruckend.<br />

Das Stadion an sich, die Geschichten<br />

des Stadionführers (u. a. die Katastrophe von<br />

München) und das alles live erleben zu dürfen,<br />

gepaart mit der Vorfreude auf Anfi eld. Großartig,<br />

alles richtig gemacht! Nach einer Stunde<br />

Staunen und gefühlten 200 Fotos ging´s zurück<br />

zum Hotel und anschließend direkt weiter nach<br />

Liverpool. Wir wurden in der Innenstadt abgesetzt<br />

und beschlossen, direkt zum Hafen zu gehen.<br />

Albert Dock, Beatles Museum, Liverpool<br />

Fanschop, leider in Windeseile, um uns später<br />

in einem Pub mit dem Vorsitzenden der German<br />

Reds, Graham, zu treffen. Der packte nochmal<br />

ein paar richtige „Touri- Kracher“ aus, u. a.<br />

die Stammkneipe von John Lennon und George<br />

Harrison, vor der Gründung der Beatles. Anschließend<br />

fuhren wir mit Liverpool Songs von<br />

Graham zur Anfi eld Road, was diversen Engländern<br />

am Straßenrand schon Spaß machte. Nach<br />

dem Motto: Guckt euch diese bekloppten Deutschen<br />

an!<br />

Graham musste uns natürlich auch noch die<br />

Stimmung versauen, indem er uns darauf hinwies,<br />

dass die Stimmung im Stadion für Liverpool-Verhältnisse<br />

sicherlich nicht gut werden<br />

würde, von wegen die schlechteste Saison seit<br />

über 10 Jahren. Na toll, dachten wir uns, aber<br />

erst mal abwarten, alter Miesepeter.<br />

Als wir am Goodison (Everton Stadion) vorbeifuhren,<br />

realisierten wir so langsam, dass<br />

wir wirklich vor Ort waren. Graham führte uns<br />

schnell zum Ground. Leider auch wieder nur<br />

im Eiltempo ging´s am Hillsborough Memorial<br />

vorbei, zur Liverpool Kurve The Kop, weiter am<br />

Stadion vorbei zum Fanshop und schließlich zu<br />

einer Kneipe a la Hunger und Durst in Stellingen.<br />

Wir warteten hastig darauf, wieder aufbrechen<br />

zu können, aber die Ruhe, mit der die<br />

Engländer diesem Spiel entgegentraten, war<br />

einerseits beeindruckend, andererseits enorm<br />

ungewohnt. Bei allem Kommerz in England,<br />

aber diese endlosen Stadionshows mit Endloswerbung,<br />

dem namentlichen Vortragen und<br />

Zurückschreien aller Spielernamen, das gibt<br />

es da nicht und wenn doch, würde es zumindest<br />

in Liverpool keine Sau interessieren. „Lass<br />

uns doch lieber noch ein Bier trinken, oder<br />

zum Asiaten gehen. Was wollt ihr denn jetzt<br />

schon im Stadion?“, waren Standardaussagen<br />

Standardaussagen<br />

der einheimischen Scouser. Natürlich waren<br />

wir trotz der englischen Gelassenheit rechtzeitig<br />

im Stadion. Bemerkenswert ist an dieserser<br />

Stelle, dass wir nicht ein einziges Mal, wie<br />

bei uns in Deutschland üblich,<br />

durchsucht<br />

supporters news


wurden. Nun denn, ich möchte eure Leserseelen<br />

nicht überstrapazieren mit meinen Lobeshymnen<br />

auf England, aber meine Augen<br />

wurden schon recht groß, als ich das Stadion<br />

von innen sah. Kein Schnick Schnack, einfach<br />

nur Fußball, trotzdem äußerst beeindruckend.<br />

The Kop mit „You`ll never walk alone“, von<br />

Ausgabe 65<br />

dem einige St.Pauli-Fans immer noch glauben,<br />

bei diesem Lied eine Erfi ndung des Millerntors<br />

zu hören. Leider war die Stimmung, vom Beginn<br />

mal abgesehen, wirklich nicht sonderlich<br />

gut. Trotzdem sahen wir eine überzeugende<br />

Leistung von Liverpool (3 zu 0 Sieg) und einen<br />

dafür umso bemerkenswerteren Support<br />

der West Ham-Fans, die genau unter uns saßen<br />

und 90 Minuten Vollgas gaben. Gut, ich<br />

habe für diese Reise unser großartiges 0 zu 1<br />

gegen Mainz „verpasst“, aber bei allem Ärger<br />

über diese Niederlage, habe ich auch an dieser<br />

Stelle gedacht:“Ralf, alles richtig gemacht.“<br />

63


Die Zweite des <strong>HSV</strong><br />

Spielberichte<br />

Text Rainer Steffens · Fotos Witters<br />

Hamburger SV II vs. Red Bull Leipzig 1:2<br />

Das wohl einzige Heimspiel in dieser Saison<br />

und gleich kamen über 7000 Zuschauer ins<br />

Volksparkstadion! Könnte aber auch daran<br />

gelegen haben, dass im Anschluss an das<br />

Spiel der Amas auf den Anzeigetafeln das<br />

Match der Profis aus dem Wilhelm Koch Stadion<br />

übertragen wurde. Aus Leipzig waren ca.<br />

50 Konsumenten angereist, die dann leider<br />

die Punkte mit nach Sachsen nehmen konnten.<br />

Positv an diesem Tag, dass die III. vom<br />

<strong>HSV</strong> bei HEBC gewann und unser <strong>HSV</strong> seit 33<br />

Jahren kein Derby verloren hat!<br />

SV Wolfsburg II. vs. <strong>HSV</strong> II 2:1<br />

Schon wieder ging es gegen einen Verein,<br />

den keiner braucht! Die Punkte blieben leider<br />

dort. Die zweite Niederlage vor unter 100<br />

Zuschauern.<br />

<strong>HSV</strong> II vs. Vogtländer FC Plauen 4:0<br />

Endlich mal wieder 3 Punkte und die gab es<br />

gegen das Team, in dem der Ex- Amateurspieler<br />

Falk Schindler sein Geld verdient.<br />

Herta BSC Berlin II. vs. <strong>HSV</strong> II 0:1<br />

In der Hauptstadt holte der Nachwuchs des<br />

<strong>HSV</strong> einen wichtigen Auswärtssieg. Was<br />

den Profis dieses Jahr erspart blieb, muss-<br />

64<br />

ten sich die Amas antun ;-) Da Hamburg ab<br />

nächste Saison sein eigenes Hard Rock-Kaffee<br />

bekommt, braucht man dann nicht mehr<br />

dort hin.<br />

<strong>HSV</strong> II vs. Energie Cottbus II. 3:2<br />

Zur Halbzeit führte der Gast aus der Lausitz<br />

mit 2 zu 0 und hätte auch mit fünf Toren vorn<br />

sein können. Mit viel Glück(Eigentor der Gegner)<br />

gelang den Amas kurz vor Schluss ein 3<br />

zu 2. Mikkel hielt kurz zuvor noch einen Elfmeter.<br />

Das Wochenende war doch mal eins<br />

der besseren für den <strong>HSV</strong>!<br />

Ziepsendorfer FC Meuselwitz vs. <strong>HSV</strong> II 1:2<br />

60 Gäste unter den 1007 Zuschaueren,<br />

davon 11 aus Hamburg, bejubelten den<br />

vierten Sieg in Folge. Die Ultras der Heimmannschaft<br />

versauten noch ihre Choreo, da<br />

der Wind etwas zu stark blies �. Warum<br />

es im Stadion keine Cola gibt, aber dafür<br />

Fassbrause, konnte auch nicht beantwortet<br />

werden. Die Bratwurst war lecker, an das<br />

Fußballsteak (gegrillte Jagdwurst im Brötchen)<br />

traute sich aber keiner der aus Hamburg<br />

angereisten Gäste ran. Mikkel legte<br />

sich zum Spielende noch mit den Fans hinter<br />

seinem Tor an, als die mit der Niederlage<br />

nicht so gut klarkamen.<br />

<strong>HSV</strong> II vs. Hallescher FC 0:1<br />

307 Zuschauer, davon mindestens die Hälfte<br />

aus Sachsen Anhalt, fanden den Weg nach<br />

Norderstedt. Immerhin 15 Zivis sorgten für<br />

Sicherheit, aber passiert ist nichts.<br />

Chemnitzer FC vs. <strong>HSV</strong> II 6:0<br />

Über das Spiel legen wir lieber den Mantel<br />

des Schweigens<br />

<strong>HSV</strong> II vs. Tus Havelse 4:1<br />

Havelse hat Ultras und was für welche! Zur<br />

Halbzeit nahmen sie ihre Fahnen ab und gingen<br />

dann 10 Minuten vor Schluss. Warum?<br />

Keine Ahnung. 122 Zuschauer, davon 20<br />

Gäste. Unter den Zuschauern waren Frank<br />

Rost, Collin Benjamin und der Sportchef, die<br />

eine Abwehr sahen, die deutlich besser war<br />

als die der Profis am Freitag in Dortmund.<br />

Was die Erste und Zweite gemeinsam haben,<br />

ist der 9. Platz in ihrer Liga.<br />

Das war es für dieses Mal vom <strong>HSV</strong>-Nachwuchs.<br />

Hoffen wir, dass es in dieser Saison<br />

noch etwas nach oben geht! Wenn alles gut<br />

läuft, können die Amas in der Saison 2012/13<br />

nach Hamburg zurückkehren und das Exil in<br />

Norderstedt verlassen. Grund ist die Regionalliga-Reform,<br />

wodurch es fünf Regionalligen<br />

geben wird, und zwar Nord (Hamburg,<br />

Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen)<br />

Süd West, West, Süd und Ost. Dadurch<br />

kann der Norddeutsche Fußballverband die<br />

Aufnahmekriterien bestimmen und nicht<br />

mehr der DFB.<br />

supporters news


Ausgabe 65<br />

65


Ein Jahr im Rückblick<br />

Die Vielfalt des <strong>HSV</strong>-Amateursports<br />

Text Anne Gnauk · Fotos Witters, <strong>HSV</strong> Amateursport<br />

Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende<br />

zu und damit findet auch aus Amateursportsicht<br />

ein Jahr mit zahlreichen<br />

sportlichen Highlights seinen<br />

Abschluss. Gerne schauen wir noch einmal<br />

zurück auf ein vielfältiges Amateursportjahr:<br />

Januar<br />

Die Darter starten mit vier norddeutschen<br />

Meistertiteln in das Jahr 2010, gleich zweifach<br />

erfolgreich ist Nationalspieler Kai Blohm.<br />

Zum 2. Hallenmeeting der Leichtathleten<br />

kommen 400 Athleten zum Saisonstart aisonstart in die<br />

Leichtathletikhalle nach Hamburg. mburg. Ende des<br />

Monats verbessert Anika Leipold pold den Hamburger<br />

Rekord im Weitsprung g um fast 20 cm<br />

und kratzt mit 6,55 m an der er Hallen-WM- Hallen-WM-<br />

Norm. Mit Jens Hawlitzky bekomkommen die Baseballer einen neuen uen<br />

Trainer, der zuvor die Dortmund und<br />

Wanderers in die Play-Offs führte. ührte.<br />

Februar<br />

Bei der Wahl zu Hamburgs Sportlern rtlern 2009 wird<br />

Rollstuhlbasketballerin Simone ne Kues Zweite,<br />

Hürdensprinter und WM-Halbfi lbfi nalist Helge<br />

Schwarzer landet auf Platz 5. . Die Abteilung<br />

Boxen begrüßt nur ein Jahr nach ach ihrer Gründung<br />

ihr 100. Mitglied. Im Tennis nnis sichern sich<br />

66<br />

die Ü40-Herren vorzeitig den Norddeutschen<br />

Meistertitel. Für die erste DM-Medaille des<br />

Jahres sorgt Hürdensprinter Merlin Randel,<br />

der bei den deutschen Jugendmeisterschaften<br />

Bronze gewinnt und damit für eine kleine<br />

Überraschung sorgt.<br />

März<br />

Die Landesligamannschaft der Bowler beendet<br />

die Saison auf Platz 6, einen hervorragenden<br />

vierten Platz sichert sich das 2. Team<br />

in der Bezirksliga. Die 1. Knabenmannschaft<br />

der Eishockeyabteilung gewinnt mit einer Topleistung<br />

beim REV Bremerhaven vorzeitig<br />

die Norddeutsche Meister-<br />

Foto Witters<br />

schafte. Die Herren sichern sich in der Eishockey-Regionalliga<br />

mit starken Leistungen in der<br />

Abstiegsrunde den Verbleib in der Liga. Im Ballsaal<br />

auf der Ohe richtet die Abteilung Tanzsport<br />

Norderstedt die Senioren-Landesmeisterschaften<br />

von Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein aus – durch Corinna Haegermann und<br />

Mathias Wiechmann gibt es auch einen <strong>HSV</strong>-<br />

Sieg. Für das Highlight im März sorgt Helge<br />

Schwarzer, der im Hürdensprint bei den Hallen-<br />

Weltmeisterschaften in Doha (Katar) das Halbfi<br />

nale erreicht.<br />

April<br />

So etwas passiert einem Amateurbowler eigentlich<br />

nie und wenn, dann wohl nur einmal im Leben<br />

– <strong>HSV</strong>-Spieler Volker Jacobs bringt auf der Anlage<br />

Osdorf ein perfektes Spiel auf die Bahn und<br />

wirft 12 Strikes hintereinander. Die Basketballer<br />

beenden mit ihrem 1. Team die Saison auf dem<br />

dritten Platz in der Stadtliga, die zweite Mannschaft<br />

schafft den Aufstieg in die Bezirksliga. Am<br />

24. April richtet die Abteilung Rollstuhlsport ein<br />

Spitzenländerspiel im Rollstuhlbasketball zwischen<br />

Deutschland und den Niederlanden aus.<br />

Mit dabei vom <strong>HSV</strong> – Simone Kues, Maya Lindholm<br />

und Bundestrainer Holger Glinicki. Mit<br />

einem Sieg und einer Niederlage beendet das<br />

Team die zwei Begegnungen. Die Tänzer Monika<br />

Mickein und Dirk Leibing kehren von den<br />

Deutschen Meisterschaften für Country-Western-Dancete<br />

t rn-Dance mit dem Vizetitel zurück.<br />

Die Blauen<br />

Jungs (Alt-Herrenmannschaft)<br />

der Hockeyabteilung<br />

spielen in<br />

Lüneburg gegen die DeutscheÜ60-Nationalmannschaft.<br />

Am Ende des<br />

Testspiels heißt das Ergebnis<br />

2:2.<br />

supporters news


Mai<br />

Mit einem Highlight starten die Leichtathletik-Frauen<br />

in die Sommersaison. Bei den<br />

Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in<br />

Hannover erkämpfen sie den 3. Platz. Damit<br />

schaffen die <strong>HSV</strong>-Frauen gleich bei der ersten<br />

Teilnahme einer Hamburger Mannschaft<br />

seit 2001 den Sprung auf das Podest. Hatten<br />

die Bundesliga-Darter nach den ersten Spielen<br />

noch um den Klassenerhalt<br />

gebangt, so gelingt zum Saisonende sogar<br />

der Sprung in die DM-Endrunde, wo sie am<br />

Ende den fünften Platz belegen. Mit einem<br />

großen Jubiläumsturnier feiert die Golfabteilung<br />

ihr fünfjähriges Bestehen.<br />

Juni<br />

Die erst 11-jährige Yvonne Li, <strong>HSV</strong>-Nachwuchssportlerin<br />

2009, kann den Flora Cup,<br />

Deutschlands größtes Jugend-Badmintonturnier,<br />

in der höchsten Leistungsklasse U15M<br />

für sich entschieden. Mit einer eindrucksvollen<br />

Vorstellung in Ahlerstedt nutzen die<br />

3. Fußball-Frauen ihre letzte Möglichkeit in<br />

der Relegation zum Aufstieg in die Regionalliga.<br />

Damit ist der Hamburger SV der erste und<br />

einzige Verein in Deutschland, der im Frauenfußball<br />

in den ersten drei Ligen vertreten ist.<br />

Weitspringerin Nadja Käther knackt in Wesel<br />

mit 6,66 m die Norm für die Europameisterschaft<br />

in Barcelona. Schon den zweiten DM-<br />

Titel feiern die Hamburger Auswahl spieler<br />

vom <strong>HSV</strong> im Rollstuhlbasketball. Nach der<br />

Deutschen Meisterschaft der Damen Mitte<br />

Mai in Frankfurt/Main holen die Juniorinnen<br />

und Junioren (U 20) im Juni auch die Deutsche<br />

Junioren-Meisterschaft nach Hamburg.<br />

Die Ü40 Basketball-Damen belegen bei der<br />

DM-Endrunde Platz sieben.<br />

Juli/August<br />

Eine WM-Medaille holen Mitte Juli die <strong>HSV</strong>-<br />

Rollstuhlbasketballerinnen Simone Kues und<br />

Maya Lindholm sowie <strong>HSV</strong>-Coach und Bundestrainer<br />

Holger Glinicki. In einem starken<br />

Turnier mit der Deutschen Rollstuhlbasketball-<br />

Ausgabe 65<br />

mannschaft im britischen Birmingham werden<br />

sie Vizeweltmeister. Mit Bronze im Gepäck<br />

kehrt Rollstuhlbasketballer Kai Möller von der<br />

U22-EM zurück. Gleich drei Spieler – Haras<br />

Mubarik, Jaskaran Singh und Khawaja Rafay<br />

Khalid – aus der <strong>HSV</strong>-Cricket-Jugendmannschaft<br />

stehen im deutschen Aufgebot für die<br />

U17-Europa meisterschaft auf der Isle of Man,<br />

wo das Team den siebten Platz belegt.<br />

Die <strong>HSV</strong>-Beachvolleyballer David Klemperer<br />

und Eric Koreng gewinnen in Stavanger/Norwegen<br />

den ersten Grand Slam ihrer Karriere.<br />

Nur eine Woche später sichert sich Christine<br />

Aulenbrock in Italien den Titel der U20-Europameisterin.<br />

Für eine faustdicke Überraschung<br />

sorgt dann Ende August Jana Köhler – bei der<br />

Beachvolleyball-DM gewinnt sie den Meistertitel.<br />

Nadja Käther schafft den Sprung zur<br />

Leichtathletik-EM. Der zweiweiteste Sprung ihrer<br />

Karriere reicht jedoch nicht für den Einzug<br />

ins Finale. Zum Abschluss der Saison krönt Käther<br />

ihr Jahr mit dem Deutschen Juniorenmeistertitel.<br />

Nachwuchsleichtathletin Nadja-Marie<br />

Pasternack wird Deutsche Vizemeisterin bei<br />

den Schülern. Ende August verbessert schließlich<br />

noch Weitspringer Sebastian Bayer den<br />

Uralt-Landesrekord des ehemaligen <strong>HSV</strong>-Präsidenten<br />

Wolfgang Klein aus dem Jahr 1964<br />

auf 8,06 m.<br />

Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die <strong>HSV</strong> Stealers<br />

mit einem tollen Familienfest beim<br />

Heimspieltag gegen die Pulheim Gophers.<br />

Am Ende der Saison schaffen die Bundesliga-Baseballer<br />

den ersehnten Sprung in die<br />

Play-Offs, müssen sich dort jedoch dem starken<br />

Team aus Regensburg geschlagen geben.<br />

September<br />

Bei Sonnenschein und spätsommerlichen<br />

Temperaturen erleben am 12. September beim<br />

4. <strong>HSV</strong> Kids-Day in der Jahnkampfbahn im Hamburger<br />

Stadtpark mehr als 700 Kinder mit ihren<br />

Familien einen rundum tollen Aktionstag<br />

im Zeichen der Raute. <strong>HSV</strong>-Beachvolleyballerin<br />

Christine Aulenbrock wird zu Hamburgs Junior-<br />

sportlerin des Jahres gewählt. DM-Platz sechs<br />

gibt es für die Jugend-Baseballer. Der Golfclub<br />

Gut Haseldorf wird neuer Kooperationspartner<br />

der Abteilung Golf. Das Fest der 1000 Zwerge<br />

lockt Ende September mehr als 1.000 Nachwuchsleichtathleten<br />

aus ganz Deutschland nach<br />

Hamburg. Die Cricket-Herren werden Norddeutscher<br />

Meister im Twenty20-Format.<br />

Oktober/November/Dezember<br />

Bei den Baseballern wird Nachwuchsspieler<br />

Wolfgang Reitter in die Jugendnationalmannschaft<br />

berufen und die Junioren verpassen bei<br />

den Deutschen Meisterschaften mit Platz vier<br />

nur knapp das Podest. Beachvolleyballerin Jana<br />

Köhler gewinnt ein internationales Turnier in<br />

Indien. Zum 1. November wird die Abteilung<br />

<strong>HSV</strong> Triathlon gegründet. Die 3. Fußball-Frauen<br />

behaupten sich stark in der Regionalliga und<br />

erobern nach 11 Spieltagen sogar die Spitze …<br />

Und auch im kommenden Jahr dürfen wir<br />

uns sicherlich wieder auf viele tolle sportliche<br />

Erlebnisse freuen. Dafür wünschen<br />

wir allen <strong>HSV</strong>-Sportlern viel Erfolg. Aktuelle<br />

News zum <strong>HSV</strong> Amateursport sind im Internet<br />

unter www.hsv.de/sport-im-hsv zu finden.<br />

Neu beim <strong>HSV</strong><br />

Amateursport – Triathlon<br />

Immer wieder gab es in der Vergangenheit<br />

Anfragen zu einer Triathlonabteilung im <strong>HSV</strong>.<br />

Nun ist soweit. Seit dem 1. November kann<br />

man auch mit der Raute auf der Brust als Triathlet<br />

aktiv sein. Schon jetzt gibt es die ersten<br />

Laufeinheiten: Dienstags trifft sich die<br />

Gruppe um 19.00 Uhr zum Training am Cliff<br />

(Fährdamm 13) an der Alster und Donnerstags<br />

um 18.30 Uhr an der Jahnkampfbahn<br />

(Linnering 3a) im Stadtpark. Alle, die zukünftig<br />

gerne als <strong>HSV</strong>er schwimmen, Rad fahren<br />

und laufen wollen, sind herzlich als neue Mitglieder<br />

willkommen. Interessenten für die Teilnahme<br />

am Triathlonsport können sich mit<br />

ihren Fragen und Anregungen gerne unter<br />

hsv-triathlon@gmx.de melden. Hier erfährt<br />

man auch alles rund um die Mitgliedschaft.<br />

Foto Anne Gnauk<br />

67


Ein Eiszeit-Dino erwacht<br />

Eishockey<br />

Text Peter Hallwachs · Foto <strong>HSV</strong> Eishockey<br />

MLange war es ruhig im Eishockeyland<br />

des <strong>HSV</strong>, besonders bei den<br />

Herren. Doch langsam erwacht<br />

der Eis-Dino aus seinem Schlaf.<br />

Eine Aufbruchstimmung spürt man deutlich,<br />

wenn man ins Eisstadion Stellingen kommt.<br />

Nicht nur optisch hat sich einiges geändert,<br />

nein, es ist auch eine sehr positive Stimmung<br />

unter allen Beteiligten zu spüren. Man bemüht<br />

sich, vor allem nach außen auf sich aufmerksam<br />

zu machen. Alle helfen mit, unsere 300<br />

Mitglieder starke Abteilung weiter mit Leben<br />

zu füllen.<br />

Mit Flyern für unsere erfolgreiche Laufschule,<br />

Plakaten, einem „eigenen“<br />

<strong>HSV</strong>-Eishockey- Bus für unsere weiten Auswärtsfahrten,<br />

mannschaftliches Auftreten mit<br />

einheitlichen Trainingsanzügen in allen Altersklassen<br />

bis hin zu einer gemeinsamen Homepage.<br />

(www.hsv-eishockey.net). Auch unser Slogan<br />

„Eishockey spielt nur der <strong>HSV</strong>“ ist in aller Munde.<br />

Schon seit Langem zählt die Eishockeyabteilung<br />

nach den Fußballern<br />

zu den Abteilungen mit den meisten<br />

Zuschauern. Gerade jetzt, wenn es<br />

draußen wieder so richtig schön ungemütlich<br />

wird, finden manchmal bis zu 400 <strong>HSV</strong>er<br />

den Weg zur Hagenbeckstraße, um sich bei<br />

einer fettigen Bratwurst und einem heißen<br />

Glühwein so richtig schön über den Schiri<br />

aufzuregen und natürlich auch unsere Jungs<br />

auf dem Eis zu unterstützen.<br />

Sportlich bleibt die Truppe dieses Jahr allerdings<br />

einiges schuldig. Bei Redaktionsschluss<br />

sind die Jungs in Blau-Weiß- Schwarz Vorletzter<br />

der Oberliga Nord und das mit nur einem<br />

Sieg. Ähnlich wie bei den Profi s auf dem Rasen<br />

spielt auch auf dem Eis das Verletzungspech<br />

eine große Rolle. Neben Mannschaftskapitän<br />

Dies gilt vor allem in unserem Nachwuchsbereich.<br />

In dieser noch jungen Saison stehen unsere<br />

Eishockeycracks in allen Altersklassen auf<br />

sehr guten Tabellenplätzen. Unsere Jungendarbeit<br />

zahlt sich Jahr für Jahr immer mehr aus. Mit<br />

unseren Übungsleitern und den zwei hauptamtlichen<br />

Trainern werden immer wieder herausragende<br />

Ergebnisse in den Punktspielen und auch<br />

bei internationalen Turnieren erzielt. So können<br />

wir voller Stolz im Schülerbereich (Altersklasse<br />

13 und 14 Jahre) seit vier Jahren in der Bundesliga<br />

Nord mithalten. Durch unseren starken Unterbau<br />

in den nachfolgenden Jahrgängen wird<br />

diese Mannschaft weiter mit talentierten Spielern<br />

versorgt. Aber auch in der Altersklasse 15<br />

und 16 Jahre (Jugend) spielen unsere Jungs eine<br />

wichtige Rolle in unserem Nachwuchskonzept.<br />

In diesem Jahr wollen wir uns mit der Jugendmannschaft<br />

für die Bundesliga Nord qualifi zieren.<br />

Wichtig für die Umsetzung unseres Nachwuchskonzeptes<br />

ist die Kooperation mit den Ham-<br />

Marcel Schlode, der mit einem Kreuzbandriss<br />

wohl noch bis zum nächsten<br />

Kalenderjahr pausieren<br />

muss, sind immer wieder auch andere<br />

Leistungsträger mit Krücken außerhalb<br />

des Rings zu beobachten.<br />

burg Freezers. Mit dem schwedischen Trainer<br />

Morgan Svensson haben die Freezers uns einen<br />

Nachwuchstrainer mit langjähriger Erfahrung<br />

zur Seite gestellt. Herr Svensson wird im<br />

gesamten Nachwuchsbereich eingesetzt. In regelmäßigen<br />

Abständen tauschen sich die Profi<br />

trainer von den Freezers (Stephan Richer und<br />

Boris Rousson) mit unseren Trainern aus. Dabei<br />

ist das Ziel, eine optimale Nachwuchsförderung<br />

in der bestehenden Kooperation zu erlangen.<br />

Eine gemeinsame Laufschule für Anfänger, die<br />

im ersten Monat kostenlos ist, beschert uns im<br />

Bambini-Bereich einen regen Zuwachs. In diesem<br />

Jahr bieten wir erstmals für Mädchen ab<br />

10 Jahren eine separate Laufschule an.<br />

Seit dieser Saison haben wir erneut zwei Frauen-<br />

Mannschaften im Spielbetrieb und peilen den<br />

Wiederaufstieg in die Bundesliga an. Unsere<br />

1b-Herren und die Oldtimer sind ebenfalls erfolgreich<br />

in die Saison gestartet. Viel Arbeit hat<br />

derzeit unser 1. Herren-Trainer Gerrit Grünberg.<br />

Moralische Unterstützung!<br />

Eishockey<br />

Text Johannes Liebnau · Foto <strong>HSV</strong> Eishockey<br />

68<br />

Ausfälle in der Mannschaft und kleine<br />

Fehler auf dem Eis werden in der Oberliga<br />

Nord sofort bestraft. Der <strong>HSV</strong> spielt<br />

hier gegen Mannschaften aus Rostock, Adendorf<br />

und Hannover mit einem Budget von<br />

teilweise 150.000 Euro und mehr. Unsere<br />

supporters news


Aufgrund der Neustrukturierung der Ligen<br />

durch den Deutschen Eishockey Bund<br />

startet unsere 1. Herren-Mannschaft diese<br />

Saison in der dritthöchsten Spielklasse<br />

(Oberliga Nord). Mit einem Mini-Etat und<br />

dem jüngsten Kader der Liga haben wir<br />

einen schweren Stand. Umso glücklicher<br />

sind wir, dass es dank unserer Sponsoren<br />

gelungen ist, mit Domenic Bartels (20<br />

Jahre, 3. Torwart der Hamburg Freezers)<br />

durch eine Förderlizenz und den talentierten<br />

lettischen Spieler Eriks Ozollapa zwei<br />

Verstärkungen zu bekommen. Einzigartig<br />

in der Oberliga Nord sind unsere Fans. Wir<br />

sind stolz, dass wir zu Hause und auch auswärts<br />

von unserem <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, den<br />

Chosen Few und auch den Poptown immer<br />

wieder lautstark unterstützt werden.<br />

Spieler, Trainer und die Abteilungsleitung<br />

sagen: Danke!<br />

Jungs freuen sich, wenn ein Zehntel davon<br />

zusammenkommt. Vor allem Kleinsponsoren,<br />

das Arriba, der 1887-Shop, aber<br />

auch die CFHH und der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

haben die erste Mannschaft in dieser Saison<br />

fi nanziell unterstützt. Natürlich verdienen<br />

die Spieler hier kein großes Geld,<br />

aber für die zahlreichen Auswärtsspiele<br />

und die teure Ausrüstung fallen natürlich<br />

trotzdem jede Menge Kosten an. Die Eishockeyabteilung<br />

freut sich daher natürlich<br />

über jeden Euro, der durch Eintritt, die<br />

Heimspiele kosten gerade mal 3 Euro, zustande<br />

kommt. Wer die Truppe noch mehr<br />

unterstützen möchte, der kann zusätzlich<br />

zu seiner <strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft in der Abteilung<br />

Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> auch Eishockey-Fördermitglied werden.<br />

Statt 48 Euro zahlt man dann 60 Euro<br />

im Jahr, die direkt in den Amateursport<br />

fl ießen. Genauere Infos gibt es bei der Mitgliederverwaltung.<br />

Viel wichtiger als die<br />

Euros ist aber die moralische Unterstützung<br />

auf den Rängen. Also, kommt vorbei<br />

und feuert unsere Jungs an! Oder ist<br />

es draußen gemütlicher?<br />

Ausgabe 65<br />

Unsere Bowler<br />

Rückblick und Ausblick<br />

Text + Foto Käte Ahrend<br />

Vor dem Start der Hamburger <strong>Club</strong>meisterschaft<br />

wurde die Mixed-<br />

Meisterschaft 2010 ausgespielt.<br />

Es spielten zwei Gruppen. In der<br />

Gruppe B startete unser Mixed-Paar Carola<br />

und Volker Jacobs.<br />

Nach der Qualifi kation fürs Finale, das als<br />

»Round Robin« gespielt wurde (d. h. 6. gegen<br />

den 5., dann Sieger gegen den 4. usw.,)<br />

erspielten sich die beiden mit viel Kampfgeist<br />

den 1. Platz und wurden somit Hamburger<br />

Mixed-Meister 2010.<br />

Nochmals die herzlichsten Glückwünsche zu<br />

dieser tollen Leistung. Diese beiden sind die<br />

Vorzeige-Bowler des <strong>HSV</strong>. Wir hoffen, es werden<br />

noch viele andere folgen, über die wir<br />

gerne berichten werden.<br />

Nachdem in Hamburg die Liga-Spiele nach<br />

3 bzw. 4 Starts eine Pause einlegen, können<br />

wir über eine recht positive Entwicklung berichten.<br />

In der Hamburg-Liga, der obersten<br />

Liga in Hamburg, erwischten die Herren einen<br />

schlechten 4. Start in Elmshorn. Mit nur<br />

18 Punkten von 60 möglichen hatten sie einen<br />

nicht so guten Tageslauf. Aber nach dem<br />

4. Starttag stehen sie in der Tabelle auf dem<br />

5.Platz. Tendenz steigend.<br />

Die nächste Liga ist die Oberliga. Diese<br />

Mannschaft hält sich immer im oberen Drittel<br />

auf, spielt recht kontinuierlich und belegt<br />

nach dem 4. Start einen sehr guten 3.Platz.<br />

Macht weiter so!<br />

Dann kommt die Landesliga. Diese Liga hat<br />

erst drei Starts hinter sich. Trotz erheblicher<br />

Leistungsschwankungen (teils liegt es an der<br />

Bahn und teils aber auch am »Ich«) erreichte<br />

unsere 3. Mannschaft einen hervorragenden<br />

2. Platz und lässt »Großes« hoffen.<br />

Auch in der Bezirksliga lief es nicht so toll am<br />

4. Starttag. Nur 13 Punkte waren die magere<br />

Ausbeute und nach Spielschluss blieb<br />

leider nur der letzte Platz. Aber das soll in<br />

den nächsten fünf Starts besser werden, haben<br />

alle versprochen.<br />

Die letzte Liga ist die Kreisliga. Hier spielen<br />

nur sieben Mannschaften mit vier Spielern<br />

(sonst zehn Mannschaften und fünf<br />

Spieler). Diese Mannschaft ist fast eine<br />

Mixed-Mannschaft denn es spielen zwei<br />

Damen und zwei Herren. Leider waren beim<br />

3. Start zwei Spieler verhindert und da wir<br />

eine sehr dünne Spielerdecke haben, war<br />

auch kein Ersatz aufzutreiben. Somit gingen<br />

alle Punkte verloren und wir stehen nur<br />

auf dem 10. Platz. Aber auch das soll besser<br />

werden!<br />

Für unsere beiden Teams aus der Bezirks –<br />

und Kreis-Liga – Kopf hoch, ihr schafft es!<br />

Und unsere drei besten Mannschaften<br />

regeln alles ganz von alleine. Wie immer.<br />

Ich wünsche allen Bowlingspielerinnen und<br />

Bowlingspielern ein geruhsames Weihnachtfest<br />

und einen guten und gesunden Rutsch<br />

ins »Neue Jahr«.<br />

69


One hundred and eighty!<br />

Dart<br />

Text Arne Sell · Foto Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Wer diesen Ausruf schon mal im<br />

Fernsehen gehört hat, weiß,<br />

um welche Sportart es sich handelt:<br />

Richtig, Dart! Das fesselnde<br />

Spiel mit den drei Pfeilen! Bestimmt hat jeder<br />

von uns schon mal mit den Darts in Richtung<br />

Scheibe geworfen. Mal im Keller, im Garten oder<br />

bei Freunden. Das Beste ist, man kann dies auch<br />

beim <strong>HSV</strong> tun und das auch ein bisschen professioneller.<br />

Die Abteilung Dart gibt die Möglichkeit,<br />

den Dartsport kennen zu lernen. Vom<br />

einfachen „Darten für Jedermann“, über Mannschaften<br />

in Hamburg bis hin zur Bundesliga.<br />

Das Darten für Jedermann ist eine Veranstaltung<br />

für jeden, der einfach mal Dart ausprobieren<br />

möchte, ohne in einer Mannschaft zu<br />

spielen. Das gilt für fast alle Altersklassen (Mindestalter<br />

sollte ca. 12-13 Jahre sein). Auch schon<br />

„erfahrene“ Spieler können dort sicherlich den<br />

einen oder anderen nützlichen Tipp bekommen.<br />

Stattfi nden tut dies jeden ersten Montag im<br />

Monat in der Aula Schule Rhiemsweg, Rhiemsweg<br />

61 in 22111 Hamburg/Horn. Kontaktperson<br />

ist unser Trainingsleiter Massoud Taleblou,<br />

Tel.: 0162-5688008.<br />

Außerdem gibt es die Möglichkeit, am Punktspielbetrieb<br />

in Hamburg teilzunehmen. In der<br />

ersten und zweiten Liga in der Hansestadt stellt<br />

der <strong>HSV</strong> jeweils eine Mannschaft. Unsere Heimspielorte<br />

sind in Barmbek (Zur Osterbek 127,36,<br />

Krausestraße 46, 22305 Hamburg) und in Horn<br />

(Pocket’s & Point’s, Horner Landstraße 181,<br />

70<br />

22111 Hamburg). Außerdem kann jeder Spieler<br />

an Hamburger Ranglistenturnieren sowie auch<br />

Deutschen Ranglistenturnieren teilnehmen. Eine<br />

echte Herausforderung für jeden Darter.<br />

Wer öfters die „180“ trifft, ist denn wohl besser<br />

in unserer Bundesligamannschaft aufgehoben.<br />

Diese kämpft in der Bundesliga-Nord um<br />

Punkte und konnte z. B. letztes Jahr einen herausragenden<br />

4. Platz belegen.<br />

Wer jetzt Lust bekommen hat, uns näher kennen<br />

zu lernen, kann dies unter folgenden Rufnum-<br />

Neues aus dem <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Kontakt:<br />

<strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Stresemannstraße 162<br />

22769 Hamburg<br />

Tel. 040/43 14 94<br />

Fax: 040/43 22 344<br />

E-Mail: hsv-fanprojekt@jusp.net<br />

Internet: www.<strong>HSV</strong>-Fanprojekt.de<br />

Termine:<br />

mern tun: Arne Sell 0176-96901950 bzw. Nicole<br />

Frentzen 040-43180862 oder 0170-9947142.<br />

Ihr könnt auch einfach eine Mail an info@hsvdart.de<br />

schicken oder euch auf unserer Homepage<br />

www.hsv-dart.de umsehen.<br />

Wenn ihr uns und den Ligabetrieb „live“ erleben<br />

möchtet, kommt einfach bei unseren Spielen<br />

vorbei (Termine und Orte stehen auf unserer<br />

Homepage), fi ebert mit uns, feuert uns an und<br />

es wird bestimmt auch die ein oder andere Frage<br />

beantwortet.<br />

· 25.04. Rohe Ostern Cup<br />

· 28.05. oder 4.06 WKM 2011<br />

Young <strong>Supporters</strong> Touren:<br />

· 15/16.01 FC Schalke 04<br />

· 12/13.02 VfL Wolfsburg<br />

· 07.05. Bayer 04 Leverkusen<br />

Weitere Tagesfahrten und eine Übernachtungs-<br />

Tour sind in der Planung, abhängig von den endgültigen<br />

Spielterminierungen.<br />

… weitere Infos unter www.hsv-fanprojekt.de<br />

supporters news


Verstärkung<br />

im SC-Team<br />

Interview + Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Wir freuen uns, dass wir<br />

seit dem 15.11.2010 eine<br />

neue Mitarbeiterin in unserem<br />

Team begrüßen dürfen. Christian<br />

Bieberstein nutzte die Chance,<br />

Janine Rehders ein paar Fragen zu<br />

stellen.<br />

supporters news: Hallo, Janine, stell<br />

dich doch erstmal kurz vor!<br />

Janine Rehders: Ich bin Janine Rehders,<br />

23 Jahre alt und gebürtige<br />

Hamburgerin. Natürlich besitze ich<br />

seit Jahren eine Dauerkarte und bin<br />

Mitglied im SC. Nach dem Abitur<br />

habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau<br />

in der Holsten-Brauerei<br />

gemacht und jetzt bin ich hier<br />

beim SC.<br />

supporters news: Wie war dein Start<br />

in die neue Aufgabe?<br />

Janine Rehders: Der Start war sehr<br />

aufregend und spannend. Ich bin<br />

froh, dass die Kollegen mich alle<br />

herzlich aufgenommen haben, dadurch<br />

habe ich schnell das Gefühl<br />

bekommen, dass ich dazugehöre.<br />

supporters news: Wie ist das Gefühl,<br />

nun ein Teil des <strong>HSV</strong> zu sein?<br />

Janine Rehders: Ein Teil des <strong>HSV</strong><br />

ist man ja auch schon als Fan, aber<br />

jetzt beim <strong>HSV</strong> zu arbeiten ist natürlich<br />

noch mal etwas ganz anderes.<br />

Ich freue mich, dass ich durch<br />

meine tägliche Arbeit dazu beitragen<br />

kann, dass alles so funktioniert,<br />

wie es soll. Und wer träumt nicht davon,<br />

beim <strong>HSV</strong> zu arbeiten!?<br />

supporters news: Welche Aufgaben<br />

wirst du betreuen?<br />

Janine Rehders: Ich bin die Assistentin<br />

der Abteilungsleitung und des Geschäftsführers.<br />

Zu meinen Aufgaben<br />

gehören die Unterstützung und die<br />

Entlastung der jeweiligen Personen<br />

sowie alle anfallenden Tätigkeiten im<br />

Tagesgeschäft und eigene Projekte.<br />

Falls jemand also ein Anliegen hat,<br />

ist es durchaus möglich, dass er demnächst<br />

bei mir landet …<br />

supporters news: Danke für die<br />

Beantwortung der Fragen und einen<br />

guten Start in deine neue<br />

Aufgabe!<br />

Ohne Worte<br />

Kurze Zeit später per E-Mail …<br />

Liebe AbteilungsleiterInnen! Der AV hatte euch mit Datum vom 16.11.<br />

an die 3. Amateurversammlung erinnert. In dieser Einladung befi ndet<br />

sich auch der „schicksalsschwere“ Satz, dass die mündigen Wähler<br />

zwischen Amateur- und Supporterbelangen unterscheiden können sollten.<br />

Dieser Satz ist von der Abteilungsleitung der Supporter dem AV gegenüber<br />

als „Wahlbeeinfl ussung“ gegen Christian Reichert und als längst<br />

überwunden geglaubter Rückfall in „Streitzeiten“ zwischen Amateuren<br />

und Supportern verstanden worden. Der AV bedauert diese mögliche, aber<br />

letztlich auch etwas einseitige Interpretation und weist alle Abteilungen darauf<br />

hin, dass der AV sich ausdrücklich freut, dass sich zwei sehr gute Kandidaten<br />

für die „Aufsichtsratsdelegiertenwahl“ der Amateure gemeldet<br />

haben. Der AV geht davon aus, dass die über Jahre gewachsenen, freundschaftlichen<br />

Beziehungen zu den Supportern nicht durch einen einzigen<br />

missverständlichen – so nicht gewollten Satz – in Frage gestellt werden.<br />

Die neue Rubrik mit Kurzmitteilungen über Interessantes und Kurioses aus<br />

der Fußballwelt und außerdem Kleinkram verschiedenster Art (Kontaktanzeigen,<br />

Angebote/Nachfragen, Grüße, Dankeschöns, Sprüche des Monats,<br />

Witze … Aufl age: Maximal 25 Wörter, keine kommerzielle Werbung, keine<br />

Beleidigungen). Kontakt: liebnau.ulie@web.de<br />

+ + + Es gibt Leute, die Profi fußballer als Söldner beschimpfen. Es gibt andere, die sagen, das sei ungerecht – den Söldnern gegenüber, denn die riskieren ihr<br />

Leben. + + + Lahm nach einem 4:0-Sieg in Cluj: „Man hat gesehen, dass wir von Anfang an auf dem Platz waren.“ Wo sind die Bayern denn sonst? + + + Vorbild<br />

Nationalmannschaft: Löw in einem Interview: „Wir haben die wenigsten Fouls begangen und waren die Mannschaft, die am schnellsten vom Ballbesitz zum Abschluss<br />

kam (…) 2005 waren es 2,8 Sekunden, 2008 waren es 1,7 Sekunden und jetzt bei der WM 1,1 Sekunden. Spanien liegt bei 1,0 Sekunden“ + + + Vorbild St. Pauli?<br />

Grünen-Chefi n Fegebank, leidenschaftliche St. Pauli-Anhängerin, wird in der St. Pauli Fan-Kneipe „Jolly Roger“ beschimpft und des Hauses verwiesen, weil die<br />

Grünen Ahlhaus zum Bürgermeister gemacht haben. „Kandidaten für das Amt des Aufsichtsrates … dürfen das 70. Lebensjahr noch nicht vollendet haben …“ (§ 19,<br />

Satzung des FC St. Pauli); Gleiches gilt auch für ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder. + + + „Die FIFA ist unablässig bestrebt, den Ruf des Fußballs und insbesondere<br />

der FIFA von unmoralischen oder unethischen Machenschaften und Praktiken zu schützen.“ (Präambel des FIFA-Ethik-Codes) Fakten zur letzten WM in Südafrika: Die<br />

FIFA gewinnt 2,5 Milliarden Euro, Südafrika verschuldet sich um 500 Millionen Euro; „Die Privilegien und Konzessionen, die wir der FIFA zugestehen mussten, waren<br />

zu erdrückend, als dass für uns ein monetärer Gewinn hätte entstehen können. Die Gewinne der FIFA wurden nicht versteuert, das gab es bisher bei keiner WM“<br />

(Sprecher der südafrikanischen Steuerbehörde). Erst nach Streiks erhielten die Bauarbeiter einen Stundenlohn von 1,90 Euro. + + + Präsident Ricardo Garrone will den<br />

italienischen Erstligisten Sampdoria Genua für 200 Millionen Euro verkaufen. Er fi nde viel mehr Spaß an der Jagd als an Fußball, „der nur noch eine Unterhaltungsindustrie<br />

ist“. + + + Suche Winterjacke vom SC M65 in XL oder XXL, bitte helft! Mit schwarz-weiß-blauen Grüßen, Ingo aus der Nähe von Bremen + + +


Lesestoff für den Fan<br />

Die Ultras – Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland<br />

Text Philipp Piepiorka<br />

Mit den Ultras hat sich im<br />

Fußball über die letzten<br />

Jahrzehnte eine<br />

neue Fankultur etabliert.<br />

Jonas Gabler hat nun einen<br />

Überblick über die Ultras geschaffen,<br />

der, so sagt es das Vorwort, für<br />

alle sein soll. Diejenigen, die nie ins<br />

Stadion gehen, sich aber vielleicht<br />

für Jugendkultur interessieren, Fernsehzuschauer<br />

und Zeitungsleser, die<br />

Ultras vor allem als Vandalen, Pyromanen<br />

und Schläger wahrnehmen,<br />

für Fußballfans, die nicht nur<br />

das Spiel lieben, sondern auch das<br />

Erlebnis im Stadion und vielleicht<br />

Tooor ! … für den <strong>HSV</strong> – Die besten Fußballmomente seit 1963<br />

Text Ingo Thiel<br />

Wow, waren das noch<br />

schöne Zeiten Ende<br />

der 70er-/Anfang<br />

der 80er- Jahre! Für<br />

diejenigen, die damals schon dabei<br />

waren, kommen beim Hören der<br />

CDs garantiert tolle eigene Erinnerungen<br />

hoch. Und die Jüngeren,<br />

die echte <strong>HSV</strong>-Titel (nicht T-Home-,<br />

Emirates- oder Tuttur-Cup) leider<br />

nur aus Erzählungen kennen, können<br />

sich mit diesem Mega-Hörspiel<br />

direkt von den damaligen Stars wie<br />

72<br />

auch für den Ultra selbst, der das<br />

meiste schon wissen dürfte, aber es<br />

in diesem gebündelt, mit diskutablen<br />

Thesen und konkreten Vorschlägen<br />

angereichert vorfi ndet.<br />

Und tatsächlich schafft es der Autor,<br />

einen guten Gesamteindruck<br />

über die Ultras zu vermitteln. Auf<br />

gut 200 Seiten handelt Gabler die<br />

verschiedenen Merkmale der Ultras<br />

ab. Die neuartige Form des<br />

Supports, besondere Regeln und<br />

Kodizes, aber auch das intensive<br />

Gruppenleben. Auch das Thema Politik<br />

und die fortschreitende Kommerzialisierung<br />

werden bei seinen<br />

Volkert, Magath oder Kaltz anhören,<br />

wie das eigentlich war. Dazu<br />

die „Stimme der Triumphe“ – NDR-<br />

Reporter Kurt Emmerich -, der die<br />

90. Minute in Amsterdam oder<br />

diese wunderbare 8. Minute am<br />

25. Mai 1983 schildert. Da wird<br />

einem wieder bewusst, wie schön<br />

nicht nur Titel für den <strong>HSV</strong>, sondern<br />

auch die alten Radioreportagen gewesen<br />

sind.<br />

Die beiden Autoren haben viel Arbeit<br />

investiert, tief in den Rundfunk-Archiven<br />

gewühlt und so<br />

schöne Momente wie die Sendung<br />

zum allerersten Bundesliga-Spieltag<br />

mit dem Spiel bei<br />

Preußen Münster hervorgekramt.<br />

Herausgekommen sind drei CD´s<br />

mit einer Hördauer von mehr als<br />

dreieinhalb Stunden, mit allen Höhepunkten<br />

der <strong>HSV</strong>-Geschichte<br />

von 1963 bis heute und vielen<br />

Stimmen der wichtigsten Spieler,<br />

Betreuer und Vereinsfunktionäre<br />

der jeweiligen Zeit: Uwe<br />

Seeler erzählt, dass der <strong>HSV</strong> auf<br />

die Einführung der Bundesliga<br />

Ausführungen berücksichtigt.<br />

Besonders positiv ist, dass er sich<br />

nicht auf irgendwelche Erkenntnisse<br />

von Wissenschaftlern, Fanforschern<br />

oder Psychologen bezieht, sondern<br />

sich mit der Szeneliteratur der Ultras<br />

beschäftigt und diese ausgewertet<br />

hat. So kommt er zu Erkenntnissen,<br />

die weitaus dichter an der Realität<br />

liegen als viele Werke, die in<br />

der Vergangenheit erschienen sind.<br />

Kaum zu glauben, aber wahr – es<br />

gibt also doch noch Bücher über Ultras,<br />

die weiterzuempfehlen sind.<br />

Dieses gehört eindeutig dazu.<br />

Das Buch ist entweder direkt beim<br />

nicht vorbereitet war; Charly Dörfel<br />

gibt das „sterbende Schwein“<br />

und Dr. Peter Krohn erinnert sich<br />

an damals neue Finanzierungs-<br />

und Marketingmethoden sowie<br />

die Verpflichtung von Kevin Keegan<br />

und Felix Magath. Der wiederum<br />

erzählt über Ernst Happel; der<br />

„Grantler“ philosophiert über den<br />

Umgang mit Journalisten; Günther<br />

Netzer wundert sich noch heute<br />

darüber, wie er Manager geworden<br />

ist; Hermann Rieger sagt, warum<br />

für ihn nur der <strong>HSV</strong> in Frage<br />

kam und Didi Beiersdorfer schildert,<br />

wie man sich als DFB-Pokalsieger<br />

fühlt.<br />

Das Ganze zieht sich durch die<br />

grauen 90er, über das 4:4 gegen<br />

Juve in der Champions<br />

League 2000 und den unsäglichen<br />

Werder-Wochen mit dem<br />

Papierkugel-Drama bis hin zum<br />

Hoffenheim-Desaster und der<br />

Posse um die Sportchefsuche –<br />

das möchte man dann eigentlich<br />

gar nicht mehr hören. Trotzdem<br />

wird einem in den dreieinhalb<br />

Verlag unter www.papyrossa.de<br />

oder im gut sortierten Buch- und<br />

Onlinehandel erhältlich.<br />

Stunden nie langweilig, auch<br />

weil im Kopf wieder Bilder von<br />

den eigenen Erlebnissen entstehen.<br />

Und gerade nach schmerzlichen<br />

Niederlagen tut es gut, sich<br />

noch einmal die größten Siege und<br />

Momente der Vereinsgeschichte<br />

anzuhören.<br />

Die Fleißarbeit mit viel Liebe zum<br />

Detail wird umrahmt von einer<br />

akustischen Führung durch die<br />

Spielzeiten von Claudia Hoogestraat<br />

und Lars Pegelow, der Radiohörern<br />

wegen seines beinah<br />

südamerikanischen Temperaments<br />

mit sich überschlagender<br />

Stimme bei spannenden Spielen<br />

bekannt ist. Ein Muss für <strong>HSV</strong>-<br />

Fans, super geeignet für lange<br />

Auswärtsfahrten oder Winterabende<br />

und ein prima Weihnachtsgeschenk.<br />

Claudia Hoogestraat/<br />

Lars Pegelow, Box mit 3 CD,<br />

19,90 Euro<br />

Edition Temmen<br />

ISBN 978-3-8378-2002-7<br />

supporters news


Ostkurve – Eine Bremer Geschichte<br />

Text Philipp Piepiorka<br />

Italienische Ultras – Eine authentische Geschichte<br />

Text Philipp Markhardt<br />

Mit „Tifare Contro“ liegt<br />

das erste authentische<br />

Buch über die italienische<br />

Ultraszene vor.<br />

Authentisch deshalb, weil Autor<br />

Giovanni Francesio selbst für<br />

viele Jahre Ultrà war. Weil es die<br />

Geschichte der italienischen Ultras<br />

nicht gibt, erzählt er zwar nicht<br />

seine, aber eben doch eine Geschichte<br />

dieser Jugendkultur, die ihren<br />

Anfang mit der Gründung der<br />

Fossa dei Leoni im Jahr 1968 nahm<br />

und deren (letzten) Tiefpunkt das<br />

Das Leben des Robert Enke<br />

Text Philipp Piepiorka<br />

Ausgabe 65<br />

Ein neues Fußballbuch aus<br />

dem Hause Trolsen erblickte<br />

im November das Licht der<br />

Welt. In Ostkurve – Eine Bremer<br />

Geschichte blickt Autor Dirk T.<br />

auf über zwei Jahrzehnte Werder<br />

Fandasein zurück. Dabei nimmt er<br />

kein Blatt vor den Mund und schreibt<br />

genau, was er denkt. Für manch einen<br />

Leser wird dieser Schreibstil<br />

wohl eine Herausforderung und<br />

etwas gewöhnungsbedürftig sein.<br />

Wer diese Hürde gemeistert hat, den<br />

erwartet eine Geschichte, die viel zu<br />

Jahr 2007 darstellt, als der Carabiniere<br />

Filippo Raciti und der Fußballfan<br />

Gabriele Sandri auf Italiens<br />

Straßen starben.<br />

Francesio beschreibt aus der Sicht<br />

eines Ex-Ultras die Geschichte der<br />

Bewegung und nimmt dabei kein<br />

Blatt vor den Mund; weder, wenn<br />

er die Antworten des Staates (Gewalt<br />

und Stadionverbot) auf die<br />

Ultras kritisch hinterfragt, noch,<br />

wenn er mit (staatstreuen) Journalisten<br />

ins Gericht geht, die eine<br />

Kurve nie von innen gesehen ha-<br />

Mit „Ein allzu kurzes<br />

Leben“ veröffentlicht<br />

Ronald Reng, befreundeter<br />

Autor der<br />

Enkes, die Biographie unseres einstigen<br />

Nationaltorhüters. Reng schildert<br />

auf knapp über 400 Seiten<br />

das Leben und die Fußballkarriere<br />

von Robert Enke bis zu jenem verhängnisvollen<br />

regnerischen Tag im<br />

November 2009. Dabei lässt er sowohl<br />

Enkes Familie als auch ehemalige<br />

Weggefährten zu Wort kommen<br />

und konfrontiert den Leser mit den<br />

Selbstzweifeln und den Ängsten, von<br />

denen Robert Enke geplagt wurde.<br />

bieten hat. Leider hat dies oftmals<br />

zur Folge, dass viele Storys nicht<br />

bis zu Ende erzählt oder eher stichpunktartig<br />

abgehandelt werden.<br />

Dies ist schade, denn es scheinen<br />

durchaus spannende und skurrile<br />

Ereignisse vorgefallen zu sein. So<br />

kannte er zum Beispiel Adrian Maleike<br />

und war bei dem Spiel mit dem<br />

tödlichen Zwischenfall auch anwesend.<br />

Davon hätte man gerne noch<br />

mehr erfahren. Sehr gut aufgezeigt<br />

wird hingegen der Wandel der Fanszene<br />

durch die verschiedenen Sub-<br />

ben, doch für sich beanspruchen,<br />

den Durchblick zu haben. Nicht zuletzt<br />

stellt er auch den Ultras selbst<br />

unangenehme Fragen zu ihrem eigenen<br />

Verhalten und ihren Einstellungen.<br />

Francesio schreibt über<br />

die Kurve als jemand, der aus der<br />

Kurve kommt. Er provoziert und redet<br />

nicht um den heißen Brei herum.<br />

Das Buch ist Pfl ichtlektüre für<br />

die, die sich der Kultur der Ultras<br />

verbunden fühlen und sollte auch<br />

die Beachtung derer fi nden, die Medienberichte<br />

für bare Münze neh-<br />

Besonders schockierend sind die<br />

Schilderungen über die Monate während<br />

der zwei akuten Phasen seiner<br />

Depression in den Jahren 2003 und<br />

2009. Seine Tagebuchaufzeichnungen<br />

zeigen einen schwer verzweifelten<br />

Menschen im Kampf gegen eine<br />

scheinbar unbesiegbare Krankheit.<br />

Neben der Tragik um das Leben von<br />

Robert Enke hält Reng in seinem<br />

Buch aber auch diverse skurrile Anekdoten<br />

aus dem fußballerischen<br />

Umfeld von Robert Enke für uns Leser<br />

bereit. So zum Beispiel <strong>Club</strong>s, die<br />

Gehälter nicht zahlen oder Vereine,<br />

die Spielern anderer Teams Geld-<br />

kulturen. Aber auch der Wandel des<br />

Profi fußballs und des ganzen dazugehörigen<br />

Drumherums wird skizziert.<br />

Das Buch wird insgesamt zu<br />

Recht im besten Sinne als „Working-Class-Literatur“<br />

angepriesen.<br />

Besonders empfehlenswert ist es für<br />

alle, die damals noch nicht zum Fußball<br />

gefahren sind und einen Einblick<br />

ins damalige Fandasein erhaschen<br />

möchten. Das Buch ist direkt beim<br />

Verlag unter www.trolsen.de oder<br />

im gut sortierten Buch- und Onlinehandel<br />

erhältlich.<br />

men. Erhältlich ist das Buch für 9,95<br />

Euro im Stadion am CFHH-Infostand<br />

oder am Kiosk des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts.<br />

Online-Bestellung über www.blickfang-ultra.de<br />

oder im Buchhandel:<br />

ISBN 978-3-940159-07-6.<br />

koffer anboten für einen bestimmten<br />

Spielausgang. Insgesamt ist das<br />

Buch sehr ruhig und sensibel geschrieben<br />

und steckt voller schöner<br />

kleiner Geschichten, die in der<br />

Summe das allzu kurze Leben von<br />

Robert Enke nachzeichnen und nebenbei<br />

einen interessanten Einblick<br />

in den Profi fußball geben. Ein Buch,<br />

das einen fesselt und nicht nur für<br />

Fußballfans absolut empfehlenswert<br />

ist.<br />

Das Buch ist direkt beim Verlag unter<br />

www.piper-verlag.de oder im Buch-<br />

und Onlinehandel erhältlich.<br />

73


Geschenkideen<br />

FIFA 11<br />

Text Philipp Piepiorka · Grafi ken EA Sports<br />

Für viele Fußballfans ist Anfang<br />

Oktober schon Weihnachten,<br />

denn dann kommt<br />

jeweils die neueste Version<br />

des Spiele-Klassikers von EA<br />

Sports auf den Markt. Mit FIFA<br />

11 erscheint die nunmehr 16te<br />

Version und sorgt für reichlich<br />

emotionale Ausbrüche vor der<br />

Mattscheibe. Ich habe für euch die<br />

PC- und die WII- Version getestet.<br />

Die Gefahr – Hier kommt Hamburg<br />

Text Philipp Markhardt<br />

Nach „etwas“ längerer<br />

Pause meldet sich<br />

„Die Gefahr“ mit dem<br />

zweiten <strong>HSV</strong>-Album<br />

„Hier kommt Hamburg“ zurück.<br />

Damals nahm man bereits unter<br />

dem Namen „Schlusspunkt“<br />

das Album „<strong>HSV</strong> – Die Fans“<br />

auf. Insgesamt 14 Tracks hat<br />

die Punkrock-Combo um Sänger<br />

Alf Wenzel eingespielt, die sich<br />

ausschließlich um den <strong>HSV</strong> drehen.<br />

Nach einem sehr gelungenen<br />

Line-Up, das ich mir in der<br />

Art auch für die Mannschaftsaufstellung<br />

im Stadion vorstellen<br />

könnte, erwarten den geneigten<br />

Hörer zwölf Eigenkompositionen,<br />

die musikalisch an WIZO und die<br />

Toten Hosen erinnern. Von letzteren<br />

stammt auch „Hier kommt<br />

Alex“, der letzte Titel der Platte.<br />

Wirklich schade, dass die Düsseldorfer<br />

den Braunschweigern ein<br />

Umtexten untersagt haben. Aber<br />

gut, irgendwo auch verständlich,<br />

dass Fortuna-Fans wenig begeistert<br />

sind, wenn <strong>HSV</strong>er sich an einem<br />

ihrer Songs delektieren<br />

wollen. Besonders, wenn es sich<br />

um einen Hit handelt, der in der<br />

Zeit von Aleks Ristic als Fortuna-<br />

74<br />

Trainer bei den Spielen des Teams<br />

gegrölt wurde. Neben dem <strong>HSV</strong><br />

beschäftigt man sich außerdem<br />

mit den traditionellen Rivalen.<br />

Nicht ganz mein Ding, aber aufgrund<br />

der eher humorvollen Aufarbeitung<br />

des Themas Rivalität<br />

sicherlich in Ordnung. Punkaffine<br />

<strong>HSV</strong>er werden sicherlich ihren<br />

Spaß an der Scheibe haben, die<br />

wahrscheinlich demnächst auf<br />

Auswärtsfahrten hoch- und runterläuft.<br />

Bester Titel ist übrigens<br />

„Träumen an der Elbe“.<br />

FIFA 11 – PC: Eigentlich sollte ein<br />

jeder mit dem Spiel seine Freude<br />

haben. Wer einen ordentlichen<br />

PC hat, wird zudem von der fast<br />

schon sensationellen Grafik beeindruckt<br />

sein. So sind beispielsweise<br />

die Stadien derart detailliert<br />

nachgestellt, dass kaum Abweichungen<br />

zu den Originalen auszumachen<br />

sind. Aber es gibt weitaus<br />

mehr Gründe, warum FIFA 11<br />

Punkrock mit <strong>HSV</strong>-Texten<br />

Interview Philipp Markhardt<br />

Zusammen mit dem <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> bringt „Die<br />

Gefahr“ ein neues <strong>HSV</strong>-<br />

Album heraus. Mit Alf<br />

Wenzel, dem Sänger der Braunschweiger<br />

Punkrockband, sprach<br />

Philipp Markhardt<br />

supporters news: Die Gefahr,<br />

jetzt mal die Eier auf den Tisch:<br />

Was ist an euch gefährlich?<br />

Alf Wenzel: Tja, das mit der „Gefähr<br />

lichkeit“ ist leider schon etwas<br />

überholt. Da wir früher als<br />

Punkrockband unterwegs waren,<br />

klang der Name erst mal ganz gut<br />

und uns konnten die Veranstalter<br />

nicht so schnell heranziehen,<br />

wenn es<br />

mal etwas brachialerzuging.Inzwischen<br />

sind wir ja<br />

etwas älter, so dass<br />

es nun weniger gefährlich<br />

zugeht.<br />

supporters news:<br />

Ihr habt vor Jahren<br />

bereits einen Track<br />

über den <strong>HSV</strong> geschrieben,<br />

der da<br />

Spaß macht. Die Fans brüllen die<br />

Mannschaft nach vorne, die Fankurven<br />

sind mit Zaunfahnen beflaggt<br />

und die verschiedenen<br />

Spielmodi sorgen für Abwechslung.<br />

Neben Turnieren und dem<br />

Mannschafts-Karrieremodus kann<br />

beispielsweise auch ein einzelner<br />

Fußballer in seiner Karriere<br />

begleitet werden. Einziges kleines<br />

Manko bleibt daher die et-<br />

lautet „We love you Hamburg“,<br />

seid aber keine „Nur-Fußballband“.<br />

Erzähl doch mal was zu<br />

eurer Geschichte und euren Wurzeln.<br />

Alf Wenzel: Eigentlich haben<br />

wir damals das ganze Album<br />

„<strong>HSV</strong>- Die Fans“ gemacht. Dazu<br />

gab es die etwas kuriose Geschichte<br />

in unserem Studio in<br />

Braunschweig. Wir nahmen damals<br />

unsere zweite CD dort auf,<br />

als uns an der Wand eine vom<br />

Whiteline Studio produzierte<br />

Schalke-CD auffiel. Natürlich haben<br />

wir dann zwei Wochen keine<br />

Gelegenheit ausgelassen zu betonen,<br />

wie scheiße doch der Verein<br />

sei. Bis es dem Tontechniker<br />

zu viel wurde und er meinte, wir<br />

könnten es für unseren Verein ja<br />

besser machen. Aus Spaß wurde<br />

Ernst und so entstand diese erste<br />

<strong>HSV</strong>-CD. Danach sind wir aber<br />

wieder zu unseren Wurzeln und<br />

dem guten altenPunkrock zurückgekommen<br />

und haben nur den<br />

ein oder anderen Gig in Sachen<br />

<strong>HSV</strong> gespielt, wie z. B. zum <strong>Supporters</strong>-Geburtstag<br />

auf der Cap<br />

San Diego. Und da man auf Punk-<br />

supporters news


was komplizierte Einrichtung des<br />

Controllers und die Steuerung.<br />

Sind diese Anfangsprobleme aber<br />

erst einmal überwunden, wird es<br />

schwerfallen, den Controller wieder<br />

aus der Hand zu legen.<br />

Witzig: Auch die FIFA Kommentatoren<br />

kommen beim <strong>HSV</strong> mit den<br />

Stadionnamen durcheinander.<br />

Denn während im Menü richtiger<br />

Weise die Imtech Arena ausgewiesen<br />

ist, begrüßt einen das<br />

Kommentatorenduo Sebastian<br />

Hellmann und Tom Bayer zu <strong>HSV</strong>-<br />

Heimspielen in der HSH Nordbank<br />

Arena.<br />

FIFA 11 – WII: Die Version für die<br />

Nintendo WII ist grafisch nicht<br />

vergleichbar mit der PC Version,<br />

Gigs gefälligst St. Pauli-Fan zu sein hat, wären<br />

die Fußball-Sachen dort wahrscheinlich<br />

nicht so gut angekommen.<br />

supporters news: Jetzt kommt ein neues Album:<br />

Was erwartet uns?<br />

Alf Wenzel: Was erwartet den Zuhörer? Ich<br />

würde sagen vor allem erst mal Gitarrenmusik<br />

mit Texten rund um den <strong>HSV</strong>. Wir haben<br />

„Wer wird Deutscher Meister“ mal etwas anders<br />

aufgenommen, ein kleines Medley dazwischen<br />

geschoben und die Originalversion<br />

von „Hier kommt Alex“ von den Hosen mit<br />

drauf. Ursprünglich sollte es das von den Fans<br />

gesungene „Hier kommt Hamburg“ werden.<br />

Leider haben uns die Hosen die Rechte aus<br />

Liebe zur Düsseldorfer Fortuna verweigert.<br />

Da sie aber recht lange wegen ihrer Nahosttour<br />

zur Beantwortung unserer Anfrage gebraucht<br />

haben, war der Song bei der Absage<br />

schon fertig.<br />

Nun haben wir den Text ins Original gebracht<br />

und den von uns erdachten in das Cover gedruckt.<br />

Außer den Song wegzulassen, unsere<br />

einzige Wahl. Schade.<br />

supporters news: Auf der Platte prangt das<br />

Wappen des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s. Dementsprechend<br />

ist das Album eine Kooperation? Werden<br />

ausschließlich <strong>HSV</strong>-Stücke drauf sein?<br />

Alf Wenzel: Ich hoffe, dass es eine längere<br />

Kooperation wird. Es ist sicher nicht das<br />

Schlechteste, mit einer Vereinigung wie dem<br />

Ausgabe 65<br />

was aber dem Spielspaß keinen<br />

Abbruch tut. Der Umgang mit der<br />

Steuerung lässt sich relativ schnell<br />

erlernen und die verschiedenen<br />

Spiel-Modi sorgen für Abwechslung.<br />

So zum Beispiel der Hallenfußball-Modus,<br />

bei dem auf<br />

dem Kleinfeld vor allem schnelle<br />

Pässe und trickreiches Spiel gefragt<br />

sind. Im Karrieremodus hingegen<br />

ist man als Spieler und<br />

als Trainer gefragt. Denn neben<br />

Resultaten der Mannschaft<br />

hat man als Trainer noch zu jedem<br />

Spiel eine Sonderaufgabe,<br />

die es zu bewerkstelligen gilt –<br />

eine gute Idee der Entwickler, die<br />

so schnell keine Langeweile aufkommen<br />

lässt. Negativ fallen lei-<br />

der, im Gegensatz zur PC-Version,<br />

die Kommentatoren auf, die sowohl<br />

etwas lahm daherkommen<br />

als auch ständig falsche Aussagen<br />

über vergangene Spiele oder<br />

Torschützen von sich geben. Spaß<br />

macht das Spiel trotzdem und für<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> zusammenzuarbeiten. Zu<br />

verdanken haben wir diesen Umstand aber<br />

vor allem Michi Wendt von Abschlach!,der<br />

sich wirklich bemüht hat und uns bei der Produktion<br />

hilfreich zur Seite stand. Und schließlich<br />

erscheint die CD nun auch auf seinem<br />

Label WMP. Also noch mal Danke dafür an<br />

den SC und Michi. Und ja, bis auf den Alex-<br />

Song sind ausschließlich <strong>HSV</strong>-Stücke drauf.<br />

Allerdings weniger Fangesänge als Lieder<br />

rund um Fanleben, Hamburg, St.Pipi und<br />

Werda? Brehm.<br />

supporters news: Du hast ja schon den einen<br />

oder anderen Rivalen erwähnt: Gerade<br />

der Pauli-Track fiel mir auf; wird da nicht etwas<br />

all zu tief und pauschal in die Klischeekiste<br />

gegriffen?<br />

Alf Wenzel: Erst mal entstehen ja diese Klischees<br />

nicht von selbst. Und ich bin auch<br />

eigentlich weit davon entfernt ein St. Pauli-<br />

Hasser zu sein. Ich hatte mich sogar ein wenig<br />

über den erfrischenden Aufstiegs-Fußball von<br />

denen gefreut. Der Song ist dahingehend zu<br />

verstehen, dass ich aus den Jahren Punkrock<br />

genau weiß, wie die Anhänger dieser Szene<br />

zu dem Klub stehen. Da sollte man möglichst<br />

auf Konzerten nicht all zu oft erwähnen, <strong>HSV</strong>-<br />

Fan zu sein, denn wer links ist, hat St. Pauli-<br />

Fan zu sein. Und so sind es dann viele eben<br />

auch. Da geht es leider vielen nicht ein Stück<br />

um Fußball. Fan von einem Verein wird man<br />

doch, weil Papa einen mal mit ins Stadion<br />

genommen hat oder man ein begeisterndes<br />

die Nachfolgeversion ist noch etwas<br />

Luft nach oben.<br />

Das Spiel ist direkt bei EA Sports<br />

unter www.ea.de, im Elektonikfachmarkt<br />

des Vertrauens sowie<br />

im Onlinehandel erältlich.<br />

Spiel gesehen hat. Und nicht, weil man gegen<br />

Atomkraft oder sonst was ist und der<br />

Verein gerade gut passt. Deshalb sind diese<br />

Leute für mich politisch motivierte Fußballfans.<br />

Und Politik gehört nicht ins Stadion.<br />

Meine Meinung.<br />

supporters news: Dein Lieblingstrack auf dem<br />

neuen Album?<br />

Alf Wenzel: Ein namenloses Dorf! Die mag<br />

ich echt nicht! Da hab ich 2009 beim UEFA-<br />

Cup-Finale sogar mit einem Donezk-Shirt vor<br />

dem TV gesessen.<br />

supporters news: Was ist nun in der näheren<br />

Zukunft – auch hinsichtlich <strong>HSV</strong> – geplant?<br />

Alf Wenzel: Planen können wir erst mal<br />

nichts. Eher üben. Wir haben nach Beendigung<br />

der CD vor zwei Wochen unseren<br />

Proberaum wieder mit dem nötigen Equipment<br />

ausgestattet und beginnen nun wieder,<br />

uns ein <strong>HSV</strong>-Programm drauf zu pauken.<br />

Wenn das steht, würden wir dies natürlich<br />

auch gern live spielen.<br />

supporters news: Vielen Dank für das<br />

Gespräch!<br />

75


Leserbriefe<br />

Wir freuen uns über jeden Leserbrief – besonders dann, wenn er sich auf Beiträge in den supporters news<br />

bezieht. Kürzungen – markiert durch (…) – müssen wir uns aber vorbehalten. Dabei bemühen wir uns, die<br />

wesentlichen Aussagen nicht zu verfälschen.<br />

Leserbrief zu den Eintrittspreisen<br />

von Alex Woidniak<br />

Liebes sn-Team,<br />

alle drei Monate freue ich mich auf die sn und<br />

auf die guten Beiträge. Nur ist euch diesmal<br />

auf Seite 20 leider ein Griff daneben geglückt.<br />

„Kein Zwanni für ‚nen Steher“. Eine Dortmunder<br />

Initiative. Fans gegen Preiswucher. Eigentlich<br />

ein Thema, was uns alle anspricht.<br />

Einen extrem faden Beigeschmack bekommt<br />

der Beitrag allerdings aufgrund der Steher-<br />

Preise für unser Spiel in DO dieses Jahr. Und<br />

der gesamten Dortmunder Preispolitik für<br />

die sonst so verfügbaren Plätze. Und wenn<br />

man dann noch den ganzen Scheiß in Dortmund<br />

letztes Jahr erlebt hat (…)Herr Bednarek<br />

weiß, worüber ich spreche. Man sollte sich<br />

mit gut gemeinten Faninitiativen nicht derart<br />

Leserbrief zum „Miteinander“<br />

von Oliver Plathe<br />

Am 14.07.2010 war es soweit, der <strong>HSV</strong> lud<br />

zu einer Mitgliederversammlung ein, mit dem<br />

Zusatz „außerordentlich“. Gut, dass dieser<br />

Zusatz verwendet wurde, denn von ordentlich<br />

konnte nach diesem Abend nicht die Rede<br />

sein. Die Versammlung verkam im Laufe des<br />

Abends zu einer gegenseitigen Beschimpfungsorgie,<br />

die in „Raus-Rufen“ gegenüber<br />

unserem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem<br />

Nahelegen von Vereinsaustritten gipfelten.<br />

Ich stelle mir nahezu täglich die Frage, was<br />

denn eigentlich mit unserem Verein und seinen<br />

Mitgliedern los ist? Haben wir nichts<br />

Besseres zu tun, als uns gegenseitig vorzuwerfen,<br />

ahnungslos zu sein und die Werte<br />

des <strong>HSV</strong> nicht mit dem notwendigen Ernst<br />

zu verfolgen?<br />

Ich möchte hier auf einen Beitrag unseres<br />

Aufsichtsrates Otto Rieckhoff in der aktuellen<br />

<strong>HSV</strong>-Live (sn: s.a. sn 64, S.11) verweisen.<br />

Dort heißt es: „Ich zum Beispiel handele da-<br />

76<br />

weit aus dem Fenster lehnen, wenn man dieses<br />

Jahr annähernd gleiche Preise nimmt wie<br />

die, worüber sie sich bei S04 aufgeregt haben<br />

und vor allem sollte man als sn den Unsinn<br />

nicht dann auch noch drucken. Gut, abzüglich<br />

VVK-Gebühr kostet der Steher in DO für<br />

uns jetzt 17,30 €. Wobei man dann diskutieren<br />

kann, ob der immense Aufschlag im Vergleich<br />

zum Vorjahr daher resultiert, weil man<br />

von Dortmunder Seite Zustände wie letztes<br />

Jahr vermeiden will … oder aber weil man<br />

denkt, och, das ging ja nochmal gut, schlagen<br />

wir mal was drauf, die kommen so oder<br />

so. Ich glaube ja eher an Letzteres. Und ob<br />

ich als Dortmunder, der es vom Westfalenstadion<br />

gerade mal 30 km zum Parkstadion<br />

nach, dass ich unterstelle, dass die überwiegende<br />

Mehrheit unserer Mitglieder (…) sich<br />

aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten<br />

möchte“ (…) Aus vereinspolitischen<br />

Diskussionen möchte ich mich nicht raushalten,<br />

da ich von meinem Stimm- und Mitspracherecht<br />

Gebrauch mache und dies auch in<br />

Zukunft jederzeit tun möchte.<br />

Was nehmen sich einige Personen eigentlich<br />

heraus, wenn sie gestandene <strong>HSV</strong>er beschimpfen<br />

und Gewalt androhen, nur weil<br />

diese sich eine erfolgreiche Bundesligamannschaft<br />

wünschen, egal, ob dafür Investorenmittel<br />

eingesetzt werden? Ich kann es<br />

verstehen, wenn Titelwünsche stärker sind als<br />

das Denken an den Universalsportverein und<br />

das absolute Ablehnen von vereinsfremden<br />

finanziellen Mitteln. Es muss ja nicht meine<br />

Meinung sein, aber akzeptieren und respektieren<br />

muss ich sie, weil jeder seine freie Meinung<br />

vertreten darf. Wo kommen wir denn<br />

hat, was mit der S-Bahn 3,50 € kosten dürfte,<br />

komme oder aber ich komme aus HH und<br />

habe es vom Volkspark zum Westfalenstadion<br />

340 km weit, was ein paar € mehr kosten<br />

dürfte …das ganze Interview hinkt. Dafür<br />

gibt´s ne glatte 5. Wobei … offensichtlich ist<br />

das Interview ja aus Gründen vergleichbaren<br />

Gedankenguts entstanden und auch gedruckt<br />

worden, dann nehmt euch als SC doch mal ´n<br />

Beispiel und schafft die abzockige VVK-Gebühr<br />

ab. Weiterhin kostet ein bundesweites<br />

Einwurfeinschreiben DREI EURO FÜNF und<br />

nicht VIER EURO.<br />

Hummel Hummel,<br />

Alex Woidniak<br />

hin, wenn jede nicht erzkonservative Meinung<br />

kaputtgeschrien wird?<br />

Ich wünsche mir einen <strong>HSV</strong>, der von respektvollem<br />

und sozialem Miteinander geprägt ist,<br />

unabhängig bleibt, eine erfolgreiche Bundesligamannschaft<br />

mit eigenen Mitteln finanziert<br />

und vor allem eins ist und bleibt – hanseatisch!<br />

Lasst die Kölner miteinander streiten,<br />

wir brauchen das – zumindest auf diese Art<br />

und Weise – nicht!<br />

supporters news


Aus aller Welt …<br />

Grüße an den SC<br />

Ausgabe 65<br />

BU<br />

77


Die wichtige Seite<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den <strong>HSV</strong> unter 040/4155-1500<br />

oder <strong>Supporters</strong>@hsv.de.<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger Sport-<br />

Verein e.V., <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg<br />

Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510,<br />

Mail: supporters@hsv.de.<br />

24 Stunden Infoline: 040/4155-1530 unter<br />

dieser Nummer könnt Ihr rund um die Uhr,<br />

alle aktuellen Informationen über die Aktivitäten<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> abhören.<br />

SC Stand: Der Stand befindet sich in der<br />

Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen<br />

bis 15 Minuten vor Anpfiff und<br />

nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr<br />

Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele<br />

sowie SC-Merchandiseprodukte<br />

eindecken.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

der Abteilungsleitung<br />

Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat<br />

im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />

vorbeizuschauen und zuzuhören oder<br />

auch mit zu diskutieren.<br />

Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße<br />

162, 22769 Hamburg; Beginn<br />

ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen<br />

sind auf www.hsv-sc.de zu finden.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

des Seniorenrates<br />

Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten<br />

Montag im Monat eine öffentliche Versammlung.<br />

Die Versammlung findet im Grand Hotel<br />

Elysee statt und beginnt um 19 Uhr.<br />

Onlinestore<br />

Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten<br />

und Fahrten für Auswärtsspiele des <strong>HSV</strong><br />

bestellen. Die Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de<br />

bestellen.<br />

78<br />

Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Auch an der Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des<br />

<strong>HSV</strong> Artikel aus der Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur<br />

an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis).<br />

Die Botschaft steht bei Heimspielen des<br />

<strong>HSV</strong> im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen<br />

des <strong>HSV</strong> in der Bundesliga steht<br />

die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge<br />

(genauer Standort könnt Ihr vor den<br />

Auswärtsspielen auf der Internetseite des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was<br />

in … erlaubt ist“, nachlesen).<br />

Ticketservice<br />

Heimspielkarten können über die <strong>HSV</strong> Bestellservice-Hotline<br />

unter 01805/478478, im Internet<br />

unter www.hsv.de oder in einem der<br />

<strong>HSV</strong>-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand<br />

gibt es keine Heimspielkarten.<br />

Auswärtstickets und –fahrten<br />

Können im Internet unter www.hsv-shopping.<br />

de, in den <strong>HSV</strong>-Fanshops und an Spieltagen<br />

am SC-Stand gekauft werden.<br />

<strong>HSV</strong>-Museum/Stadionführungen<br />

Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist der größte Sponsor<br />

des <strong>HSV</strong>-Museums, welches seit dem<br />

07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das<br />

Museum befindet sich neben dem Restaurant<br />

„Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des<br />

Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums<br />

sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.<br />

Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder<br />

erhalten auch hier einen Rabatt. Für<br />

Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife<br />

und Führungen zu anderen Zeiten.<br />

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter<br />

040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.<br />

*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn<br />

nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.<br />

**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen<br />

die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter<br />

der obigen Telefonnummer.<br />

OFC-Gründungen<br />

Alle interessierte <strong>HSV</strong>-Fans, die mit dem Gedanken<br />

spielen, einen offiziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

zu gründen oder Ihren bereits existierenden<br />

Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,<br />

finden alle Informationen unter www.hsv-ofc.<br />

de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an René<br />

Koch, zu erreichen unter 040/4155-1505 oder<br />

rene.koch@hsv.de. Auch eine Unterstützung<br />

vor Ort ist möglich.<br />

Mitgliederwesen<br />

Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und<br />

Mitglieder werben. Vielleicht befi ndet sich ja<br />

auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein<br />

oder andere <strong>HSV</strong>er, der noch kein Mitglied ist.<br />

Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen<br />

wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne<br />

der Mitgliederwerbung fi ndest du unter<br />

www.hsv.de.<br />

Fanshops<br />

<strong>HSV</strong> Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee<br />

7, 22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr,<br />

Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,<br />

<strong>HSV</strong> City Store (Innenstadt), Schmiedestr.<br />

2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.<br />

10-16 Uhr<br />

<strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,<br />

22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr<br />

An dieser Stelle noch eine Bitte<br />

Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen<br />

bitte auch an uns und die eigene<br />

Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail<br />

oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten,<br />

dass auch in Zukunft alle Informationen<br />

bei Euch ankommen.<br />

supporters news


Rund um den <strong>HSV</strong><br />

Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den<br />

Stand vom 01. Dezember 2010<br />

Mitglieder im <strong>HSV</strong>: 71.232<br />

Davon im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: 54.712<br />

Hauptamtliche Mitarbeiter: 15<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: 300<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Abteilungsleitung: 5<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Vorstandsmitglieder:<br />

Bernd Hoffmann (Vorsitzender)<br />

Katja Kraus (stellv. Vorsitzende)<br />

Oliver Scheel<br />

Bastian Reinhardt<br />

Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver<br />

Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Aufsichtsrat:<br />

Horst Becker (Vorsitzender)<br />

Alexander Otto (stellv. Vorsitzender)<br />

Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender · Delegierter der Amateure)<br />

Peter Becker<br />

Prof. Dr. Jörg Debatin<br />

Bernd Enge<br />

Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)<br />

Ian Kiru Karan<br />

Gerd Krug (Delegierter der Senioren)<br />

Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter <strong>HSV</strong> Ochsenzoll-Norderstedt)<br />

Ronald Wulff<br />

Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen<br />

Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen<br />

Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Internetadresse: www.hsv-sc.de<br />

Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr<br />

Freitags von 9–17 Uhr<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Büroräumlichkeiten:<br />

Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Netztipps …<br />

Hier surfen <strong>HSV</strong>er<br />

<strong>HSV</strong> www.hsv.de<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> www.hsv-sc.de<br />

Offi zielle Fanclubs www.hsv-ofc.de<br />

<strong>Supporters</strong> Treffs www.supporters-treff.de<br />

Kids <strong>Club</strong> www.hsv-kids.de<br />

Museum www.hsv-museum.de<br />

Fanprojekt www.hsv-fanprojekt.de<br />

Amateurfußball www.hsv-amateurfussball.de<br />

Badminton www.hsv-badminton.de<br />

Baseball www.hsv-baseball.de<br />

Boxen www.hsv-boxen.de<br />

Dart www.hsv-dart.de<br />

Cricket www.hsv-cricket.de<br />

Eishockey www.hsv-eishockey.de<br />

Eishockey Frauen www.hsv-eishockeyfrauen.de<br />

Eishockey Nachwuchs www.hsv-eishockey-nachwuchs.de<br />

Frauenfußball www.hsv-frauen.de<br />

Golf www.hsv-golf.de<br />

Handball www.hsvhandball.de<br />

Handball 3. Herren www.hsv-handball-amateure.de<br />

Hockey www.hsv-hockey.de<br />

<strong>HSV</strong> III http.//hsv3.fuppers.de<br />

Inline-Hockey www.hsv-inlinehockey.de<br />

Karate www.hsv-karate.de<br />

Leichtathletik www.hsv-la.de<br />

Rollstuhlsport www.hsv-rollstuhlsport.de<br />

Rugby www.hsv-rugby.de<br />

Schwimmen www.sg-hamburg-west.de<br />

<strong>Supporters</strong> Direct www.supporters-direct.org<br />

Tanzen www.hsv-tanzsport.de<br />

Tanzssport Norderstedt www.hsv-tanzsport-norderstedt.de<br />

Tennis www.tennis-im-hsv.de<br />

Tischtennis www.hsv-tischtennis.de<br />

Unsere Kurve www.unserekurve.de<br />

FSE www.footballsupporterseurope.org<br />

SC Merchandise www.hsv-sc-shop.de<br />

<strong>HSV</strong> Senioren www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/<br />

Stammtischliste<br />

Auf den nächsten beiden Seiten habt ihr in der Vergangenheit die<br />

Stammtischliste für die regelmäßigen <strong>HSV</strong>-Treffen in ganz Deutschland<br />

gefunden. Die Redaktion hat sich nun entschlossen, diese Rubrik<br />

aus der supporters news zu streichen. Aufgrund der großen Vielzahl<br />

der aufgelisteten Stammtische war die Lesbarkeit der Liste schon in<br />

den letzten Ausgaben sehr grenzwertig. Für die Zukunft wäre da-<br />

her eine vollständige Aufl istung nicht mehr zu gewährleisten gewe-<br />

sen. Als Ersatz fi ndet ihr die Stammtische in Zukunft Online unter<br />

www.hsv-stammtische.de aufgelistet. Wir denken, dies ist ganz in<br />

eurem Sinne.<br />

79


80<br />

supporters news


Ausgabe 65<br />

81


Exklusives Kurz-Interview<br />

Diesmal mit Herrn Freiwend<br />

Text Eilu Anders<br />

Achtung Satire! Ähnlichkeiten mit lebenden<br />

Personen sind nur zufällig,<br />

aber unvermeidlich.<br />

82<br />

supporters news: Herr Freiwend, Sie vertreten<br />

die Gewerkschaft der Polizei.<br />

Herrn Freiwend: Ja.<br />

supporters news: Ist es richtig, dass Sie<br />

kürzlich gefordert haben, die Bundesliga-Spieltermine<br />

zu verlegen, damit Sie<br />

besser hin- und herpendeln können zwischen<br />

Castor-Transporten und Ingewahrsamnehmen<br />

von Fußballfans?<br />

Herrn Freiwend: Ja.<br />

supporters news: Was halten Sie von unserer<br />

Forderung, dass die Beamten dabei<br />

Namensschilder tragen?<br />

Herrn Freiwend: Gar nichts (öffnet das Visier<br />

und grinst).<br />

supporters news: Vielen Dank für das aufschlussreiche<br />

Gespräch.<br />

Auf dem Weg zur Meisterschaft …<br />

Teil 4<br />

Die Raute, die Raute! Auch in der Form der Gedichte von Eilu Anders<br />

„Wenn<br />

wir gewinnen,<br />

sind wir oben dabei.<br />

Wir sehen die Chancen, nicht<br />

die Risiken“, sagt unser Sportchef<br />

vor dem Spiel, das doch<br />

wieder fast<br />

verloren.<br />

Wenn<br />

Journalisten schreiben,<br />

wir seien nur Mittelmaß, dann<br />

irren sie gewaltig, denn wenn wir nicht<br />

so viele Verletzte hätten und Pfosten und<br />

Latte reingegangen wären und die Schiris nicht<br />

immer wieder berechtigte Elfmeter uns verweigern<br />

würden, dann könnten wir<br />

schon jetzt die Meisterschaftsfeiervorbereiten!<br />

Impressum<br />

Abteilungsleitung<br />

Ralf Bednarek<br />

David Duddeck<br />

Christian Bieberstein<br />

Andreas Kloß<br />

Volker Knut<br />

p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

<strong>HSV</strong> supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510<br />

Herausgeber<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

im Selbstverlag<br />

Bezugspreis 2 Euro<br />

Erscheinungsweise vierteljährlich<br />

V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Aufl age Nr. 65 53.000 Exemplare<br />

Drucklegung 07.12.2010<br />

Mitgearbeitet haben diesmal Käte Arendt, Ralf Bednarek,<br />

Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Manfred<br />

Ertel, Björn Floberg Thiel, Axel Formeseyn, Dennis Giergsdies,<br />

Anne Gnauk, Peter Gottschalk, Peter Hallwachs, Nicole<br />

Hellendoorn, Regina Hillmann, Sven Hornung, Andreas<br />

Kloß, Volker Knut, Yvonne Kosian, Jojo Liebnau, Ulie Liebnau, Uwe<br />

Liebnau, Mike Lorenz, Dirk Mansen, Philipp Markhardt, Jan<br />

Meifert, Marco Peters, Philipp Piepiorka, Ralf Podulski, Joachim<br />

Ranau, Janine Rehders, Bodo Scheuing, Arne Sell, Rainer<br />

Steffens, Ingo Thiel, Jens Wagner, Guido Zerbe, Martin Zajonc<br />

Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein<br />

e.V., <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Käte Arendt, Peter Gottschalk, Rolf<br />

Heeger, <strong>HSV</strong> Amateursport, <strong>HSV</strong> Eishockey, <strong>HSV</strong> Fanprojekt,<br />

<strong>HSV</strong> Museum, <strong>HSV</strong> OFCs, <strong>HSV</strong> OFC Seehunde, Sven Hornung,<br />

Ulie Liebnau, Dirk Mansen, Oliver Meyer, Olivers Peters,<br />

Matthias Scharf, Michael Schwarz, Ströh, Martin Typke<br />

Lektorat Uwe Liebnau, Ulie Liebnau<br />

Illustrationen EA Sports, FSE (Football <strong>Supporters</strong> Europe)<br />

Jan Meifert, Unsere Kurve, Jens Wagner<br />

Coverfoto Oliver Peters<br />

Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover<br />

Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> als Herausgeber der supporters news wieder<br />

(wirklich nicht).<br />

Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee<br />

7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095<br />

Hamburg), im <strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a,<br />

22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in<br />

Ebene 4 der Nordtribüne.<br />

Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />

danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.<br />

supporters news

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