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BR-Magazin 02/2015

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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MUSIK<br />

Magische Klänge<br />

Trialog der Religionen<br />

Shakespeares Geister in der Musik<br />

Ein Konzert der Begegnung<br />

Wer kennt sie nicht, die Gestalten der<br />

fernen Zauberwelten aus Shakespeares<br />

Dramen und Komödien, jene verschmitzt<br />

lächelnden Kobolde, quirligen Elfen und<br />

schelmischen Luftgeister, die uns einflüstern<br />

wollen, dass unser kleines Leben, welches<br />

abgerundet wird von einem Schlaf,<br />

nur ein Traum, eine Illusion ist? Der Welt<br />

der chaotischen Phantasie entsprungen<br />

jagen oder flirren die mythisch-heiteren<br />

Wesen über Berge und Täler, beklagen die<br />

Herrschsucht der Menschen, verlocken sie<br />

mit betörenden Klängen und brauen ihren<br />

höllischen Zaubertrank. Die Sprache<br />

Shakespeares ist von Musik so durchdrungen,<br />

dass Komponisten bis heute nicht<br />

müde werden, dieselben Shakespeare-<br />

Opernrarität<br />

Charles Gounods „Cinq-Mars“<br />

aus dem Prinzregententheater<br />

Um Opernraritäten bemüht sich die Reihe<br />

der Sonntagskonzerte des Münchner<br />

Rundfunkorchesters seit langem – nicht<br />

immer aber auch mit dem Blick auf Gastspiele<br />

an so traditionsreichen Orten wie<br />

dem Theater an der Wien und der Opéra<br />

Royal in Versailles. Der Gegenstand des<br />

ambitionierten Unternehmens im Januar<br />

ist ein vieraktiges Drame lyrique von<br />

Charles Gounod und trägt den Titel „Cinq-<br />

Mars“. In der Oper von 1877 erzählt der<br />

Komponist eine Episode aus der französischen<br />

Geschichte: Ein Komplott soll die<br />

absolutistische Macht von Kardinal Richelieu<br />

beenden, doch die Verschwörer werden<br />

entdeckt, der Marquis de Cinq-Mars<br />

verurteilt – und seine Liebe zu Prinzessin<br />

Marie findet keine Erfüllung. Dirigent Ulf<br />

Schirmer versteht die konzertante Aufführung<br />

im Prinzregententheater als Verneigung<br />

vor seinem Amtsvorgänger Marcello<br />

Viotti, ebenfalls ein versierter Charlesschen<br />

Stoffe in immer wieder neue Töne<br />

zu kleiden. Maria Schemm hat dazu Musikbeispiele<br />

vom Barock bis zur Gegenwart<br />

herausgesucht. Bei allen dramatischen<br />

Verstrickungen der Hauptfiguren<br />

berühren besonders die kleinen mystischen<br />

Nebengestalten wie etwa der Kobold<br />

Puck, der Luftgeist Ariel, der Magier<br />

Prospero oder das Feenkönigspaar Titania<br />

und Oberon.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Donnerstag, 22.1.<strong>2015</strong>, 19.05 Uhr<br />

KlassikPlus: Zauberer, Luftgeist und<br />

Hexensohn, 55 Min.<br />

br-klassik.de/klassik-plus<br />

Charles Castronovo singt den Marquis Cinq-Mars<br />

Gounod-Interpret, zu dessen zehntem<br />

Todestag. Es singen unter anderen Charles<br />

Castronovo, Véronique Gens, Melody<br />

Louledjian und Marie Lenormand.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Sonntag, 25.1.<strong>2015</strong>, 19.00 Uhr<br />

Sonntagskonzert mit dem Münchner<br />

Rundfunkorchester, 180 Min.<br />

br-klassik.de/rundfunkorchester<br />

Wenn sakrale Musik des Judentums,<br />

Christentums und des Islam gleichzeitig<br />

in einem Konzert erklingen, dann ist dies<br />

nicht nur ein faszinierendes Klangereignis,<br />

sondern eine respektvolle Begegnung auf<br />

Augenhöhe. Vivaldi trifft auf Derwische,<br />

europäische Barockmusik auf orientalische<br />

Klänge. Dabei sind rund 140 Musiker,<br />

darunter verschiedene Münchner Chöre<br />

und Spezialisten für Alte Musik wie das<br />

Pera Ensemble aus Istanbul (Preisträger<br />

des Echo-Klassik 2012), der Countertenor<br />

Filippo Mineccia, die hebräische Sängerin<br />

Michal Elia Kamal, der Sufisänger Bekir<br />

Büyükas und die assyrische Sängerin<br />

Sarah Ego. Mehmet C. Yesilcay, Leiter des<br />

Pera Ensembles, hat die Gesamtleitung<br />

dieser gewaltigen Collage dreier Weltreligionen,<br />

in der ein sephardisches Gebet,<br />

ein Halleluja, aramäische Kirchen-Musik<br />

und muslimische Sufiklänge ineinander<br />

fließen. Dabei wird eines erkennbar: Dass<br />

es – bei allem Trennenden – Brücken gibt<br />

zwischen den verschiedenen spirituellen<br />

Traditionen. Ein wichtiges politisches Zeichen,<br />

ein bewegendes Plädoyer für ein<br />

offenes Miteinander. Das Konzert findet<br />

am Sonntag, 18. Januar, 20 Uhr, in der<br />

Philharmonie im Gasteig statt und ist am<br />

selben Abend als HD-Video-Livestream<br />

auf br-klassik.de zu erleben. Am 24. Januar<br />

wird die Aufzeichnung im Radio gesendet.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Sonntag, 18.1.<strong>2015</strong>, 20.00 Uhr<br />

Video-Livestream: Music for the One God<br />

ca. 150 Min.<br />

Samstag, 24.1.<strong>2015</strong>, 19.05 Uhr<br />

Konzertabend: Music for the One God<br />

115 Min.<br />

br-klassik.de<br />

Fotos: Fernando Cortes de Pablo/colourbox, Pia Clodi<br />

12 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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