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KRAFTSTOFF 1.2015

Das Kundenmagazin vom ccunirent

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Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />

Die Geschichte der Autovermietung.<br />

Business-Magazin für die Autovermietung<br />

April 2015 | Euro 6,00<br />

Immer am Puls der Zeit<br />

Jubiläum – Zehn Jahre <strong>KRAFTSTOFF</strong>.<br />

Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />

Viele Premieren und trotzdem nichts Neues?<br />

www.kraftstoff-online.com<br />

10 Jahre Kraftstoff<br />

TITELTHEMA<br />

TITELTHEMA<br />

D.CONOMY<br />

D.conomy<br />

ALLES<br />

WIRD<br />

DIGITAL


Infiniti QX70S Design<br />

Ab 499€ monatlich*<br />

Einst schuf dieser SUV eine gänzlich<br />

neue Fahrzeugklasse. Heute sorgt er für<br />

mehr Aufsehen denn je. Neben seinem<br />

unverwechselbaren Chassis wartet der<br />

Infiniti QX70S Design mit tiefschwarzen<br />

21-Zoll-Chromfelgen, Details in<br />

dunklem Chrom und Sportsitzen mit<br />

purpurfarbenen Nähten auf. Der kraftvolle<br />

3,7l-V6-Benzinmotor und der kraftvolle<br />

3,0l-Dieselmotor verbinden diesen<br />

einzigartigen Stil mit kompromissloser<br />

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Leasingsonderzahlung: 0,00 EUR. Laufzeit: 36 Monate. Laufleistung p.a.: 15.000km. Nettodarlehensbetrag: 37.923,58 EUR.<br />

Sollzinssatz p.a., gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit: 3,9%. Eff. Jahreszins: 3,9%. Zuzügl. Zulassung & Überführungskosten.<br />

Alle Preise zuzügl. gesetzl. MwSt. Ein Angebot der Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach.<br />

Kraftstoffverbrauch für den Infiniti QX70S Design 3.0d/3.7 in l/100km: innerorts 10,8-16,8; außerorts 7,3-9,4; komb. 8,6-12,1<br />

CO 2<br />

-Emission komb. /Energieeffizienzklasse: 225/D - 282/G. Die Abbildung kann Sonderausstattungen zeigen.<br />

02


Business-Magazin für die Autovermietung<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

erinnern Sie sich noch an die erste Kraftstoff-Ausgabe?<br />

Nein? Wir schon. Denn der Kraftstoff war damals ein<br />

Kraftakt. Ein neues Magazin zu starten, während etablierte<br />

Medienhäuser Titel um Titel einstellen, das war 2005 schon<br />

ein kleines Wagnis. Aber wir bei CCUnirent waren von der<br />

Idee des Kraftstoff überzeugt: Er soll über alle neuen<br />

Entwicklungen unserer Branche informieren, dabei soll er<br />

natürlich auch unterhalten – und einen echten Mehrwert<br />

über Best-Practice-Beispiele liefern.<br />

Der Kraftstoff hat sich in den vergangenen zehn Jahren<br />

natürlich stark verändert. Er hat sich kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

wie die Branche insgesamt. Früher zierten<br />

schicke Schlitten das Cover, heute ist es der Blick auf den<br />

Bildschirm. Der Computer hat längst Einzug in die Fahrzeuge<br />

gehalten – und für Autovermieter wird die Digitalisierung<br />

ohnehin immer wichtiger. Das zeigt auch das<br />

Gespräch mit CC Rent a car Partner Rolf Lindenmeyer.<br />

Er vermietet inzwischen quasi rund um die Uhr digital.<br />

In der Jubiläumsausgabe wollen wir außerdem einen Blick<br />

zurück werfen: Worüber hat Kraftstoff in den vergangenen<br />

zehn Jahren berichtet, wen hatten wir im Interview,<br />

was halten unsere Leser oder Partner vom Kraftstoff?<br />

Neben unserem Rückblick wollen wir aber auch das große<br />

Ganze nicht außen vor lassen: Wir werfen einen Blick auf die<br />

Geschichte der Autovermietung weltweit und auf den nicht<br />

gerade kleinen Wandel des deutschen Vermiet-Geschäftes<br />

allein in den vergangenen zehn Jahren.<br />

Weil wir aber alle dann doch, wie schon auf dem Titel der<br />

allerersten Ausgabe zu sehen, Autos lieben und sie auch<br />

gerne fahren, schauen wir auch auf die Neuheiten beim<br />

Genfer Autosalon.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und<br />

zeitweilige Lektüre,<br />

Apropos digital: Nicht zum ersten Mal widmet sich der<br />

Kraftstoff in seinem Titelthema mehr den Bits und Bytes<br />

denn den Drehzahlen und Pferdestärken. Für die Autohersteller<br />

ist das Thema Software ein wichtiges und brandaktuelles.<br />

Von IT-Experten wird die Software deutscher<br />

Hersteller gerne mal kritisiert und belächelt. Wir werfen einen<br />

Blick darauf, wo die IT im Auto tatsächlich steht und<br />

welche Potenziale sich hier noch verbergen – und ob Autotatsächlich<br />

zu Softwarekonzernen werden müssen.<br />

Ihr<br />

Jürgen Lobach<br />

Geschäftsführer CCUnirent System GmbH<br />

»Der Computer hat längst<br />

Einzug in die Fahrzeuge<br />

gehalten – und für<br />

Autovermieter wird die<br />

Digitalisierung ohnehin<br />

immer wichtiger.«<br />

03


Inhaltsverzeichnis<br />

Titelthema<br />

TITELTHEMA<br />

D.CONOMY<br />

D.conomy<br />

08<br />

Business<br />

08 D.conomy – Alles digital?<br />

Software und Automobilindustrie<br />

Die Digitalisierung durchzieht alle Wirtschaftsbereiche. Wie<br />

können Autovermieter dies für sich nutzen? Welchen Herausforderungen<br />

muss sich die Automobilindustrie stellen?<br />

10 Die digitalisierte Autovermietung<br />

Wie lassen sich moderne Prozesse gestalten, digital<br />

unterstützte Vertriebswege beschreiten und Mitarbeiter<br />

besser einbinden?<br />

12 Kommunikation 3.0:<br />

Service jenseits des Shitstorms<br />

Die Digitalisierung verändert das Kommunikationsverhalten<br />

von Kunden und Unternehmen. Dabei gilt es, souverän mit<br />

negativen Bewertungen und Kommentaren umzugehen.<br />

People<br />

06<br />

06 Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />

Die Geschichte der Autovermietung weltweit und 10 Jahre<br />

Autovermietung im Rückblick – bei der Autovermietung<br />

Lindenmeyer in Crailsheim.<br />

04


14 24<br />

Business Spotlight<br />

14 Immer am Puls der Zeit<br />

Jubiläum – Zehn Jahre Kraftstoff: Ein Rückblick, ein Ausblick<br />

und viele Gratulanten.<br />

16 Offene Türen zu den globalen Märkten<br />

Wie sichern sich deutsche Autobauer auch in Zukunft<br />

80 Prozent des Marktanteils für hochpreisige Fahrzeuge<br />

und überzeugen anspruchsvolle Kunden weltweit?<br />

Rolling<br />

18 Neuerscheinungskalender 2015<br />

Es tut sich was: Frühlingshafte Neuerscheinungen<br />

und sommerfrische Faceliftings.<br />

19 Mazda2 und Volvo XC90<br />

Ein Kleiner ganz groß und ein Großer ganz fein.<br />

22 Kraftstoff 2.0 –<br />

Wenn das Recht die Technik bremst<br />

Selbstfahrende Fahrzeuge verursachen auch rechtliche<br />

Herausforderungen<br />

Company<br />

24 Das Netz wird dichter<br />

Mazda Mobil gibt weiter kräftig Gas:<br />

Häusler Automobile aus München ist der 300. Partner<br />

Service<br />

26 Vorschau, Impressum<br />

Spotlight<br />

20 Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />

Viele Premieren und trotzdem nichts Neues?<br />

19 20<br />

05


People<br />

Erfahrung, Leidenschaft und<br />

Engagement – Foto: Thomas<br />

Moebus (links) und Rolf<br />

Lindenmeyer (rechts) von der<br />

Autovermietung Lindenmeyer<br />

in Crailsheim.<br />

Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />

Die Geschichte der Autovermietung ähnelt sich weltweit – Die Geschichte des Automobils ist auch eine<br />

Geschichte der Mietwagen. Denn als die ersten Autos aus der Massenfertigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

von den Fließbändern rollten, waren sie auch für Gutverdienende oftmals noch viel zu teuer. Das änderte sich<br />

auch bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nicht – während viele es heutzutage einfach schick<br />

finden, kein eigenes Auto zu haben…<br />

1912 gründete Martin Sixt in München<br />

seine Firma „Sixt Autofahrten<br />

und Selbstfahrer“, zunächst mit drei<br />

Fahrzeugen, darunter Mercedes und<br />

Luxus-Deutz-Landaulets. Nach Firmenangaben<br />

ist Sixt damit die erste Autovermietung<br />

in Deutschland, vermietet<br />

wird zunächst nur an den englischen<br />

Adel sowie an reiche US-Amerikaner.<br />

Während der beiden Weltkriege wird<br />

jeweils die Fahrzeugflotte konfisziert,<br />

1946 wird das Geschäft mit einem<br />

während des Krieges versteckten Autos<br />

wieder aufgenommen.<br />

Sechs Jahre später als Martin Sixt gründet<br />

Walter L. Jacobs 1918 in Chicago<br />

im Alter von gerade mal 22 Jahren mit<br />

einem Dutzend Ford T-Modellen seine<br />

Autovermietung – fünf Jahre später verkauft<br />

er das Unternehmen an John Hertz.<br />

1926 geht das ganze Hertz-Imperium,<br />

zu dem auch Taxis und Busse gehören,<br />

an General Motors; zwischenzeitlich war<br />

der Autovermieter auch mal zu 100 Prozent<br />

eine Ford-Tochter. Überhaupt sind<br />

große Autovermieter und -hersteller oft<br />

eng miteinander verwoben.<br />

Das zeigt auch der Blick in die Geschichte<br />

von Europcar. 1927 gründeten mehrere<br />

Kaufleute in Hamburg die Motor-<br />

Verkehrs-Union, ein Jahr später benennt<br />

sich die Firma in Selbstfahrer Union GmbH<br />

um. Auch sie vermietet in den „Goldenen<br />

Zwanzigern“ vor allen Dingen an Amerikaner.<br />

1970 wird die Volkswagen AG<br />

alleiniger Eigentümer. Damals firmiert<br />

das Unternehmen noch als SU InterRent<br />

Autovermietung, seit 1992 heißt der Autovermieter<br />

schließlich Europcar.<br />

Auch Avis ist aus einer kleinen Autovermietung<br />

heraus entstanden. 1946<br />

gründete Warren Avis am Flughafen<br />

Willow Run bei Detroit im US-Bundesstaat<br />

Michigan mit drei Autos seine<br />

erste Station. Nur ein paar Jahre später<br />

eröffneten erste Franchise-Stationen<br />

in Kanada, Mexiko und auch Europa.<br />

Auch an Avis ist der US-Autohersteller<br />

General Motors zeitweilig mit rund 29<br />

Prozent beteiligt. Heute ist Avis in 165<br />

Ländern mit mehr als 5.700 Vermietstationen<br />

vertreten, zum Beispiel auch<br />

in Vietnam.<br />

So üblich es im 20. Jahrhundert war,<br />

dass die meisten Autohersteller sich<br />

auch irgendwie an einem großen Autovermieter<br />

zumindest beteiligen, um<br />

ihren eigenen Absatz über die Einsteuerung<br />

ihrer Fahrzeuge in die jeweiligen<br />

Mietflotten zu steigern, so gewöhnlich<br />

ist es inzwischen, dass viele der Big<br />

Player heute im Besitz von Kapital-<br />

06


gesellschaften und Finanzinvestoren<br />

sind. So zum Beispiel bei Hertz und Europcar,<br />

während Avis inzwischen sich<br />

sozusagen selbst gehört – ebenso wie<br />

Sixt.<br />

Auch eine lange Geschichte hat die<br />

Marke CC Rent a car. Die Ursprungsmarke<br />

CCRaule geht zurück auf Horst<br />

Raule, der 1955 mit nur 18 Jahren in<br />

Mannheim eine Autovermietung eröffnet.<br />

Das Unfallersatzgeschäft lässt<br />

das junge Unternehmen wachsen, es<br />

entsteht ein Filialnetz von Hamburg<br />

bis München. 1989 gründet Raule die<br />

CC Autovermietung GmbH, ein Kooperationssystem<br />

für mittelständische<br />

Autovermieter. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge<br />

kauft 1998 die<br />

holländische Leasinggesellschaft Athlon<br />

sowohl das Unternehmen CCRaule<br />

GmbH & Co. KG und das angeschlossene<br />

Lizenzsystem, als auch Marke<br />

und Netzwerk. 2002 erwirbt die neu<br />

gegründete UniRent Autovermietung<br />

GmbH/Nürnberg, seit 1.9.2004 firmierend<br />

als CCUnirent System GmbH noch<br />

in ihrem Gründungsjahr die Rechte an<br />

der Wortbildmarke „CCRaule“ vom holländischen<br />

Inhaber Athlon und vollzieht<br />

damit die Trennung von Marke sowie<br />

angeschlossenem Unternehmen. 2007<br />

wird die Marke „CCRaule rent a car“<br />

in „CC Rent a car“ umbenannt; aktuell<br />

betreibt CC Rent a car deutschlandweit<br />

rund 100 Mietstationen.<br />

Die Autovermietung Lindenmeyer in<br />

Crailsheim war zuerst CCRaule rent a<br />

car Partner und ist seit 2004 Mitglied<br />

im Netzwerk der CC Rent a car Partner.<br />

Kraftstoff hat sich mit Geschäftsführer<br />

Rolf Lindenmeyer unterhalten und dessen<br />

persönlichen Zehn-Jahres-Rückblick<br />

erhalten.<br />

Herr Lindenmeyer, seit zehn Jahren<br />

gibt es den „Kraftstoff“. Was hat sich<br />

in dieser Zeit im Bereich der Autovermietung<br />

verändert?<br />

Lindenmeyer: So grundsätzlich kann<br />

man das schwer sagen, aber auf jeden<br />

Fall: vieles. Bei uns zum Beispiel<br />

ist eigentlich nichts mehr so wie vor<br />

zehn Jahren. Damals haben wir über<br />

80 Prozent unseres Umsatzes mit Unfallersatzfahrzeugen<br />

gemacht – davon<br />

sind heute noch etwa zehn Prozent Anteil<br />

am Umsatz übrig. Die Finanzkrise<br />

im Jahr 2009 hatte für uns als Mittelständler<br />

durchaus eine gute Seite:<br />

Immer mehr Unternehmen haben ihre<br />

Fuhrparks und ihr Flottenmanagement<br />

ausgelagert, weil ihnen die Kosten<br />

und Risiken mit langfristigen Leasing-<br />

Verträgen zu groß wurden. Inzwischen<br />

ist das unser Hauptgeschäftsfeld: Wir<br />

bieten ein flexibles Flottenmanagement<br />

für jedermann an.<br />

Früher war es ausreichend, ein paar<br />

Fahrzeuge auf dem Hof stehen zu haben.<br />

Was muss man als Vermieter heute<br />

alles mehr bieten?<br />

Lindenmeyer: Die Kundenwünsche zu<br />

erfüllen, das ist das A und O. Natürlich<br />

kommt es auch auf die Basics an, die<br />

Grundlagen: die Autos müssen gepflegt<br />

»Nichts ist mehr so wie<br />

vor zehn Jahren«<br />

<br />

Rolf Lindenmeyer<br />

und sauber sein, technisch einwandfrei,<br />

sie müssen eine relativ hohe Grundausstattung<br />

haben. Bei uns kommt noch<br />

oben drauf, dass wir vor allem deutsche<br />

Automarken im Fuhrpark haben,<br />

dass wir auf die Umweltverträglichkeit<br />

der Fahrzeuge und deren CO2-Ausstoß<br />

achten – und dass wir flexibel sind.<br />

Kunden, die das brauchen und auch bezahlen<br />

wollen, können bei uns 24 Stunden<br />

und sieben Tage die Woche Autos<br />

anmieten und wieder abgeben. Dafür<br />

haben wir ein ausgeklügeltes Schlüsselsystem<br />

für unsere Stammkunden.<br />

Wie wichtig sind heute digitale Vertriebskanäle?<br />

Oder vermieten Sie den<br />

Großteil Ihrer Fahrzeuge immer noch<br />

am Telefon und Tresen?<br />

Lindenmeyer: Nein, das Hauptgeschäft<br />

läuft heute tatsächlich digital. Die Preisanfragen<br />

oder auch die Buchungen – da<br />

muss man mit der Zeit gehen. Die Kunden<br />

wollen diese Flexibilität, auch nach<br />

18 Uhr noch Preise per Mausklick vergleichen<br />

zu können. Und sie wollen eben<br />

auch um Mitternacht noch ein Auto buchen<br />

können. Gerade in Firmen, in denen<br />

teils im Zwei- oder Dreischicht-Betrieb<br />

gearbeitet wird, ist das ja auch selbstverständlich.<br />

Wenn ein Monteur nachts<br />

losfahren muss und dafür spontan ein<br />

Fahrzeug braucht, bekommt er das bei<br />

uns. Wer solchen Service bietet, kann<br />

aber nicht immer auch der günstigste<br />

Anbieter sein. Das wissen unsere Kunden,<br />

aber sie bleiben trotzdem.<br />

Sie sind seit Jahren Sponsor der Crailsheim<br />

Merlins. Wie wichtig ist ein solches<br />

Engagement für ein mittelständisches<br />

Unternehmen?<br />

Lindenmeyer: Aus meiner Sicht ist das<br />

heute essenziell, um sich von der breiten<br />

Masse abzuheben. Für Sponsoring gilt,<br />

anders als für Werbung, die man auch<br />

kurzzeitig schalten kann, dass man einen<br />

langen Atem haben muss. Fünf Jahre<br />

plus x muss man so ein Sponsoring<br />

schon durchhalten, wenn man damit<br />

etwas erreichen, also seinen Bekanntheitsgrad<br />

erhöhen will. Bei uns liegt der<br />

jetzt in der Region am obersten Rand,<br />

würde ich sagen – das hätten wir mit<br />

Werbeanzeigen oder Radiospots so nie<br />

hinbekommen. Zum langen Atem kommt<br />

noch etwas hinzu: Der Name auf der<br />

Spielfeldbande alleine reicht nicht, man<br />

muss mit Herzblut dabei sein, sich bei<br />

den Spielen zeigen, präsent sein.<br />

[jhs]<br />

Das ist: …die Autovermietung<br />

Lindenmeyer<br />

Die Autovermietung Lindenmeyer<br />

in Crailsheim gibt es seit 1984. Die<br />

Wurzeln des Unternehmens reichen<br />

aber schon viel länger zurück. Bereits<br />

1876 gründete die Familie Lindenmeyer<br />

eine Spedition, die bis heute<br />

noch besteht. Mitte der 1980er<br />

stieg der heutige Firmenchef Rolf<br />

Lindenmeyer in das Geschäft mit<br />

Miet-Lastwagen ein, wenig später<br />

folgten auch Pkw. Der 56-jährige<br />

Firmenchef gilt in der Branche<br />

als Kenner digitaler Vertriebskanäle<br />

und als Experte im Sportmarketing.<br />

Seit 2001 ist seine Autovermietung<br />

Sponsor des Basketball-Bundesligisten<br />

Crailsheim Merlins.<br />

07


Business<br />

D.conomy – Alles digital?<br />

Software und Automobilindustrie<br />

Als der Kraftstoff vor 10 Jahren startete, war die Welt noch weitestgehend analog: Edle Fahrzeuge zierten das<br />

Cover. Mittlerweile wurden die schönen Karosserien abgelöst vom Blick auf den Bildschirm. Die Digitalisierung<br />

durchzieht alle Wirtschaftsbereiche. Wie können Autovermieter dies für sich nutzen? Welchen Herausforderungen<br />

muss sich die Automobilindustrie stellen?<br />

Tatsächlich müssen sich die deutschen<br />

Autobauer deutlich stärker auf Software<br />

ausrichten, als sie das bislang tun.<br />

Auch in der Autovermietung kommt digital<br />

gesteuerten Prozessen eine immer<br />

stärkere Bedeutung zu. Außerdem<br />

vernetzen sich nicht nur Fahrzeuge,<br />

sondern auch die Kunden im digitalen<br />

Zeitalter – und gewinnen dadurch erheblich<br />

an Einfluss mit ihrem Anspruch<br />

an Service und Qualität.<br />

TITELTHEMA<br />

D.CONOMY<br />

VW muss ein<br />

Softwarekonzern werden<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die<br />

deutsche Automobilindustrie in den vergangenen<br />

Monaten beachtlich entwickelt<br />

und das Jahr 2014 mit einem Umsatzplus<br />

abgeschlossen: So wurden laut Kraftfahrzeugbundesamt<br />

2,8 Prozent mehr<br />

Pkw in Deutschland neu zugelassen. Die<br />

erfolgreichste Automarke war dabei wie<br />

gehabt VW mit einem Marktanteil von<br />

21,6 Prozent; die Zahl der Flotten-Neuzulassungen<br />

stieg im vergangenen Jahr<br />

sogar um 9,2 Prozent. Damit sich dieser<br />

Trend fortsetzt, muss sich – jenseits von<br />

alternativen Antrieben und Vernetzung –<br />

insbesondere die Car-IT weiterentwickeln.<br />

„Die Software aller deutschen Automobilhersteller<br />

ist eine Zumutung. Die<br />

Oberfläche fühlt sich an wie die eines<br />

Bankautomaten von 1997“, kritisiert der<br />

Internetprovokateur Sascha Lobo. Herr<br />

Prof. Dr. Dr. Broy, wie sehen Sie das?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Ich kann diese Analogie<br />

überhaupt nicht nachvollziehen.<br />

Tatsache ist, dass heute ein Großteil der<br />

Funktionen im Fahrzeug aus Software<br />

kommt – und sich deren Einfluss bei<br />

weitem nicht auf das Navigationssys-<br />

Handzeichen genügt:<br />

Touch- und Freiraumgestensteuerung<br />

bei BMWs iDrive<br />

08


tem beschränkt. Software spielt im gesamten<br />

Komfortbereich eine Rolle, wie<br />

etwa bei der Sitzeinstellung oder den<br />

Funktionalitäten der Klimaanlage, aber<br />

auch bei der Steuerung von Fenstern<br />

und Licht. Hinzu kommen Assistenzsysteme<br />

und das Motorenmanagement.<br />

Haben die Kritiker der Systeme in Fahrzeugen<br />

denn Unrecht?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Wo in der Tat Nachholbedarf<br />

besteht, ist im Bereich der<br />

Architektur der Systeme. Es gibt keine<br />

einheitliche Struktur, sondern eine<br />

Vielzahl von unabhängigen Geräten,<br />

die jeweils nur eine Funktion steuern –<br />

das können bis zu 100 unterschiedliche<br />

Steuergeräte in einem Fahrzeug sein.<br />

Hintergrund dieses Phänomens sind<br />

neben der sukzessiven Entwicklung der<br />

einzelnen Funktionen über Jahre und<br />

Jahrzehnte hinweg auch Kostengründe;<br />

für die Hersteller ist es heute noch<br />

effizient, ein bestimmtes Steuergerät<br />

einfach wegzulassen, wenn eine Funktionalität<br />

als Ausstattungsmerkmal fehlt.<br />

Warum ist die Verbesserung der Architektur<br />

der Systeme denn dann so<br />

wichtig?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Tatsächlich um die<br />

Funktionalität zu verbessern – es gibt ja<br />

durchaus Wechselwirkungen zwischen<br />

den Systemen, die nicht erwünscht sind<br />

– und die Anzahl der Einzelfunktionen<br />

nimmt laufend zu. Deshalb muss die<br />

Komplexität dringend reduziert werden.<br />

In Zukunft wird sich das wiederum positiv<br />

auf die Kosten auswirken.<br />

Wie schafft es die deutsche Automobilwirtschaft,<br />

diese Anforderungen<br />

umzusetzen?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Die Hersteller werden<br />

künftig in diesen Bereichen stärker<br />

zusammen arbeiten und gemeinsame<br />

Standards entwickeln. Außerdem<br />

denken sie darüber nach, intern Softwarekapazitäten<br />

aufzubauen. Die Frage,<br />

die sie sich stellen, ist letztlich: Sind das<br />

Kernkompetenzen, die später für die<br />

Kaufentscheidung relevant sind? Und<br />

die Antwort ist eindeutig: Ja.<br />

Honorieren die Kunden also die Entwicklung<br />

von besseren Systemen, auch<br />

wenn sie diese nicht bewusst wahrnehmen,<br />

durch ihre Kaufentscheidung?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Die Kunden sind<br />

heute schon durch eine Vielzahl von digitalen<br />

Erfahrungen geprägt und werden<br />

das in der Zukunft noch viel stärker sein.<br />

Deshalb erwarten sie auch ein entsprechendes<br />

Fahrzeug. Sie nehmen zwar die<br />

Systeme im Hintergrund nicht wahr, wohl<br />

aber einen Zuwachs an Sicherheit und<br />

»Es gibt keine<br />

einheitliche Struktur,<br />

sondern eine Vielzahl<br />

von unabhängigen<br />

Geräten, die jeweils<br />

nur eine Funktion<br />

steuern« Prof. Dr. Dr. Manfred Broy<br />

Bequemlichkeit, der mit der verstärkten<br />

Konnektivität einhergeht.<br />

Zum Beispiel wo in naher Zukunft?<br />

Zur Person:<br />

Prof. Dr. Dr. Manfred Broy forscht<br />

und lehrt an der Technischen Universität<br />

München unter anderem<br />

dazu, wie elektronische Steuerungssysteme<br />

in Fahrzeugen besser<br />

aufeinander abgestimmt und<br />

verzahnt werden können.<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Etwa bei der Weiterentwicklung<br />

der Assistenzsysteme und<br />

ihrem Grad der Selbstständigkeit. Es ist<br />

ein Unterschied, ob ich einen Warnton<br />

höre, wenn ich aus einem bestimmten<br />

Grund die Spur wechseln sollte oder ob<br />

das Fahrzeug bereits gegenlenkt. In der<br />

dritten Stufe wechselt es dann etwa bei<br />

Gefahr sogar selbsttätig den Fahrstreifen.<br />

Mehr Bequemlichkeit kommt zum<br />

Tragen, wenn ich über Technologie und<br />

Vernetzung – also die Anwendung der<br />

digitalen Infrastruktur - sicherstelle,<br />

dass der Fahrer die Ampel immer dann<br />

erreicht, wenn sie gerade auf grün geschaltet<br />

ist. Das funktioniert, indem<br />

das System ihn davon abhält, vorher<br />

unnötig schnell zu fahren – und schon<br />

damit Treibstoff einspart – oder ihn<br />

aber dazu animiert, einen Tick schneller<br />

zu fahren, um die Ampel noch rechtzeitig<br />

zu erreichen.<br />

Gibt es daneben wichtige Themen, die<br />

bereits in näherer Zukunft serienreif<br />

werden?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Ein weiteres großes<br />

Zukunftsthema ist die Mensch-<br />

Maschine-Interaktion. So hat BMW in<br />

Las Vegas gerade gezeigt, dass sich<br />

iDrive nicht nur per Berührung, sondern<br />

auch durch Gesten steuern lässt. In der<br />

Zukunft könnte auch die Blicksteuerung<br />

ein Thema werden. Ein wichtiges<br />

Thema sind außerdem die Head-up<br />

Displays, die enorm zur Sicherheit beitragen,<br />

weil sie dazu führen, dass man<br />

den Blick nicht mehr ständig von der<br />

Straße nehmen muss. Jeder, der schon<br />

mit einem solchen Auto gefahren ist,<br />

weiß das.<br />

Wo sehen Sie noch Nachholbedarf?<br />

Prof. Dr. Dr. Broy: Bei den verbauten<br />

Bussystemen, also im Bereich der<br />

Hardware, wenn Sie so wollen. Wir haben<br />

derzeit in den Fahrzeugen sehr heterogene<br />

Strukturen und eine Fülle von<br />

unterschiedlichen Kabelbäumen. Geschickte<br />

Schnittstellen und günstigere<br />

Kabelbäume zu entwickeln, bringt den<br />

Automobilherstellern große Kosteneffekte;<br />

die Kostenebene wird schließlich<br />

immer dominanter.<br />

[abu]<br />

09


Business<br />

Die digitalisierte Autovermietung<br />

Eine Buchungs-App hier, ein Kunde, der eine PDF- oder gar ZUGFeRD-Rechnung will, dort. Die Digitalisierung<br />

bringt für Mobilitätsdienstleister nicht nur angenehme Effekte mit sich, sondern setzt sie auch gehörig<br />

unter Organisationsdruck. Wie lassen sich moderne Prozesse gestalten, digital unterstützte Vertriebswege<br />

beschreiten und Mitarbeiter besser einbinden?<br />

„Es wäre für mich als Unternehmer<br />

schon schön: Wenn meine Flotte gerade<br />

an ihre Kapazitätsgrenze stößt,<br />

buchen meine Vertriebsmitarbeiter via<br />

Web-App einfach zusätzliche Fahrzeuge<br />

an dem Standort, zu dem sie gerade<br />

via Bahn unterwegs sind. Vor Ort<br />

„schließen“ sie das Fahrzeug mit ihrem<br />

Mobilgerät auf, geben es einige hundert<br />

Kilometer und ein paar Kundentermine<br />

später an anderer Stelle ebenso einfach<br />

zurück und reisen von dort aus weiter in<br />

die nächste Stadt.<br />

TITELTHEMA<br />

D.CONOMY<br />

Die Reiseroute meines Vertriebs kenne<br />

ich nicht nur aus Erzählungen und meinen<br />

internen Unternehmensinformationssystemen,<br />

sondern auch aus der<br />

digitalen Buchungs- und Leistungsübersicht,<br />

die ich per Web-App jederzeit<br />

bei meinem Mobilitätsdienstleister abrufen<br />

kann. Am Monatsende fließen die<br />

Rechnungsdaten des Vermieters ohne<br />

Medienbruch direkt in mein Rechnungswesen,<br />

ohne dass ich oder meine Buchhalterin<br />

jemals eine Papierrechnung zu<br />

Gesicht bekämen.“ – Noch ist ein solch<br />

durchgängiger Prozess lediglich eine<br />

fiktive Unternehmervision.<br />

Bei der Verbindung hakt es<br />

Denn damit Geschäftskunden auf diese<br />

Weise Mobilität einkaufen und verbuchen<br />

können, müssen sich die Prozesse<br />

bei den Mobilitätsdienstleistern erheblich<br />

verändern. Zwar hat auch dort<br />

die Digitalisierung Einzug gehalten und<br />

es gibt bereits seit längerer Zeit die<br />

Möglichkeit zur Onlinereservierung, die<br />

Sammelrechnung und auch bereits Buchungs-Apps.<br />

Was allerdings fehlt, ist<br />

die Verknüpfung der einzelnen digitalen<br />

Funktionalitäten im Geschäftsprozess<br />

der Stationen. Und das gilt nicht nur<br />

für die kleinen Betriebe.<br />

„Betrachtet man dazu die komplizierten<br />

IT-Infrastrukturen der großen Autovermietungen,<br />

stellt man fest, dass<br />

diese seit Jahren lediglich ergänzt und<br />

erweitert werden“, sagt Lars Kaiser,<br />

Key-Account Mobility Solutions bei der<br />

VAPS EDV-Service & Vertrieb GmbH in<br />

Isernhagen. „Eine komplette Neuordnung<br />

der Prozesse und beteiligten Systeme<br />

wird meistens auf einen späteren<br />

Zeitpunkt verlagert, obwohl viele dieser<br />

Systeme an der oberen Grenze ihrer<br />

Leistungsfähigkeit arbeiten.“<br />

10


Mit den heutigen Technologien wäre es<br />

durchaus möglich, wesentlich schlankere<br />

und leistungsfähigere Gesamtstrukturen<br />

aufzubauen und diese vollumfänglich<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

Doch dies ist bislang kaum geschehen,<br />

stattdessen werden die einzelnen Bereiche<br />

wie „interne Kommunikation“,<br />

„Agenturpartnerverwaltung“, „Flottenmanagement“,<br />

„Schadensmanagement“<br />

jeweils in ihren Einzellösungen<br />

pragmatisch abgearbeitet.<br />

Vorbild Carsharing<br />

»Autovermieter können aus<br />

Carsharing-Projekten lernen« Lars Kaiser<br />

zum Carsharing, die momentan den<br />

höchsten Grad an Automatisierung und<br />

Digitalisierung unter den Mobilitätsdienstleistungen<br />

aufweisen. Stationsungebunden<br />

geben sie nicht nur ein<br />

Musterbeispiel dafür ab, wie neue Technologien<br />

grundsätzlich neue Geschäftsfelder<br />

eröffnen können. „Aus diesen<br />

Projekten lassen sich eine Reihe von<br />

Prozessen auf das klassische Feld der<br />

Autovermietung adaptieren“ sagt Kaiser.<br />

„Angefangen beim unkomplizierten<br />

Buchungsvorgang, über den automatisierten<br />

Zugang zum Fahrzeug, der einfachen<br />

Rückgabe und letztendlich dem<br />

automatisierten Abrechnen in Form von<br />

Sammelrechnungen – alle Daten liegen<br />

in digitaler Form vor und stehen in jedem<br />

Prozess zur Verfügung.“<br />

Tatsächlich wirken sich die Vorteile der<br />

Digitalisierung erst dann spürbar aus,<br />

Zur Person:<br />

„Autovermieter<br />

können aus Carsharing-Projekten<br />

lernen“, sagt<br />

Lars Kaiser, Key-<br />

Account Mobility Solutions bei der<br />

VAPS EDV-Service & Vertrieb GmbH<br />

in Isernhagen. Die VAPS EDV-Service<br />

& Vertrieb GmbH wurde als<br />

Einkaufs- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

im Jahre 1993 gegründet.<br />

Unter anderem bietet die VAPS<br />

eine webbasierte Autovermietsoftware<br />

an, die unter Berücksichtigung<br />

der speziellen Anforderungen von<br />

Hersteller und/oder Händler basierenden<br />

Autovermietsystemen seit<br />

Jahren im Markt etabliert ist. Die<br />

Software wird in den Projekten der<br />

Euromobil Autovermietung GmbH,<br />

der Mercedes-Benz Bank, Peugeot<br />

Deutschland, Citroen Deutschland<br />

und bei der CCUnirent System<br />

GmbH mit ihren angeschlossenen<br />

Partnern eingesetzt.<br />

Auf diese Weise gehen nicht nur mögliche<br />

Synergieeffekte verloren – Mitarbeiter<br />

müssen Dinge mehrfach erfassen<br />

–, sondern es passieren auch leichter<br />

Fehler. Insgesamt sind die Arbeitsprozesse<br />

ineffizient. Am meisten leidet<br />

darunter am Ende die Kundenkommunikation,<br />

insbesondere mit Unternehmenskunden.<br />

Da diese, sofern sie dem<br />

gehobenen Mittelstand angehören, in<br />

aller Regel bereits über hoch digitalisierte<br />

Prozesslandschaften verfügen,<br />

wären sie bereits überaus dankbar für<br />

die Überlassung von digitalen Daten<br />

und Unterlagen zu allen Bestellungen,<br />

Rechnungen oder Angeboten.<br />

Ein Vorbild in Sachen moderne Geschäftsprozesse<br />

liefern die Angebote<br />

Von den Großen lernen: 1 Million Kunden weltweit –<br />

Daimlers car2go ist das größte Carsharing-Unternehmen.<br />

wenn sämtliche Daten digital in einem<br />

verzahnten System vorliegen und<br />

der Umweg über das Papier gänzlich<br />

vermieden wird. Heute sind moderne<br />

Technologien allerdings vielfach noch<br />

nicht ins Tagesgeschäft integriert. Viele<br />

Vorgänge und Dokumente werden in<br />

Papierform oder in unterschiedlichen<br />

Systemen abgearbeitet.<br />

Neue Technologien stehen parat<br />

Lösungen für effizientere, digitale<br />

Prozesse in den einzelnen<br />

Bereichen des Geschäfts stehen<br />

bereits zur Verfügung: So<br />

gibt es längst den Check-in per<br />

Barcode-Scan, digitale oder digitalisierte<br />

Rücknahmeprotokolle<br />

und Fahrzeugpflegelisten. Von<br />

entscheidender Bedeutung ist<br />

dabei aber, dass diese flächendeckend<br />

und nicht nur isoliert<br />

an einzelnen Standorten oder<br />

bei bestimmten Kundengruppen<br />

eingesetzt werden. „Ferner würde<br />

eine Digitalisierung sämtlicher<br />

Daten und ein usergruppenspezifischer<br />

Zugang für Vermietpersonal,<br />

Flottenmanager,<br />

Gutachter, Versicherungen, Großkunden<br />

und so weiter sofort einen deutlichen<br />

Mehrwert bieten“, erklärt Kaiser.<br />

Das setzt selbstverständlich die Bereitschaft<br />

zur Investition voraus. Langfristig<br />

werden Autovermieter aber darum<br />

wohl ohnehin nicht herumkommen, da<br />

zumindest die Geschäftskunden durch<br />

den Druck zur Digitalisierung, den die<br />

größeren Unternehmen und die Verwaltung<br />

zunehmend ausüben, dies einfordern<br />

werden.<br />

Privatkunden buchen und kaufen<br />

schon heute gern via App, dieser Trend<br />

wird sich fortsetzen. Dadurch kommt<br />

sowohl den mobilen Apps, als auch<br />

den Web-Apps, die über Webbrowser<br />

ausgeführt werden, wachsende Bedeutung<br />

zu. Damit die Buchungs-App<br />

aber nicht nur für den Kunden komfortabel,<br />

sondern auch für den Vermieter<br />

ein Gewinn wird, müssen die dahinter<br />

liegenden Prozesse wie das Flottenmanagement<br />

sauber angebunden<br />

sein. Letztlich setzt also auch gerade<br />

die kleine App eine große Lösung im<br />

Hintergrund voraus.<br />

[abu]<br />

11


Business<br />

Kommunikation 3.0:<br />

Service jenseits des Shitstorms<br />

Die Digitalisierung verändert das Kommunikationsverhalten von Kunden und Unternehmen sowie deren Erwartungen<br />

aneinander. Dabei gilt es, souverän mit negativen Bewertungen und Kommentaren im Internet umzugehen<br />

und sich gegen Ungerechtfertigtes professionell zu wehren. Aber nicht nur – denn die neue Transparenz<br />

verändert auch den Servicegedanken im Bereich der Autovermietung und Mobilitätsanbieter.<br />

„Versuch des Betrugs“, „Unverschämte<br />

Upsells“, „Falls keine Schäden an Leihautos<br />

aufgetaucht sind, noch gründlicher<br />

suchen, falls nichts Frisches zu<br />

finden, könnte man wohl die Alten vom<br />

Vormieter auf Kosten des Mieters instand<br />

setzen? Frechheit. Besser einen<br />

großen Bogen um diese Autovermietung<br />

machen!“, „als Lügner hingestellt“,<br />

„unseriöse Geschäftspraktiken“, „betrügerische<br />

Schadensabrechnungen“,<br />

„Der letzte Laden“, „Das nächste<br />

Mal nehme ich ein Pferd.“ – Es klingt<br />

nicht freundlich, wenn Kunden ihrem<br />

TITELTHEMA<br />

D.CONOMY<br />

Ärger über eine schlechte Dienstleistung<br />

im Internet Luft machen. Und sie<br />

tun dies immer häufiger.<br />

Bewertungsportale im Web boomen,<br />

längst ist die Empfehlung anderer viel<br />

wichtiger für die Kaufentscheidung geworden<br />

als etwa Testberichte oder gar<br />

Werbung. Was die Kunden als großartige<br />

Errungenschaft von Markttransparenz<br />

empfinden, wirkt sich für die betroffenen<br />

Unternehmen oftmals geradezu ruinös<br />

aus. Denn eine negative Bewertung<br />

hat eine enorme Wirkung und schreckt<br />

potenzielle Mieter reihenweise ab. Das<br />

wiegt umso schwerer, als in der Regel<br />

eher die unzufriedenen denn die zufriedenen<br />

Kunden ihre Sicht der Dinge<br />

im Netz kundtun. Das führt dazu, dass<br />

die Zahl der negativen Kommentare und<br />

Bewertungen immer weiter wächst und<br />

ein verzerrtes Bild davon vermittelt, wie<br />

zufrieden Kunden tatsächlich sind.<br />

Dringender Handlungsbedarf<br />

Für den einzelnen Mobilitätsdienstleister<br />

bedeutet dies, dass eine Hand voll<br />

unzufriedener Kunden über das Internet<br />

den ordentlichen Ruf, den das Unternehmen<br />

bis dato genoss, ruinieren<br />

können. Doch was lässt sich dagegen<br />

unternehmen? Rechtlich ist die Situation<br />

vergleichsweise klar, zumindest<br />

theoretisch. „Es gibt drei Hebel, an<br />

denen Sie ansetzen können, wenn Sie<br />

eine negative Bewertung löschen lassen<br />

wollen“, erklärt der Rechtsanwalt und<br />

Fachanwalt für Informationstechnologierecht,<br />

Arndt J. Nagel, aus München.<br />

„Sie müssen sich fragen: Enthält sie<br />

falsche Tatsachenbehauptungen? Enthält<br />

sie Schmähkritik oder ist sie noch<br />

von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt?<br />

Widerspricht sie den Statuten,<br />

die der Portalbetreiber gegebenenfalls<br />

selbst aufgestellt hat?“<br />

12


Wann immer falsche Tatsachen behauptet<br />

werden, besteht ein gesetzlicher<br />

Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch.<br />

Dasselbe gilt für Schmähkritik,<br />

also etwa die Verunglimpfung als<br />

‚Betrüger‘. Dagegen sind Aussagen wie<br />

‚Ich war sehr unzufrieden‘ oder ‚Finger<br />

weg‘ in der Regel von dem Recht auf<br />

freie Meinungsäußerung gedeckt. Das<br />

gilt aber nicht für ‚den letzten Laden‘.<br />

„Handelt es sich klar um eine Verunglimpfung,<br />

die das Unternehmen substanziell<br />

angreift, sollte man sich in jedem<br />

Fall gegen die Bewertung zur Wehr<br />

setzen“, sagt der Anwalt. In der Praxis<br />

ist das freilich oftmals nicht so einfach.<br />

Denn häufig werden die Kommentare<br />

anonym abgegeben und es ist nicht<br />

einfach, herauszufinden, wer dahinter<br />

steckt, um überhaupt rechtlich aktiv<br />

werden zu können. Ein Weg sei es, den<br />

Anbieter der Plattform anzusprechen,<br />

die Tatsachen vorzutragen und ihn zur<br />

Löschung aufzufordern, da bei klaren<br />

Rechtsverletzungen auch er letztlich<br />

haftbar gemacht werden könnte, wenn<br />

er von diesen Kenntnis erlangt hat. Ein<br />

weiterer Ansprechpartner bei klarer<br />

Rechtsverletzung ist Google. Der Suchmaschinenbetreiber<br />

kann zumindest<br />

dafür sorgen, dass die Kommentare<br />

nicht mehr so leicht gefunden werden.<br />

Die Tatsachen klar stellen<br />

Unabhängig davon, ob Autovermietunternehmen<br />

sich mit rechtlichen Schritten<br />

gegen eine ungerechtfertigte Kritik<br />

wehren oder nicht, sollten sie in jedem<br />

Fall kommunikativ gegensteuern. Denn<br />

unabhängig davon, ob eine negative Bewertung<br />

später entfernt werden muss<br />

oder nicht, entfaltet sie ja zunächst einmal<br />

ihre Wirkung. Diese können betroffene<br />

Unternehmen nur abschwächen,<br />

indem sie sich selbst aktiv und sichtbar<br />

mit der Bewertung auseinandersetzen.<br />

Werden konkrete Vorwürfe vorgebracht,<br />

sollten sie zunächst im eigenen Unternehmen<br />

recherchieren, welche Umstände<br />

den Kunden dazu veranlasst haben. In<br />

einem eigenen Kommentar sollten sie<br />

dann die Situation aus ihrer Sicht schildern<br />

und dabei gegebenenfalls auch<br />

Fehler einräumen und sich dafür entschuldigen.<br />

Wichtig ist in jedem Fall,<br />

sachlich und freundlich zu bleiben. Denn<br />

eine flammende Gegenrede verfehlt das<br />

Ziel, andere potenzielle Kunden davon<br />

zu überzeugen, dass in der Autovermietung<br />

zwar nicht immer reibungslos, aber<br />

doch stets respektvoll gearbeitet wird, -<br />

ganz egal, wie sehr Sie im Recht sind.<br />

Das Internet ist ein gewaltiges Sprachrohr<br />

der Unzufriedenen und verleiht<br />

Kunden eine Macht, die Unternehmen<br />

künftig weit mehr abfordert, als nur<br />

ein souveränes Beschwerdemanagement.<br />

Dadurch, dass sich jede Unstimmigkeit<br />

im Grunde ganz unmittelbar<br />

sofort auf den Umsatz auswirkt<br />

– nämlich ganz konkret potenzielle<br />

Kunden fernhält – gewinnt der Servicegedanke<br />

immens an Bedeutung.<br />

Nur derjenige, der es schafft, nahezu<br />

seine gesamte Kundschaft restlos<br />

zufrieden zu stellen, ist vor negativen<br />

Kommentaren gefeit. Das bedingt<br />

eine ganz wesentliche Veränderung<br />

des Handelns in der Station, einen<br />

neuen Umgang mit dem Kunden, der<br />

ihn am Ende vielleicht so begeistert,<br />

dass er tatsächlich spontan eine positive<br />

Bewertung abgibt.<br />

Rechtlich schwieriger Rahmen<br />

„Den Kunden ohne dessen Einwilligung<br />

per E-Mail zur Abgabe von positiven<br />

Bewertungen aufzufordern oder diesen<br />

etwa mit Rabattversprechen entsprechend<br />

zu motivieren, ist übrigens<br />

rechtlich unzulässig“, sagt Rechtswalt<br />

Nagel. Ebenso ist es selbstverständlich<br />

illegal, „gefakte“ (engl.: fake =<br />

Fälschung) positive Bewertungen ins<br />

Netz zu stellen oder gar Agenturen<br />

damit zu beauftragen, dies zu tun.<br />

„Wenngleich dies der gelebten Praxis<br />

entspricht, würde ich dringend davon<br />

abraten, dies zu tun. Denn wenn das<br />

auffliegt, kann‘s richtig teuer werden“,<br />

rät der Anwalt. Vor diesem Hintergrund<br />

verbleiben letztlich nur die stärkere<br />

Kundenorientierung und eine moderne<br />

Servicekultur als die einzigen Möglichkeiten,<br />

dauerhaft auch im Web Fans zu<br />

gewinnen.<br />

[abu]<br />

13


Business<br />

Zehn Jahre Kraftstoff: Ein Schnelldurchlauf<br />

durch die Themen aus 25 Ausgaben<br />

10. 10. 10.<br />

10. 10.<br />

10.<br />

Immer am Puls der Zeit<br />

Zehn Jahre Kraftstoff – das sind zehn Jahre spannende Geschichten, überraschende Einblicke und wichtige News<br />

aus der Branche. Kein wichtiges Thema, über das wir nicht berichtet haben, kein Trend, den wir nicht auf Sinn und<br />

Unsinn hin durchleuchtet haben, keine Entwicklung in der Autovermietungsbranche, die wir nicht genau begleitet<br />

und für unsere Leser analysiert haben. Ein Rückblick auf 25 Ausgaben Kraftstoff im Zeitraffer.<br />

Keine Internationale Automobil-Ausstellung<br />

(IAA) hat gefehlt, keine wichtige<br />

Neuerscheinung, und auch über die<br />

Fußball-Welt- und Europameisterschaften<br />

haben wir aus dem Blickwinkel der<br />

Autovermieter berichtet. Wir haben immer<br />

kuriose Randgeschichten gesucht,<br />

auch schon in der ersten Ausgabe, als<br />

wir eine Schweizer Autovermietung vorgestellt<br />

haben, die speziell umgebaute<br />

Autos an Kunden vermietet, die ihren<br />

Führerschein vorübergehend abgeben<br />

mussten.<br />

Es gab auch immer wieder den Blick auf<br />

technische Neuerungen – anfangs waren<br />

noch die nicht besonders gut ausgereiften<br />

Navigationsgeräte Thema, später<br />

auch die ersten Assistenzsysteme, oder<br />

auch für die Branche relevante rechtliche<br />

Veränderungen. Wir haben den Blick über<br />

Deutschland hinaus geworfen und das<br />

mittelständische Auto-Vermietgeschäft<br />

im europäischen Ausland oder auch darüber<br />

hinaus beleuchtet – zuletzt etwa<br />

bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika.<br />

Vor allem ist der Kraftstoff seit seinem<br />

ersten Erscheinen dem Service-<br />

Gedanken verpflichtet. Inhaber und<br />

Geschäftsführer mittelständischer Autovermietungen<br />

sollten den Kraftstoff<br />

als Info-Lektüre wahrnehmen: Wie kann<br />

ich vermeiden, dass ich an nicht solvente<br />

Kunden gerate? Was, wenn meine<br />

Firmenkunden nicht mehr bezahlen?<br />

Welche Auswirkungen haben gesetzliche<br />

Neuerungen auf mich? Stets haben wir<br />

dabei versucht, für alles Best Practice-<br />

Beispiele zu finden.<br />

Natürlich hatten wir in den zehn Jahren<br />

auch die Großen der Branche im Blick:<br />

Wir waren dran, wenn sich bei Europcar,<br />

Hertz, Sixt oder Avis Wichtiges getan hat<br />

oder für die Branche potenziell relevante<br />

Neuerungen eingeführt wurden. Die<br />

Themen haben sich seit der ersten Ausgabe<br />

auch gewandelt. Früher standen<br />

vor allem Autos und deren Vermietung<br />

im Fokus, spätestens seit der Finanzund<br />

Wirtschaftskrise ab 2007 rückte<br />

auch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder<br />

mit in den Blick.<br />

2010 führten wir deshalb eine neue Rubrik<br />

ein: Kraftstoff 2.0. Zunächst haben wir<br />

dort über Entwicklungen und Neuerungen<br />

im Bereich E-Mobilität informiert – stets<br />

mit Blick auf unsere Branche. Später ging<br />

es um technische Entwicklungen wie autonome<br />

Autos, Assistenzsysteme und<br />

Digitalisierung von Vertriebskanälen. Es<br />

waren spannende zehn Jahre mit tollen<br />

Gesprächspartnern. Die nächsten zehn<br />

werden genauso spannend – das versprechen<br />

wir! Vielen Dank an dieser Stelle<br />

an Sie, unsere Leser!<br />

[ukw]<br />

14


Herzlichen Glückwunsch<br />

zum 10-jährigen Bestehen<br />

des Kraftstoff. Ich freue mich<br />

immer über die informativen<br />

Texte aus der Automobil- und<br />

Autovermietbranche. Weiterhin<br />

Gutes gelingen.<br />

Daniel Stock, Geschäftsführer und<br />

Inhaber der CC Rent a car Autovermietung<br />

Josef Stock in Fulda<br />

Zum 10jährigen Jubiläum<br />

gratulieren wir dem gesamten<br />

Kraftstoff-Team ganz herzlich<br />

und wünschen weiterhin viel<br />

Erfolg und eine große Leserschaft.<br />

Das Magazin hat die Autovermietung<br />

Lindenmeyer mit vielen<br />

interessanten, außergewöhnlichen<br />

und fachlich hochwertigen<br />

Informationen begleitet.<br />

Autovermietung Lindenmeyer<br />

Auch das Team der Crailsheim<br />

Merlins hat dem Kraftstoff<br />

gratuliert Die Crailsheim Merlins<br />

spielen in der aktuellen Saison in<br />

der Beko Basketball Bundesliga<br />

und werden von der CC Rent a<br />

car Autovermietung Lindenmeyer<br />

aus Crailsheim gesponsert.<br />

Zum 10jährigen<br />

Bestehen<br />

von<br />

„Kraftstoff“<br />

gratuliere ich<br />

herzlich. Mir<br />

gefällt das<br />

Magazin, weil<br />

es thematisch<br />

recht weit und vor allem<br />

modern aufgestellt ist. Egal<br />

wohin sich der Automobilmarkt<br />

entwickelt: Kraftstoff wird immer<br />

gebraucht, ob als Sonnen- oder<br />

Windstrom, Wasserstoff oder<br />

Biodiesel – und natürlich als<br />

Magazin.<br />

Bernd Franke (Herausgeber<br />

„Flottenmanagement“)<br />

Gratulation<br />

zum Jubiläum<br />

von KRAFT-<br />

STOFF! Wir<br />

begrüßen das<br />

Engagement<br />

von CCUnirent<br />

im Mobilitätsdienstleistungs-Bereich<br />

und wünschen viel<br />

Erfolg für die nächsten 10 Jahre.<br />

<strong>KRAFTSTOFF</strong> gehört seit einiger<br />

Zeit zu unserer Standard Lektüre.<br />

Karsten Beckmann, Hülsbeck &<br />

Fürst, Global Strategy Manager<br />

Telematics Systems<br />

Sehr geehrter Herr Groll, seit<br />

nunmehr 10 Jahren freut sich mein<br />

gesamtes Team erneut auf den<br />

neuen Kraftstoff. Kein anderes<br />

Medienblatt hat es je geschafft,<br />

uns so zu begeistern. Weiter so!<br />

Marcus Tohde, Geschäftsführer<br />

der CC Rent a car Autovermietung<br />

Marcus Tohde GmbH & Co. KG in<br />

Bad Segeberg<br />

Liebe Kraftstoff-Redaktion,<br />

herzlichen Glückwunsch zum 10.<br />

Geburtstag der „Kraftstoff“. Als<br />

das Unternehmer-Magazin für<br />

Autovermieter liefern Sie wertvolle<br />

Brancheninformationen<br />

und geben wichtige Impulse bei<br />

Zukunftsthemen. Ich wünsche<br />

Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre<br />

Publikation. Ihr Harald J. Frings.<br />

Harald J. Frings, Geschäftsführer<br />

Deutsche Leasing Fleet GmbH<br />

Schon zehn Jahre „Kraftstoff“?<br />

Bei so vielen interessanten Themen<br />

vergeht die Zeit einfach wie<br />

im Flug. Ich wünsche der Redaktion<br />

weiterhin viel Sinn für gute<br />

Geschichten und ein sicheres<br />

Gespür für Zukunftstrends! Am<br />

Business-Magazin für Autovermieter<br />

schätze ich neben den<br />

tollen Einblicken in das Geschäft<br />

unserer Kunden das aufgeräumte<br />

Layout – sowie die Möglichkeit,<br />

in ruhigen Momenten, einfach<br />

mal durch die mobile App „blättern“<br />

zu können.<br />

Heinz Moritz,<br />

Geschäftsführer PS-Team<br />

Ich gratuliere dem Kraftstoff zum<br />

Jubiläum und wünsche noch weitere<br />

10 Jahre Erfolg. Das Magazin<br />

liefert unseren Volvo Händlern im<br />

Bereich „Schwedenflotte“ alle<br />

notwendigen Brancheninformationen<br />

zum Thema Automobilität auf<br />

Zeit – und das in der notwendigen<br />

Tiefe und einem ansprechenden<br />

Format.<br />

Rüdiger Hüttemann,<br />

Leiter Vertrieb Großkunden,<br />

Volvo Car Germany GmbH<br />

15


Business<br />

Offene Türen zu den globalen Märkten<br />

Die Autobranche in China boomt. Wie sichern sich deutsche Autobauer auch in Zukunft 80 Prozent<br />

des Marktanteils für hochpreisige Fahrzeuge und überzeugen anspruchsvolle Kunden weltweit? Welche<br />

Handelshindernisse hemmen heute noch den Freihandel in der Branche? Und welchen Einfluss haben diese<br />

Faktoren auf eine nationale Autovermietung?<br />

Die Strategie der deutschen Automobilindustrie<br />

geht im Moment voll auf:<br />

Seit Jahren besetzen die Autobauer<br />

die ausländischen Märkte mit Produktionsstätten<br />

und investieren gleichzeitig<br />

auch in ihre heimischen Werke. Auf<br />

diese Weise ist es ihr im vergangenen<br />

Jahr gelungen, die wertmäßige Produktion<br />

im Inland um real 4,5 Prozent zu<br />

steigern, allen vermeintlich verschlafenen<br />

Trends zum Trotz. Besonders bemerkenswert<br />

ist die Tatsache, dass die<br />

Exporte nach Russland aufgrund der<br />

dortigen Wirtschaftskrise zwar um 32<br />

Prozent regelrecht eingebrochen sind,<br />

dies aber überkompensiert werden<br />

konnte und am Ende die Ausfuhren der<br />

deutschen Autobauer um 6,5 Prozent<br />

gestiegen sind.<br />

Wichtige Wachstumsmärkte sind China<br />

– mit einem Exportplus von 20,2 Prozent<br />

für die deutsche Automobilindustrie<br />

– und die USA, wohin die deutschen<br />

Unternehmen im vergangenen Jahr 5,3<br />

Prozent mehr deutsche Fahrzeuge, Teile<br />

und Komponenten verkauft haben.<br />

Stark gestiegen sind nach der Krise<br />

auch die Ausfuhren in die westeuropäischen<br />

Märkte, etwa ins Vereinigte<br />

Königreich um 16,5 Prozent, nach<br />

Spanien (+23,2 Prozent) und nach<br />

Italien (+11,4 Prozent). „Die deutsche<br />

Automobilbranche ist im Ausland<br />

sehr breit aufgestellt – Rückgänge in<br />

einzelnen Ländern kann sie daher gut<br />

kompensieren“, weiß Eric Heymann,<br />

der als Senior Economist im Bereich<br />

Branchen, Technologie, Ressourcen bei<br />

Deutsche Bank Research in Frankfurt<br />

am Main seit Jahren unter anderem<br />

die Entwicklung der Automobilbranche<br />

analysiert. „Die deutsche Autoindustrie<br />

orientiert sich konsequent an dem,<br />

was der Kunden will, und damit hat sie<br />

Erfolg“, sagt er.<br />

Platzhirsch im Premiumsegment<br />

Die besondere Stärke der deutschen<br />

Autobauer ist traditionell die Oberklasse.<br />

„Die deutschen Hersteller sind<br />

Platzhirsch im Premiumsegment“, sagt<br />

der Analyst. Der Grund dafür ist auch<br />

die Zahl der Anbieter: Daimler, BMW und<br />

Audi jagen sich gegenseitig bei der Entwicklung<br />

innovativer Fahrzeuge und treiben<br />

damit den Fortschritt voran. Wäre<br />

die Lage für einen einzelnen Premiumhersteller<br />

komfortabler, würde dies auch<br />

das Innovationstempo deutlich bremsen<br />

und die Oberklassemodelle made in Germany<br />

im internationalen Vergleich weniger<br />

deutlich hervorstechen lassen.<br />

Überraschender als die Tatsache, dass<br />

die deutsche Oberklasse im Gesamtpaket<br />

aus Design und Komfort international<br />

punktet, ist die Erkenntnis, dass die<br />

deutsche Automobilindustrie auch im Vo-<br />

16


lumensegment international erfolgreich<br />

ist. So haben auch die Premiumhersteller<br />

nicht zuletzt wegen immer strengerer<br />

CO2-Grenzwerte ihr Produktportfolio<br />

nach unten erweitert. „Deutsche Hersteller<br />

haben in den vergangenen Jahren<br />

auf strengere Regulierung und geänderte<br />

Kundenpräferenzen reagiert; damit haben<br />

sie im Volumensegment auch italienische<br />

und französische Marken verdrängt“,<br />

so Heymann. Hätte die deutsche Autobranche<br />

alle vermeintlichen Trends<br />

der vergangenen Jahre tatsächlich verschlafen,<br />

gäbe es sie heute nicht mehr.<br />

„Vermeintlich verpasste Trends sind bis<br />

heute zumeist häufig noch Nischen“, sagt<br />

er. Es sei eher so, dass die Deutschen bei<br />

vielen Technologien zwar nicht die ersten<br />

gewesen seien, nach gebührender Entwicklungszeit<br />

aber häufig die besten. In<br />

der Zukunft werde es aber dennoch auch<br />

darum gehen, sich z.B. nicht nur auf einen<br />

alternativen Antrieb zu konzentrieren,<br />

sondern die Forschung in vielen Technologiebereichen<br />

voranzutreiben. Das erfordere<br />

ungeheure finanzielle Ressourcen<br />

und binde Ingenieurskapazitäten.<br />

Noch trifft die deutsche Autoindustrie<br />

weltweit auf diverse Handelshindernisse,<br />

etwa Zölle oder die Forderung nach<br />

einem hohen Anteil inländischer Wertschöpfung<br />

etwa in China. Eine große<br />

Hürde gerade im Handel mit den USA<br />

sind unterschiedliche technische Spezifikationen.<br />

„Sie führen z.B. dazu, dass<br />

die Unternehmen für den US-Markt andere<br />

Blinker oder Außenspiegel einbauen<br />

müssen als für Europa. Das kostet<br />

Geld.“, erklärt der Experte.<br />

Vielfalt der Antriebe<br />

als Herausforderung für Vermieter<br />

unterstützten Logistik- und Geschäftsprozessen<br />

wird mit der Vielfalt der Systeme<br />

und Typen eine weitaus höhere<br />

Bedeutung zukommen als bislang.<br />

Zum anderen wird sich die Typenvielfalt<br />

auf der Fertigungsstraße verändern. Zwar<br />

wird nicht jedes Automodell einen Nachfolger<br />

haben, siehe VW Eos, dennoch<br />

werden die Hersteller in immer kürzeren<br />

Abständen relativ baugleiche, auf einer<br />

Linie produzierte, aber im Design und<br />

Ausstattung unterscheidbare Modelle in<br />

kleinerer Stückzahl produzieren. Autovermietungen<br />

können dabei ein wichtiger<br />

Testmarkt sein. Letztlich wollen die Hersteller<br />

nicht den nächsten großen Trend<br />

verpassen. „Welche Nische hat das Potenzial<br />

für große Stückzahlen? Diese<br />

Frage treibt die Hersteller und sorgt für<br />

immer mehr unterschiedliche Facetten“,<br />

so der Experte. „Die Gefahr von Kannibalisierungseffekten<br />

zwischen ähnlichen<br />

Modellen ist dabei natürlich nicht gering“.<br />

So kann es den nationalen Anbietern von<br />

Mobilität zwar egal sein, ob ihre Flotte<br />

in Thailand, China, Italien oder Deutschland<br />

produziert wurde – so wie heute<br />

z.B. schon viele SUVs in den USA –,<br />

nicht aber, dass die globale Ausrichtung<br />

der Automobilbranche für eine Vielzahl<br />

von Antrieben und Modellen sorgen<br />

wird. Ob und wie dies künftig ins eigene<br />

Angebot passt, wird Teil der Fragen<br />

nach der künftigen strategischen<br />

Ausrichtung der Station sein. Eines ist<br />

in jedem Fall gewiss: Die Komplexität<br />

wächst, die Bedeutung der unterstützenden<br />

Systeme nimmt zu, und die Anforderungen<br />

an den Service steigen.<br />

<br />

[abu]<br />

Exportwachstum 2014<br />

Breit aufgestellt und in vielen Ländern<br />

präsent; das ist die Stärke des deutschen<br />

Automobilexports, der einen Umsatzeinbruch<br />

von über 30 Prozent in so<br />

einem wichtigen Markt wie Russland<br />

überkompensieren kann.<br />

Deutscher Automobilexport 2014<br />

Land Wachs- LandWachs-<br />

tum in % tum in %<br />

US 5,3<br />

CN 20,2<br />

UK 16,5<br />

FR 1,7<br />

RU -31,5<br />

ES 23,2<br />

IT 11,4<br />

JP -0,3<br />

BE -0,7<br />

AT -0,3<br />

TR -7,4<br />

PL 11,2<br />

CZ 7,8<br />

CH 3,6<br />

NL 3<br />

SE 6,8<br />

KR 41,3<br />

HU 25<br />

AU -6,5<br />

CA -3,7<br />

ZA 4,3<br />

SK -3<br />

MX 2,6<br />

NO -5,6<br />

DK 2,7<br />

WELTWEIT: 6,5<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Für die heimischen Anbieter von Logistik,<br />

Service und Mobilität rund ums<br />

Auto bedeutet das zweierlei: Zum einen<br />

nimmt die Vielfalt der Systeme, Ersatzteile<br />

und Lieferanten weiter zu und verkompliziert<br />

die Logistik in der Station.<br />

Denn ein Wasserstoffauto will anders<br />

betankt sein als ein Elektrofahrzeug und<br />

auch der traditionelle Verbrennungsmotor<br />

wird noch lange Zeit nicht von der<br />

Straße verschwinden. Hinzu kommen die<br />

Wartungs- und Serviceerfordernisse sowie<br />

Herausforderungen, die immer mehr<br />

vernetzte Fahrzeuge mit sich bringen<br />

werden. Ausgeklügelten, durch Software<br />

Feierlichkeit zum Produktionsstart der Mercedes-Benz C-Klasse Langversion bei Beijing Benz<br />

Automotive (BBAC) in China. Von rechts nach links: Frank Deiss, President und CEO von BBAC,<br />

Hubertus Troska, Vorstandsmitglied der Daimler AG verantwortlich für China, Xu Heyi, Chairman<br />

der BAIC Group, Chen Hongliang, Senior Executive Vice President von BBAC<br />

17


Rolling<br />

Neuerscheinungskalender 2015<br />

Apr Mai Jun Jul Aug Sep<br />

Audi<br />

TT Roadster<br />

Q7<br />

R8<br />

A4<br />

BMW<br />

X6M<br />

X5M<br />

Active Gran Tourer 3er Facelift X5 Hybrid<br />

2er Grand Tourer<br />

X5 Plug-In Hybrid<br />

Chevrolet<br />

Citroën<br />

DS5 Facelift<br />

DS4 Facelift<br />

Dacia<br />

Fiat<br />

Ford<br />

Mondeo Hybrid EcoSport Facelift Mondeo AWD Mustang S-Max C-Max Facelift<br />

Honda<br />

CR-V Facelift<br />

Civic Type-R<br />

HR-V<br />

Jazz<br />

Hyundai<br />

Jaguar<br />

Jeep<br />

Kia<br />

Land Rover<br />

Lexus<br />

i30 Facelift i40 Facelift H-350 ix20<br />

H1 Facelift<br />

Cherokee Multijet 2.2<br />

F-Type 4x4<br />

XE<br />

cee‘d Facelift<br />

Discovery Range Rover Sport SVR Discovery Sport D4<br />

ix35 Tucson<br />

Santa Fe Facelift<br />

Optima<br />

Mazda<br />

Mercedes<br />

Mitsubishi<br />

Nissan<br />

Opel<br />

Peugeot<br />

Mazda6 4WD Mazda6 (F)<br />

CX-5 4WD (F) CX-5 (F)<br />

Zafira Tourer 2.0 CDTI<br />

Adam S<br />

CX-3<br />

GLE Plugin GLE Coupé<br />

GLE M-Klasse Facelift<br />

Outlander Facelift<br />

L200 Pickup<br />

X-Trail DIG-T<br />

S-Klasse Cabrio<br />

A-Klasse (F) GLC<br />

Corsa OPC Karl Insignia 1.6 CDTI<br />

2008 5008<br />

3008 3-Zylinder Turbo<br />

208 Facelift<br />

MX-5<br />

Stand: April 2015. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Porsche<br />

Renault<br />

Seat<br />

Boxter GT4 Cayman GT4 911 RS GT3<br />

Koleos<br />

Kadjar<br />

Leon ST Cupra Toledo Facelift Alhambra Facelift<br />

Laguna<br />

Skoda<br />

Subaru<br />

Fabia Combi Superb Octavia RS 230 Superb Combi<br />

Outback<br />

Toyota<br />

Auris Facelift<br />

Avensis Facelift<br />

Mirai Brennstoffzelle<br />

Volvo<br />

XC90 V60 CrossCountry XC90 TB Plugin Hybrid<br />

Volkswagen<br />

Alltrack: Golf GTD<br />

Golf Variant Golf G<br />

T6 Caddy<br />

Golf TSI BlueMotion<br />

Sharan Facelift Touran Passat Alltrack<br />

Passat GTE Plugin-Hybrid<br />

Minis / Kleinwagen Kompaktklasse Mittelklasse Obere Mittel- / Luxusklasse Kombi Van Transporter Cabrio / Roadster Coupé / Sportwagen SUV / Pick-up (F) Facelift (AW) Aufwertung<br />

18


Mazda2:<br />

Kleinwagen mit<br />

Oberklasseausstattung<br />

Volvo XC90:<br />

Aufgeräumter<br />

Schwede<br />

In Japan ist er schon gut angekommen, wurde als „Car of<br />

the year“ ausgezeichnet. Bei uns steht die Neuauflage des<br />

Mazda2 seit Anfang März bei den Händlern. Erster Eindruck:<br />

Der Kleinwagen ist um 14 Zentimeter gewachsen und erreicht<br />

damit die Ausmaße des Konkurrenten VW Polo. Er<br />

wirkt allerdings mit seinen scharfen Kanten nicht so brav wie<br />

der Wolfsburger, die sportliche Frontpartie erinnert an den<br />

großen Bruder Mazda3. Zum Leidwesen der Mitfahrer hat<br />

sich das Wachstum im Innenraum kaum ausgewirkt, speziell<br />

im Fonds beim Fünftürer würde man sich mehr Bein- und<br />

Kopffreiheit wünschen. Dagegen punkten die Japaner bei<br />

der Ausstattung. Als erster im Kleinwagensegment bietet<br />

der Mazda2 gegen Aufpreis ein Head-up-Display und Voll-<br />

LED-Scheinwerfer.<br />

Bereits in der Grundausstattung enthalten sind diverse<br />

Assistenzsysteme und – in dieser Klasse sonst selten zu<br />

finden – Lenkradbedientasten für Lautstärke und Audioquelle.<br />

Die Basisversion kommt mit einem 75 PS-Benziner,<br />

die Palette der Motorisierungen reicht über den 90 PS bis<br />

hin zum 105 PS Benzinmotor. Der Diesel hat 115 PS unter<br />

der Haube, ab Juni soll es auch noch ein Modell mit<br />

105 PS geben. Der Normverbrauch liegt bei 4,5 Litern/100<br />

km, das Dieselaggregat soll sich kombiniert mit 3,4 Litern<br />

zufrieden geben. Der Mazda2 kostet in der günstigsten<br />

Variante rund 13.000 Euro und ist damit knapp 1500 Euro<br />

günstiger als der Konkurrent Polo. Für einen Diesel mit<br />

6-Gang-Schaltung muss der Käufer mindestens knapp<br />

17.000 Euro aufwenden.<br />

Gut Ding will Weile haben. Das dachten sich wohl die Ingenieure<br />

von Volvo bei der Neuauflage des SUV XC90. Mehr<br />

als zehn Jahre haben sie sich dafür Zeit gelassen. Und es<br />

hat sich gelohnt: Äußerlich zeigt der Schwede vor allem bei<br />

den Frontlichtern deutliche Anklänge an den Konkurrenten<br />

BMW X5, ist aber ansonsten noch immer als XC90 erkennbar.<br />

Gründlich aufgeräumt hat Volvo nicht nur im Innenraum.<br />

Statt vieler Knöpfe findet sich dort in der Mittelkonsole ein<br />

großer Touchscreen, der sich mit Wischgesten genauso einfach<br />

bedienen lässt wie jedes Tablet oder Smartphone. Wer<br />

doch lieber Knöpfe drückt, kann mit denen am Lenkrad Vorlieb<br />

nehmen.<br />

Entschlackt hat der neue Volvo-Inhaber Geely aus China<br />

auch die Motorenpalette. Den runderneuerten SUV gibt es<br />

nur noch mit Zweiliter-Vierzylinderturbomotoren, wahlweise<br />

als Benziner, Hybrid oder Diesel. Für diese<br />

Klasse äußerst sparsam ist der Benzinverbrauch.<br />

Der Diesel mit 190 PS kommt<br />

laut Hersteller auf knapp fünf Liter<br />

pro 100 Kilometer, der Hybrid mit<br />

400 PS sogar auf unter drei Liter.<br />

Sein Elektroaggregat reicht<br />

alleine für 40 Kilometer Strecke.<br />

Wie von den Schweden zu erwarten<br />

bringt der XC90 wieder<br />

eine Reihe von Sicherheitsfeatures<br />

mit. Eine Weltneuheit ist<br />

der Kreuzungs-Assistent, der vor<br />

entgegenkommenden Linksabbiegern<br />

warnt. Das Schweden-Paket<br />

gibt es ab 53.000 Euro, der 7-Sitzer-<br />

Plugin-Hybrid schlägt mit mindestens<br />

77.000 Euro zu Buche.<br />

[rb]<br />

19


Spotlight<br />

Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />

Die große Euphorie in Sachen Elektromobilität scheint erst einmal vorbei zu sein. Jedenfalls brachte der Genfer<br />

Autosalon 2015 in dieser Hinsicht kaum Neues. Und auch sonst vermissen Automobilexperten wie Ferdinand<br />

Dudenhöffer neue Horizonte: „Wirklich Inspiratives, das die Neuerfindung des Autos antreibt und der Mobilität<br />

neue Impulse geben kann, ist im Palexpo nicht zu sehen.“ Dabei waren am Lac Leman über 130 Welt- und<br />

Europapremieren von 220 Herstellern aus 30 Ländern zu bewundern.<br />

Zumindest macht Toyota in Sachen<br />

Brennstoffzelle Nägel mit Köpfen. Der<br />

Mirai soll als erstes Serienauto der Welt<br />

ab September erhältlich sein und bei null<br />

Abgasen mit einer Tankfüllung Wasserstoff<br />

5000 Kilometer weit kommen. Das<br />

Problem dabei: Noch gibt es kaum entsprechende<br />

Tankstellen in Deutschland.<br />

Und mit 80.000 Euro ist die Limousine<br />

Nichts für schwache Nerven –<br />

Lamborghini Aventador SV<br />

nicht unbedingt ein Schnäppchen und<br />

doppelt so teuer wie etwa ein i3 oder<br />

eine B-Klasse mit electric drive. Die Japaner<br />

sind jedoch optimistisch, dass in<br />

spätestens 20 Jahren die Brennstoffzelle<br />

zu vergleichbaren Preisen wie herkömmliche<br />

Motoren erhältlich sein wird. Beim<br />

Hybrid-Antrieb war Toyota vor Jahren<br />

schließlich auch Vorreiter.<br />

Entsprechend wurde in Genf die Neuauflage<br />

des kompakten Auris gezeigt. Den<br />

es eben auch mit dem beim Vorgänger<br />

sehr beliebten Hybridantriebsstrang<br />

gibt. Die Macher versprechen kraftvolleres<br />

Design und einen aufgewerteten Innenraum.<br />

Der Kompaktwagen wird in einer<br />

Hatchback- und einer Kombivariante<br />

„Touring Sports“ angeboten. Neben dem<br />

Hybrid stehen Benzin- und Dieselaggregate<br />

zur Verfügung, leicht abgespeckt.<br />

So hat der Turbo-Direkteinspritzer statt<br />

1,6 Liter beim Vorgänger nur noch 1,2<br />

Liter. Sein Diesel-Pendant bringt es statt<br />

zwei noch auf 1,6 Liter Hubraum mit 112<br />

PS. Bei einem Normdurchschnittsverbrauch<br />

von 4,7 Litern je 100 Kilometer<br />

schafft es der neue Auris bis zu einer<br />

Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h.<br />

Im Herbst soll das Facelift des erfolgreichen<br />

Hybriden bei den Händlern stehen,<br />

Preise sind noch offen.<br />

Hybrides von Audi und VW<br />

Mit dem gleichen Antrieb will Audi<br />

seinen Q7 ab Frühjahr 2016 auf den<br />

Markt bringen. Angetrieben wird der<br />

Hybrid e-tron quattro von einem 3,0<br />

Liter Sechszylinder-Diesel und einem<br />

Elektromotor. Gemeinsam bringen<br />

sie es auf 373 PS und eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 225 km/h. Pro<br />

Akkuladung kann er mehr als 50 Ki-<br />

20


lometer rein elektrisch fahren und soll<br />

so auf einen Normverbrauch von 1,7<br />

Litern kommen.<br />

In Sachen Hybrid noch eine Vision ist die<br />

VW-Studie Sport Coupé Concept, eine<br />

Weiterentwicklung des CC. Sie lehnt<br />

sich vom Design her allerdings mehr an<br />

das Oberklassenfahrzeug Phaeton an.<br />

Fachleute spekulierten, ob es sich bei<br />

dem Concept schon um einen Ausblick<br />

in Richtung des neuen CC handelt, was<br />

die Wolfsburger offen ließen. Sicher ist<br />

aber schon jetzt, dass unter der Haube<br />

des GTE ein Hybridantrieb mit insgesamt<br />

380 PS werkeln soll, welcher den<br />

Viertürer auf eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 250 km/h bringt.<br />

Viele Faceliftings gab es im Bereich der<br />

Familienautos zu sehen. Ford etwa wartete<br />

mit dem neuen S-Max auf. Laut<br />

Hersteller sei damit der Sportvan „zum<br />

zweiten Mal“ erfunden worden: Den<br />

Siebensitzer gibt es voraussichtlich ab<br />

Herbst für Minimum 30.000 Euro. Im<br />

Angebot sind zwei Benziner mit 1,5 Litern<br />

(160 PS) und 2,0 Litern (240 PS)<br />

sowie vier Diesel mit 2,0 Litern Hubraum<br />

von 120 PS bis zum 210 PS starken Bi-<br />

Turbo. Den Verbrauch geben die Kölner<br />

mit kombiniert 6 bis 7,0 Litern auf 100<br />

Kilometern an. Erstmals im Programm<br />

ist auch ein intelligenter Allradantrieb.<br />

Leicht gestreckt hat BMW seinen 2er,<br />

der sich folglich jetzt Gran Tourer nennt.<br />

Er bietet mehr Platz auf den Rücksitzen<br />

und im Kofferraum sowie eine optionale<br />

dritte Sitzreihe, die sich im Ladeboden<br />

versenken lässt. Zur Markteinführung<br />

im Juni stehen zwei Benziner (218i,<br />

220i) und drei Diesel (u.a. 216d, 218d)<br />

bereit. Zudem wird es den 220d xDrive<br />

mit Allradantrieb geben.<br />

Seat betritt Neuland<br />

Den benötigen mit Sicherheit die in<br />

Genf gezeigten SUVs. Während Mazda<br />

mit dem CX-5 und Hyundai mit<br />

dem Tucson (bisher iX35) überarbeitete<br />

Versionen vorstellten, begibt sich<br />

die VW-Tochter Seat hier auf komplettes<br />

Neuland. Zwar noch als Konzept<br />

gezeigt, soll das Tiguan-Pendant<br />

20V20 beziehungsweise ein kleinerer<br />

Bruder 2016 auf unseren Straßen rollen.<br />

Zu welchem Preis ist noch offen,<br />

beim Antrieb des bulligen<br />

Sportlers setzen die Spanier<br />

jedenfalls neben Benzinund<br />

Dieselmotoren (mit<br />

bis zu 240 bzw. 300 PS)<br />

auch auf den Hybrid. Renault<br />

bringt im SUV-Bereich<br />

ebenfalls Neues. Der Kadjar<br />

positioniert sich von der<br />

Größe her zwischen Captur<br />

und Koleos. Der 4,45 Meter<br />

lange, 1,84 Meter breite<br />

und 1,60 Meter hohe Wagen<br />

soll gleichzeitig Kombi<br />

und Limousine sein. Er<br />

basiert auf dem Nissan<br />

Qashqai und soll ab dem<br />

Sommer bei den Händlern<br />

stehen. Zum Start sind ein<br />

1,2-Liter-Turbobenziner<br />

mit 130 PS oder ein Diesel<br />

Selbstzünder mit 110<br />

oder 130 PS vorgesehen.<br />

Hybrid und Dreizylinder<br />

folgen laut Hersteller erst<br />

später.<br />

Wie in Genf schon Tradition<br />

gab es natürlich<br />

auch für die Freunde von PS-Boliden<br />

allerhand, was die Augen leuchten lässt.<br />

Dabei lassen es nicht nur die bekannten<br />

Oberklassefahrzeuge wie Porsche, Ferrari<br />

oder McLaren unter der Haube richtig<br />

krachen. Mit dem Seat Leon Cupra<br />

ST (280 PS), Honda Civic Type R (310<br />

PS) und Ford Focus RS mit über 320 PS<br />

gibt es auch in der Mittelklasse schon<br />

entsprechende Rennflundern. Freilich ist<br />

das kein Vergleich etwa zum Lamborghini<br />

Aventador SV mit 750 PS, der in 2,8 Sekunden<br />

von null auf hundert beschleunigt.<br />

Nur geringfügig länger brauchen<br />

dazu der Ferrari 488 GTB mit 670 PS<br />

und der Porsche 911 GTS 3 mit 500 PS.<br />

Im Kräftemessen der Großen steht auch<br />

Audi mit dem neuen R8 gut da, den es<br />

mit bis zu 610 PS geben wird.<br />

Dass es auch mit Hybrid in dieser Klasse<br />

geht, bewies Koenigsegg. Der schwedische<br />

Hersteller zeigte den Regera,<br />

einen 1500 PS starken Plug-in-Hybrid<br />

mit drei Elektromotoren. Der schafft es<br />

in weniger als 20 Sekunden von 0 auf<br />

400 Sachen. Den Spaß muss man sich<br />

allerdings mindestens 1,9 Millionen US-<br />

Dollar kosten lassen.<br />

[rb]<br />

Facelift mit Stil –<br />

Der neue Mazda6 Kombi<br />

21


Spotlight<br />

Wenn das Recht die Technik bremst<br />

Selbstfahrende Fahrzeuge sind längst nicht nur für die großen Autokonzerne weltweit interessant. Auch neue<br />

Spieler betreten den Platz: Google tüftelt an einem solchen Fahrzeug herum – und Apple hat zumindest schon<br />

mal in Sachen Elektroauto seinen Hut in den Ring geworfen. Wer auch immer die Nase bei der Entwicklung<br />

autonomer Fahrzeuge vorne haben wird: Neben den unzähligen technischen Herausforderungen verursachen<br />

selbstfahrende Fahrzeuge auch rechtliche Schwierigkeiten.<br />

Das Problem beginnt schon bei handelsüblichen<br />

Assistenzsystemen: Was, wenn<br />

die Einparkhilfe nicht so funktioniert, wie<br />

sie soll, und beim Manövrieren andere<br />

Autos rammt? Was, wenn der an sich<br />

sehr nützliche Spurhalteassistent das<br />

Gegenteil tut und so einen Unfall verursacht?<br />

In Deutschland ist die Sache<br />

ziemlich eindeutig. Denn in der deutschen<br />

Straßenverkehrsordnung steht<br />

sinngemäß, dass der Fahrer jederzeit die<br />

Kontrolle über sein Auto haben muss –<br />

er ist selbst für alles verantwortlich.<br />

Nach deutschem Recht muss also der<br />

Fahrer immer selbst hinter dem Steuer<br />

sitzen und jederzeit in das Geschehen<br />

eingreifen können. Das heißt auch: Obwohl<br />

Assistenzsysteme wie Einparkhilfen<br />

den Vorgang rein technisch auch<br />

vornehmen könnten, wenn der Fahrer<br />

bereits ausgestiegen ist und sich etwa<br />

auf den Weg zum Parkscheinautomaten<br />

macht ist das rechtlich in Deutschland<br />

nicht zulässig. In anderen Ländern ist<br />

das anders. Die Welt ist in diesem Punkt<br />

ein juristischer Flickenteppich.<br />

„Was, wenn die Einparkhilfe<br />

nicht so funktioniert, wie sie<br />

soll, und beim Manövrieren<br />

andere Autos rammt?“<br />

„Kann ich dann doch<br />

gleichzeitig fahren und<br />

telefonieren? Ist das<br />

überhaupt erlaubt?“<br />

„Was, wenn der an sich sehr<br />

nützliche Spurhalteassistent<br />

das Gegenteil tut und so einen<br />

Unfall verursacht?“<br />

22


Der Würzburger Jura-Professor Eric Hilgendorf<br />

beschäftigt sich seit Jahren mit<br />

dem Thema, er gehört zur Projektgruppe<br />

Robotrecht, bei der Experten aus<br />

verschiedenen Disziplinen miteinander<br />

forschen. „Sich einfach in ein Fahrzeug<br />

zu setzen, ein Ziel einzugeben und sich<br />

dorthin chauffieren lassen – das lässt<br />

unser Rechtsrahmen nicht zu“, sagt er.<br />

Und sein Projektgruppen-Kollege Klaus<br />

Schilling, selbst Professor für Informatik,<br />

erläutert: „Hier ist das Recht ein regelrechtes<br />

Innovationshindernis.“<br />

„Das Problem könnte sein“, sagt Hilgendorf,<br />

dass bereits die nächste Generation<br />

von Fahrzeugen auch deutscher<br />

Premiumhersteller in Deutschland oder<br />

sogar ganz Europa nicht mehr mit allen<br />

vom Hersteller angebotenen Assistenzsystemen<br />

zugelassen werden können.<br />

Ein Stauassistent etwa, der selbst bei<br />

Stop-and-Go die Kontrolle über ein<br />

Fahrzeug übernimmt, damit sich der<br />

Fahrer ausruhen kann (was auch für<br />

Lkw-Fahrer in Sachen Lenkzeiten interessant<br />

wäre), ist nicht zulassungsfähig.<br />

Sich selbst bewegende Fahrzeuge gibt<br />

es natürlich auch jetzt schon, auch in<br />

Deutschland. Etwa in vollautomatisierten<br />

Hochregallagern oder in anderen<br />

Bereichen der Logistik. Aber: Diese dürfen<br />

sich nur in solchen abgeschlossenen<br />

Bereichen bewegen, in denen kein<br />

anderes Fahrzeug Zugang hat. Denn im<br />

Falle eines Unfalls stellt sich auch dann<br />

wieder die zentrale Haftungsfrage: Das<br />

deutsche Recht kennt natürliche und<br />

juristische Personen, die haften können,<br />

aber keine elektronischen.<br />

Beinahe alle Premiumhersteller arbeiten<br />

inzwischen an selbstfahrenden Fahrzeugen.<br />

Volvo testet schon jetzt autonome<br />

Prototypen im Stadtverkehr der schwedischen<br />

Metropole Göteborg. Ab 2017<br />

sollen sogar etwa 100 solcher Fahrzeuge<br />

dort für einen großen Massen-Praxistest<br />

unterwegs sein. Auf deutschen Straßen<br />

wäre so etwas nach gültiger Rechtslage<br />

völlig undenkbar. „Manchmal muss<br />

das Recht an die Technik angepasst<br />

werden“, so Hilgendorf, auch wenn dies<br />

Ausnahmen sein sollten.<br />

Die Haftungsfragen sind bei autonomen<br />

Fahrzeugen aber gar nicht so sehr der<br />

Knackpunkt, glauben die Robotrecht-<br />

Experten. Ob Hersteller, Programmierer,<br />

Verkäufer, Benutzer oder am Ende sogar<br />

die Maschine selbst – es wird sich eine<br />

rechtliche Regelung finden für den Fall,<br />

dass die Sensoren bei der Einparkhilfe,<br />

dem Spurhalte- oder Spurwechselassistenten<br />

nicht funktioniert haben, dass<br />

das System zur besseren Nachtsicht<br />

versagt und der Notbremsassistent zu<br />

spät den Bremsvorgang ausgelöst hat.<br />

Ein viel wichtigerer ungeklärter Punkt ist<br />

das Thema Datenschutz. „Das ist keine<br />

Lappalie wie manche denken“, sagt Hilgendorf,<br />

es handle sich um ein demokratisches<br />

Grundrecht. Weil jedoch autonome<br />

Pkw ohne das Sammeln von Daten<br />

über ihre Sensoren oder Eingabegeräte<br />

nicht auskommen, gibt es datenschutzrechtliche<br />

Probleme – und auch hier sehen<br />

die rechtlichen Grundlagen fast in jedem<br />

Land der Welt ein bisschen anders aus.<br />

Für die Autohersteller wieder eine riesengroße<br />

Herausforderung. Ist ein Auto<br />

vollgepackt mit Sensoren und Technik zur<br />

Datenerhebung, könnte der Fahrer natürlich<br />

technisch gesehen auch überwacht<br />

werden – der Arbeitgeber etwa könnte<br />

seine Arbeitnehmer in den Dienstwägen<br />

überprüfen, auch wenn es nach aktueller<br />

Rechtslage verboten ist. Sämtliche Fahrer<br />

könnten beispielsweise in Fahrzeugen mit<br />

Sprachsteuerung noch leichter abgehört<br />

werden – oder es werden Daten gesammelt,<br />

wer welche Geschäfte ansteuert, um<br />

ihn gezielter bewerben zu können.<br />

Der wohl heikelste Punkt bei autonomen<br />

Fahrzeugen aber ist die Cyber-Kriminalität.<br />

Manipulationen an Fahrzeugen sind<br />

physisch natürlich jederzeit möglich.<br />

Aber (teil)autonome Fahrzeuge, die<br />

ständig mit dem Internet verbunden sind<br />

und sein müssen, um all ihre Funktionen<br />

auch nutzen zu können, bieten auch ein<br />

Einfallstor für Viren, Trojaner und Schadprogramme<br />

aller Art. So könnten nicht<br />

bloß per Mausklick Unfälle provoziert,<br />

sondern auch ganze Autoflotten in Sekunden<br />

lahmgelegt werden.<br />

Man stelle sich Kriminelle vor, die an wenig<br />

befahrenen Straßen Autos per Laptop<br />

anhalten und die Türen entriegeln<br />

können – Räubern wären im wahrsten<br />

Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet.<br />

Und auch hierbei bleibt die Frage der<br />

Haftung: Wer kommt für durch Schadsoftware<br />

verursachte Unfälle, für Schäden<br />

an Leib und Leben, für Sachschäden<br />

auf? Die Cyber-Kriminellen werden nicht<br />

immer zu ermitteln sein. Haftet dann der<br />

Autobauer, der Internet-Provider oder<br />

doch wieder der Fahrer?<br />

Einfache Lösungen für all diese Probleme<br />

gibt es nicht. Aber gelöst werden müssen<br />

sie. Und weil die Gefahr besteht, dass<br />

die Autohersteller sich an Ländern wie<br />

den USA orientieren, in denen zumeist<br />

lockerere Vorschriften gelten, würden<br />

neue Fahrzeug-Generationen hierzulande<br />

dann entweder nur noch als abgespeckte<br />

Varianten verfügbar sein – oder aber in<br />

Vollausstattung zum vollen Preis, aber<br />

mit deaktivierten Funktionen. Die Politik<br />

muss also handeln, ehe der Verbraucher<br />

die Zeche zahlt.<br />

[jhs]<br />

„Darf ich, während das Auto<br />

automatisch einparkt, aussteigen<br />

und schon mal einen<br />

Parkzettel holen?“<br />

„Was passiert eigentlich mit<br />

all den Daten, die das Auto<br />

über mich sammelt?<br />

Sind diese sicher?“<br />

„Wie sicher sind die Systeme<br />

vor Angriffen von Hackern?<br />

Kann von außen mein Auto<br />

einfach lahmgelegt werden?“<br />

23


Company<br />

Das Netz wird dichter<br />

Mazda Mobil gibt weiter kräftig Gas: Häusler Automobile aus München ist der 300. Partner<br />

Die Erfolgsgeschichte von Mazda Mobil geht ungebremst weiter. Das Autovermietungs-Konzept für Mazda-<br />

Vertragshändler der CCUnirent System GmbH wächst seit dem Start Ende 2010 kontinuierlich weiter. Anfang des<br />

Jahres kam der 300. Partner hinzu: Häusler Automobile in München. Das Autohaus, mit mehreren Niederlassungen<br />

in und um München, ist erst seit Oktober 2014 Mazda-Händler. Mazda Mobil wollte die Geschäftsführung<br />

in ihrem Stammhaus aber unbedingt mit im Angebot haben.<br />

„Ein Kunde, der mit einem Mazda zu<br />

uns in die Werkstatt oder zum Service<br />

kommt, sollte auch mit einem passenden<br />

Ersatzfahrzeug wieder vom Hof fahren<br />

können“, sagt Gunter Hanke, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung von Häusler Automobile.<br />

Das Unternehmen hat neben<br />

Mazda auch noch Opel, Fiat und Honda<br />

im Angebot. „Aber wer mit einem Mazda3<br />

in unser Autohaus kommt, möchte<br />

in der Regel mit einem Fahrzeug „seiner“<br />

Marke mobil gehalten werden“, erläutert<br />

der Automobil-Experte.<br />

Häusler Automobile hat in und um München<br />

14 Standorte, die Zentrale ist in der<br />

Landsberger Straße unweit der Donnersberger<br />

Brücke und des Hauptbahnhofs –<br />

viel zentraler geht es in München kaum.<br />

Im Stammhaus verkauft das Unternehmen<br />

seit rund einem halben Jahr auch<br />

Mazda-Modelle. Dort ist bislang auch<br />

Mazda Mobil mit drei Fahrzeugen verfügbar,<br />

darunter auch der Mazda-Roadster<br />

MX-5. „Wenn wir Mazda auf weitere<br />

Niederlassungen ausweiten, dann auch<br />

mit Mazda Mobil“, sagt Hanke.<br />

Aktiv an Bestandskunden<br />

vermarktet<br />

Anders als viele andere Mazda Mobil-<br />

Partner richtet sich das Angebot nicht<br />

komplett an den freien Markt, sagt Hanke:<br />

„Wir haben uns bewusst aus dem Bereich<br />

der freien Vermietung zurückgezogen.“<br />

Dies könnten andere besser, auch wegen<br />

der Risiken des Geschäfts: „Wir haben in<br />

früheren Zeiten frei vermietet – und dann<br />

innerhalb kurzer Zeit vier Fahrzeuge durch<br />

Unterschlagung verloren“, sagt Hanke:<br />

„Um solche enormen Verluste schultern<br />

zu können, ist das Geschäft im Vermietbereich<br />

bei uns zu klein.“<br />

Doch durch die Vielzahl an Niederlassungen<br />

hat Häusler Automobile eine<br />

gewaltige Kundendatei: 50.000 aktive<br />

Kunden habe man, sagt Hanke, denen<br />

biete man Mazda Mobil auch aktiv an.<br />

„Nicht nur als Werkstatt- oder als Unfallersatzwagen“,<br />

stellt das Mitglied der<br />

Geschäftsführung klar, „auch einfach so,<br />

falls man mal sportlich unterwegs sein<br />

möchte oder einen Geländewagen fahren<br />

will“. Neben dem MX-5 hat Häusler Automobile<br />

auch den kompakten Mazda-<br />

SUV CX-5 im Mobil-Angebot.<br />

„Die Zusammenarbeit mit dem Team<br />

von CCUnirent ist top“, sagt Hanke, „das<br />

macht Spaß“. Man merke, dass „dort<br />

Profis am Werk sind“. Das sehen auch<br />

die Praktiker bei Häusler Automobile so.<br />

Alfred Traunfelder leitet die Abteilung<br />

„Häusler Rent“ im Stammhaus – dort<br />

vermietet er Autos aller Vertrags-Mar-<br />

24


ken, seit 2015 auch Mazdas. „Das sind<br />

tolle Autos“, sagt er, auch Stammfahrer<br />

anderer Marken hätten bereits Interesse<br />

gezeigt, beim nächsten Werkstattbesuch<br />

mal Mazda zu testen.<br />

Komfortables System<br />

Alfred Traunfelder ist seit 2007 bei<br />

Häusler Rent, er kennt sich im Vermietgeschäft<br />

aus. Für ihn als Mitarbeiter<br />

ist die Abwicklung der Miete bei Mazda<br />

Mobil einfach und unkompliziert. Ein<br />

Blick auf den Computer genüge, um<br />

dem Kunden genau sagen zu können,<br />

was ein Mazda in Kurzzeitmiete beispielsweise<br />

übers Wochenende kostet.<br />

„Das ganze System ist sehr komfortabel“,<br />

betont er.<br />

[ukw]<br />

Daten & Fakten<br />

Mazda Mobil ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von Mazda Motors Deutschland und<br />

der CCUnirent System GmbH. Das Autovermietungs-Konzept<br />

für Mazda-Vertragshändler<br />

wurde bereits Ende 2010<br />

ins Leben gerufen, seitdem wächst die<br />

Zahl der angeschlossenen Autohändler<br />

stetig. Für Autohäuser bringt der Einstieg<br />

bei Mazda Mobil etliche Vorteile.<br />

Denn das Vermieten wird dank der<br />

technischen Umsetzung samt Software<br />

und Internet-Buchungsmöglichkeiten<br />

von der CCUnirent deutlich professioneller<br />

und einfacher – für Händler und<br />

Kunden. Für die Autohäuser kann sich<br />

das Vermieten auch über den Kreis der<br />

eigenen Werkstatt-Kunden hinaus zu<br />

einem weiteren Standbein entwickeln.<br />

Mazda Mobil Profi-Charter ist sozusagen<br />

der kleine Bruder von Mazda<br />

Mobil. Das zum Jahresbeginn 2014 gestartete<br />

Angebot richtet sich an Unternehmen.<br />

Die angebotene Langzeitmiete<br />

ist in vielen Fällen die bessere, weil flexiblere<br />

und kostengünstigere Alternative<br />

zu Leasing-Verträgen. Etwa 150 der<br />

300 Mazda Mobil-Partner sind auch bereits<br />

im Bereich Profi-Charter aktiv und<br />

können somit für ihre Firmenkunden<br />

das ganze Fuhrparkmanagement übernehmen.<br />

Die Autos werden für drei bis<br />

zwölf Monate gemietet, sie sind nagelneu<br />

– und die Kunden müssen sich, im<br />

Gegensatz zu gängigen Leasing-Verträgen,<br />

nicht um Wartung und Reparaturen<br />

kümmern und auch nicht bezahlen.<br />

» Ein Kunde, der mit einem Mazda zu uns in die Werkstatt oder zum Service kommt, sollte<br />

auch mit einem passenden Ersatzfahrzeug wieder vom Hof fahren können « Gunter Hanke<br />

Mehr Informationen auch im Netz unter www.haeusler.de oder www.mazda-mobil.de<br />

25


Impressum<br />

Business-Magazin für die Autovermietung<br />

11. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

CCUnirent System GmbH<br />

Thomas-Mann-Straße 16 - 20<br />

90471 Nürnberg<br />

Telefon: +49 911 480499-0<br />

Telefax: +49 911 480499-29<br />

info@ccunirent.com<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Jürgen Lobach<br />

Geschäftsführer der CCUnirent System GmbH<br />

Projektleitung:<br />

Maximilian Groll<br />

Bereichsleiter Marketing der CCUnirent System GmbH<br />

Anzeigendisposition:<br />

CCUnirent System GmbH<br />

Abteilung Marketing<br />

Tel.: +49 911 480499-70<br />

E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />

Redaktion:<br />

[jhs] Julian Horst jhs@kraftstoff-online.com<br />

[ukw] Uwe Koslowski ukw@kraftstoff-online.com<br />

[abu] Alexandra Buba abu@kraftstoff-online.com<br />

[rb] Ralph Bauer rb@kraftstoff-online.com<br />

Druck:<br />

Druckhaus Bollmann GmbH, Zirndorf<br />

Auflage:<br />

7.500 Exemplare<br />

Grafik/Layout:<br />

Daniel Elger / Südauswahl Dialog & Idee und Team Marketing CCUnirent System GmbH<br />

Bildquellen:<br />

Sofern nicht anders angegeben CCUnirent System GmbH<br />

Foto Editorial: Thomas Bönig<br />

Titel: BMW Group; Button: Composing Daniel Elger; Seite 06/07: Marc Weigert;<br />

Seite 08/09: iStockphoto/Alex Belomlinsky, TU München, BMW Group (2);<br />

Seite 10/11: fotolia/Oleksiy Mark, Daimler AG/Giancarlo Gobbi; Seite 12/13: flickr/<br />

CClicense/William Warby, CClicense/Mary Henderson/MKHmarketing, fotolia, Volvo<br />

Car Group; Seite 14/15: Marc Weigert, PS Team, Bildwerk Rieger/Christian Rieger;<br />

Seite 16/17: fotolia/eyetronic/Jan Becke, Daimler AG; Seite 18: Fotolia / Olly;<br />

Seite 19: Volvo Car Group, Mazda Motor Europe GmbH; Seite 20/21: PALEXPO Salon<br />

de l‘auto 2015/Gerard Chardonnens, Mazda Motor Europe GmbH, Automobil<br />

Lamborghini S.p.A.; Seite 22/23: Volvo Car Group (3); Seite 24/25: Häusler<br />

Automobile, Screenshots/Apple inc.<br />

Veröffentlichung:<br />

Das Magazin „Kraftstoff“ erscheint zweimal jährlich.<br />

In den mit Namen versehenen Beiträgen wird die Meinung der Autoren<br />

wiedergegeben. Sie erhalten den <strong>KRAFTSTOFF</strong> über die Marketingabteilung<br />

der CCUnirent System GmbH.<br />

Tel.: +49 911 480499-70<br />

E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />

CCAutovermietung, CC Rent a car, CC Lease a car und CCRaule<br />

sind Marken der CCUnirent System GmbH.<br />

Webseiten:<br />

www.kraftstoff-online.com<br />

www.ccunirent.com<br />

www.cc-rentacar.com<br />

Die nächste Kraftstoff-Ausgabe erscheint im Oktober 2015<br />

Kraftstoff Online-Archiv<br />

Auf www.kraftstoff-online.com<br />

finden Sie das komplette Archiv aller<br />

bisher erschienenen Ausgaben als<br />

PDF und eBook.<br />

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