KRAFTSTOFF 1.2015
Das Kundenmagazin vom ccunirent
Das Kundenmagazin vom ccunirent
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Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />
Die Geschichte der Autovermietung.<br />
Business-Magazin für die Autovermietung<br />
April 2015 | Euro 6,00<br />
Immer am Puls der Zeit<br />
Jubiläum – Zehn Jahre <strong>KRAFTSTOFF</strong>.<br />
Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />
Viele Premieren und trotzdem nichts Neues?<br />
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10 Jahre Kraftstoff<br />
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
D.conomy<br />
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02
Business-Magazin für die Autovermietung<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
erinnern Sie sich noch an die erste Kraftstoff-Ausgabe?<br />
Nein? Wir schon. Denn der Kraftstoff war damals ein<br />
Kraftakt. Ein neues Magazin zu starten, während etablierte<br />
Medienhäuser Titel um Titel einstellen, das war 2005 schon<br />
ein kleines Wagnis. Aber wir bei CCUnirent waren von der<br />
Idee des Kraftstoff überzeugt: Er soll über alle neuen<br />
Entwicklungen unserer Branche informieren, dabei soll er<br />
natürlich auch unterhalten – und einen echten Mehrwert<br />
über Best-Practice-Beispiele liefern.<br />
Der Kraftstoff hat sich in den vergangenen zehn Jahren<br />
natürlich stark verändert. Er hat sich kontinuierlich weiterentwickelt,<br />
wie die Branche insgesamt. Früher zierten<br />
schicke Schlitten das Cover, heute ist es der Blick auf den<br />
Bildschirm. Der Computer hat längst Einzug in die Fahrzeuge<br />
gehalten – und für Autovermieter wird die Digitalisierung<br />
ohnehin immer wichtiger. Das zeigt auch das<br />
Gespräch mit CC Rent a car Partner Rolf Lindenmeyer.<br />
Er vermietet inzwischen quasi rund um die Uhr digital.<br />
In der Jubiläumsausgabe wollen wir außerdem einen Blick<br />
zurück werfen: Worüber hat Kraftstoff in den vergangenen<br />
zehn Jahren berichtet, wen hatten wir im Interview,<br />
was halten unsere Leser oder Partner vom Kraftstoff?<br />
Neben unserem Rückblick wollen wir aber auch das große<br />
Ganze nicht außen vor lassen: Wir werfen einen Blick auf die<br />
Geschichte der Autovermietung weltweit und auf den nicht<br />
gerade kleinen Wandel des deutschen Vermiet-Geschäftes<br />
allein in den vergangenen zehn Jahren.<br />
Weil wir aber alle dann doch, wie schon auf dem Titel der<br />
allerersten Ausgabe zu sehen, Autos lieben und sie auch<br />
gerne fahren, schauen wir auch auf die Neuheiten beim<br />
Genfer Autosalon.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und<br />
zeitweilige Lektüre,<br />
Apropos digital: Nicht zum ersten Mal widmet sich der<br />
Kraftstoff in seinem Titelthema mehr den Bits und Bytes<br />
denn den Drehzahlen und Pferdestärken. Für die Autohersteller<br />
ist das Thema Software ein wichtiges und brandaktuelles.<br />
Von IT-Experten wird die Software deutscher<br />
Hersteller gerne mal kritisiert und belächelt. Wir werfen einen<br />
Blick darauf, wo die IT im Auto tatsächlich steht und<br />
welche Potenziale sich hier noch verbergen – und ob Autotatsächlich<br />
zu Softwarekonzernen werden müssen.<br />
Ihr<br />
Jürgen Lobach<br />
Geschäftsführer CCUnirent System GmbH<br />
»Der Computer hat längst<br />
Einzug in die Fahrzeuge<br />
gehalten – und für<br />
Autovermieter wird die<br />
Digitalisierung ohnehin<br />
immer wichtiger.«<br />
03
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelthema<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
D.conomy<br />
08<br />
Business<br />
08 D.conomy – Alles digital?<br />
Software und Automobilindustrie<br />
Die Digitalisierung durchzieht alle Wirtschaftsbereiche. Wie<br />
können Autovermieter dies für sich nutzen? Welchen Herausforderungen<br />
muss sich die Automobilindustrie stellen?<br />
10 Die digitalisierte Autovermietung<br />
Wie lassen sich moderne Prozesse gestalten, digital<br />
unterstützte Vertriebswege beschreiten und Mitarbeiter<br />
besser einbinden?<br />
12 Kommunikation 3.0:<br />
Service jenseits des Shitstorms<br />
Die Digitalisierung verändert das Kommunikationsverhalten<br />
von Kunden und Unternehmen. Dabei gilt es, souverän mit<br />
negativen Bewertungen und Kommentaren umzugehen.<br />
People<br />
06<br />
06 Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />
Die Geschichte der Autovermietung weltweit und 10 Jahre<br />
Autovermietung im Rückblick – bei der Autovermietung<br />
Lindenmeyer in Crailsheim.<br />
04
14 24<br />
Business Spotlight<br />
14 Immer am Puls der Zeit<br />
Jubiläum – Zehn Jahre Kraftstoff: Ein Rückblick, ein Ausblick<br />
und viele Gratulanten.<br />
16 Offene Türen zu den globalen Märkten<br />
Wie sichern sich deutsche Autobauer auch in Zukunft<br />
80 Prozent des Marktanteils für hochpreisige Fahrzeuge<br />
und überzeugen anspruchsvolle Kunden weltweit?<br />
Rolling<br />
18 Neuerscheinungskalender 2015<br />
Es tut sich was: Frühlingshafte Neuerscheinungen<br />
und sommerfrische Faceliftings.<br />
19 Mazda2 und Volvo XC90<br />
Ein Kleiner ganz groß und ein Großer ganz fein.<br />
22 Kraftstoff 2.0 –<br />
Wenn das Recht die Technik bremst<br />
Selbstfahrende Fahrzeuge verursachen auch rechtliche<br />
Herausforderungen<br />
Company<br />
24 Das Netz wird dichter<br />
Mazda Mobil gibt weiter kräftig Gas:<br />
Häusler Automobile aus München ist der 300. Partner<br />
Service<br />
26 Vorschau, Impressum<br />
Spotlight<br />
20 Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />
Viele Premieren und trotzdem nichts Neues?<br />
19 20<br />
05
People<br />
Erfahrung, Leidenschaft und<br />
Engagement – Foto: Thomas<br />
Moebus (links) und Rolf<br />
Lindenmeyer (rechts) von der<br />
Autovermietung Lindenmeyer<br />
in Crailsheim.<br />
Mit einer Handvoll Wagen fing alles an<br />
Die Geschichte der Autovermietung ähnelt sich weltweit – Die Geschichte des Automobils ist auch eine<br />
Geschichte der Mietwagen. Denn als die ersten Autos aus der Massenfertigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
von den Fließbändern rollten, waren sie auch für Gutverdienende oftmals noch viel zu teuer. Das änderte sich<br />
auch bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nicht – während viele es heutzutage einfach schick<br />
finden, kein eigenes Auto zu haben…<br />
1912 gründete Martin Sixt in München<br />
seine Firma „Sixt Autofahrten<br />
und Selbstfahrer“, zunächst mit drei<br />
Fahrzeugen, darunter Mercedes und<br />
Luxus-Deutz-Landaulets. Nach Firmenangaben<br />
ist Sixt damit die erste Autovermietung<br />
in Deutschland, vermietet<br />
wird zunächst nur an den englischen<br />
Adel sowie an reiche US-Amerikaner.<br />
Während der beiden Weltkriege wird<br />
jeweils die Fahrzeugflotte konfisziert,<br />
1946 wird das Geschäft mit einem<br />
während des Krieges versteckten Autos<br />
wieder aufgenommen.<br />
Sechs Jahre später als Martin Sixt gründet<br />
Walter L. Jacobs 1918 in Chicago<br />
im Alter von gerade mal 22 Jahren mit<br />
einem Dutzend Ford T-Modellen seine<br />
Autovermietung – fünf Jahre später verkauft<br />
er das Unternehmen an John Hertz.<br />
1926 geht das ganze Hertz-Imperium,<br />
zu dem auch Taxis und Busse gehören,<br />
an General Motors; zwischenzeitlich war<br />
der Autovermieter auch mal zu 100 Prozent<br />
eine Ford-Tochter. Überhaupt sind<br />
große Autovermieter und -hersteller oft<br />
eng miteinander verwoben.<br />
Das zeigt auch der Blick in die Geschichte<br />
von Europcar. 1927 gründeten mehrere<br />
Kaufleute in Hamburg die Motor-<br />
Verkehrs-Union, ein Jahr später benennt<br />
sich die Firma in Selbstfahrer Union GmbH<br />
um. Auch sie vermietet in den „Goldenen<br />
Zwanzigern“ vor allen Dingen an Amerikaner.<br />
1970 wird die Volkswagen AG<br />
alleiniger Eigentümer. Damals firmiert<br />
das Unternehmen noch als SU InterRent<br />
Autovermietung, seit 1992 heißt der Autovermieter<br />
schließlich Europcar.<br />
Auch Avis ist aus einer kleinen Autovermietung<br />
heraus entstanden. 1946<br />
gründete Warren Avis am Flughafen<br />
Willow Run bei Detroit im US-Bundesstaat<br />
Michigan mit drei Autos seine<br />
erste Station. Nur ein paar Jahre später<br />
eröffneten erste Franchise-Stationen<br />
in Kanada, Mexiko und auch Europa.<br />
Auch an Avis ist der US-Autohersteller<br />
General Motors zeitweilig mit rund 29<br />
Prozent beteiligt. Heute ist Avis in 165<br />
Ländern mit mehr als 5.700 Vermietstationen<br />
vertreten, zum Beispiel auch<br />
in Vietnam.<br />
So üblich es im 20. Jahrhundert war,<br />
dass die meisten Autohersteller sich<br />
auch irgendwie an einem großen Autovermieter<br />
zumindest beteiligen, um<br />
ihren eigenen Absatz über die Einsteuerung<br />
ihrer Fahrzeuge in die jeweiligen<br />
Mietflotten zu steigern, so gewöhnlich<br />
ist es inzwischen, dass viele der Big<br />
Player heute im Besitz von Kapital-<br />
06
gesellschaften und Finanzinvestoren<br />
sind. So zum Beispiel bei Hertz und Europcar,<br />
während Avis inzwischen sich<br />
sozusagen selbst gehört – ebenso wie<br />
Sixt.<br />
Auch eine lange Geschichte hat die<br />
Marke CC Rent a car. Die Ursprungsmarke<br />
CCRaule geht zurück auf Horst<br />
Raule, der 1955 mit nur 18 Jahren in<br />
Mannheim eine Autovermietung eröffnet.<br />
Das Unfallersatzgeschäft lässt<br />
das junge Unternehmen wachsen, es<br />
entsteht ein Filialnetz von Hamburg<br />
bis München. 1989 gründet Raule die<br />
CC Autovermietung GmbH, ein Kooperationssystem<br />
für mittelständische<br />
Autovermieter. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge<br />
kauft 1998 die<br />
holländische Leasinggesellschaft Athlon<br />
sowohl das Unternehmen CCRaule<br />
GmbH & Co. KG und das angeschlossene<br />
Lizenzsystem, als auch Marke<br />
und Netzwerk. 2002 erwirbt die neu<br />
gegründete UniRent Autovermietung<br />
GmbH/Nürnberg, seit 1.9.2004 firmierend<br />
als CCUnirent System GmbH noch<br />
in ihrem Gründungsjahr die Rechte an<br />
der Wortbildmarke „CCRaule“ vom holländischen<br />
Inhaber Athlon und vollzieht<br />
damit die Trennung von Marke sowie<br />
angeschlossenem Unternehmen. 2007<br />
wird die Marke „CCRaule rent a car“<br />
in „CC Rent a car“ umbenannt; aktuell<br />
betreibt CC Rent a car deutschlandweit<br />
rund 100 Mietstationen.<br />
Die Autovermietung Lindenmeyer in<br />
Crailsheim war zuerst CCRaule rent a<br />
car Partner und ist seit 2004 Mitglied<br />
im Netzwerk der CC Rent a car Partner.<br />
Kraftstoff hat sich mit Geschäftsführer<br />
Rolf Lindenmeyer unterhalten und dessen<br />
persönlichen Zehn-Jahres-Rückblick<br />
erhalten.<br />
Herr Lindenmeyer, seit zehn Jahren<br />
gibt es den „Kraftstoff“. Was hat sich<br />
in dieser Zeit im Bereich der Autovermietung<br />
verändert?<br />
Lindenmeyer: So grundsätzlich kann<br />
man das schwer sagen, aber auf jeden<br />
Fall: vieles. Bei uns zum Beispiel<br />
ist eigentlich nichts mehr so wie vor<br />
zehn Jahren. Damals haben wir über<br />
80 Prozent unseres Umsatzes mit Unfallersatzfahrzeugen<br />
gemacht – davon<br />
sind heute noch etwa zehn Prozent Anteil<br />
am Umsatz übrig. Die Finanzkrise<br />
im Jahr 2009 hatte für uns als Mittelständler<br />
durchaus eine gute Seite:<br />
Immer mehr Unternehmen haben ihre<br />
Fuhrparks und ihr Flottenmanagement<br />
ausgelagert, weil ihnen die Kosten<br />
und Risiken mit langfristigen Leasing-<br />
Verträgen zu groß wurden. Inzwischen<br />
ist das unser Hauptgeschäftsfeld: Wir<br />
bieten ein flexibles Flottenmanagement<br />
für jedermann an.<br />
Früher war es ausreichend, ein paar<br />
Fahrzeuge auf dem Hof stehen zu haben.<br />
Was muss man als Vermieter heute<br />
alles mehr bieten?<br />
Lindenmeyer: Die Kundenwünsche zu<br />
erfüllen, das ist das A und O. Natürlich<br />
kommt es auch auf die Basics an, die<br />
Grundlagen: die Autos müssen gepflegt<br />
»Nichts ist mehr so wie<br />
vor zehn Jahren«<br />
<br />
Rolf Lindenmeyer<br />
und sauber sein, technisch einwandfrei,<br />
sie müssen eine relativ hohe Grundausstattung<br />
haben. Bei uns kommt noch<br />
oben drauf, dass wir vor allem deutsche<br />
Automarken im Fuhrpark haben,<br />
dass wir auf die Umweltverträglichkeit<br />
der Fahrzeuge und deren CO2-Ausstoß<br />
achten – und dass wir flexibel sind.<br />
Kunden, die das brauchen und auch bezahlen<br />
wollen, können bei uns 24 Stunden<br />
und sieben Tage die Woche Autos<br />
anmieten und wieder abgeben. Dafür<br />
haben wir ein ausgeklügeltes Schlüsselsystem<br />
für unsere Stammkunden.<br />
Wie wichtig sind heute digitale Vertriebskanäle?<br />
Oder vermieten Sie den<br />
Großteil Ihrer Fahrzeuge immer noch<br />
am Telefon und Tresen?<br />
Lindenmeyer: Nein, das Hauptgeschäft<br />
läuft heute tatsächlich digital. Die Preisanfragen<br />
oder auch die Buchungen – da<br />
muss man mit der Zeit gehen. Die Kunden<br />
wollen diese Flexibilität, auch nach<br />
18 Uhr noch Preise per Mausklick vergleichen<br />
zu können. Und sie wollen eben<br />
auch um Mitternacht noch ein Auto buchen<br />
können. Gerade in Firmen, in denen<br />
teils im Zwei- oder Dreischicht-Betrieb<br />
gearbeitet wird, ist das ja auch selbstverständlich.<br />
Wenn ein Monteur nachts<br />
losfahren muss und dafür spontan ein<br />
Fahrzeug braucht, bekommt er das bei<br />
uns. Wer solchen Service bietet, kann<br />
aber nicht immer auch der günstigste<br />
Anbieter sein. Das wissen unsere Kunden,<br />
aber sie bleiben trotzdem.<br />
Sie sind seit Jahren Sponsor der Crailsheim<br />
Merlins. Wie wichtig ist ein solches<br />
Engagement für ein mittelständisches<br />
Unternehmen?<br />
Lindenmeyer: Aus meiner Sicht ist das<br />
heute essenziell, um sich von der breiten<br />
Masse abzuheben. Für Sponsoring gilt,<br />
anders als für Werbung, die man auch<br />
kurzzeitig schalten kann, dass man einen<br />
langen Atem haben muss. Fünf Jahre<br />
plus x muss man so ein Sponsoring<br />
schon durchhalten, wenn man damit<br />
etwas erreichen, also seinen Bekanntheitsgrad<br />
erhöhen will. Bei uns liegt der<br />
jetzt in der Region am obersten Rand,<br />
würde ich sagen – das hätten wir mit<br />
Werbeanzeigen oder Radiospots so nie<br />
hinbekommen. Zum langen Atem kommt<br />
noch etwas hinzu: Der Name auf der<br />
Spielfeldbande alleine reicht nicht, man<br />
muss mit Herzblut dabei sein, sich bei<br />
den Spielen zeigen, präsent sein.<br />
[jhs]<br />
Das ist: …die Autovermietung<br />
Lindenmeyer<br />
Die Autovermietung Lindenmeyer<br />
in Crailsheim gibt es seit 1984. Die<br />
Wurzeln des Unternehmens reichen<br />
aber schon viel länger zurück. Bereits<br />
1876 gründete die Familie Lindenmeyer<br />
eine Spedition, die bis heute<br />
noch besteht. Mitte der 1980er<br />
stieg der heutige Firmenchef Rolf<br />
Lindenmeyer in das Geschäft mit<br />
Miet-Lastwagen ein, wenig später<br />
folgten auch Pkw. Der 56-jährige<br />
Firmenchef gilt in der Branche<br />
als Kenner digitaler Vertriebskanäle<br />
und als Experte im Sportmarketing.<br />
Seit 2001 ist seine Autovermietung<br />
Sponsor des Basketball-Bundesligisten<br />
Crailsheim Merlins.<br />
07
Business<br />
D.conomy – Alles digital?<br />
Software und Automobilindustrie<br />
Als der Kraftstoff vor 10 Jahren startete, war die Welt noch weitestgehend analog: Edle Fahrzeuge zierten das<br />
Cover. Mittlerweile wurden die schönen Karosserien abgelöst vom Blick auf den Bildschirm. Die Digitalisierung<br />
durchzieht alle Wirtschaftsbereiche. Wie können Autovermieter dies für sich nutzen? Welchen Herausforderungen<br />
muss sich die Automobilindustrie stellen?<br />
Tatsächlich müssen sich die deutschen<br />
Autobauer deutlich stärker auf Software<br />
ausrichten, als sie das bislang tun.<br />
Auch in der Autovermietung kommt digital<br />
gesteuerten Prozessen eine immer<br />
stärkere Bedeutung zu. Außerdem<br />
vernetzen sich nicht nur Fahrzeuge,<br />
sondern auch die Kunden im digitalen<br />
Zeitalter – und gewinnen dadurch erheblich<br />
an Einfluss mit ihrem Anspruch<br />
an Service und Qualität.<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
VW muss ein<br />
Softwarekonzern werden<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die<br />
deutsche Automobilindustrie in den vergangenen<br />
Monaten beachtlich entwickelt<br />
und das Jahr 2014 mit einem Umsatzplus<br />
abgeschlossen: So wurden laut Kraftfahrzeugbundesamt<br />
2,8 Prozent mehr<br />
Pkw in Deutschland neu zugelassen. Die<br />
erfolgreichste Automarke war dabei wie<br />
gehabt VW mit einem Marktanteil von<br />
21,6 Prozent; die Zahl der Flotten-Neuzulassungen<br />
stieg im vergangenen Jahr<br />
sogar um 9,2 Prozent. Damit sich dieser<br />
Trend fortsetzt, muss sich – jenseits von<br />
alternativen Antrieben und Vernetzung –<br />
insbesondere die Car-IT weiterentwickeln.<br />
„Die Software aller deutschen Automobilhersteller<br />
ist eine Zumutung. Die<br />
Oberfläche fühlt sich an wie die eines<br />
Bankautomaten von 1997“, kritisiert der<br />
Internetprovokateur Sascha Lobo. Herr<br />
Prof. Dr. Dr. Broy, wie sehen Sie das?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Ich kann diese Analogie<br />
überhaupt nicht nachvollziehen.<br />
Tatsache ist, dass heute ein Großteil der<br />
Funktionen im Fahrzeug aus Software<br />
kommt – und sich deren Einfluss bei<br />
weitem nicht auf das Navigationssys-<br />
Handzeichen genügt:<br />
Touch- und Freiraumgestensteuerung<br />
bei BMWs iDrive<br />
08
tem beschränkt. Software spielt im gesamten<br />
Komfortbereich eine Rolle, wie<br />
etwa bei der Sitzeinstellung oder den<br />
Funktionalitäten der Klimaanlage, aber<br />
auch bei der Steuerung von Fenstern<br />
und Licht. Hinzu kommen Assistenzsysteme<br />
und das Motorenmanagement.<br />
Haben die Kritiker der Systeme in Fahrzeugen<br />
denn Unrecht?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Wo in der Tat Nachholbedarf<br />
besteht, ist im Bereich der<br />
Architektur der Systeme. Es gibt keine<br />
einheitliche Struktur, sondern eine<br />
Vielzahl von unabhängigen Geräten,<br />
die jeweils nur eine Funktion steuern –<br />
das können bis zu 100 unterschiedliche<br />
Steuergeräte in einem Fahrzeug sein.<br />
Hintergrund dieses Phänomens sind<br />
neben der sukzessiven Entwicklung der<br />
einzelnen Funktionen über Jahre und<br />
Jahrzehnte hinweg auch Kostengründe;<br />
für die Hersteller ist es heute noch<br />
effizient, ein bestimmtes Steuergerät<br />
einfach wegzulassen, wenn eine Funktionalität<br />
als Ausstattungsmerkmal fehlt.<br />
Warum ist die Verbesserung der Architektur<br />
der Systeme denn dann so<br />
wichtig?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Tatsächlich um die<br />
Funktionalität zu verbessern – es gibt ja<br />
durchaus Wechselwirkungen zwischen<br />
den Systemen, die nicht erwünscht sind<br />
– und die Anzahl der Einzelfunktionen<br />
nimmt laufend zu. Deshalb muss die<br />
Komplexität dringend reduziert werden.<br />
In Zukunft wird sich das wiederum positiv<br />
auf die Kosten auswirken.<br />
Wie schafft es die deutsche Automobilwirtschaft,<br />
diese Anforderungen<br />
umzusetzen?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Die Hersteller werden<br />
künftig in diesen Bereichen stärker<br />
zusammen arbeiten und gemeinsame<br />
Standards entwickeln. Außerdem<br />
denken sie darüber nach, intern Softwarekapazitäten<br />
aufzubauen. Die Frage,<br />
die sie sich stellen, ist letztlich: Sind das<br />
Kernkompetenzen, die später für die<br />
Kaufentscheidung relevant sind? Und<br />
die Antwort ist eindeutig: Ja.<br />
Honorieren die Kunden also die Entwicklung<br />
von besseren Systemen, auch<br />
wenn sie diese nicht bewusst wahrnehmen,<br />
durch ihre Kaufentscheidung?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Die Kunden sind<br />
heute schon durch eine Vielzahl von digitalen<br />
Erfahrungen geprägt und werden<br />
das in der Zukunft noch viel stärker sein.<br />
Deshalb erwarten sie auch ein entsprechendes<br />
Fahrzeug. Sie nehmen zwar die<br />
Systeme im Hintergrund nicht wahr, wohl<br />
aber einen Zuwachs an Sicherheit und<br />
»Es gibt keine<br />
einheitliche Struktur,<br />
sondern eine Vielzahl<br />
von unabhängigen<br />
Geräten, die jeweils<br />
nur eine Funktion<br />
steuern« Prof. Dr. Dr. Manfred Broy<br />
Bequemlichkeit, der mit der verstärkten<br />
Konnektivität einhergeht.<br />
Zum Beispiel wo in naher Zukunft?<br />
Zur Person:<br />
Prof. Dr. Dr. Manfred Broy forscht<br />
und lehrt an der Technischen Universität<br />
München unter anderem<br />
dazu, wie elektronische Steuerungssysteme<br />
in Fahrzeugen besser<br />
aufeinander abgestimmt und<br />
verzahnt werden können.<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Etwa bei der Weiterentwicklung<br />
der Assistenzsysteme und<br />
ihrem Grad der Selbstständigkeit. Es ist<br />
ein Unterschied, ob ich einen Warnton<br />
höre, wenn ich aus einem bestimmten<br />
Grund die Spur wechseln sollte oder ob<br />
das Fahrzeug bereits gegenlenkt. In der<br />
dritten Stufe wechselt es dann etwa bei<br />
Gefahr sogar selbsttätig den Fahrstreifen.<br />
Mehr Bequemlichkeit kommt zum<br />
Tragen, wenn ich über Technologie und<br />
Vernetzung – also die Anwendung der<br />
digitalen Infrastruktur - sicherstelle,<br />
dass der Fahrer die Ampel immer dann<br />
erreicht, wenn sie gerade auf grün geschaltet<br />
ist. Das funktioniert, indem<br />
das System ihn davon abhält, vorher<br />
unnötig schnell zu fahren – und schon<br />
damit Treibstoff einspart – oder ihn<br />
aber dazu animiert, einen Tick schneller<br />
zu fahren, um die Ampel noch rechtzeitig<br />
zu erreichen.<br />
Gibt es daneben wichtige Themen, die<br />
bereits in näherer Zukunft serienreif<br />
werden?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Ein weiteres großes<br />
Zukunftsthema ist die Mensch-<br />
Maschine-Interaktion. So hat BMW in<br />
Las Vegas gerade gezeigt, dass sich<br />
iDrive nicht nur per Berührung, sondern<br />
auch durch Gesten steuern lässt. In der<br />
Zukunft könnte auch die Blicksteuerung<br />
ein Thema werden. Ein wichtiges<br />
Thema sind außerdem die Head-up<br />
Displays, die enorm zur Sicherheit beitragen,<br />
weil sie dazu führen, dass man<br />
den Blick nicht mehr ständig von der<br />
Straße nehmen muss. Jeder, der schon<br />
mit einem solchen Auto gefahren ist,<br />
weiß das.<br />
Wo sehen Sie noch Nachholbedarf?<br />
Prof. Dr. Dr. Broy: Bei den verbauten<br />
Bussystemen, also im Bereich der<br />
Hardware, wenn Sie so wollen. Wir haben<br />
derzeit in den Fahrzeugen sehr heterogene<br />
Strukturen und eine Fülle von<br />
unterschiedlichen Kabelbäumen. Geschickte<br />
Schnittstellen und günstigere<br />
Kabelbäume zu entwickeln, bringt den<br />
Automobilherstellern große Kosteneffekte;<br />
die Kostenebene wird schließlich<br />
immer dominanter.<br />
[abu]<br />
09
Business<br />
Die digitalisierte Autovermietung<br />
Eine Buchungs-App hier, ein Kunde, der eine PDF- oder gar ZUGFeRD-Rechnung will, dort. Die Digitalisierung<br />
bringt für Mobilitätsdienstleister nicht nur angenehme Effekte mit sich, sondern setzt sie auch gehörig<br />
unter Organisationsdruck. Wie lassen sich moderne Prozesse gestalten, digital unterstützte Vertriebswege<br />
beschreiten und Mitarbeiter besser einbinden?<br />
„Es wäre für mich als Unternehmer<br />
schon schön: Wenn meine Flotte gerade<br />
an ihre Kapazitätsgrenze stößt,<br />
buchen meine Vertriebsmitarbeiter via<br />
Web-App einfach zusätzliche Fahrzeuge<br />
an dem Standort, zu dem sie gerade<br />
via Bahn unterwegs sind. Vor Ort<br />
„schließen“ sie das Fahrzeug mit ihrem<br />
Mobilgerät auf, geben es einige hundert<br />
Kilometer und ein paar Kundentermine<br />
später an anderer Stelle ebenso einfach<br />
zurück und reisen von dort aus weiter in<br />
die nächste Stadt.<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
Die Reiseroute meines Vertriebs kenne<br />
ich nicht nur aus Erzählungen und meinen<br />
internen Unternehmensinformationssystemen,<br />
sondern auch aus der<br />
digitalen Buchungs- und Leistungsübersicht,<br />
die ich per Web-App jederzeit<br />
bei meinem Mobilitätsdienstleister abrufen<br />
kann. Am Monatsende fließen die<br />
Rechnungsdaten des Vermieters ohne<br />
Medienbruch direkt in mein Rechnungswesen,<br />
ohne dass ich oder meine Buchhalterin<br />
jemals eine Papierrechnung zu<br />
Gesicht bekämen.“ – Noch ist ein solch<br />
durchgängiger Prozess lediglich eine<br />
fiktive Unternehmervision.<br />
Bei der Verbindung hakt es<br />
Denn damit Geschäftskunden auf diese<br />
Weise Mobilität einkaufen und verbuchen<br />
können, müssen sich die Prozesse<br />
bei den Mobilitätsdienstleistern erheblich<br />
verändern. Zwar hat auch dort<br />
die Digitalisierung Einzug gehalten und<br />
es gibt bereits seit längerer Zeit die<br />
Möglichkeit zur Onlinereservierung, die<br />
Sammelrechnung und auch bereits Buchungs-Apps.<br />
Was allerdings fehlt, ist<br />
die Verknüpfung der einzelnen digitalen<br />
Funktionalitäten im Geschäftsprozess<br />
der Stationen. Und das gilt nicht nur<br />
für die kleinen Betriebe.<br />
„Betrachtet man dazu die komplizierten<br />
IT-Infrastrukturen der großen Autovermietungen,<br />
stellt man fest, dass<br />
diese seit Jahren lediglich ergänzt und<br />
erweitert werden“, sagt Lars Kaiser,<br />
Key-Account Mobility Solutions bei der<br />
VAPS EDV-Service & Vertrieb GmbH in<br />
Isernhagen. „Eine komplette Neuordnung<br />
der Prozesse und beteiligten Systeme<br />
wird meistens auf einen späteren<br />
Zeitpunkt verlagert, obwohl viele dieser<br />
Systeme an der oberen Grenze ihrer<br />
Leistungsfähigkeit arbeiten.“<br />
10
Mit den heutigen Technologien wäre es<br />
durchaus möglich, wesentlich schlankere<br />
und leistungsfähigere Gesamtstrukturen<br />
aufzubauen und diese vollumfänglich<br />
miteinander zu vernetzen.<br />
Doch dies ist bislang kaum geschehen,<br />
stattdessen werden die einzelnen Bereiche<br />
wie „interne Kommunikation“,<br />
„Agenturpartnerverwaltung“, „Flottenmanagement“,<br />
„Schadensmanagement“<br />
jeweils in ihren Einzellösungen<br />
pragmatisch abgearbeitet.<br />
Vorbild Carsharing<br />
»Autovermieter können aus<br />
Carsharing-Projekten lernen« Lars Kaiser<br />
zum Carsharing, die momentan den<br />
höchsten Grad an Automatisierung und<br />
Digitalisierung unter den Mobilitätsdienstleistungen<br />
aufweisen. Stationsungebunden<br />
geben sie nicht nur ein<br />
Musterbeispiel dafür ab, wie neue Technologien<br />
grundsätzlich neue Geschäftsfelder<br />
eröffnen können. „Aus diesen<br />
Projekten lassen sich eine Reihe von<br />
Prozessen auf das klassische Feld der<br />
Autovermietung adaptieren“ sagt Kaiser.<br />
„Angefangen beim unkomplizierten<br />
Buchungsvorgang, über den automatisierten<br />
Zugang zum Fahrzeug, der einfachen<br />
Rückgabe und letztendlich dem<br />
automatisierten Abrechnen in Form von<br />
Sammelrechnungen – alle Daten liegen<br />
in digitaler Form vor und stehen in jedem<br />
Prozess zur Verfügung.“<br />
Tatsächlich wirken sich die Vorteile der<br />
Digitalisierung erst dann spürbar aus,<br />
Zur Person:<br />
„Autovermieter<br />
können aus Carsharing-Projekten<br />
lernen“, sagt<br />
Lars Kaiser, Key-<br />
Account Mobility Solutions bei der<br />
VAPS EDV-Service & Vertrieb GmbH<br />
in Isernhagen. Die VAPS EDV-Service<br />
& Vertrieb GmbH wurde als<br />
Einkaufs- und Dienstleistungsgesellschaft<br />
im Jahre 1993 gegründet.<br />
Unter anderem bietet die VAPS<br />
eine webbasierte Autovermietsoftware<br />
an, die unter Berücksichtigung<br />
der speziellen Anforderungen von<br />
Hersteller und/oder Händler basierenden<br />
Autovermietsystemen seit<br />
Jahren im Markt etabliert ist. Die<br />
Software wird in den Projekten der<br />
Euromobil Autovermietung GmbH,<br />
der Mercedes-Benz Bank, Peugeot<br />
Deutschland, Citroen Deutschland<br />
und bei der CCUnirent System<br />
GmbH mit ihren angeschlossenen<br />
Partnern eingesetzt.<br />
Auf diese Weise gehen nicht nur mögliche<br />
Synergieeffekte verloren – Mitarbeiter<br />
müssen Dinge mehrfach erfassen<br />
–, sondern es passieren auch leichter<br />
Fehler. Insgesamt sind die Arbeitsprozesse<br />
ineffizient. Am meisten leidet<br />
darunter am Ende die Kundenkommunikation,<br />
insbesondere mit Unternehmenskunden.<br />
Da diese, sofern sie dem<br />
gehobenen Mittelstand angehören, in<br />
aller Regel bereits über hoch digitalisierte<br />
Prozesslandschaften verfügen,<br />
wären sie bereits überaus dankbar für<br />
die Überlassung von digitalen Daten<br />
und Unterlagen zu allen Bestellungen,<br />
Rechnungen oder Angeboten.<br />
Ein Vorbild in Sachen moderne Geschäftsprozesse<br />
liefern die Angebote<br />
Von den Großen lernen: 1 Million Kunden weltweit –<br />
Daimlers car2go ist das größte Carsharing-Unternehmen.<br />
wenn sämtliche Daten digital in einem<br />
verzahnten System vorliegen und<br />
der Umweg über das Papier gänzlich<br />
vermieden wird. Heute sind moderne<br />
Technologien allerdings vielfach noch<br />
nicht ins Tagesgeschäft integriert. Viele<br />
Vorgänge und Dokumente werden in<br />
Papierform oder in unterschiedlichen<br />
Systemen abgearbeitet.<br />
Neue Technologien stehen parat<br />
Lösungen für effizientere, digitale<br />
Prozesse in den einzelnen<br />
Bereichen des Geschäfts stehen<br />
bereits zur Verfügung: So<br />
gibt es längst den Check-in per<br />
Barcode-Scan, digitale oder digitalisierte<br />
Rücknahmeprotokolle<br />
und Fahrzeugpflegelisten. Von<br />
entscheidender Bedeutung ist<br />
dabei aber, dass diese flächendeckend<br />
und nicht nur isoliert<br />
an einzelnen Standorten oder<br />
bei bestimmten Kundengruppen<br />
eingesetzt werden. „Ferner würde<br />
eine Digitalisierung sämtlicher<br />
Daten und ein usergruppenspezifischer<br />
Zugang für Vermietpersonal,<br />
Flottenmanager,<br />
Gutachter, Versicherungen, Großkunden<br />
und so weiter sofort einen deutlichen<br />
Mehrwert bieten“, erklärt Kaiser.<br />
Das setzt selbstverständlich die Bereitschaft<br />
zur Investition voraus. Langfristig<br />
werden Autovermieter aber darum<br />
wohl ohnehin nicht herumkommen, da<br />
zumindest die Geschäftskunden durch<br />
den Druck zur Digitalisierung, den die<br />
größeren Unternehmen und die Verwaltung<br />
zunehmend ausüben, dies einfordern<br />
werden.<br />
Privatkunden buchen und kaufen<br />
schon heute gern via App, dieser Trend<br />
wird sich fortsetzen. Dadurch kommt<br />
sowohl den mobilen Apps, als auch<br />
den Web-Apps, die über Webbrowser<br />
ausgeführt werden, wachsende Bedeutung<br />
zu. Damit die Buchungs-App<br />
aber nicht nur für den Kunden komfortabel,<br />
sondern auch für den Vermieter<br />
ein Gewinn wird, müssen die dahinter<br />
liegenden Prozesse wie das Flottenmanagement<br />
sauber angebunden<br />
sein. Letztlich setzt also auch gerade<br />
die kleine App eine große Lösung im<br />
Hintergrund voraus.<br />
[abu]<br />
11
Business<br />
Kommunikation 3.0:<br />
Service jenseits des Shitstorms<br />
Die Digitalisierung verändert das Kommunikationsverhalten von Kunden und Unternehmen sowie deren Erwartungen<br />
aneinander. Dabei gilt es, souverän mit negativen Bewertungen und Kommentaren im Internet umzugehen<br />
und sich gegen Ungerechtfertigtes professionell zu wehren. Aber nicht nur – denn die neue Transparenz<br />
verändert auch den Servicegedanken im Bereich der Autovermietung und Mobilitätsanbieter.<br />
„Versuch des Betrugs“, „Unverschämte<br />
Upsells“, „Falls keine Schäden an Leihautos<br />
aufgetaucht sind, noch gründlicher<br />
suchen, falls nichts Frisches zu<br />
finden, könnte man wohl die Alten vom<br />
Vormieter auf Kosten des Mieters instand<br />
setzen? Frechheit. Besser einen<br />
großen Bogen um diese Autovermietung<br />
machen!“, „als Lügner hingestellt“,<br />
„unseriöse Geschäftspraktiken“, „betrügerische<br />
Schadensabrechnungen“,<br />
„Der letzte Laden“, „Das nächste<br />
Mal nehme ich ein Pferd.“ – Es klingt<br />
nicht freundlich, wenn Kunden ihrem<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
Ärger über eine schlechte Dienstleistung<br />
im Internet Luft machen. Und sie<br />
tun dies immer häufiger.<br />
Bewertungsportale im Web boomen,<br />
längst ist die Empfehlung anderer viel<br />
wichtiger für die Kaufentscheidung geworden<br />
als etwa Testberichte oder gar<br />
Werbung. Was die Kunden als großartige<br />
Errungenschaft von Markttransparenz<br />
empfinden, wirkt sich für die betroffenen<br />
Unternehmen oftmals geradezu ruinös<br />
aus. Denn eine negative Bewertung<br />
hat eine enorme Wirkung und schreckt<br />
potenzielle Mieter reihenweise ab. Das<br />
wiegt umso schwerer, als in der Regel<br />
eher die unzufriedenen denn die zufriedenen<br />
Kunden ihre Sicht der Dinge<br />
im Netz kundtun. Das führt dazu, dass<br />
die Zahl der negativen Kommentare und<br />
Bewertungen immer weiter wächst und<br />
ein verzerrtes Bild davon vermittelt, wie<br />
zufrieden Kunden tatsächlich sind.<br />
Dringender Handlungsbedarf<br />
Für den einzelnen Mobilitätsdienstleister<br />
bedeutet dies, dass eine Hand voll<br />
unzufriedener Kunden über das Internet<br />
den ordentlichen Ruf, den das Unternehmen<br />
bis dato genoss, ruinieren<br />
können. Doch was lässt sich dagegen<br />
unternehmen? Rechtlich ist die Situation<br />
vergleichsweise klar, zumindest<br />
theoretisch. „Es gibt drei Hebel, an<br />
denen Sie ansetzen können, wenn Sie<br />
eine negative Bewertung löschen lassen<br />
wollen“, erklärt der Rechtsanwalt und<br />
Fachanwalt für Informationstechnologierecht,<br />
Arndt J. Nagel, aus München.<br />
„Sie müssen sich fragen: Enthält sie<br />
falsche Tatsachenbehauptungen? Enthält<br />
sie Schmähkritik oder ist sie noch<br />
von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt?<br />
Widerspricht sie den Statuten,<br />
die der Portalbetreiber gegebenenfalls<br />
selbst aufgestellt hat?“<br />
12
Wann immer falsche Tatsachen behauptet<br />
werden, besteht ein gesetzlicher<br />
Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch.<br />
Dasselbe gilt für Schmähkritik,<br />
also etwa die Verunglimpfung als<br />
‚Betrüger‘. Dagegen sind Aussagen wie<br />
‚Ich war sehr unzufrieden‘ oder ‚Finger<br />
weg‘ in der Regel von dem Recht auf<br />
freie Meinungsäußerung gedeckt. Das<br />
gilt aber nicht für ‚den letzten Laden‘.<br />
„Handelt es sich klar um eine Verunglimpfung,<br />
die das Unternehmen substanziell<br />
angreift, sollte man sich in jedem<br />
Fall gegen die Bewertung zur Wehr<br />
setzen“, sagt der Anwalt. In der Praxis<br />
ist das freilich oftmals nicht so einfach.<br />
Denn häufig werden die Kommentare<br />
anonym abgegeben und es ist nicht<br />
einfach, herauszufinden, wer dahinter<br />
steckt, um überhaupt rechtlich aktiv<br />
werden zu können. Ein Weg sei es, den<br />
Anbieter der Plattform anzusprechen,<br />
die Tatsachen vorzutragen und ihn zur<br />
Löschung aufzufordern, da bei klaren<br />
Rechtsverletzungen auch er letztlich<br />
haftbar gemacht werden könnte, wenn<br />
er von diesen Kenntnis erlangt hat. Ein<br />
weiterer Ansprechpartner bei klarer<br />
Rechtsverletzung ist Google. Der Suchmaschinenbetreiber<br />
kann zumindest<br />
dafür sorgen, dass die Kommentare<br />
nicht mehr so leicht gefunden werden.<br />
Die Tatsachen klar stellen<br />
Unabhängig davon, ob Autovermietunternehmen<br />
sich mit rechtlichen Schritten<br />
gegen eine ungerechtfertigte Kritik<br />
wehren oder nicht, sollten sie in jedem<br />
Fall kommunikativ gegensteuern. Denn<br />
unabhängig davon, ob eine negative Bewertung<br />
später entfernt werden muss<br />
oder nicht, entfaltet sie ja zunächst einmal<br />
ihre Wirkung. Diese können betroffene<br />
Unternehmen nur abschwächen,<br />
indem sie sich selbst aktiv und sichtbar<br />
mit der Bewertung auseinandersetzen.<br />
Werden konkrete Vorwürfe vorgebracht,<br />
sollten sie zunächst im eigenen Unternehmen<br />
recherchieren, welche Umstände<br />
den Kunden dazu veranlasst haben. In<br />
einem eigenen Kommentar sollten sie<br />
dann die Situation aus ihrer Sicht schildern<br />
und dabei gegebenenfalls auch<br />
Fehler einräumen und sich dafür entschuldigen.<br />
Wichtig ist in jedem Fall,<br />
sachlich und freundlich zu bleiben. Denn<br />
eine flammende Gegenrede verfehlt das<br />
Ziel, andere potenzielle Kunden davon<br />
zu überzeugen, dass in der Autovermietung<br />
zwar nicht immer reibungslos, aber<br />
doch stets respektvoll gearbeitet wird, -<br />
ganz egal, wie sehr Sie im Recht sind.<br />
Das Internet ist ein gewaltiges Sprachrohr<br />
der Unzufriedenen und verleiht<br />
Kunden eine Macht, die Unternehmen<br />
künftig weit mehr abfordert, als nur<br />
ein souveränes Beschwerdemanagement.<br />
Dadurch, dass sich jede Unstimmigkeit<br />
im Grunde ganz unmittelbar<br />
sofort auf den Umsatz auswirkt<br />
– nämlich ganz konkret potenzielle<br />
Kunden fernhält – gewinnt der Servicegedanke<br />
immens an Bedeutung.<br />
Nur derjenige, der es schafft, nahezu<br />
seine gesamte Kundschaft restlos<br />
zufrieden zu stellen, ist vor negativen<br />
Kommentaren gefeit. Das bedingt<br />
eine ganz wesentliche Veränderung<br />
des Handelns in der Station, einen<br />
neuen Umgang mit dem Kunden, der<br />
ihn am Ende vielleicht so begeistert,<br />
dass er tatsächlich spontan eine positive<br />
Bewertung abgibt.<br />
Rechtlich schwieriger Rahmen<br />
„Den Kunden ohne dessen Einwilligung<br />
per E-Mail zur Abgabe von positiven<br />
Bewertungen aufzufordern oder diesen<br />
etwa mit Rabattversprechen entsprechend<br />
zu motivieren, ist übrigens<br />
rechtlich unzulässig“, sagt Rechtswalt<br />
Nagel. Ebenso ist es selbstverständlich<br />
illegal, „gefakte“ (engl.: fake =<br />
Fälschung) positive Bewertungen ins<br />
Netz zu stellen oder gar Agenturen<br />
damit zu beauftragen, dies zu tun.<br />
„Wenngleich dies der gelebten Praxis<br />
entspricht, würde ich dringend davon<br />
abraten, dies zu tun. Denn wenn das<br />
auffliegt, kann‘s richtig teuer werden“,<br />
rät der Anwalt. Vor diesem Hintergrund<br />
verbleiben letztlich nur die stärkere<br />
Kundenorientierung und eine moderne<br />
Servicekultur als die einzigen Möglichkeiten,<br />
dauerhaft auch im Web Fans zu<br />
gewinnen.<br />
[abu]<br />
13
Business<br />
Zehn Jahre Kraftstoff: Ein Schnelldurchlauf<br />
durch die Themen aus 25 Ausgaben<br />
10. 10. 10.<br />
10. 10.<br />
10.<br />
Immer am Puls der Zeit<br />
Zehn Jahre Kraftstoff – das sind zehn Jahre spannende Geschichten, überraschende Einblicke und wichtige News<br />
aus der Branche. Kein wichtiges Thema, über das wir nicht berichtet haben, kein Trend, den wir nicht auf Sinn und<br />
Unsinn hin durchleuchtet haben, keine Entwicklung in der Autovermietungsbranche, die wir nicht genau begleitet<br />
und für unsere Leser analysiert haben. Ein Rückblick auf 25 Ausgaben Kraftstoff im Zeitraffer.<br />
Keine Internationale Automobil-Ausstellung<br />
(IAA) hat gefehlt, keine wichtige<br />
Neuerscheinung, und auch über die<br />
Fußball-Welt- und Europameisterschaften<br />
haben wir aus dem Blickwinkel der<br />
Autovermieter berichtet. Wir haben immer<br />
kuriose Randgeschichten gesucht,<br />
auch schon in der ersten Ausgabe, als<br />
wir eine Schweizer Autovermietung vorgestellt<br />
haben, die speziell umgebaute<br />
Autos an Kunden vermietet, die ihren<br />
Führerschein vorübergehend abgeben<br />
mussten.<br />
Es gab auch immer wieder den Blick auf<br />
technische Neuerungen – anfangs waren<br />
noch die nicht besonders gut ausgereiften<br />
Navigationsgeräte Thema, später<br />
auch die ersten Assistenzsysteme, oder<br />
auch für die Branche relevante rechtliche<br />
Veränderungen. Wir haben den Blick über<br />
Deutschland hinaus geworfen und das<br />
mittelständische Auto-Vermietgeschäft<br />
im europäischen Ausland oder auch darüber<br />
hinaus beleuchtet – zuletzt etwa<br />
bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika.<br />
Vor allem ist der Kraftstoff seit seinem<br />
ersten Erscheinen dem Service-<br />
Gedanken verpflichtet. Inhaber und<br />
Geschäftsführer mittelständischer Autovermietungen<br />
sollten den Kraftstoff<br />
als Info-Lektüre wahrnehmen: Wie kann<br />
ich vermeiden, dass ich an nicht solvente<br />
Kunden gerate? Was, wenn meine<br />
Firmenkunden nicht mehr bezahlen?<br />
Welche Auswirkungen haben gesetzliche<br />
Neuerungen auf mich? Stets haben wir<br />
dabei versucht, für alles Best Practice-<br />
Beispiele zu finden.<br />
Natürlich hatten wir in den zehn Jahren<br />
auch die Großen der Branche im Blick:<br />
Wir waren dran, wenn sich bei Europcar,<br />
Hertz, Sixt oder Avis Wichtiges getan hat<br />
oder für die Branche potenziell relevante<br />
Neuerungen eingeführt wurden. Die<br />
Themen haben sich seit der ersten Ausgabe<br />
auch gewandelt. Früher standen<br />
vor allem Autos und deren Vermietung<br />
im Fokus, spätestens seit der Finanzund<br />
Wirtschaftskrise ab 2007 rückte<br />
auch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder<br />
mit in den Blick.<br />
2010 führten wir deshalb eine neue Rubrik<br />
ein: Kraftstoff 2.0. Zunächst haben wir<br />
dort über Entwicklungen und Neuerungen<br />
im Bereich E-Mobilität informiert – stets<br />
mit Blick auf unsere Branche. Später ging<br />
es um technische Entwicklungen wie autonome<br />
Autos, Assistenzsysteme und<br />
Digitalisierung von Vertriebskanälen. Es<br />
waren spannende zehn Jahre mit tollen<br />
Gesprächspartnern. Die nächsten zehn<br />
werden genauso spannend – das versprechen<br />
wir! Vielen Dank an dieser Stelle<br />
an Sie, unsere Leser!<br />
[ukw]<br />
14
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 10-jährigen Bestehen<br />
des Kraftstoff. Ich freue mich<br />
immer über die informativen<br />
Texte aus der Automobil- und<br />
Autovermietbranche. Weiterhin<br />
Gutes gelingen.<br />
Daniel Stock, Geschäftsführer und<br />
Inhaber der CC Rent a car Autovermietung<br />
Josef Stock in Fulda<br />
Zum 10jährigen Jubiläum<br />
gratulieren wir dem gesamten<br />
Kraftstoff-Team ganz herzlich<br />
und wünschen weiterhin viel<br />
Erfolg und eine große Leserschaft.<br />
Das Magazin hat die Autovermietung<br />
Lindenmeyer mit vielen<br />
interessanten, außergewöhnlichen<br />
und fachlich hochwertigen<br />
Informationen begleitet.<br />
Autovermietung Lindenmeyer<br />
Auch das Team der Crailsheim<br />
Merlins hat dem Kraftstoff<br />
gratuliert Die Crailsheim Merlins<br />
spielen in der aktuellen Saison in<br />
der Beko Basketball Bundesliga<br />
und werden von der CC Rent a<br />
car Autovermietung Lindenmeyer<br />
aus Crailsheim gesponsert.<br />
Zum 10jährigen<br />
Bestehen<br />
von<br />
„Kraftstoff“<br />
gratuliere ich<br />
herzlich. Mir<br />
gefällt das<br />
Magazin, weil<br />
es thematisch<br />
recht weit und vor allem<br />
modern aufgestellt ist. Egal<br />
wohin sich der Automobilmarkt<br />
entwickelt: Kraftstoff wird immer<br />
gebraucht, ob als Sonnen- oder<br />
Windstrom, Wasserstoff oder<br />
Biodiesel – und natürlich als<br />
Magazin.<br />
Bernd Franke (Herausgeber<br />
„Flottenmanagement“)<br />
Gratulation<br />
zum Jubiläum<br />
von KRAFT-<br />
STOFF! Wir<br />
begrüßen das<br />
Engagement<br />
von CCUnirent<br />
im Mobilitätsdienstleistungs-Bereich<br />
und wünschen viel<br />
Erfolg für die nächsten 10 Jahre.<br />
<strong>KRAFTSTOFF</strong> gehört seit einiger<br />
Zeit zu unserer Standard Lektüre.<br />
Karsten Beckmann, Hülsbeck &<br />
Fürst, Global Strategy Manager<br />
Telematics Systems<br />
Sehr geehrter Herr Groll, seit<br />
nunmehr 10 Jahren freut sich mein<br />
gesamtes Team erneut auf den<br />
neuen Kraftstoff. Kein anderes<br />
Medienblatt hat es je geschafft,<br />
uns so zu begeistern. Weiter so!<br />
Marcus Tohde, Geschäftsführer<br />
der CC Rent a car Autovermietung<br />
Marcus Tohde GmbH & Co. KG in<br />
Bad Segeberg<br />
Liebe Kraftstoff-Redaktion,<br />
herzlichen Glückwunsch zum 10.<br />
Geburtstag der „Kraftstoff“. Als<br />
das Unternehmer-Magazin für<br />
Autovermieter liefern Sie wertvolle<br />
Brancheninformationen<br />
und geben wichtige Impulse bei<br />
Zukunftsthemen. Ich wünsche<br />
Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre<br />
Publikation. Ihr Harald J. Frings.<br />
Harald J. Frings, Geschäftsführer<br />
Deutsche Leasing Fleet GmbH<br />
Schon zehn Jahre „Kraftstoff“?<br />
Bei so vielen interessanten Themen<br />
vergeht die Zeit einfach wie<br />
im Flug. Ich wünsche der Redaktion<br />
weiterhin viel Sinn für gute<br />
Geschichten und ein sicheres<br />
Gespür für Zukunftstrends! Am<br />
Business-Magazin für Autovermieter<br />
schätze ich neben den<br />
tollen Einblicken in das Geschäft<br />
unserer Kunden das aufgeräumte<br />
Layout – sowie die Möglichkeit,<br />
in ruhigen Momenten, einfach<br />
mal durch die mobile App „blättern“<br />
zu können.<br />
Heinz Moritz,<br />
Geschäftsführer PS-Team<br />
Ich gratuliere dem Kraftstoff zum<br />
Jubiläum und wünsche noch weitere<br />
10 Jahre Erfolg. Das Magazin<br />
liefert unseren Volvo Händlern im<br />
Bereich „Schwedenflotte“ alle<br />
notwendigen Brancheninformationen<br />
zum Thema Automobilität auf<br />
Zeit – und das in der notwendigen<br />
Tiefe und einem ansprechenden<br />
Format.<br />
Rüdiger Hüttemann,<br />
Leiter Vertrieb Großkunden,<br />
Volvo Car Germany GmbH<br />
15
Business<br />
Offene Türen zu den globalen Märkten<br />
Die Autobranche in China boomt. Wie sichern sich deutsche Autobauer auch in Zukunft 80 Prozent<br />
des Marktanteils für hochpreisige Fahrzeuge und überzeugen anspruchsvolle Kunden weltweit? Welche<br />
Handelshindernisse hemmen heute noch den Freihandel in der Branche? Und welchen Einfluss haben diese<br />
Faktoren auf eine nationale Autovermietung?<br />
Die Strategie der deutschen Automobilindustrie<br />
geht im Moment voll auf:<br />
Seit Jahren besetzen die Autobauer<br />
die ausländischen Märkte mit Produktionsstätten<br />
und investieren gleichzeitig<br />
auch in ihre heimischen Werke. Auf<br />
diese Weise ist es ihr im vergangenen<br />
Jahr gelungen, die wertmäßige Produktion<br />
im Inland um real 4,5 Prozent zu<br />
steigern, allen vermeintlich verschlafenen<br />
Trends zum Trotz. Besonders bemerkenswert<br />
ist die Tatsache, dass die<br />
Exporte nach Russland aufgrund der<br />
dortigen Wirtschaftskrise zwar um 32<br />
Prozent regelrecht eingebrochen sind,<br />
dies aber überkompensiert werden<br />
konnte und am Ende die Ausfuhren der<br />
deutschen Autobauer um 6,5 Prozent<br />
gestiegen sind.<br />
Wichtige Wachstumsmärkte sind China<br />
– mit einem Exportplus von 20,2 Prozent<br />
für die deutsche Automobilindustrie<br />
– und die USA, wohin die deutschen<br />
Unternehmen im vergangenen Jahr 5,3<br />
Prozent mehr deutsche Fahrzeuge, Teile<br />
und Komponenten verkauft haben.<br />
Stark gestiegen sind nach der Krise<br />
auch die Ausfuhren in die westeuropäischen<br />
Märkte, etwa ins Vereinigte<br />
Königreich um 16,5 Prozent, nach<br />
Spanien (+23,2 Prozent) und nach<br />
Italien (+11,4 Prozent). „Die deutsche<br />
Automobilbranche ist im Ausland<br />
sehr breit aufgestellt – Rückgänge in<br />
einzelnen Ländern kann sie daher gut<br />
kompensieren“, weiß Eric Heymann,<br />
der als Senior Economist im Bereich<br />
Branchen, Technologie, Ressourcen bei<br />
Deutsche Bank Research in Frankfurt<br />
am Main seit Jahren unter anderem<br />
die Entwicklung der Automobilbranche<br />
analysiert. „Die deutsche Autoindustrie<br />
orientiert sich konsequent an dem,<br />
was der Kunden will, und damit hat sie<br />
Erfolg“, sagt er.<br />
Platzhirsch im Premiumsegment<br />
Die besondere Stärke der deutschen<br />
Autobauer ist traditionell die Oberklasse.<br />
„Die deutschen Hersteller sind<br />
Platzhirsch im Premiumsegment“, sagt<br />
der Analyst. Der Grund dafür ist auch<br />
die Zahl der Anbieter: Daimler, BMW und<br />
Audi jagen sich gegenseitig bei der Entwicklung<br />
innovativer Fahrzeuge und treiben<br />
damit den Fortschritt voran. Wäre<br />
die Lage für einen einzelnen Premiumhersteller<br />
komfortabler, würde dies auch<br />
das Innovationstempo deutlich bremsen<br />
und die Oberklassemodelle made in Germany<br />
im internationalen Vergleich weniger<br />
deutlich hervorstechen lassen.<br />
Überraschender als die Tatsache, dass<br />
die deutsche Oberklasse im Gesamtpaket<br />
aus Design und Komfort international<br />
punktet, ist die Erkenntnis, dass die<br />
deutsche Automobilindustrie auch im Vo-<br />
16
lumensegment international erfolgreich<br />
ist. So haben auch die Premiumhersteller<br />
nicht zuletzt wegen immer strengerer<br />
CO2-Grenzwerte ihr Produktportfolio<br />
nach unten erweitert. „Deutsche Hersteller<br />
haben in den vergangenen Jahren<br />
auf strengere Regulierung und geänderte<br />
Kundenpräferenzen reagiert; damit haben<br />
sie im Volumensegment auch italienische<br />
und französische Marken verdrängt“,<br />
so Heymann. Hätte die deutsche Autobranche<br />
alle vermeintlichen Trends<br />
der vergangenen Jahre tatsächlich verschlafen,<br />
gäbe es sie heute nicht mehr.<br />
„Vermeintlich verpasste Trends sind bis<br />
heute zumeist häufig noch Nischen“, sagt<br />
er. Es sei eher so, dass die Deutschen bei<br />
vielen Technologien zwar nicht die ersten<br />
gewesen seien, nach gebührender Entwicklungszeit<br />
aber häufig die besten. In<br />
der Zukunft werde es aber dennoch auch<br />
darum gehen, sich z.B. nicht nur auf einen<br />
alternativen Antrieb zu konzentrieren,<br />
sondern die Forschung in vielen Technologiebereichen<br />
voranzutreiben. Das erfordere<br />
ungeheure finanzielle Ressourcen<br />
und binde Ingenieurskapazitäten.<br />
Noch trifft die deutsche Autoindustrie<br />
weltweit auf diverse Handelshindernisse,<br />
etwa Zölle oder die Forderung nach<br />
einem hohen Anteil inländischer Wertschöpfung<br />
etwa in China. Eine große<br />
Hürde gerade im Handel mit den USA<br />
sind unterschiedliche technische Spezifikationen.<br />
„Sie führen z.B. dazu, dass<br />
die Unternehmen für den US-Markt andere<br />
Blinker oder Außenspiegel einbauen<br />
müssen als für Europa. Das kostet<br />
Geld.“, erklärt der Experte.<br />
Vielfalt der Antriebe<br />
als Herausforderung für Vermieter<br />
unterstützten Logistik- und Geschäftsprozessen<br />
wird mit der Vielfalt der Systeme<br />
und Typen eine weitaus höhere<br />
Bedeutung zukommen als bislang.<br />
Zum anderen wird sich die Typenvielfalt<br />
auf der Fertigungsstraße verändern. Zwar<br />
wird nicht jedes Automodell einen Nachfolger<br />
haben, siehe VW Eos, dennoch<br />
werden die Hersteller in immer kürzeren<br />
Abständen relativ baugleiche, auf einer<br />
Linie produzierte, aber im Design und<br />
Ausstattung unterscheidbare Modelle in<br />
kleinerer Stückzahl produzieren. Autovermietungen<br />
können dabei ein wichtiger<br />
Testmarkt sein. Letztlich wollen die Hersteller<br />
nicht den nächsten großen Trend<br />
verpassen. „Welche Nische hat das Potenzial<br />
für große Stückzahlen? Diese<br />
Frage treibt die Hersteller und sorgt für<br />
immer mehr unterschiedliche Facetten“,<br />
so der Experte. „Die Gefahr von Kannibalisierungseffekten<br />
zwischen ähnlichen<br />
Modellen ist dabei natürlich nicht gering“.<br />
So kann es den nationalen Anbietern von<br />
Mobilität zwar egal sein, ob ihre Flotte<br />
in Thailand, China, Italien oder Deutschland<br />
produziert wurde – so wie heute<br />
z.B. schon viele SUVs in den USA –,<br />
nicht aber, dass die globale Ausrichtung<br />
der Automobilbranche für eine Vielzahl<br />
von Antrieben und Modellen sorgen<br />
wird. Ob und wie dies künftig ins eigene<br />
Angebot passt, wird Teil der Fragen<br />
nach der künftigen strategischen<br />
Ausrichtung der Station sein. Eines ist<br />
in jedem Fall gewiss: Die Komplexität<br />
wächst, die Bedeutung der unterstützenden<br />
Systeme nimmt zu, und die Anforderungen<br />
an den Service steigen.<br />
<br />
[abu]<br />
Exportwachstum 2014<br />
Breit aufgestellt und in vielen Ländern<br />
präsent; das ist die Stärke des deutschen<br />
Automobilexports, der einen Umsatzeinbruch<br />
von über 30 Prozent in so<br />
einem wichtigen Markt wie Russland<br />
überkompensieren kann.<br />
Deutscher Automobilexport 2014<br />
Land Wachs- LandWachs-<br />
tum in % tum in %<br />
US 5,3<br />
CN 20,2<br />
UK 16,5<br />
FR 1,7<br />
RU -31,5<br />
ES 23,2<br />
IT 11,4<br />
JP -0,3<br />
BE -0,7<br />
AT -0,3<br />
TR -7,4<br />
PL 11,2<br />
CZ 7,8<br />
CH 3,6<br />
NL 3<br />
SE 6,8<br />
KR 41,3<br />
HU 25<br />
AU -6,5<br />
CA -3,7<br />
ZA 4,3<br />
SK -3<br />
MX 2,6<br />
NO -5,6<br />
DK 2,7<br />
WELTWEIT: 6,5<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Für die heimischen Anbieter von Logistik,<br />
Service und Mobilität rund ums<br />
Auto bedeutet das zweierlei: Zum einen<br />
nimmt die Vielfalt der Systeme, Ersatzteile<br />
und Lieferanten weiter zu und verkompliziert<br />
die Logistik in der Station.<br />
Denn ein Wasserstoffauto will anders<br />
betankt sein als ein Elektrofahrzeug und<br />
auch der traditionelle Verbrennungsmotor<br />
wird noch lange Zeit nicht von der<br />
Straße verschwinden. Hinzu kommen die<br />
Wartungs- und Serviceerfordernisse sowie<br />
Herausforderungen, die immer mehr<br />
vernetzte Fahrzeuge mit sich bringen<br />
werden. Ausgeklügelten, durch Software<br />
Feierlichkeit zum Produktionsstart der Mercedes-Benz C-Klasse Langversion bei Beijing Benz<br />
Automotive (BBAC) in China. Von rechts nach links: Frank Deiss, President und CEO von BBAC,<br />
Hubertus Troska, Vorstandsmitglied der Daimler AG verantwortlich für China, Xu Heyi, Chairman<br />
der BAIC Group, Chen Hongliang, Senior Executive Vice President von BBAC<br />
17
Rolling<br />
Neuerscheinungskalender 2015<br />
Apr Mai Jun Jul Aug Sep<br />
Audi<br />
TT Roadster<br />
Q7<br />
R8<br />
A4<br />
BMW<br />
X6M<br />
X5M<br />
Active Gran Tourer 3er Facelift X5 Hybrid<br />
2er Grand Tourer<br />
X5 Plug-In Hybrid<br />
Chevrolet<br />
Citroën<br />
DS5 Facelift<br />
DS4 Facelift<br />
Dacia<br />
Fiat<br />
Ford<br />
Mondeo Hybrid EcoSport Facelift Mondeo AWD Mustang S-Max C-Max Facelift<br />
Honda<br />
CR-V Facelift<br />
Civic Type-R<br />
HR-V<br />
Jazz<br />
Hyundai<br />
Jaguar<br />
Jeep<br />
Kia<br />
Land Rover<br />
Lexus<br />
i30 Facelift i40 Facelift H-350 ix20<br />
H1 Facelift<br />
Cherokee Multijet 2.2<br />
F-Type 4x4<br />
XE<br />
cee‘d Facelift<br />
Discovery Range Rover Sport SVR Discovery Sport D4<br />
ix35 Tucson<br />
Santa Fe Facelift<br />
Optima<br />
Mazda<br />
Mercedes<br />
Mitsubishi<br />
Nissan<br />
Opel<br />
Peugeot<br />
Mazda6 4WD Mazda6 (F)<br />
CX-5 4WD (F) CX-5 (F)<br />
Zafira Tourer 2.0 CDTI<br />
Adam S<br />
CX-3<br />
GLE Plugin GLE Coupé<br />
GLE M-Klasse Facelift<br />
Outlander Facelift<br />
L200 Pickup<br />
X-Trail DIG-T<br />
S-Klasse Cabrio<br />
A-Klasse (F) GLC<br />
Corsa OPC Karl Insignia 1.6 CDTI<br />
2008 5008<br />
3008 3-Zylinder Turbo<br />
208 Facelift<br />
MX-5<br />
Stand: April 2015. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Porsche<br />
Renault<br />
Seat<br />
Boxter GT4 Cayman GT4 911 RS GT3<br />
Koleos<br />
Kadjar<br />
Leon ST Cupra Toledo Facelift Alhambra Facelift<br />
Laguna<br />
Skoda<br />
Subaru<br />
Fabia Combi Superb Octavia RS 230 Superb Combi<br />
Outback<br />
Toyota<br />
Auris Facelift<br />
Avensis Facelift<br />
Mirai Brennstoffzelle<br />
Volvo<br />
XC90 V60 CrossCountry XC90 TB Plugin Hybrid<br />
Volkswagen<br />
Alltrack: Golf GTD<br />
Golf Variant Golf G<br />
T6 Caddy<br />
Golf TSI BlueMotion<br />
Sharan Facelift Touran Passat Alltrack<br />
Passat GTE Plugin-Hybrid<br />
Minis / Kleinwagen Kompaktklasse Mittelklasse Obere Mittel- / Luxusklasse Kombi Van Transporter Cabrio / Roadster Coupé / Sportwagen SUV / Pick-up (F) Facelift (AW) Aufwertung<br />
18
Mazda2:<br />
Kleinwagen mit<br />
Oberklasseausstattung<br />
Volvo XC90:<br />
Aufgeräumter<br />
Schwede<br />
In Japan ist er schon gut angekommen, wurde als „Car of<br />
the year“ ausgezeichnet. Bei uns steht die Neuauflage des<br />
Mazda2 seit Anfang März bei den Händlern. Erster Eindruck:<br />
Der Kleinwagen ist um 14 Zentimeter gewachsen und erreicht<br />
damit die Ausmaße des Konkurrenten VW Polo. Er<br />
wirkt allerdings mit seinen scharfen Kanten nicht so brav wie<br />
der Wolfsburger, die sportliche Frontpartie erinnert an den<br />
großen Bruder Mazda3. Zum Leidwesen der Mitfahrer hat<br />
sich das Wachstum im Innenraum kaum ausgewirkt, speziell<br />
im Fonds beim Fünftürer würde man sich mehr Bein- und<br />
Kopffreiheit wünschen. Dagegen punkten die Japaner bei<br />
der Ausstattung. Als erster im Kleinwagensegment bietet<br />
der Mazda2 gegen Aufpreis ein Head-up-Display und Voll-<br />
LED-Scheinwerfer.<br />
Bereits in der Grundausstattung enthalten sind diverse<br />
Assistenzsysteme und – in dieser Klasse sonst selten zu<br />
finden – Lenkradbedientasten für Lautstärke und Audioquelle.<br />
Die Basisversion kommt mit einem 75 PS-Benziner,<br />
die Palette der Motorisierungen reicht über den 90 PS bis<br />
hin zum 105 PS Benzinmotor. Der Diesel hat 115 PS unter<br />
der Haube, ab Juni soll es auch noch ein Modell mit<br />
105 PS geben. Der Normverbrauch liegt bei 4,5 Litern/100<br />
km, das Dieselaggregat soll sich kombiniert mit 3,4 Litern<br />
zufrieden geben. Der Mazda2 kostet in der günstigsten<br />
Variante rund 13.000 Euro und ist damit knapp 1500 Euro<br />
günstiger als der Konkurrent Polo. Für einen Diesel mit<br />
6-Gang-Schaltung muss der Käufer mindestens knapp<br />
17.000 Euro aufwenden.<br />
Gut Ding will Weile haben. Das dachten sich wohl die Ingenieure<br />
von Volvo bei der Neuauflage des SUV XC90. Mehr<br />
als zehn Jahre haben sie sich dafür Zeit gelassen. Und es<br />
hat sich gelohnt: Äußerlich zeigt der Schwede vor allem bei<br />
den Frontlichtern deutliche Anklänge an den Konkurrenten<br />
BMW X5, ist aber ansonsten noch immer als XC90 erkennbar.<br />
Gründlich aufgeräumt hat Volvo nicht nur im Innenraum.<br />
Statt vieler Knöpfe findet sich dort in der Mittelkonsole ein<br />
großer Touchscreen, der sich mit Wischgesten genauso einfach<br />
bedienen lässt wie jedes Tablet oder Smartphone. Wer<br />
doch lieber Knöpfe drückt, kann mit denen am Lenkrad Vorlieb<br />
nehmen.<br />
Entschlackt hat der neue Volvo-Inhaber Geely aus China<br />
auch die Motorenpalette. Den runderneuerten SUV gibt es<br />
nur noch mit Zweiliter-Vierzylinderturbomotoren, wahlweise<br />
als Benziner, Hybrid oder Diesel. Für diese<br />
Klasse äußerst sparsam ist der Benzinverbrauch.<br />
Der Diesel mit 190 PS kommt<br />
laut Hersteller auf knapp fünf Liter<br />
pro 100 Kilometer, der Hybrid mit<br />
400 PS sogar auf unter drei Liter.<br />
Sein Elektroaggregat reicht<br />
alleine für 40 Kilometer Strecke.<br />
Wie von den Schweden zu erwarten<br />
bringt der XC90 wieder<br />
eine Reihe von Sicherheitsfeatures<br />
mit. Eine Weltneuheit ist<br />
der Kreuzungs-Assistent, der vor<br />
entgegenkommenden Linksabbiegern<br />
warnt. Das Schweden-Paket<br />
gibt es ab 53.000 Euro, der 7-Sitzer-<br />
Plugin-Hybrid schlägt mit mindestens<br />
77.000 Euro zu Buche.<br />
[rb]<br />
19
Spotlight<br />
Genfer Autosalon – PS sind Trumpf<br />
Die große Euphorie in Sachen Elektromobilität scheint erst einmal vorbei zu sein. Jedenfalls brachte der Genfer<br />
Autosalon 2015 in dieser Hinsicht kaum Neues. Und auch sonst vermissen Automobilexperten wie Ferdinand<br />
Dudenhöffer neue Horizonte: „Wirklich Inspiratives, das die Neuerfindung des Autos antreibt und der Mobilität<br />
neue Impulse geben kann, ist im Palexpo nicht zu sehen.“ Dabei waren am Lac Leman über 130 Welt- und<br />
Europapremieren von 220 Herstellern aus 30 Ländern zu bewundern.<br />
Zumindest macht Toyota in Sachen<br />
Brennstoffzelle Nägel mit Köpfen. Der<br />
Mirai soll als erstes Serienauto der Welt<br />
ab September erhältlich sein und bei null<br />
Abgasen mit einer Tankfüllung Wasserstoff<br />
5000 Kilometer weit kommen. Das<br />
Problem dabei: Noch gibt es kaum entsprechende<br />
Tankstellen in Deutschland.<br />
Und mit 80.000 Euro ist die Limousine<br />
Nichts für schwache Nerven –<br />
Lamborghini Aventador SV<br />
nicht unbedingt ein Schnäppchen und<br />
doppelt so teuer wie etwa ein i3 oder<br />
eine B-Klasse mit electric drive. Die Japaner<br />
sind jedoch optimistisch, dass in<br />
spätestens 20 Jahren die Brennstoffzelle<br />
zu vergleichbaren Preisen wie herkömmliche<br />
Motoren erhältlich sein wird. Beim<br />
Hybrid-Antrieb war Toyota vor Jahren<br />
schließlich auch Vorreiter.<br />
Entsprechend wurde in Genf die Neuauflage<br />
des kompakten Auris gezeigt. Den<br />
es eben auch mit dem beim Vorgänger<br />
sehr beliebten Hybridantriebsstrang<br />
gibt. Die Macher versprechen kraftvolleres<br />
Design und einen aufgewerteten Innenraum.<br />
Der Kompaktwagen wird in einer<br />
Hatchback- und einer Kombivariante<br />
„Touring Sports“ angeboten. Neben dem<br />
Hybrid stehen Benzin- und Dieselaggregate<br />
zur Verfügung, leicht abgespeckt.<br />
So hat der Turbo-Direkteinspritzer statt<br />
1,6 Liter beim Vorgänger nur noch 1,2<br />
Liter. Sein Diesel-Pendant bringt es statt<br />
zwei noch auf 1,6 Liter Hubraum mit 112<br />
PS. Bei einem Normdurchschnittsverbrauch<br />
von 4,7 Litern je 100 Kilometer<br />
schafft es der neue Auris bis zu einer<br />
Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h.<br />
Im Herbst soll das Facelift des erfolgreichen<br />
Hybriden bei den Händlern stehen,<br />
Preise sind noch offen.<br />
Hybrides von Audi und VW<br />
Mit dem gleichen Antrieb will Audi<br />
seinen Q7 ab Frühjahr 2016 auf den<br />
Markt bringen. Angetrieben wird der<br />
Hybrid e-tron quattro von einem 3,0<br />
Liter Sechszylinder-Diesel und einem<br />
Elektromotor. Gemeinsam bringen<br />
sie es auf 373 PS und eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 225 km/h. Pro<br />
Akkuladung kann er mehr als 50 Ki-<br />
20
lometer rein elektrisch fahren und soll<br />
so auf einen Normverbrauch von 1,7<br />
Litern kommen.<br />
In Sachen Hybrid noch eine Vision ist die<br />
VW-Studie Sport Coupé Concept, eine<br />
Weiterentwicklung des CC. Sie lehnt<br />
sich vom Design her allerdings mehr an<br />
das Oberklassenfahrzeug Phaeton an.<br />
Fachleute spekulierten, ob es sich bei<br />
dem Concept schon um einen Ausblick<br />
in Richtung des neuen CC handelt, was<br />
die Wolfsburger offen ließen. Sicher ist<br />
aber schon jetzt, dass unter der Haube<br />
des GTE ein Hybridantrieb mit insgesamt<br />
380 PS werkeln soll, welcher den<br />
Viertürer auf eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 250 km/h bringt.<br />
Viele Faceliftings gab es im Bereich der<br />
Familienautos zu sehen. Ford etwa wartete<br />
mit dem neuen S-Max auf. Laut<br />
Hersteller sei damit der Sportvan „zum<br />
zweiten Mal“ erfunden worden: Den<br />
Siebensitzer gibt es voraussichtlich ab<br />
Herbst für Minimum 30.000 Euro. Im<br />
Angebot sind zwei Benziner mit 1,5 Litern<br />
(160 PS) und 2,0 Litern (240 PS)<br />
sowie vier Diesel mit 2,0 Litern Hubraum<br />
von 120 PS bis zum 210 PS starken Bi-<br />
Turbo. Den Verbrauch geben die Kölner<br />
mit kombiniert 6 bis 7,0 Litern auf 100<br />
Kilometern an. Erstmals im Programm<br />
ist auch ein intelligenter Allradantrieb.<br />
Leicht gestreckt hat BMW seinen 2er,<br />
der sich folglich jetzt Gran Tourer nennt.<br />
Er bietet mehr Platz auf den Rücksitzen<br />
und im Kofferraum sowie eine optionale<br />
dritte Sitzreihe, die sich im Ladeboden<br />
versenken lässt. Zur Markteinführung<br />
im Juni stehen zwei Benziner (218i,<br />
220i) und drei Diesel (u.a. 216d, 218d)<br />
bereit. Zudem wird es den 220d xDrive<br />
mit Allradantrieb geben.<br />
Seat betritt Neuland<br />
Den benötigen mit Sicherheit die in<br />
Genf gezeigten SUVs. Während Mazda<br />
mit dem CX-5 und Hyundai mit<br />
dem Tucson (bisher iX35) überarbeitete<br />
Versionen vorstellten, begibt sich<br />
die VW-Tochter Seat hier auf komplettes<br />
Neuland. Zwar noch als Konzept<br />
gezeigt, soll das Tiguan-Pendant<br />
20V20 beziehungsweise ein kleinerer<br />
Bruder 2016 auf unseren Straßen rollen.<br />
Zu welchem Preis ist noch offen,<br />
beim Antrieb des bulligen<br />
Sportlers setzen die Spanier<br />
jedenfalls neben Benzinund<br />
Dieselmotoren (mit<br />
bis zu 240 bzw. 300 PS)<br />
auch auf den Hybrid. Renault<br />
bringt im SUV-Bereich<br />
ebenfalls Neues. Der Kadjar<br />
positioniert sich von der<br />
Größe her zwischen Captur<br />
und Koleos. Der 4,45 Meter<br />
lange, 1,84 Meter breite<br />
und 1,60 Meter hohe Wagen<br />
soll gleichzeitig Kombi<br />
und Limousine sein. Er<br />
basiert auf dem Nissan<br />
Qashqai und soll ab dem<br />
Sommer bei den Händlern<br />
stehen. Zum Start sind ein<br />
1,2-Liter-Turbobenziner<br />
mit 130 PS oder ein Diesel<br />
Selbstzünder mit 110<br />
oder 130 PS vorgesehen.<br />
Hybrid und Dreizylinder<br />
folgen laut Hersteller erst<br />
später.<br />
Wie in Genf schon Tradition<br />
gab es natürlich<br />
auch für die Freunde von PS-Boliden<br />
allerhand, was die Augen leuchten lässt.<br />
Dabei lassen es nicht nur die bekannten<br />
Oberklassefahrzeuge wie Porsche, Ferrari<br />
oder McLaren unter der Haube richtig<br />
krachen. Mit dem Seat Leon Cupra<br />
ST (280 PS), Honda Civic Type R (310<br />
PS) und Ford Focus RS mit über 320 PS<br />
gibt es auch in der Mittelklasse schon<br />
entsprechende Rennflundern. Freilich ist<br />
das kein Vergleich etwa zum Lamborghini<br />
Aventador SV mit 750 PS, der in 2,8 Sekunden<br />
von null auf hundert beschleunigt.<br />
Nur geringfügig länger brauchen<br />
dazu der Ferrari 488 GTB mit 670 PS<br />
und der Porsche 911 GTS 3 mit 500 PS.<br />
Im Kräftemessen der Großen steht auch<br />
Audi mit dem neuen R8 gut da, den es<br />
mit bis zu 610 PS geben wird.<br />
Dass es auch mit Hybrid in dieser Klasse<br />
geht, bewies Koenigsegg. Der schwedische<br />
Hersteller zeigte den Regera,<br />
einen 1500 PS starken Plug-in-Hybrid<br />
mit drei Elektromotoren. Der schafft es<br />
in weniger als 20 Sekunden von 0 auf<br />
400 Sachen. Den Spaß muss man sich<br />
allerdings mindestens 1,9 Millionen US-<br />
Dollar kosten lassen.<br />
[rb]<br />
Facelift mit Stil –<br />
Der neue Mazda6 Kombi<br />
21
Spotlight<br />
Wenn das Recht die Technik bremst<br />
Selbstfahrende Fahrzeuge sind längst nicht nur für die großen Autokonzerne weltweit interessant. Auch neue<br />
Spieler betreten den Platz: Google tüftelt an einem solchen Fahrzeug herum – und Apple hat zumindest schon<br />
mal in Sachen Elektroauto seinen Hut in den Ring geworfen. Wer auch immer die Nase bei der Entwicklung<br />
autonomer Fahrzeuge vorne haben wird: Neben den unzähligen technischen Herausforderungen verursachen<br />
selbstfahrende Fahrzeuge auch rechtliche Schwierigkeiten.<br />
Das Problem beginnt schon bei handelsüblichen<br />
Assistenzsystemen: Was, wenn<br />
die Einparkhilfe nicht so funktioniert, wie<br />
sie soll, und beim Manövrieren andere<br />
Autos rammt? Was, wenn der an sich<br />
sehr nützliche Spurhalteassistent das<br />
Gegenteil tut und so einen Unfall verursacht?<br />
In Deutschland ist die Sache<br />
ziemlich eindeutig. Denn in der deutschen<br />
Straßenverkehrsordnung steht<br />
sinngemäß, dass der Fahrer jederzeit die<br />
Kontrolle über sein Auto haben muss –<br />
er ist selbst für alles verantwortlich.<br />
Nach deutschem Recht muss also der<br />
Fahrer immer selbst hinter dem Steuer<br />
sitzen und jederzeit in das Geschehen<br />
eingreifen können. Das heißt auch: Obwohl<br />
Assistenzsysteme wie Einparkhilfen<br />
den Vorgang rein technisch auch<br />
vornehmen könnten, wenn der Fahrer<br />
bereits ausgestiegen ist und sich etwa<br />
auf den Weg zum Parkscheinautomaten<br />
macht ist das rechtlich in Deutschland<br />
nicht zulässig. In anderen Ländern ist<br />
das anders. Die Welt ist in diesem Punkt<br />
ein juristischer Flickenteppich.<br />
„Was, wenn die Einparkhilfe<br />
nicht so funktioniert, wie sie<br />
soll, und beim Manövrieren<br />
andere Autos rammt?“<br />
„Kann ich dann doch<br />
gleichzeitig fahren und<br />
telefonieren? Ist das<br />
überhaupt erlaubt?“<br />
„Was, wenn der an sich sehr<br />
nützliche Spurhalteassistent<br />
das Gegenteil tut und so einen<br />
Unfall verursacht?“<br />
22
Der Würzburger Jura-Professor Eric Hilgendorf<br />
beschäftigt sich seit Jahren mit<br />
dem Thema, er gehört zur Projektgruppe<br />
Robotrecht, bei der Experten aus<br />
verschiedenen Disziplinen miteinander<br />
forschen. „Sich einfach in ein Fahrzeug<br />
zu setzen, ein Ziel einzugeben und sich<br />
dorthin chauffieren lassen – das lässt<br />
unser Rechtsrahmen nicht zu“, sagt er.<br />
Und sein Projektgruppen-Kollege Klaus<br />
Schilling, selbst Professor für Informatik,<br />
erläutert: „Hier ist das Recht ein regelrechtes<br />
Innovationshindernis.“<br />
„Das Problem könnte sein“, sagt Hilgendorf,<br />
dass bereits die nächste Generation<br />
von Fahrzeugen auch deutscher<br />
Premiumhersteller in Deutschland oder<br />
sogar ganz Europa nicht mehr mit allen<br />
vom Hersteller angebotenen Assistenzsystemen<br />
zugelassen werden können.<br />
Ein Stauassistent etwa, der selbst bei<br />
Stop-and-Go die Kontrolle über ein<br />
Fahrzeug übernimmt, damit sich der<br />
Fahrer ausruhen kann (was auch für<br />
Lkw-Fahrer in Sachen Lenkzeiten interessant<br />
wäre), ist nicht zulassungsfähig.<br />
Sich selbst bewegende Fahrzeuge gibt<br />
es natürlich auch jetzt schon, auch in<br />
Deutschland. Etwa in vollautomatisierten<br />
Hochregallagern oder in anderen<br />
Bereichen der Logistik. Aber: Diese dürfen<br />
sich nur in solchen abgeschlossenen<br />
Bereichen bewegen, in denen kein<br />
anderes Fahrzeug Zugang hat. Denn im<br />
Falle eines Unfalls stellt sich auch dann<br />
wieder die zentrale Haftungsfrage: Das<br />
deutsche Recht kennt natürliche und<br />
juristische Personen, die haften können,<br />
aber keine elektronischen.<br />
Beinahe alle Premiumhersteller arbeiten<br />
inzwischen an selbstfahrenden Fahrzeugen.<br />
Volvo testet schon jetzt autonome<br />
Prototypen im Stadtverkehr der schwedischen<br />
Metropole Göteborg. Ab 2017<br />
sollen sogar etwa 100 solcher Fahrzeuge<br />
dort für einen großen Massen-Praxistest<br />
unterwegs sein. Auf deutschen Straßen<br />
wäre so etwas nach gültiger Rechtslage<br />
völlig undenkbar. „Manchmal muss<br />
das Recht an die Technik angepasst<br />
werden“, so Hilgendorf, auch wenn dies<br />
Ausnahmen sein sollten.<br />
Die Haftungsfragen sind bei autonomen<br />
Fahrzeugen aber gar nicht so sehr der<br />
Knackpunkt, glauben die Robotrecht-<br />
Experten. Ob Hersteller, Programmierer,<br />
Verkäufer, Benutzer oder am Ende sogar<br />
die Maschine selbst – es wird sich eine<br />
rechtliche Regelung finden für den Fall,<br />
dass die Sensoren bei der Einparkhilfe,<br />
dem Spurhalte- oder Spurwechselassistenten<br />
nicht funktioniert haben, dass<br />
das System zur besseren Nachtsicht<br />
versagt und der Notbremsassistent zu<br />
spät den Bremsvorgang ausgelöst hat.<br />
Ein viel wichtigerer ungeklärter Punkt ist<br />
das Thema Datenschutz. „Das ist keine<br />
Lappalie wie manche denken“, sagt Hilgendorf,<br />
es handle sich um ein demokratisches<br />
Grundrecht. Weil jedoch autonome<br />
Pkw ohne das Sammeln von Daten<br />
über ihre Sensoren oder Eingabegeräte<br />
nicht auskommen, gibt es datenschutzrechtliche<br />
Probleme – und auch hier sehen<br />
die rechtlichen Grundlagen fast in jedem<br />
Land der Welt ein bisschen anders aus.<br />
Für die Autohersteller wieder eine riesengroße<br />
Herausforderung. Ist ein Auto<br />
vollgepackt mit Sensoren und Technik zur<br />
Datenerhebung, könnte der Fahrer natürlich<br />
technisch gesehen auch überwacht<br />
werden – der Arbeitgeber etwa könnte<br />
seine Arbeitnehmer in den Dienstwägen<br />
überprüfen, auch wenn es nach aktueller<br />
Rechtslage verboten ist. Sämtliche Fahrer<br />
könnten beispielsweise in Fahrzeugen mit<br />
Sprachsteuerung noch leichter abgehört<br />
werden – oder es werden Daten gesammelt,<br />
wer welche Geschäfte ansteuert, um<br />
ihn gezielter bewerben zu können.<br />
Der wohl heikelste Punkt bei autonomen<br />
Fahrzeugen aber ist die Cyber-Kriminalität.<br />
Manipulationen an Fahrzeugen sind<br />
physisch natürlich jederzeit möglich.<br />
Aber (teil)autonome Fahrzeuge, die<br />
ständig mit dem Internet verbunden sind<br />
und sein müssen, um all ihre Funktionen<br />
auch nutzen zu können, bieten auch ein<br />
Einfallstor für Viren, Trojaner und Schadprogramme<br />
aller Art. So könnten nicht<br />
bloß per Mausklick Unfälle provoziert,<br />
sondern auch ganze Autoflotten in Sekunden<br />
lahmgelegt werden.<br />
Man stelle sich Kriminelle vor, die an wenig<br />
befahrenen Straßen Autos per Laptop<br />
anhalten und die Türen entriegeln<br />
können – Räubern wären im wahrsten<br />
Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet.<br />
Und auch hierbei bleibt die Frage der<br />
Haftung: Wer kommt für durch Schadsoftware<br />
verursachte Unfälle, für Schäden<br />
an Leib und Leben, für Sachschäden<br />
auf? Die Cyber-Kriminellen werden nicht<br />
immer zu ermitteln sein. Haftet dann der<br />
Autobauer, der Internet-Provider oder<br />
doch wieder der Fahrer?<br />
Einfache Lösungen für all diese Probleme<br />
gibt es nicht. Aber gelöst werden müssen<br />
sie. Und weil die Gefahr besteht, dass<br />
die Autohersteller sich an Ländern wie<br />
den USA orientieren, in denen zumeist<br />
lockerere Vorschriften gelten, würden<br />
neue Fahrzeug-Generationen hierzulande<br />
dann entweder nur noch als abgespeckte<br />
Varianten verfügbar sein – oder aber in<br />
Vollausstattung zum vollen Preis, aber<br />
mit deaktivierten Funktionen. Die Politik<br />
muss also handeln, ehe der Verbraucher<br />
die Zeche zahlt.<br />
[jhs]<br />
„Darf ich, während das Auto<br />
automatisch einparkt, aussteigen<br />
und schon mal einen<br />
Parkzettel holen?“<br />
„Was passiert eigentlich mit<br />
all den Daten, die das Auto<br />
über mich sammelt?<br />
Sind diese sicher?“<br />
„Wie sicher sind die Systeme<br />
vor Angriffen von Hackern?<br />
Kann von außen mein Auto<br />
einfach lahmgelegt werden?“<br />
23
Company<br />
Das Netz wird dichter<br />
Mazda Mobil gibt weiter kräftig Gas: Häusler Automobile aus München ist der 300. Partner<br />
Die Erfolgsgeschichte von Mazda Mobil geht ungebremst weiter. Das Autovermietungs-Konzept für Mazda-<br />
Vertragshändler der CCUnirent System GmbH wächst seit dem Start Ende 2010 kontinuierlich weiter. Anfang des<br />
Jahres kam der 300. Partner hinzu: Häusler Automobile in München. Das Autohaus, mit mehreren Niederlassungen<br />
in und um München, ist erst seit Oktober 2014 Mazda-Händler. Mazda Mobil wollte die Geschäftsführung<br />
in ihrem Stammhaus aber unbedingt mit im Angebot haben.<br />
„Ein Kunde, der mit einem Mazda zu<br />
uns in die Werkstatt oder zum Service<br />
kommt, sollte auch mit einem passenden<br />
Ersatzfahrzeug wieder vom Hof fahren<br />
können“, sagt Gunter Hanke, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung von Häusler Automobile.<br />
Das Unternehmen hat neben<br />
Mazda auch noch Opel, Fiat und Honda<br />
im Angebot. „Aber wer mit einem Mazda3<br />
in unser Autohaus kommt, möchte<br />
in der Regel mit einem Fahrzeug „seiner“<br />
Marke mobil gehalten werden“, erläutert<br />
der Automobil-Experte.<br />
Häusler Automobile hat in und um München<br />
14 Standorte, die Zentrale ist in der<br />
Landsberger Straße unweit der Donnersberger<br />
Brücke und des Hauptbahnhofs –<br />
viel zentraler geht es in München kaum.<br />
Im Stammhaus verkauft das Unternehmen<br />
seit rund einem halben Jahr auch<br />
Mazda-Modelle. Dort ist bislang auch<br />
Mazda Mobil mit drei Fahrzeugen verfügbar,<br />
darunter auch der Mazda-Roadster<br />
MX-5. „Wenn wir Mazda auf weitere<br />
Niederlassungen ausweiten, dann auch<br />
mit Mazda Mobil“, sagt Hanke.<br />
Aktiv an Bestandskunden<br />
vermarktet<br />
Anders als viele andere Mazda Mobil-<br />
Partner richtet sich das Angebot nicht<br />
komplett an den freien Markt, sagt Hanke:<br />
„Wir haben uns bewusst aus dem Bereich<br />
der freien Vermietung zurückgezogen.“<br />
Dies könnten andere besser, auch wegen<br />
der Risiken des Geschäfts: „Wir haben in<br />
früheren Zeiten frei vermietet – und dann<br />
innerhalb kurzer Zeit vier Fahrzeuge durch<br />
Unterschlagung verloren“, sagt Hanke:<br />
„Um solche enormen Verluste schultern<br />
zu können, ist das Geschäft im Vermietbereich<br />
bei uns zu klein.“<br />
Doch durch die Vielzahl an Niederlassungen<br />
hat Häusler Automobile eine<br />
gewaltige Kundendatei: 50.000 aktive<br />
Kunden habe man, sagt Hanke, denen<br />
biete man Mazda Mobil auch aktiv an.<br />
„Nicht nur als Werkstatt- oder als Unfallersatzwagen“,<br />
stellt das Mitglied der<br />
Geschäftsführung klar, „auch einfach so,<br />
falls man mal sportlich unterwegs sein<br />
möchte oder einen Geländewagen fahren<br />
will“. Neben dem MX-5 hat Häusler Automobile<br />
auch den kompakten Mazda-<br />
SUV CX-5 im Mobil-Angebot.<br />
„Die Zusammenarbeit mit dem Team<br />
von CCUnirent ist top“, sagt Hanke, „das<br />
macht Spaß“. Man merke, dass „dort<br />
Profis am Werk sind“. Das sehen auch<br />
die Praktiker bei Häusler Automobile so.<br />
Alfred Traunfelder leitet die Abteilung<br />
„Häusler Rent“ im Stammhaus – dort<br />
vermietet er Autos aller Vertrags-Mar-<br />
24
ken, seit 2015 auch Mazdas. „Das sind<br />
tolle Autos“, sagt er, auch Stammfahrer<br />
anderer Marken hätten bereits Interesse<br />
gezeigt, beim nächsten Werkstattbesuch<br />
mal Mazda zu testen.<br />
Komfortables System<br />
Alfred Traunfelder ist seit 2007 bei<br />
Häusler Rent, er kennt sich im Vermietgeschäft<br />
aus. Für ihn als Mitarbeiter<br />
ist die Abwicklung der Miete bei Mazda<br />
Mobil einfach und unkompliziert. Ein<br />
Blick auf den Computer genüge, um<br />
dem Kunden genau sagen zu können,<br />
was ein Mazda in Kurzzeitmiete beispielsweise<br />
übers Wochenende kostet.<br />
„Das ganze System ist sehr komfortabel“,<br />
betont er.<br />
[ukw]<br />
Daten & Fakten<br />
Mazda Mobil ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
von Mazda Motors Deutschland und<br />
der CCUnirent System GmbH. Das Autovermietungs-Konzept<br />
für Mazda-Vertragshändler<br />
wurde bereits Ende 2010<br />
ins Leben gerufen, seitdem wächst die<br />
Zahl der angeschlossenen Autohändler<br />
stetig. Für Autohäuser bringt der Einstieg<br />
bei Mazda Mobil etliche Vorteile.<br />
Denn das Vermieten wird dank der<br />
technischen Umsetzung samt Software<br />
und Internet-Buchungsmöglichkeiten<br />
von der CCUnirent deutlich professioneller<br />
und einfacher – für Händler und<br />
Kunden. Für die Autohäuser kann sich<br />
das Vermieten auch über den Kreis der<br />
eigenen Werkstatt-Kunden hinaus zu<br />
einem weiteren Standbein entwickeln.<br />
Mazda Mobil Profi-Charter ist sozusagen<br />
der kleine Bruder von Mazda<br />
Mobil. Das zum Jahresbeginn 2014 gestartete<br />
Angebot richtet sich an Unternehmen.<br />
Die angebotene Langzeitmiete<br />
ist in vielen Fällen die bessere, weil flexiblere<br />
und kostengünstigere Alternative<br />
zu Leasing-Verträgen. Etwa 150 der<br />
300 Mazda Mobil-Partner sind auch bereits<br />
im Bereich Profi-Charter aktiv und<br />
können somit für ihre Firmenkunden<br />
das ganze Fuhrparkmanagement übernehmen.<br />
Die Autos werden für drei bis<br />
zwölf Monate gemietet, sie sind nagelneu<br />
– und die Kunden müssen sich, im<br />
Gegensatz zu gängigen Leasing-Verträgen,<br />
nicht um Wartung und Reparaturen<br />
kümmern und auch nicht bezahlen.<br />
» Ein Kunde, der mit einem Mazda zu uns in die Werkstatt oder zum Service kommt, sollte<br />
auch mit einem passenden Ersatzfahrzeug wieder vom Hof fahren können « Gunter Hanke<br />
Mehr Informationen auch im Netz unter www.haeusler.de oder www.mazda-mobil.de<br />
25
Impressum<br />
Business-Magazin für die Autovermietung<br />
11. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
CCUnirent System GmbH<br />
Thomas-Mann-Straße 16 - 20<br />
90471 Nürnberg<br />
Telefon: +49 911 480499-0<br />
Telefax: +49 911 480499-29<br />
info@ccunirent.com<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Jürgen Lobach<br />
Geschäftsführer der CCUnirent System GmbH<br />
Projektleitung:<br />
Maximilian Groll<br />
Bereichsleiter Marketing der CCUnirent System GmbH<br />
Anzeigendisposition:<br />
CCUnirent System GmbH<br />
Abteilung Marketing<br />
Tel.: +49 911 480499-70<br />
E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />
Redaktion:<br />
[jhs] Julian Horst jhs@kraftstoff-online.com<br />
[ukw] Uwe Koslowski ukw@kraftstoff-online.com<br />
[abu] Alexandra Buba abu@kraftstoff-online.com<br />
[rb] Ralph Bauer rb@kraftstoff-online.com<br />
Druck:<br />
Druckhaus Bollmann GmbH, Zirndorf<br />
Auflage:<br />
7.500 Exemplare<br />
Grafik/Layout:<br />
Daniel Elger / Südauswahl Dialog & Idee und Team Marketing CCUnirent System GmbH<br />
Bildquellen:<br />
Sofern nicht anders angegeben CCUnirent System GmbH<br />
Foto Editorial: Thomas Bönig<br />
Titel: BMW Group; Button: Composing Daniel Elger; Seite 06/07: Marc Weigert;<br />
Seite 08/09: iStockphoto/Alex Belomlinsky, TU München, BMW Group (2);<br />
Seite 10/11: fotolia/Oleksiy Mark, Daimler AG/Giancarlo Gobbi; Seite 12/13: flickr/<br />
CClicense/William Warby, CClicense/Mary Henderson/MKHmarketing, fotolia, Volvo<br />
Car Group; Seite 14/15: Marc Weigert, PS Team, Bildwerk Rieger/Christian Rieger;<br />
Seite 16/17: fotolia/eyetronic/Jan Becke, Daimler AG; Seite 18: Fotolia / Olly;<br />
Seite 19: Volvo Car Group, Mazda Motor Europe GmbH; Seite 20/21: PALEXPO Salon<br />
de l‘auto 2015/Gerard Chardonnens, Mazda Motor Europe GmbH, Automobil<br />
Lamborghini S.p.A.; Seite 22/23: Volvo Car Group (3); Seite 24/25: Häusler<br />
Automobile, Screenshots/Apple inc.<br />
Veröffentlichung:<br />
Das Magazin „Kraftstoff“ erscheint zweimal jährlich.<br />
In den mit Namen versehenen Beiträgen wird die Meinung der Autoren<br />
wiedergegeben. Sie erhalten den <strong>KRAFTSTOFF</strong> über die Marketingabteilung<br />
der CCUnirent System GmbH.<br />
Tel.: +49 911 480499-70<br />
E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />
CCAutovermietung, CC Rent a car, CC Lease a car und CCRaule<br />
sind Marken der CCUnirent System GmbH.<br />
Webseiten:<br />
www.kraftstoff-online.com<br />
www.ccunirent.com<br />
www.cc-rentacar.com<br />
Die nächste Kraftstoff-Ausgabe erscheint im Oktober 2015<br />
Kraftstoff Online-Archiv<br />
Auf www.kraftstoff-online.com<br />
finden Sie das komplette Archiv aller<br />
bisher erschienenen Ausgaben als<br />
PDF und eBook.<br />
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