KRAFTSTOFF 1.2015
Das Kundenmagazin vom ccunirent
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Business<br />
Offene Türen zu den globalen Märkten<br />
Die Autobranche in China boomt. Wie sichern sich deutsche Autobauer auch in Zukunft 80 Prozent<br />
des Marktanteils für hochpreisige Fahrzeuge und überzeugen anspruchsvolle Kunden weltweit? Welche<br />
Handelshindernisse hemmen heute noch den Freihandel in der Branche? Und welchen Einfluss haben diese<br />
Faktoren auf eine nationale Autovermietung?<br />
Die Strategie der deutschen Automobilindustrie<br />
geht im Moment voll auf:<br />
Seit Jahren besetzen die Autobauer<br />
die ausländischen Märkte mit Produktionsstätten<br />
und investieren gleichzeitig<br />
auch in ihre heimischen Werke. Auf<br />
diese Weise ist es ihr im vergangenen<br />
Jahr gelungen, die wertmäßige Produktion<br />
im Inland um real 4,5 Prozent zu<br />
steigern, allen vermeintlich verschlafenen<br />
Trends zum Trotz. Besonders bemerkenswert<br />
ist die Tatsache, dass die<br />
Exporte nach Russland aufgrund der<br />
dortigen Wirtschaftskrise zwar um 32<br />
Prozent regelrecht eingebrochen sind,<br />
dies aber überkompensiert werden<br />
konnte und am Ende die Ausfuhren der<br />
deutschen Autobauer um 6,5 Prozent<br />
gestiegen sind.<br />
Wichtige Wachstumsmärkte sind China<br />
– mit einem Exportplus von 20,2 Prozent<br />
für die deutsche Automobilindustrie<br />
– und die USA, wohin die deutschen<br />
Unternehmen im vergangenen Jahr 5,3<br />
Prozent mehr deutsche Fahrzeuge, Teile<br />
und Komponenten verkauft haben.<br />
Stark gestiegen sind nach der Krise<br />
auch die Ausfuhren in die westeuropäischen<br />
Märkte, etwa ins Vereinigte<br />
Königreich um 16,5 Prozent, nach<br />
Spanien (+23,2 Prozent) und nach<br />
Italien (+11,4 Prozent). „Die deutsche<br />
Automobilbranche ist im Ausland<br />
sehr breit aufgestellt – Rückgänge in<br />
einzelnen Ländern kann sie daher gut<br />
kompensieren“, weiß Eric Heymann,<br />
der als Senior Economist im Bereich<br />
Branchen, Technologie, Ressourcen bei<br />
Deutsche Bank Research in Frankfurt<br />
am Main seit Jahren unter anderem<br />
die Entwicklung der Automobilbranche<br />
analysiert. „Die deutsche Autoindustrie<br />
orientiert sich konsequent an dem,<br />
was der Kunden will, und damit hat sie<br />
Erfolg“, sagt er.<br />
Platzhirsch im Premiumsegment<br />
Die besondere Stärke der deutschen<br />
Autobauer ist traditionell die Oberklasse.<br />
„Die deutschen Hersteller sind<br />
Platzhirsch im Premiumsegment“, sagt<br />
der Analyst. Der Grund dafür ist auch<br />
die Zahl der Anbieter: Daimler, BMW und<br />
Audi jagen sich gegenseitig bei der Entwicklung<br />
innovativer Fahrzeuge und treiben<br />
damit den Fortschritt voran. Wäre<br />
die Lage für einen einzelnen Premiumhersteller<br />
komfortabler, würde dies auch<br />
das Innovationstempo deutlich bremsen<br />
und die Oberklassemodelle made in Germany<br />
im internationalen Vergleich weniger<br />
deutlich hervorstechen lassen.<br />
Überraschender als die Tatsache, dass<br />
die deutsche Oberklasse im Gesamtpaket<br />
aus Design und Komfort international<br />
punktet, ist die Erkenntnis, dass die<br />
deutsche Automobilindustrie auch im Vo-<br />
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