KRAFTSTOFF 1.2015
Das Kundenmagazin vom ccunirent
Das Kundenmagazin vom ccunirent
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Business<br />
Kommunikation 3.0:<br />
Service jenseits des Shitstorms<br />
Die Digitalisierung verändert das Kommunikationsverhalten von Kunden und Unternehmen sowie deren Erwartungen<br />
aneinander. Dabei gilt es, souverän mit negativen Bewertungen und Kommentaren im Internet umzugehen<br />
und sich gegen Ungerechtfertigtes professionell zu wehren. Aber nicht nur – denn die neue Transparenz<br />
verändert auch den Servicegedanken im Bereich der Autovermietung und Mobilitätsanbieter.<br />
„Versuch des Betrugs“, „Unverschämte<br />
Upsells“, „Falls keine Schäden an Leihautos<br />
aufgetaucht sind, noch gründlicher<br />
suchen, falls nichts Frisches zu<br />
finden, könnte man wohl die Alten vom<br />
Vormieter auf Kosten des Mieters instand<br />
setzen? Frechheit. Besser einen<br />
großen Bogen um diese Autovermietung<br />
machen!“, „als Lügner hingestellt“,<br />
„unseriöse Geschäftspraktiken“, „betrügerische<br />
Schadensabrechnungen“,<br />
„Der letzte Laden“, „Das nächste<br />
Mal nehme ich ein Pferd.“ – Es klingt<br />
nicht freundlich, wenn Kunden ihrem<br />
TITELTHEMA<br />
D.CONOMY<br />
Ärger über eine schlechte Dienstleistung<br />
im Internet Luft machen. Und sie<br />
tun dies immer häufiger.<br />
Bewertungsportale im Web boomen,<br />
längst ist die Empfehlung anderer viel<br />
wichtiger für die Kaufentscheidung geworden<br />
als etwa Testberichte oder gar<br />
Werbung. Was die Kunden als großartige<br />
Errungenschaft von Markttransparenz<br />
empfinden, wirkt sich für die betroffenen<br />
Unternehmen oftmals geradezu ruinös<br />
aus. Denn eine negative Bewertung<br />
hat eine enorme Wirkung und schreckt<br />
potenzielle Mieter reihenweise ab. Das<br />
wiegt umso schwerer, als in der Regel<br />
eher die unzufriedenen denn die zufriedenen<br />
Kunden ihre Sicht der Dinge<br />
im Netz kundtun. Das führt dazu, dass<br />
die Zahl der negativen Kommentare und<br />
Bewertungen immer weiter wächst und<br />
ein verzerrtes Bild davon vermittelt, wie<br />
zufrieden Kunden tatsächlich sind.<br />
Dringender Handlungsbedarf<br />
Für den einzelnen Mobilitätsdienstleister<br />
bedeutet dies, dass eine Hand voll<br />
unzufriedener Kunden über das Internet<br />
den ordentlichen Ruf, den das Unternehmen<br />
bis dato genoss, ruinieren<br />
können. Doch was lässt sich dagegen<br />
unternehmen? Rechtlich ist die Situation<br />
vergleichsweise klar, zumindest<br />
theoretisch. „Es gibt drei Hebel, an<br />
denen Sie ansetzen können, wenn Sie<br />
eine negative Bewertung löschen lassen<br />
wollen“, erklärt der Rechtsanwalt und<br />
Fachanwalt für Informationstechnologierecht,<br />
Arndt J. Nagel, aus München.<br />
„Sie müssen sich fragen: Enthält sie<br />
falsche Tatsachenbehauptungen? Enthält<br />
sie Schmähkritik oder ist sie noch<br />
von der Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt?<br />
Widerspricht sie den Statuten,<br />
die der Portalbetreiber gegebenenfalls<br />
selbst aufgestellt hat?“<br />
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