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RT & <strong>Club</strong> <strong>41</strong><br />
Tamsweg<br />
Geschichtliches<br />
& Persönliches<br />
zu Round Table<br />
und <strong>Club</strong> <strong>41</strong><br />
von Peter Pesec<br />
Ich habe im letzten Beitrag in Contakte<br />
kurz darauf hingewiesen, dass ich gerne<br />
einen Beitrag über Round Table und<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong> während der letzten 40 Jahre<br />
leisten würde. Der Artikel von Rainer<br />
Dorn im letzten <strong>Contacte</strong> sowie das<br />
grundsätzliche Ziel, ausgesprochen vom<br />
neuen nationalen Präsidenten Dieter<br />
Wagner in Tamsweg, haben mich darin<br />
bestärkt.<br />
Jeder Mensch braucht Herrschaft, viele<br />
wollen und manche können auch herrschen<br />
(Rainer Dorn). Dies war und ist<br />
seit Urzeiten so, der Mensch kann sich<br />
nur in „Gruppen“ behaupten, sich verteidigen<br />
und für den weiteren Bestand<br />
in der Zukunft sorgen (z.B. Wechselspiel<br />
zwischen RT und C<strong>41</strong>, Ziel von Dieter<br />
Wagner). Dies war auch mein Bestreben<br />
während meiner letzten Präsidentschaft<br />
in Graz und wird es auch immer bleiben.<br />
Menschen vereinen sich in Gruppen,<br />
wenn sie gemeinsame Grundlagen und<br />
Interessen haben und letztere verwirklichen<br />
wollen (die Faust ist stärker als<br />
ein Finger). Grundlagen sind z.B. geographische<br />
Nähe, gemeinsame Sprache,<br />
religiöse Übereinstimmung, geeignete<br />
Kommunikation, Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />
und Hilfestellung etc.<br />
Dies führte zur Stammesbildung, der<br />
Urform des „Vereines“, welche in weiterer<br />
Folge durch den Abgleich eigener<br />
Interessen zu größeren „Gebilden“ erweitert<br />
wurden und, größtenteils mit<br />
Gewalt, in Staaten mündete. Die Vereinigung<br />
von Staaten ergab Superstaaten<br />
(USA, UDSSR/GUS), welche noch heute<br />
das Sagen haben. Der enorme Aufschwung<br />
der Computer- und Satellitentechnik<br />
innerhalb der letzten 40 Jahre<br />
führte zur Kommunikation in Echtzeit.<br />
Die Globalisierung schritt fort, Kriege<br />
(vor allem finanzieller Art) werden über<br />
Internet geführt, im „Notfall“ gibt es<br />
auch noch militärische Interventionen.<br />
DNA-Analyse ermöglicht die Signatur<br />
jedes einzelnen Menschen, der gläserne<br />
Mensch scheint realisierbar. Über die<br />
letzten 40 Jahre möchte ich nun aus subjektiver<br />
Sicht meine Meinung äußern.<br />
Noch kurz Geschichte:<br />
Vereine (Interessensvertretungen) hat<br />
es schon immer gegeben. Den religiös<br />
motivierten Tempelrittern folgten die<br />
Freimaurer. Aber erst am 23. Februar<br />
1905 wurde ein <strong>Club</strong> neuer Art gegründet:<br />
der Rotary <strong>Club</strong> Chicago. Das<br />
Grundziel war die Pflege mitmenschlicher<br />
Freundschaft, der Gründer war<br />
der Rechtsanwalt Paul P. Harris. Mit<br />
der Gründung des RC Winnipeg in Kanada<br />
ist Rotary seit 1910 international,<br />
1911 wurden die ersten <strong>Club</strong>s in Europa<br />
(Dublin und London) gegründet. Rotary<br />
war auch der Urheber für die Gründung<br />
von Round Table (siehe später).<br />
Der erste Weltkrieg regte zum Nachdenken<br />
an, in den USA wurden zwei weiter<br />
<strong>Club</strong>s mit ähnlicher Denkart gegründet:<br />
Kiwanis ist auf Initiative von zwei Einwohnern<br />
der amerikanischen Stadt<br />
Detroit (Michigan) am 21. Januar 1915<br />
entstanden, dem Geschäftsmann Allen<br />
Brown und dem Herrenschneider<br />
Joseph Prance. Ziel war es, eine neue Organisation<br />
von Geschäftsleuten zu gründen,<br />
die neben dem kameradschaftlichen<br />
Umgang auch die Möglichkeit<br />
von Geschäftsbeziehungen unter Beachtung<br />
ethischer Werte bot. 1917 stellte<br />
sich Melvin Jones, Geschäftsmann aus<br />
Chicago, die einfache Frage, die die Welt<br />
verändern sollte: Was wäre, wenn die<br />
Menschen ihre Fähigkeiten zum Wohle<br />
ihrer Gemeinden einsetzen würden ?<br />
Lions <strong>Club</strong>s International hat heute<br />
46.000 <strong>Club</strong>s mit 1,35 Mio Mitgliedern.<br />
Am Anfang von Round Table stand<br />
ein junger Rotarier, Louis Marchesi aus<br />
Norwich in Mittelengland. 1926 gab es<br />
weltweite Rezession, monatelange Generalstreiks,<br />
Kriminalität und Gewalt,<br />
aufkeimenden Faschismus und Nationalismus.<br />
Die Jugend war besonders betroffen<br />
und Marchesi hielt einen Vortrag<br />
bei Rotary, um auf diese großen Probleme<br />
hinzuweisen:<br />
+ There are things we must do,<br />
+ there are things we can do<br />
+ there are things we should do.<br />
Er wurde nicht ernst genommen und<br />
formte selbst eine Gruppe, bestehend<br />
aus Zuckerbäckern, Mitgliedern<br />
aus allen sozialen Schichten und mit<br />
anderen Berufen. 1927 kam es zur<br />
Gründung des ersten Round Table Tisches,<br />
abgeleitet von König Arthurs<br />
Tafelrunde. Am Tage der Gründungsfeier<br />
prägte der damalige Prince<br />
of Wales bei der Eröffnung einer<br />
Wirtschaftsausstellung die schwerwiegenden<br />
Worte: ADOPT ADAPT<br />
Pastpräsident Rudolf Graggaber und Präsident Andreas Kößlbacher von Round Table mit<br />
Präsident Dr. Franz Lüftenegger und Pastpräsident Rupert Bogensperger<br />
Einmal Tabler<br />
Immer Tabler!<br />
Es hat bereits Tradition, dass die Mitglieder<br />
von <strong>Club</strong> <strong>41</strong> Tamsweg/Lungau<br />
und Round Table Tamsweg/Lungau<br />
nach der Wahl der neuen Präsidenten<br />
eine gemeinsame Kettenübergabe durchführen.<br />
Dieses Mal traf man sich, organisiert<br />
von Round Table, im Hotel „Grizzly<br />
RT & <strong>Club</strong> <strong>41</strong> (Fortsetzung)<br />
IMPROVE (anerkannte Werte und soziale<br />
Grundprinzipien, die ständig anzupassen<br />
und umzusetzen waren). Diese<br />
wurden von den „Tablern der ersten<br />
Stunde“ als Weg für Round Table erkannt<br />
und umgesetzt. Die Idee verbreitete<br />
sich sehr rasch, 1935 gab es bereits<br />
100 <strong>Club</strong>s, 1936 der erste <strong>Club</strong> aus dem<br />
europäischen Festland (Dänemark).<br />
1952 wurde der erste Tisch in Deutschland<br />
gegründet und 1955 erreichte RT<br />
auch Österreich, inmitten des gewaltigen<br />
Flüchtlingsstroms aus Ungarn, wo<br />
die Tabler um Viktor Straberger großartige<br />
Hilfe leisteten. Heute sind in rund<br />
60 Ländern über 40.000 Mitglieder aktiv.<br />
Österreich hat derzeit 50 Tische.<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong> gilt als die „Nachfolgeorganisation“<br />
von Round Table. Das unbedingte<br />
Ausscheiden im Alter von 40 Jahren<br />
stellte eine Fortsetzung der Aktivitäten<br />
mit erweitertem Altersrahmen, aber<br />
ähnlichen Zielsetzungen zur Diskussion.<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong> Österreich wurde 1978 gegründet<br />
und hat derzeit 35 Tische. Ich<br />
zitiere das Leitbild von <strong>Club</strong> <strong>41</strong> Österreich<br />
(Mitgliederverzeichnis):<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong> Österreich ist ein <strong>Club</strong> ehemaliger<br />
Mitglieder von Round Table und<br />
derer Freunde, mit dem Ziel, die unter<br />
Round Table begründeten Freundschaften<br />
zu erhalten und zu vertiefen.<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong> Österreich fühlt sich den Zielen<br />
und Idealen von Round Table - insbesondere<br />
dem Bekenntnis, dass jeder Verpflichtungen<br />
gegenüber der Allgemeinheit<br />
hat und der Aufgabe, die Moral im<br />
Resort“ in St. Margarethen, um in einem<br />
würdigen Rahmen die Kettenübergabe<br />
vorzunehmen. Mit dabei waren auch unsere<br />
Damen. Bei <strong>Club</strong> <strong>41</strong> übergab Rupert<br />
Bogensperger die Kette an den neuen<br />
Präsidenten Dr. Franz Lüftenegger, bei<br />
Round Table übernahm Andreas Kößlbacher<br />
das Präsidentenamt von Rudolf<br />
Graggaber. Die gemeinsame Kettenübergabe<br />
ist ein Zeichen dafür, dass in Tamsweg<br />
das Motto „Einmal Tabler, immer<br />
Tabler“ nicht nur auf dem Papier steht,<br />
sondern auch gelebt wird.<br />
Beide <strong>Club</strong>s haben in ihrem neuen Präsidentenjahr<br />
auch schon die ersten Events<br />
durchgeführt. So organisierte Round Table<br />
das Familienfest im Schlosspark von<br />
Tamsweg.<br />
<strong>Club</strong> <strong>41</strong>feierte mit vielen <strong>Club</strong>freunden<br />
aus Nah und Fern ein gelungenes AGM<br />
in Tamsweg. Ein Dankeschön an dieser<br />
Stelle noch einmal an alle, die mit uns<br />
gefeiert haben und die mit ihrer Anwesenheit<br />
das AGM zu einem Fest mit<br />
Freunden gemacht haben. Wir können<br />
auch bereits vermelden, dass wir aus dem<br />
Erlös für die Friedensflotte Lungau die<br />
Teilnahme eines Schiffes an der internationalen<br />
Fahrt für Frieden und Toleranz<br />
„Mirno More“ finanzieren können.<br />
Rupert<br />
beruflichen und gesellschaftlichem Leben<br />
zu fördern - verbunden und will durch<br />
Unterstützung von Service-Projekten und<br />
durch Förderung von Toleranz und gegenseitigem<br />
Verstehen zur Verbesserung<br />
der zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
auf nationaler und internationaler Ebene<br />
beitragen.<br />
Nach Einleitung und Geschichte nun<br />
konkret aus eigener Sicht und persönlich<br />
Erlebtem:<br />
Round Table für ein aufgewecktes<br />
Mitglied:<br />
Das Altersfenster beträgt für RT 18 bis<br />
40 Jahre! Mit 40 musst du ausscheiden<br />
(1 Jahr dazu ist manchmal möglich!)<br />
Ein Freund von RT möchte dich zum<br />
18<br />
19