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Stief, Klaus: Ablagern von Abfällen<br />

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kein o<strong>de</strong>r nur sehr geringer Zufluß von Fremdwasser.<br />

Um einen ungewollten Aufstau von Sickerwasser in <strong>de</strong>n <strong>Deponie</strong>körper dauerhaft<br />

zuverlässig und weitgehend wartungsfrei zu verhin<strong>de</strong>rn, muß für das Sickerwasser eine<br />

freie Vorflut vorhan<strong>de</strong>n sein. D.h. <strong>Deponie</strong>n müssen als Hoch<strong>de</strong>ponien o<strong>de</strong>r als<br />

Hang<strong>de</strong>ponien angelegt wer<strong>de</strong>n. Gruben<strong>de</strong>ponien haben keine freie Vorflut. Unkontrollierte,<br />

unsichtbare Sickerwasseraustritte sind nur schwer zu kontrollieren. Hoch- und Hang<strong>de</strong>ponien<br />

sind allerdings sehr erosionsempfindlich.<br />

Die Nutzung von Sand- und Kiesgruben, von Steinbrüchen und von ungeeigneten Tongruben als<br />

<strong>Deponie</strong>standort, um mit <strong>de</strong>m abgelagerten Abfall auch gleichzeitig Landschaftspflege zu<br />

erreichen, ist aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Grundwasserschutzes wohl nur in Ausnahmefällen zu<br />

verantworten.<br />

Für je<strong>de</strong>n <strong>Deponie</strong>standort sollte vorsorglich geprüft wer<strong>de</strong>n, wie sich Sickerwasser, das<br />

in <strong>de</strong>n Untergrund infiltriert, ausbreitet. Im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>planung ist dazu eine<br />

Simulation <strong>de</strong>r Schadstoffausbreitung erfor<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>r Annahmen für Menge und<br />

Zusammensetzung <strong>de</strong>r Sickerwässer zugrun<strong>de</strong>liegen müssen. Außer<strong>de</strong>m müssen die<br />

maßgeblichen Parameter <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s, durch die die Schadstoffausbreitung bestimmt<br />

wird, eingegeben wer<strong>de</strong>n. Dazu ist eine gründliche Erkundung <strong>de</strong>r geologischen und<br />

hydrogeologischen Gegebenheiten unerläßlich [Schnei<strong>de</strong>r und Tietze, 1987; Zipfel, 1988].<br />

Die Simulation für die Sickerwasserausbreitung muß entsprechend <strong>de</strong>n wasserwirtschaftlichen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im »Einzugsgebiet« <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> sowie entsprechend<br />

<strong>de</strong>r tatsächlichen Sickerwasserzusammensetzung nach Verfüllung <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> korrigiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Erst dann wird man in <strong>de</strong>r Lage sein, langfristig zuverlässige Vorkehrungen zur<br />

Beherrschung <strong>de</strong>nkbarer Sickerwasserableitungen in <strong>de</strong>n Untergrund zu planen und die<br />

notwendigen baulichen Maßnahmen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Stillegung <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong><br />

vorzunehmen.<br />

Für <strong>de</strong>n Nachbarschaftsschutz ist <strong>de</strong>r Abstand <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> von schützenswerten<br />

Gebieten, insbeson<strong>de</strong>re aber auch von Gebieten mit Wohnbebauung, sehr wichtig.<br />

Bun<strong>de</strong>seinheitliche Abstandsregeln sind auch im <strong>Deponie</strong>merkblatt [LAGA, 1979] nicht<br />

festgelegt. Es wird bisher im Rahmen <strong>de</strong>r Planfeststellung im Einzelfall geprüft, ob <strong>de</strong>r geplante<br />

Abstand zur Nachbarschaft ausreicht, um eine Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Wohles <strong>de</strong>r<br />

Allgemeinheit zu gewährleisten. Ohne Zweifel bietet aber ein größerer Abstand bei gleichen<br />

Betriebsmaßnahmen eine größere Sicherheit dieses Ziel zu erreichen, als ein kleinerer.<br />

3.2 <strong>Deponie</strong>basisabdichtungssystem<br />

Das <strong>Deponie</strong>basisabdichtungssystem besteht aus (von oben nach unten):<br />

Schutzschicht,<br />

Entwässerungsschicht (einschließlich <strong>de</strong>r Entwässerungsrohre),<br />

Dichtungsschicht (im Ausnahmefall mit Leck<strong>de</strong>tektionsschicht),<br />

Planum.<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik für die Dichtungsschicht ist die Kombinationsdichtung [August, 1986;<br />

Stief, 1984]. Eine Kunststoffdichtungsbahn wird unmittelbar auf eine mineralische<br />

Dichtungsschicht so aufgelegt, daß ein Preßverbund entstehen kann. Damit wer<strong>de</strong>n<br />

Fehlstellen in <strong>de</strong>r Kunststoffdichtungsbahn durch die mineralische Dichtungsschicht<br />

kompensiert, und die mineralische Dichtungsschicht wird durch die<br />

Kunststoffdichtungsbahn vor <strong>de</strong>m hoch belasteten Sickerwasser »geschützt«.<br />

Als Kunststoff für die Kunststoffdichtungsbahn ist PEHD am besten gegenüber einer<br />

breiten Palette an Chemikalien beständig. Das ist von großer Be<strong>de</strong>utung, wenn die<br />

Sickerwasserzusammensetzung nur sehr unsicher prognostizierbar ist, wie das<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch bei Hausmüll<strong>de</strong>ponien <strong>de</strong>r Fall ist. Die Dicke <strong>de</strong>r<br />

Kunststoffdichtungsbahn ist min<strong>de</strong>stens 2,0 mm. Es gibt aber eigentlich keinen<br />

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