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Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 2

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Kommentar: Annerkennung ist Trumpf - Der Kommentar - Rhein-Main-<strong>Zeitung</strong> - F...<br />

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15.05.2008<br />

Aktuell Rhein-Main-<strong>Zeitung</strong> Der Kommentar<br />

Kommentar<br />

Annerkennung ist Trumpf<br />

Von Heike Lattka<br />

13. Mai 2008 Vieles im Leben wird für allzu selbstverständlich angenommen. Wer einmal<br />

die eigenen Hilflosigkeit bei einem Wohnungsbrand o<strong>der</strong> Unfall mit eingeklemmten<br />

Menschen erlebt hat, <strong>der</strong> weiß, welche Erleichterung sich mit den ersten Hornsignalen <strong>der</strong><br />

Feuerwehr einstellt. Oft sind es nicht hauptamtliche Kräfte, die Unbekannten Hab und Gut,<br />

Leib und Leben retten. Es sind Menschen, die sofort an ihrem Schreibtisch alles stehen und<br />

liegen lassen und sogar oft nachts schlaftrunken <strong>aus</strong> dem Bett springen, wenn dies ein<br />

Einsatz von ihnen verlangt. Die bis in Ortsteile und Dörfer hinein gut organisierten<br />

freiwilligen Feuerwehren rücken bei Alarm <strong>aus</strong> und helfen Menschen in Not. Und dieser<br />

Dienst ist alles an<strong>der</strong>e als selbstverständlich.<br />

Dieses Ehrenamt kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Doch es wird aufgrund von<br />

Mitglie<strong>der</strong>schwund für die Wehren immer schwerer, die Tagesalarmbereitschaft von zehn<br />

Minuten sicherzustellen. Gegen diese Entwicklung sollten beson<strong>der</strong>s von Städten und<br />

Gemeinden, in <strong>der</strong>en Verantwortung die freiwilligen Feuerwehren stehen, offensiv<br />

vorgegangen werden. Doch ist dies immer <strong>der</strong> Fall? Wie gut man dort aufgestellt ist, hängt<br />

oft ab vom guten Willen und <strong>der</strong> Einsicht <strong>der</strong> politisch Verantwortlichen ab. Dieses<br />

Bewusstsein sei nicht überall gleich gut <strong>aus</strong>geprägt, sagen Fachleute. Dabei gebührt für<br />

die Kommunen kaum eine zweite Aufgabe in den nächsten Jahrzehnten stärkerer<br />

Aufmerksamkeit: Wer heute schläft und nicht zur Mo<strong>der</strong>nisierung seiner freiwilligen<br />

Wehren beiträgt, wird morgen zu den Verlierern zählen. Wenn <strong>der</strong> freiwilligen Feuerwehr –<br />

bedingt durch demographischen Wandel, mangelnden Anreiz als Alternative zum<br />

Wehrdienst und weite Strecken zwischen Arbeitsplatz und Einsatzort – noch mehr<br />

Wehrleute wegfallen, dann drohen bald große Engpässe.<br />

Wer glaubt, allein mit vergünstigtem Freibadeintritt junge Menschen für diesen<br />

gefährlichen Ehrendienst begeistert zu können, wird wohl nicht erfolgreich sein. Früh<br />

müssen Kin<strong>der</strong> für die Feuerwehr und ihre lebenswichtige Aufgabe interessiert werden.<br />

Und in <strong>der</strong> Gesellschaft gehört dieser Dienst am Nächsten unter täglichem Einsatz des<br />

eigenen Lebens ohne Vergütung noch stärker in den Mitteilpunkt gerückt. Denn kaum<br />

etwas mobilisiert Menschen stärker als gesellschaftliche Anerkennung. Vorurteilen gilt es<br />

entgegenzuwirken: Freiwillige Feuerwehren sind keine verstaubten Vereine, sie sind ein<br />

Rettungsverband von hohem Wert: Gäbe es die Helfer in Rot nicht, müssten wie in den<br />

Großstädten Berufsfeuerwehren die Alarmsicherheit sichern, bekämen die Kommunen eine<br />

Rechnung präsentiert, die sie in Cent und Euro teuer zu stehen käme.<br />

Zum Thema<br />

Der freiwilligen Feuerwehr fehlen die Kräfte


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15.05.2008<br />

Text: F.A.Z.<br />

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