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"Eine gute Sache für ganz Uri" Am kommenden ... - Korporation Uri

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"<strong>Eine</strong> <strong>gute</strong> <strong>Sache</strong> für <strong>ganz</strong> <strong>Uri</strong>"<br />

<strong>Am</strong> <strong>kommenden</strong> Freitag behandelt der <strong>Korporation</strong>srat den Snee-Vertrag. Alois Arnold,<br />

Präsident der <strong>Korporation</strong> <strong>Uri</strong>, nimmt Stellung zu den strittigen Punkten.<br />

Wenn der Vertrag über das Schutz- und Nutzungskonzept Erneuerbare Energien<br />

(Snee) zwischen dem Kanton <strong>Uri</strong> und den <strong>Korporation</strong>en zustande kommt, kann<br />

Klaus Schuler sein Kleinkraftwerk Aesch II im Schächental nicht bauen. Haben<br />

Sie Klaus Schuler im Stich gelassen?<br />

Alois Arnold: "Ganz im Gegenteil! In den Verhandlungen mit der Regierung haben wir uns<br />

stets für das Projekt von Klaus Schuler stark gemacht. Bis zum letzten Verhandlungstag.<br />

Leider konnte die Regierung in diesem Punkt nicht einlenken."<br />

Konnte oder wollte nicht?<br />

Alois Arnold: "Sowohl die Energieversorgung als auch der Schutz von Natur und<br />

Landschaft geniessen ein hohes öffentliches Interesse. Hier musste man einen<br />

praktikablen Ausgleich finden. <strong>Eine</strong> Konsequenz davon: In besonders schützenswerten<br />

Landschaftskammern wie dem hinteren Schächental – und übrigens auch auf Surenen –<br />

sollen keine neuen Wasserkraftwerke entstehen. Das trifft übrigens nicht nur Klaus<br />

Schuler sondern auch den Kanton. Er muss darauf verzichten, den Brunnibach zu<br />

nutzen."<br />

Im nicht minder schönen Isenthal dagegen darf der Sulztalerbach laut Snee<br />

genutzt werden. Warum?<br />

Alois Arnold: "Aus dem einfachen Grund, weil das schöne Isenthal nicht als<br />

schutzwürdige Landschaftskammer eingestuft wurde. Darum ist dort eine teilweise<br />

Nutzung möglich."<br />

Das Snee wurde in den Grundzügen vom Kanton erarbeitet. Zweimal hat die<br />

<strong>Korporation</strong> <strong>Uri</strong> nun schon mit dem Kanton verhandelt. Warum verhandeln Sie<br />

nicht noch ein drittes Mal, um nachzubessern?<br />

Alois Arnold: "Die Regierung hat klar signalisiert, dass von ihrer Seite her der<br />

Handlungsspielraum ausgereizt sei. Die Alternative zum jetzigen Snee-Vertrag ist also<br />

nicht ein neuer besserer Vertrag, sondern kein Vertrag."<br />

Wäre das so schlimm für die <strong>Korporation</strong> <strong>Uri</strong>?<br />

Alois Arnold: "Das Nein des <strong>Korporation</strong>srats zur ersten Version des Vertrags hat die<br />

Position unserer Verhandlungsdelegation gestärkt. Darum konnten wir im zweiten Anlauf<br />

wirklich das Maximum für unsere Bürgerinnen und Bürger herausholen. Meiner Meinung<br />

nach ist das Snee jetzt ein echtes Vorzeigeprojekt. Es bietet der <strong>Korporation</strong> <strong>Uri</strong> viele<br />

Vorteile."<br />

Welche konkret?<br />

Alois Arnold: "Die Laufzeit des Vertrags beträgt neu 40 Jahre. Erster Kündigungstermin<br />

ist einseitig nach 19 Jahren; danach ist der Vertrag alle fünf Jahre kündbar. Damit hat die<br />

nächste Generation wieder die volle Handlungsfreiheit. Kommt dazu: Bereits nach zehn<br />

Jahren wird ein Wirkungsbericht erstellt. Er ist ein wirksames Kontrollinstrument. Weiter<br />

kann die Windkraft nun ebenfalls genutzt werden – und zwar in Gebieten, die vom Bund<br />

oder von interkantonalen Gremien dafür ausgeschieden wurden. Verbessert haben wir<br />

schliesslich auch die finanzielle Abgeltung für unsere Verzichtsgewässer. Pro Jahr<br />

könnten wir so mit einem Mehrertrag von rund 320'000 Franken bei den Wasserzinsen<br />

rechnen, und zwar auf eine Konzessionsdauer von maximal achtzig Jahren. Hinzu<br />

kommen Dividenden und Energiebezugsrechte gemäss unseren Beteiligungen."


Aber nur wenn auch alle Projekte realisiert werden, oder?<br />

Alois Arnold: "Das stimmt. Aber was würde denn ohne Snee geschehen? Die <strong>Korporation</strong><br />

<strong>Uri</strong> könnte zwar versuchen ihre eigenen Gewässer zu nutzen. Aber das sind<br />

ausschliesslich Nebengewässer. Die meisten davon sind nicht wasserzinspflichtig, weil<br />

ihre Leistung unter 1000 Kilowatt liegt, oder sie bringen nur wenig Wasserzins, weil der<br />

maximale Wasserzins erst ab 2000 Kilowatt Bruttoleistung realisiert werden kann. Ohne<br />

Snee verliert die <strong>Korporation</strong> <strong>Uri</strong> also die Chance auf wertvolle Einnahmen. Diese<br />

Einnahmen helfen mit, unsere Beiträge für die Alpwirtschaft, für den Wald und für andere<br />

Projekte zu sichern."<br />

Was würde denn die Regierung tun, falls der Snee-Vertrag nicht zustande<br />

kommen sollte?<br />

Alois Arnold: "Sie würde wohl den Alleingang machen. Sie würde versuchen, die<br />

kantonseigenen Gewässer so gut wie möglich zu nutzen. Es sind Hauptgewässer; sie<br />

haben genug Leistung, um Wasserzinsen zu tragen. Das brächte dem Kanton im besten<br />

Fall jährlich 1 Millionen Franken ein. <strong>Eine</strong> schöne Summe, sicher, aber sie ist bedeutend<br />

kleiner als der Betrag von 1,8 Millionen Franken, der mit dem Snee möglich ist. Wir<br />

Bürger der <strong>Korporation</strong> und des Kantons sollten nicht leichtfertig darauf verzichten."<br />

Das Projekt von Klaus Schuler ist wohl nicht wasserzinspflichtig, oder?<br />

Alois Arnold: "Nein. Kommt dazu: Selbst ohne Snee-Vertrag hätte es einen schweren<br />

Stand. Die Hälfte des benötigten Wassers käme ja aus dem Niemerstafelbach, und der<br />

gehört dem Kanton. Er müsste also die Konzession erteilen. Ich meine: Wenn wir das<br />

Snee als Gesamtwerk fair beurteilen, dann ist es eine <strong>gute</strong> <strong>Sache</strong> für <strong>ganz</strong> <strong>Uri</strong>."<br />

Breite Abstützung angestrebt<br />

Laut kantonaler Energiestrategie soll bis 2020 die Stromproduktion aus der Wasserkraft<br />

von heute 1'550 GWh um 10 Prozent gesteigert und die finanziellen Erträge von rund 24<br />

Millionen Franken (Kanton, <strong>Korporation</strong>en, Gemeinden) um mindestens 25 Prozent erhöht<br />

werden. Gleichzeitig will <strong>Uri</strong> den Anteil der übrigen erneuerbaren Energien wie Erdwärme,<br />

Biomasse, Sonne und Wind von heute 5 auf künftig 25 Prozent erhöhen. Das Schutz- und<br />

Nutzungskonzept Erneuerbare Energien (Snee) soll helfen, diese Ziele zu erreichen.<br />

Gleichzeitig soll das Snee den Schutz von unberührten Landschaften und Gewässern<br />

sicherstellen.<br />

<strong>Am</strong> <strong>kommenden</strong> Freitag kommt der Snee-Vetrag, den der Kanton <strong>Uri</strong> und die <strong>Korporation</strong><br />

<strong>Uri</strong> – als Eigentümerin der meisten Urner Nebengewässer – ausgehandelt haben, vor den<br />

<strong>Korporation</strong>srat. Bei einem Ja soll der Vertrag bereits am 5. Mai der<br />

<strong>Korporation</strong>sgemeinde vorgelegt werden. «Wir haben lange überlegt, ob wir das<br />

Vertragswerk vor das Volk bringen wollen», sagt Alois Arnold, Präsident der <strong>Korporation</strong><br />

<strong>Uri</strong>. Der letzte Kick sei die Androhung des Referendums durch den Schächentaler<br />

Kraftwerkbetreiber Klaus Schuler gewesen. «Referendum hin oder her», sagt Alois<br />

Arnold, «es ist grundsätzlich richtig, dass ein Vertrag von solcher Tragweite durch einen<br />

Volksentscheid abgestützt ist.»

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