ausführlicher Bericht (pdf) - Staatliche Berufsschule I Fürth
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<strong>Bericht</strong> von der Frankreichfahrt im Oktober 2010<br />
Tagesbericht vom 27.September 2010<br />
Um 9.15 Uhr trafen wir in der Schulaula ein. Wir waren begeistert von der liebevollen<br />
und aufwendigen Dekoration der Franzosen. Es waren Bilder, Luftballons und<br />
Plakate die auf die 20jährige Zusammenarbeit zwischen Limoges und <strong>Fürth</strong><br />
aufmerksam machten. Auch Essen und Trinken war zur Begrüßung aufgebaut.<br />
Zusammen mit den französischen Schülern saßen wir uns in einem Stuhlkreis und<br />
hörten aufmerksam der Begrüßung der Schulleitung zu. Mme Prion veranschaulichte<br />
uns anhand von Bildern die Schule. Sie berichtete uns von den verschiedenen<br />
Ausbildungsbereichen der Schule.<br />
Auf einem Bild zeigte sie uns die gesamte Schulanlage, die eine Größe von 3000<br />
Hektar hat. Auf einem Teil der Fläche werden Blumen und Gemüse angepflanzt.<br />
Aber auch Tiere beleben einen großen Anteil der Fläche wie z.B. Kühe, Schafe und<br />
Schweine „cul noir“, die auf Deutsch soviel wie „Schwarzschweine“ heißen. Es gibt<br />
auch ein Reitzentrum, das von Schülern wie auch von allen andern Bürgern gegen<br />
Zahlung benutzt werden darf.<br />
Nach dem Mittagessen in der Mensa, trafen wir uns alle um 13.45 Uhr am Bus. Um<br />
14.00 Uhr fuhren wir los, in Richtung Oradour. Einige der französischen Schüler<br />
begleiteten uns mit ihren Lehrerinnen.<br />
Die Stadt wurde am 10. Juni. 1944 von einem schrecklichen Massaker der SS<br />
heimgesucht. Als wir im Dokumentationszentrum ankamen, wurden wir in zwei<br />
gemischten Gruppen aufgeteilt. Unsere Führung durch das Dokumentationszentrum<br />
wurde ausführlich erklärt. Es war etwas schwer, alle Informationen auf einmal im<br />
Kopf zu behalten. Als Warnung für das, was damals passierte, liefen wir durch die<br />
Ruinen eines damals blühenden Dorfes. Viele unserer Mitschüler waren sehr<br />
nachdenklich.<br />
Heute können wir das neue Dorf Oradour, nahe Limoges sehen und gleich daneben<br />
die Ruinen des zerstörten Dorfes.<br />
Tagesbericht vom 28. September 2010<br />
Als wir im Altenheim in Ambazac ankamen, waren wir Hauswirtschafterinnen erst<br />
einmal von der schönen Aussicht sehr angenehm überrascht, da die Menschen auf<br />
eine riesige Wiese mit Pferden schauen können, auf der sich auch ein See befindet.<br />
Wir wurden herzlich von einem Mann empfangen, der in dem Heim seit 27 Jahren<br />
arbeitet und für die Freizeitgestaltung der alten Leute verantwortlich ist.<br />
Das Heim wird von 140 Bewohnern bewohnt, davon sind 110 Frauen und 30<br />
Männer. Jeder Bewohner bekommt jede Woche eine Heimzeitung, in der das<br />
Wichtigste aus der vorherigen Woche steht. Es gibt in dem 1971 erbauten Altenheim<br />
auch einen kleinen Laden, in dem die Bewohner einkaufen können, die Einnahmen<br />
werden zur Finanzierung von Veranstaltungen verwendet. Es gibt auch einen<br />
Friseur- und Kosmetiksalon, dort bekommen die Bewohner einmal im Monat ihren<br />
Haarschnitt. Jeden Sonntag findet in dem katholischen Gebetsraum ein Gottesdienst<br />
statt, da aber nicht alle Bewohner in diesen Raum Platz haben, wird der Gottesdienst<br />
im Kinoraum Live übertragen. Auf jeder der fünf Etagen befindet sich ein<br />
sogenannter Medienraum, dort befinden sich ein Flachbildfernseher, ein Computer,<br />
ein Tisch und genügend Sitzmöglichkeiten. Es gibt eine extra Etage für<br />
Demenzpatienten, dort wohnen 10 Personen. Im Heim befindet sich auch eine<br />
hauseigene Wäscherei, in der die Wäsche vom eigenen Heim und die von einem<br />
anderen gewaschen und gebügelt wird. Das Angebot an Workshops ist im Heim
groß, denn die Menschen lernen mit Computern umzugehen, bauen und basteln viel,<br />
um die Feinmotorik nicht zu verlieren.<br />
Die Schüler des Nahrungsbereiches besichtigten derweil eine französische Bäckerei<br />
Als wir aus dem Bus ausgestiegen sind wurden wir sehr freundlich von dem Bäcker<br />
begrüßt. Der nette Herr zeigte uns einige seiner Maschinen z. B den großen Kessel,<br />
der bis zu 50kg aufnimmt, danach hatte er uns die Ausrollmaschine gezeigt, mit der<br />
er seine Teige ausrollt.<br />
Am meisten haben die Franzosen in ihren Bäckereien Weißbrote und eher selten<br />
Roggen und Vollkornbrote. Es gibt verschiedene Mehlarten wie z.B. Weizenmehl,<br />
Weizenmehl mit Sesam-, Sonnenblumenkörnern, Enzymen, Gerste und Leinsamen .<br />
Danach durften wir ein „Steinofenbaguette“ probieren, das sehr schöne lockere und<br />
große Poren hatte.<br />
Die Besichtigung in der Französischen Bäckerei hat uns allen sehr viel Spaß<br />
gemacht, wir konnten somit sehen wie es in einer Bäckerei außerhalb von<br />
Deutschland abläuft und waren sehr überrascht welche Unterschiede es gibt. Wir<br />
durften natürlich auch von den leckeren Süßigkeiten kosten und von dem frischen,<br />
selbstgemachten Brot.<br />
Dieser Ausflug wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.<br />
Die Schüler des Fachbereiches Kinderpflege besuchten die „Ecole Maternelle<br />
Charles Perrault“ in Ambazac In einem französischen Kindergarten gibt es keine<br />
Kindergartengruppen sondern Klassen. Die Kinder sind in altersgleichen Klassen<br />
aufgeteilt, dass heißt es gibt eine Klasse für die ganz kleinen, eine Klasse für die<br />
mittleren Kinder und eine Klasse für die sogenannten Vorschulkinder. Von Frau<br />
Pieper wurden wir in die Klassen eingeteilt.. In einer Klasse führten sie den Tanz mit<br />
dem Lied „Alle meine Entchen“ vor und lehrten die Kinder auf Deutsch „Guten Tag“<br />
zu sagen. In einer anderen Klasse, wurde ein Buch vorgelesen und dann wurde auch<br />
der Ententanz vorgetanzt. Dazu haben Lisa, Johanna, Jana, Julia und Patima das<br />
Lied gesungen.<br />
Von der Anleiterin des Kindergartens erhielten wir viele Informationen über das<br />
französische Vorschulsystem.<br />
Am Abend stieg die komplette Lehrer- und Schülerschaft nach dem Abendessen in<br />
der Mensa des Lycées Les Vaseix nochmal in den Bus und fuhr ca. 45 Minuten<br />
durch die ländliche Gegend des Limousin. Schließlich erreichten wir das kleine Dorf<br />
Flavignac und wurden dort von der Theatergruppe „Le pied de nez“ empfangen, was<br />
ungefähr dem deutschen Ausdruck „Ätschbätsch“ entspricht und laut Aussagen der<br />
beiden Schauspielerinnen bedeuten soll, dass man sich über die Leute lustig mache,<br />
die uns ärgern.<br />
Das Stück, dass uns die Clowns Biscotte und Talbot an diesem Abend aufführen ist<br />
ein Augenzwinkern bzw. eine Kritik an der Konsumgesellschaft. Da es nur mit<br />
wenigen Worten auskommt und ein Thema, das uns alle betrifft anspricht, ist den<br />
Schauspielern zufolge ein internationales Theaterstück.<br />
In einer alten Scheune nahmen wir also vor der Bühne unsere Plätze ein. Die<br />
Requisiten waren lediglich eine Wäscheleine, zwei Paravents, ein Einkaufswagen,<br />
einige Instrumenten und leere Waschmittelkartons und –flaschen. Gespannt und<br />
sichtlich amüsiert folgten wir alle dem Theaterstück, welches aus kurzen Dialogen,<br />
Songs, Tänzen, Musikstücken und auch Akrobatikeinlagen, wie Jonglieren oder<br />
Spagat bestand. Die Kritik an der Konsumgesellschaft wurde in der Hinsicht<br />
thematisiert, dass Biscotte sich von den vermeintlichen Angeboten im Supermarkt<br />
verleiten lässt und angeblich viel dabei spare, wenn sie viele Waschmittelflaschen<br />
auf einmal kaufe. Das die Kunden dabei oft hereingelegt werden, wird in einem Lied<br />
thematisiert, dass alle Supermärkte Frankreichs auf die Schippe nimmt und während
des Stückes immer wieder aufgegriffen wird. Ein zentraler Satz im ganzen Stück ist<br />
dabei „Tout va bien“ (dt.: „Alles ist OK“), den Biscotte immer wieder wiederholt, auch<br />
wenn ihre ständige Suche nach Rabatten und Angeboten sie manchmal in<br />
unangenehme Situationen bringt.<br />
Alles in allem haben wir einen sehr lustigen Abend verbracht und selbst wenn einige<br />
französische Worte gesprochen wurden, haben die Schüler den Sinn des Stückes<br />
verstanden und eine Menge Spaß gehabt. Im Anschluss unterhielt uns eine<br />
italienische Folkloregruppe noch mit ihrer Musik und ihrem Gesang, wobei es vielen<br />
Schülern schwer fiel still zu sitzen und einige nun selbst auf der Bühne getanzt<br />
haben. Bei Saft und süßen französischen Leckereien haben wir dann den sehr<br />
unterhaltsamen Abend ausklingen lassen.<br />
Tagesbericht vom 29. September 2010<br />
Heute fuhren wir nach Collonges La Rouge. Dort begrüßte uns eine<br />
Touristenführerin, die uns das Dorf und seine Geschichte vorgestellt hat. 400<br />
Menschen wohnen in dem kleinen Dorf. Das Sandsteindorf ist eines der schönsten<br />
Dörfer in ganz Frankreich. Es gibt nur zwei dieser Dörfer in Frankreich, die aus rotem<br />
Sandstein erbaut wurden. Die rote Farbe kommt von dem Eisen, das dieser enthält,<br />
dadurch rostet er und wird deswegen rot.<br />
Das schönste am Dorf ist, dass es genau so erhalten wird, wie es erbaut wurde.<br />
Auf der Rückfahrt besichtigten wir eine Töpferei in Meyssac<br />
Tagesberichtbericht vom 30.09.2010<br />
Am Nachmittag des 30.09.2010 fuhren wir gegen 14:00 Uhr in den Ort Sorges um<br />
das Trüffelmuseum Écomusée de la Truffe zu besichtigen.<br />
Das Museum befand sich im Obergeschoss des Gebäudes. Im unteren Bereich ein<br />
Souvenirladen.<br />
Als wir im Museum ankamen, wurden wir von einer Museumsführerin empfangen, die<br />
uns herum führte und uns nähere Informationen über das Museum und die Trüffel<br />
gab.<br />
Das Museum besteht seit 1982 wurde aber im Januar 2010 dort neu eröffnet. Der<br />
Trüffel selbst ist ein Pilz, der unterirdisch wächst. Dort benötigt er jedoch einen<br />
Baum, durch den er sich ernähren kann. Es entstehen Pilzfäden zwischen Trüffel und<br />
Baum. Auf der ganzen Welt gibt es 40 verschiedene Trüffelsorten. 6 Arten werden<br />
gezüchtet und verkauft. Es gibt auch Trüffel, die man nicht essen kann, jedoch nicht<br />
weil sie giftig sind sondern lediglich für Menschen ungenießbar sind.<br />
Im Anschluss an unsere Führung bekamen wir noch die Gelegenheit bei einer<br />
Verkostung in den Geschmack von Trüffel zu kommen.<br />
Tagesbericht vom 01.10.2010<br />
Ein zentraler Punkt in Limoges ist Place de St. Michel. Hier gibt es jeden Tag außer<br />
Montag einen Markt.<br />
In der Markthalle wird vieles verkauft wie z. B Obst, Gemüse, Fleisch, fisch, Nüsse<br />
und Pilze. Auch ganze Hasen hingen an der Wand, dass ist ein Zeichen für frische.<br />
Die lebendigen Krebse auf den Eis haben uns besonders beeindruckt. Es war eine<br />
schöne Erfahrung, so etwas gibt es bei uns in Deutschland nicht<br />
Am Nachmittag fuhren wir in das „Maison de L´êmail“<br />
Nach der Begrüßung haben wir uns einen Film angeschaut, der sehr interessant<br />
war. Wir haben die drei Ursprünge des sehr teuren Materials kennengelernt, die vor<br />
1500 Jahren vor Chr. in Ägypten, Griechenland und Italien entdeckt wurden. Die
Farben für die Herstellung bestehen aus Silizium, Soda und Pottasche.<br />
Anschließend durften wir selbst ein Medaillon herstellen.<br />
Das Emaillieren ist immer eine Überraschung, da man nie vorhersagen kann, wie das<br />
end Ergebnis der Farben wird. Nach Auftragen der Farbe wird das Ganze in einen<br />
Ofen mit ca. 800 Grad für wenige Minuten getan. Wenn man es aus dem Ofen raus<br />
nimmt und das bemalte Medaillon glänzt, ist es fertig. Natürlich durften wir auch<br />
selber ran und die Endergebnisse waren gar nicht schlecht.<br />
Tagesbericht vom 2.10.2010<br />
Frankreich ohne Paris ist wie Camembert ohne Baguette…<br />
Was wäre Frankreich ohne Paris, wo doch alle wichtigen Straßen nach Paris führen.<br />
Alles wird von Paris aus gesteuert und wer in Frankreich Karriere machen möchte,<br />
für den ist Paris keine schlechte Adresse.<br />
So machten wir uns am Samstagmorgen auf in die 12 Millionen Stadt. Zehn Stunden<br />
sollten wir Zeit haben, die wichtigsten Touristenattraktionen zu erlaufen. Auf unserem<br />
Wunschzettel der Sehenswürdigkeiten stand natürlich ganz oben der Eiffelturm, aber<br />
auch auf die Seine und die 2 bekanntesten Kirchen waren wir sehr gespannt.<br />
Nach vier Stunden Fahrt erreichten wir die Region „Île de France“, das Departement<br />
der französischen Hauptstadt. Aufgeteilt in fünf Gruppen à sechs Schülerinnen<br />
begaben wir uns zu unserer ersten Metrostation. Mit der U-Bahn ging es auf dem<br />
direkten Weg ins Zentrum, wo wir ein sehr interessantes Bauwerk anschauten.<br />
Centre Pompidou nennt sich dieses Kulturzentrum, in dem verschiedene<br />
Kunstausstellungen zu Gast sind. Auf dem Platz vor dem Gebäude hatten wir die<br />
Möglichkeit in unserer freien Zeit Kleinkünstlern bei ihren Vorstellungen zu zusehen,<br />
Postkarten zu kaufen und die Pariser Atmosphäre zu genießen.<br />
Auf unserem weiteren Weg zur Notre Dame auf der Île de la cité kamen wir am Hôtel<br />
de ville vorbei. Das ist nicht, wie wir dachten, das beste Hotel der Stadt, sondern das<br />
Rathaus. Leider konnten wir die Kirche nicht besichtigen, da die Schlange scheinbar<br />
endlos und unser Zeitplan sehr eng war. Am Fluss, der Seine, entlang liefen wir zum<br />
Louvre, dem Kunstmuseum Paris’. Nach einem Gruppenfoto vor der berühmten<br />
Pyramide, konnten wir die Sicherheitstaschenkontrolle passieren und unterirdisch<br />
das Gebäude durchqueren. Ein wunderschön angelegter Park, die Tulerien führte<br />
uns zur nächsten Metrostation.<br />
Die Metro verließen wir unterhalb des Stadtviertels Mont Marte. Mit einem funiculaire<br />
(Aufzug) am Hang konnten wir bequem bis vor die Kirche Sacre Coeur fahren. Von<br />
den Stufen vor der Kirche hatten wir einen wunderschönen Blick auf Paris. Bis zum<br />
Horizont reichen die Häuser der Großstadt, jedoch ist dort oben nicht viel von der<br />
Hektik des stressigen Pariser Arbeitsalltags zu merken. Danach ging es auch sofort<br />
weiter durch das Viertel Mont Martre, dann die Treppen hinunter bis zur Metrostation<br />
Abbesses. Unsere letzte Station sollte der Eiffelturm sein. Über zahlreiche Stufen<br />
gelangten wir bis an die Füße des 300m hohen Turmes. Noch einmal mehr fasziniert<br />
von der riesigen Stahlkonstruktion genossen wir die letzten Minuten unseres<br />
wunderschönen Abschlusstages in Paris. Müde, aber sehr glücklich fuhren wir mit<br />
der Metro wieder in Richtung Busparkhaus. Im Bus fielen wir alle in unsere Sitze und<br />
schliefen geschafft, aber glücklich ein.