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Zur differentiellen Wirksamkeit von psychosozialen ...

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Abhängigkeiten 3/2004<br />

Anzahl der Primärstudien<br />

Einbezogen wurden Studien zur <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> drei Gruppen kognitiv-behavioraler Therapien:<br />

Aversionstherapie und Training sozialer Kompetenz (TSK) als spezifische Behandlungsverfahren<br />

sowie Verhaltenstherapie als Breitbandtherapieprogramm (VT-B) mit mindestens zwei, in der Regel<br />

jedoch mehr als zwei Techniken. Die genaue Zahl der Studien und Gruppenvergleiche ist den<br />

zusammenfassenden Tabellen nicht zu entnehmen.<br />

Differentielle <strong>Wirksamkeit</strong><br />

<strong>Zur</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> TSK bei Alkoholabhängigen wurden zehn Kontrollgruppenvergleiche<br />

gefunden. Nur sieben berücksichtigten den Alkoholkonsum als Kriterium, hier<strong>von</strong> fanden fünf einen<br />

positiven Effekt. Bei vier <strong>von</strong> fünf Vergleichen konnten Verbesserungen im zwischenmenschlichen<br />

Bereich festgestellt werden. Prä-Post-Vergleiche wurden in acht Arbeiten berichtet, fünf da<strong>von</strong> mit<br />

dem Alkoholkonsum als Kriterium. Von diesen wiederum erzielten zwei positive Ergebnisse. Sieben<br />

Mal wurden Veränderungen im zwischenmenschlichen Bereich geprüft, alle mit positiven<br />

Ergebnissen. Die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Aversionstherapie wurde dreizehn Mal in<br />

Kontrollgruppenstudien überprüft. Zwölf hatten den Suchtmittelkonsum als Kriterium, zehn da<strong>von</strong><br />

berichteten positive Effekte. Andere Kriterien wurden nur in einigen wenigen Studien erfasst, fast<br />

alle ohne Erfolg. Prä-Post-Vergleiche wurden sieben Mal vorgenommen, da<strong>von</strong> fünf mit dem<br />

Suchtmittelkonsum als Kriterium. Hier<strong>von</strong> erbrachten drei Vergleiche ein signifikant positives<br />

Resultat.<br />

<strong>Zur</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> VT-B lagen 14 Studien vor, fast alle prüften mehr als eine<br />

Behandlungsbedingung. Alle, bis auf eine neuseeländische Studie, kamen aus Nordamerika. Nur vier<br />

nahmen einen Kontrollgruppenvergleich vor, die übrigen Prä-Post-Vergleiche. Je zur Hälfte wurden<br />

Alkoholabhängige und Problemtrinker (Alkoholmissbrauch) behandelt. In fast allen Studien war<br />

kontrolliertes Trinken das Therapieziel. Die Therapiedauer variierte zwischen 3 und 30 Wochen.<br />

Zum Kriterium Suchtmittelkonsum lagen die Ergebnisse <strong>von</strong> vier Kontrollgruppenvergleichen vor,<br />

zwei da<strong>von</strong> berichteten signifikante Verbesserungen. Prä-Post-Vergleiche lagen <strong>von</strong> 14 Gruppen vor,<br />

alle berichteten signifikante Verbesserungen. Dieses Ergebnis galt für beide Diagnosegruppen<br />

(Abhängigkeit und Missbrauch mit fünf bzw. neun Gruppen) und alle drei Settings (stationär,<br />

ambulant und ambulant/stationär mit zwei, zehn und zwei Gruppen). Für andere Kriterien lagen<br />

deutlich weniger Ergebnisse vor. Die Ergebnisse waren in der Mehrzahl ebenfalls positiv, aber nicht<br />

so konsistent wie beim Suchtmittelkonsum.<br />

Insgesamt waren demnach die Ergebnisse zum Suchtmittelkonsum durchweg positiv, unabhängig<br />

<strong>von</strong> Diagnose und Setting, und für Breitbandtherapie konsistent besser als für die spezifischen<br />

Treatments. Für die anderen Kriterien lagen weniger Befunde vor und die Ergebnisse sind auch nicht<br />

so positiv. Eine Ausnahme stellt das TSK dar. Hier konnten die angestrebten Verbesserungen im<br />

zwischenmenschlichen Bereich konsistent aufgezeigt werden.<br />

Die Metaanalyse <strong>von</strong> Berglund et al. (2003)<br />

Die Übersichtsarbeit <strong>von</strong> Berglund et al. besteht aus einem systematischen narrativen Review, das<br />

durch metaanalytische Ergebnisse ergänzt wird. Hierzu gibt es auch eine Buchpublikation (Berglund,<br />

Johnsson & Thelander, 2003), die aber für diesen Beitrag nicht zur Verfügung stand. Evaluiert<br />

wurden (a) Präventionsprogramme gegen gefährlichen Alkoholkonsum, (b) Entzugsprogramme, (c)<br />

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