Hauptmann-Thannhauser- Muskeldystrophie
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Abbildung 3 a, b:<br />
16-jähriger Patient mit <strong>Hauptmann</strong>-<br />
<strong>Thannhauser</strong>-<strong>Muskeldystrophie</strong><br />
infolge der Missense-Mutation<br />
R401C. Auffällig sind Lordose,<br />
Beugekontrakturen der Ellbogenund<br />
Hüftgelenke, humeroperoneal<br />
betonte Atrophien und beidseitige<br />
Scapula alata.<br />
and dystrophy". Im anglophonen<br />
Sprachgebrauch ist jedoch die Bezeichnung<br />
autosomal-dominante Emery-<br />
Dreifuss-<strong>Muskeldystrophie</strong> üblich [9].<br />
Phänotypisch sind die X-chromosomal<br />
rezessive Emery-Dreyfuss-<strong>Muskeldystrophie</strong><br />
und die <strong>Hauptmann</strong>-<strong>Thannhauser</strong>-<strong>Muskeldystrophie</strong><br />
nicht sicher<br />
unterscheidbar [3] (Tabelle 3, Abbildung<br />
3).<br />
Ab der 2., meist jedoch im Verlauf der<br />
3. Lebensdekade werden, zunächst<br />
überwiegend asymptomatisch, Herzrhythmusstörungen<br />
(Bradykardie,<br />
atrioventrikulärer Block I-III) auffällig.<br />
Das Risiko, im mittleren Lebensalter<br />
einen plötzlichen Herztod zu erleiden,<br />
ist hoch. Parallel zu den Überleitungsstörungen<br />
kann sich eine dilatative<br />
Kardiomyopathie manifestieren. [5].<br />
Da infolge einer progredienten dilatativen<br />
Kardiomyopathie das Risiko für ein<br />
Sick-Sinus-Syndrom oder ventrikuläre<br />
Tachykardien besteht, sollten die Patienten<br />
mit einem Schrittmacher mit<br />
zusätzlicher Defibrillatorfunktion versorgt<br />
werden. Aus den oben genannten<br />
Gründen ist die Anlage eines Herzschrittmachers<br />
schon bei asymptomatischen<br />
Patienten bei Auftreten von<br />
Sinus- oder av-Knotenstörungen zu<br />
empfehlen. Bei einem Teil der Patienten<br />
wird eine Herztransplantation<br />
erforderlich.<br />
Es erscheint sinnvoll, bei allen Mutationsträgern<br />
ab der 2. Lebensdekade<br />
mindestens jährlich eine 24-h-Holter-<br />
EKG-Untersuchung und eine transthorakale<br />
Echokardiographie durchzuführen.<br />
Beim Nachweis supraventrikulärer<br />
Überleitungsstörungen ist eine<br />
Antikoagulanzientherapie indiziert<br />
[4,5,8,10].<br />
Bisher sind mehr als 20 über das