Lieferungs- und Zahlungsbedingungen - bei Helmi-Sport
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INFO: CANOEFAHREN<br />
Da der in Deutschland übliche Begriff KANADIER (oder CANADIER) nicht eindeutig unter dem hier gemeinten Boot <strong>und</strong> dem<br />
Einwohner von CANADA unterscheidet, versuche ich möglichst oft den eindeutigen englischsprachigen Begriff CANOE zu verwenden<br />
- auch wenn er für unsere Ohren etwas fremd klingt. Auf jeden Fall handelt es sich <strong>bei</strong>m CANOE um eine Unterart vom<br />
deutschsprachigen KANU, das KAJAK <strong>und</strong> CANOE in einem Oberbegriff zusammenfasst.<br />
Generelle Eigenschaften von Canoes:<br />
- Canoes sind geräumig <strong>und</strong> meist komplett offen. Unterschiedliche Sitzpositionen sind während der Fahrt wechselbar.<br />
- Canoes können extrem leicht (ab 17kg <strong>bei</strong>m Familien-Tandemcanadier) <strong>und</strong> trotzdem stabil sein. Das ultraleichte Kevlar-<br />
Hartschaum-Canoe kann man/frau allein auf den Schultern tragen <strong>und</strong> spart den teuren <strong>und</strong> schweren Bootswagen.<br />
- Canoe-Paddler sitzen hoch über dem Wasser <strong>und</strong> haben einen guten Überblick über die Paddelstrecke <strong>und</strong> Landschaft.<br />
- Es gibt ein enormes Repertoire an Paddeltechniken für Wanderfahrer. Das motiviert <strong>und</strong> wird nie langweilig.<br />
- Canoe-Paddler müssen im Urlaub keine Unmengen an kleinen Beutelchen tragen, um diese der Reihe nach durch enge Luken<br />
zu stauen. Sie legen einfach zwei riesige Canoe-Rucksäcke ins Boot, in denen das komplette Urlaubsgepäck verstaut ist.<br />
- Sie wollen oft zu zweit, manchmal allein <strong>und</strong> gelegentlich mit einem Kind als Gast fahren? Das erfordert zwar auch im Canoe<br />
heftige Kompromisse (Solo-Tandem), wäre aber höchstens mit Spezial-Kajaks im Einzelfall machbar.<br />
Wie finde ich das richtige Boot für mich?<br />
1.Schritt : Wer fährt mit?<br />
Für Solofahrten suchen Sie sich ein Solocanoe (=Einercanadier) aus. Diese gibt es in reichlicher Auswahl.<br />
Ein Zweierteam kauft sich ein Tandemcanoe. Ein Solocanoe ist für zwei Personen nicht geeignet.<br />
Zwei Erwachsene mit Kindern brauchen mehr Platz <strong>und</strong> Tragfähigkeit. Unterscheiden Sie zwischen Gepäck- <strong>und</strong> Personenzuladung.<br />
Gepäck liegt tief im Bootsschwerpunkt <strong>und</strong> bewegt sich nicht. Zusätzliche Mitpaddler erhöhen den Schwerpunkt<br />
<strong>und</strong> bringen Unruhe ins Boot. Kinder, die noch nicht mitpaddeln, sitzen auf Schaumsitzen auf dem Bootsboden. Das ist für alle<br />
Insassen optimal. Wollen <strong>und</strong> können die Kinder mitpaddeln, so werden zusätzliche Sitzbänke montiert. Bedenken Sie, dass<br />
Paddeln in der Bootsmitte für Erwachsene schnell langweilig wird. Fragen Sie sich, bis zu welchem Alter die Kinder im Elternboot<br />
auf mittleren Plätzen tatsächlich mitfahren werden.<br />
Wollen Sie das Boot allein <strong>und</strong> zu zweit nutzen, so müssen Sie von vornherein einen Kompromiss eingehen. Wenn Sie häufig<br />
allein fahren, kaufen Sie lieber gleich ein Solocanoe. Sie werden es nach einigen Solofahrten im Tandemcanoe ohnehin tun.<br />
Entscheiden Sie sich dennoch für Solofahrten im Tandemcanadier, so wählen Sie wenigstens die leichteste Ausführung, die<br />
erhältlich ist. Das Boot sollte dann in der Mitte sehr schmal sein <strong>und</strong> viel Tumblehome (= der Süllrand ist deutlich schmaler als<br />
die größte Bootsbreite) haben.<br />
2.Schritt : Form aussuchen<br />
Bestimmen Sie das Haupteinsatzgebiet. Wählen Sie ein Boot für eine Gewässerart, die Sie tatsächlich befahren werden. Wollen<br />
Sie später in Ihrer Canadierlaufbahn einmal Wildwasser befahren, so berücksichtigen Sie dies <strong>bei</strong> Ihrem Erstboot lieber noch<br />
nicht. Sie werden zu gegebener Zeit feststellen, dass Sie dazu ein völlig anderes Boot aus einem anderen Material mit anderer<br />
Ausstattung brauchen.<br />
Als Canoe-EinsteigerIn fragen Sie sich, wie schnell Sie Technik lernen. Sind Sie sportliche Bewegung gewohnt, so greifen Sie<br />
ruhig zu einem „Fortgeschrittenenboot“. Sie blockieren sich sonst selbst <strong>und</strong> verlieren schnell den Spaß am Canadierfahren<br />
in einem trägen „Einsteigerboot“. Verlässt Sie schnell der Mut, wenn es einmal nicht so richtig klappt, so greifen Sie dagegen<br />
zum soliden Allro<strong>und</strong>er mit satter Wasserlage. Sind Sie ein Team mit extrem unterschiedlichen Voraussetzungen, so ist oft das<br />
sportlichere Boot die bessere Wahl, um des dem „Technischen Leiter“ des Teams etwas einfacher zu machen. Sie sollten dann<br />
aber betont langsam die Anforderungen an Ihr Fahrkönnen steigern: Badeteich, kleiner See ohne Wind, kleiner See mit leichtem<br />
Wind, träger Fluss, mittelschneller Fluss ohne Hindernisse <strong>und</strong> Schiffahrt... Steigern kann man/frau sich immer noch.<br />
Gerade zaghafte EinsteigerInnen werden oft zum versierten „Super-Paddler“, wenn man es betont langsam angehen lässt.<br />
Die Bootsform gibt erste Auskünfte über die voraussichtlichen Fahreigenschaften:<br />
Bootslänge: je länger, desto richtungsstabiler <strong>und</strong> flotter, aber auch Technikbedarf auf engen Gewässern<br />
Wasserlinienbreite: je breiter, desto wendiger, tragfähiger <strong>und</strong> anfangsstabiler, aber auch träger <strong>und</strong> langsamer<br />
Bootsbreite: je breiter, desto tragfähiger, unbequemer zu paddeln <strong>und</strong> zu tragen, schwerer <strong>und</strong> im Rumpf instabiler<br />
Form der Kiellinie: je gerader, desto richtungsstabiler, schneller, windunempfindlicher, aber nicht einfach in der Strömung<br />
Form der Kiellinie: je mehr aufgebogen, desto sicherer <strong>und</strong> wendiger in der Strömung, aber auch nervöser <strong>und</strong> langsamer<br />
1. Skizze Stabilität <strong>bei</strong>m KASTENRUMPF von links nach rechts:<br />
Ein kastenförmiger Spant mit breitem, flachen Bootsboden hat eine große Anfangsstabilität. Sie brauchen viel Kraft <strong>und</strong> Gewicht,<br />
um das Boot aus der Normallage in die Seitenlage zu bringen.<br />
Gleichzeitig ist die Endstabilität, d.h. die Stabilität in der Seitenlage extrem gering.<br />
Ein solches Boot ist ideal für Anfänger, die Anfänger bleiben wollen. Das ist sinnvoll <strong>bei</strong>m Angeln, Bootsverleih, als Vereinsboot<br />
<strong>und</strong> für Behindertenar<strong>bei</strong>t. Kastenrumpfboote haben <strong>bei</strong> kurzer Bauweise extrem hohe Zulademöglichkeiten. Überlegen Sie, ob<br />
das für Sie ein Vorteil ist. Das ist z.B. gut, wenn Sie mit viel Beladung auf kleinen <strong>und</strong> flachen Flüssen unterwegs sind.<br />
HELMI-SPORT 34