Lieferungs- und Zahlungsbedingungen - bei Helmi-Sport
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Polyethylen (PE):<br />
Warm verformter Kunststoff = Thermoplast. Soll im untersten Preissegment die brüchige Glasfaser ersetzen. Hat sich im Verleih<br />
<strong>und</strong> Vereinseinsatz als Standard durchgesetzt, weil die nahezu unendliche Bruchelastizität dort wichtig ist. Allerdings werden<br />
die Vorteile der Elastizität im Privateinsatz kaum genutzt <strong>und</strong> die Nachteile (Kratzempfindlichkeit <strong>und</strong> hohes Gewicht) fallen<br />
deutlich auf. Hersteller, die in das lukrative Verleihgeschäft wollen, müssen auch in Zukunft PE anbieten.<br />
ABS-Kunststoffe (Royalex®):<br />
Warm verformter Kunststoff = Thermoplast. ABS-Platten werden mit UV-beständiger PVC-Versiegelung umhüllt, mit PU-Schaum<br />
versteift <strong>und</strong> im Tiefziehverfahren geformt. Ergibt eine ähnlich gute Bruchelastizität wie PE, ein ähnliches Gewicht wie hochwertige<br />
Glasfasergewebelaminate <strong>und</strong> eine ausreichende Rumpfsteifigkeit. Mittlerweile gibt es eine gute Formauswahl an Royalex®-<br />
Canoes. Jedoch eignen sich die materialbedingten dicken, r<strong>und</strong>en Spitzen eher für fließende Gewässer.<br />
4.Schritt : Design<br />
Erst wenn alle anderen Punkte stimmen, sollten Sie die Optik berücksichtigen. Können Sie sich mit der Ausführung des geeigneten<br />
Bootes nicht anfre<strong>und</strong>en, so nehmen Sie einfach das zweitbeste Canoe. Bedenken Sie, dass Top-Boote ein „Nutzdesign“<br />
haben. Eines Tages werden Sie wissen, was sich der Bootsbauer <strong>bei</strong> der optischen Erscheinung gedacht hat.<br />
Welche Bootsform ist für meinen Zweck geeignet?<br />
Bugform:<br />
Ein scharf geschnittener Bug teilt das Wasser sauber, ohne große Wellen zu produzieren.<br />
Er ist erste Wahl <strong>bei</strong> einem Tourencanoe, das effizient <strong>und</strong> gleichmäßig angetrieben<br />
werden soll. Die Reibung ist minimal, die Führung im Wasser perfekt. Korrekturen im<br />
Geradeauslauf beschränken sich auf ein Minimum. Dieser Bug passt gut zu einem Canoe<br />
mit geringem Kielsprung.<br />
Ein r<strong>und</strong>er Bug bleibt beweglich <strong>und</strong> agil in der Strömung, verhindert tiefes Eintauchen<br />
in Strömungswellen bestmöglich <strong>und</strong> bringt dem Canoe von Anfang an viel Auftrieb im<br />
Verhältnis zur Bootslänge. Dieser Bug passt gut zu agilen Kleinfluss-/Wildwassercanoes<br />
mit großem Kielsprung.<br />
Kielsprung:<br />
Ein Canoe ohne Kielsprung bedeutet eine lange Wasserlinie im Verhältnis zur Bootslänge.<br />
Es wird die maximale Tourengeschwindigkeit erreicht. Eine lange Wasserlinie bringt<br />
auch ein minimales Bedürfnis nach Korrekturen mit sich. In Kombination mit schlanken,<br />
r<strong>und</strong>en Rümpfen erfordert der geringe Kielsprung allerdings auch eine fortgeschrittene<br />
Kurventechnik mit Ankanten.<br />
Ein Canoe mit viel Kielsprung bedeutet eine kurze Wasserlinie im Verhältnis zur Bootslänge.<br />
Es wird die maximale Drehfreudigkeit in der aufrechten Wasserlage erreicht. Das<br />
erfordert viele Korrekturen. Dafür können Sie Ihre Meinung über den besten Kurs noch<br />
in letzter Sek<strong>und</strong>e ändern.<br />
Ein Canoe mit moderatem Kielsprung steht zwischen den Welten.<br />
Rumpfform:<br />
Ein Canoe mit stromlinienförmigem Rumpf ist schnittig, effizient, schnell, komfortabel zu<br />
paddeln <strong>und</strong> wenig korrekturbedürftig. Die asymmetrische Rumpfform hält das Canoe in<br />
unterschiedlichsten Geschwindigkeitsbereichen in der idealen Wasserlage.<br />
Ein Canoe mit bauchigem Rumpf hat die maximale Tragfähigkeit <strong>und</strong> Anfangsstabilität im<br />
Verhältnis zur Bootslänge. Es dreht leicht, aber auch ständig. Die optimale Wasserlage<br />
hat es nur <strong>bei</strong> geruhsamer Fahrt. Ein weiteres Beschleunigen wird mit Wellenbildung<br />
<strong>und</strong> Saugeffekten belohnt.<br />
Rumpfseitenform:<br />
Tumblehome: Der Süllrand ist schlanker, als die Wasserlinienbreite. Das Boot liegt also<br />
stabil auf dem Wasser, aber der Seitenwechsel <strong>bei</strong>m Paddel ist einfacher <strong>und</strong> schneller.<br />
Ideal <strong>bei</strong>m Solocanoe, <strong>bei</strong> dem man/frau in der größten Bootsbreite sitzt. Im Tandem<br />
geht natürlich Stauraum verloren.<br />
Flare: Der Süllrand ist breiter als die Rumpfseiten. Das bringt Auftrieb in die Steven,<br />
ohne den Fahrtwiderstand zu erhöhen. Ideal für Canoes, die mit voller Beladung durch<br />
große Wellen fahren müssen. Im Tandem wird der Seitenwechselkomfort durch den<br />
Flare jedoch eingeschränkt.<br />
Hinweise zur Bootsbewertung mit unserem Sternchensystem:<br />
Die Erklärung des Sternchensystems finden Sie auf Seite 8 in diesem Katalog. Hier finden Sie zusätzlich die Canoe-spezifischen<br />
Begriffe:<br />
Wildwassertour:<br />
Flüsse bis WW2 mit viel Platz für große Canoes oder Wandergewässer mit gelegentlichen, auch wuchtigen Stromschnellen.<br />
Paddler leicht/schwer:<br />
Die Auswirkung der Paddlergewichte auf den Bootstrimm. 50kg sind leicht, 75kg mittel, 100kg <strong>und</strong> darüber sind schwer.<br />
Drehen:<br />
Drehen des Bootes mit einfachsten Mitteln (Heckhebel/Heckziehschlag). Sollte jeder Einsteiger möglichst schnell lernen.<br />
Carven:<br />
Drehen des Bootes durch Aufkanten <strong>bei</strong> geringstmöglicher Bremse in der Vorwärtsfahrt. Das Boot fährt wie auf einer Schiene<br />
um die Kurve. Das Heck schleudert nicht. Dazu braucht das Canoe eine Führungskante <strong>und</strong> Richtungsstabilität.<br />
HELMI-SPORT 36