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PRäKOLUMBISCHE KUNST AUS COSTA RICA C - Kulturmagazin ...

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osta Rica, kaum größer als die Schweiz, hat insgesamt 3,5<br />

Millionen Einwohner. Indigenas machen davon mit etwa 25.000<br />

weniger als ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Erst 1992<br />

Cerhielten sie die Bürgerrechte und erst seit 1994 dürfen sie an den<br />

Wahlen teilnehmen. Im 16. Jahrhundert eroberten die Spanier das Land<br />

kriegerisch und schleppten viele Krankheiten ein, welche die etwa<br />

200.000 indigenen Einwohner drastisch dezimierten. Die Nachfahren<br />

der Eroberer werden Kreolen genannt und stellen heute die größte<br />

Bevölkerungsgruppe.<br />

Costa Ricas Klimazonen werden nicht nur vom Pazifik und dem<br />

Karibischen Meer bestimmt, sondern vor allem durch die Gebirgszüge,<br />

die von Nordwesten nach Südosten das Land durchziehen. Durch diese<br />

Längsteilung unterscheidet man drei Klimazonen: Die Hochebene<br />

des Valle Central, der atlantischen Klimabereich und Guanacaste als<br />

trockenste und heißeste Provinz Costa Ricas.<br />

In Costa Rica fehlt Großarchitektur in Stein oder Lehm, wie sie das<br />

Antlitz Mesoamerikas oder des Zentralen Andenraums prägt. Um<br />

so mehr beeindrucken die in den Gräberfeldern zutage geförderten<br />

Beigaben durch Fülle, Formenvielfalt und künstlerische wie technische<br />

Qualität: Die altindianischen Kulturen Costa Ricas werden am<br />

besten durch ihre Kleinkunst repräsentiert. Die bei weitem größte<br />

archäologische Region Costa Ricas ist das Zentrale Hochland und die<br />

Atlantische Wasserscheide. Es ist ein Verbund von vier oder gar fünf<br />

geographischen Teilgebieten, die aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten<br />

der archäologischen Artefakte gemeinsame kulturelle Traditionen<br />

aufweisen.<br />

In der Zeit um 500 n.Chr. lagen die Siedlungen häufig auf Bergterrassen,<br />

die besonders fruchtbar und gut zum Anbau von Feldfrüchten geeignet<br />

waren. Es sind der Anbau von Mais, Palmfrüchten, Bohnen, Süßkartoffeln<br />

und Rauschmitteln belegt, letztere wurden bei zeremoniellen Anlässen<br />

Präkolumbisc<br />

aus Costa Rica<br />

konsumiert. Aus dieser Zeit stammen auch die sogenannten „Tripods“,<br />

hohe Trinkgefäße auf drei Beinen, die häufig plastische Applikationen<br />

aus der Welt der Mythen besitzen. Die Standbeine der Tripods tragen<br />

menschliche oder tierische Phantasiegestalten, Vögel, Monster oder<br />

auch das Abbild eines Schamanen.<br />

Um 700-800 n.Chr. kam es schließlich zum Umbruch, spürbar am<br />

Wechsel von rechteckigen Hausgrundrissen zu Rundhäuser. Die<br />

dazugehörigen Bestattungen waren so genannte „Steinkisten-Gräber“,


he Kunst<br />

die aus sorgfältig zugerichteten Steinplatten errichtet wurden. Wie<br />

schon in den Perioden zuvor wurden Gräber innerhalb der Häuser, wie<br />

auch auf Friedhöfen in der nahen Umgebung angelegt. Etwa gleichzeitig<br />

gelangte die kolumbianische Gold-Kupfer-Metallurgie nach Norden.<br />

Bis zur Ankunft der Spanier änderte sich daran nur wenig.<br />

Die Ausstellung entführt den Besucher in die Bergnebel- und Regenwälder<br />

Costa Ricas mit ihrer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt,<br />

die das Leben der Menschen vor der Ankunft der Spanier bestimmt<br />

haben. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Adelhausermuseum<br />

in Freiburg und mit dem Bodensee-Naturmuseum.<br />

Dr. Tobias Engelsing<br />

23.10.2010 – 24.04.2011<br />

Sonderausstellung des Rosgartenmuseums Konstanz<br />

Rosgartenstr. 3-5, D-78462 Konstanz<br />

T07531-900246<br />

Di-Fr 10-18, Sa, So- und Feiertag 10-17<br />

www.rosgartenmuseum-konstanz.de Abb.: © Rosgartenmuseum

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