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{scrmn | interview | armin van buuren}<br />
ArMiN<br />
vAn BuuReN<br />
Du bist jetzt schon mehr als 10 Jahre als DJ und Produzent aktiv. Wasfasziniert Dich an der DJ<br />
Profession?<br />
Zu beobachten, was Musik bei Menschen bewirken kann. Eigentlich ist Musik ist ja nichts anderes<br />
als eine Art vibrierende Luft, aber sie hat eine unglaubliche Macht.<br />
Mit allen technischen Mitteln, die mittlerweile zur Verfügung stehen, was macht Deiner Meinung<br />
nach heutzutage einen guten DJ aus?<br />
Im Prinzip zwei Dinge: Deine Persönlichkeit und die Musik, die Du auflegst. Ob man diese Sichtweise<br />
mag oder nicht, als DJ ist man ein Entertainer. Die Musik steht an erster Stelle, aber oft kommt es<br />
auch darauf an, wie Du mit dem Crowd kommunizierst, was Du auf der Bühne veranstaltest, auch<br />
wenn Du nur auf- und abspringst wie ein Idiot. Wenn es den Leuten gefällt, hast Du alles richtig<br />
gemacht.<br />
Würdest Du sagen, dass Dein Sound sich im Laufe Deiner mehr als 10jährigen Karriere<br />
verändert hat?<br />
Ich denke, dass vor allem der Sound von elektronischer Musik selbst sich im großen Ganzen über<br />
die Jahre verändert hat. Trance ist zum Beispiel etwas langsamer geworden und man hört mittlerweile<br />
viele Elektro Basslines. Für mich stand zwar schon immer Trance im Mittelpunkt und tut es<br />
nach wie vor, aber generell bin ich offen für jegliche Sounds. Mein Motto ist „Sei niemals Gefangener<br />
Deines eigenen Styles”.<br />
Was sind für Dich die besten oder schlechtesten Momente auf der DJ Kanzel? Was macht Dich<br />
happy und was frustet Dich?<br />
Die besten Momente entstehen für mich, wenn ich wirklich mit dem Crowd connecte. Wenn der<br />
Funke überspringt und der ganze Floor richtig bebt. Es ist Wahnsinn zu sehen, wie jeder Spaß hat<br />
und richtig abgeht. Das Größte sind dabei für mich meine neunstündigen Armin Only Show, mit der<br />
ich auch in den letzten Monaten auf Tour war. Man hat sonst nicht gerade viele Gelegenheiten, ein<br />
so großes Repertoire an älterer und neuer Musik zu spielen. Zu den verzichtbarsten Momenten<br />
zählen auf jeden Fall Schlägereien. Ich hasse es, wenn Leute sich in die Haare kriegen und allen<br />
anderen die Stimmung verderben.<br />
Du hast gerade die „Armin Only” Tour erwähnt. Was ist so besonders an den „Armin Only”<br />
Shows und was unterscheidet sie von Deinen „regulären” DJ Gigs?<br />
Die Show ist im Prinzip wie eine Mischung aus einem DJ Gig und einem Live-Konzert. Ich spiele ein<br />
neunstündiges Solo-Set und zwischendurch gibt es besondere Live-Performances von Gästen wie<br />
zum Beispiel Nadia Ali, Christian Burns und sogar Bagga Bownz, der Band meines Bruders. Größtenteils<br />
alles Künster, die auf die ein oder andere Art an der Entstehung meines aktuellen Albums<br />
„Mirage” beteiligt waren. Das Album steht im Mittelpunkt der neuen „Armin Only” Show, aber man<br />
bekommt natürlich nicht nur mein eigenes Material zu sehen und hören. Obendrein gibt es jede<br />
Menge Show-Elemente wie eine spezielle Bühnenanfertigung, bewegliche LED-Screens, Lichteffekte,<br />
Tänzer und vieles mehr. Um das ganze umsetzen zu können, sind wir jedes Mal mir einer festen<br />
Crew von mehr als 40 Leuten unterwegs.<br />
Gibt es Länder und Orte, an denen Du besonders gerne auflegst? Wo ziehst Du die meisten Leute an?<br />
Schwer zu sagen, ich hatte schon tolle Gigs in den verschiedensten Teilen der Welt. Die größten<br />
Shows sind außerdem auch nicht immer automatisch die besten. Manchmal macht ein kleinerer<br />
Clubgig mit 500 Leuten mehr Spaß als ein hastiger Gig vor 20.000. Es kommt nicht auf die Publikumsgröße<br />
an, sondern auf die Leute selbst und die Atmosphäre.<br />
Die neue Ausgabe Deiner erfolgreichen „A State of Trance“ Compilation Serie ist gerade<br />
erschienen. Inwiefern unterscheidet sich die diesjährige Ausgabe von den Vorgängern?<br />
{scrmn | interview | armin van buuren}<br />
Naja, sämtliche Tracks sind brandneu, also würde<br />
ich sagen, die neue Ausgabe ist komplett anders<br />
als die Vorgänger. Alles Tracks und Produzenten,<br />
die ich persönlich großartig finde und natürlich<br />
gerade auch gerne auflege. Außerdem findet man<br />
darauf neues Material von mir, an dem ich eigens<br />
für die „ASOT 2011” gearbeitet habe. Darunter auch<br />
einen Track unter meinen Alter Ego Gaia und einen<br />
Vocal Trancer, der in Zusammenarbeit mit Alex<br />
M.O.R.P.H. und Ana Criado entstanden ist. Keine<br />
ASOT ist wie die andere. Das Genre steht, wie ich<br />
finde, nie still und entwickelt sich weiter was man<br />
gerade bei Tracks wie „Rebound” von Arty & Mat<br />
Zo und „Now Is The Time” von Ron Hagen & Al<br />
Exander klar hören kann.<br />
Momentan findet man ja bei vielen erfolgreichen<br />
Titeln aus dem Pop und Dance Bereich<br />
deutliche Trance Einflüsse wieder. Glaubst Du,<br />
dass Trance jemals wieder so einen Hype erleben<br />
wird wie in den 90ern?<br />
Wenn man die aktuelle Welle an House Nummern<br />
mit Trance Melodien auch tatsächlich Trance<br />
nennen würde, könnte man feststellen, dass Trance<br />
eigentlich wieder ganz weit oben an der Spitze<br />
mitmischt. Der Sound des Genres hat sich eben<br />
nur ein wenig verändert. Es ist mir aber im Prinzip<br />
egal, was für ein Label man diesem oder einem<br />
anderen Sound aufdrückt, House, Elektro oder was<br />
auch immer. Hauptsache es rockt das Crowd!<br />
Kannst Du Dich erinnern, welche die erste<br />
Platte war, die Du Dir von Deinem eigenen Geld<br />
geleistet hast?<br />
Ich glaube, das war „The Dream Of The Blue Turtle”<br />
von Sting.<br />
Wie sehr trifft das Klische von ‚Sex, Drugs und<br />
Rock‘N‘Roll‘ auf Dich zu?<br />
So langweilig es auch klingen mag, wenig ... und<br />
ich habe dabei ehrlich gesagt auch nicht das<br />
Gefühl, viel zu verpassen. Manche DJs stehen eben<br />
darauf, sich hinter den Decks abzuschießen und<br />
andere lassen die Finger davon und konzentrieren<br />
sich lieber auf die Musik. Ich habe mit der Zeit für<br />
mich herausgefunden, dass das ‚Sex, Drugs und<br />
Rock‘N‘Roll‘ Leben nicht meins ist und ich eher<br />
jemand bin, den die Musik alleine schon wahnsinnig<br />
kickt und der seinen Job ernst nimmt.<br />
Was für einen Job würdest Du heute machen,<br />
wenn Du nicht für Musik entschieden hättest?<br />
Ich habe einen Uniabschluß in Jura, von daher<br />
wahrscheinlich etwas in der Richtung.<br />
Was steht nach der Veröffentlichung von „ASOT<br />
2011“ und der „Armin Only – Mirage” DVD in<br />
naher Zukunft sonst noch für Dich an?<br />
Es gibt da einige Kollaborationen, an denen ich<br />
gerade feile. Ich denke, dass ich mich danach<br />
langsam wieder einem neuen Album widmen<br />
werde. Vielleicht kommt dieses Jahr auch noch<br />
eine neue „Universal Religion” Live-Compilation,<br />
mal schauen. Eines kann ich auf jeden Fall kaum<br />
erwarten – im Juli Vater zu werden!<br />
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