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april - Dominik Eulberg

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{scrmn | interview | armin van buuren}<br />

ArMiN<br />

vAn BuuReN<br />

Du bist jetzt schon mehr als 10 Jahre als DJ und Produzent aktiv. Wasfasziniert Dich an der DJ<br />

Profession?<br />

Zu beobachten, was Musik bei Menschen bewirken kann. Eigentlich ist Musik ist ja nichts anderes<br />

als eine Art vibrierende Luft, aber sie hat eine unglaubliche Macht.<br />

Mit allen technischen Mitteln, die mittlerweile zur Verfügung stehen, was macht Deiner Meinung<br />

nach heutzutage einen guten DJ aus?<br />

Im Prinzip zwei Dinge: Deine Persönlichkeit und die Musik, die Du auflegst. Ob man diese Sichtweise<br />

mag oder nicht, als DJ ist man ein Entertainer. Die Musik steht an erster Stelle, aber oft kommt es<br />

auch darauf an, wie Du mit dem Crowd kommunizierst, was Du auf der Bühne veranstaltest, auch<br />

wenn Du nur auf- und abspringst wie ein Idiot. Wenn es den Leuten gefällt, hast Du alles richtig<br />

gemacht.<br />

Würdest Du sagen, dass Dein Sound sich im Laufe Deiner mehr als 10jährigen Karriere<br />

verändert hat?<br />

Ich denke, dass vor allem der Sound von elektronischer Musik selbst sich im großen Ganzen über<br />

die Jahre verändert hat. Trance ist zum Beispiel etwas langsamer geworden und man hört mittlerweile<br />

viele Elektro Basslines. Für mich stand zwar schon immer Trance im Mittelpunkt und tut es<br />

nach wie vor, aber generell bin ich offen für jegliche Sounds. Mein Motto ist „Sei niemals Gefangener<br />

Deines eigenen Styles”.<br />

Was sind für Dich die besten oder schlechtesten Momente auf der DJ Kanzel? Was macht Dich<br />

happy und was frustet Dich?<br />

Die besten Momente entstehen für mich, wenn ich wirklich mit dem Crowd connecte. Wenn der<br />

Funke überspringt und der ganze Floor richtig bebt. Es ist Wahnsinn zu sehen, wie jeder Spaß hat<br />

und richtig abgeht. Das Größte sind dabei für mich meine neunstündigen Armin Only Show, mit der<br />

ich auch in den letzten Monaten auf Tour war. Man hat sonst nicht gerade viele Gelegenheiten, ein<br />

so großes Repertoire an älterer und neuer Musik zu spielen. Zu den verzichtbarsten Momenten<br />

zählen auf jeden Fall Schlägereien. Ich hasse es, wenn Leute sich in die Haare kriegen und allen<br />

anderen die Stimmung verderben.<br />

Du hast gerade die „Armin Only” Tour erwähnt. Was ist so besonders an den „Armin Only”<br />

Shows und was unterscheidet sie von Deinen „regulären” DJ Gigs?<br />

Die Show ist im Prinzip wie eine Mischung aus einem DJ Gig und einem Live-Konzert. Ich spiele ein<br />

neunstündiges Solo-Set und zwischendurch gibt es besondere Live-Performances von Gästen wie<br />

zum Beispiel Nadia Ali, Christian Burns und sogar Bagga Bownz, der Band meines Bruders. Größtenteils<br />

alles Künster, die auf die ein oder andere Art an der Entstehung meines aktuellen Albums<br />

„Mirage” beteiligt waren. Das Album steht im Mittelpunkt der neuen „Armin Only” Show, aber man<br />

bekommt natürlich nicht nur mein eigenes Material zu sehen und hören. Obendrein gibt es jede<br />

Menge Show-Elemente wie eine spezielle Bühnenanfertigung, bewegliche LED-Screens, Lichteffekte,<br />

Tänzer und vieles mehr. Um das ganze umsetzen zu können, sind wir jedes Mal mir einer festen<br />

Crew von mehr als 40 Leuten unterwegs.<br />

Gibt es Länder und Orte, an denen Du besonders gerne auflegst? Wo ziehst Du die meisten Leute an?<br />

Schwer zu sagen, ich hatte schon tolle Gigs in den verschiedensten Teilen der Welt. Die größten<br />

Shows sind außerdem auch nicht immer automatisch die besten. Manchmal macht ein kleinerer<br />

Clubgig mit 500 Leuten mehr Spaß als ein hastiger Gig vor 20.000. Es kommt nicht auf die Publikumsgröße<br />

an, sondern auf die Leute selbst und die Atmosphäre.<br />

Die neue Ausgabe Deiner erfolgreichen „A State of Trance“ Compilation Serie ist gerade<br />

erschienen. Inwiefern unterscheidet sich die diesjährige Ausgabe von den Vorgängern?<br />

{scrmn | interview | armin van buuren}<br />

Naja, sämtliche Tracks sind brandneu, also würde<br />

ich sagen, die neue Ausgabe ist komplett anders<br />

als die Vorgänger. Alles Tracks und Produzenten,<br />

die ich persönlich großartig finde und natürlich<br />

gerade auch gerne auflege. Außerdem findet man<br />

darauf neues Material von mir, an dem ich eigens<br />

für die „ASOT 2011” gearbeitet habe. Darunter auch<br />

einen Track unter meinen Alter Ego Gaia und einen<br />

Vocal Trancer, der in Zusammenarbeit mit Alex<br />

M.O.R.P.H. und Ana Criado entstanden ist. Keine<br />

ASOT ist wie die andere. Das Genre steht, wie ich<br />

finde, nie still und entwickelt sich weiter was man<br />

gerade bei Tracks wie „Rebound” von Arty & Mat<br />

Zo und „Now Is The Time” von Ron Hagen & Al<br />

Exander klar hören kann.<br />

Momentan findet man ja bei vielen erfolgreichen<br />

Titeln aus dem Pop und Dance Bereich<br />

deutliche Trance Einflüsse wieder. Glaubst Du,<br />

dass Trance jemals wieder so einen Hype erleben<br />

wird wie in den 90ern?<br />

Wenn man die aktuelle Welle an House Nummern<br />

mit Trance Melodien auch tatsächlich Trance<br />

nennen würde, könnte man feststellen, dass Trance<br />

eigentlich wieder ganz weit oben an der Spitze<br />

mitmischt. Der Sound des Genres hat sich eben<br />

nur ein wenig verändert. Es ist mir aber im Prinzip<br />

egal, was für ein Label man diesem oder einem<br />

anderen Sound aufdrückt, House, Elektro oder was<br />

auch immer. Hauptsache es rockt das Crowd!<br />

Kannst Du Dich erinnern, welche die erste<br />

Platte war, die Du Dir von Deinem eigenen Geld<br />

geleistet hast?<br />

Ich glaube, das war „The Dream Of The Blue Turtle”<br />

von Sting.<br />

Wie sehr trifft das Klische von ‚Sex, Drugs und<br />

Rock‘N‘Roll‘ auf Dich zu?<br />

So langweilig es auch klingen mag, wenig ... und<br />

ich habe dabei ehrlich gesagt auch nicht das<br />

Gefühl, viel zu verpassen. Manche DJs stehen eben<br />

darauf, sich hinter den Decks abzuschießen und<br />

andere lassen die Finger davon und konzentrieren<br />

sich lieber auf die Musik. Ich habe mit der Zeit für<br />

mich herausgefunden, dass das ‚Sex, Drugs und<br />

Rock‘N‘Roll‘ Leben nicht meins ist und ich eher<br />

jemand bin, den die Musik alleine schon wahnsinnig<br />

kickt und der seinen Job ernst nimmt.<br />

Was für einen Job würdest Du heute machen,<br />

wenn Du nicht für Musik entschieden hättest?<br />

Ich habe einen Uniabschluß in Jura, von daher<br />

wahrscheinlich etwas in der Richtung.<br />

Was steht nach der Veröffentlichung von „ASOT<br />

2011“ und der „Armin Only – Mirage” DVD in<br />

naher Zukunft sonst noch für Dich an?<br />

Es gibt da einige Kollaborationen, an denen ich<br />

gerade feile. Ich denke, dass ich mich danach<br />

langsam wieder einem neuen Album widmen<br />

werde. Vielleicht kommt dieses Jahr auch noch<br />

eine neue „Universal Religion” Live-Compilation,<br />

mal schauen. Eines kann ich auf jeden Fall kaum<br />

erwarten – im Juli Vater zu werden!<br />

{scrmn04/11 | s.16} {scrmn04/11 | s.17}

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