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{scrmn | soundcheck | alben}<br />
Noze | Dring<br />
Get Physical<br />
Lounge|House<br />
Noze sind Ezechiel Pailhes und Nicolas Sfintescu,<br />
die uns mit ihren übergefühlvollen Tracks noch in bester<br />
Erinnerung sein sollten. Was jetzt aber in Langspiellänge<br />
auf uns zu kommt, ist zunächst verwirrend, denn mit House<br />
hat das nicht mehr viel zu tun. Nachvollziehbar, den Noze<br />
haben sich mit den Lateinamerikanischen Musikwurzeln<br />
auseinander gesetzt und sich mit vielen „echten“ Musikern<br />
zusammen gruppiert. Heraus kommt ein sehr schön<br />
anzuhörendes, positives Album, daß aber genau und nur<br />
dann seine Stärken hat, wenn sich Noze auf die typischen<br />
Bassläufe und auf House-Weisen baut. Abseits dieser Pfade<br />
versumpft das Album in beliebigen Latino Styles, die zwar<br />
nicht uninteressant, aber doch befremdlich auf den ein oder<br />
anderen Tanzflächen Puristen wirken werden. Vielleicht das<br />
richtige für einen Sonntagabend auf dem Balkon mit dem<br />
ein oder anderen Mojito?! (Z100)<br />
Ziel00 | Off-Time<br />
Permanent Recordings<br />
Techno|Electro<br />
Wenn man an eine Party mit Ziel100 denkt, dann hat<br />
man pulsierende Bässe, treibende Beats und zuckende Körper<br />
vorm geistigen Auge. Ungewöhnlich, daß sein erstes Album<br />
dann gerade glänzt, wenn er sich auf Melodien und sogar<br />
auf Kinderlachen als tragendes Element verlässt. Klar, ein<br />
Ziel100 weiß auch, was von ihm erwartet wird und so sind<br />
dicke Tanzflächenbomben mit an Bord. Die aber sind halt<br />
eben nicht dumpf und nur funktionell, sondern haben mit<br />
süßlichen Melodien einen perfekten Tarnanstrich, bis dann<br />
doch bitterböse Bässe einsetzen, die garantiert jeden Club in<br />
Schutt und Asche legen. Dadurch ergibt sich eine sehr angenehme<br />
Mischung, sehr gut von Anfang bis Ende durch hörbar.<br />
Aber Vorsicht: Nach dem Konsum der 11 Tracks wollt ihr mit<br />
Sicherheit feiern gehen – also nur am Wochenende anhören!<br />
{scrmn04/11 | s.46}<br />
DJ Hell | Coming<br />
Home<br />
Stereo Deluxe<br />
Electro|NDW|Pop<br />
Hell ist einer der exzentrischsten Djs aus Deutschland.<br />
Mit der „Coming Home“ Compilation legt er jetzt eine<br />
Sammlung von Liedern vor, die ihn sozialisiert haben und<br />
die wahrscheinlich nicht ganz schuldlos an seinen heutigen<br />
Musikgeschmack sind. Und man staunt nicht schlecht,<br />
was sich so Herr Geier alles anhört. Übliche Verdächtige,<br />
die sich in vielen Biographien wiederfinden, wie z.B. DAF,<br />
Einstürzende Neubauten und Ideal finden eine sinnvolle<br />
Koexistenz mit den nicht erwarteten Reinhard Mey,<br />
Hildegard Knef und Ricky Shayne. Erst durch das intensive<br />
Booklet mit persönlicher Besprechung aller Titel erklären<br />
sich alle Tracks, insgesamt aber ist die Compilation ein<br />
Kunstwerk an sich und eine lehrreiche Geschichtseinheit<br />
in Musikwahnsinn in Ton und Theorie. Deshalb auch nicht<br />
verwunderlich, daß die CD mit den altehrwürdigen Klaus<br />
Kinski schließt. (Z100)