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DMG-informiert 3/2015

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Asien<br />

Bulgarien<br />

Simone Flad<br />

Menschen prägen<br />

und begleiten<br />

Philippinen<br />

Andreas und Angela Staigmiller<br />

„Es ist genug.<br />

Wir geben auf!“<br />

Dodos Sohn<br />

mit den Jungs<br />

von Staigmillers<br />

… ist wichtig in der theologischen<br />

Ausbildung. Allerdings erfordert es viel<br />

Zeit und ist schon deshalb angefochten.<br />

Da sich nur wenige Bulgaren eine Vollzeitausbildung<br />

leisten können, hat unser<br />

Theologisches Seminar seine Abendschule<br />

ausgebaut.<br />

Einmal im Monat fahren wir Lehrer<br />

eine Woche oder ein verlängertes<br />

Wochenende zu Studenten in ihre Städte<br />

und geben Blockunterricht vor Ort.<br />

Für die Teilnehmer bedeutet das, nach<br />

einem harten Arbeitstag abends noch<br />

drei Stunden und samstags den ganzen<br />

Tag Unterricht. Persönliche Gespräche<br />

haben wir nur in den kurzen Pausen. Ein<br />

Kennenlernen und wirkliches Begleiten<br />

ist nur eingeschränkt möglich.<br />

Manchmal frage ich mich, macht das<br />

überhaupt Sinn? Dann erinnert Gott mich<br />

daran, dass es besser ist als nichts und<br />

ich die Studenten ja ihm anbefehlen kann!<br />

Sie betonen, wieviel ihnen unser Unterricht<br />

bedeutet. Sie sind dankbar, weil<br />

wir extra zu ihnen kommen. Manchmal<br />

entstehen unverhofft Gelegenheiten zum<br />

ausführlicheren Gespräch mit einzelnen.<br />

Beispielsweise wenn sich ein Großteil der<br />

Gruppe verspätet, was in Bulgarien öfter<br />

vorkommt.<br />

Sie sind dankbar, weil wir<br />

extra zu ihnen kommen.<br />

Etwas besser können wir die Studen -<br />

ten hier in der Hauptstadt Sofia begleiten.<br />

Einmal im Monat treffe ich Irena,<br />

eine Frau mit schwieriger Vergangenheit<br />

und etlichen Problemen. In Gesprächen<br />

mit ihr fühle ich mich oft überfordert und<br />

kann nur zuhören. Eigentlich bräuchte<br />

sie professionelle Seelsorge, was es hier<br />

in Bulgarien leider nicht gibt. Trotzdem<br />

hat sich in den drei Jahren ihres Studiums<br />

etwas getan: Im Umgang mit uns Lehrern<br />

hat sie Selbstvertrauen gewonnen und<br />

sich verändert. Inzwischen hat sie ihr<br />

Studium abgeschlossen. Ich begleite sie<br />

weiter, weil Gott sichtbar an ihr arbeitet.<br />

Übrigens: Im Sommer werde ich ans<br />

Theologische Seminar Rheinland wechseln,<br />

das mich als Dozentin berufen hat.<br />

Ich möchte weiterhin Studierende begleiten,<br />

damit das Evangelium zu Menschen<br />

in aller Welt gelangt.<br />

„Dodo“ (Name geändert) ist Lehrer an<br />

unserem Ausbildungszentrum für interkulturelle<br />

Gemeindegründung. Wir sind<br />

schon lange befreundet, ich begleite ihn<br />

bereits seit meinem Kurzeinsatz 2003.<br />

An unserer Einrichtung bilden wir gemeinsam<br />

Filipinos zu Pastoren und Missionaren<br />

aus; Dodo arbeitet seit 2009 mit.<br />

Damit die Studenten sich<br />

später in den Dörfern, wo<br />

sie Gemeinden aufbauen,<br />

selbst versorgen können,<br />

haben wir eine landwirtschaftliche<br />

Abteilung und<br />

schulen sie darin. Im Lauf<br />

der Zeit konnten wir<br />

Dodo die Gesamtverantwortung<br />

für diesen Bereich übertragen.<br />

Es macht Freude, wie er sich einsetzt.<br />

Eine örtliche Gemeinde hat ihn als Ältesten<br />

berufen. Inzwischen unterrichtet er<br />

auch mein früheres Fach „Persönliches<br />

geistliches Leben“. Seine Studenten benutzen<br />

unser Material in Hausbibelstunden<br />

im Dorf. So gibt hier eine Generation<br />

Gläubige Gottes Wort an die nächste<br />

weiter.<br />

Dodos Leben sah verheißungsvoll aus,<br />

bis letztes Jahr plötzlich alles auseinanderzufallen<br />

drohte. Probleme in der Familie<br />

und Gemeinde schnitten ihm die Luft<br />

ab. Er kam zu uns und weinte: „Es ist<br />

genug. Wir geben auf und ziehen zurück<br />

in unser Dorf. Wir können nicht mehr.“<br />

Was sollten wir tun? Konnten wir noch<br />

helfen, oder sollten wir das junge<br />

Mitarbeiterehepaar einfach<br />

ziehen lassen? Er war völlig<br />

am Ende.<br />

Wir baten Freunde in Deutschland,<br />

für Dodo zu beten – und Gott half! Es<br />

war ein langer Prozess, bis Dodo uns die<br />

wahre Not anvertraut hat: Er war zornig<br />

über Unrecht, das seinen Eltern und Geschwistern<br />

widerfahren war. Am liebsten<br />

hätte er sich an den Schuldigen gerächt.<br />

Der Frust hatte ihn bitter und müde<br />

gemacht. Über Wochen<br />

tobte sein innerer Kampf.<br />

Immer wieder habe ich mit<br />

ihm geredet und gebetet.<br />

Es ist ein Wunder, dass er<br />

Römer 12,19 angenommen<br />

hat: „Rächt euch<br />

nicht selbst, liebe Freunde,<br />

sondern überlasst<br />

die Rache dem Zorn Gottes …“ Dieser<br />

Bibelvers hat sein Herz verändert. Er<br />

konnte die Sache Gott in die Hand legen<br />

und seinen Zorn als Sünde bekennen. So<br />

wurde die Bitterkeit aus seinem Herz<br />

genommen. Die Situation hat sich<br />

nicht verändert, aber Dodo ist<br />

innerlich gefestigt worden.<br />

Heute arbeitet er wieder<br />

voll mit und ist treu in seiner<br />

Aufgabe als Lehrer und<br />

Ältester.<br />

Die<br />

<strong>DMG</strong> hat<br />

Partner in Pokhara<br />

und Kathmandu, die<br />

helfen. Sie fahren täglich<br />

in die betroffene Bergregion,<br />

wo 80 Prozent der Häuser zerstört<br />

sind, und versorgen tausende<br />

Notleidende. Darüber hinaus unterstützen<br />

wir die nepalesische Kirche, die<br />

500 Todesopfer und den Verlust einiger<br />

Versammlungsräume beklagt. Ein Kirchenleiter<br />

schrieb: „Wir sind sehr ermutigt, dass Sie uns in<br />

dieser schwierigen Zeit nicht im Stich lassen.“<br />

Zudem war <strong>DMG</strong>-Chirurg Dr. Eckehart Wolff zehn<br />

Tage in Nepal und hat Verletzte behandelt.<br />

E r d b e b e n - N o t h<br />

Wir baten Freunde in<br />

Deutschland, für Dodo<br />

zu beten. Es war ein<br />

langer Prozess, bis er<br />

uns seine wahre Not<br />

anvertraut hat …<br />

i l f e<br />

Stichwort: P50403 Nepal-Erdbeben<br />

Aktuelle Berichte:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Nepalhilfe<br />

i n<br />

Dodo mit<br />

seiner Familie<br />

N e p a l<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2015</strong><br />

Dr. Wolff<br />

7

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