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Kathodischer Korrosionsschutz im Wasserbau - HTG

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Durchpflügen von Schiffsankern gefährdet.<br />

Wird die Zentralanode in der Form einer Anodengruppe durch mehrere kleinere Anoden aus<br />

Graphit, Magnetit, Ferrosilizium oder Platin/Titan gebildet, ist bei der Wahl des Standorts<br />

ebenfalls auf den Schiffsverkehr und den sonstigen Hafenbetrieb Rücksicht zu nehmen.<br />

Wegen der erforderlichen Belüftung der Anoden können sich auch Schlickfall und<br />

Sandwanderung unter Umständen nachteilig auswirken.<br />

- Alle innerhalb des ausgedehnten anodischen Spannungstrichters liegenden fremden<br />

Stahlbauwerke, metallischen Rohrleitungen, Kabel und dergleichen, die keine ausreichend<br />

leitende Verbindung zur Kathode, d. h. zum eigentlichen Schutzobjekt haben, können<br />

nachteilig beeinflusst werden. Da der Stahl einen geringeren elektrischen Widerstand besitzt<br />

als Wässer und Böden, bevorzugt der Strom die fremden Objekte streckenweise als<br />

elektrischen Leiter. An den Austrittsstellen des Stroms werden wegen der<br />

Elektronenabwanderung in Richtung zur Anode erhebliche Schäden entstehen (s. Abb.<br />

11.7). Dieser Fall kann selbst dann eintreten, wenn die fremden Objekte über eigene,<br />

getrennte Schutzanlagen verfügen.<br />

- Vor dem Bauwerk liegende Schiffe werden ebenfalls vom Schutzstrom als ein <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Wasser besserer elektrischer Leiter benutzt. Auch wenn sie mit dem Bauwerk über<br />

einen Kabelanschluss leitend verbunden sind, können an beiden Seiten des Schiffskörpers<br />

Schäden an der Beschichtung und an der Stahlhaut auftreten (Abb. 11.7). Im anodischen<br />

Spannungstrichter einer Zentralanode sind Schiffe <strong>im</strong>mer stark gefährdet, besonders wenn<br />

sie für längere Zeit liegen.<br />

Abb. 11.7: Schädliche Beeinflussung eines Schiffskörpers ohne Potentialausgleich<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich zentral wirkende Schutzanlagen nur bei weiter<br />

abgelegenen, großräumigen <strong>Wasserbau</strong>werken mit einheitlichen Korrosionsverhältnissen eignen, bei<br />

denen kein oder doch nur passierender Schiffsverkehr zu erwarten ist.<br />

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