Emotionale Intelligenz beim Lernen - KOPS
Emotionale Intelligenz beim Lernen - KOPS
Emotionale Intelligenz beim Lernen - KOPS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sen über L,ernel11otionen, (2) Vermittlung von Methoden der Sclbstregulation von<br />
Lernemotionen, (3) Vermittlung VOll Kontrollüberzeugungen zu Lernemotiol1cn und<br />
(4) Vermittlung von Valenzüberzeugungen zu L .. ernel11otionen. Während sich die As�<br />
pckte (I) lind (2) auf Wisscn über Emotionen (Perzeptioll, Reflexion) lind Methoden<br />
der Emotionsregulation beziehen, zielen die Aspekte (3) und (4) auf die Motivation<br />
zur Erhöhung emotionaler <strong>Intelligenz</strong>:<br />
I. Zur Vermi//lung von W;ssen über Lernemo!ionen kann mit Lernern beispiels�<br />
weise (a) darüber diskutiert werden, was man unter dem Begriff "Emotion" ver�<br />
steht. Darauf aufl)auend kann (b) das emotionsbezogene Vokabular erweitert<br />
werden. Ein umfangreiches Emotionsvokabular kann Lernern helfen, in dif1ercn�<br />
zierter Weise über Emotionen zu sprechen und zu diskutieren. Zur Ka1eg()risie�<br />
rLlng der Vielfältigkeit emotionalen Erlebens im Sinne einer Komplexitätsreduk�<br />
tion kann es für Lerner hilfreich sein, ihnen (c) Taxonomien emotionalen Erle�<br />
bens zu veranschaulichen. Schließlich sollte den Lernern auch (d) Wissen zu<br />
Lern- und Leistungswirkungen von Emotionen vermittelt werden, beispielsweise<br />
\\lissen darüber, wic positive und negative Emotionen die Art und Weise ihres<br />
Denkens und Problemläsens beeinllussen (siehe Pekrun et al., 2(02). So können<br />
positive Emotionen holistisch-flexibles Problem lösen fördern� während negative<br />
Emotionen eher mit detailorientierten, rigiden ProbJcmlöscstrategien einhergc�<br />
hen.<br />
2. Es gibt zahlreiche Ade/hoden der 5'e1bs/regulafhm von Lernemohonen, die Ler�<br />
!lern vermittelt werden können. "<strong>Emotionale</strong> Selbstregulation" hat die Funktion,<br />
cmotionale Ist-Zustände (z. B. Hoffnungslosigkeit) in emotionale Soll-Zustände<br />
(z. B. Hof1hung) zu überführen. Beispiele für solche Methoden sind das Einnehmen<br />
von Metaperspektiven (z. B. Distanzierung von einer Emotion durch deren<br />
Betrachtung auf der Metaebene; Zulassen und Akzeptieren negativer Emotionen),<br />
der Einsatz von Entspallnungstechnikell und Selbstinstruktionsmethoden (Selbstkommunikation),<br />
die Erzeugung von Emotionen, die mit negativen GeHihlen in�<br />
kompatibel sind (z. B. Humor) oder Um-Interpretationen der Situation (z. B. als<br />
weniger bedcutsam). Eine häufig praktizierte, jedoch mit gesulldheits- lind lcistungsschädlichen<br />
Nebcnwirkungen einhergehende und letztlich wenig wirksame<br />
Methode zur emotionalen Selbstregulatioll ist auch Alkohol-, Nikotin- und Mcdikamcntenkonsum.<br />
3. Kon/ro11überzeugungen zu Lernernofionen, d. h, die Überzeugung, seine Emo�<br />
tionen "im Griff zu haben", bceinl1ussell Emotionserwartungen, prospektiv emotionale<br />
Zielsetzungen, die Anwendung von Strategien der Emotionsregulation<br />
und damit zukün1liges emotionales Erleben, Zur Vermittlung der Kontrollierbar�<br />
keit emotionalen Erlebens können zum Beispiel Methoden des Reattributionstrainings<br />
(z. B. Perry, 1991) in adaptierter Weise durchgeführt oder als Instruktionsgrundlage<br />
verwendet werden. Es können auch Ergebnisse der Angsttherapie berichtet<br />
werden, die eindringlich veranschaulichen, wie stark Menschen Einfluss auf ihr<br />
emotionales Erleben nehmen können (Pekrun & Götz, 2006; siehe auch den Beitrag<br />
"Kontroll-Wert-Modell der PrLifullgsangst" in diesem Band). Ziel el11otionsorientierter<br />
Reattributionstrainings ist es, lernbezogenes emotionales Erleben als<br />
potenziell kontrollicrbar zu interpretieren,