Sozialtraining im BVJ - nibis
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<strong>Sozialtraining</strong><br />
von<br />
Margaretha-Maria Ostern<br />
und<br />
Michael Stöckel
Vorüberlegungen<br />
Mediation und <strong>Sozialtraining</strong> in <strong>BVJ</strong>-Klassen am BZTG Oldenburg,<br />
Schuljahr 2004/05<br />
Am Bildungszentrum für Technik und Gestaltung durchlaufen in einem Schuljahr um<br />
die 45 Schüler und Schülerinnen ein Berufsvorbereitungsjahr mit den beruflichen<br />
Schwerpunkten Bautechnik, Farbtechnik und Metalltechnik. Hier werden ihnen<br />
fachliche, personale und soziale Kompetenzen unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Anforderungen einer beruflichen Tätigkeit vermittelt.<br />
„Jugendliche, die lernbeeinträchtigt, verhaltensauffällig und/oder sozial benachteiligt<br />
und aus dem Sekundarbereich I ausgeschieden sind, sollen eine Chance erhalten...“<br />
(Niedersächsisches Kultusministerium, Materialien/Handlungskompetenz <strong>im</strong> <strong>BVJ</strong>,<br />
Hannover , Mai 2003, Seite 2)<br />
Lernprobleme und Verhaltensauffälligkeiten erschweren die pädagogische Arbeit <strong>im</strong><br />
<strong>BVJ</strong>. Hinzu kommen finanzielle Probleme und Probleme mit Polizei und Justiz.<br />
Als Vorbereitung auf Ausbildung und Beruf werden ausbildungsrelevante<br />
Kompetenzen (Niedersächsisches Kultusministerium, s.o., Seite 4) vermittelt. Im<br />
Bereich Personal- und Sozialkompetenz spielen u.a. Kommunikations- und<br />
Teamfähigkeit neben Selbstbewusstsein Kritikfähigkeit eine große Rolle. „Häufig<br />
müssen Förderangebote sowohl <strong>im</strong> affektiven, kognitiven, psychomotorischen als<br />
auch <strong>im</strong> sozialen Bereich entwickelt werden.“ (Niedersächsisches Kultusministerium,<br />
s.o. , Seite 2)<br />
Hier zeigt sich ganz deutlich die große Möglichkeit eines <strong>Sozialtraining</strong>s mit diesen<br />
Jugendlichen. Bei der Durchführung hat sich gezeigt, dass es möglich sein kann, mit<br />
Konflikten, die häufig in diesen Lerngruppen auftreten, konstruktiv umzugehen und<br />
Lösungen zu finden, die für alle Seiten befriedigend sein können. Das <strong>Sozialtraining</strong><br />
hat den Jugendlichen Möglichkeiten an die Hand gegeben, selbstbewusst und<br />
selbstkritisch Verhaltensweisen zu entwickeln, die bei Konflikten konstruktiv<br />
erscheinen.<br />
Zugleich ist es wichtig, dass das <strong>Sozialtraining</strong> nicht <strong>im</strong> luftleeren Raum entwickelt<br />
worden ist, sondern dass allen Jugendlichen bewusst war, dass neben dem<br />
kontinuierlich durchgeführten <strong>Sozialtraining</strong> bei real auftauchenden Konflikten die<br />
Möglichkeit der Mediation an dieser Schule gegeben ist. Häufig war es gut für die am<br />
Konflikt Beteiligten, dass eine dritte Person – <strong>im</strong> Person des Schulsozialarbeiters M.<br />
Stöckel oder alternativ in Person der <strong>BVJ</strong>-Beratungslehrerin M. Ostern – den<br />
Beteiligten hilft, die „ die Grundregeln des Umgangs miteinander zu beachten, die<br />
Kommunikation zu sichern und nach Lösungen zu suchen“.<br />
(Faller/Kerntke/Wackmann, Konflikte selber lösen, Verlag an der Ruhr 1996, Seite 12).<br />
Da der Schulsozialarbeiter und die Beratungslehrerin am BZTG als Team auftreten,<br />
d.h. sie führen gemeinsam das <strong>Sozialtraining</strong> durch , ist es für die Schüler auch<br />
nachweislich gut, <strong>im</strong> Rahmen einer von ihnen oder von sie betreuenden Lehrern<br />
geforderten Konfliktgespräches ihnen bekannte Personen als Mediatoren zu erfahren.<br />
„Die Person des/der MediatorIn muss von allen Konfliktparteien akzeptiert und<br />
respektiert werden. Es muss sich um eine Person handeln, die das Vertrauen der<br />
Streitparteien genießt bzw. sich erwirbt und deren Kompetenz nicht bestritten<br />
wird.“(Besemer, Mediation, Baden Baden, 2002, Seite 18)<br />
Im Vorfeld jeder Mediation wird gefragt, welcher von beiden hauptsächlich die<br />
Mediation durchführen solle und zugleich wird auf den anderen aus dem<br />
Mediationsteam als Co-Mediator hingewiesen. Damit wird auch deutlich, wie wichtig
der Konflikt und seine Bewältigung genommen wird (z.B. verschriftlicht der Co-<br />
Mediator den gesamten Prozess und fasst wesentliche Beschlüsse zusammen) und<br />
zugleich wird darauf hingewiesen, dass die Teamarbeit auch innerhalb der Mediation<br />
Kritik zwischen den Mediatoren ermöglicht.<br />
Beide Mediatoren kennen sich sehr gut aus der gemeinsamen Arbeit und haben<br />
Möglichkeiten erarbeitet, bei falschem Vorgehen sich mit verbalen und nonverbalen<br />
Impulsen zu unterstützen.<br />
Im Verlauf des Schuljahres hat sich gezeigt, dass dieses Modell von Schülern wie<br />
auch von Teilen des Kollegiums angenommen worden ist. Im nächsten Schuljahr wird<br />
<strong>Sozialtraining</strong> fester Bestandteil des Berufsvorbereitungsjahres und die Meditation<br />
wird fortgeführt.
1. Einheit<br />
<strong>Sozialtraining</strong> <strong>im</strong> <strong>BVJ</strong><br />
Margret Ostern<br />
Michael Stöckel<br />
Thema „Wir lernen uns kennen, lernen den Inhalt des <strong>Sozialtraining</strong>s kennen<br />
und stellen Regeln auf.“<br />
11.35 Uhr Wir stellen uns vor<br />
11.50 Uhr<br />
12.20 Uhr<br />
12.40 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Ein Schüler nennt seinen Namen und wirft den Faden eines<br />
Wollknäuels zum Mitschüler, der sich vorstellt und das Knäuel weiter<br />
reicht.<br />
Die Ziele des Trainings (stehen auf Plakatpapier) werden vorgestellt<br />
und diskutiert.<br />
Kennenlernspiel Bingo<br />
Fragebögen werden von den Schülern ausgefüllt und die Schüler<br />
vergleichen Gemeinsamkeiten, in dem sie von einem Schüler zum<br />
nächsten wechselten.<br />
Es werden 5 Regeln für das Zusammenarbeiten vorgestellt. 1 Regel<br />
wird intensiv bearbeitet. Die Schüler unterschreiben den Text einer<br />
Regel und zeigen so ihre Zust<strong>im</strong>mung.<br />
St<strong>im</strong>mungskärtchen werden ausgelegt. Die Schüler suchen eine<br />
Karte heraus, die ihre St<strong>im</strong>mung widerspiegelt.<br />
Auswertung der 1. Einheit<br />
Die 1. Einheit lief gut. Mit der Zeit kamen wir genau aus. Die Schüler reagierten<br />
begeistert bei dem Vorstellungs- und Bingospiel. Bei der Vorstellung der 5 Regeln<br />
begann die Konzentration nachzulassen. Wir streiften nur kurz die Inhalte, die in der<br />
zweiten Sitzung vertieft werden.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
1. Einheit<br />
Herr Stöckel übern<strong>im</strong>mt die Moderation des Trainings.<br />
Widerstände bei Schülern das „Wollknäuel-Spiel“ zu machen, begegnet Herr Stöckel<br />
mit Gelassenheit. Frau Ostern, die die Gruppe besser kannte, konnte durch kurze,<br />
witzige Interventionen den Prozess vorwärts bringen.<br />
Bei der Vorstellung und Diskussion gab es von einigen „Leuten“ der Gruppe störende<br />
Äußerungen. Herr Stöckel ging darauf ein und bat <strong>im</strong> Weiteren um Mitarbeit,<br />
zumindest nicht die Arbeit zu stören. Zwei Schüler wollten weiter die Arbeit ins<br />
Lächerliche ziehen, Frau Ostern nahm die beiden zur Seite, stellte sie vor die Wahl<br />
mitzumachen oder zu gehen. Die Schüler entschieden sich für Weitermachen. Beide<br />
arbeiteten nach dieser Intervention produktiv mit.<br />
Bei der Vorstellung des Kennenlernspiels „Bingo“ erklärte Herr Stöckel zu lange und<br />
zu kompliziert. Frau Ostern übersetzte in kurzen Worten. Herr Stöckel stellte fest,<br />
dass sie als Klassenlehrerin sprachlich die Schüler packender in dieser Phase<br />
ansprechen kann.<br />
Bei der Suche der 5 Regeln haben wir mit humorvollen Beispielen die Müdigkeit und<br />
Konzentrationsfähigkeit der Schüler angegangen.<br />
Rollenabsprachen:<br />
Mediation der Einheit Stöckel. Ergänzend <strong>im</strong> Hintergrund Frau Ostern, die in Zukunft<br />
die Mediationsübungen leiten wird.
2. Einheit<br />
Thema „Wir sprechen über unsere Gruppenregeln – Suche nach fairen<br />
Streitlösungen.“<br />
11.35 Uhr Wir ordnen mit Hilfe der „Gefühlskärtchen“ unsere derzeitige<br />
Befindlichkeit zu.<br />
11.50 Uhr<br />
12.10 Uhr<br />
12.50 Uhr<br />
Die Schüler lesen die 5 Regeln durch und best<strong>im</strong>men für sich die<br />
Regel, die für sie am wichtigsten ist. Alle unterschreiben den Text der<br />
Regel, die sie am bedeutendsten halten.<br />
Schüler stellen in Form eines Cartoons eine Streitsituation vor. Sie<br />
finden einen Titel zum Thema des Streites. In Kleingruppen werden<br />
verschiedene Lösungsmöglichkeiten benannt.<br />
Ideenspeicher<br />
Wir suchen faire, gewaltfreie Streitlösungsmöglichkeiten, die die<br />
Schüler in ein Rucksackbild einordnen.<br />
Auswertung der 2. Einheit<br />
Die Schüler ordneten gern und ausführlich ihre Gefühlskarte „mir geht es . . .“ ein.<br />
So konnten sie über sich und ihre Befindlichkeit sprechen.<br />
Bei der Skalierung der vorgegebenen Regel z.B. „wenn einer spricht, hören die<br />
anderen zu“, diskutierten die Schüler sehr lebhaft. Sie sahen ein, dass eine<br />
zufrieden stellende Unterhaltung nur gelingt, wenn diese Regel eingehalten wird. In<br />
der Praxis ist Ihnen diese Regel oft unbekannt und wird bei Diskussionen nicht<br />
eingehalten.<br />
In diesem Fall zeigten wir Trainer auf den Schrifttext mit den Regeln. Die Schüler<br />
verstanden sofort und reagierten positiv.<br />
Bei der Suche nach Streitlösungsmöglichkeiten lieferten die Schüler überwiegend<br />
verbale und handgreifliche Gewaltmöglichkeiten als Antwort. Wir Trainer bemerkten<br />
das und äußerten dies. Wir kündigten an, be<strong>im</strong> nächsten Treffen gewaltfreie<br />
Lösungen mit ihnen suchen zu wollen.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
2. Einheit<br />
M. Stöckel übernahm wieder die Moderation. Die Schüler-Gruppe hat sich auch auf<br />
die Situation, dass ihre Klassenlehrerin Zuhörerin ist, eingelassen.<br />
Verständlicherweise gilt es in diesen Lerngruppen an Widerständen bezüglich<br />
Konfliktlösungsstrategien zu arbeiten.<br />
Konkret über seine Gefühlssituation zu sprechen, bereitet einigen Schülern<br />
Probleme. Herr Stöckel akzeptierte diese Schwierigkeiten, nahm diese ernst und<br />
arbeitete vorsichtig „an den Rändern des Widerstandes“.<br />
Es zeigt sich, dass Schüler die anfangs nichts über sich sagen wollen, am Schluss<br />
des Trainings über ihre Gefühlssituation sprechen konnten.<br />
Frau Ostern konnte sich bei dieser Einheit mehr als Zuhörerin und aufmerksame<br />
Begleiterin betätigen.<br />
Die Gefühlskärtchen zu Beginn und am Ende des <strong>Sozialtraining</strong>s sind wichtige<br />
visuelle Möglichkeiten um Schüler zu ermutigen über ihre Gefühlslage zu sprechen.<br />
Zudem erhalten sie die Funktion eines Rituals und geben den Schülern<br />
wiederkehrende Sicherheiten.<br />
Die Aufgabentrennung der Teamer ist für die Schüler nachvollziehbar und gibt ihnen<br />
zusätzliche Sicherheit.<br />
Die Funktion und Wichtigkeit der Klassenlehrerin rückt in den Hintergrund zugunsten<br />
eines gemeinsam agierenden <strong>Sozialtraining</strong>steams mit gleichberechtigten<br />
Aufgabenfeldern.
3. Einheit<br />
Thema<br />
11.25 Uhr Joga- und Jin-Shin-Jyutsu-Übung zum Entspannen nach 4 Std.<br />
Mathematik und Deutsch am Vormittag.<br />
11.40 Uhr<br />
11.50 Uhr<br />
12.10 Uhr<br />
12.55 Uhr<br />
Schüler suchen die für sie passende Gefühlskarte heraus.<br />
Regelüberprüfung „Keiner spricht, wenn einer etwas erzählt“.<br />
- Wie ist es gegangen?<br />
- Wie ist es, wenn eine(r) die Regeln nicht einhält?<br />
Rückblick<br />
Bemerkungen zum Ablauf<br />
Streitlösungsmöglichkeiten<br />
Brainstorming:<br />
Gibt es Lösung ohne Gewalt?<br />
Schüler nennen ihre Vorschläge, die in „Rucksackliste“ eingetragen<br />
werden.<br />
Aktuell wird ein schwellender Streit zwischen 2 Schülern genannt. bei<br />
dem es um das Ausleihen von 20,- € geht. Dieses Geld wurde nicht<br />
fristgemäß zurückgezahlt, da der Schüler das Geld nicht hatte.<br />
In einem Rollenspiel suchten die Schüler nach Lösungen.<br />
Schüler packen in den Rucksack „welche gewaltfreie Lösung“ sagt<br />
mir besonders zu.<br />
Auswertung der 3. Einheit<br />
Die Jogaübung wirkt sehr entspannend und beruhigend für die Schüler. Die Schüler<br />
konnten besser konzentriert die Regelüberprüfungen angehen. Es zeigte sich, wie<br />
schwierig und ungewohnt für sie die Einhaltung der Regel „Wenn einer spricht hören<br />
die anderen zu“ ist.<br />
Bei der Suche nach gewaltfreien Streitlösungsmöglichkeiten fanden die Schüler<br />
nach einigen Überlegungen praktikable Möglichkeiten. Langsam werden die Schüler<br />
herangeführt, ihre Streitlösungsmöglichkeiten zu erweitern und gewaltfreie<br />
Möglichkeiten ins Auge zu fassen, zu durchdenken oder in einem Rollenspiel<br />
auszuprobieren.<br />
Die Rituale „suchen der passenden Gefühlskarte“ und das „Packen des Ideen-<br />
Rucksacks“ führen die Schüler gern aus. Diese Eckdaten sind für sie zu einer<br />
angenehmen Gewohnheit geworden.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
3. Einheit<br />
Frau Ostern und Herr Stöckel haben folgende Aufteilung der Rollen vorgenommen:<br />
Frau Ostern leitet die Yoga- und Entspannungsübungen, die für Schüler nach 4 Std.<br />
Theorieunterricht nötig sind. Herr Stöckel kontrolliert die Körperhaltung der Schüler.<br />
Es handelt sich bei diesem Training ausnahmsweise um Jungen. Als Mann kann<br />
Herr Stöckel die Jungen in der Regel eher berühren. Würde das Frau Ostern<br />
machen, könnte das zu Irritationen führen.<br />
Pubertäre St<strong>im</strong>mungen und Abgrenzungen zum weiblichen Geschlecht bei<br />
gleichzeitiger Wahrnehmung desselbigen können bei Körperberührungen, die Nähe<br />
erfordern, leichter aushaltbar werden, wenn ein männlicher Kollege männliche<br />
Schüler berührt, um Korrekturen best. Körperhaltungen vorzunehmen.<br />
Bei weiblichen Teilnehmerinnen wird <strong>im</strong> o.g. Sinne umgekehrt verfahren.<br />
Die weitere Leitung des Kurses übern<strong>im</strong>mt Herr Stöckel. Beide Teamer haben eine<br />
Arbeitsatmosphäre entwickelt, die ohne Probleme ein Eingreifen von einem in die<br />
Leitungsarbeit des anderen möglich macht. Die Schüler gewöhnen sich an die<br />
Leitungsabsprachen zwischen Frau Ostern und Herrn Stöckel.<br />
Die Aufgabenteilung beinhaltet auch <strong>im</strong>mer wiederkehrende gleich bleibende Abläufe<br />
be<strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> (Herr Stöckel ist dafür zuständig – Frau Ostern dafür…). Zugleich<br />
gibt die Teilung beiden Teamern jeweils an best<strong>im</strong>mten Punkten des <strong>Sozialtraining</strong>s<br />
quasi „außen stehend“ bei Bedarf eingreifen zu können (z.B. unterstützend -<br />
korrigierend – übersetzend – spiegelnd u.ä.).<br />
Außerdem ist diese schwierige Lerngruppe bei möglicherweise auftretenden<br />
Konflikten überblickbar. Ein anderer Vorteil ist, dass bei evtl. entstehenden Krisen<br />
einzelner Teilnehmer (physischer wie psychischer Art) helfend eingegriffen werden<br />
kann ohne dass die Gesamtgruppe allein und damit unbeobachtet bleibt.
4. Einheit<br />
Thema<br />
11.40 Uhr Joga- und Jin-Shin-Jyutsu-Übung zur Beruhigung und Entspannung.<br />
11.55 Uhr<br />
12.05<br />
12.20 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Gefühlskärtchen zu ordnen, wie geht es mir. Chance über seine<br />
Gefühlssituation zu sprechen.<br />
Regelüberprüfung:<br />
„Keiner redet, wenn der andere spricht“.<br />
Die Nichteinhaltung bringt einen Konflikt mit sich. Wir spielten<br />
exemplarisch durch, wie geht es dem Leiter oder einem Schüler, der<br />
be<strong>im</strong> Erzählen unterbrochen wird.<br />
Übergehen auf andere Konfliktsituation „Beleidigung durch einen<br />
Mitschüler“ in Rollenspiel angehen.<br />
Umgehen mit einer aufkommenden Wut (Anspiel).<br />
Was nehme ich <strong>im</strong> Rucksack mit von beiden Gefühlskärtchen<br />
„ich fühle mich“<br />
Auswertung der 4. Einheit<br />
Die Schüler nahmen vereinzelt die Chance wahr, bei der Übung mit den<br />
Gefühlskarten über sich zu sprechen.<br />
Die Einhaltung der Regel „Keiner redet, wenn der andere spricht“ gelingt nicht allen<br />
Schülern. Für uns Teamer gab es die konkrete Konfliktmöglichkeit, verbal und <strong>im</strong><br />
Handeln friedlich mit dieser Situation umzugehen.<br />
Wir besprachen gemeinsam mit den Schülern Handlungsmöglichkeiten. Den<br />
Schülern fiel es schwer, auf die Konfliktsituation „Beleidigung durch einen Schüler“<br />
flexibel zu reagieren.<br />
Die oft gehörte Antwort war „Dann kriegt der eine rein!“. Die Wut steuert die Schüler<br />
bei den aggressiven Konfliktlösungsversuchen.<br />
Die Schüler zeigten bei Möglichkeiten mit der Wut umzugehen viel Phantasie.<br />
Diesen positiven, flexiblen Ansatz wollen wir in der nächsten Sitzung weiter<br />
verfolgen.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
4. Einheit<br />
Der Schulsozialarbeiter leitet weiter die Sitzung. die Schüler hatten Probleme, die<br />
Regel „keiner redet wenn der andere spricht“ einzuhalten. Die Moderierung von<br />
Herrn Stöckel wurde durch Regelverletzungen erschwert.<br />
Frau Ostern, die wieder „Außenstehende“ war, konnte so Anstöße geben, diese<br />
Situation wahrzunehmen und zu reflektieren.<br />
Herr Stöckel konnte sich so zurücknehmen. Produktive Lösungsmöglichkeiten<br />
konnten so durchgespielt werden.<br />
Wir beiden Leiter erlebten wohltuend, wie spontan und unkompliziert Frau Ostern<br />
eingreifen konnte. Unsere Zusammenarbeit wird von einer Offenheit und einem<br />
Vertrauen geprägt.<br />
Frau Ostern als Klassenlehrerin hat den Vorteil, die Schüler durch ihren Unterricht<br />
sehr genau zu kennen. Sie kann in so einer schwierigen Situation vermittelnd tätig<br />
sein. Herr Stöckel hat keine Probleme, die Leitung dann abzugeben.<br />
Die Schüler kennen mittlerweile die Aufteilung <strong>im</strong> Trainingsteam und akzeptieren<br />
diese.<br />
Regelverstöße <strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> sind als selbstverständlich in dieser Lerngruppe<br />
anzusehen und beweisen u.a. die Notwendigkeit von <strong>Sozialtraining</strong>, zumindest in<br />
diesen Lerngruppen.<br />
Die Teamer haben die Erfahrung gemacht, dass Schüler <strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> häufig<br />
befangener mit eigenen „wirklichen“ Konflikten umgehen und bei der Wahl der<br />
Konflikte in der Reflexionsphase häufig nach „fremden“ Konflikten verlangen.<br />
Tatsächliche Konflikte sind dann für diese Lerngruppen relevant, wenn sie sich<br />
unmittelbar vor dem <strong>Sozialtraining</strong> ereignet haben und eine tatsächliche erfahrbare<br />
Auswirkung auf sie individuell (z.B. Schulverweis etc.) haben.<br />
Ansonsten ziehen sie es vor, an „fernen“ Konflikten arbeiten zu wollen. Beide<br />
Teamer werten diese Forderung als Ausdruck für erlebte Gewalt in Konflikt<br />
beladenen Situationen, die sie als Opfer nicht noch einmal erleben wollen.<br />
Nach dieser Klärungsphase übernahm Herr Stöckel die Einheit „Beleidigung durch<br />
einen Mitschüler“. Bei der Bearbeitung wirkte sich die Regelverletzung „keiner redet<br />
…“ sehr positiv aus. Die Schüler waren sehr engagiert dabei, hörten dem anderen zu<br />
und ließen ihn ausreden.
5. Einheit<br />
Thema<br />
11.40 Uhr Joga- und Jin-Shin-Jyutsu-Übung zum Entspannung.<br />
11.55 Uhr<br />
12.00 Uhr<br />
12.10 Uhr<br />
12.20 Uhr<br />
12.50 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Gefühlskärtchenzuordnung „So fühle ich mich …“.<br />
Geburtstagskette<br />
Ohne zu kommunizieren sollen sich die Schüler in eine Reihe stellen,<br />
in der jeder nach seinem Geburtsmonat eingeordnet ist.<br />
Teamleiter nennt ein Gefühl, dass einzelne Schüler ausdrücken<br />
sollen.<br />
Bei einem Konflikt ist meine Gefühlslage wichtig. Bin ich müde oder<br />
total „aufgedreht“, wird es auf die Konfliktlösung Einfluss haben.<br />
Im Anspiel werden Konflikt und mögliche Lösungen angegangen.<br />
Spiel:<br />
Bitte um Zuordnung, stellt euch in die Ecke, würdest du zuschlagen?<br />
bei folgenden Aussagen:<br />
a) Deine Mutter wird Hure genannt!<br />
Ein Lehrer hat mich enorm provoziert<br />
b) Ich schlage keinen Lehrer.<br />
Gefühlskartenbest<strong>im</strong>mung<br />
Auswertung der 5. Einheit<br />
Mit den Zeitvorgaben kamen wir exakt hin. Die Aufgabe in sich zu gehen und zu<br />
spüren „Wie geht es mir“ wird <strong>im</strong>mer vertrauter und selbstverständlicher.<br />
Bei der Übung „Bildung der Geburtstagskette“ fiel es den Schülern anfangs schwer,<br />
ohne Worte zu kommunizieren. Sie lernten mit Händen, M<strong>im</strong>ik und Gestik zu<br />
arbeiten. Das klappte gut und schnell.<br />
Bei der Ausdruckgebung von Gefühlen hatten die Schüler Schwierigkeiten. Im dem<br />
Alter 16 – 18 Jahre haben besonders Jungen Probleme, mit ihrem Körper<br />
umzugehen.<br />
Die Übung, Gefühle auszudrücken, führte einige an ihre Grenzen.<br />
Die Schüler verstanden sehr wohl die eigene Gefühlslage die Ausführung eines<br />
Konfliktes beeinträchtigt. Wir konnten in dieser Situation auf die Wut-Lösungen<br />
zurückgreifen, die helfen nicht auszurasten.<br />
Bei dem Zuordnungsspiel „Würdest du zuschlagen?“ würden bei der Besch<strong>im</strong>pfung<br />
„Deine Mutter ist eine Hure“ viele Schüler zuschlagen. Bei der Gewaltmöglichkeit<br />
gegenüber einem Lehrer hielten sich die meisten zurück.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
5. Einheit<br />
Bei der Erstellung der Geburtstagskette hatten die Schüler die schwierige Aufgabe<br />
zu lösen, ohne Kommunikation ein Ergebnis zu erzielen. Herr Stöckel hatte anfangs<br />
Schwierigkeiten, die Schüler zu motivieren. Er traf nicht die passenden Worte. Frau<br />
Ostern als Klassenlehrerin fand die richtigen Worte und konnte so helfend eingreifen.<br />
Nach dieser Interaktion wurde eine gute Lösung gefunden.<br />
Bei den weiteren Übungen, die Gefühlslage zu erkennen, spielte sich das Team die<br />
Bälle zu, d.h. einmal übernahm Frau Ostern die Leitung, einmal der<br />
Schulsozialarbeiter. Die Schüler haben dieses Leitungsverhalten gern akzeptiert.<br />
Frau Ostern betreut die Gruppe 4 Schulstunden vor dem <strong>Sozialtraining</strong>. Herr Stöckel<br />
hat nicht die Erfahrungen mit den Schülern gemacht und kommt „kalt“ ins<br />
<strong>Sozialtraining</strong>.<br />
Er hat sich in den Gruppenprozess einzuarbeiten. Ohne große Absprachen, oft<br />
spontan, greift Frau Ostern ein. Für Herrn Stöckel ist das eine Hilfe, um einen<br />
besseren Einstieg zu finden.<br />
Die Aufteilung der verschiedenen Felder bzgl. der Einordnung des eigenen Wut-<br />
Verhaltens bei best. Beleidigung ist als gelungener Einstieg zu betrachten. Den<br />
Schülern wurde deutlich, dass sie z.B. bei der Lehrerprovokation sich durchaus<br />
zurückhalten können, d.h. mit Wut umgehen könnten.<br />
Frau Ostern brachte diese Aufteilung ein, um die Ausführungen von Herrn Stöckel zu<br />
untermalen – die gute Zusammenarbeit ermöglicht flexibles und spontanes Umgehen<br />
mit den Modulen dieser Trainingseinheit.<br />
Durch den vorherigen 4-stündigen Unterricht ist Frau Ostern die jeweilige<br />
Gefühlslage der Klasse bewusst und teilt diese zu Beginn ihrem Kollegen mit.
6. Einheit<br />
Thema<br />
11.40 Uhr Gefühlskartenbest<strong>im</strong>mung<br />
11.45 Uhr<br />
11.55 Uhr<br />
12.10<br />
12.30 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Jogaübung zur Entspannung<br />
Rollenspiel<br />
Ich bin über einen Mitschüler enttäuscht und sauer – wie drücke ich<br />
dieses Gefühl aus.<br />
Anspiele<br />
- Ich fühle mich erschöpft und kaputt<br />
- Ich bin froh<br />
- Ich bin glücklich (unglücklich)<br />
Ich und Du-Botschaft: „Erzählung vom Trainer und<br />
Auseinandersetzung gespielt von 2 Frauen“.<br />
Am Beispiel des Streites um eine Orange, erkannten die Schüler, der<br />
eine benötigt die Schale, der andere das Fruchtfleisch. Drücke ich in<br />
einer Ich-Botschaft meine Interessen offen aus, gibt es eine für beide<br />
Seiten zufrieden stellende Lösung.<br />
Körperübungen die auf Gemeinschaft und Zusammenarbeit basieren.<br />
Auswertung der 6. Einheit<br />
Die Entspannungsübungen bringen die Schüler zur Ruhe. So konnten sie sich auf<br />
die Aufgaben besser konzentrieren, üben ihre Gefühle in der Ich-Form zu sprechen.<br />
Die Neigung, in Du-Botschaften zu verfallen, war bei vielen Schülern zu registrieren.<br />
Immer wieder trainierten wir in Ich-Botschaften zu agieren. Bei Regelverstößen<br />
erklärten die Schüler humorvollerweise: „Jetzt sage ich in der Ich-Form, was mir<br />
nicht gefällt“. Diese Lernerfolge registrierten wir mit Vergnügen.<br />
Das Beispiel des Streites um eine Apfelsine verdeutlichte eindringlich, wie<br />
unterschiedlich die Bedürfnisse sind. Die Schüler spürten, wie gut es ist, diese<br />
genau zu benennen.<br />
Auf Grundlage dieser Aussage sind Kompromisse gut möglich.<br />
Die gemeinsamen Körperübungen führten die Schüler mit Vergnügen aus.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
6. Einheit<br />
Herr Stöckel übernahm die Leitung, Frau Ostern an<strong>im</strong>ierte die Schüler, die Anspiele<br />
auszuführen. Durch ihre vorherige 4-stündige theoretische Arbeit mit der Gruppe<br />
konnten sie auf aktuelle Ereignisse in der Klasse eingehen.<br />
Diese Impulse waren sehr hilfreich und produktiv.<br />
Frau Ostern konnte eine Auseinandersetzung mit einer Mitschülerin „von Frau zu<br />
Frau“ authentisch spielen.<br />
um 12.45 Uhr übernahm Herr Stöckel wieder die Leitung „Streit um eine Orange“.<br />
Die Körperübungen, die Kraft und Koordination erforderten, konnte er als athletischer<br />
Mann angemessen anleiten und durchführen.<br />
Die Körperübungen erforderten viel Einfühlungsvermögen und Absprachen. Die<br />
Schüler-Gruppe konnte das machen, weil sie sich be<strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> menschlich<br />
näher gekommen war.<br />
Bei Frau Ostern und Herrn Stöckel erleben sie eine Bereicherung und Ergänzung der<br />
Arbeit, wenn jeder seine/ihre Stärken einbringt.
7. Einheit<br />
Thema<br />
11.40 Uhr Jogaübung zum Ruhigwerden<br />
11.55 Uhr<br />
12.00 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Gefühlskarteneinteilung<br />
Ich-Botschaft bringt eigene Meinung und Interesse zutage.<br />
Anspiele in 2 Gruppen:<br />
„Ich kann durch Ich-Botschaft sagen, wie es mir geht und erfahren,<br />
warum der Mitschüler zum Beispiel keine Zigaretten abgeben will“.<br />
Ideenspeicher mit Eintrag in den „Rucksack“<br />
Ich-Botschaften ermöglichen u. a. die Motive des anderen besser zu<br />
verstehen – bringen mich in eine Verhandlungsebene, Du-<br />
Botschaften fordern eine Verteidigung des anderen heraus.<br />
Körperübungen zum Abschluss<br />
Gefühlskarten-Einordnung<br />
Auswertung der 7. Einheit<br />
Es zeigte sich die Unerfahrenheit mit „Ich-Botschaften“ zu arbeiten. Schüler, die oft<br />
unsicher sind, werden schwer eine eigene Ich-Botschaft genau äußern zu können.<br />
Die Schüler kannten es kaum, mit Argumenten ihre Gefühle, ihre Wünsche und Ziele<br />
darzustellen und mit Argumenten „am Ball“ zu bleiben. Das war ein anstrengender<br />
Teil der Arbeit, der die Schüler sehr ermüdete. Wir bauten aus diesem Grund die<br />
Körperübungen ein, um die Schüler zu entspannen und das Gehörte „sacken“ zu<br />
lassen.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
7. Einheit<br />
Die Arbeit, Ich-Botschaften zu formulieren, war für die Schüler sehr mühsam.<br />
Gemeinsam suchten Frau Ostern und Herr Stöckel nach der ansprechenden<br />
Motivation. Herr Stöckel sah die Widerstände, sich auf die für die Schüler sehr<br />
anstrengende anspruchsvolle Ebene der „Ich-Botschaften“ begeben zu können. Er<br />
führte mit Frau Ostern ein „Gespräch“, in dem er diese Situation darstellte. Frau<br />
Ostern ging humorvoll auf diese Äußerungen ein und erzielte einen Lacherfolg bei<br />
den Schülern.<br />
Wir erlebten eine Entspannung bei den Schülern und sie konnten sich auf die<br />
Formulierung der Ich-Botschaften einlassen.<br />
Herr Stöckel gab den Schülern Mut, versucht den Satz anders zu formulieren, viele<br />
Erwachsene hätten mit so einer Aufgabe ihre Probleme.<br />
Zur Entspannung änderte Herr Stöckel den Ablaufplan und machte mit den Schülern<br />
Körperübungen, die zu diesem Zeitpunkt passend waren. .
8. Einheit<br />
Thema<br />
11.40 Uhr Joga- und Jin-Shin-Jyutsu-Übung, Gefühlskarten zuordnen<br />
11.50 Uhr<br />
12.20 Uhr<br />
12.30 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
Suche nach friedlicher Lösung durch die Formulierung von Ich-<br />
Botschaften<br />
Situationen wie z.B. „Ich habe mich über deine Aussage geärgert“<br />
oder<br />
„Er hat mich böse gefoult“.<br />
werden genannt.<br />
3 Lösungen werden angeboten. Die Schüler sollen sich hinter den<br />
betreffenden Stuhl stellen, der die angemessene Antwort darstellt.<br />
Arbeitszettel<br />
Ich-Du-Botschaften werden in 2 Gruppen besprochen.<br />
Rollenspiel:<br />
Maike hat ihre Hausaufgaben gemacht – ihre Mitschülerin<br />
verschmutzt ihr Heft – wie kann Maike ihre Betroffenheit mit Ich-<br />
Botschaften nennen.<br />
Die Schüler suchen passende Lösungen.<br />
Das Arbeitsblatt „Ich-Botschaften“ soll von den Schülern in<br />
Einzelarbeit ausgefüllt werden.<br />
Die Schüler legen ihre passende Gefühlskarte aus.<br />
Auswertung der 8. Einheit<br />
Die Jogaübungen bringen die Schüler zur Ruhe. Die Benennung über die<br />
Gefühlskarten bringt die Schüler dazu, kurz ihre Befindlichkeit mitzuteilen.<br />
Zeitlich kamen wir mit unserer Planung zurecht.<br />
Das Trainieren der Ich-Botschaften war sehr notwendig, da in Konfliktsituationen die<br />
Schüler „Du-Botschaften“ bringen, die den Konflikt eskalieren lassen können.<br />
Ihre alten Verhaltensmuster sitzen sehr fest und eine Neufokussierung auf Ich-<br />
Botschaften gingen wir mit verschiedenen methodischen Ansätzen an.<br />
In den täglichen Schulsituationen zeigen sich erste Änderungen, wenn z.B. ein<br />
Schüler sagt “Ich will dir mit einer „Ich-Botschaft“ sagen, dass du das und das<br />
bemacht hast.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
8. Einheit<br />
Herr Stöckel übernahm die Leitung. Er konnte als noch Außenstehender bei der<br />
Suche nach Ich-Botschaften mit einem gewissen Abstand agieren.<br />
Frau Ostern war bei einem Beispiel vor Ort angesprochen. Moderierend konnte Herr<br />
Stöckel diese Übung praxisnah durchführen. Frau Ostern wurde in dieser Situation<br />
zum Gruppenmitglied. Gemeinsam wurden gute Lösungen gefunden.<br />
Be<strong>im</strong> Rollenspiel konnte Frau Ostern konkrete Beispiele einbringen, die die Schüler<br />
motivierend ansprachen. Die weitere Leitung oblag Herrn Stöckel.<br />
Frau Ostern und Herr Stöckel erlebten die Vorteile einer Zusammenarbeit. Frau<br />
Ostern war durch ihre Fähigkeit als Klassenlehrerin in einer Situation stark involviert.<br />
Herr Stöckel konnte mit mehr Distanz diese kritische Rückschau halten.
9. Einheit<br />
Thema Gut zuhören<br />
11.40 Uhr Joga<br />
11.50 Uhr<br />
11.55 Uhr<br />
12.05 Uhr<br />
12.30 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
12.55 Uhr<br />
Die Schüler legen ihre Gefühlskarte, die aussagt, wie geht es mir.<br />
Teamer präsentieren visuell<br />
a) unkonzentriertes, lustloses Zuhören und<br />
b) aufmerksames, dem Gesprächspartner zugewandtes Zuhören.<br />
Gemeinsames Aufschreiben an der Tafel<br />
a) was zeichnet schlechtes Zuhören aus und<br />
b) was zeichnet gutes Zuhören aus.<br />
„Gutes Zuhören - wie geht das?“<br />
Demonstration durch die Trainer mit Schüler-Beispielen.<br />
Ein Schüler fasst das vom Teamer Erzählte zusammen.<br />
Partnerspiele und Reflexion<br />
packen wir für eine gute Gesprächsführung in den Rucksack.<br />
Auswertung der 9. Einheit<br />
Gut Zuhören<br />
Von der Zeitplanung hatten wir die Auswertung realistisch geplant.<br />
Das Spiel der Teamer „gutes und schlechtes“ Zuhören kam bei den Schülern gut an<br />
und motivierte sie. Viele Beispiele wurden nicht nur genannt, sondern pantom<strong>im</strong>isch<br />
vorgestellt.<br />
Sehr aufmerksam verfolgten sie das Spiel „Gutes Zuhören“, das der Teamer mit<br />
einem Schüler führte. 2 Schüler fühlten sich an<strong>im</strong>iert, selbst ein „gutes Gespräch“ zu<br />
führen.<br />
Die Stunde hat allen Spaß gemacht
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
9. Einheit<br />
Die Leitung übernahm Herr Stöckel<br />
- Frau Ostern und Herr Stöckel präsentierten unkonzentriertes und gutes Zuhören.<br />
Die weitere Leitung lag bei Herrn Stöckel. Frau Ostern demonstrierte gutes Zuhören.<br />
Es war wichtig für Herrn Stöckel mit Distanz die Schritte des „guten Zuhörens“ mit<br />
den Schülern zu analysieren. Aufmerksam wurden mögliche „Fehler“ bei Frau Ostern<br />
erwähnt, die Herr Stöckel kommentierte, auch Lehrer sind Menschen mit Fehlern.<br />
Spontan gab Herr Stöckel einem Schüler die Arbeit der Zusammenfassung. Frau<br />
Ostern und Herr Stöckel spürten als Team, das wir freier und mehr <strong>im</strong>provisieren<br />
können und so angemessen auf die Schüler eingehen können.<br />
Die Schüler erlebten Frau Ostern als Mitglied der Gruppe, das sich anleitend in den<br />
Gruppenprozess einbrachte. Diese Haltung von Frau Ostern beeindruckte die<br />
Schüler und gab ihnen Mut, es selbst auch einmal zu versuchen.<br />
Die Übungen gaben den Schülern die Möglichkeit, eigene Überlegungen<br />
vorzuspielen. Das Theaterspielen in Ansätzen, auch das Rollenspiel mit seinen<br />
vielfältigen Ausprägungen können <strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Je länger eine Gruppe am <strong>Sozialtraining</strong> teiln<strong>im</strong>mt, desto mehr entwickelt sich auch<br />
der Mut eigene Ideen bezüglich Konfliktlösungsmodelle theatralisch vorzustellen.<br />
Wichtig ist dabei, dass die Teamer dabei mit gutem Beispiel vorangehen.
10. Einheit<br />
Thema Sich selbst behaupten<br />
11.55 Uhr Joga, Zuordnung der Gefühlskarten<br />
12.05 Uhr<br />
12.30 Uhr<br />
12.35 Uhr<br />
12.50 Uhr<br />
12.55 Uhr<br />
Wie behaupte ich mich?<br />
Ich-Botschaft ohne Rückzug mit Aggression und Gewalt.<br />
Einleitung<br />
a) durch die Sprache<br />
b) durch die Körpersprache<br />
Sammeln und <strong>im</strong> Spiel üben.<br />
Ja-Nein-Spiel<br />
Vorspiel: Teamer sagt „nein“ und der andere n<strong>im</strong>mt es nicht so ernst.<br />
Alle Schüler probieren in Körpersprache und mit Sprache Ja- und<br />
Nein-Aussagen aus.<br />
Auswertung<br />
Wie war es für euch, was fiel euch auf?<br />
Brainstorming:<br />
a) Ich will mich nicht verabreden<br />
b) Ich möchte meine Mütze wieder haben<br />
Schüler nennen spontan Lösungsmöglichkeiten, wie drücke ich das<br />
aus.<br />
Auswertung der 10. Einheit<br />
Gut Zuhören<br />
Zeitlich hatten wir uns zuviel vorgenommen. Das Brainstorming am Ende kam so zu<br />
kurz.<br />
Bei der Behauptung der eigenen Meinung zeigten die Schüler „alte“<br />
Verhaltensweisen, die schnell in gewaltsame Konflikte führen könnten.<br />
Die Anregung mit Sprache und Körpersprache zu agieren, nahmen sie mit Interesse<br />
auf und probierten be<strong>im</strong> „Ja-Nein-Spiel“ Variationsmöglichkeiten aus. Für die<br />
Schüler waren ihre Haltungen ungewohnt, sie lachten und nickten bei den Übungen<br />
verlegen und überspannt.<br />
Für dieses Neu-Probieren waren diese Reaktionen verständlich.<br />
Be<strong>im</strong> abschließenden Brainstorming hörten wir gute, realistische Vorschläge.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
10. Einheit<br />
Herr Stöckel leitet die Einheit, die eine Übung der Selbstbehauptung durch Sprache<br />
und Körpersprache beinhaltete. Diese Übungen waren ungewohnt und stießen auf<br />
Widerstände.<br />
Frau Ostern als „Außenstehende“ konnte vermitteln, indem sie u.a. Übungen<br />
vorspielte und so den Schülern die Scheu und Angst nahm.<br />
Be<strong>im</strong> Ja/Nein-Spiel waren beide Teamer Agierende. Den Schülern fiel es danach<br />
leichter, die Übungen auszuführen.<br />
Bei der Präsensformübung musste ich als Leiter vorausgehen und erste Beispiele<br />
nennen. In Zusammenarbeit mit Frau Ostern wurden weitere Beispiele gefunden.<br />
Unser Agieren, wechselseitig einer von uns, motivierte die Schüler. Wir erlebten eine<br />
sehr lebendige persönliche Einheit, die uns allen sehr viel Spaß machte.<br />
Für viele Schüler dieses <strong>Sozialtraining</strong>s ist die Kombination von Sprache und<br />
Körpersprache und damit verbunden die Reflexion darüber sehr anstrengend. Nicht<br />
nur Scheu und Untrainiertheit kennzeichnen die Situation, die Schüler wissen be<strong>im</strong><br />
Vorführen um ihre eigenen Defizite auf beiden o.g. Ebenen und fürchten ganz<br />
besonders an der Schnittstelle die Kritik der Mitschüler.<br />
Vorführen der Teamer und auch deren selbstverständliches Zulassen von produktiv<br />
geäußerter Kritik an ihrem Verhalten <strong>im</strong> Bereich Sprache/Körpersprache (d.h. auch<br />
Defizite der Trainer werden konstruktiv benannt!) lassen die Schüler langsam in<br />
diesen Abschnitt des <strong>Sozialtraining</strong>s einsteigen.
11. Einheit<br />
Thema Konflikte fair lösen S 165<br />
11.40 Uhr Joga- und Jin-Shin-Jyutsu-Übung<br />
11.50 Uhr<br />
12.00 Uhr<br />
12.20 Uhr<br />
12.40 Uhr<br />
12.50 Uhr<br />
Gefühlskartenzuordnung<br />
Konflikte fair lösen<br />
Schüler sammeln: Welche Möglichkeiten gibt es?<br />
Sammeln auf Flip-Chart<br />
Was kann ich in Konflikten machen?<br />
Anhand der Beispiele Konfliktlösungsspiele in 4er Gruppen<br />
Vorgabe<br />
Beispiele:<br />
a) Der eine lässt mich nicht in Ruhe!<br />
b) Der Lehrer hat mich echt „auf dem Kieker“!<br />
c) Ich will meine Sache <strong>im</strong> Fachunterricht machen, werde aber<br />
abgelenkt!<br />
d) Ich brauche auch Taschengeld.<br />
Auswertung nach jedem Anspiel:<br />
Welche Fähigkeiten wurden angewandt?<br />
Was nehme ich <strong>im</strong> Rucksack als unbedingt wichtig mit?<br />
Feedback<br />
mit Gefühlskarten<br />
Wie war das <strong>Sozialtraining</strong><br />
Auswertung der 11. Einheit<br />
Gut Zuhören<br />
Die Zeit war zu knapp geplant. Die Schüler hatten Schwierigkeiten einzusteigen und<br />
Möglichkeiten zu nennen, Konflikte fair zu lösen. Nachdem wir 2 Beispiele vorgaben<br />
und vorspielten, konnten die Schüler eigene Äußerungen einbringen.<br />
(Für die Konfliktlösungsanspiele hätten wir Trainer motivierend eingreifen müssen.)<br />
Die Rollenspiele (aus sich herauszugehen) fallen einigen Schülern schwer.<br />
Nach diesen Anlaufschwierigkeiten nannten die Schüler Ansätze, wie der Konflikt<br />
gewaltfrei gelöst werden kann.<br />
Es zeigte sich, dass die Schüler ein Repertoire an Möglichkeiten gelernt haben.<br />
Bei der Rückmeldung, wie sie das <strong>Sozialtraining</strong> empfunden haben, erhielten wir<br />
überwiegend positive Meldungen.
Reflexion der Zusammenarbeit<br />
11. Einheit<br />
Frau Ostern leitete die Yogaübung, Herr Stöckel die weitere Einheit.<br />
Frau Ostern gab kurze Hilfen, dann konnten die Schüler die Konfliktlösungsspiele in<br />
4er Gruppen angehen.<br />
Disziplinarische Probleme mit 2 Schülern mussten zunächst von Frau Ostern<br />
dahingehend gelöst werden, dass die beiden störenden Schüler das <strong>Sozialtraining</strong><br />
verlassen mussten und anderweitig für die Dauer des Trainings untergebracht<br />
werden mussten.<br />
Die Mitschüler verfolgten die Lösung des Konfliktes, fühlten sich durch die o.g.<br />
Schüler be<strong>im</strong> Training gestört und schafften es nicht, danach in die Aufgabenstellung<br />
wieder einzusteigen. Beide Teamer hätten die o.g. Störung zum Anlass nehmen<br />
sollen, Umgang mit aktuellen Konflikten (u.a. Regelverletzungen) zu thematisieren.<br />
Herr Stöckel wies zwar auf die belastete emotionale Situation hin und wie sie auch<br />
die Gestaltung des aktuellen Trainings mit beeinflusste aber dadurch, dass Frau<br />
Ostern die beiden o.g. Schüler „unterbringen“ musste, verging wertvolle Arbeitszeit.<br />
Es ist sicherlich nicht gelungen, wenn bei einem <strong>Sozialtraining</strong> Störungen nur<br />
unzureichend behoben werden können oder ggf. eine Teamerin den Raum auch nur<br />
kurzfristig verlassen muss.<br />
Den beiden Schülern war es nicht möglich, weiterhin am Training teilzunehmen, da<br />
sie es nicht schafften, den selbst gesetzten Regeln des <strong>Sozialtraining</strong>s zu<br />
entsprechen. Vor dem Hinausnehmen aus dem Training nahmen ihr Verhalten mit<br />
ihren Widerständen zu viel Raum ein.<br />
Frau Ostern hatte viel Kraft be<strong>im</strong> Lösen des Konfliktes gelassen und war<br />
dementsprechend be<strong>im</strong> weitren Training zunächst zurückhaltender.<br />
Herr Stöckel konnte nur mühsam die Klasse zu der Aufgabe „Konfliktlösungs-Spiele“<br />
zurückzuführen. Gern hätten beide Teamer den eigentlichen Konflikt mit den 2<br />
Schülern mit der Klasse zu lösen versucht – was aber bei den Widerständen der<br />
beiden o.g. Schüler sinnlos war.<br />
Nur indem beide Teamer 2 Lösungsmöglichkeiten spielerisch vorstellten, entstand<br />
bei den Schülern der Wunsch eigenständig entwickelte Lösungsstrategien<br />
vorzustellen. Was zäh und von Ängsten und Störungen begleitet begann, entwickelte<br />
sich zunehmend besser.<br />
Beide Seiten, Lerngruppe wie Teamer, genossen es wieder be<strong>im</strong> eigentlichen Thema<br />
angekommen zu sein.<br />
Diese Stunde wurde von beiden Seiten in der Reflexion als zunächst sehr<br />
anstrengend beschrieben.<br />
Beiden Teamern ist klar geworden, dass bei tatsächlich auftretenden Störungen<br />
diese zunächst effektiv behandelt werden müssen.
Außerdem muss es schnell umsetzbare personelle (Aufsicht) und örtliche<br />
(Aufsichtsraum) Lösungen für nicht verständige <strong>Sozialtraining</strong>steilnehmer geben.
1. Wir lernen uns kennen!<br />
Wir lernen die Inhalte des <strong>Sozialtraining</strong>s<br />
kennen!<br />
Wir stellen Regeln auf!<br />
2. Wir sprechen über unsere Gruppenregeln!<br />
Wir suchen nach fairen Streitregeln!<br />
3. Wir suchen nach Streitlösungen ohne Gewalt!<br />
4. Wir überprüfen unsere gesetzten Streitregeln!<br />
Wir lernen mit unserer Wut umzugehen!<br />
5. Wir nehmen unsere eigene Gefühlswelt in<br />
Konfliktsituationen wahr!<br />
6. Wir probieren Ich- und Du-Botschaften in<br />
unterschiedlichen Konfliktsituationen aus!<br />
7. Wir lernen die Qualität einer sorgsam<br />
gesetzten Ich-Botschaft <strong>im</strong> jeweiligen<br />
Konfliktfall kennen!<br />
8. Wir trainieren Ich-Botschaften in<br />
verschiedensten Konfliktsituationen aus!<br />
9. Wir trainieren konzentriertes und<br />
angemessenes Zuhören!<br />
10. Wir lernen mit eigenen Interessen und<br />
Wünschen in Konfliktfall angemessen<br />
umzugehen!<br />
11. Wir testen verschiedene faire<br />
Konfliktlösungen <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
Praktikabilität!
BZTG Oldenburg<br />
Auswertung <strong>Sozialtraining</strong> „FAIR STREITEN LERNEN“<br />
(Stöckel/Ostern)<br />
Name:<br />
Klasse:<br />
Schuljahr<br />
Was hat dir be<strong>im</strong> <strong>Sozialtraining</strong> besonders gut gefallen?<br />
1. Yoga und Jin Shin Jytzsu als Einstieg<br />
2. Smileys<br />
3. Verhalten in Konflikten<br />
4. Selbstbeherrschung<br />
5. Gefühle erkennen und ausdrücken<br />
6.Ich-Botschaften statt Du-Botschaften<br />
7.Aktives Zuhören<br />
8. Selbstbehauptung<br />
9. Feedback<br />
Was hat dir überhaupt nicht gefallen?<br />
1._________________________________________________<br />
_________________<br />
2._________________________________________________<br />
_________________<br />
3._________________________________________________<br />
_________________<br />
Hat dir der Trainingsraum gefallen ? Wenn ja, warum?<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
____________<br />
Hat dir die Uhrzeit zugesagt? Wenn nicht, in welcher<br />
Stunde würdest du lieber das Training absolvieren?
__________________________________________________<br />
_____<br />
Was n<strong>im</strong>mst du aus dem <strong>Sozialtraining</strong> mit für dich, für<br />
deine Freunde?<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________<br />
Wie gehst du künftig mit Konflikten um? (Freizeit/<br />
Betrieb/Berufsschule)<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________<br />
Ist es für dich wichtig, eine Bescheinigung über ein von dir<br />
erfolgreich absolviertes <strong>Sozialtraining</strong> zu erhalten?<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________<br />
Wie hat dir die Zusammenarbeit vom Team Stöckel/Ostern<br />
gefallen? Bitte Gründe nennen?<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________<br />
Ist ein <strong>Sozialtraining</strong> „FAIR STREITEN LERNEN“ <strong>im</strong> <strong>BVJ</strong><br />
sinnvoll?<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________
__________________________________________________<br />
________________________<br />
Verbesserungsvorschläge:<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
________________________<br />
Deine persönliche Meinung zum <strong>Sozialtraining</strong>:<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
______________________________
Und dann hab ich laut und deutlich stopp gesagt….<br />
Seit einigen Wochen erleben die Kinder der Klasse 2b der Grundschule ein Training der<br />
besonderen Art.<br />
Jeden Freitag kommen zurzeit für acht Wochen Michael Stöckel und Margit Ostern,<br />
ausgebildetete Schulmediatoren, in ihre Schule und führen mit den Kindern ein <strong>Sozialtraining</strong><br />
durch.<br />
Möglich wurde dieses durch eine Kooperation der Grundschule Haarentor mit dem<br />
Bildungszentrum für Technik und Gestaltung. Beide Schulmediatoren sind an der Schule u.a.<br />
als Schulsozialarbeiter und als Beratungslehrerin tätig. Als Mediatoren gehören sie zum<br />
Netzwerk Oldenburger Schulmediatorinnen und Schulmediatoren (NOSS)in Kooperation mit<br />
dem Oldenburger Präventionsrat.<br />
Mit Yoga und Jin Shin Jyutsu (japanische Massagetechnik) als Einst<strong>im</strong>mung beginnt das<br />
<strong>Sozialtraining</strong>.<br />
Die Kinder beschreiben zu Beginn ihre jeweilige Gefühlslage und erweitern den eigenen<br />
Gefühlswortschatz<br />
Jedes Kind lernt spielerisch das genaue und aufmerksame Zuhören. Sie erfahren, wie es ist,<br />
wenn jemand zuhört bzw. nicht zuhört.<br />
Sie lernen sich in andere Kinder hineinzuversetzen und erkennen, dass Gefühle, durch ein<br />
Ereignis hervorgerufen wurden, nachfolgende Situationen beeinflussen können.<br />
Sie dürfen Wutgefühle nennen und trainieren wirkungsvolle Strategien dagegen.<br />
Die Kinder erkennen Grenzen, akzeptieren diese und suchen bei Streitigkeiten gemeinsam eine<br />
für alle Beteiligten zufriedene Lösung.<br />
Am Ende jeder Stunde beschreiben die Kinder ihre jetzige Gefühlslage.<br />
So kann Fair Streiten lernen Spaß machen und zusätzlich den Klassenzusammenhalt stärken.<br />
Nebenbei bemerkt profitiert Unterricht von dieser Entwicklung.<br />
Sonst habe ich <strong>im</strong>mer gehauen, jetzt suche ich eine<br />
win-win-Lösung…….