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DAZ<br />

<strong>UniDAZ</strong><br />

<strong>UniDAZ</strong>-Ratgeber Auslandsaufenthalt<br />

Wie funktioniert <strong>der</strong> Pharmagroßhandel?<br />

Alternatives Erstes Staatsexamen<br />

Arbeitsrecht: Vom Hörsaal in die Apotheke<br />

DAS STUDENTENMAGAZIN<br />

DER DEUTSCHEN APOTHEKER ZEITUNG<br />

2/2012<br />

Wintersemester<br />

Deutscher Apotheker Verlag<br />

unidaz.de


Wenn Probieren zum Studieren gehört,<br />

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für Pharmaziestudenten:<br />

Absicherung gegen Schäden aus <strong>der</strong> Teilnahme am<br />

fachpraktischen Unterricht im Labor, die nicht durch<br />

die eigene Privathaftpfl icht o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> Eltern<br />

abgedeckt sind<br />

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Schlüsseln, Codekarten sowie sonstigen überlassenen<br />

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EDITORIAL<br />

LIEBE STUDENTINNEN UND STUDENTEN,<br />

LIEBE PHARMAZEUTEN IM PRAKTIKUM,<br />

LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN,<br />

„Service-Journalismus“ – einige Experten halten das für die Zukunft<br />

des Journalismus, einige altgediente „Edelfe<strong>der</strong>n“ aus den ehrwürdigen<br />

Feuilletons renommierter Tages- o<strong>der</strong> Wochenzeitungen<br />

sprechen das Wort nur mit einer gewissen Herablassung aus. Wir<br />

wollen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> Service<br />

bieten, nützliche Informationen aus und über Studium, Praktikum<br />

und Berufsstart.<br />

In <strong>der</strong> allerersten Ausgabe von <strong>UniDAZ</strong> im Herbst 2011 haben wir<br />

deshalb einen langen Artikel gebracht, was man beim Start des PJs<br />

bzw. in den Beruf beachten sollte. In <strong>der</strong> Ausgabe vom Frühjahr<br />

2012 haben wir versucht zusammenzustellen, welche Gehälter Apothekerinnen<br />

und Apotheker bei ihrem Berufsstart erwarten können<br />

– abhängig von Position, Arbeitgeber und auch Qualifikation (beispielsweise<br />

Promotion).<br />

In diesem Heft nun widmen wir uns dem Thema Auslandsaufenthalt.<br />

Viele Pharmaziestudenten möchten einen Teil ihres Studiums<br />

o<strong>der</strong> PJs im Ausland verbringen, doch nur wenige tun es wirklich.<br />

Oft schrecken <strong>der</strong> Organisationsaufwand, die Unübersichtlichkeit<br />

<strong>der</strong> Angebote und manchmal vielleicht auch Ängste ab, das Thema<br />

wirklich anzugehen. Hier wollen wir helfen. Ab Seite 42 finden<br />

Sie eine Übersicht über die Möglichkeiten, einen Teil Ihrer Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Ferne zu absolvieren, wir stellen Ihnen die wichtigsten<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 3<br />

Austausch- und Studienprogramme vor, haben zahlreiche Tipps und<br />

Anregungen zusammengestellt, Checklisten helfen Ihnen, nichts<br />

Wichtiges zu vergessen. Und einige Kommilitonen, die bereits im<br />

Ausland waren, berichten von ihren Erfahrungen.<br />

Ein weiteres Anliegen von <strong>UniDAZ</strong> ist, die Studenten und PhiPs<br />

selbst zu Wort kommen zu lassen. Deshalb finden Sie auch in dieser<br />

Ausgabe wie<strong>der</strong> zahlreiche Texte, Artikel und Berichte von Leserinnen<br />

und Lesern. Wenn auch Sie gerne berichten wollen, beispielsweise<br />

von ihrem interessanten Praktikum, einer Exkursion o<strong>der</strong><br />

auch von etwas völlig an<strong>der</strong>em, das für Ihre Kollegen und Kommilitonen<br />

interessant ist – melden Sie sich! Gerne auch, wenn Sie uns<br />

„nur“ Ihre Meinung sagen wollen. Schreiben Sie einfach eine E-Mail<br />

an redaktion@unidaz.de o<strong>der</strong> kommentieren Sie die Beiträge dieser<br />

Ausgabe direkt auf unidaz.de.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünschen<br />

Dr. Andreas Ziegler Dr. Benjamin Wessinger


4 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INHALT<br />

INHALT<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 5<br />

MACHEN SIE MIT<br />

BEI <strong>UniDAZ</strong>!<br />

Natürlich gibt es zu <strong>UniDAZ</strong> auch eine Website, www.<br />

unidaz.de. Hier finden Sie nicht nur alle Artikel aus<br />

den <strong>UniDAZ</strong>-Heften, son<strong>der</strong>n können diese auch kommentieren.<br />

Wir freuen uns über Ihre Meinungen.<br />

Wenn Sie selber bei <strong>UniDAZ</strong> mitmachen wollen: Auf<br />

www.unidaz.de können Sie Ihren eigenen Blog einrichten.<br />

Berichten und erzählen Sie doch von lustigen Erlebnissen<br />

im Labor, interessanten Eindrücken während Ihres<br />

Auslandssemesters, von brillanten Vorträgen o<strong>der</strong> ätzenden<br />

Seminaren – o<strong>der</strong> von völlig an<strong>der</strong>en Dingen, die Sie<br />

und Ihre Kommilitonen interessant finden.<br />

Die <strong>UniDAZ</strong>-Hochschulporträts auf www.unidaz.de<br />

können Sie – genau wie die Wikipedia – je<strong>der</strong>zeit und immer<br />

wie<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>n, anpassen, korrigieren und ergänzen.<br />

Helfen Sie Studienanfängern und Ihren Kommilitonen<br />

mit Insi<strong>der</strong>tipps und korrekten Infos über Ihre Uni<br />

und die Stadt.<br />

Und natürlich freuen wir uns auch über Autoren für<br />

das <strong>UniDAZ</strong>-Magazin, über Berichte von beson<strong>der</strong>en<br />

Praktika o<strong>der</strong> Ihre Erfahrungen an <strong>der</strong> Uni. Auch für die<br />

regelmäßigen Rubriken „Was macht mein Assi? – Doktoranden<br />

stellen sich vor“ und „Pharmazeutische Karrieren“<br />

über interessante Laufbahnen in <strong>der</strong> Pharmazie<br />

suchen wir ständig neue Beiträge.<br />

MELDEN SIE SICH BEI UNS, WIR FREUEN UNS ÜBER<br />

JEDEN, DER MITMACHT!<br />

redaktion@unidaz.de, www.unidaz.de,<br />

Tel.: 0711/25 82-215<br />

<strong>UniDAZ</strong>, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart<br />

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Smartphone den nebenstehenden<br />

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INHALT<br />

<strong>UniDAZ</strong><br />

2/2012<br />

Wintersemester<br />

STUDIUM<br />

06 Alternatives 1. Staatsexamen<br />

10 Neuberufene Profs<br />

12 Neuer Masterstudiengang in Bonn<br />

15 Fünf Stunden <strong>der</strong> Wahrheit<br />

16 Ohne Physik keine Pharmazie!<br />

19 Was macht mein Assi? I<br />

20 Was macht mein Assi? II<br />

21 Standpunkt: Mehr Selbstbewusstsein<br />

WISSENSCHAFT<br />

22 Ausschreibung: <strong>UniDAZ</strong> Wissenschaftspreis<br />

24 Interpharm: Bei Studenten sehr beliebt<br />

BERUFSSTART<br />

26 PJ in <strong>der</strong> Privilegierten Adler Apotheke, Hamburg<br />

28 Arbeitsrecht (nicht nur) fürs PJ<br />

30 Was macht mein Assi? III<br />

31 Pharmazeutische Karrieren I<br />

32 Wie funktioniert eigentlich <strong>der</strong> Pharmagroßhandel?<br />

35 FIRMENPORTRÄTS<br />

41 Pharmazeutische Karrieren II<br />

INTERNATIONALES<br />

42 Der Traum vom Auslandsaufenthalt<br />

44 „Gut dass ich das selbst in die Hand genommen hatte“<br />

45 Dudelsack statt Flamenco<br />

50 Erleben von Pharmazie und Kultur<br />

51 BPhD e.V.<br />

58 Impressum<br />

06<br />

STUDIUM<br />

ERFAHRUNGEN<br />

UND PERSPEKTIVEN<br />

An <strong>der</strong> Universität Tübingen präsentiert<br />

sich die sonst so traditionsreiche Pharmazie<br />

einmal von einer an<strong>der</strong>en Seite: Seit 2008<br />

wird dort ein alternatives Prüfungsverfahren<br />

im 1. Staatsexamen angeboten.<br />

32<br />

BERUFSSTART<br />

„EILIGE ARZNEIMITTEL“<br />

Jeden Morgen stehen sie im Eingangsflur<br />

<strong>der</strong> Apotheken und sind vollgepackt<br />

mit Medikamenten, die Kisten des<br />

Pharmagroßhändlers, die über Nacht geliefert<br />

wurden. Doch wie finden diese Kisten<br />

eigentlich den Weg in die Apotheke?<br />

STUDIUM 12 EINSTIEG IN DIE<br />

ARZNEIMITTELFORSCHUNG<br />

Neben dem Staatsexamensstudiengang bietet<br />

die Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität<br />

Bonn seit 2008 den Masterstudiengang<br />

„Arzneimittelforschung“ (Drug Research) an.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Interessenten und Bewerber<br />

übersteigt die limitierte Zulassung bei Weitem.<br />

28<br />

BERUFSSTART<br />

VOM HÖRSAAL IN DEN<br />

APOTHEKENALLTAG<br />

Beim Berufsstart ergeben sich oft rechtliche<br />

Fragen: Worauf muss ich beim Arbeitsvertrag<br />

achten? Muss ich Notdienste übernehmen?<br />

Wie sieht es mit Probezeit und<br />

Kündigungsfristen aus? Ein Interview mit<br />

ADEXA-Rechtsexpertin Minou Hansen.<br />

42<br />

INTERNATIONALES<br />

DER UNIDAZ-RATGEBER<br />

AUSLANDSAUFENTHALT<br />

Damit es nicht beim Traum vom Auslandsaufenthalt<br />

bleibt, haben wir einen Überblick<br />

zusammengestellt über die Möglichkeiten,<br />

während Studium o<strong>der</strong> Praktischem Jahr<br />

einige Zeit ins Ausland zu gehen.


Foto: Fotolia<br />

6<br />

<strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

ALTERNATIVES 1. STAATSEXAMEN:<br />

ERFAHRUNGEN<br />

UND PERSPEKTIVEN<br />

An <strong>der</strong> Universität Tübingen, die seit diesem Sommer den Titel Elite-<br />

Uni trägt, präsentiert sich die sonst so traditionsreiche Pharmazie<br />

einmal von einer an<strong>der</strong>en Seite: Seit dem Sommersemester 2008<br />

wird dort ein alternatives Prüfungsverfahren im 1. Staatsexamen<br />

angeboten.<br />

In Zeiten großer Bildungsreformen, wie<br />

G8 und Bologna, drängt sich immer häufiger<br />

die Frage auf, ob Neues wirklich besser<br />

ist o<strong>der</strong> nur eine unnötige Alternative darstellt,<br />

die man nicht vermisst hätte.<br />

Zur Abwechslung soll hier einmal von<br />

einer Bildungsreform die Rede sein, die viele<br />

Studenten vermissen werden - sollte sie<br />

sich nicht durchsetzen.<br />

DAS ALTERNATIVE VERFAHREN<br />

An die Stelle <strong>der</strong> bundeseinheitlichen<br />

Multiple-Choice-Klausuren am Ende<br />

des 4. Semesters treten als Versuchsregelung<br />

in Tübingen, wie bei einem Bachelorstudiengang,<br />

das Grundstudium<br />

begleitende Prüfungen. Diese finden jeweils<br />

im Anschluss an eine Lehrveranstaltung<br />

statt und gehen nach unterschiedlicher<br />

Gewichtung in die Endnote ein.<br />

Dabei handelt es sich vor allem um schriftliche<br />

Prüfungen, aber auch um eine abschließende<br />

mündliche Prüfung zur<br />

Fachnote Pharmazeutische Chemie und<br />

Analytik. Die Klausuren sind praktisch nie<br />

und wenn, dann nur teilweise in Multiple-<br />

Choice-Form gestellt. Auch gilt es regelmäßig<br />

Laborpraktika zu bestehen, um zu den<br />

jeweiligen Klausuren zugelassen zu werden.<br />

Es lohnt sich, die einzelnen Bewertungsfaktoren<br />

zu den Fachnoten in <strong>der</strong> Prüfungsordnung<br />

etwas genauer anzusehen. Entsprechendes<br />

Setzen von Prioritäten kann<br />

sich dabei durchaus positiv auf die Noten<br />

auswirken. Klausuren können maximal<br />

viermal geschrieben werden. Fällt man im<br />

zweiten Versuch durch, so muss die gesamte<br />

Lehrveranstaltung wie<strong>der</strong>holt werden<br />

und es gibt erneut zwei Versuche. Werden<br />

diese wie<strong>der</strong>um nicht bestanden kann das<br />

Studium an <strong>der</strong> Uni Tübingen nicht fortgeführt<br />

werden.<br />

Alle Pharmaziestudenten nehmen seit<br />

dem Sommersemester 2008 in Tübingen<br />

automatisch am alternativen Prüfungsverfahren<br />

teil. Entsprechend <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />

ist aber auch in Tübingen eine<br />

Teilnahme am zentralen Prüfungsverfahren<br />

möglich. Dieses soll im Folgenden noch<br />

einmal kurz vorgestellt werden, um später<br />

die Unterschiede bei<strong>der</strong> Verfahren erläutern<br />

zu können.<br />

DAS IMPP-VERFAHREN<br />

Beim IMPP handelt es sich um das Institut<br />

für medizinische und pharmazeutische<br />

Prüfungsfragen. Das IMPP erstellt bundes -<br />

weit die Prüfungsaufgaben für den Ersten<br />

Abschnitt <strong>der</strong> Pharmazeutischen Prü-<br />

Foto: Fotolia<br />

fung. Es ist eine Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts, die die Landesprüfungsämter bei<br />

<strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> bundeseinheitlichen<br />

schriftlichen Prüfungen nach <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />

unterstützt. Die vier Examina<br />

am Ende des 4. Semesters bestehen ausschließlich<br />

aus Multiple-Choice-Aufgaben.<br />

Für die Bearbeitung je<strong>der</strong> Aufgabe stehen<br />

durchschnittlich 1½ Minuten Zeit zur Verfügung.<br />

Die Erfassung <strong>der</strong> Antworten erfolgt<br />

allein über extra dafür vorgesehene<br />

Antwortbelege, die rein maschinell ausgewertet<br />

werden, sodass beim Ausfüllen (nur<br />

mit Bleistift) penibel auf technische Richtlinien<br />

zu achten ist.<br />

Für das IMPP arbeiten sowohl festangestellte<br />

Wissenschaftler(innen) aller prüfungsrelevanten<br />

Fachrichtungen, als auch<br />

sachverständige Hochschullehrer(innen)<br />

im Nebenamt. Zu ihren Aufgaben gehören<br />

die Konzeption von Prüfungsaufgaben, die<br />

Erstellung <strong>der</strong> Fragenauswahl, die Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Examensergebnisse sowie die Erarbeitung<br />

<strong>der</strong> Gegenstandskataloge.<br />

Zudem hat das IMPP auch den Auftrag,<br />

durch eigene Forschungsarbeiten zur<br />

Weiterentwicklung des Prüfungswesens (in<br />

Medizin, Pharmazie und Psychotherapie)<br />

beizutragen.<br />

PROBLEME<br />

Wie eng <strong>der</strong> Gestaltungsspielraum dieser<br />

Weiterentwicklung offenbar sein kann,<br />

konnte man als jüngstes Beispiel anhand<br />

des Alternativen Prüfungsverfahrens in <strong>der</strong><br />

Pharmazeutischen Zeitung lesen (Ausgabe<br />

16 / 2011). „Wir bedauern sehr, dass das<br />

alternative Prüfungsverfahren zum Wintersemester<br />

2013 auslaufen wird, da für eine<br />

dauerhafte Einführung eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Approbationsordnung erfor<strong>der</strong>lich wäre“,<br />

ließ dort Frau Dr. Ulrike Müller, Vorsitzende<br />

des Prüfungsausschusses an <strong>der</strong> Ruprecht-Karls-Universität<br />

in Heidelberg ver-<br />

lauten. Als erste Hochschule in Deutschland<br />

hat die Universität Heidelberg im Jahr 2001<br />

ein alternatives Prüfungsverfahren eingeführt<br />

und damit das IMPP-Verfahren vorübergehend<br />

ersetzt.<br />

Muss nun auch Tübingen, das sein alternatives<br />

Verfahren erst 2008 einführte<br />

um dessen Fortführung bangen? Noch<br />

gibt Prof. Dr. Lutz Heide, <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

des Prüfungsausschusses in Tübingen, Anlass<br />

zum Optimismus: „Wir hoffen nein. Wir<br />

bemühen uns mit Unterstützung <strong>der</strong> Landesapothekerkammer<br />

darum, beim Ministerium<br />

eine Verlängerung <strong>der</strong> Genehmigung<br />

für unser alternatives Prüfungsverfahren zu<br />

erhalten“. Doch die Ähnlichkeit bei<strong>der</strong> Verfahren<br />

spricht nicht unbedingt dafür, dass<br />

es Tübingen an<strong>der</strong>s ergehen wird als Heidelberg:<br />

„Ja, wir haben uns an die Prüfungsordnung<br />

<strong>der</strong> Uni Heidelberg angelehnt“, antwortet<br />

Heide auf die Frage, ob Heidelberg eine<br />

gewisse Vorbildfunktion hatte.<br />

DIE APPROBATIONSORDNUNG<br />

„Natürlich kannten wir die rechtlichen Regelungen<br />

bereits zu Beginn <strong>der</strong> Einführung“, so<br />

Heide und so sahen die Professoren in Tübingen<br />

kein Problem in den Richtlinien <strong>der</strong><br />

Approbationsordnung für Alternative Prüfungsverfahren.<br />

Die Approbationsordnung regelt unter<br />

§ 8 die „Art <strong>der</strong> Prüfung“ und sieht dabei<br />

grundsätzlich die Möglichkeit alternativer<br />

Prüfungsverfahren vor: „Die […] zuständige<br />

Stelle kann abweichend […] zulassen,<br />

dass anstelle <strong>der</strong> schriftlichen Prüfung<br />

die im Ersten Abschnitt <strong>der</strong> Pharmazeutischen<br />

Prüfung gefor<strong>der</strong>ten Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten auf an<strong>der</strong>e Art nachgewiesen<br />

werden können (alternatives Prüfungsverfahren).“<br />

Dennoch gibt es dabei einige zu erfüllende<br />

Voraussetzungen:<br />

– Beschreibung eines Reformziels, welches<br />

die zu erwartenden qualitativen<br />

Verbesserungen aufzeigt und eine Gewährleistung<br />

einer sachgerechten, begleitenden<br />

und abschließenden Evaluierung.<br />

– Aufstellung einer beson<strong>der</strong>en Studienordnung.<br />

– Sicherstellung, dass Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

in einer gleichwertigen Weise<br />

geprüft werden.<br />

– Freie Wahlmöglichkeit zwischen dem<br />

IMPP-Verfahren und dem Alternativen<br />

Verfahren sowie <strong>der</strong> Übergang zu einem<br />

an<strong>der</strong>en Studiengang <strong>der</strong> Pharmazie<br />

muss geregelt sein.<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 7<br />

– Mindest- und Höchstdauer <strong>der</strong> Laufzeit<br />

dieses Prüfungsverfahrens müssen festgelegt<br />

sein und Verlängerungsanträge<br />

sind anhand von Evaluierungsergebnissen<br />

zu begründen.<br />

THEORIE UND PRAXIS<br />

Wie gestaltete sich letztlich die praktische<br />

Umsetzung? Unter beson<strong>der</strong>em Einsatz von<br />

Prof. Martin Wahl, dem aktuellen Leiter des<br />

Prüfungssekretariats in Tübingen, gelang es<br />

die wohl größte Hürde zu nehmen: die Erstellung<br />

<strong>der</strong> eigenen Prüfungsordnung.<br />

Diese musste mehrere Stationen <strong>der</strong><br />

Prüfung und Korrektur durchlaufen:<br />

Professorenschaft, Studienkommission,<br />

Rechtsabteilung <strong>der</strong> Universität Tübingen,<br />

Landesprüfungsamt und Ministerien<br />

<strong>der</strong> Landesregierung. „Dabei gab es<br />

mehrfach Rückläufe und Korrekturwünsche.<br />

Das Verfahren dauerte mehrere Jahre“,<br />

beschreibt Heide den langwierigen<br />

Prozess. Doch nicht jede Station erwies<br />

sich dabei als reine Hürde: „Der damalige<br />

Leiter des Landesprüfungsamts hat uns sehr<br />

geholfen!“, betont Prof. Wahl.<br />

Zeitaufwendig, doch letztlich gut umsetzbar,<br />

so stellt sich das alternative Prüfungsverfahren<br />

dar, ist es einmal eingeführt.<br />

Aber wo liegt dann die Schwierigkeit<br />

bei <strong>der</strong> dauerhaften Einführung?<br />

„VOR DEM GESETZ“<br />

Wie schon erwähnt muss die Höchstdauer<br />

<strong>der</strong> Laufzeit des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />

festgelegt sein. Im Jahr 2009 bat Heidelberg,<br />

nach bereits einmaliger Verlängerung<br />

des Verfahrens von vier auf acht Jahre,<br />

um eine endgültige Genehmigung des Alternativen<br />

Prüfungsverfahrens. Das Ministerium<br />

für Arbeit und Soziales lehnte diesen<br />

Antrag <strong>der</strong> AAppO entsprechend ab und ge-<br />

Foto: Fotolia


8 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 9<br />

nehmigte das Verfahren nur noch ein letztes<br />

Mal für vier Jahre bis zum 30.9.2013. Eine<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> AAppO wird aktuell als einzige<br />

Option für das Weiterführen des Verfahrens<br />

(über die 12-jährige Erprobungsphase<br />

hinaus) genannt. Fraglich dabei bleibt, warum<br />

in <strong>der</strong> AAppO nichts von einer 12-jährigen<br />

Erprobungsphase zu lesen ist.<br />

Prof. Heide bietet eine an<strong>der</strong>e Lösung<br />

als eine vorzeitige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />

an: „Als Höchstdauer kann<br />

z.B. auch <strong>der</strong> Zeitraum bis zum Inkrafttreten<br />

einer neuen Approbationsordnung festgelegt<br />

werden. “ Bedauernd sieht dies <strong>der</strong><br />

Studiendekan Prof. Dr. Gert Fricker in Heidelberg<br />

etwas an<strong>der</strong>s: „Wir haben einen<br />

eindeutigen ministeriellen Bescheid bekommen,<br />

dass eine Verlängerung über 12 Jahre<br />

hinaus abgelehnt wird. Die Rechtsauffassung<br />

des Ministeriums ist offensichtlich eine<br />

an<strong>der</strong>e als die <strong>der</strong> Kollegen in Tübingen.“<br />

Obwohl Heidelberg mit einer Anregung<br />

zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />

und einer Stellungnahme versuchte, die<br />

Befristung bis 2013 abzuwenden, war <strong>der</strong><br />

Bescheid des Ministeriums erneut negativ.<br />

Doch noch hat Heidelberg nicht aufgegeben:<br />

Zu Beginn des Wintersemesters wollen<br />

sie einen neuen Antrag stellen.<br />

LÖSUNGSANSÄTZE<br />

Warum ist eine vorzeitige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Approbationsordnung überhaupt so problematisch?<br />

Wie schon bei <strong>der</strong> Prüfungsordnung<br />

müssen auch hier viele Stationen<br />

durchlaufen werden: Berufsverbände, Universitäten,<br />

Landesregierungen, Bundesgesundheitsministerium<br />

und Bundesrat.<br />

„Dieser Prozess dauert viele Jahre und ist für<br />

kleinere Än<strong>der</strong>ungen des Textes viel zu aufwendig“,<br />

erklärt Heide und meint weiter:<br />

„In <strong>der</strong> Landesregierung gibt es vielleicht<br />

einzelne Beamte, die Prüfungen grundsätzlich<br />

lieber landes- und bundeseinheitlich regeln<br />

wollen und alternativen Regelungen skeptisch<br />

gegenüberstehen. Wenn die betroffenen gesellschaftlichen<br />

Gruppen (Apothekerverbände,<br />

Verbände <strong>der</strong> Pharmaziestudenten, Universitäten)<br />

aber klar machen, dass eine langfristige<br />

Verlängerung des alternativen Prüfungsverfahrens<br />

aus guten Gründen inhaltlich<br />

gewünscht ist, steht dem juristisch meines Erachtens<br />

nichts Ernsthaftes im Wege.“<br />

„Auch wir würden das alternative Verfahren<br />

gerne beibehalten und begrüßen<br />

jede Initiative in diese Richtung. Vielleicht<br />

lässt sich in einem konzertierten Vorgehen<br />

ja gemeinsam etwas erreichen.“ hofft Fricker.<br />

PRO<br />

KONTRA<br />

„Das Verfahren macht den Lehrenden mehr<br />

Arbeit als die Teilnahme am IMPP-Verfahren“,<br />

erklärt Heide und kann auf Nachfrage<br />

dennoch keinen einzigen Gegner des Alternativen<br />

Verfahrens unter den Professoren<br />

benennen. Warum also all das Engagement<br />

auf Professorenseite für ein Verfahren, das<br />

offenbar nur einen größeren Arbeitsaufwand<br />

beschert?<br />

PRO<br />

Die Möglichkeit auf mehrere kleine Klausuren<br />

zu lernen, statt auf wenige große und<br />

das dadurch entstehende kontinuierliche<br />

Leistungsfeedback, empfinden viele Studenten<br />

als Vorteil. Auch rein praktische Argumente,<br />

wie weniger bürokratische Einschränkungen<br />

als beim IMPP-Verfahren,<br />

sprechen auf Studentenseite für das Alternative<br />

Verfahren. Dass die Prüfungen insgesamt<br />

dreimal statt zweimal wie<strong>der</strong>holt werden<br />

können ist mit Sicherheit ein weiterer<br />

Vorteil für die Studenten.<br />

In einer Umfrage via E-Mail haben 51<br />

Tübinger Pharmaziestudenten Fragen bezüglich<br />

des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />

beantwortet: Nur 4% halten das Alternative<br />

Verfahren demnach für schwerer.<br />

37% empfinden es als gleichschwer, während<br />

51% es als weniger schwer wahrnehmen.<br />

Heide erklärt sich dieses Ergebnis so:<br />

„Das Lernen für die IMPP-Prüfung besteht in<br />

<strong>der</strong> Realität lei<strong>der</strong> oft im langweiligen Repe-<br />

60,00%<br />

50,00%<br />

40,00%<br />

30,00%<br />

20,00%<br />

10,00%<br />

0,00%<br />

weniger schwer weniger schwergleichschwer<br />

tieren alter Prüfungsfragen. Das Lernen für<br />

die Prüfungen im alternativen Verfahren ist<br />

mehr auf Inhalte und Zusammenhänge bezogen<br />

und daher interessanter und motivieren<strong>der</strong><br />

[…]. Im alternativen Prüfungsverfahren<br />

wird zudem die Prüfung von denjenigen<br />

Dozenten gestaltet, die auch die Unterrichtsveranstaltungen<br />

geleitet haben […]. Beim<br />

IMPP-Verfahren lässt es sich […] kaum vermeiden,<br />

dass es manchmal Unterschiede zwischen<br />

dem Lehr- und dem Prüfungsstoff gibt.<br />

Diese Unterschiede erschweren es auch bei<br />

guter Lernleistung, ein gutes Prüfungsergebnis<br />

zu erzielen.“ Genauso glauben auch 86 %<br />

<strong>der</strong> befragten Studenten, dass das Alternative<br />

Verfahren ihre Leistung und ihr Wissen<br />

besser wie<strong>der</strong>spiegelt als das IMPP-Verfahren.<br />

„Die Studenten mögen das Abfragen von<br />

Faktenwissen im Multiple Choice nicht. Die<br />

schriftliche und mündliche Darstellung von<br />

Wissen im Kontext ist weitaus besser“, meint<br />

<strong>der</strong> Tübinger Studiendekan <strong>der</strong> Pharmazie<br />

Prof. Dr. Peter Ruth und vertritt damit die<br />

Meinung vieler. Als weitere Vorteile nennt<br />

Heide eine stets aktuelle Lehre, die insgesamt<br />

bessere Studienleistung und die Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Studienzeit.<br />

KONTRA<br />

Es ist mit Sicherheit ein Pluspunkt, dass die<br />

Lehrenden im Alternativen Verfahren auch<br />

die Prüfenden sind, doch lässt sich ein dadurch<br />

entstehen<strong>der</strong> Raum für subjektive<br />

Entscheidungen, im Vergleich zu einem<br />

zentral geregelten Verfahren, nicht leugnen.<br />

Dieser Punkt zeigt aber wohl weniger einen<br />

Antworten von 51 Tübinger Pharmaziestudenten auf die Frage, wie sie das<br />

Alternative Prüfverfahren im Vergleich zum IMPP-Verfahren empfinden.<br />

gleichschwer schwerer<br />

Foto: Fotolia<br />

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Gewinner Apotheken-Kooperationspreis: Goldmedaille in den Kategorien „Marketing“ und „Einkauf“, coop-Studie 2011 und 2012, Apotheken Management-<br />

Institut • Gewinner Apotheken-Kooperationspreis: Goldmedaille in <strong>der</strong> Kategorie „Gewinnorientierung“, coop-Studie 2012, Apotheken Management-Institut •<br />

Höchste Markenbekanntheit unter den Apotheken-Kooperationen inhabergeführter Apotheken, Markenerfolgskontrolle bei Verbrauchern 2011, iCONSULT Forschung<br />

& Consulting GmbH • Nr. 1 <strong>der</strong> Apotheken-Kooperationen, Studie „Service-Champions 2011 und 2012“ (Kundenbefragung), Service Value GmbH • Beste<br />

Apotheken-Kooperation 2005-2010, Kooperations-Award 2012, jeweils PharmaRundschau.


10 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

Nachteil des Alternativen Verfahrens auf<br />

als einen Vorteil des IMPP-Verfahrens. Es<br />

bleibt also die Frage, ob man menschlichen<br />

Entscheidungen im Alternativen Verfahren<br />

o<strong>der</strong> anonymen Entscheidungen im IMPP-<br />

Verfahren den Vorzug gibt – zweifelsohne<br />

sind beide, wenn auch auf unterschiedliche<br />

Weise, nicht fehlerfrei.<br />

Schnell wird <strong>der</strong> Eindruck erweckt,<br />

dass bei selbst verfassten Texten auswendig<br />

gelernte Fakten in den Hintergrund und<br />

das Verständnis in den Vor<strong>der</strong>grund tritt.<br />

Häufig wird dabei jedoch vergessen, dass<br />

man um einen solchen Verständnistext zu<br />

schreiben die Basis aller auswendig gelernten<br />

Fakten aktiv benötigt, während in Multiple-Choice-Aufgaben<br />

Faktenwissen oft nur<br />

passiv vorhanden sein muss, um das Verständnis<br />

von Zusammenhängen beweisen<br />

zu können. Dies erhöht zwar den Anspruch<br />

<strong>der</strong> Prüfungen im Alternativen Verfahren,<br />

för<strong>der</strong>t jedoch nicht zwangsläufig ein Mehr<br />

NEUBERUFENE PROFS<br />

Prof. Michael Lämmerhofer<br />

Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />

Analytik und Bioanalytik,<br />

Tübingen<br />

Wie kamen Sie zur Pharmazie?<br />

Gegen Ende meiner Gymnasialzeit entwickelte ich starkes naturwissenschaftliches<br />

Interesse, insbeson<strong>der</strong>e für Chemie und Biologie.<br />

Ich war fasziniert davon, dass man mit Arzneistoffen in kom plexe<br />

biologische Prozesse gezielt eingreifen kann. Meine Neugier geweckt<br />

haben damals auch die für mich kryptischen systematischen<br />

Arzneistoffnamen auf diversen Medikamentenpackungen.<br />

Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Pharmazie studiert hätten?<br />

Ich habe ein humanistisches Gymnasium besucht. Meine Lieblingsfächer<br />

waren Geschichte, Latein und Griechisch. Ich denke, ich hätte<br />

mich für ein Lehramtsstudium dieser Fächer entschieden.<br />

Warum würden Sie Schulabgängern raten, Pharmazie zu studieren?<br />

Wer breites naturwissenschaftliches Interesse besitzt, ist gut in <strong>der</strong><br />

Pharmazie aufgehoben. Gute Berufsaussichten und attraktive Arbeitszeitmodelle<br />

wären wohl an<strong>der</strong>e Argumente. Dabei würde ich<br />

neben <strong>der</strong> Möglichkeit, in <strong>der</strong> Apotheke zu arbeiten, auch auf die<br />

interessanten Berufsvarianten abseits <strong>der</strong> Apotheke hinweisen.<br />

Was ist das Spannende an Ihrem Forschungsgebiet?<br />

Zu meinen Forschungsinteressen zählt z.B. die Entwicklung von funktionalisierten<br />

mikro- und nano-partikulären sowie monolithischen<br />

an Verständnis. Ob Faktenwissen o<strong>der</strong> Verständnis<br />

die Leistung und den Wissensstand<br />

<strong>der</strong> Studenten besser wi<strong>der</strong>spiegeln, sind allgemeine<br />

Fragen, über die sich trefflich streiten<br />

lässt. Ein Mittelweg ist hierbei sicher die<br />

gesuchte Lösung. Da das Alternative Verfahren<br />

den größeren Spielraum für die Findung<br />

eines solchen Mittelwegs bietet, ist ihm wohl<br />

auch in diesem Fall <strong>der</strong> Vorzug zu geben.<br />

AUSBLICK<br />

84% <strong>der</strong> Tübinger Studenten würden sich<br />

wünschen, dass das Alternative Verfahren<br />

in Zukunft an je<strong>der</strong> Uni eingeführt wird,<br />

während 100% dagegen sind, das Alternative<br />

Verfahren wie<strong>der</strong> ganz abzuschaffen.<br />

Ein eindeutiges Plädoyer für das Alternative<br />

Verfahren also.<br />

Gleichzeitig gaben jedoch auch 84% <strong>der</strong><br />

Tübinger Studenten an, dass das Alternative<br />

Verfahren sie nicht in ihrer Studienortwahl<br />

beeinflusst habe. Lei<strong>der</strong> scheint es eine<br />

allgemeine Eigenschaft eines Großteils <strong>der</strong><br />

Studenten zu sein, die Dinge so zu nehmen<br />

wie sie kommen und den Einfluss äußerer<br />

Umstände zu unterschätzen. „Demgegenüber<br />

ist es aber eine Tatsache, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

eine eindeutige Stellungnahme <strong>der</strong><br />

Pharmaziestudenten dazu beitragen könnte,<br />

dass das zuständige Ministerium eine Verlängerung<br />

des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />

genehmigt“, mahnt Heide.<br />

Trotz des geringen Entscheidungseinflusses<br />

gaben 90% <strong>der</strong> Studenten an, dass Sie<br />

sich wie<strong>der</strong> für Tübingen und somit auch für<br />

das Alternative Verfahren entscheiden würden.<br />

„Seit <strong>der</strong> Einführung des Alternativen<br />

Verfahrens gibt es bisher tatsächlich keinen (!)<br />

Fall, bei dem sich ein(e) Studierende(r) freiwillig<br />

für das IMPP-Verfahren entschieden<br />

hat“, betont Prof. Martin Wahl.<br />

Von Diana Moll,<br />

Pharmaziestudentin aus Tübingen<br />

Trennmaterialien für diverse analytische und präparative Anwendungen.<br />

Thematisch beschäftige ich mich mit Plasmid-DNA-Analytik,<br />

Metabolomics und dem Nachweis von oxidierten Phospholipiden,<br />

welche als Biomarker für oxidativen Stress im Zusammenhang mit<br />

zahlreichen Erkrankungen von klinischem Interesse sind.<br />

Wann haben Sie das letzte Mal in einer Offizin gestanden, und<br />

würden Sie sich heute noch zutrauen dort zu arbeiten?<br />

Ich habe zwar Pharmazie studiert (in Graz, Österreich), aber nie<br />

in <strong>der</strong> Apotheke gearbeitet. In Österreich ist bzw. war das Pharmaziestudium<br />

als Diplomstudium organisiert. Das praktische Ausbildungsjahr<br />

in <strong>der</strong> Apotheke absolviert man erst nach Beendigung<br />

des Studiums und nur wenn man in <strong>der</strong> Apotheke arbeiten will. Ich<br />

kann mich daher auch nicht als Apotheker bezeichnen.<br />

Seit 1.10.2011 sind Sie Professor in Tübingen. Was gefällt Ihnen<br />

beson<strong>der</strong>s an Ihrer neuen Heimatstadt und was vermissen Sie?<br />

Tübingen bietet kurze Distanzen, ein sehr grünes Umfeld und das<br />

Flair einer offenen Universitätsstadt. Manchmal vermisst man die<br />

vertraute Umgebung und kleine liebgewonnene Gewohnheiten.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft <strong>der</strong> Pharmazie?<br />

Für die Zukunft <strong>der</strong> Pharmazie wünsche ich mir, dass <strong>der</strong> hohe Ausbildungsstandard<br />

für Apotheker erhalten bleibt und das Studium<br />

so organisiert ist, dass auch für ein Berufsbild abseits <strong>der</strong> Apotheke<br />

eine qualitativ gute Lehre betrieben werden kann. Dies impliziert<br />

auch eine ausreichend gute instrumentelle Ausstattung, ohne<br />

welche eine mo<strong>der</strong>ne Ausbildung nicht mehr möglich ist. Ich würde<br />

mir auch wünschen, dass je<strong>der</strong> Pharmazeut eine Diplomarbeit<br />

schreibt, da dies aus meiner Erfahrung vielfach einen erstaunlichen<br />

fachlichen Reifungsprozess bewirkt.<br />

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10. AUFLAGE


12 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 13<br />

NEUER MASTERSTUDIENGANG IN BONN<br />

EINSTIEG IN DIE<br />

ARZNEIMITTELFORSCHUNG<br />

Pharmazeutisches Institut <strong>der</strong><br />

Universität Bonn<br />

Neben dem Staatsexamens-<br />

studiengang bietet die Fach-<br />

gruppe Pharmazie an <strong>der</strong><br />

Rheinischen Friedrich-Wilhelm<br />

Universität Bonn seit 2008<br />

den Masterstudiengang „Arz-<br />

neimittelforschung“ (Drug<br />

Research) an, in dem gegen-<br />

wärtig insgesamt 54 Studenten<br />

eingeschrieben sind. Dabei<br />

übersteigt die Anzahl <strong>der</strong> Inter-<br />

essenten und Bewerber die<br />

limitierte Zulassung bei Weitem.<br />

Der viersemestrige Masterstudiengang<br />

soll mit seinem starken Forschungsbezug<br />

die Studierenden befähigen, pharmazeutisch-wissenschaftliche<br />

Methoden und<br />

Denkweisen zu erlernen und wissenschaft-<br />

liche Problemstellungen und Aufgaben<br />

selbstständig zu bearbeiten. Damit sollen<br />

die Absolventinnen und Absolventen eine<br />

Qualifikation für pharmazeutisch-wissenschaftliche<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>der</strong> pharmazeutischen und pharmazienahen<br />

Industrie o<strong>der</strong> in Forschungseinrichtungen<br />

erlangen. Das Umfeld für den<br />

forschungsorientierten Masterstudiengang<br />

„Arzneimittelforschung“ ist in Bonn ideal.<br />

Die Fachgruppe Pharmazie ist in <strong>der</strong> Forschung<br />

bestens ausgewiesen, was mit eingeworbenen<br />

Drittmitteln und <strong>der</strong> Teilhabe an<br />

Forschungsverbünden und Forschungszentren<br />

wie z. B dem „Pharma-Zentrum Bonn<br />

(PZB)“ dokumentiert wird. Hier werden<br />

interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

in <strong>der</strong> unabhängigen akademischen<br />

Pharmaforschung durchgeführt.<br />

Der Struktur des Studiengangs liegen<br />

zwei Konzepte zugrunde:<br />

– Absolventen des Studienganges Pharmazie<br />

soll durch ein in diesem Fall<br />

zweisemestriges „Aufbaustudium“ die<br />

Möglichkeit für eine Spezialisierung<br />

und zu einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit<br />

in einem Fachgebiet<br />

<strong>der</strong> Pharmazie geboten werden, die<br />

auf ihre umfangreiche, breit angelegte<br />

pharmazeutische Ausbildung aufbaut.<br />

In bestimmten Fällen kann ein Semester<br />

des Masterstudiums auf das Praktische<br />

Jahr, das zur Erlangung <strong>der</strong> Approbation<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, angerechnet<br />

werden.<br />

– Zum an<strong>der</strong>en erhalten Studierende<br />

aus naturwissenschaftlichen, pharmazienahen<br />

Studiengängen die Möglichkeit<br />

pharmazeutische Kenntnisse,<br />

Methoden und Denkweisen zusätzlich<br />

zu ihrem Fachwissen zu erwerben.<br />

So soll eine interdisziplinäre<br />

Ausbildung ermöglicht werden, wobei<br />

das Masterstudium für die letztgenannte<br />

Zielgruppe nicht zur Erlangung<br />

<strong>der</strong> Approbation als Apotheker<br />

berechtigt.<br />

Alle Fotos: Hannes Fu<strong>der</strong>er<br />

„Unsere bisherigen Erfahrungen bestätigen,<br />

dass sich neben den Pharmazie-Absolventen<br />

auch viele Studenten mit dem Bachelor aus<br />

verschiedensten Bereichen <strong>der</strong> Lebenswissenschaften<br />

mit diesem Masterstudium einen<br />

Bezug zur Arzneimittelforschung sichern“,<br />

so Fachgruppenvorsitzen<strong>der</strong> Prof. Dr. Gerd<br />

Bendas.<br />

Studenten bei <strong>der</strong> Tablettenherstellung im<br />

Technikum<br />

WIE IST DAS STUDIUM AUFGEBAUT?<br />

Das Studium zeichnet sich durch ein breites<br />

Spektrum an Pflicht- und Wahlpflichtmodulen<br />

aus, die die Studierenden gemeinsam<br />

mit einem betreuenden Hochschullehrer<br />

im Sinne eines Mentorats individuell auswählen.<br />

Mit <strong>der</strong> Auswahl eines Mentors entscheidet<br />

sich die/<strong>der</strong> Studierende für eines<br />

<strong>der</strong> folgenden sechs an <strong>der</strong> Universität<br />

Bonn vertretenen Fachgebiete:<br />

– Pharmazeutische Chemie<br />

– Pharmazeutische Technologie<br />

– Pharmazeutische Biologie<br />

– Pharmakologie und Toxikologie<br />

– Klinische Pharmazie<br />

– Pharmazeutische Mikrobiologie<br />

Wie dem Studienverlaufsplan zu entnehmen<br />

ist, setzt sich <strong>der</strong> Studiengang aus 14 Modulen<br />

im Umfang von je sechs bzw. zwölf Leistungspunkten<br />

sowie <strong>der</strong> Masterarbeit im Umfang<br />

von 30 Leistungspunkten zusammen.<br />

In den ersten beiden Semestern werden im<br />

Rahmen des „Wahlpflichtbereich A“ im Wesentlichen<br />

Lehrveranstaltungen mit fortgeschrittenen<br />

pharmazeutischen Kenntnissen<br />

und Methoden angeboten, um Studierende<br />

mit Bachelorgrad mit pharmazeutischen<br />

Grundlagen vertraut zu machen. Da diese<br />

Lehrveranstaltungen auch nach AAppO<br />

vermittelt werden, entfallen diese beiden<br />

Semester für Absolventen des Pharmaziestudiums.<br />

Bei <strong>der</strong> Belegung <strong>der</strong> Module im Wahlpflichtbereich<br />

ist zu berücksichtigen, dass<br />

mindestens 18 Leistungspunkte aus dem<br />

gewählten Fachgebiet sowie weitere 18 Leistungspunkte<br />

aus einem angrenzenden Fach<br />

erworben werden sollen. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

weiteren Auswahl besteht freie Wahlmöglichkeit,<br />

so dass diese Einteilung die Breite<br />

<strong>der</strong> Ausbildung garantiert, ohne die Spezialisierung<br />

einzuschränken. Eine evtl. Fachgebietsnähe<br />

ist für jedes Modul eindeutig<br />

festgelegt.<br />

Im dritten Semester wählen die Studenten<br />

zwei weitere Wahlmodule („Wahlpflichtbereich<br />

B“), in denen aktuelle und<br />

forschungsbezogene Kenntnisse vermittelt<br />

werden. Einige dieser Module werden auch<br />

in Kooperation mit Firmen o<strong>der</strong> Behörden,<br />

wie z.B. dem Bundesinstitut für Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte (BfArM), angeboten.<br />

Im gewählten Fachgebiet werden dann<br />

zwei Pflichtmodule absolviert, die die theoretische<br />

und praktische Einarbeitung in die<br />

spezifische Forschungsthematik <strong>der</strong> Masterarbeit<br />

gewähren. Diese Module absolvieren<br />

die Studierenden demnach schon in<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgruppe, in <strong>der</strong> sie im vierten Semester<br />

die Masterarbeit anfertigen werden.<br />

„Eine Beson<strong>der</strong>heit unseres Masterstudiengangs<br />

ist die frühe Integration <strong>der</strong> Studierenden<br />

in die Arbeitsgruppe ihres Mentors.<br />

Auf diese Weise erlernen die Studierenden<br />

nicht nur die Planung und Durchführung<br />

wissenschaftlicher Projekte, son<strong>der</strong>n können<br />

auch die vielfältigen Kontakte und Netzwerke<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Arbeitsgruppe für ihre eigene<br />

berufliche Entwicklung nutzen“, so Prof. Dr.<br />

Ulrich Jaehde aus dem Fachbereich Klinische<br />

Pharmazie.<br />

Auch Studiengangsprecher Hannes Fu<strong>der</strong>er<br />

ist von dem Konzept überzeugt: „Ich<br />

schätze vor allem den offenen Dialog mit den<br />

Professoren, wodurch Lehre und Organisation<br />

des Studiums fortlaufend verbessert werden.“<br />

WAS VERMITTELT DER STUDIENGANG?<br />

Der Studiengang vermittelt den Studierenden<br />

das Rüstzeug, um in entsprechenden<br />

Arbeitskreisgespräch mit Masterstudenten<br />

Positionen in <strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie<br />

o<strong>der</strong> in wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen<br />

arbeiten zu können. Nach<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Gutachterkommission<br />

bei <strong>der</strong> Akkreditierung des Studienganges<br />

sind die Absolventinnen und Absolventen<br />

beson<strong>der</strong>s gut für folgende Bereiche in<br />

<strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie geeignet:<br />

Chemische Forschung (Suche nach neuen<br />

Wirksubstanzen), Analytische Entwicklung<br />

und Pharmazeutische Entwicklung (Galenik).<br />

Auch die Anfor<strong>der</strong>ungen für Positionen<br />

in Gesundheitsbehörden o<strong>der</strong> im<br />

Gesundheitsmanagement werden von den<br />

Absolventen in idealer Weise erfüllt. Aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Gutachter enthält <strong>der</strong> Studiengang<br />

eine Vielzahl von Elementen, die den<br />

Studierenden die notwendige Berufsbefähigung<br />

verleihen wird.<br />

AN WEN RICHTET SICH DER<br />

STUDIENGANG?<br />

Der Studiengang wendet sich in erster Linie<br />

an Absolventen des Pharmaziestudiums, die<br />

ihre Qualifikation zum wissenschaftlichen<br />

Arbeiten in <strong>der</strong> Arzneimittelforschung vertiefen<br />

wollen. Eine weitere Zielgruppe sind<br />

Absolventinnen und Absolventen „pharmazienaher<br />

Studiengänge“. Für diesen Personenkreis<br />

kommt neben dem Erlernen <strong>der</strong><br />

wissenschaftlichen Arbeitstechniken noch<br />

<strong>der</strong> gezielte Erwerb an pharmazeutischem<br />

Fachwissen hinzu, das für die später anzufertigende<br />

wissenschaftliche Arbeit unabdingbar<br />

ist. Doch steht auch hier das primäre<br />

Ziel, nämlich wissenschaftliches Arbeiten<br />

im Bereich <strong>der</strong> Pharmazie zu erlernen, klar<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. So schließt <strong>der</strong> Studiengang<br />

auch für diesen Personenkreis eine<br />

wichtige Lücke im nationalen Angebot. Die<br />

erwähnte Forschungsorientierung ist im<br />

Konzept des Studiengangs klar zu erkennen,<br />

da <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Leistungspunkte<br />

durch forschende Arbeit in den Laboratorien<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgruppen erbracht wird.


14 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012<br />

Tablettenproduktion mit einer<br />

Rundläuferpresse<br />

Erste Erfahrungen mit den Absolventen des<br />

Studienganges (bisher über 40 erfolgreiche<br />

Masterabschlüsse) belegen, dass viele Studenten<br />

das Masterstudium auch für einen<br />

orientierenden Einblick in die Forschung<br />

nutzen, um eine Promotion anzuschließen.<br />

Eine anschließende Promotion wird<br />

dahingehend geför<strong>der</strong>t, dass alle Masterstudierenden<br />

auch gleichzeitig Mitglied<br />

<strong>der</strong> „Bonn International Graduate School<br />

of Drug Science (BIGS DrugS)“ sind.<br />

Durch die freiwillige Teilnahme an englichsprachigen<br />

Doktorandenkolloquien<br />

erhalten die Masterstudierenden frühzeitig<br />

einen Überblick über die Promotionsmöglichkeiten<br />

in den verschiedenen<br />

pharmazeutischen Disziplinen und können<br />

sich dadurch gezielter auf passende<br />

Doktorandenstellen bewerben. Aber auch<br />

ohne anschließende Promotion hat ein<br />

Absolvent mit dem „Master of Science“ einen<br />

akademischen Grad erworben, <strong>der</strong> ein<br />

breites Tätigkeitsfeld eröffnet. Auch ausländische<br />

Studierende bekunden großes<br />

Interesse an dem Masterstudiengang. Gegenwärtig<br />

sind ca. 25 % <strong>der</strong> eingeschriebenen<br />

Studenten aus dem europäischen und<br />

außereuropäischen Ausland.<br />

STUDIUM<br />

WELCHE ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN<br />

GIBT ES?<br />

Zugelassen werden können Interessenten<br />

mit einem abgeschlossenen Studium und<br />

einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss<br />

– im Staatsexamensstudiengang Pharmazie,<br />

Human- o<strong>der</strong> Tiermedizin<br />

o<strong>der</strong> einem gleichwertigen Abschluss,<br />

o<strong>der</strong><br />

– in einem mindestens sechssemestrigen<br />

Studiengang (Bachelor) <strong>der</strong><br />

Pharmazie o<strong>der</strong> einem naturwissenschaftlichen,<br />

pharmazienahen Fach,<br />

erworben in <strong>der</strong> EU, o<strong>der</strong><br />

– in einem Bachelor-Studiengang,<br />

erworben an einer Universität außerhalb<br />

<strong>der</strong> EU, nach Prüfung des<br />

Studienumfanges und/o<strong>der</strong> einer<br />

Kenntnisprüfung, o<strong>der</strong><br />

– in einem Fachhochschul-Studiengang,<br />

erworben in einem fachnahen<br />

Studiengang innerhalb o<strong>der</strong> außerhalb<br />

<strong>der</strong> EU nach Prüfung des Studienumfanges<br />

und/o<strong>der</strong> einer Kenntnisprüfung.<br />

STUDIENVERLAUFSPLAN MASTER DRUG RESEARCH<br />

1. SEMESTER 2. SEMESTER 3. SEMESTER 4. SEMESTER<br />

WPMA I<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA II<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA III<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA IV<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA V<br />

180 H, 6 LP<br />

PM1<br />

360 H<br />

12 LP<br />

WPMA VI<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA VII<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA VIII<br />

180 H, 6 LP<br />

WIE KANN ICH MICH BEWERBEN?<br />

Die intensive Betreuung während des Studiums<br />

limitiert die Aufnahmekapazität auf ca.<br />

10-15 Studenten pro Semester. Interessenten<br />

nehmen zunächst Kontakt mit einem<br />

Hochschullehrer aus dem gewünschten<br />

Fachgebiet auf und erkundigen sich nach<br />

den Möglichkeiten für die Übernahme eines<br />

Mentorats.<br />

Im Falle einer Zusage durch den Hochschullehrer<br />

kann eine schriftliche Bewerbung<br />

beim Studien- und Prüfungsausschuss<br />

„M.Sc. Arzneimittelforschung“, c/o Fachgruppe<br />

Pharmazie <strong>der</strong> Universität Bonn, An<br />

<strong>der</strong> Immenburg 4, 53121 Bonn, erfolgen.<br />

Bewerbungsfrist für das Sommersemester<br />

ist <strong>der</strong> 15.1., für das Wintersemester<br />

<strong>der</strong> 15.7. eines jeden Jahres.<br />

Weitere Informationen zum Masterstudiengang<br />

Arzneimittelforschung und zu den<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Bewerbungsunterlagen sind<br />

auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Fachgruppe Pharmazie<br />

<strong>der</strong> Universität Bonn zu finden.<br />

Von Frank Umbach, Janine Antosch,<br />

Frauke Löhr und Hannes Fu<strong>der</strong>er,<br />

Studenten, Uni Bonn<br />

PM2<br />

180H, 6 LP<br />

WPMA IX<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA X<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMB I<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMB II<br />

180 H, 6 LP<br />

WPMA = Wahlpflichtmodule aus dem Bereich A<br />

WPMB = Wahlpflichtmodule aus dem Bereich B<br />

PM = Pflichtmodule<br />

LP = Leistungspunkte, die für jedes Modul den Umfang<br />

bzw. Arbeitsaufwand in Stunden beschreiben<br />

MASTER-<br />

ARBEIT<br />

(MT)<br />

900 H<br />

30 LP<br />

FÜNF STUNDEN<br />

DER WAHRHEIT…<br />

…erwarten jeden Pharmaziestudenten am<br />

Ende des Hauptstudiums. In den fünf Abschlussprüfungen<br />

des 2. Staatsexamens gilt<br />

es, den Prüfern das Wissen mündlich zu<br />

präsentieren: klares Darstellen, kompetentes<br />

Erklären und selbstbewusstes Argumentieren<br />

sind gefragt – dies ist freilich nicht<br />

je<strong>der</strong>manns Sache. Doch auch hier gilt:<br />

Übung macht den Meister, denn die mündliche<br />

Prüfungssituation kann geübt und <strong>der</strong><br />

Prüfungsstoff gleichzeitig vergegenwärtigt<br />

und vertieft werden.<br />

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und „Klinische Pharmazie“. Für<br />

jedes Prüfungsfach haben die Autoren über<br />

300 Lernkarten zusammengetragen.<br />

LERNEN IM DIALOG<br />

Die Vor<strong>der</strong>seite je<strong>der</strong> Karte enthält bis zu<br />

10 Aufgaben, die sich an den einschlägigen<br />

Lehrbüchern und konkreten Examensfragen<br />

orientieren. Auf den Kartenrückseiten<br />

befinden sich die jeweiligen Lösungen mit<br />

Verweisen zu den entsprechenden Stoffkapiteln<br />

einschlägiger Lehrbücher. So lassen<br />

sich etwaige Schwachstellen bei Bedarf<br />

schnell und zuverlässig aufpolieren. Ob als<br />

kurzfristiger Last Minute Check o<strong>der</strong> zur<br />

Simulation des Prüfungsgesprächs mit Leidensgenossen<br />

– diese Karten helfen weiter.<br />

Probieren Sie es aus und das Examen verliert<br />

seinen Schrecken!<br />

Die „Last Minute Check“-Boxen können beim<br />

Deutschen Apotheker Verlag bestellt werden<br />

(service@deutscher-apotheker-verlag.de,<br />

Tel.: 0711-25 82-341).<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 15<br />

Miertzsch<br />

Last Minute Check – Pharmazeuti-<br />

sche / Medizinische Chemie<br />

310 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2914-8<br />

Jenett-Siems<br />

Last Minute Check – Pharmazeu-<br />

tische Biologie<br />

307 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2919-3<br />

Weidenauer<br />

Last Minute Check – Pharmazeuti-<br />

sche Technologie / Biopharmazie<br />

305 Karteikarten. € 42,– Subskriptionspreis bis<br />

31.01.2013: € 36,50 ISBN 978-3-8047-2912-4<br />

Neubeck<br />

Last Minute Check –<br />

Pharmakologie und Toxikologie<br />

337 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2913-1<br />

Braun · Kurth · Otten<br />

Last Minute Check – Klinische<br />

Pharmazie<br />

340 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2915-5


16 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

LEHRBUCH „PHYSIK KOMPAKT“<br />

OHNE PHYSIK<br />

KEINE PHARMAZIE!<br />

JOHANNES RYBACH GIBT EINEM OFT<br />

UNGELIEBTEN FACH SEINE BERECHTI-<br />

GUNG ZURÜCK<br />

Die Physik zählt gewiss nicht zu den beliebtesten<br />

Grundlagenfächern <strong>der</strong> Pharmazie.<br />

Das ist verständlich, denn viele Studierende<br />

bringen wenig Begeisterung und oft nur<br />

marginales Vorwissen aus <strong>der</strong> Schule mit.<br />

Der Bezug zum Studienfach scheint gering,<br />

vor allem zu Beginn <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen<br />

bzw. in den ersten Kapiteln <strong>der</strong> Lehrbücher.<br />

Außerdem ist die physikalische<br />

Denk- und Arbeitsweise verschieden von<br />

<strong>der</strong> in den an<strong>der</strong>en Studienfächern: weniger<br />

Fakten und Beschreibungen, dafür Gesetze<br />

und Gleichungen.<br />

Die Physik zeichnet an<strong>der</strong>erseits aus,<br />

dass sie auch Grundlage <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Naturwissenschaften<br />

ist – daran kommt man also<br />

nicht vorbei.<br />

NEUES KONZEPT<br />

Der mit mehreren Lehrpreisen ausgezeichnete<br />

Krefel<strong>der</strong> Professor Johannes Rybach<br />

versucht nun mit einem neuartigen Lehrbuch-Konzept,<br />

<strong>der</strong> Unbeliebtheit entgegenzuwirken.<br />

Schließlich ist er selbst Physiker<br />

– und das aus Leidenschaft:<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 17<br />

Alle Abbildungen aus: Rybach, Physik kompakt,<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />

Stuttgart 2012<br />

„Das Verständnis <strong>der</strong> elementaren physikalischen<br />

Prinzipien bildet die Grundlage für<br />

alle Studiengänge des Gesundheitswesens.<br />

Umso wichtiger ist es, sich das Wissen zügig<br />

und idealerweise mit Spaß an <strong>der</strong> Sache anzueignen.<br />

Und genau das will ich mit diesem<br />

Buch vermitteln.“<br />

PHYSIK IST ÜBERALL<br />

Das erste Kapitel von Physik kompakt beginnt<br />

mit dem Abschnitt „Motivation“ und<br />

begründet, warum dieses Grundlagenfach<br />

in allen Gegenstandskatalogen und Studienplänen<br />

solch große Bedeutung hat.


18 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 19<br />

ANWENDUNGEN DER PHYSIK IN DER PHARMAZEUTISCHEN PRAXIS<br />

– Klassische Mechanik Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen<br />

– Temperatur und thermische Ausdehnung Thermometer und Körpertemperatur<br />

– Wärmelehre Aggregatzustände, Reaktionskinetik und Mehrphasensysteme<br />

– Gase und Druck Lunge und Atmung<br />

– Fluidmechanik Blut und Sauerstoff<br />

– Viskosität und Rheologie Eigenschaften halbfester Arzneiformen<br />

– Grenzflächeneffekte und Oberflächenspannung Emulsionen und<br />

Suspensionen, Tropfverhalten von Medikamenten<br />

– Strom und Spannung Elektrochemie und Neurophysiologie<br />

– Elektromagnetismus und Optik Medizintechnik, diagnostische Verfahren<br />

vom Polarimeter bis zum Kernspin-Tomographen<br />

– Struktur <strong>der</strong> Materie, Atom- und Molekülaufbau Röntgenstrahlen,<br />

Strahlentherapie<br />

In kompakter Form werden wichtige Begriffe<br />

und mathematische Voraussetzungen<br />

zum Verständnis <strong>der</strong> folgenden Kapitel<br />

zusammengefasst. Anschließend folgt<br />

ein Überblick über zentrale physikalische<br />

Themen, <strong>der</strong> ihre Bedeutung für Medizin<br />

und Pharmazie verdeutlichen soll. Schließlich<br />

listen die Gegenstandskataloge für die<br />

ersten Prüfungen <strong>der</strong> Pharmazeuten viele<br />

unmittelbare Anwendungen <strong>der</strong> Physik auf<br />

(siehe Kasten).<br />

Die geschickte Verknüpfung <strong>der</strong> Inhalte<br />

schärft den Blick für die inneren Parallelen<br />

und die logische Struktur <strong>der</strong> Physik. Im<br />

Verlauf des Buches zeigt sich, dass genau<br />

dies von Vorteil ist: Die Gesetze <strong>der</strong> Mechanik<br />

gelten auch in den an<strong>der</strong>en Teilgebieten,<br />

Begriffe gleichen sich, Denkmodelle sind<br />

universell. Wer ein paar grundsätzliche Zusammenhänge<br />

verstanden hat, besitzt den<br />

Schlüssel zu <strong>der</strong> gesamten Wissenschaft und<br />

braucht keine Details mehr zu pauken.<br />

MOTIVATION DURCH PRAXISBEZUG<br />

Natürlich, das Verstehen ist die Hürde. Aus<br />

diesem Grund hat sich <strong>der</strong> Autor in erster<br />

Linie um Verständlichkeit und Lesbarkeit<br />

bemüht; auch Vorkenntnisse werden kaum<br />

vorausgesetzt. Viele durchgerechnete Beispielaufgaben<br />

und Wie<strong>der</strong>holungsfragen<br />

zur Lernkontrolle erleichtern zudem die<br />

konkrete Anwendung und Vertiefung des<br />

neuen Wissens. Das zweite Kriterium liefert<br />

<strong>der</strong> Titel: Das Buch ist kompakt, ohne<br />

VERLOSUNG<br />

5x „PHYSIK KOMPAKT“ ZU GEWINNEN<br />

GEWINNEN SIE EIN EXEMPLAR DES NEUEN LEHRBUCHS „PHYSIK KOMPAKT“ VON JOHANNES<br />

RYBACH AUS DER WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT STUTTGART.<br />

SENDEN SIE EINFACH EINE E-MAIL MIT DEM BETREFF „PHYSIK KOMPAKT“ AN REDAKTION@UNIDAZ.DE<br />

ODER EINE POSTKARTE AN: REDAKTION UNIDAZ, POSTFACH 10 10 61, 70009 STUTTGART<br />

Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 31.10.2012. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Lücken zu lassen. Selbstverständlich werden<br />

die IMPP-Gegenstandskataloge für die<br />

ersten Abschnitte <strong>der</strong> Ärztlichen sowie <strong>der</strong><br />

Pharmazeutischen Prüfung abgedeckt. Das<br />

dritte Anliegen des Autors ist es, die konkrete<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Physik für exemplarische<br />

o<strong>der</strong> zukunftsweisende Fachgebiete<br />

<strong>der</strong> Pharmazie und Medizin aufzuzeigen;<br />

dazu sind zusätzlich zu den zahlreichen<br />

Hinweisen im Text markante Infoboxen<br />

eingefügt worden. Durch den Brückenschlag<br />

von <strong>der</strong> Theorie hin zu konkreten<br />

Praxisbeispielen erfährt <strong>der</strong> Leser, warum<br />

<strong>der</strong> Lernstoff auch für ihn wichtig ist. Dieses<br />

anwendungsorientierte Lernen motiviert,<br />

da <strong>der</strong> Bezug zum späteren Berufsalltag erkennbar<br />

wird.<br />

Das Buch zeigt aber auch, wie tief die<br />

Physik eindringt in das grundsätzliche Verständnis<br />

unserer Welt – und das ist spannend<br />

für jeden Studierenden <strong>der</strong> Pharmazie.<br />

ATTRAKTIVER PREIS<br />

Die Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />

Stuttgart bietet das Buch zu einem beson<strong>der</strong>s<br />

attraktiven Einführungspreis von 24,80 €<br />

an, <strong>der</strong> bis zum 31.01.2013 gilt.<br />

Ganz einfach bestellen unter<br />

www.deutscher-apotheker-verlag.de<br />

service@deutscher-apotheker-verlag.de<br />

Tel: 0711/25 82-341<br />

Ich heiße Simone Fuchs, bin 29 Jahre alt und habe in Aachen<br />

Molekulare Biotechnologie studiert. Ich promoviere seit 2011 in<br />

München am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie von Frau Prof.<br />

Dr. Angelika M. Vollmar.<br />

Ich betreue das 6. Semester im Praktikum Pharmazeutische Biologie<br />

und das 3. Semester im Praktikum Qualität von Phytopharmaka.<br />

Genauer gesagt bin ich für die Stationen Herzglykoside und Cumarine<br />

zuständig, zu denen ich auch jeweils ein Seminar halte.<br />

Das Thema meiner Doktorarbeit lautet voraussichtlich „Identifizierung<br />

<strong>der</strong> bioaktiven Prinzipien von Naturpräparaten, die zur Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> vaskulären Barriere beitragen.“ Das Ziel <strong>der</strong> Arbeit<br />

Studienangebot<br />

Studienangebot<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong><br />

WDA<br />

WDA<br />

-<br />

Wirtschaftsakademie<br />

Wirtschaftsakademie<br />

Deutscher<br />

Deutscher<br />

Apotheker<br />

Apotheker<br />

GmbH<br />

GmbH<br />

Die WDA ist eine Führungsakademie für Apotheker/innen. Ziel <strong>der</strong> Akademie ist es,<br />

den Die WDA Pharmazeuten ist eine Führungsakademie qualitativ hochwertige für Apotheker/innen. und richtungsweisende Ziel <strong>der</strong> Weiterbildung Akademie ist es, anzubieten,<br />

für denbessere Pharmazeuten berufliche qualitativ Chancen hochwertige und langfristigen und richtungsweisende Erfolg. Weiterbildung anzubieten,<br />

für bessere berufliche Chancen und langfristigen Erfolg.<br />

STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

SIMONE FUCHS<br />

PHARM. BIOLOGIE MÜNCHEN<br />

”Praktischer Betriebswirt für die Pharmazie”<br />

”Praktischer Betriebswirt für die Pharmazie”<br />

Gesamtdauer:<br />

Unterrichtseinheiten:<br />

Gesamtdauer:<br />

Einteilung:<br />

Unterrichtseinheiten:<br />

Einteilung:<br />

Wochenstunden:<br />

Wochenstunden:<br />

Studienort:<br />

Wissenschatlicher Studienort: Leiter:<br />

Wissenschatlicher Leiter:<br />

3 Semester<br />

93 Wochen Semester<br />

39 Wochen pro Semester<br />

je 3 Wochen wöchentlich pro Semester 8.00 - 17.00 Uhr<br />

45 je wöchentlich h / Gesamtstunden: 8.00 - 17.00 405Uhr h<br />

45 h / Gesamtstunden: 405 h<br />

Information und Anmeldung unter<br />

www.wda-akademie.de Information und Anmeldung o<strong>der</strong> Tel. unter 069/79200513<br />

www.wda-akademie.de o<strong>der</strong> Tel. 069/79200513<br />

Doktoranden<br />

stellen sich vor<br />

WAS MACHT<br />

MEIN ASSI?<br />

Universität Bayreuth, 95447 Bayreuth<br />

Prof. Universität Dr. Dr. Bayreuth, h.c. Peter95447 Oberen<strong>der</strong> Bayreuth<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberen<strong>der</strong><br />

ist, verschiedene Pflanzenextrakte (Crataegus und Haemanthus) im<br />

Hinblick auf ihre anti-inflammatorischen Eigenschaften zu untersuchen.<br />

Dabei interessiert mich vor allem, welche einzelnen Komponenten<br />

in dem jeweiligen Extrakt dafür verantwortlich sind, dass<br />

z.B. die Stabilität <strong>der</strong> Zell-Zell-Kontakte erhöht und somit die Permeabilität<br />

des Endothels verringert wird. Dabei ist natürlich auch<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig herauszufinden, welche Signalwege dabei „angeschaltet“<br />

bzw. herunterreguliert werden.<br />

Als Testsystem nutze ich Endothelzellen, als Methoden setze ich<br />

hauptsächlich verschiedenste Mikroskopieverfahren, Flow Cytometry<br />

zur Messung von verschiedenen Zelladhäsionsmolekülen,<br />

Tumorzelladhäsionsassays, Dual-Luciferase-Reportergen-Assay zur<br />

Untersuchung <strong>der</strong> NF-κB-Promoteraktivität, Proteinanalytik (Western<br />

Blot) sowie Zellkultivierungstechniken ein.<br />

Ich hoffe mit meiner Promotion im Frühjahr 2014 fertig zu sein.<br />

Berufsziel: Forschung & Entwicklung in einem pharmazeutischen/<br />

biotechnologischen Unternehmen<br />

MBA ”Health Care Management”<br />

MBA ”Health Care Management”<br />

Voraussetzung:<br />

Voraussetzung:<br />

Gesamtdauer:<br />

Unterrichtseinheit:<br />

Gesamtdauer:<br />

Masterarbeit:<br />

Unterrichtseinheit:<br />

Masterarbeit:<br />

Studienbeginn<br />

November<br />

Studienbeginn<br />

2012 -<br />

Jetzt<br />

November<br />

anmelden!<br />

2012 -<br />

Jetzt anmelden!<br />

Abschluss des Studiengang “Praktischer<br />

Betriebswirt Abschluss des fürStudiengang die Pharmazie” “Praktischer<br />

1Betriebswirt Semester für die Pharmazie”<br />

31 Wochen Semester (Präsenzpflicht)<br />

3 Monate Wochen (Präsenzpflicht)<br />

3 Monate


20 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />

STUDIUM<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 21<br />

SEBASTIAN RATH<br />

PHARM. BIOLOGIE MÜNCHEN<br />

Ich heiße Sebastian Rath und bin 28 Jahre alt. Ich habe in Berlin<br />

Pharmazie studiert und promoviere seit 2009 an <strong>der</strong> Ludwig Maximilians<br />

Universität in München am Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />

Biologie von Frau Prof. Angelika M. Vollmar.<br />

In meinem Promotionsstudium betreue ich im 1.Semester das Praktikum<br />

Anorganische Chemie und im 6. Semester das Seminar zur<br />

pharmazeutischen Beratung in <strong>der</strong> Offizin.<br />

Das Thema meiner Doktorarbeit lautet „Bewertung und Charakterisierung<br />

<strong>der</strong> antiangiogenen Wirkung von neuartigen zytotoxischen<br />

Substanzen mit mikrobiellem Ursprung.“<br />

Als Testsystem verwende ich Blutgefäßzellen, sogenannte Endothelzellen,<br />

die für den Prozess <strong>der</strong> Blutgefäßneubildung verantwortlich<br />

sind. Als Methoden benutze ich unter an<strong>der</strong>em beson<strong>der</strong>e Zellkultursysteme,<br />

die Zelldifferenzierung erlauben, verschiedenste Mikroskopieverfahren,<br />

Flow Cytometry zur Messung von Zellzyklus<br />

und Zelltod, Proteinanalytik (Western Blot) und mRNA-Analytik<br />

(RT-PCR).<br />

Doktoranden<br />

stellen sich vor<br />

WAS MACHT<br />

MEIN ASSI?<br />

Das beson<strong>der</strong>e Prinzip <strong>der</strong> Arbeit ist, dass zytotoxische Substanzen,<br />

die zum Beispiel das Zellskelett o<strong>der</strong> Protonenpumpen hemmen, in<br />

so geringen Konzentrationen eingesetzt werden, dass sie nicht mehr<br />

ganz so zytotoxisch wirken, aber dennoch die Blutgefäßneubildung<br />

(Angiogenese) hemmen, z.B. im Kontext von Krebs, wo Angiogenese<br />

für das Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung<br />

ist.<br />

Daher werden die Substanzen ebenfalls in vivo in Tumormodellen<br />

untersucht, wobei die Blutgefäßdichte im Tumor und das Tumorwachstum<br />

gemessen werden.<br />

Ich hoffe mit meiner Dissertation im Herbst 2012 fertig zu sein.<br />

Berufsziel: in einem pharmazeutischen o<strong>der</strong> biotechnologischen<br />

Unternehmen zu arbeiten.<br />

Lustigstes Erlebnis im Labor: Es gibt viele lustige Erlebnisse während<br />

<strong>der</strong> Promotion, die zum Beispiel aus <strong>der</strong> internationalen Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter entstehen, was definitiv eine Bereicherung<br />

darstellt.<br />

VORSCHLÄGE FÜR DIE RUBRIK „WAS MACHT MEIN ASSI?“ GERNE AN REDAKTION@UNIDAZ.DE<br />

UNIDAZ BEI FACEBOOK UND IM INTERNET<br />

Auf unidaz.de und unserer Facebook-Seite (www.facebook.com/<strong>UniDAZ</strong>) informieren<br />

wir Sie auch zwischen den Heften über Neuigkeiten und Interessantes rund um das<br />

Pharmaziestudium, das Praktische Jahr und den Berufsstart.<br />

STANDPUNKT<br />

MEHR SELBST­<br />

BEWUSSTSEIN!<br />

Medizinstudenten sind ab dem ersten<br />

Studientag Halbgötter in weiß<br />

– Pharmaziestudenten lassen sich noch im<br />

achten Semester von Assistenten herumschubsen,<br />

die kaum älter sind als sie selbst.“<br />

Wie treffend diese pointierte Aussage von<br />

Prof. Christa Habrich ist, die sie während<br />

meines Studiums im Seminar „Geschichte<br />

<strong>der</strong> Pharmazie“ traf, wurde mir kürzlich<br />

wie<strong>der</strong> bewusst.<br />

Nachdem die Apotheker nach acht Jahren<br />

ohne Honorarerhöhung mit einem Aufschlag<br />

von 25 Cent abgespeist wurden, begann<br />

ein wüten<strong>der</strong> Proteststurm – im Internet,<br />

oft genug unter Pseudonym. Und die<br />

Standesvertretungen, Kammern und Verbände<br />

begannen zu diskutieren, ob man<br />

eventuell vielleicht demonstrieren o<strong>der</strong><br />

streiken solle. O<strong>der</strong> ob man dadurch nicht<br />

vielleicht die Kunden verärgere? Zwar gab es<br />

am Ende „Warnstreiks“, doch wie man auch<br />

reagieren könnte, zeigte sich kurz darauf, als<br />

die Ärzte mit einer ebenso mickrigen Honorarerhöhung<br />

(allerdings nach umso saftigeren<br />

Erhöhungen in den letzten Jahren)<br />

konfrontiert wurden. Da brauchte es keine<br />

24 Stunden, bis von flächendeckenden<br />

Ärztestreiks die Rede war, die eine außerordentliche<br />

Delegiertenversammlung nur<br />

fünf Tage später beschloss.<br />

Nun ist es ja durchaus sympathisch, wenn<br />

man im Auftreten etwas zurückhalten<strong>der</strong><br />

ist, oft kommt man damit auch weiter als<br />

mit Arroganz o<strong>der</strong> Großspurigkeit. Aber<br />

dieses höfliche und entgegenkommende<br />

Auftreten muss mit einem gesunden Selbstbewusstsein<br />

in <strong>der</strong> Sache einhergehen. Und<br />

lei<strong>der</strong> habe ich den Eindruck, dass dieses<br />

Selbstbewusstsein vielen Pharmazeuten –<br />

Apothekern wie Studenten – fehlt.<br />

Dabei gibt es überhaupt keinen Grund, nicht<br />

stolz zu sein, Pharmazie zu studieren! Es ist<br />

ein überaus anspruchsvoller Studiengang,<br />

sowohl inhaltlich und intellektuell, als auch<br />

was den Zeitaufwand betrifft. Die meisten<br />

Pharmaziestudierenden dürften schon auf<br />

<strong>der</strong> Schule nicht gerade Loser gewesen sein,<br />

sonst hätten sie nie den Numerus Clausus<br />

überwunden.<br />

Vielleicht hat das mangelnde Vertrauen in<br />

die eigenen Fähigkeiten mit einem eigentümlichen<br />

Phänomen zu tun, dass mir sowohl<br />

während meines Studiums wie meiner<br />

Promotion aufgefallen ist: Erschreckend viele<br />

Professoren und auch Doktoranden scheinen<br />

<strong>der</strong> – mehr o<strong>der</strong> weniger offen geäußerten<br />

– Meinung zu sein, dass es eigentlich<br />

unter ihrer Würde ist, „nur“ Apotheker auszubilden<br />

anstatt die wissenschaftliche Elite<br />

von morgen. Als ob all das wertvolle Wissen<br />

später in <strong>der</strong> Apotheke nicht wirklich gebraucht<br />

würde.<br />

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es<br />

ist richtig und wichtig, dass die Pharmazie<br />

als eigenständiger Wissenschaftszweig<br />

besteht und dass hier akademische Erfolge<br />

und Höchstleistungen erbracht werden!<br />

Aber was sagt es über das Selbstverständnis<br />

dieser Wissenschaft aus, wenn ein nicht<br />

unerheblicher Teil <strong>der</strong> Lehrenden die Arbeit,<br />

die später ungefähr 80% <strong>der</strong> Absolventen<br />

aufnehmen werden, geringschätzt?<br />

Welchen Eindruck vom Wert ihrer zukünftigen<br />

Tätigkeit wird den Studenten vermittelt?<br />

Wie soll <strong>der</strong> Beruf des Apothekers vom<br />

Image des „Schubladenziehers“ wegkommen,<br />

das er allzu oft hat, wenn die (zukünftigen)<br />

Apotheker ihre Tätigkeit selbst nicht<br />

wirklich schätzen? Es schockiert mich, wenn<br />

in Umfragen – auch wenn diese selten repräsentativ<br />

sind – ungefähr drei Viertel <strong>der</strong><br />

Pharmaziestudierenden angeben, später<br />

nicht in <strong>der</strong> Apotheke arbeiten zu wollen.<br />

Dem Berufsstand und seinen Standesorganisationen<br />

sollte das Anlass zu tiefer Sorge<br />

sein.<br />

Wie soll die Apothekerschaft gegenüber <strong>der</strong><br />

Gesellschaft, <strong>der</strong> Politik und nicht zuletzt<br />

den Krankenkassen ihren – nicht nur pekuniären<br />

– Wert deutlich machen, wenn <strong>der</strong><br />

Berufsstand selbst von diesem Wert nicht<br />

überzeugt ist?<br />

Auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen<br />

Apothekerverbandes hat Dominique Jordan,<br />

<strong>der</strong> Präsident des Schweizerischen<br />

Apothekerverbands PharmaSuisse, gesagt:<br />

„Ich bin stolz, Apotheker zu sein.“ Ich kann<br />

mich an keine ähnliche Äußerung eines offiziellen<br />

Vertreters <strong>der</strong> deutschen Apotheker<br />

erinnern. Dabei würde ich mir wünschen,<br />

dass wir alle – Apothekerinnen und Apotheker,<br />

Berufspolitiker und Funktionäre<br />

und nicht zuletzt Professoren, Pharmaziestudierenden<br />

und PhiPs – uns eine Scheibe<br />

von dieser Haltung abschneiden und stolz<br />

sind auf unseren wun<strong>der</strong>schönen Beruf!<br />

Von Dr. Benjamin Wessinger, Apotheker,<br />

Redakteur <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> und Chefredakteur<br />

<strong>der</strong> Deutschen Apotheker Zeitung<br />

Sie sind völlig an<strong>der</strong>er Meinung? Auf unidaz.de können Sie dem Autor mal so richtig die Meinung sagen!<br />

Und auch alle an<strong>der</strong>en Artikel dieser <strong>UniDAZ</strong> kommentieren.


AUSSCHREIBUNG<br />

<strong>UniDAZ</strong><br />

Wissenschaftspreis<br />

I m Jahr 2012 schreibt die <strong>UniDAZ</strong> zum zweiten Mal den <strong>UniDAZ</strong>-Wissenschaftspreis<br />

aus. Mit diesem Preis soll eine herausragende studentische Arbeit<br />

ausgezeichnet werden, die im Rahmen des Pharmazie studiums (Wahlpflichtfach,<br />

Diplomarbeit, Tätigkeit als studentische Hilfskraft o.ä.) angefertigt<br />

wurde. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält eine 3-tägige Städtereise zur<br />

INTERPHARM in Hamburg (15. bis 17.03.2013), wo die Urkunde feierlich<br />

übergeben wird. Teilnahmeberechtigt sind alle Pharmaziestudentinnen und<br />

-studenten, <strong>der</strong>en wissenschaftliches Projekt im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen<br />

wird. Um sich für den Preis zu bewerben, schicken Sie Ihre Arbeit<br />

bis zum 30. November 2012 als Word-Dokument an wissenschaftspreis@<br />

unidaz.de. Unsere renommierte Fachjury wird die Arbeiten prüfen und den<br />

Preisträger küren. Die Siegerarbeit wird in <strong>der</strong> Deutschen Apotheker Zeitung<br />

veröffentlicht.<br />

FÜR DIE EINREICHUNG DER WETTBEWERBSBEITRÄGE GELTEN<br />

FOLGENDE FORMALE VORGABEN:<br />

GLIEDERUNG UND UMFANG<br />

Unter dem möglichst aussagekräftigen Titel sind neben dem einreichenden Hauptautor bzw. den Autoren auch <strong>der</strong> betreuende Hochschullehrer<br />

sowie das Institut zu nennen, an dem die Arbeit angefertigt wurde. Dem Wettbewerbsbeitrag ist ein zusammenfassen<strong>der</strong> Abstract<br />

voranzustellen. Der Wettbewerbsbeitrag ist durch Zwischenüberschriften zu glie<strong>der</strong>n und darf einen Gesamtumfang von 15.000 Zeichen<br />

(inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten. Darüber hinaus ist ein Verzeichnis <strong>der</strong> verwendeten Literatur beizufügen. Im Übrigen gelten die für<br />

wissenschaftliche Veröffentlichungen üblichen Standards.<br />

ABBILDUNGEN UND TABELLEN<br />

Zur Illustration des Beitrags sind Fotos, Graphiken, Tabellen o<strong>der</strong> Formelzeichnungen erwünscht (einzureichen als tif- bzw. jpg-Dateien<br />

mit einer Auflösung in Druckgröße von mindestens 400 dpi). Jede Abbildung benötigt eine erläuternde Bildlegende. Mit <strong>der</strong> Einreichung<br />

eigener Abbildungen räumt <strong>der</strong> Autor dem Deutschen Apotheker Verlag unwi<strong>der</strong>ruflich ein einfaches, übertragbares, zeitlich und räumlich<br />

unbeschränktes Recht zur Nutzung ganz o<strong>der</strong> in Teilen für alle Nutzungsarten in körperlicher und unkörperlicher Form ein, insbeson<strong>der</strong>e<br />

das Recht <strong>der</strong> Veröffentlichung, <strong>der</strong> Vervielfältigung und Verbreitung in allen Medien und sämtlichen Vertriebs- und Verbreitungskanälen.<br />

Mit <strong>der</strong> Einsendung frem<strong>der</strong> Abbildungen bestätigt <strong>der</strong> Verfasser, dass er über die Nutzungsrechte daran verfügen kann. Der Autor bestätigt<br />

weiterhin, dass die von ihm eingesandten Abbildungen frei von Rechten Dritter sind und dass Schutzrechte Dritter durch <strong>der</strong>en Nutzungen<br />

nicht verletzt werden. Etwaige Ansprüche Dritter erfüllt <strong>der</strong> Verfasser bzw. hält den Deutschen Apotheker Verlag davon frei.<br />

VITA<br />

Dem Wettbewerbsbeitrag ist ein kurzer Lebenslauf, ein Passfoto sowie eine Korrespondenzanschrift (Mail-Adresse) beizufügen.<br />

PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE<br />

PROF. DR. UTE WITTSTOCK<br />

Institut für Pharmazeutische Biologie<br />

TU Braunschweig<br />

PHARMAZEUTISCHE CHEMIE<br />

PROF. DR. STEFAN LAUFER<br />

Pharmazeutisches Institut<br />

Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie<br />

Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

PHARMAZEUTISCHE TECHNOLOGIE UND BIOPHARMAZIE<br />

PROF. DR. CLAUS-MICHAEL LEHR<br />

Lehrstuhl für Biopharmazie und<br />

Pharmazeutische Technologie<br />

Universität des Saarlandes<br />

Saarbrücken<br />

PHARMAKOLOGIE<br />

PROF. DR. MED. THOMAS HERDEGEN<br />

Institut für Experimentelle<br />

und Klinische Pharmakologie<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />

Kiel<br />

KLINISCHE PHARMAZIE<br />

PROF. DR. ULRICH JAEHDE<br />

Pharmazeutisches Institut<br />

Klinische Pharmazie<br />

Universität Bonn<br />

DIE <strong>UniDAZ</strong>–FACHJURY<br />

1987–1992 Pharmaziestudium in Greifswald<br />

1993–1996 Promotion in Greifswald<br />

1996–2006 Post-Doc in Kopenhagen (DK) und Jena<br />

seit 2006 Professorin in Braunschweig<br />

1980–1984 Pharmaziestudium in Regensburg<br />

1986–1989 Promotion in Regensburg und Frankfurt<br />

1990–1999 Tätigkeit in <strong>der</strong> pharm. Industrie<br />

1997 Habilitation in Mainz<br />

seit 1999 Professor in Tübingen<br />

1982–1987 Pharmaziestudium in Mainz und Hamburg<br />

1987–1991 Promotion in Leiden (NL)<br />

1991–1993 Post–Doc in Los Angeles (USA)<br />

und Leiden/Amsterdam (NL)<br />

1993–1995 Professor in Marburg<br />

seit 1995 Professor in Saarbrücken<br />

1979–1985 Medizinstudium in Würzburg und Wien<br />

1985 Promotion in Würzburg<br />

1985–1996 Wissenschaftliche Tätigkeiten in<br />

Tübingen, Heidelberg, Brisbane (AUS),<br />

New Haven (USA) und San Diego (USA)<br />

1993 Habilitation<br />

seit 1996 Professor in Kiel<br />

1980–1984 Pharmaziestudium in Berlin<br />

1986–1989 Promotion in Berlin und Nürnberg<br />

1989–1998 Wissenschaftliche Tätigkeiten in<br />

Leiden (NL) und Berlin<br />

seit 1999 Professor in Bonn


24 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 WISSENSCHAFT<br />

WISSENSCHAFT<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 25<br />

INTERPHARM<br />

BEI STUDENTEN<br />

SEHR BELIEBT<br />

Lassen auch Sie sich von <strong>der</strong><br />

Mischung aus Fortbildung und<br />

Party begeistern<br />

Als Deutschlands größter pharmazeutischer<br />

Fortbildungskongress setzt die<br />

INTERPHARM bereits seit Jahrzehnten<br />

Maßstäbe. Aus über 50 Vorträgen, Seminaren<br />

und Diskussionsrunden können die<br />

Teilnehmer ihr individuelles Fortbildungsprogramm<br />

zusammenstellen, das ihren<br />

persönlichen Interessen entspricht. Darüber<br />

hinaus bietet auch die dazugehörige<br />

Pharmazeutische Ausstellung mit bis zu<br />

100 Anbietern eine Fülle von Informationsund<br />

Austausch-Angeboten. Ein geselliges<br />

Rahmenprogramm mit Happy-Hour und<br />

INTERPHARM-Party runden die Veranstaltung<br />

ab und machen die INTERPHARM<br />

zu einem richtigen Fortbildungsfest. Feiern<br />

auch Sie mit!<br />

AKTUELLSTE INFOS AUS<br />

ERSTER HAND<br />

Seit 2004 findet die INTERPHARM einmal<br />

jährlich über je drei Tage an zentral und<br />

verkehrsgünstig gelegenen Standorten statt.<br />

Ich nächsten Jahr ist Hamburg an <strong>der</strong> Reihe.<br />

Vom 15. bis 17. März 2013 berichten hochkarätige<br />

Referenten aus allen Bereichen <strong>der</strong><br />

Pharmazie von den jeweils neuesten Erkenntnissen<br />

ihres Fachgebietes. Informieren<br />

Sie sich aus erster Hand über die Pharmakotherapie<br />

wichtiger Krankheiten und innovative<br />

Wirkstoffe, die gerade ihre Zulassung<br />

erhalten haben o<strong>der</strong> kurz davor stehen. Viele<br />

Studenten schätzen dabei die fachlich profunde<br />

und trotzdem kompakte Darstellung<br />

examensrelevanter Inhalte. Dabei gehört<br />

es zur guten Tradition <strong>der</strong> INTERPHARM,<br />

auch immer wie<strong>der</strong> einen Blick über den<br />

Tellerrand in benachbarte Fachdisziplinen<br />

zu werfen o<strong>der</strong> die Pharmazie aus <strong>der</strong> Perspektive<br />

von Nicht-Pharmazeuten betrachten<br />

zu lassen. Bereichernde Einblicke sind<br />

dabei für alle Beteiligten garantiert.<br />

AUCH DER SPASS KOMMT<br />

NICHT ZU KURZ<br />

Natürlich darf auf einer dreitägigen Fortbildungsveranstaltung<br />

auch <strong>der</strong> gesellige<br />

Aspekt nicht zu kurz kommen. So setzt <strong>der</strong><br />

Freitagabend mit <strong>der</strong> traditionellen Happy<br />

Hour den beliebten Schlusspunkt des ersten<br />

Fortbildungstages. Mit musikalischer<br />

Untermalung werden die Kongressbesucher<br />

in die Pharmazeutische Ausstellung geleitet,<br />

wo sich viele <strong>der</strong> Stände mit attraktiven<br />

Aktionen wie Gewinnspielen, kulinarischen<br />

Leckerbissen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en originellen Ideen<br />

präsentieren. Am Samstagabend lockt die<br />

große INTERPHARM-Party in attraktivem<br />

Ambiente mit einem üppigen Buffet, einer<br />

reichhaltigen Getränkeauswahl und fetziger<br />

Disco-Musik. In ausgelassener Stimmung<br />

plau<strong>der</strong>n, feiern und tanzen die Teilnehmer<br />

bis in die frühen Morgenstunden. Alle Studenten<br />

und PhiP, die jetzt Lust bekommen<br />

haben, beim großen Fortbildungsfest IN-<br />

TERPHARM dabei sein, dürfen sich zudem<br />

über einen Nachlass für 50% auf den regulären<br />

Eintrittspreis freuen. Für Gruppen ab<br />

10 Personen wird es sogar noch günstiger.<br />

Über Gruppenson<strong>der</strong>preise informiert Sie<br />

Frau Schulz (ischulz@dav-medien.de) ab<br />

Januar 2013. (zie)<br />

HEUTE SCHON VORMERKEN:<br />

Die nächste INTERPHARM findet<br />

vom 9. bis 11. März 2013<br />

in Frankfurt statt.<br />

Karten für die nächste INTERPHARM<br />

erhalten Sie ab Ende Januar 2013<br />

unter:<br />

Telefon 0711 / 25 82 - 259<br />

o<strong>der</strong> Fax 0711 / 25 82 - 390<br />

Gruppen ab 10 Teilnehmern<br />

wenden sich bitte an<br />

ischulz@dav-medien.de<br />

Fotos:<br />

Das wissenschaftliche Vortragsprogramm<br />

ist auch ideal zur Examensvorbereitung geeignet<br />

Die pharmazeutische Ausstellung bietet<br />

reichlich Gelegenheit zum Informieren, Ausprobieren<br />

und Einkaufen.<br />

Am Samstagabend lockt die INTER-<br />

PHARM-Party mit einem üppigen Buffet,<br />

einer reichhaltigen Getränkeauswahl und<br />

viel Musik.


26 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />

BERUFSSTART<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 27<br />

PRAKTISCHES JAHR IN DER PRIVILEGIERTEN ADLER APOTHEKE, HAMBURG<br />

BERATUNG UND BETREUUNG IN<br />

DER OFFIZIN UND IM PFLEGEHEIM<br />

Von ihrem abwechslungsreichen, spannenden und anspruchsvollen Praktikum in einer öffentlichen<br />

Apotheke berichtet Sophie Gottschling, die heute als Apothekerin in ihrer Ausbildungs-Apotheke arbei-<br />

tet. Unter an<strong>der</strong>em konnte sie während ihres PJs in einer Projektarbeit die Medikation <strong>der</strong> Bewohner<br />

einer Pflegeeinrichtung untersuchen.<br />

2006 begann ich mit meinem Pharmaziestudium<br />

in Bonn. Das Studium verging wie<br />

im Flug und bald musste ich mir Gedanken<br />

über das Praktische Jahr machen. Das tat<br />

ich sehr früh, da ich wusste: Meine Erfahrungen<br />

möchte ich in <strong>der</strong> Adler Apotheke<br />

in Hamburg sammeln, die ich – gebürtige<br />

Hamburgerin – als Kundin kannte. Ich<br />

wusste, dass ich dort viele Bereiche kennenlernen<br />

kann wie z.B. die Heimversorgung,<br />

die Sterilherstellung und eine Rezeptur, in<br />

<strong>der</strong> nicht nur Salben gerührt, son<strong>der</strong>n auch<br />

regelmäßig z.B. Kapseln und Augentropfen<br />

hergestellt werden. Hinzu kommt, dass die<br />

Offizin sehr stark frequentiert ist und die<br />

Pharmazeutische Betreuung und Beratung<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Somit hat man die<br />

Möglichkeit, in <strong>der</strong> kurzen Zeit viel zu lernen<br />

und zu erleben.<br />

Außerdem ist die Apotheke als „Akademische<br />

Ausbildungsapotheke“ bei <strong>der</strong> Apothekerkammer<br />

Hamburg akkreditiert, das<br />

heißt, sie erfüllt bestimmte Kriterien, die<br />

eine beson<strong>der</strong>s gute Betreuung <strong>der</strong> Praktikanten<br />

gewährleisten sollen.<br />

ALLER ANFANG IST SCHWER<br />

In <strong>der</strong> Einarbeitungszeit lief ich mit den Kollegen<br />

mit und lernte so mit <strong>der</strong> Kasse und<br />

den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden umzugehen.<br />

Nach zwei Wochen durfte ich dann alleine<br />

starten. In <strong>der</strong> Uni lernt man viel über die<br />

pharmazeutische Betreuung und die Beratung<br />

<strong>der</strong> Kunden. Dieser Aspekt war für<br />

mich auch sehr wichtig und so versuchte ich<br />

mein Bestes zu geben. Wären da doch bloß<br />

nicht <strong>der</strong> Computer und die Rabattverträge,<br />

die Handelsnamen, die Lieferverträge bei Inkontinenzartikeln<br />

und, und, und. Das Tolle<br />

war, dass ich immer eine große Anzahl netter<br />

Kollegen um mich hatte, die ich alles fragen<br />

konnte. Zudem gab es für die Pharmazeuten<br />

im Praktikum eine ganze Bandbreite an internen<br />

Schulungen, die Kollegen organisierten,<br />

wenn wir Interesse daran hatten.<br />

Beide Fotos: Adler Apotheke Hamburg<br />

AKKREDITIERTE<br />

AUSBILDUNGS APOTHEKEN<br />

Alle öffentlichen Apotheken in<br />

Deutschland dürfen PhiPs ausbilden.<br />

In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n bzw.<br />

Kammerbezirken gibt es neuerdings<br />

„Siegel“ für Apotheken, die sich beson<strong>der</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung engagieren.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen beispielsweise<br />

an Schulungen, Ausstattung,<br />

Ausbildungsinhalte und auch Struktur<br />

<strong>der</strong> Apotheke sollen eine beson<strong>der</strong>s<br />

hochqualifizierte Ausbildung<br />

gewährleisten. In Baden-Württemberg<br />

und Hamburg gibt es die Akkreditierung<br />

zur „Akademischen<br />

Ausbildungsapotheke“. Im Kammerbezirk<br />

Westfalen Lippe gibt es in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Uni Münster<br />

die „Ausbildungsapotheke NRW“.<br />

Infos über die gefor<strong>der</strong>ten Kriterien<br />

und Listen <strong>der</strong> akkreditierten Apotheken<br />

finden sich auf den Websites<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Apothekerkammern.<br />

(wes)<br />

Ich hatte mich dafür entschieden das gesamte<br />

praktische Jahr in <strong>der</strong> Adler Apotheke zu<br />

verbringen. Die Stationen, die ich während<br />

des Jahrs durchlaufen habe, waren die Heimabteilung,<br />

die Rezeptur und die Offizin. Zusätzlich<br />

wurde mir die Möglichkeit geboten,<br />

gemeinsam mit einer erfahrenen, sehr netten<br />

Kollegin ein Projekt in einem Heim zu gestalten<br />

und durchzuführen. Im Rahmen dieser<br />

Projektarbeit haben wir die Medikationen<br />

<strong>der</strong> Bewohner zweier Hamburger Pflegeeinrichtungen<br />

unter die Lupe genommen.<br />

MEDIKATIONSPROFILE UND INTER-<br />

AKTIONSCHECK<br />

Nach Anmeldung und Beschreibung des<br />

Projektes in <strong>der</strong> Pflegeeinrichtung folgte<br />

eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

den Medikationsprofilen <strong>der</strong> Bewohner. Da<br />

auch überprüft werden sollte, ob die Medikamente<br />

eine entsprechende Indikation<br />

hatten, wurden die Diagnosen hinzugezogen.<br />

Es folgte ein ausführlicher Interaktionscheck.<br />

Ziel dieses Projektes war es, auf<br />

individuelle Parameter <strong>der</strong> Patienten einzugehen<br />

und mit Hilfe <strong>der</strong> Erkenntnisse mögliche<br />

Interaktionen zwischen den verordneten<br />

Arzneimitteln zu vermeiden. Dazu<br />

wurden, natürlich mit dem Einverständnis<br />

des Pflegepersonals und <strong>der</strong> Bewohner,<br />

intensive Gespräche geführt. Dabei ging es<br />

neben <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Therapietreue<br />

(Compliance) <strong>der</strong> Bewohner auch um die<br />

Ermittlung Medikamenten-spezifischer unerwünschter<br />

Arzneimittelwirkungen, um<br />

diese anschließend mit Hilfe des Arztes zu<br />

beheben. Ein Schwerpunkt lag dabei auf<br />

anticholinergen Wirkungen und erhöhter<br />

Sturzgefahr durch diverse Medikamente,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Pharmaka mit Wirkung auf<br />

das zentrale Nervensystem wie z.B Citalopram,<br />

Risperidon, Melperon, Pipamperon<br />

und viele mehr, die in <strong>der</strong> Geriatrie häufig<br />

verordnet werden. Ein weiteres Ziel war<br />

es, eventuell überflüssige o<strong>der</strong> nicht mehr<br />

benötigte Medikamente sowie ungeeignete<br />

Arzneiformen zu ermitteln. Solche ungeeignete<br />

Arzneiformen waren beson<strong>der</strong>s im<br />

Wachkoma-Bereich zu finden. Zu ihnen<br />

zählten retardierte Arzneiformen o<strong>der</strong> Tabletten<br />

mit einem magensaftresistenten<br />

Überzug wie Omeprazol, welche gemörsert<br />

über die PEG-Sonde (PEG = perkutane endoskopische<br />

Gastrostomie, eine Sonde, die<br />

durch die Bauchhaut in den Magen führt<br />

und zur Ernährung und Arzneimittelgabe<br />

dient) verabreicht wurden. Auf <strong>der</strong> Wachkoma-Station<br />

haben wir die Medikationspläne<br />

von etwa 30 Bewohnern auf Sondengängigkeit<br />

überprüft. Dabei wurde bei jedem Plan<br />

mindestens eine ungeeignete Arzneiform<br />

entdeckt. In Gesprächen mit dem zuständigen<br />

Arzt und dem Pflegepersonal konnten<br />

wir auf die Probleme aufmerksam machen<br />

und zahlreiche Verbesserungen in <strong>der</strong> Versorgung<br />

erreichen.<br />

In an<strong>der</strong>en Wohnbereichen habe ich –<br />

nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen<br />

Pflegepersonal – dann auch Gespräche<br />

mit etwa 25 Bewohnern geführt. Wichtig<br />

waren im Vorfeld gezielte Hinweise zum<br />

gesundheitlichen Zustand zu erlangen, um<br />

gezielte Fragen stellen zu können. Bei einigen<br />

Bewohnern wurde ich so auch auf Com-<br />

pliance-Probleme aufmerksam, wie bei dem<br />

Herrn, <strong>der</strong> in einem Versteck 16 nicht eingenommene<br />

Tabletten gebunkert hatte.<br />

In meinem Praktischen Jahr habe ich<br />

sehr viel gelernt und mit <strong>der</strong> Zeit auch in<br />

<strong>der</strong> Offizin eine immer größere Sicherheit<br />

bei <strong>der</strong> Beratung und Betreuung <strong>der</strong> Kunden<br />

gewonnen, auch dank <strong>der</strong> stetigen Unterstützung<br />

meiner Kollegen. Insgesamt hat<br />

es mir in meinem Praktischen Jahr so gut<br />

gefallen, dass ich nach dem Dritten Staatsexamen<br />

als Apothekerin in <strong>der</strong> Adler Apotheke<br />

geblieben bin.<br />

Von Sophie Gottschling, Apothekerin in<br />

Hamburg<br />

Weitere Tipps zum PJ und Informationen<br />

zu den Rechten und Pflichten eines<br />

PhiPs finden sich in <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> 1/2011 im<br />

Artikel „Es gibt ein Leben nach dem Studium“.<br />

Auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> Privilegierten Adler<br />

Apotheke Hamburg (www.adler-apotheke-hh.de)<br />

berichten zwei PhiPs in Podcasts<br />

über ihr Praktikum.<br />

PJ IN DER APOTHEKE<br />

Alle angehenden Apotheker müssen<br />

mindestens sechs Monate ihres<br />

Praktischen Jahrs in einer öffentlichen<br />

Apotheke machen. Entsprechend<br />

groß kann – vor allem in<br />

Städten mit einem Pharmazeutischen<br />

Institut – <strong>der</strong> Andrang bei<br />

Apotheken sein, die sich einen guten<br />

Ruf in <strong>der</strong> Ausbildung erworben<br />

haben. Es kann also durchaus sinnvoll<br />

sein, sich schon im 5. o<strong>der</strong> 6.<br />

Semester um einen Praktikumsplatz<br />

zu kümmern. (wes)


Foto: Fotolia<br />

28 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />

BERUFSSTART<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 29<br />

ARBEITSRECHT (NICHT NUR) FÜRS PJ<br />

VOM HÖRSAAL IN DEN<br />

APOTHEKENALLTAG<br />

Einen großen Berg an Fachwis-<br />

sen bringt <strong>der</strong> pharmazeutische<br />

Nachwuchs mit ins Praktische<br />

Jahr und das erste „richtige“<br />

Arbeitsverhältnis – und ist<br />

dann oft zunächst mit gänzlich<br />

an<strong>der</strong>en Fragen konfrontiert:<br />

Worauf muss ich beim Arbeits-<br />

vertrag achten? Muss ich Not-<br />

dienste übernehmen und wenn<br />

ja, wie oft und mit welcher<br />

Vergütung? Wie sieht es mit <strong>der</strong><br />

Probezeit und Kündigungsfris-<br />

ten aus?<br />

Ein Interview mit ADEXA-<br />

Rechtsexpertin Minou Hansen.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Wie gut sind Pharmaziestudierende<br />

durch ihr Studium auf arbeitsrechtliche<br />

Knackpunkte im Praktischen Jahr<br />

und im nachfolgenden Apothekenalltag<br />

vorbereitet?<br />

Hansen: Das kann ganz unterschiedlich<br />

sein: Die Studierenden, die vor dem Pharmaziestudium<br />

entwe<strong>der</strong> schon eine Ausbildung<br />

gemacht haben o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en<br />

Berufen tätig waren, haben einen Einblick<br />

und eine Idee davon, welche arbeitsrechtlichen<br />

Fragestellungen auf sie zukommen<br />

könnten. Für alle Übrigen gilt, dass im Studium<br />

selber keine Vorbereitung auf die arbeitsrechtlichen<br />

Fragestellungen stattfinden<br />

kann, denn dafür ist schlichtweg keine<br />

Zeit. Im Rahmen <strong>der</strong> Begleitenden Unterrichtsveranstaltungen<br />

wie<strong>der</strong>um wird dies<br />

bei vielen Apothekerkammern nachgeholt<br />

und sowohl mit betriebswirtschaftlichen als<br />

auch arbeitsrechtlichen Unterrichtseinheiten<br />

ergänzt.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: …und wie ist <strong>der</strong> Infostand bezüglich<br />

<strong>der</strong> Vergütung des PJ und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

tariflichen Ansprüche?<br />

Hansen: Zumindest in Bezug auf die Vergütung<br />

im PJ wissen die Pharmaziestudierenden<br />

in den höheren Semestern vielfach<br />

Bescheid. Zu <strong>der</strong> Frage, wie es dann später<br />

weiter geht, können wir den Studierenden<br />

Informationen geben und sie mit den aktuellen<br />

Tarifverträgen versorgen. Gerade bei<br />

<strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Vergütung gibt es ein paar<br />

Kniffe für die Formulierung im Arbeitsvertrag,<br />

mit denen man sich einigen zukünftigen<br />

Ärger ersparen kann. Die weiteren tariflichen<br />

Ansprüche und auch die späteren<br />

Pflichten, wie etwa die Pflicht, Notdienste<br />

zu leisten, sind den meisten im Detail eher<br />

unbekannt.<br />

Viele Informationen sollte man am besten<br />

schon vor Unterschrift des Vertrags zum<br />

PJ kennen. Deshalb bieten wir in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Deutschen Apotheker-<br />

und Ärztebank eine kostenlose Infoveranstaltung<br />

speziell für Pharmaziestudierende<br />

im 7. o<strong>der</strong> 8. Semester an.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Welche Fragen werden Ihnen von<br />

den Studierenden beson<strong>der</strong>s häufig gestellt?<br />

Hansen: Wichtig ist den Studierenden die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Wirksamkeit von mündlichen<br />

Arbeitsverträgen, die Berechnung von<br />

Teilzeitgehältern und auch die Verpflichtung<br />

zum Ableisten von Notdiensten. Auch Fragen<br />

zum richtigen Verhalten bei einer Kündigung<br />

und den Voraussetzungen des Kündigungsschutzgesetzes<br />

werden thematisiert.<br />

Für einige Studierende mit Berufserfahrung<br />

stellt sich auch die Frage nach <strong>der</strong><br />

Anrechnung bei den Berufsjahren. Eine<br />

Studentin hatte zum Beispiel schon eine<br />

abgeschlossene Ausbildung als PTA. Diese<br />

Ausbildung und auch eine mögliche Be-<br />

rufstätigkeit werden allerdings nicht automatisch<br />

auf die Berufsjahre angerechnet.<br />

An<strong>der</strong>s hingegen bei Doktoranden. Diese<br />

können zum Beispiel ihre an pharmazeutischen<br />

Instituten verbrachten Zeiten auf die<br />

Berufsjahre anrechnen und würden dann<br />

nicht mit dem Gehalt für das erste Berufsjahr,<br />

son<strong>der</strong>n schon in <strong>der</strong> zweiten Gehaltsstufe<br />

starten. Aber auch <strong>der</strong> Studentin mit<br />

<strong>der</strong> PTA-Ausbildung kann ich den Tipp geben,<br />

diese Vorkenntnisse als beson<strong>der</strong>en<br />

Pluspunkt in die Gehaltsverhandlungen<br />

einzubringen.<br />

Ganz wichtig ist auch immer die Frage,<br />

wie man sich am besten verhält, wenn man<br />

tatsächlich einen Arbeitsvertrag vorgelegt<br />

bekommt. Das erste Stichwort ist für mich<br />

<strong>der</strong> schriftliche Arbeitsvertrag: Zwar ist<br />

auch ein mündlicher Arbeitsvertrag wirksam;<br />

ich empfehle aber immer, auf einem<br />

schriftlichen Vertrag zu bestehen, weil man<br />

nur auf diesem Weg Klarheit über alle vereinbarten<br />

Klauseln bekommt und diese im<br />

Zweifelsfall auch beweisen kann.<br />

Meine zweite dringende Bitte an die angehenden<br />

Pharmazeuten ist dann, diesen<br />

Vertrag nicht vor Ort zu unterschreiben,<br />

son<strong>der</strong>n ihn mitzunehmen und zu Hause<br />

noch einmal in Ruhe durchzulesen. Alles,<br />

was man nicht gleich versteht o<strong>der</strong> womit<br />

man vielleicht nicht einverstanden ist, sollte<br />

man sich markieren und dann noch einmal<br />

mit dem zukünftigen Arbeitgeber bespre-<br />

ADEXA – DIE APOTHEKEN-<br />

GEWERKSCHAFT IM<br />

KURZPORTRÄT<br />

ADEXA ist die Gewerkschaft für alle<br />

Berufsgruppen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Apotheke – auch für Auszubildende,<br />

Praktikant/-innen, Schüler/innen,<br />

Pharmaziestudierende<br />

und PhiP. Sie ist die einzige Tarifvertretung<br />

auf Arbeitnehmerseite<br />

und verhandelt mit den Arbeitgeberorganisationen<br />

die Gehälter<br />

und Rahmen bedingungen <strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse.<br />

Außerdem vertritt<br />

ADEXA die Interessen <strong>der</strong> rund<br />

131.000 Apothekenangestellten in<br />

<strong>der</strong> Berufs- und Gesundheitspolitik<br />

und bietet ihren Mitglie<strong>der</strong>n beruflichen<br />

Rechtsschutz.<br />

Im ADEXA-Referat Schulen & Unis<br />

ist Rechtsanwältin Minou Hansen<br />

Ansprechpartnerin für die Fachschaften.<br />

Kontakt: m.hansen@<br />

adexa-online.de<br />

Weitere Infos unter www.adexaonline.de/ausbildung-studium/<br />

studierende-phip/<br />

Foto: Fotolia


30 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />

BERUFSSTART<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 31<br />

chen. Damit präsentiere ich mich als verantwortungsbewusster<br />

Vertragspartner, <strong>der</strong><br />

sich auch gegenüber einem Kunden souverän<br />

und informiert verhalten wird. Und ich<br />

stelle sicher, dass ich Klarheit über meine<br />

Rechte und Pflichten habe, um mich dann<br />

meinen eigentlichen Aufgaben im Apothekenbetrieb<br />

zu widmen.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Welche Beratungsmöglickeiten<br />

und Hilfestellungen gibt es jenseits dieser<br />

Veranstaltungen?<br />

Hansen: Die Studierenden können sich<br />

mittlerweile viele und auch fundierte Informationen<br />

im Internet verschaffen. Aktuelle<br />

Gehaltstarifverträge sowie Interessantes<br />

rund um das Praktische Jahr findet<br />

man zum Beispiel auf <strong>der</strong> Homepage www.<br />

adexa-online.de. Aber auch die Landesapothekerkammern<br />

stehen den Pharmazeuten<br />

im Praktikum bei Problemen mit Rat und<br />

Tat zur Seite.<br />

ROBERT LIEBNER<br />

PHARM. TECHNOLOGIE MÜNCHEN<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Das Wissen um die eigenen Ansprüche<br />

ist die eine Sache, aber in <strong>der</strong> Praxis<br />

hapert es doch häufig daran, diese auch<br />

durchzusetzen. Was können Sie hier an<br />

Hilfestellung geben?<br />

Hansen: Da haben Sie Recht! Deshalb ist<br />

unsere Infoveranstaltung auch so aufgebaut,<br />

dass es nicht nur einen rechtlichen Teil, son<strong>der</strong>n<br />

auch den Baustein „Kommunikation“<br />

gibt. Da es in <strong>der</strong> Apotheke um ein „Miteinan<strong>der</strong>“<br />

und nicht um ein „Gegeneinan<strong>der</strong>“<br />

geht, muss man lernen, seine Wünsche und<br />

Bedürfnisse so zu formulieren, dass <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

sich auch darauf einlassen kann.<br />

Für die Studierenden liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />

auf Tipps für das Bewerbungsgespräch,<br />

es gibt aber auch Hilfestellung für<br />

spätere Vertragsverhandlungen.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Welche abschließende Empfehlung<br />

haben Sie für die Pharmaziestudierenden?<br />

Hansen: Ich bin immer ganz beeindruckt,<br />

Doktoranden<br />

stellen sich vor<br />

WAS MACHT<br />

MEIN ASSI?<br />

Mein Name ist Robert Liebner und ich bin 27 Jahre alt. Angefangen<br />

hat alles 2005 mit einem Pharmaziestudium an <strong>der</strong> Uni Leipzig. Seit<br />

Beginn 2011 promoviere ich in <strong>der</strong> pharmazeutischen Technologie<br />

an <strong>der</strong> LMU München im Arbeitskreis von Prof. Dr. G. Winter.<br />

Zu meinen Aufgaben am Institut gehört unter an<strong>der</strong>em die Betreuung<br />

<strong>der</strong> Studenten <strong>der</strong> höheren Semester im pharmazeutisch<br />

technologischen Praktikum, Station disperse Arzneiformen. Dabei<br />

wird das Interesse <strong>der</strong> Studenten an <strong>der</strong> pharmazeutischen Technologie<br />

am meisten bei <strong>der</strong> Herstellung von Brummgelen o<strong>der</strong> Albumin-basierten<br />

Nanopartikeln geweckt. Nebenher versuche ich, den<br />

Studenten in Seminaren die Grundlagen <strong>der</strong> Rheologie zu erklären<br />

und warum z.B. ein Wasserläufer auf einem See laufen kann.<br />

In meiner Doktorarbeit befasse ich mich mit Protein-Polymer-<br />

Konjugaten. Der Hintergrund <strong>der</strong> chemischen Modifikation von<br />

therapeutischen Proteinen basiert auf <strong>der</strong> kurzen Halbwertszeit<br />

mancher Klassen von Proteinarzneistoffen wie z.B. Zytokinen, Antikörperfragmenten<br />

o<strong>der</strong> Hormonrezeptorantagonisten, welche in<br />

<strong>der</strong> Therapie von Hepatitis C, Rheumatischer Arthritis o<strong>der</strong> Akromegalie<br />

eingesetzt werden. Durch die Kopplung <strong>der</strong> Proteine an<br />

mit welcher Energie sich die Hörsäle auch<br />

nach einem langen Unitag zu unserer Infoveranstaltung<br />

füllen. Ich wünsche mir, dass<br />

die zukünftigen Apothekerinnen und Apotheker<br />

diese Energie und Begeisterung für<br />

ihren Beruf in den Arbeitsalltag hinüberretten<br />

können. Auch wenn dieser später<br />

durch Einiges an Bürokratie und politische<br />

Ärgernisse beeinträchtigt ist, haben sie einen<br />

wichtigen und erfüllenden Beruf gewählt.<br />

Bei <strong>der</strong> Wahl gerade des ersten Arbeitsplatzes<br />

kann es auch sinnvoll sein, nicht nur<br />

auf die wirtschaftlichen Bedingungen zu<br />

achten, son<strong>der</strong>n auch darauf, wie viel zum<br />

Beispiel an Fortbildungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

für die Mitarbeiter<br />

geboten wird.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Frau Hansen, vielen Dank für das<br />

Interview<br />

Fragen: Dr. Sigrid Joachimsthaler<br />

biokompatible Polymere kann die Zirkulationszeit nach parenteraler<br />

Applikation deutlich erhöht werden. Das hat am Ende Vorteile<br />

für den Patienten, da dieser in längeren Intervallen therapiert werden<br />

kann.<br />

Bis zur finalen Formulierung des Arzneistoffes vergeht viel Zeit,<br />

da das Konjugat synthetisiert, über entsprechende Chromatographie-Methoden<br />

aufgereinigt und in den jeweiligen Formulierungspuffer<br />

gebracht werden muss und dort möglichst stabil über einen<br />

langen Zeitraum auch unter künstlich erzeugten Stress zu bleiben.<br />

Klassische Parameter für die Stabilität sind u.a. die Beibehaltung <strong>der</strong><br />

Sekundärstruktur des Proteins (messbar mit einem Fourier-Transform-Infrarotspektrometer)<br />

<strong>der</strong> Bildung von Aggregaten (messbar<br />

mit Size Exclusion Chromatography, Dynamic Light Scattering,<br />

Light Obscuration, Micro-Flow Imaging und vielen mehr), seiner<br />

Restaktivität (messbar in vitro über Surface Plasmon Resonance,<br />

Microscale Thermophoresis o<strong>der</strong> enzymatischen Assays und in<br />

vivo über verschiedene Tiermodelle). Dabei lernt man nie aus und<br />

kann sich ein sehr großes Wissen über etablierte, aber auch neue<br />

und innovative Analysemethoden, aneignen. Hierbei arbeiten wir<br />

eng mit industriellen Kooperationspartnern zusammen, um eine<br />

schnellstmögliche Umsetzung dieser Studien zu gewährleisten. Dabei<br />

profitiert man auch von den Einblicken in industrielle Abläufe.<br />

Auf Kongressen und Work Shops bekommt man als Doktorand die<br />

Möglichkeit, in Form von Postern und Vorträgen seine Arbeit auch<br />

internationalem Publikum vorzustellen.<br />

Nach dem Abitur begann ich meine pharmazeutische Ausbildung<br />

als PTA an <strong>der</strong> Würzburger Berufsfachschule (1983–<br />

1985) und arbeitete ein Jahr in einer öffentlichen Apotheke. Darauf<br />

folgte mein Pharmaziestudium (1987–1992) an <strong>der</strong> Julius-Maximilians-Universität<br />

in Würzburg. Die nächsten Jahre waren sehr geprägt<br />

durch Familie und <strong>der</strong> Geburt meiner 3 Kin<strong>der</strong>n (1992–1997).<br />

Jedoch war ich auch während dieser Zeit regelmäßig als Urlaubsvertretung<br />

in diversen Apotheken tätig. Im Anschluss daran arbeitete<br />

ich in Teilzeit wie<strong>der</strong> in einer öffentlichen Apotheke. Schon während<br />

meines Studiums reifte in mir <strong>der</strong> Gedanke, nicht ausschließlich hinter<br />

dem HV-Tisch zu stehen. Geprägt durch die positiven Erinnerungen<br />

an meine PTA-Schulzeit, kam mir die Idee, die Pharmazie<br />

und den Lehrberuf miteinan<strong>der</strong> zu verbinden. Durch eine glückliche<br />

Fügung suchte die Ludwig-Erhard-Berufsschule in Schweinfurt, an<br />

T5 JobMesse<br />

Top-Jobs<br />

Ð Naturwissenschaftler (m/w)<br />

Ð Naturwissenschaftliche<br />

Ingenieure (m/w)<br />

Ð Technische Assistenten (m/w)<br />

PHARMAZEUTISCHE KARRIEREN<br />

HEIKE GRAETZ,<br />

APOTHEKERIN AN<br />

DER PKA- UND PTA-SCHULE<br />

IN SCHWEINFURT<br />

<strong>der</strong> Pharmazeutisch-kaufmännische-Angestellte ausgebildet werden,<br />

gerade zu dieser Zeit eine Lehrkraft. So begann ich dort im September<br />

2002 mit <strong>der</strong> Ausbildung von PKA-Schülerinnen. Es handelt sich<br />

um eine duale Ausbildung, die sowohl im Betrieb als auch in <strong>der</strong> Berufsschule<br />

stattfindet. Ich unterrichte das Fach Arznei- und Warenkunde<br />

und vermittle den Schülerinnen (manchmal auch Schülern)<br />

Wichtiges aus dem Apothekenalltag bezüglich: Arzneimitteln, Pflanzenschutz,<br />

Kosmetik, Ernährung, Verbandstoffe/Medizinprodukte<br />

und auch die gesetzlichen Grundlagen <strong>der</strong> Apotheke. Der Kontakt<br />

zu jungen Menschen ist ausgesprochen spannend und gleichzeitig interessant.<br />

Natürlich lassen sich die familienfreundlichen Arbeitszeiten<br />

und die Ferienregelung sehr gut mit einer Familie kombinieren.<br />

Seit September 2011 bin ich nun auch an einer Schweinfurter PTA-<br />

Berufsfachschule angestellt und unterrichte dort Galenik, Gesetzeskunde,<br />

Ernährungslehre und Körperpflegekunde. Ein Wochentag ist<br />

allerdings nach wie vor belegt durch die Tätigkeit in einer Apotheke,<br />

in <strong>der</strong> ich bereits PTA-Praktikantin und auch später wie<strong>der</strong> als Pharmazie-Praktikantin<br />

war, denn <strong>der</strong> Bezug zur Praxis ist absolut wichtig,<br />

beson<strong>der</strong>s in Zeiten, in denen sich Vorschriften und Verträge teilweise<br />

vierteljährlich än<strong>der</strong>n. So bleibe ich immer am Ball und kann<br />

die Schülerinnen immer auf dem aktuellsten Stand unterrichten. Und<br />

„ein bisschen“ Apotheke ist ja ausgesprochen schön, insbeson<strong>der</strong>e die<br />

netten Kunden und die lieben Kollegen!<br />

Hamburg, 23.10.2012 + München, 21.11.2012<br />

Top-Unternehmen<br />

Auszug <strong>der</strong> Aussteller in Hamburg und/o<strong>der</strong> München<br />

Berlin-Chemie, Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />

Chemgineering Business Design, Evonik,<br />

Expert Pharma Service, Fresenius Gruppe,<br />

G. Pohl Boskamp, Hays, Heine Optotechnik,<br />

Hochschule Fresenius, G. Pohl-Boskamp, MARVECS,<br />

medac, MKM, Munich Business School, Nordmark,<br />

Olympus, Pharma Concept (S)olutions, Pharmexx,<br />

Philips, Quintiles, ratiopharm, Sanofi, sellxpert,<br />

SHIMADZU, Siemens, Söring, TAD Pharma, ...<br />

Anmeldung und weitere Infos unter<br />

www.T5-JobMesse.de


32 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012<br />

„EILIGE ARZNEIMITTEL“<br />

WIE FUNKTIONIERT<br />

EIGENTLICH DER<br />

PHARMAGROSSHANDEL?<br />

Jeden Morgen stehen sie schon im Eingangsflur<br />

<strong>der</strong> Apotheken und sind voll<br />

gepackt mit Medikamenten, die Kisten des<br />

Pharmagroßhändlers, die über Nacht geliefert<br />

wurden. Jetzt werden sie von <strong>der</strong> PKA<br />

freundlich empfangen, geöffnet, ausgepackt<br />

und <strong>der</strong> Inhalt abgescannt, gründlich begutachtet<br />

und schließlich eingeräumt. Doch<br />

wie finden die Kisten eigentlich den Weg in<br />

die Apotheke? Wer bringt sie dorthin? Und<br />

woher weiß die Kiste, welche Medikamente<br />

in <strong>der</strong> Apotheke fehlen?<br />

Dahinter steckt <strong>der</strong> pharmazeutische<br />

Großhandel, einer <strong>der</strong> wichtigsten Partner<br />

<strong>der</strong> Apotheken und das Bindeglied zwischen<br />

Apotheke und Herstellern. Ein Pharmagroßhändler<br />

handelt mit pharmazeutischen<br />

Produkten und ist damit Teil des<br />

Gesundheitssystems. Er dient <strong>der</strong> gesetzlich<br />

BERUFSSTART<br />

gefor<strong>der</strong>ten sicheren Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

mit Arzneimitteln. Zu seinen Aufgaben<br />

gehören nach dem Arzneimittelgesetz<br />

die Beschaffung, Lagerung, Abgabe und<br />

Ausfuhr von Arzneimitteln (AMG, § 4 (22)),<br />

um die Apotheken zu versorgen. Alle Großhändler<br />

sind im Bundesverband des Pharmazeutischen<br />

Großhandels PHAGRO e.V.<br />

organisiert.<br />

Ein Besuch in Bad Kreuznach bringt<br />

noch mehr Licht ins Dunkel. Hier steht<br />

ein Vertriebszentrum des Großhändlers<br />

Phoenix, mit 21 Vertriebszentren, die<br />

über 10.000 Apotheken beliefern, nach eigenen<br />

Angaben Marktführer in Deutschland.<br />

Die meisten Apotheken in Deutschland<br />

werden dreimal täglich, morgens, mittags<br />

und abends, beliefert. Das sorgt für eine<br />

schnelle und zuverlässige Arzneimittelbelieferung,<br />

wie sie nicht nur vom Gesetzgeber<br />

vorgeschrieben ist, son<strong>der</strong>n auch von<br />

den Kunden <strong>der</strong> öffentlichen Apotheke geschätzt<br />

wird. Die Frachtführer <strong>der</strong> transmed,<br />

die die Kisten in die Apotheke bringen,<br />

sind dabei aber nur das letzte Glied<br />

in einer langen Kette von logistischen Prozessen<br />

einer Bestellung. Bei Phoenix arbeiten<br />

auch zahlreiche Lagerarbeiter, Telefonistinnen,<br />

PTAs, Kaufleute für Groß- und<br />

Außenhandel, Fachkräfte für Lagerlogistik<br />

und, und, und. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Angestellten trägt<br />

seinen Teil zu einer sicheren und effizienten<br />

Lieferung bei.<br />

„LOS GEHT`S!“<br />

Häufig beginnt eine Bestellung mit einem<br />

Anruf <strong>der</strong> Apotheke beim Pharmagroßhan-<br />

Alle Fotos: Phoenix Pharmahandel<br />

del. Das Telefon steht bei täglich 2.500 Anrufen im Vertriebszentrum<br />

Bad Kreuznach nie still. Montags ist beson<strong>der</strong>s viel los, denn<br />

nach einem relativ ruhigen Wochenende beginnt die neue Woche<br />

mit vielen dringenden Anfor<strong>der</strong>ungen. Oft erkundigt sich <strong>der</strong> Anrufende<br />

nach einem ganz bestimmten Medikament, das ganz sicher<br />

Teil <strong>der</strong> Sendung werden soll o<strong>der</strong> noch kurzfristig bestellt werden<br />

muss. Die eigentliche Bestellung kommt in <strong>der</strong> Regel digital beim<br />

Großhändler an und wird dann vom Computer bearbeitet.<br />

Auch in Zeiten des Computers wird vom einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Apotheker noch die komplette Bestellung mündlich mit Pharmazentralnummer<br />

(PZN) und Stückzahl durchgegeben. Dann dauert<br />

es an dieser Stelle etwas länger, aber nach Eingabe <strong>der</strong> Daten wird<br />

auch dieser Auftrag zügig bearbeitet und umgesetzt. Vom Bestelleingang<br />

bis zur Übergabe <strong>der</strong> Kisten an die Fahrer vergehen durchschnittlich<br />

nicht mehr als 45 Minuten!<br />

Die Mitarbeiter am Telefon sind auch Berater bei ganz speziellen<br />

Fragestellungen, sie kennen das gesamte Sortiment und können<br />

dem Apothekenangestellten in <strong>der</strong> Regel schnell und kompetent weiterhelfen.<br />

An den insgesamt 13 Arbeitsplätzen werden Bestellungen<br />

mit einem Gesamtgewicht von rund 25.000 Kilo bearbeitet – und das<br />

jeden Tag.<br />

Nach <strong>der</strong> Auftragszusammenstellung geht es in <strong>der</strong> Lagerhalle<br />

weiter: Je nach Umfang <strong>der</strong> kalkulierten Lieferung entscheidet <strong>der</strong><br />

Rechner am sogenannten „I-Punkt“ zwischen <strong>der</strong> großen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

kleinen Kiste. Mit den kleineren Wannen kann Raum gespart werden,<br />

wenn es sich nur um eine wenig umfangreiche Bestellung handelt,<br />

in die großen Wannen passen auch große Bestellungen. Die<br />

am I-Punkt gedruckten Rechnungen und Lieferscheine werden vom<br />

System nach Touren vorsortiert und mit Hilfe <strong>der</strong> Belegeinwurfmaschine<br />

<strong>der</strong> Kiste zugeführt.<br />

Eine Zielsteuerung per Strichcode sorgt nun dafür, dass jede Auftragskiste<br />

an allen Stationen im rund 6.500 Quadratmeter großen<br />

Lager ausgeschleust wird, an denen Ware kommissioniert werden<br />

muss. Rund zwei Drittel aller Aufträge werden von zwei Hochleistungs-Kommissionierautomaten<br />

abgearbeitet. Die Auftragskisten<br />

durchlaufen die Automaten und werden dabei in Windeseile maschinell<br />

mit den bestellten Artikeln bestückt. Der Rest wird manuell<br />

kommissioniert. Das ist immer dann <strong>der</strong> Fall, wenn es sich um zerbrechliche<br />

Ware handelt o<strong>der</strong> um Verpackungen, die den Kommissionierautomaten<br />

nicht unbeschadet verlassen würden, da <strong>der</strong> Stoß<br />

zu stark ist.<br />

Apothekenbetriebswirt/in (FH)<br />

Zielgruppe:<br />

(Zukünftige) Inhaber/innen o<strong>der</strong> Filialleiter/innen<br />

von Apotheken, leitende Pharmazieingenieur/<br />

innen, fortgeschrittene Pharmazie-Studierende<br />

Studiendauer:<br />

2 Semester<br />

Teilnahmevoraussetzung:<br />

- abgeschlossenes Pharmaziestudium o<strong>der</strong><br />

- erfolgreich abgeschlossener zweiter Abschnitt<br />

eines Pharmaziestudiums o<strong>der</strong><br />

- Abitur sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

zum/zur Pharmazieingenieur/in und<br />

eine zweijährige für das Weiterbildungsstudium<br />

för<strong>der</strong>liche Berufspraxis<br />

Studienform:<br />

Berufsbegleitendes Studium,<br />

mit fünf mehrtägigen Seminaren<br />

ECTS:<br />

30 Credit Points (CP)<br />

Studiengebühr:<br />

3.300 EUR pro Semester<br />

Anmeldung:<br />

Telefon: 03683 / 688-1748<br />

Telefax: 03683 / 688-1927<br />

E-Mail: zfw@fh-schmalkalden.de<br />

Internet:<br />

www.fh-schmalkalden.de/Apothekenbetriebswirt


34 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />

Auch die meisten Medizinprodukte, unhandliche<br />

Verpackungen o<strong>der</strong> selten gefragte<br />

Artikel werden von Mitarbeitern per<br />

Hand in die Kisten gelegt. Am Ende einer<br />

jeden Auftragsbearbeitung werden die Kisten<br />

zur Überprüfung <strong>der</strong> zusammengestellten<br />

Waren gewogen. Stimmt das tatsächliche<br />

mit dem vom Computer errechneten<br />

Gewicht <strong>der</strong> gepackten Artikel überein, ist<br />

die Kiste für den Transport bereit. Bei einer<br />

Gewichtsabweichung werden die Kisten auf<br />

eine <strong>der</strong> Kontrollstationen zur manuellen<br />

Nachkontrolle ausgeschleust.<br />

PHOENIX FUTURA<br />

Viele Dinge, die bei <strong>der</strong> späteren<br />

Arbeit in Apotheken wichtig sind,<br />

kommen im Pharmazie-Studium zu<br />

kurz: Betriebswirtschaft, Kommunikation,<br />

Mitarbeiterführung und<br />

vieles mehr. Daher hat die Pharmagroßhandlung<br />

Phoenix vor vielen<br />

Jahren in Kooperation mit pharmazeutischen<br />

Fakultäten an deutschen<br />

Universitäten das Programm FUTURA<br />

ins Leben gerufen. Die Veranstaltungsreihe<br />

bietet Studierenden Vorträge<br />

von Fachleuten und Experten<br />

zu genau diesen Themen. Außerdem<br />

kann bei einem Besuch einer<br />

Phoenix-Nie<strong>der</strong>lassung ein interessanter<br />

Blick hinter die Kulissen des<br />

pharmazeutischen Großhandels geworfen<br />

werden.<br />

Ein Warenlager in dem Umfang eines Pharmagroßhandels<br />

und mit einer solch hohen<br />

Frequenz an Arzneimitteln bedarf natürlich<br />

einer beson<strong>der</strong>s guten Logistik, die immer<br />

wie<strong>der</strong> erneuert werden muss und sich<br />

ständig än<strong>der</strong>t: Immerhin hat Phoenix ein<br />

Sortiment von über 100.000 Artikeln. Was<br />

im Winter häufig bestellt wird, ist im Frühling<br />

oft ein Ladenhüter und wird von seinem<br />

Lagerort umgeräumt. So wird beispielsweise<br />

ein Heuschnupfen-Medikament saisonal<br />

stark unterschiedlich angefor<strong>der</strong>t und steht<br />

im Winter in weit entfernten Lagerregalen,<br />

während es im Frühjahr einen Platz in <strong>der</strong><br />

ersten Reihe bekommt. So wird die Lagerdurchlaufzeit<br />

ständig optimiert.<br />

Entscheidend für die Arzneimittel-<br />

Sicherheit ist die konsequente Einhaltung <strong>der</strong><br />

Kühlkette bei entsprechenden Produkten.<br />

Mit dem Auffüllsystem „First In - First Out“<br />

wird <strong>der</strong> Kühlschrank von innen eingeräumt<br />

und kann zur Entnahme eines Medikamentes<br />

von außen, wie an einem Kühlregal, geöffnet<br />

und die Ware entnommen werden. In <strong>der</strong><br />

Kühlzelle befinden sich alle Artikel, die bei 2<br />

bis 8 Grad Celsius gelagert werden müssen,<br />

dies ist <strong>der</strong> wohl kälteste Arbeitsplatz in <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lassung. Alle an<strong>der</strong>en Bereiche werden<br />

im Sommer auf 22 Grad Celsius klimatisiert,<br />

damit die Temperatur immer den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

für eine ordnungsgemäße Lagerung<br />

entspricht. Lange bleibt aber kein Medikament<br />

im Vertriebszentrum, denn schließlich<br />

wartet schon die Apotheke auf den bestellten<br />

Artikel. Großvolumige Artikel, Gifte, Säuren<br />

und feuergefährliche Stoffe, die auch beim<br />

Großhändler bestellt werden können, werden<br />

in einem separaten Lagerbereich im Untergeschoss<br />

kommissioniert.<br />

„ZU GUTER LETZT“<br />

Eine stolze Zahl von 12.000 Kisten wird<br />

durchschnittlich jeden Tag gepackt. Nach<br />

geschätzten fünf Kilometern Wegstrecke<br />

über etliche Fließbän<strong>der</strong> und einzelne Stationen<br />

kommt die Kiste ans Ende ihrer Reise<br />

quer durch die Hallen zur Versandstation.<br />

Die Kisten werden automatisch verschlossen,<br />

verschnürt und an die einzelnen Tourenbahnhöfe<br />

ausgeschleust. Hier verbringt<br />

die Bestellung ihre letzten Minuten beim<br />

Großhändler, bevor sie sich auf den Weg in<br />

die Apotheke macht. Die Fahrer packen die<br />

Kisten ins Auto packen und starten die Ausfahrt<br />

in Richtung Apotheke. Doch halt, an<br />

dieser Stelle werden dem Fahrer möglicherweise<br />

auch noch die Betäubungsmittel für<br />

die Apotheke mitgegeben. Alles wird genau<br />

dokumentiert und erst dann können die<br />

Fahrer tatsächlich losfahren. Einige Fahrzeuge<br />

machen sich auf den Weg zu einem<br />

Zwischenhalt, an dem die Lieferungen auf<br />

weitere Fahrer in Kleinwagen aufgeteilt werden.<br />

Auf über 300 Tag- und 50 Nachttouren<br />

fahren 40 Spediteure mit 350 Fahrern täglich<br />

etwa 45.000 Kilometer (sozusagen einmal<br />

um die Erde!).<br />

Von Annika van <strong>der</strong> Linde, Pharmazeutin<br />

im Praktikum<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Ihre Ausbildung beendet haben,<br />

werden Sie als Apothekerinnen und Apotheker<br />

sehr gefragt sein, als hochqualifizierte<br />

Mitspieler in einem <strong>der</strong> Zukunftsmärkte<br />

überhaupt – dem Gesundheitswesen.<br />

Auf Ihrem Ausbildungsweg werden Ihnen<br />

viele Produkte und Unternehmen begegnen,<br />

die ebenfalls eine Rolle im Gesundheitswesen<br />

spielen. Einige von<br />

Ihnen werden sich zu Partnern<br />

entwickeln, die Sie auf Ihrem<br />

Berufsweg begleiten.<br />

Ver schiedene Unternehmen<br />

aus dem Apotheken-<br />

umfeld stellen sich Ihnen auf den folgen-<br />

den Seiten vor und geben Ihnen einen<br />

Einblick, welche Angebote es s peziell für<br />

junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten<br />

gibt. Dafür bedanken wir uns bei den teil-<br />

nehmenden Firmen für ihr Engagement.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer<br />

persönlichen Entdeckungsreise<br />

auf den nächsten Seiten und<br />

alles Gute für Studium,<br />

Praktikum und Berufsstart!<br />

Ihr Team des Deutschen<br />

Apotheker Verlags<br />

Foto: Eisenhans@Fotolia.com<br />

35<br />

Apotheken-Partner stellen sich vor


Apotheken-Partner stellen sich vor<br />

ANZEIGE<br />

LINDA Apotheken – eine Gemeinschaft<br />

von Apothekern für Apotheker<br />

Apothekenkooperationen werden von vielen Pharmaziestudenten,<br />

aber auch einigen Apothekern kritisch<br />

gesehen. Schließlich eilt ihnen <strong>der</strong> Ruf voraus, die<br />

eigene Individualität einzuschränken. Dass dies nicht so<br />

sein muss, zeigt die Gemeinschaft <strong>der</strong> LINDA Apotheken.<br />

36<br />

Wie ist es möglich, innerhalb des<br />

Apothekenmarktes gemeinschaftlich<br />

Vorteile zu erwirken, von diesen<br />

zu profitieren, sich als Gemeinschaft dauerhaft<br />

fortschrittlich zu positionieren und<br />

das, ohne dabei die eigene Selbstständigkeit<br />

aufzugeben? Genau<br />

diese Frage stellten<br />

sich neun Apotheker<br />

vor über 20 Jahren.<br />

Sie entwickelten ein<br />

Marketing-Konzept<br />

für den Erhalt <strong>der</strong><br />

Individual-Apotheke.<br />

Dabei leitete sie die<br />

Einsicht, dass die inhabergeführtenApotheken<br />

nur dauerhaft<br />

in ihrer Existenz gesichert<br />

sein können,<br />

wenn sie wirtschaftlich<br />

unabhängig sind.<br />

Mit den Jahren entstand aus dieser einst kleinen,<br />

aber kontinuierlich wachsenden Erfahrungsaustauschgruppe<br />

eine starke Marketing-<br />

Gemeinschaft. Heute ist <strong>der</strong> Marketing Verein<br />

Deutscher Apotheker mit rund 3.200 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

die marktstärkste Kooperation inhabergeführter<br />

Apotheken in Deutschland. Jedes<br />

Mitglied kann seine individuellen Stärken einerseits<br />

selbst in das partnerschaftliche Miteinan<strong>der</strong><br />

einbringen und gleichzeitig von den<br />

Leistungen sowie <strong>der</strong> Marktposition und den<br />

zahlreichen Marktvorteilen <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

profitieren.<br />

Im Jahr 2004 professionalisierte <strong>der</strong> MVDA<br />

sein Angebot und führte die erste Qualitätsdachmarke<br />

inhabergeführter Apotheken ein:<br />

LINDA. Dieser Schritt war kein Zufall – vielmehr<br />

war es eine früh- und rechtzeitige Reaktion<br />

des MVDA auf den Wandel des traditionellen<br />

Apothekenmarktes. Auch hier galt<br />

weiterhin <strong>der</strong> Grundsatz, als Gemeinschaft von<br />

Apothekern für Apotheker<br />

das bestmögliche<br />

Ergebnis für die<br />

jeweils einzelne Apotheke<br />

vor Ort zu erzielen.<br />

Dass Marken beim<br />

tagtäglichen Wettbewerb<br />

um die Kunden<br />

eine entscheidende<br />

Rolle spielen<br />

– auch im immer härter<br />

umkämpften Apothekenmarkt<br />

–, haben<br />

die Apotheker des<br />

MVDA erkannt und sich mit LINDA zu Nutze<br />

gemacht. Man wollte die Eigenständigkeit erhalten<br />

und sich gegen die existierenden Billiganbieter,<br />

Online-Apotheken, Drogerieketten,<br />

Lebensmitteldiscounter und zentral gesteuerte<br />

Franchiseanbieter durchsetzen. Gleichzeitig<br />

hilft das zentrale Markenkonzept aber auch dabei,<br />

die eigene Differenzierung im Wettbewerb<br />

mit den Apotheken vor Ort zu schärfen. Heute<br />

bietet <strong>der</strong> Anschluss an eine bereits etablierte<br />

und bekannte Markengemeinschaft gleich<br />

mehrere Vorteile: ein Höchstmaß an innovativen<br />

und qualitativ überzeugenden Leistungen<br />

bei gleichzeitig effizientem Kosteneinsatz.<br />

Das Angebot von LINDA ist dabei so konzipiert,<br />

dass es von allen teilnehmenden Apotheken<br />

individuell nach <strong>der</strong> eigenen Bedarfslage<br />

eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Franchisemodellen<br />

wird bei LINDA die Selbstbestimmung<br />

je<strong>der</strong> Apotheke erhalten.<br />

DIE NR. 1 DER APOTHEKEN-<br />

KOOPERATIONEN<br />

Mit <strong>der</strong> Markenbotschaft „Wir kennen unsere<br />

Kunden“ stehen die LINDA Apotheken<br />

für ein herausragendes Qualitätsversprechen<br />

und eine ganz beson<strong>der</strong>e Nähe zum Kunden.<br />

Neben fachkompetenter Beratung, einer ganz<br />

persönlichen, vertraulichen und diskreten Betreuung<br />

in allen Gesundheits- und Lebensfragen<br />

und einer optimalen Versorgung mit Arzneimitteln<br />

bieten die LINDA Apotheken ihren<br />

Kunden exklusive Leistungen, die in Kooperation<br />

mit martktführenden Partnern in dieser<br />

Form nur in LINDA Apotheken erhältlich sind.<br />

Durch mehrmals im Jahr stattfindende abwechslungsreiche<br />

Marketingaktionen, Projekte<br />

zu ausgewählten Gesundheitsthemen, ein umfangreiches<br />

Angebot an Kundenzeitschriften,<br />

Kin<strong>der</strong>marketing und viele weitere Kundengewinnungs-<br />

und -bindungsmaßnahmen werden<br />

die Verbraucher auf die Apotheken und die<br />

Marke aufmerksam gemacht. Begleitende TV-<br />

Spots und PR-Maßnahmen sorgen für mehr<br />

Wahrnehmung und Wie<strong>der</strong>erkennbarkeit. Mit<br />

Erfolg, denn mittlerweile sind die LINDA Apotheken<br />

bei rund 40 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

bekannt, bei dem Anteil <strong>der</strong> Frauen ist es sogar<br />

fast jede Zweite. 1 In <strong>der</strong> Apothekerschaft<br />

ist LINDA angesehen. So belegte die Gemeinschaft<br />

2012 Platz 1 als beste Apothekenkooperation.<br />

2 Und auch in<br />

puncto Service liegen<br />

die LINDA Apotheken<br />

mit Abstand vorn – in<br />

Deutschlands größtem<br />

Service-Ranking belegen<br />

die LINDA Apotheken<br />

zum zweiten<br />

Mal hintereinan<strong>der</strong> mit<br />

deutlichem Abstand<br />

Platz 1 unter den Apothekenkooperationen.<br />

3<br />

DAS A UND O:<br />

KUNDEN GEWINNEN UND BINDEN<br />

LINDA arbeitet mit Top-Akteuren an<strong>der</strong>er<br />

Branchen zusammen, wie z. B. PAYBACK, dem<br />

erfolgreichsten Bonusprogramm Deutschlands.<br />

So können Apothekenkunden ihre<br />

PAYBACK Karte beim Einkauf einsetzen und<br />

sogar mit ihren Punkten bezahlen. Vom bundesweiten<br />

Marketing von PAYBACK profitiert<br />

jede einzelne LINDA Apotheke – ob auf<br />

dem Land o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt. Ein weiterer exklusiver<br />

Partner ist <strong>der</strong> ADAC e.V., Europas<br />

größter Automobilclub mit über 16 Millionen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n. Deren Mitglie<strong>der</strong> können<br />

sich Einkaufsvorteile in den LINDA Apotheken<br />

sichern. Eine beson<strong>der</strong>e und qualitativ<br />

hochwertige Zusammenarbeit ist die mit<br />

dem Deutschen Fußballbund (DFB). Seit Oktober<br />

2010 ist LINDA <strong>der</strong> offizielle Ausstatter<br />

des Medizinkoffers <strong>der</strong> Deutschen Fußball-<br />

Nationalmannschaft. Der Koffer ist nicht nur<br />

bei jedem Län<strong>der</strong>spiel dabei – viele LINDA<br />

Apotheken unterstützen ortsnahe Vereine<br />

mit dem DFB-Medizinkoffer, den es nur<br />

bei ihnen gibt.<br />

INDIVIDUELLE UNTERSTÜTZUNG<br />

IM APOTHEKENALLTAG<br />

Marketing ist wichtig,<br />

aber nicht allein<br />

entscheidend für den<br />

Apothekenerfolg. Um<br />

die Apothekerinnen<br />

und Apotheker auch<br />

in den Bereichen <strong>der</strong><br />

Apothekenführung,<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Aufstellung, <strong>der</strong> Organisation<br />

des Apothekenalltags<br />

u. v. m. zu unterstützen, bietet<br />

LINDA zahlreiche Hilfestellungen an. Zum<br />

Beispiel mit dem professionell entwickelten<br />

Category Management. Dieses hilft <strong>der</strong> Apotheke,<br />

die eigene Sichtwahl und Freiwahl am<br />

PoS erfolgreich zu gestalten und somit den Abverkauf<br />

zu steigern. LINDA unterstützt darüber<br />

hinaus die unabhängige Apotheke mit<br />

einem Qualitätsmanagementsystem bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung und Sicherstellung <strong>der</strong> Beratungsqualität,<br />

<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Arzneimittelsicherheit<br />

sowie Weiterentwicklung <strong>der</strong> fachlich<br />

hochstehenden Berufsausübung in heilberuflicher<br />

Verantwortung.<br />

ARBEITGEBER MIT ZUKUNFTSPOTENZIAL<br />

Die betriebswirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong><br />

Apotheken, die am LINDA Qualitätsdachmarkenkonzept<br />

teilnehmen, liegt deutlich über<br />

dem Durchschnitt, denn sie verfügen über alle<br />

wichtigen Instrumente, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Marktes optimal zu bewältigen. Das<br />

sind die besten Voraussetzungen also für ein<br />

sicheres, vielseitiges und interessantes Anstellungsverhältnis.<br />

1 Markenerfolgskontrolle bei Verbrauchern 2011; iCONSULT Forschung & Consulting<br />

GmbH<br />

2 Platz 1 „Beste Apothekenkooperation“, Kategorie überregionale, GH-orientierte<br />

Kooperationen, Kooperations-Award PharmaRundschau 2012<br />

3 Studie „Service-Champions 2011 und 2012“, Service Value GmbH, Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main, DIE WELT<br />

ANZEIGE<br />

KONTAKT:<br />

LINDA AG<br />

Emil-Hoffmann-Str. 1a<br />

50996 Köln<br />

Tel.: 02236-848780<br />

zukunft@linda.de<br />

www.linda.de<br />

37<br />

Apotheken-Partner stellen sich vor


Apotheken-Partner stellen sich vor<br />

ANZEIGE<br />

Fit für die Beratung: Praxisvortrag<br />

für Pharmaziestudenten<br />

Während des Pharmaziestudiums pauken die Studenten<br />

komplizierte pharmakologische Vorgänge und sind<br />

fachlich top fit. Doch wie steht es um die Vorbereitung<br />

zum ersten Kundengespräch in <strong>der</strong> Apotheke?<br />

KONTAKT:<br />

Novartis Consumer<br />

Health GmbH<br />

Zielstattstraße 40<br />

81379 München<br />

Telefon 089 - 7877 - 209<br />

www.novartisconsumerhealth.de<br />

medical.contactcenter<br />

@novartis.com<br />

38<br />

Im Lehrplan ist dafür häufig nur wenig Zeit<br />

eingeräumt. Daher unterstützt Novartis<br />

Consumer Health seit dem Wintersemester<br />

2011/2012 angehende Apothekerinnen<br />

und Apotheker mit Praxisvorträgen zur Vorbereitung<br />

auf Kundengespräche in <strong>der</strong> Apotheke.<br />

Denn viele Pharmaziestudenten verlassen<br />

zum Praktischen Jahr die gewohnten<br />

Gewässer <strong>der</strong> Hochschulen in Richtung Apotheke.<br />

Umgehend müssen sie in Beratungsgesprächen<br />

nach bestem Wissen Empfehlungen<br />

aussprechen, sodass die Kunden die<br />

Apotheke gut beraten verlassen. Keine leichte<br />

Aufgabe: Unterschiedliche Kundentypen<br />

und individuelle Bedenken gegenüber Wirkstoffen,<br />

Anwendungen o<strong>der</strong> Dosierungen<br />

können eine Beratung erschweren. Das notwendige<br />

pharmakologische Wissen stellt hierbei<br />

jedoch nicht die große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar, fachlich kann den angehenden Apothekern<br />

keiner so leicht etwas vormachen. Die<br />

Schwierigkeit liegt vielmehr in <strong>der</strong> Vermittlung<br />

des Fachwissens an den Apothekenkunden<br />

– meist Laien auf diesem Gebiet. Hier gilt<br />

es, Gehörtes zur Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

von Produkten eventuell richtig zu<br />

stellen und dabei auf die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse des jeweiligen Gegenübers einzugehen.<br />

ÜBUNG MACHT DEN MEISTER<br />

Einen sicheren Auftritt hinter dem HV-Tisch<br />

erlangen viele Apothekerinnen und Apotheker<br />

durch die Vielzahl an Beratungsgesprächen.<br />

Da keiner gerne ins kalte Wasser springt, ist es<br />

nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass die Praxisvorträge<br />

Fit für die Beratung – OTC-Schmerzmittel<br />

in <strong>der</strong> Apotheke <strong>der</strong> Novartis Consumer<br />

Health GmbH an den Pharmazie-Instituten<br />

deutscher Universitäten gut ankommen.<br />

Während <strong>der</strong> Veranstaltung nimmt ein erfahrener<br />

Apotheker die Pharmaziestudentinnen<br />

und Pharmaziestudenten mit auf die Reise<br />

hinter den HV-Tisch. Gemeinsam mit den<br />

Teilnehmern erarbeitet er interaktiv eines <strong>der</strong><br />

Top-Beratungsthemen – die Selbstmedikation<br />

von Bewegungsschmerz. „Für meine Studenten<br />

war die Position hinter dem HV-Tisch ein ungewohntes<br />

Szenario. Sie haben feststellen müssen,<br />

dass Beratung leichter aussieht, als sie ist.<br />

Gerade in unserem Bereich können geringste<br />

Missverständnisse im Beratungsgespräch folgenschwere<br />

Auswirkungen haben. Anhand <strong>der</strong><br />

Rollenspiele auf Basis von Fallbeispielen bekommen<br />

die Studenten einen guten Eindruck,<br />

worauf im Beratungsgespräch zu achten ist. Ich<br />

denke hier an Wechselwirkung, Polymedikation,<br />

Dosierungs- und Anwendungsempfehlung,“<br />

so Prof. Dr. Culmsee, Universität Marburg.<br />

Zum Ende des Sommersemesters diesen<br />

Jahres fand bereits <strong>der</strong> zweite Praxisvortrag an<br />

<strong>der</strong> Philipps-Universität in Marburg für Pharmaziestudenten<br />

des achten Semesters statt.<br />

DEN NACHWUCHS FÖRDERN<br />

„Die Vorbereitung des Pharmazie-Nachwuchses<br />

auf den späteren Apothekenalltag ist<br />

uns ein überaus wichtiges Anliegen“, so Dr.<br />

Agnes M. Hug, Head Medical Affairs bei <strong>der</strong><br />

Novartis Consumer Health GmbH. „Fragen zur<br />

Anwendung, Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

werden im Beratungsgespräch stets eine zentrale<br />

Rolle einnehmen. Mit dem Praxisvortrag<br />

möchten wir den Studenten die Möglichkeit<br />

bieten, bereits vor Eintritt in die Beratungswelt<br />

erste Eindrücke und vor allem Sicherheiten zu<br />

gewinnen.“<br />

Interessierte Pharmazie-Institute und Fachschaften<br />

können sich unter 069 / 756199-36 o<strong>der</strong> per<br />

E-Mail an natascha.doroschenko@ edelman.com<br />

für die Umsetzung des Praxisvortrages „Fit<br />

für die Beratung“ an ihren Universitäten anmelden.<br />

Zuverlässiger Partner für Apotheken<br />

und Arbeitnehmer<br />

EurimPharm ist einer <strong>der</strong> führenden Importeure von<br />

Arzneimitteln in Deutschland. Seit über 35 Jahren ist<br />

das Unternehmen seiner oberbayerischen Heimat treu<br />

und bietet hier ca. 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

optimale Arbeitsbedingungen.<br />

Die EurimPharm Arzneimittel GmbH<br />

mit Sitz in Saaldorf-Surheim (Oberbayern)<br />

ist heute einer <strong>der</strong> führenden<br />

Re- und Parallelimporteure von Arzneimitteln<br />

in Deutschland. Das pharmazeutische Unternehmen<br />

führt preisgünstige Originalpräparate<br />

namhafter Hersteller ein und beliefert damit fast<br />

alle <strong>der</strong> ca. 21.500 Apotheken sowie sämtliche<br />

Pharma-Großhändler im gesamten Bundesgebiet.<br />

Das Sortiment von EurimPharm umfasst<br />

ca. 700 Präparate mit mehr als 1.800 unterschiedlichen<br />

Stärken und Packungsgrößen. EurimPharm<br />

bietet ein breites Sortiment an Präparaten:<br />

Anti-Allergika, Psychopharmaka,<br />

Impfstoffe, Insuline, HIV-Präparate, etc. Der<br />

Schwerpunkt des Sortimentsangebotes von EurimPharm<br />

liegt bei hochinnovativen, patentgeschützten<br />

Präparaten. Dabei hat sich das Unternehmen<br />

als zuverlässiger Partner für Apotheken<br />

etabliert. Das liegt Andreas Mohringer, Grün<strong>der</strong><br />

und Inhaber von EurimPharm, beson<strong>der</strong>s<br />

am Herzen – schließlich ist er selbst Apotheker<br />

und kennt daher den Apothekenalltag sehr gut.<br />

Sowohl für das Gesundheitssystem als auch<br />

für die Patienten stellen Importarzneimittel<br />

bei gleicher Qualität <strong>der</strong> Präparate spürbare<br />

Kostenvorteile dar. Hintergrund: Das Preisniveau<br />

von Arzneimitteln ist innerhalb <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union sehr unterschiedlich. EurimPharm<br />

nutzt diese Preisunterschiede, indem<br />

es Arzneimittel günstig aus den EU-Mitgliedsstaaten<br />

bezieht und diese im vergleichsweise<br />

teureren Deutschland vertreibt. Über elf Prozent<br />

des gesamten Umsatzes am deutschen<br />

Arzneimittelmarkt werden mittlerweile durch<br />

solche Importarzneimittel erreicht.<br />

MODERNSTE TECHNIK FÜR HÖCHSTE<br />

QUALITÄTSSTANDARDS<br />

2010 bezog EurimPharm mit dem neu erbauten<br />

EurimPark seinen heutigen Unternehmenssitz<br />

und hat damit einen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ns-<br />

ten Importbetriebe Europas geschaffen. Die<br />

Planung <strong>der</strong> zwei- bzw. dreigeschossigen Gebäude<br />

wurde bis ins Detail an <strong>der</strong> warenflussoptimierten<br />

Abfolge <strong>der</strong> einzelnen Produktionsschritte<br />

orientiert. Positiv auf die Qualität<br />

<strong>der</strong> Produkte wirken sich mo<strong>der</strong>nste Technik<br />

und Systeme im Lagerwesen, eine lückenlose<br />

Kühlung <strong>der</strong> Produkte sowie die komplette Klimatisierung<br />

<strong>der</strong> Gebäude aus. Die Hygiene des<br />

Produktionsbereiches hat oberste Priorität: Er<br />

kann ausschließlich über eine Hygieneschleuse<br />

betreten werden. Damit sichert das Unternehmen<br />

nicht nur die höchsten Qualitätsstandards<br />

seiner Produkte ab, son<strong>der</strong>n kann auch <strong>der</strong> steigenden<br />

Mitarbeiterzahl wie<strong>der</strong> neuen Raum<br />

bieten. „Wir hatten in Piding zu wenig Platz<br />

und keine Möglichkeiten, uns vor Ort zu vergrößern,“<br />

so Andreas Mohringer.<br />

WICHTIGER ARBEITGEBER IN BAYERN<br />

Bei EurimPharm sorgen circa 500 Fachkräfte<br />

wie Pharmazeuten, Chemiker o<strong>der</strong> Pharmazeutisch-technische<br />

Assistenten mit ihrer<br />

hochmotivierten Arbeit für einen gesunden<br />

Wettbewerb am deutschen Pharmamarkt. Dem<br />

Unternehmen liegt die soziale Verantwortung<br />

gegenüber seinen Mitarbeitern beson<strong>der</strong>s am<br />

Herzen. Umso mehr freut es Andreas Mohringer,<br />

dass die Mitarbeiterzahl stetig wächst: „Wir<br />

sind stolz darauf, einer <strong>der</strong> wichtigsten Arbeitgeber<br />

<strong>der</strong> Region zu sein. Dabei gehen wir mit<br />

unseren Mitarbeitern immer eine möglichst<br />

lange und faire Partnerschaft ein.“ Alle Mitarbeiter<br />

erhalten durch Schulungen eine ständige<br />

Weiterqualifizierung. EurimPharm wurde<br />

mehrfach als herausragen<strong>der</strong> Apothekenpartner<br />

ausgezeichnet und erhielt nach 2004 im<br />

Jahr 2009 erneut den Preis „Bayerns Best 50“<br />

als eines <strong>der</strong> innovativsten und wachstumsstärksten<br />

Unternehmen des Freistaates.<br />

ANZEIGE<br />

KONTAKT:<br />

EurimPharm<br />

Arzneimittel GmbH<br />

EurimPark 8<br />

83416 Saaldorf-Surheim<br />

Tel.: (0800) 5000-250<br />

Fax: +49 (8654) 7707-102<br />

www.eurimpharm.de<br />

39<br />

Apotheken-Partner stellen sich vor


Apotheken-Partner stellen sich vor<br />

ANZEIGE<br />

WDA – Wirtschaftsakademie<br />

Deutscher Apotheker GmbH<br />

Die WDA ist eine Führungsakademie für Apotheker.<br />

Sie bietet Pharmazeuten qualitativ hochwertige und<br />

richtungsweisende Weiterbildung, für bessere berufliche<br />

Chancen und wirtschaftlichen Erfolg.<br />

KONTAKT:<br />

WDA – Wirtschaftsakademie<br />

Deutscher<br />

Apotheker GmbH<br />

Strahlenbergerstr. 112<br />

63067 Offenbach<br />

Tel. 069/79200513<br />

info@wda-akademie.de<br />

www.wda-akademie.de<br />

40<br />

Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Beruf des Apothekers<br />

massiv verän<strong>der</strong>t. Von den Umbrüchen<br />

im Gesundheitswesen und den dabei notwendigen<br />

Wandlungsprozessen sind gerade<br />

auch die Apotheker betroffen.<br />

Betriebswirtschaftliche Qualifikation gewinnt<br />

heute neben den pharmazeutischen Kenntnissen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Die WDA bietet diese Qualifikation mit einem<br />

berufsbegleitenden Ausbildungskonzept, dem<br />

Studiengang „PRAKTISCHER BETRIEBS-<br />

WIRT FÜR DIE PHARMAZIE“. Studienort ist<br />

die Campus-Universität in Bayreuth.<br />

In drei Semestern a drei Vorlesungswochen<br />

werden neben den ökonomischen Grundlagen<br />

Wissen um die wesentlichen Elemente und<br />

Funktionszusammenhänge im Gesundheitswesen<br />

vermittelt.<br />

Die Ausbildung ist bewusst breit angelegt, denn<br />

es gilt die Voraussetzungen für unternehmerisches<br />

Handeln in dem sich än<strong>der</strong>nden Marktumfeld<br />

zu schaffen. Darüber hinaus wird auf<br />

die speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Apothekenpraxis<br />

eingegangen.<br />

Absolventen des Kurses haben die Möglichkeit<br />

durch Belegung eines Zusatzsemesters und das<br />

Schreiben einer Masterarbeit den international<br />

anerkannten Titel MBA „Health Care Management“<br />

zu erwerben.<br />

Der erfolgreiche Abschluss des WDA Studiums<br />

ist eine wertvolle Ergänzung des Pharmaziestudiums<br />

und eröffnet zusätzliche Chancen für<br />

eine Laufbahn auch außerhalb <strong>der</strong> Apotheke.<br />

Weiterbildungsstudium<br />

an <strong>der</strong> FH Schmalkalden<br />

Die im Herzen Deutschlands gelegene Hochschule bietet<br />

bereits seit zehn Jahren praxisnahe Weiterbildungen<br />

für Berufstätige an – unter an<strong>der</strong>em für Apothekerinnen<br />

und Apotheker.<br />

Das Studium „Apothekenbetriebswirt/<br />

in (FH)“vermittelt das notwendige<br />

Rüstzeug, um eine Apotheke erfolgreich<br />

managen zu können. Es ist an den Bedürfnissen<br />

von selbständigen bzw. leitenden<br />

Apothekerinnen und Apothekern ausgerichtet<br />

und vermittelt komprimiert eine breite betriebswirtschaftliche<br />

Basis. Die Studieninhalte<br />

umfassen dabei Grundlagen <strong>der</strong> Gesundheitsökonomie,<br />

Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung<br />

und Organisation, Apothekenmarketing,<br />

betriebliches Finanzwesen,<br />

Apothekenrecht, Beschaffung und Warenwirtschaft<br />

sowie die betriebliche Informationsverarbeitung.<br />

Das Curriculum zeichnet sich durch eine<br />

durchgängige Fokussierung auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Praxis aus, so dass die Studierenden<br />

nach erfolgreicher Absolvierung des<br />

Studiums in <strong>der</strong> Lage sind, individuell umsetzbare<br />

Lösungsstrategien für den eigenen Apothekenbetrieb<br />

zu erarbeiten.<br />

Das Studium umfasst zwei Semester und ist<br />

mit Selbststudien- und Präsenzphasen so konzipiert,<br />

dass sich Berufstätigkeit und Studium<br />

optimal vereinbaren lassen. Die Prüfungen<br />

sind direkt in den Studienablauf integriert<br />

und finden während <strong>der</strong> mehrtägigen Präsenzphasen<br />

statt. Kleine Jahrgangsgruppen<br />

und eine individuelle Betreuung jedes einzelnen<br />

Studierenden in fachlichen und organisatorischen<br />

Angelegenheiten sorgen für hervorragende<br />

Studienbedingungen.<br />

HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN<br />

KONTAKT:<br />

Fachhochschule<br />

Schmalkalden<br />

Zentrum für<br />

Weiterbildung<br />

Asbacher Straße 17c<br />

98574 Schmalkalden<br />

Tel.: 03683 688-1762<br />

Fax: 03683 688-1927<br />

zfw@fh-schmalkalden.de<br />

www.fh-schmalkalden.<br />

de/weiterbildung.html<br />

PHARMAZEUTISCHE KARRIEREN<br />

DR. SIEGFRIED<br />

KLUMMP,<br />

APOTHEKER AM<br />

ROBERT-BOSCH-<br />

KRANKENHAUS IN STUTTGART<br />

Meinem Pharmaziestudium an <strong>der</strong> Eberhard-Karls-Universität<br />

in Tübingen in den Jahren 1979–1983 schloss sich zunächst<br />

ein damals noch unübliches Pharmaziepraktikum in einer<br />

Krankenhausapotheke an. Nach dem 2. Praktikumshalbjahr<br />

in einer öffentlichen Apotheke und Erteilung <strong>der</strong> Approbation<br />

als Apotheker im Jahr 1984 begann ich mit einer Dissertation am<br />

Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler in Tübingen,<br />

die ich 1987 abschloss. Die damals noch weit verbreiteten tierexperimentellen<br />

Untersuchungen zur Wirkung von Arzneistoffen,<br />

verbunden mit <strong>der</strong> Möglichkeit, an klinischen Phase I- und II-<br />

Prüfungen in <strong>der</strong> medizinischen Klinik mitzuarbeiten, festigten<br />

in dieser Zeit meine Vorstellung vom späteren Berufsziel „Krankenhauspharmazie“.<br />

Bis 1996 war ich dann, zuletzt als stellvertreten<strong>der</strong> Direktor, in<br />

<strong>der</strong> Zentralapotheke <strong>der</strong> Stadt Stuttgart beschäftigt.<br />

Stationen <strong>der</strong> fachlichen Weiterbildung waren in diesem<br />

Zeitraum die Gebietsanerkennung als Fachapotheker für klinische<br />

Pharmazie und als Fachapotheker für Arzneimittelinformation.<br />

Seit 1996 bin ich Chefapotheker <strong>der</strong> Robert-Bosch-Krankenhaus<br />

GmbH in Stuttgart und erlebe seither einen rasanten Wandel<br />

<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an die Krankenhausapotheke, <strong>der</strong> in meinem<br />

Fall zu neuen Schwerpunktaufgaben im Bereich <strong>der</strong> Herstellung<br />

und <strong>der</strong> Prüfung von Arzneimitteln führte. So wurde in enger Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Fachabteilung für Hämatologie und Onkologie<br />

ein Labor zur Herstellung von Stammzell-, Spen<strong>der</strong>lymphozytenund<br />

Knochenmarkpräparaten aufgebaut, das mittlerweile interdisziplinär<br />

betrieben wird.<br />

In <strong>der</strong> Krankenhausapotheke galt es, mo<strong>der</strong>ne Reinraumbereiche<br />

zur Herstellung von Zytostatikalösungen auf die Beine zu stellen.<br />

In Kooperation mit den Abteilungen für klinische Chemie des<br />

Robert-Bosch-Krankenhauses und <strong>der</strong> gerichtlichen Medizin <strong>der</strong><br />

Universität Tübingen wurde ein Labor für forensisch-toxikologische<br />

Untersuchungen eingerichtet.<br />

Alle Labore waren darüber hinaus mit qualifiziertem Personal<br />

auszustatten. Parallel zu diesen Entwicklungen erfolgte meine fachliche<br />

Weiterqualifizierung zur Sachkundigen Person nach § 14 Arzneimittelgesetz.<br />

Krankenhauspharmazie ist keine uniforme Veranstaltung.<br />

Das Leistungsspektrum einer Krankenhausapotheke muss<br />

den vielschichtigen individuellen Anfor<strong>der</strong>ungen des jeweiligen<br />

Krankenhauses an „seine Apotheke“ gerecht werden. Neben fachlicher<br />

Kompetenz gehört kommunikatives Geschick, zunehmend<br />

auch im Umgang mit Patienten, zum wichtigen Handwerkszeug eines<br />

Krankenhausapothekers.<br />

BERUFSSTART<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 41<br />

DR. MATTHIAS<br />

PFANNKUCHE,<br />

APOTHEKER, LEITER<br />

„MARKTZUGANG UND<br />

GESUNDHEITS ÖKONOMIE“ BEI<br />

BOEHRINGER INGELHEIM<br />

In <strong>der</strong> Öffentlichkeit wird das Berufsbild des Apothekers überwiegend<br />

auf seine Kerntätigkeit in <strong>der</strong> Apotheke reduziert. Der<br />

Apothekerberuf ist jedoch so vielschichtig wie kaum ein an<strong>der</strong>er<br />

naturwissenschaftlicher Beruf. Etwas mehr als 14% <strong>der</strong> Apotheker/<br />

-innen arbeiten in Bereichen außerhalb <strong>der</strong> Offizin und übernehmen<br />

hier verschiedene Aufgaben wie auch die Broschüre „Pharmazeutische<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Apotheke“ <strong>der</strong> Fachgruppe<br />

„Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung“ aufzeigt.<br />

Ich selbst gehöre zu den 14% Apotheker, die einen beruflichen<br />

Weg außerhalb <strong>der</strong> öffentlichen Apotheke gesucht und gefunden<br />

haben. Schon während meines Pharmaziestudiums in Frankfurt<br />

habe ich mich sehr für politische Fragen und Zusammenhänge<br />

interessiert, weshalb ich mich in <strong>der</strong> Fachschaft, Unigremien und<br />

dem Bundesverband <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden engagiert habe. In<br />

meinem praktischen Jahr habe ich den eingeschlagenen Weg konsequent<br />

weiter verfolgt und habe einen Teil in <strong>der</strong> Gesundheitspolitik<br />

bei Hexal verbracht.<br />

Mein Interesse an Fragen <strong>der</strong> Finanzierung und Steuerung des Gesundheitswesens<br />

waren geweckt, so dass ich mich im Anschluss an<br />

das praktische Jahr für eine Promotion in einem gesundheitspolitischen<br />

/-ökonomischen Feld entschieden habe, da hier noch sehr<br />

viele wissenschaftlichen Fragen offen sind und aufgrund <strong>der</strong> sich<br />

wandelnden Demographie ein hoher Handlungsdruck herrscht.<br />

Im Jahr 2008 bin ich zu Boehringer Ingelheim als Manager Gesundheitsökonomie<br />

gewechselt. Hier war ich unter an<strong>der</strong>em verantwortlich<br />

für die Nutzenbewertung <strong>der</strong> verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel durch das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen) aber auch durch Krankenkassen<br />

und Kassenärztliche Vereinigungen. Im Jahr 2010 habe ich dann<br />

die Leitung <strong>der</strong> Gruppe Marktzugang und Gesundheitsökonomie<br />

übernommen. Zusammen mit meinen Kollegen bereite ich die Dossiers<br />

für die nach <strong>der</strong> Produkteinführung obligate frühe Nutzenbewertung<br />

vor, welche wie<strong>der</strong>um Grundlage für die Preisverhandlungen<br />

mit dem Spitzenverband Bund <strong>der</strong> Krankenkassen sind.<br />

Zurückblickend muss ich sagen, dass ich genau die richtigen<br />

Entscheidungen getroffen habe, da ich in einem Arbeitsgebiet tätig<br />

sein darf, das sehr abwechslungsreich und spannend ist. Wie immer<br />

im Leben waren hier ein paar glückliche Fügungen am Werk, aber<br />

auch viel Engagement. Da <strong>der</strong> Apotheker als DER Arzneimittelexperte<br />

die idealen Voraussetzungen für die Nutzenbewertung von<br />

Arzneimittel mitbringt, kann ich junge Kolleginnen und Kollegen<br />

nur ermuntern, sich auch mit diesen Fragen zu beschäftigen.


42 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

INTERNATIONALES<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 43<br />

DER GROSSE UNIDAZ-RATGEBER<br />

DER TRAUM<br />

VOM AUSLANDS­<br />

AUFENTHALT<br />

„Hilfe ich muss hier raus – möglichst weit weg“ denkt sich so<br />

mancher Pharmaziestudent zwischen den verkorksten Analysen<br />

im Labor und dem meterhohen Papierstapel auf dem Schreib-<br />

tisch. Trotzdem sammeln die wenigsten Pharmaziestudierenden<br />

während ihrer Ausbildung Auslandserfahrung, was zum einen<br />

auf das vollgepackte Studium geschoben wird, zum an<strong>der</strong>en aber<br />

auch an <strong>der</strong> Unwissenheit über die Vielzahl <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

liegt. Damit es nicht beim Träumen bleibt, gibt <strong>der</strong> große <strong>UniDAZ</strong>-<br />

Ratgeber „Auslandsaufenthalt“ einen Überblick über die Möglich-<br />

keiten, während Studium o<strong>der</strong> Praktischem Jahr einige Zeit ins<br />

Ausland zu gehen. Wir haben Tipps und Checklisten zusammen-<br />

gestellt und auch einige Pharmazeuten, die im Ausland waren,<br />

nach ihren Erfahrungen gefragt.<br />

Apotheke in Vera<strong>der</strong>o, Kuba<br />

AUSLANDSSEMESTER<br />

Wer den Unialltag in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

kennenlernen möchte, sollte sich mindestens<br />

ein Jahr vor dem geplanten Auslandsstudium<br />

bzw. -semester beim akademischen<br />

Auslandsamt seiner Universität informieren.<br />

Gut bekannt und oft genutzt ist das<br />

Erasmus-Stipendium <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union: Es bietet die Möglichkeit, an den jeweiligen<br />

Partneruniversitäten <strong>der</strong> eigenen<br />

Uni ein o<strong>der</strong> zwei Semester zu studieren.<br />

Neben einer finanziellen monatlichen Unterstützung,<br />

die aber nur einen Teil <strong>der</strong> Kosten<br />

deckt, bietet das Programm den Vorteil,<br />

dass man im Ausland keine Studiengebühren<br />

bezahlen muss und sich insgesamt <strong>der</strong><br />

Bürokratieaufwand in Grenzen hält. In<br />

Deutschland füllt man ein kurzes Bewerbungsformular<br />

aus und sucht sich schon im<br />

Voraus die zu besuchenden Veranstaltungen<br />

aus, die in einem Learning Agreement<br />

festgehalten werden. Später erhält man von<br />

Foto: Oskar Neumann<br />

<strong>der</strong> Gastuniversität Informationen in Form<br />

einer To-Do-Liste zum Vorgehen vor Ort,<br />

wobei man unter an<strong>der</strong>em Studentenausweis,<br />

Mensakarte und Aufenthaltsgenehmigung<br />

bekommt. Ein weiterer Vorteil ist,<br />

dass es in vielen Städten ein Erasmus Student<br />

Network (ESN) gibt, das ist eine Gruppe<br />

von Studierenden, die Ausflüge und Partys<br />

für Erasmusstudenten organisiert.<br />

Neben Erasmuskooperationen haben<br />

manche Universitäten auch noch weitere<br />

Partneruniversitäten, an denen ein Studium<br />

möglich ist und oft finanziell geför<strong>der</strong>t<br />

wird. Auskunft geben die jeweiligen Akademischen<br />

Auslandsämter.<br />

Wem die Kooperationen <strong>der</strong> eigenen<br />

Universität nicht zusagen, kann auf eigene<br />

Faust seine Wunschuniversitäten kontaktieren<br />

und nach <strong>der</strong> Möglichkeit eines<br />

Auslandssemesters fragen. Zu beachten ist<br />

hier das Hochschulsystem und <strong>der</strong> Aufbau<br />

des Studiengangs im Zielland sowie die Tatsache,<br />

dass es Zulassungsbeschränkungen<br />

o<strong>der</strong> Sprachtests geben kann. Auch die Finanzierung<br />

muss selbst gestemmt werden,<br />

es gibt aber För<strong>der</strong>programme und Stipendien,<br />

die weiter unten vorgestellt werden.<br />

ANERKENNUNG UND STUDIENDAUER<br />

Viele Studenten stellen sich die Frage, ob<br />

sie die Zeit im Ausland zu Hause „verlieren“,<br />

also ob sich die Gesamtstudiendauer<br />

verlängert. In den allermeisten Fällen muss<br />

diese Frage mit Ja beantwortet werden. Bescheinigungen<br />

über Lehrveranstaltungen<br />

(„Scheine“) ausländischer Unis werden<br />

von den Landesprüfungsämtern prinzipiell<br />

nicht anerkannt. Eine Möglichkeit ist, sich<br />

von einem Professor <strong>der</strong> eigenen Universität<br />

bestätigen zu lassen, dass die im Ausland<br />

erbrachte Leistung dem entspricht, was er in<br />

Deutschland lehrt und prüft. Dann kann die<br />

eigene Uni den Schein ausstellen, <strong>der</strong> dann<br />

natürlich vom Prüfungsamt akzeptiert wird.<br />

Um Enttäuschungen vorzubeugen, sollte<br />

man sich aber schon vor <strong>der</strong> Abreise mit<br />

dem jeweiligen Professor kurzschließen.<br />

An manchen Universitäten gibt es Kooperationen<br />

mit ausländischen Unis, in <strong>der</strong>en<br />

Rahmen die Leistungen voll anerkannt<br />

werden, meistens müssen jedoch zumindest<br />

einzelne Scheine nachgeholt werden. Der<br />

persönliche und fachliche Gewinn eines<br />

solchen Auslandsstudiums macht diesen<br />

kleinen Nachteil aber mehr als wett.<br />

FERIENPRAKTIKA<br />

Auslandserfahrung ohne Studienzeitverlust<br />

– o<strong>der</strong> sogar kombiniert mit einer Urlaubs-<br />

Budapest, Ungarn<br />

reise – ist natürlich sehr attraktiv. Dementsprechend<br />

interessieren sich auch sehr viele<br />

Studierende für dieses Thema, obwohl am<br />

Ende doch nur ein kleiner Teil das Vorhaben<br />

in die Tat umsetzt – aus welchen Gründen<br />

auch immer. Es gibt einige Programme,<br />

die Praktikumsplätze für Pharmazeuten in<br />

den Semesterferien, aber auch während des<br />

Semesters, vermitteln.<br />

Das Student Exchange Programme<br />

(SEP) des Bundesverbandes <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden<br />

in Deutschland (BPhD)<br />

WOHIN SOLL ICH? UND WANN?<br />

vermittelt vier- bis achtwöchige Praktikumsplätze<br />

in allen denkbaren Pharmaziebereichen<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Ausführliche<br />

Informationen über das SEP fînden sich<br />

im Artikel „Das Student Exchamge Programme“<br />

auf Seite 50.<br />

Für alle Spanisch sprechenden Pharmaziestudierenden<br />

und diejenigen, die es noch<br />

werden wollen, bietet <strong>der</strong> Verein für internationalen<br />

und interkulturellen Austausch<br />

e.V. das VIA-Fachpraktikum in Mexiko<br />

an. Ausgewählt werden kann zwischen den<br />

Bevor Sie sich auf die Suche nach einer Praktikumsstelle machen o<strong>der</strong> sich auf<br />

ein Stipendium bewerben, werden Sie sich darüber klar, was Sie im Ausland<br />

machen wollen – und warum!<br />

Wenn Sie hauptsächlich an<strong>der</strong>e junge Leute aus <strong>der</strong> ganzen Welt kennen lernen<br />

wollen, werden Sie bei einer Pharmafirma in einer Kleinstadt New Jerseys,<br />

wo Sie nur mit über Vierzigjährigen zusammenarbeiten, wahrscheinlich nicht<br />

glücklich – und sei die Arbeit noch so spannend! Überlegen Sie sich also, warum<br />

Sie ins Ausland wollen: Um Ihre Sprachkenntnisse zu perfektionieren? Um<br />

in einem bestimmten Forschungsgebiet o<strong>der</strong> an einer bestimmten Uni zu arbeiten?<br />

Um das Land o<strong>der</strong> die Arbeit in einer großen internationalen Firma<br />

kennenzulernen?<br />

Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, können Sie viel leichter entscheiden, ob<br />

Sie besser während des Studiums o<strong>der</strong> des PJs ins Ausland gehen und welche<br />

Stelle die richtige für Sie ist. (wes)<br />

Foto: Andreas Ziegler


44 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

INTERNATIONALES<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 45<br />

Bereichen öffentliche Apotheke, Krankenhaus<br />

o<strong>der</strong> biomedizinisches Forschungszentrum.<br />

Begleitende Sprachkurse und die<br />

Unterbringung in Gastfamilien (meist bei<br />

Studierenden, die Deutsch lernen) geben<br />

die Möglichkeit, Mexiko hautnah zu erleben.<br />

Bei genügend freien Plätzen reicht<br />

eine Anmeldung fünf Wochen vor Beginn<br />

des Praktikums. Da aber gilt „Wer zuerst<br />

kommt, mahlt zuerst“, erhöht sich die Chance<br />

mit einer frühzeitigen Bewerbung. (www.<br />

via-ev.org/praktikum/mexikofa.pdf)<br />

Katharina Tschernow hat in Berlin Pharmazie<br />

studiert und lernt gerade für ihr Drittes<br />

Staatsexamen. Sie hat vier Monat am Fachbereich<br />

Pharmazie <strong>der</strong> Uni Wien verbracht.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Wo warst Du denn im Ausland<br />

und was hast Du da gemacht?<br />

Tschernow: Ich habe im Rahmen des Erasmusaustauschprogramms<br />

ein viermonatiges<br />

Praktikum im Department of Pharmacognosy<br />

an <strong>der</strong> Uni Wien bei Frau Prof.<br />

Kopp absolviert.<br />

Meine Aufgaben waren eine tabellarische<br />

Erfassung <strong>der</strong> Bufadienolidsammlung<br />

von Prof. Reichstein und <strong>der</strong> herzwirksamen<br />

Glucoside des Instituts mit zusätzlicher<br />

Reinheitsprüfung per DC; eine Analyse<br />

des „Abnormal Savda Munzig Extrakts“,<br />

einer Drogenmischung aus zehn verschiedenen<br />

Pflanzen <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (TCM) mit Hilfe von SPE<br />

und HPLC-DAD-MS, sowie die Prüfung<br />

<strong>der</strong> Tauglichkeit <strong>der</strong> österreichischen Arzneibuch-Monographie<br />

des Agnus Castus<br />

Fructus-Trockenextrakts.<br />

Bezahlt wurde ich für das Praktikum<br />

nicht, aber ich hatte ein Erasmus-Stipendium.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Warum bist Du ins Ausland gegangen?<br />

Ein noch junges Projekt ist das Individual Mobility<br />

Project (IMP) des europäischen Pharmaziestudierendenverbands<br />

EPSA. Verschiedene<br />

europäische Firmen und Institute bieten<br />

drei- bis zwölfmonatige bezahlte Forschungs-<br />

und Arbeitspraktika für Studierende und<br />

frisch Approbierte an. Die Stellenausschreibungen<br />

werden regelmäßig veröffentlicht<br />

(www.epsa-online.org), die Bewerbungsfrist<br />

endet meist wenige Wochen später.<br />

Beim Rise Worldwide-Projekt des<br />

Deutsche Akademischen Austauschdienstes<br />

DAAD können zwischen Juni und Oktober<br />

Forschungspraktika von sechs Wochen bis<br />

zu drei Monaten absolviert werden. Vorraussetzung<br />

sind gute Englischkenntnisse<br />

bzw. gute Kenntnisse <strong>der</strong> Laborsprache. Die<br />

Bewerbung erfolgt online zwischen 3. Dezember<br />

2012 und 13. Januar 2013 für maximal<br />

drei <strong>der</strong> ausgeschriebenen Projekte. Insgesamt<br />

gibt es für alle Fachrichtungen circa<br />

600 Angebote in über 30 Län<strong>der</strong>n weltweit.<br />

Bewerber sollten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Bewerbung<br />

zwischen dem 3. und 7. Fachsemester<br />

INTERVIEW<br />

„GUT, DASS ICH DAS SELBST IN<br />

DIE HAND GENOMMEN HATTE“<br />

Tschernow: Ich bin erst kurz vor Ende meines<br />

Studiums ins Ausland gegangen. Es war<br />

klar dass ich nicht mehr lange studieren werde,<br />

und daher wollte ich einfach eine Pause<br />

machen. Das Pharmaziestudium empfand<br />

ich als sehr intensiv, und so eine Auszeit ist<br />

genau das richtige zum Auftanken.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Wie bist Du denn auf Wien gekommen?<br />

Tschernow: Für Wien habe ich mich entschieden<br />

weil meine beste Freundin aus<br />

Schulzeiten dort studiert und wir schon immer<br />

mal in <strong>der</strong> gleichen Stadt wohnen wollten.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Du hast am Erasmus-Programm<br />

teilgenommen. Warum?<br />

Tschernow: Teilweise natürlich wegen <strong>der</strong><br />

Finanzierung, sie machen aber auch an<strong>der</strong>e<br />

nette Sachen, wie Städtetrips, Partys vor<br />

Ort usw.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Hast Du viel selbst organisiert<br />

o<strong>der</strong> wurde Dir das von Erasmus abgenommen?<br />

Tschernow: Alles was die Wohnung angeht<br />

und den „Arbeitsplatz“ habe ich selbst organisiert.<br />

Es gibt zwar die Regelung, dass<br />

Scheine aus dem Ausland anerkannt werden,<br />

aber für mich kam das nicht in Frage:<br />

In Österreich studiert man Pharmazie auf<br />

Diplom. Das heißt, es gibt keine festen Semesterstrukturen<br />

wie bei uns in Deutschland<br />

und man muss sich um die Praktikumsplätze/Seminare<br />

selbst kümmern.<br />

Dafür war ich schon zu spät dran und deshalb<br />

habe ich direkt bei <strong>der</strong> Erasmusbeauftragten<br />

aus dem Fachbereich Pharmazie<br />

angefragt, ob sie mir eine Empfehlung geben<br />

kann.<br />

Die Wohnung, o<strong>der</strong> besser gesagt ein<br />

Zimmer zur Zwischenmiete, habe ich im<br />

Internet gefunden. Es war perfekt! Es lag<br />

mitten in <strong>der</strong> Stadt. Meine Mitbewohnerin<br />

war auch sehr nett. Die Studentenwohnheime<br />

waren nicht sehr schön. Ich war wirklich<br />

froh, dass ich das selbst in die Hand genommen<br />

hatte.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Pofitierst Du noch von den Erfahrungen<br />

aus dem Ausland?<br />

Tschernow: Durch die vier Monate Praktikum<br />

im Labor habe ich sehen können, wie<br />

in etwa eine Promotion abläuft, wie man<br />

wissenschaftlich arbeitet etc. Das hat auf jeden<br />

Fall Interesse geweckt!<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Hast Du zum Schluss noch einen<br />

heißen Tipp für „Auslandswillige“?<br />

Tschernow: Packt nicht so viel ein (wie ich)!<br />

Man kommt immer mit mehr zurück.<br />

sein. Ob man ausgewählt wurde, erfährt<br />

man im Frühjahr, dann erhält man mit dem<br />

Platz auch automatisch ein DAAD-Vollstipendium<br />

(Höhe <strong>der</strong> jeweiligen Län<strong>der</strong>sätze<br />

siehe www.daad.de), Unfall-, Kranken- und<br />

Haftpflichtversicherung sowie einen Reisekostenzuschuss.<br />

Bei <strong>der</strong> Wohnungssuche<br />

wird man vom Arbeitgeber unterstützt<br />

und kann sich bei den Alumni informieren.<br />

(www.daad.de/rise-weltweit)<br />

IAESTE steht für International Association<br />

for the Exchange of Students for<br />

Dr. Carola Jekle war während ihres Pharmaziestudiums<br />

für ein Semester in Santiago<br />

de Compostela. Nach ihrer Promotion in<br />

Klinischer Pharmazie arbeitet sie heute als<br />

CMC-Manager in einem biopharmazeutischen<br />

Unternehmen in Mainz.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Wo warst Du denn im Ausland<br />

und was hast Du da gemacht?<br />

Jekle: Ich habe ein Auslandssemester in<br />

Santiago de Compostela, Spanien gemacht.<br />

Dort arbeitete ich als eine Art wissenschaftliche<br />

Hilfskraft im Bereich Pharmazeutische<br />

Technologie im Labor mit. Die Doktorandin,<br />

die mich betreute, beschäftigte sich mit<br />

<strong>der</strong> Herstellung und Charakterisierung von<br />

Nanopartikeln. Für sie bearbeitete ich selbständig<br />

kleinere Teilprojekte zu diesem Thema.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> durchgeführten Versuche<br />

musste ich am Ende des Semesters in<br />

einer Projektarbeit zusammenfassen.<br />

Für die „Version Labor“ hatte ich mich<br />

als Alternative zum „regulären“ Besuch von<br />

Vorlesungen entschieden, da ggf. abgelegte<br />

Prüfungen nicht anerkannt worden wären<br />

und ich vor allem das praktische bzw. wissenschaftliche<br />

Arbeiten spannen<strong>der</strong> fand.<br />

Zu Beginn des Semesters beschränkten<br />

sich meine Spanischkenntnisse auf einen<br />

Feriensprachkurs. Für die Arbeit im Labor<br />

war dies aber weniger problematisch, da<br />

vieles einfach praktisch gezeigt wurde und<br />

notfalls auch auf Englisch kommuniziert<br />

Technical Experience und finanziert sich<br />

aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Die<br />

sechs- bis zwölfwöchigen weltweiten Praktika<br />

können theoretisch in allen Pharmaziebereichen<br />

stattfinden, praktisch kann<br />

man aber nur aus den Plätzen wählen, die<br />

das jeweilige Lokalkomitee bei <strong>der</strong> Platzvergabe<br />

ersteigert hat. Die lokalen Verwaltungen<br />

finden sich in vielen Universitätsstädten<br />

und haben auf ihrer Homepage das<br />

Online-Bewerbungsformular. In aller Kürze<br />

muss man hier bis 30. November des Vor-<br />

werden konnte. Wer Vorlesungen besuchte,<br />

musste sich dagegen mit <strong>der</strong> galizischen<br />

Sprache auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Weshalb bist Du ins Ausland gegangen?<br />

Und weshalb genau dorthin, wo<br />

Du warst?<br />

Jekle: Ins Ausland zu gehen war eigentlich<br />

seit dem Schulabschluss ein Wunsch von mir,<br />

ebenso, dass es Spanien sein sollte. Santiago<br />

de Compostela habe ich zunächst einfach<br />

deshalb ausgewählt, weil eine Partnerschaft<br />

zwischen <strong>der</strong> Universität dort und meiner<br />

Heimatuni München bestand, was die Organisation<br />

des Auslandsaufenthaltes, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Kontaktaufnahme, etwas vereinfacht<br />

hat. Im Nachhinein hat es mir dort<br />

sehr gut gefallen, auch wenn sich <strong>der</strong> Norden<br />

Spaniens deutlich vom Rest des Landes<br />

unterscheidet: mit Regen muss dort je<strong>der</strong>zeit<br />

gerechnet werden und statt Flamenco- hört<br />

man dort eher Dudelsackklänge!<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Warst Du mit einer Organisation/<br />

mit einem Programm – wenn ja mit welchem<br />

– weg o<strong>der</strong> hast Du Dir alles selbst<br />

organisiert?<br />

Jekle: Ich habe am Erasmus-Programm teilgenommen.<br />

Dennoch mussten die meisten<br />

Dinge selbst organisiert werden. Mit dem<br />

Programm war eine kleine finanzielle Unterstützung<br />

verbunden, die allerdings bei<br />

weitem nicht für die Finanzierung ausreich-<br />

jahres die wichtigsten Daten und Wünsche<br />

eintragen. Im Februar kann man bei seinem<br />

Lokalkomitee die Liste <strong>der</strong> möglichen Praktikumsplätze<br />

(je nach Lokalverwaltung gibt<br />

es mehr o<strong>der</strong> weniger pharmaziespezifische<br />

Plätze) einsehen und zwei Favoriten auswählen.<br />

IAESTE entscheidet anschließend,<br />

welcher <strong>der</strong> Interessenten am besten geeignet<br />

ist. Dieser muss dann eine ausführlichere<br />

Bewerbung schreiben und wird dann<br />

in <strong>der</strong> Regel vom Praktikumsplatzanbieter<br />

auch angenommen. Eine Wohnung wird im<br />

INTERVIEW<br />

DUDELSACK STATT FLAMENCO<br />

te, sowie ein Sprachkurs, den man während<br />

des ganzen Semesters zwei Mal wöchentlich<br />

besuchen konnte. Der Sprachkurs war für<br />

mich sehr hilfreich, da sich meine Sprachkenntnisse<br />

anfangs sehr in Grenzen hielten,<br />

außerdem kam man über den Sprachkurs<br />

auch gut in Kontakt mit Austauschstudenten<br />

aus an<strong>der</strong>en Fachbereichen.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Welchen Tipp kannst Du an<strong>der</strong>en<br />

„Auslandswilligen“ geben?<br />

Jekle: Früh genug mit <strong>der</strong> Planung anfangen<br />

und sich nicht entmutigen lassen, wenn die<br />

Organisation des Ganzen erst einmal sehr<br />

kompliziert und unübersichtlich erscheint.<br />

<strong>UniDAZ</strong>: Inwiefern profitierst Du noch von<br />

den Erfahrungen aus dem Ausland?<br />

Jekle: Die ersten Erfahrungen im wissenschaftlichen<br />

Arbeiten, die ich während des<br />

Auslandssemesters erwerben konnte, waren<br />

für meine Promotion hilfreich. Immer<br />

wie<strong>der</strong> nützlich – privat und vielleicht auch<br />

irgendwann beruflich – sind meine zwar<br />

mittlerweile auffrischungsbedürftigen, aber<br />

immer noch vorhandenen Spanischkenntnisse.<br />

Insgesamt war das Auslandssemester<br />

eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen<br />

möchte: es war interessant, das Pharmaziestudium<br />

einmal ganz an<strong>der</strong>s zu erleben,<br />

und <strong>der</strong> Auslandsaufenthalt war auch persönlich<br />

eine Bereicherung.


46 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

Normalfall vermittelt, man bekommt meist<br />

ein Vollstipendium, manchmal kann es jedoch<br />

vorkommen, dass etwas weniger als<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>satz bezahlt wird. Möglich sind<br />

außerdem ein Fahrtkostenzuschuss und ein<br />

Versicherungspaket. (www.iaeste.de)<br />

Diejenigen, die den Traumpraktikumsplatz<br />

in Eigeninitiative organisieren möchten,<br />

brauchen natürlich erst einmal Adressen.<br />

Am einfachsten ist es, die Professoren<br />

<strong>der</strong> eigenen Uni nach Kooperationen im<br />

Ausland zu fragen. Die allermeisten Professoren<br />

haben gute Kontakte zu ausländischen<br />

Kollegen und freuen sich, engagierten<br />

Studenten bei <strong>der</strong> Suche nach einem<br />

Platz zu helfen. Ansonsten können Kommilitonen<br />

o<strong>der</strong> Erfahrungsberichte erfolgversprechende<br />

Ansprechpartner nennen.<br />

Möglich ist natürlich auch die Internetrecherche<br />

nach ansprechenden Einrichtungen,<br />

je mehr Anfragen man losschickt,<br />

umso höher auch die Chancen eine Zusage<br />

zu bekommen – und es klappt öfter, als<br />

man denkt!<br />

FAMULATUR/PJ IM AUSLAND<br />

Bei <strong>der</strong> Ableistung von Pflichtpraktika im<br />

Ausland (also vier Wochen Famulatur o<strong>der</strong><br />

ein Teil des Praktischen Jahres) sei beson<strong>der</strong>s<br />

darauf hingewiesen, sich frühzeitig<br />

beim zuständigen Landesprüfungsamt zu<br />

erkundigen, ob das Praktikum anerkannt<br />

wird und sich dies schriftlich bestätigen<br />

zulassen. Da es nur wenige Vorschriften<br />

über die Anerkennung gibt, kann sich die-<br />

VERSICHERUNGEN<br />

Krankenversicherung: Klären Sie unbedingt mit Ihrer deutschen Krankenkasse,<br />

ob Sie über sie versichert sind o<strong>der</strong> eine Zusatzversicherung brauchen. Wenn<br />

Sie an einem Programm teilnehmen, fragen Sie nach, ob Sie über das Programm<br />

versichert sind. Achtung: Oft ist <strong>der</strong> Rücktransport nach Deutschland<br />

nicht enthalten. Dann eventuell Zusatzversicherung abschließen.<br />

Wenn Sie eine spezielle Krankenversicherung benötigen, klären Sie mit Ihrer<br />

Krankenkasse, ob Sie sich während des Auslandsaufenthalts freiwillig weiterversichern,<br />

eine Anwartschaft bezahlen (um anschließend wie<strong>der</strong> in die gesetzliche<br />

Versicherung zurückkehren zu können) o<strong>der</strong> ob keine Weiterversicherung<br />

nötig ist.<br />

Klären Sie mit <strong>der</strong> Haftpflichtversicherung, ob Sie im Ausland versichert sind;<br />

eventuell Versicherung erweitern.<br />

Die Zeiten im Ausland zählen meist nicht für die Renten- und Arbeitslosenversicherung.<br />

Bei längeren Auslandsaufenthalten kann es sich lohnen, die<br />

Beiträge freiwillig weiter zu zahlen. (wes)<br />

Santa Maria Jesus, Guatemala<br />

se in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n unterscheiden.<br />

Für die Suche nach einem Platz gilt im<br />

Prinzip, was auch für Praktika während des<br />

Studiums gilt. Beson<strong>der</strong>s wer eine Promotion<br />

anstrebt, sollte über ein Praktikum in<br />

einer Arbeitsgruppe an einer ausländischen<br />

Uni nachdenken. An vielen pharmazeutischen<br />

Instituten haben sich regelrechte Kooperationen<br />

mit ausländischen Unis gebildet,<br />

die meist auf persönlichen Kontakten<br />

von Professoren beruhen. Hier hilft gezieltes<br />

Nachfragen bei den Doktoranden o<strong>der</strong><br />

Professoren des Fachs, in dem man das<br />

Praktikum machen möchte.<br />

Foto: Vera Naumann<br />

PACKLISTE<br />

FINANZIERUNG UND STIPENDIEN<br />

Um bei dem meist kostspieligeren Auslandsaufenthalt<br />

das eigene Ersparte und<br />

Omas Geldbeutel zu schonen, kann man<br />

sich um finanzielle Unterstützung bzw. ein<br />

Stipendium kümmern. Bei manchen Austauschprogrammen<br />

gibt es Geld zusätzlich<br />

zum vermittelten Praktikumsplatz, bei an<strong>der</strong>en<br />

wird ein selbst organisiertes Vorhaben<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Bei folgenden Programmen werden<br />

Studiums- bzw. Praktikumsplatz zusammen<br />

mit einem Voll- o<strong>der</strong> Teilstipendium<br />

bzw. einer Vergütung vergeben: Erasmus-Studium,<br />

IMP, RISE und IAESTE.<br />

Das bedeutet, wer einen Platz erhalten hat,<br />

bekommt automatisch auch finanzielle Unterstützung.<br />

Folgende Programme unterstützen<br />

selbst organisierte Auslandsaufenthalte, das<br />

heißt, sie vergeben Gel<strong>der</strong>, helfen aber nicht<br />

bei <strong>der</strong> Suche nach einem Praktikumsplatz:<br />

DAAD-Jahresstipendium: DAAD-<br />

Auslands stipendien werden aufgrund<br />

fachlicher Qualifikation und persönlicher<br />

Eignung vergeben. Bewerbungs-Deadlines<br />

für einen Beginn im September 2013 sind<br />

<strong>der</strong> 15.November 2012 für Europa und <strong>der</strong><br />

INTERNATIONALES<br />

Hier eine - unvollständige - Liste an Dingen, die Sie nicht vergessen sollten:<br />

• Geld, Bankkarte, Kreditkarte<br />

• Reisepass und evtl. Visumsbestätigung/Praktikumsbestätigung<br />

• Impfpass<br />

• internationaler Studentenausweis<br />

• Zweithandy (mit Ladegerät) für ausländische SIM-Karte<br />

• Notizzettel mit wichtigen Handynummern (falls eigene SIM-Karte im Ausland<br />

nicht funktioniert), Telefonnummer und Adresse <strong>der</strong> deutschen Botschaft<br />

im jeweiligen Land<br />

• Steckdosenadapter<br />

• Wörterbuch<br />

• Reiseführer<br />

• Stadtplan (evtl. selbst ausdrucken)<br />

• Kopien aller wichtigen Dokumente<br />

• Kleidung: je nach Klimazone, warme Kleidung wegen Klimaanlagen auch in<br />

heiße Län<strong>der</strong> mitnehmen. Bei längeren Aufenthalten auch an die<br />

kommenden Jahreszeiten denken<br />

• Falls erfor<strong>der</strong>lich: Arbeitskleidung (Laborkittel? „Büro-Klamotten“<br />

wie Kostüm, Bluse bzw. Anzug, Hemd, Krawatte?)<br />

• Passfotos (für Fahrkarten, Mitarbeiter-/Studentenausweise usw.)<br />

• typisch deutsche Mitbringsel (es gibt immer jemanden, <strong>der</strong> sich freut)<br />

Vorsicht bei Lebensmitteln außerhalb <strong>der</strong> EU (Zoll und Einfuhrbestimmungen)<br />

• Oropax<br />

• Taschenmesser<br />

• Adressen für Postkarten<br />

Mazar-e-Sharif, Afghanistan<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 47<br />

31.März 2013 für Lateinamerika, Afrika,<br />

Arabische Staaten, Israel, Iran, Asien. Die<br />

Deadline für alle an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />

30.September des Vorjahres. Pharmazeuten<br />

sind nach Bestehen des zweiten Staatsexamens<br />

berechtigt, sich für die Ableistung des<br />

Praktischen Jahres sowohl auf Studierenden-<br />

als auch Graduierendenprogramme zu<br />

bewerben! Die Dauer des Praktikums muss<br />

sechs Monate betragen, eine vorläufige Zusage<br />

des Landesprüfungsamtes zur Anerkennung<br />

muss vorliegen.<br />

Erasmus-Praktikum: Geför<strong>der</strong>t werden<br />

können sowohl freiwillige als auch<br />

Pflichtpraktika mit einer Dauer zwischen<br />

drei und zwölf Monaten in den EU-Län<strong>der</strong>n<br />

sowie Türkei, Island, Liechtenstein, Norwegen,<br />

Schweiz und Kroatien. Man muss an<br />

<strong>der</strong> Hochschule, über die man Erasmus<br />

machen will, eingeschrieben sein (das kann<br />

im PJ auch in einem an<strong>der</strong>en Studiengang<br />

sein als Pharmazie). Geför<strong>der</strong>t werden nur<br />

Vollzeitpraktika. Wie beim Erasmus-Studium<br />

ist auch hier <strong>der</strong> Organisationsaufwand<br />

verhältnismäßig gering. Neben <strong>der</strong><br />

Foto: Dietmar Springer


48 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

finanziellen Unterstützung gibt es einen<br />

Ansprechpartner an <strong>der</strong> Auslandsuniversität,<br />

<strong>der</strong> bei Fragen zur Verfügung steht. Zur<br />

Anmeldung füllt man eine Bewerbung mit<br />

den persönlichen Daten aus und erstellt ein<br />

Training Agreement mit den Inhalten des<br />

Praktikums und zu erwerbenden Kenntnissen.<br />

Mehr Informationen zum Bewerbungsverfahren<br />

gibt es im Auslandsamt <strong>der</strong> Heimatuniversität.<br />

Promos ist ein relativ neues Stipendienprogramm<br />

des DAAD, das über die Akademischen<br />

Auslandsämter <strong>der</strong> deutschen<br />

Universitäten verwaltet wird. Es eignet sich<br />

sowohl zur Finanzierung eines selbst organisierten<br />

Auslandssemester als auch eines<br />

Auslandspraktikums, wenn diese nicht<br />

durch das Erasmus-Programm abgedeckt<br />

sind. Das heißt, die Heimatuni darf keinen<br />

Erasmus-Vertrag mit <strong>der</strong> ausländischen<br />

Universität haben bzw. das Praktikum findet<br />

außerhalb Europas statt.<br />

Neben den auslandsspezifischen För<strong>der</strong>programmen<br />

hat man auch bei Stipendienprogrammen<br />

von kirchlichen o<strong>der</strong><br />

politischen Organisationen die Chance auf<br />

eine För<strong>der</strong>ung. Lohnenswert können auch<br />

Anfragen bei Pharmafirmen (z.B. Bayer Sti-<br />

TIPPS ZUR WOHNUNGSSUCHE<br />

Vor allem bei selbst organisierten Auslandsaufenthalten<br />

ein Problem: das<br />

Finden einer bezahlbaren Unterkunft,<br />

möglichst zentral und doch in <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>der</strong> Praktikumsstelle gelegen,<br />

in einem “jungen“ Szeneviertel, aber<br />

trotzdem ruhig…<br />

Unter Umständen kann die Wohnungssuche<br />

vor Ort einfacher sein,<br />

auch weil Sie besser einschätzen können,<br />

wo Sie wohnen möchten. Trotzdem<br />

sollten Sie schon vor <strong>der</strong> Abreise<br />

im Internet nach Wohnungen schauen<br />

und möglichst schon Besichtigungstermine<br />

vereinbaren. Auch das Aufgeben<br />

eines Gesuchs auf einschlägigen<br />

Internetseiten kann hilfreich sein.<br />

Nach <strong>der</strong> Ankunft am Schwarzen Brett<br />

<strong>der</strong> Uni schauen, sich nach privaten<br />

Zimmervermittlungen erkundigen,<br />

Stadtmagazine lesen.<br />

Die Zeit bis zum Finden einer Unterkunft<br />

können günstige Hostels über-<br />

Barcelona, Spanien<br />

pendium) o<strong>der</strong> Apothekerkammern sein. So<br />

unterstützt die bayerische Landesapothekerkammer<br />

Studenten, die in Bayern geboren<br />

sind o<strong>der</strong> dort studieren.<br />

In <strong>der</strong> Stipendiendatenbank des DAAD<br />

(www.auslands-stipendien.de) kann gezielt<br />

nach Stipendien für bestimmte Län<strong>der</strong> gesucht<br />

werden. Vor allem für „exotische“<br />

brücken. (www.hostelbookers.com)<br />

Auch <strong>der</strong> CVJM bzw. YMCA und das katholische<br />

Kolpingwerk haben in vielen<br />

Län<strong>der</strong>n relativ günstige Wohnheime.<br />

(www.ymca.int/ymca-hotels/ und<br />

www.kolping.net/wo_wir_sind/kolpinghaeuser.html?pe_id=209).<br />

Auch bei Praktika, die nicht an <strong>der</strong> Uni<br />

stattfinden, können Studentenwohnheime<br />

eine attraktive Möglichkeit sein.<br />

Sie sind meist kostengünstig und haben<br />

den Vorteil, dass man schnell junge<br />

Leute kennenlernt. Auch wenn es<br />

von zuhause aus mit dem Zimmer<br />

nicht klappt – Unbedingt vor Ort noch<br />

mal zur Verwaltung gehen, oft werden<br />

kurzfristig Zimmer frei.<br />

Vorsicht vor Mietbetrügern! Sie sind in<br />

eigentlich allen großen Städten anzutreffen,<br />

können aber auch in kleineren<br />

Uni-Städten ihr Unwesen treiben. Entwe<strong>der</strong><br />

die angepriesenen Wohnungen<br />

sind in einem miserablen Zustand o<strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> gibt es manchmal Stipendien, die<br />

Auslandsaufenthalte dort gezielt för<strong>der</strong>n.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist Auslands-<br />

BAföG. Aufgrund <strong>der</strong> höheren Lebenshaltungskosten<br />

bei einem Auslandsaufenthalt<br />

können auch Studierende, die in Deutschland<br />

keinen BAföG-Anspruch haben, geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Wie auch beim „normalen“<br />

sie existieren gar nicht. Vorsicht ist immer<br />

dann geboten, wenn die gesamte<br />

Miete im Voraus bezahlt werden soll<br />

und Sie die Wohnung – aus welchem<br />

angeblichen Grund auch immer – vorher<br />

nicht besichtigen können.<br />

An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e Sitten: In vielen<br />

Län<strong>der</strong>n, z.B. den USA, sind Doppelzimmer<br />

nicht unüblich. Ob man<br />

das für einen begrenzten Zeitraum<br />

ausprobieren möchte, um ein paar<br />

Euro zu sparen, sollte man sich am<br />

besten im Vorfeld überlegen.<br />

Informieren Sie sich, ob im Gastland<br />

Mietverträge üblich sind und wie Kündigungsfristen,<br />

Mietkautionen und<br />

ähnliches gehandhabt werden.<br />

(wes)<br />

Foto: Andreas Ziegler<br />

BAföG muss die Hälfte des Geldes später<br />

wie<strong>der</strong> zurückgezahlt werden. Ein pauschaler<br />

Reisezuschuss darf aber behalten werden.<br />

Achtung: Auslands-BAföG muss mindestens<br />

sechs Monate im Voraus beantragt<br />

werden! Das für die Antragstellung zuständige<br />

Auslandsamt findet man auf <strong>der</strong> Website<br />

www.das-neue-bafoeg.de.<br />

Bei <strong>der</strong> Kombination verschiedener Finanzierungsmodelle<br />

ist zu beachten, dass<br />

manchmal bestimmte Beträge eines Stipendiums<br />

auf ein an<strong>der</strong>es angerechnet werden,<br />

dadurch kann sich die Gesamtsumme wie<strong>der</strong><br />

etwas reduzieren.<br />

KÜRZERE AUSLANDSAUFENTHALTE<br />

Wer nicht ganz so viel Zeit zur Verfügung<br />

hat, kann auf internationalen Kongressen<br />

sein pharmazeutisches Wissen vertiefen,<br />

Soft Skills erlernen und sich mit Pharmaziestudierenden<br />

aus den verschiedensten<br />

Län<strong>der</strong>n austauschen.<br />

Während <strong>der</strong> europäische Studierendenverband<br />

EPSA die Autumn Assembly<br />

im Herbst und den Annual Congress im<br />

Frühjahr durchführt, findet <strong>der</strong> IPSF-<br />

Kongress des internationalen Pharmaziestudierendenverbandes<br />

jährlich im<br />

August statt. Desweiteren gibt es die<br />

Summer University (Fortbildungswoche<br />

meist zwischen Juni und August) und das<br />

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />

Der Bundesverband <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden hat ein „Auslandsbooklet“<br />

herausgebracht. Unter www.bphd.de kann es kostenlos heruntergeladen<br />

werden. Auch das Auslandsteam des BPhD hilft bei Fragen gerne weiter:<br />

ausland@bphd.de<br />

Fachschaften: Einige Fachschaften organisieren Auslandsinfoabende, bei<br />

denen es neben Tipps und Tricks oft Erfahrungsberichte von frisch aus dem<br />

Ausland zurückgekommenen Studenten gibt.<br />

Der Deutsche Akademische Austauschdienst stellt auf seiner Website www.<br />

daad.de eine Fülle von Informationen zur Verfügung. Es lohnt sich, sich<br />

ausgiebig auf <strong>der</strong> – lei<strong>der</strong> etwas unübersichtlichen – Website umzusehen.<br />

(wes)<br />

World Healthcare Symposium (alle zwei<br />

Jahre, für alle Studierenden von Heilberufen).<br />

O<strong>der</strong> doch einfach nur Urlaub? Kostengünstige<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

bei Pharmaziestudierenden in ganz Europa<br />

finden sich mit Hilfe des EPSA Voyage Projekts.<br />

Neben dem Plätzchen auf dem Boden,<br />

einem Sofa o<strong>der</strong> sogar einem Bett bekommt<br />

man auf diesem Wege auch Insi<strong>der</strong>-Tipps<br />

o<strong>der</strong> sogar eine Führung durch die Stadt –<br />

und Kontakt mit Pharmazeuten aus an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n!<br />

Egal für welches Angebot man sich entscheidet,<br />

eines haben all diese Auslandsaufenthalte<br />

gemeinsam: Man sammelt neue<br />

Eindrücke von Kultur und Pharmazie in<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, schließt internationale<br />

Freundschaften und hat eine unvergessliche<br />

Zeit.<br />

Von Melanie Föll, Pharmazeutin im Praktikum<br />

in Freiburg/Br.


Foto: Katalin Pomazi<br />

50 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

BPHD e.V.<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 51<br />

STUDENT EXCHANGE PROGRAMME<br />

ERLEBEN VON<br />

PHARMAZIE<br />

UND KULTUR<br />

Das Student Exchange Programme<br />

wurde 1953 von <strong>der</strong> International<br />

Pharmaceutical Students’ Fe<strong>der</strong>ation IPSF<br />

ins Leben gerufen und ist ein Austauschprogramm<br />

von Studenten für Studenten.<br />

Es bietet Pharmaziestudierenden aus über<br />

55 Län<strong>der</strong>n weltweit die Möglichkeit, Pharmazie<br />

und Kultur eines an<strong>der</strong>en Landes<br />

kennen zu lernen. Interessierte Studierende<br />

können bei einem ein- bis dreimonatigen<br />

Praktikum im Bereich <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Apotheke, Krankenhausapotheke, <strong>der</strong> Industrie<br />

o<strong>der</strong> Universität einen Einblick in<br />

den pharmazeutischen Alltag gewinnen.<br />

Um dieses Praktikum in den Studienalltag<br />

zu integrieren, ist die Hauptaustauschzeit<br />

Juli bis September, aber auch Februar und<br />

März sind in einigen Län<strong>der</strong>n möglich.<br />

Die Organisation des Student Exchange<br />

Programme (SEP) übernehmen engagierte<br />

Pharmaziestudierende in ihrer Freizeit. Jedes<br />

teilnehmende Land hat einen Student<br />

Exchange Officer (SEO), <strong>der</strong> das SEP landesweit<br />

koordiniert. Dieser wird auf lokaler<br />

Ebene durch Local Exchange Officer (LEO)<br />

unterstützt. LEO und SEO haben die Aufgabe,<br />

Praktikumsplätze für ausländische Studierende<br />

im eigenen Land zu finden, das<br />

Freizeitprogramm für diese zu gestalten und<br />

als Ansprechpartner für Studierende und die<br />

gastgebenden Apotheker/-innen zu fungieren.<br />

Zusätzlich kümmert sich <strong>der</strong> SEO um<br />

die Vermittlung <strong>der</strong> deutschen Studierenden<br />

ins Ausland.<br />

Dieses Jahr konnten an 37 deutsche<br />

Studierende Praktika vermittelt werden. Im<br />

Frühjahr absolvierten bereits sechs Studenten<br />

erfolgreich ein Praktikum, vier in Europa,<br />

zwei in Asien. Die restlichen 31 erlebten<br />

im Sommer den pharmazeutischen Alltag<br />

im Ausland. Zwölf Studenten sammelten<br />

außereuropäische Erfahrungen (vier in<br />

Afrika, fünf in Asien und drei in Peru), die<br />

restlichen 19 Studenten verteilten sich auf<br />

verschiedene Län<strong>der</strong> Europas.<br />

Für ebenfalls 19 ausländische Gäste war<br />

es möglich, einen SEP-Platz in Deutschland<br />

zu organisieren. Darunter kamen eine aus<br />

den USA, zwei aus Asien und 16 Studierende<br />

aus Europa. Ein großer Teil <strong>der</strong> Praktika<br />

fand in öffentlichen Apotheken statt, einige<br />

in universitären Arbeitskreisen. Ein großer<br />

Dank an dieser Stelle gilt den LEOs und den<br />

gastgebenden Apothekern, die den Austausch<br />

erst ermöglichen.<br />

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt auf<br />

horizonterweiternde Aufgaben und interkulturellen<br />

Austausch, dann könnt ihr als<br />

aktiver Local Exchange Officer (LEO) unsere<br />

ausländischen Gäste in Deutschland betreuen<br />

– o<strong>der</strong> wen es direkt in die weite Welt<br />

lockt, <strong>der</strong> kann sich für ein SEP Praktikum<br />

für das nächste Jahr bewerben.<br />

Weitere Informationen bekommt ihr<br />

auf den Internetseiten des BPhD (www.<br />

bphd.de) und <strong>der</strong> IPSF (www.ipsf.org). Bei<br />

allen Fragen könnt ihr euch an seo@bphd.de<br />

wenden. Gerne können sich auch Apotheker,<br />

die einen ausländischen Gast beschäftigen<br />

möchten, dort melden.<br />

IPSF und BPhD freuen sich auf dich!<br />

Von Katrin Willgalis, Pharmaziestudentin<br />

in Münster und Student Exchange Officer<br />

des BPhD e.V. (seo@bphd.de)<br />

Foto: Katrin Wilgalis<br />

BPHD e.V. ­<br />

AUS DER SICHT VON DANIEL MÄDLER, PRÄSIDENT DES BPHD e.V.<br />

„Was ist eigentlich dieser ominöse BPhD und warum fahren Fachschaftsvertreter<br />

jedes Semester zu dieser Bundesverbandstagung<br />

(BVT)?“ Diese Fragen habe ich mir in meinem zweiten Semester<br />

bei uns in <strong>der</strong> Fachschaftssitzung gestellt, als ein Freund versuchte,<br />

mich davon zu überzeugen, ein Wochenende mit nach Bonn zu einer<br />

solchen Tagung zu fahren.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich quasi noch nichts von diesem<br />

Verein gehört und habe mich dann auch gefragt, was es mir als Studierendem<br />

bringen soll? Immerhin heißt es auf <strong>der</strong> Internetseite:<br />

„offizielle Vertretung aller Pharmaziestudierenden in Deutschland“.<br />

In den folgenden Semestern hatte ich die Chance auf den Bundesverbandstagungen<br />

(BVT) und Pharmaweekends (PhWe) den Verband<br />

besser kennen zu lernen und habe mich entschieden, dort<br />

aktiv mitzuarbeiten und jetzt möchte ich euch gerne einige wenige<br />

Erkenntnisse dieser Zeit weitergeben:<br />

Ich habe mitbekommen, dass <strong>der</strong> BPhD im Grunde ein Zusammenschluss<br />

aller Fachschaften ist. Die Veranstaltungen (BVT<br />

und PhWe) sind Plattformen, um Pharmaziestudierende von an<strong>der</strong>en<br />

Unistandorten kennen zu lernen,<br />

Freundschaften zu knüpfen und sich über<br />

gemeinsame Probleme o<strong>der</strong> Erfolge auszutauschen.<br />

Der Vorstand ist dafür zuständig, diesen<br />

Austausch aktiv voranzubringen, sich<br />

um bundesweit auftretende Probleme zu<br />

kümmern und den Fachschaften bei <strong>der</strong><br />

Bewältigung <strong>der</strong> Probleme und Sorgen vor<br />

Ort zu helfen. Außerdem bemüht sich <strong>der</strong><br />

BPhD, eure Wünsche und Bitten an unsere<br />

„großen Brü<strong>der</strong> und Schwestern“ (die<br />

ABDA, Apothekerkammern und Verbände...)<br />

weiterzugeben.<br />

Dafür benötigt <strong>der</strong> Bundesverband allerdings Eure Hilfe. Ihr müsst<br />

sagen, wo bei euch <strong>der</strong> Schuh drückt, damit wir wissen, wann wir<br />

aktiv werden müssen.<br />

Weiterhin bieten wir viele kleine Hilfen an, z.B. Unterstützung<br />

bei Auslandspraktika, Tipps rund ums Studium o<strong>der</strong> Auflistung<br />

empfehlenswerter Ausbildungsapotheken für das Praktische Jahr.<br />

Auf unserer Homepage findet ihr aktuelle Infos zu unserer Arbeit<br />

rund um das Studium, die Famulatur und die Zeit als Pharmazeut<br />

im Praktikum (PhiP).<br />

Bei Fragen, Anregungen o<strong>der</strong> Ideen besucht uns auf Facebook,<br />

unter www.bphd.de o<strong>der</strong> schreibt mich einfach direkt an:<br />

president@bphd.de.<br />

Wir freuen uns auf Euch!<br />

Daniel Mädler, Pharmaziestudent in Greifswald und Präsident des<br />

BPhD e.V.<br />

TERMINE BPHD OKTOBER 2012 – 2013<br />

- 113. Bundesverbandstagung (BVT) in Jena vom 2. bis 4. November 2012<br />

- Lea<strong>der</strong>es in Training (LIT) in Regensburg vom 30. November<br />

bis 2. Dezember 2012<br />

- 114. BVT in Berlin vom 9. bis 12. Mai 2013<br />

- 11. Pharmaweekend in Bonn vom 7. bis 9. Juni 2013<br />

- 25. DIA Euromeeting in Amsterdam vom 4. bis 6. März 2013<br />

- 36. Annual Congress in Catania (Italy) vom 22. bis 28. April 2013<br />

- 59. IPSF World Congress in Utrecht (Nie<strong>der</strong>lande) vom 1. bis 11. August 2013


52 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V. BPHD e.V.<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 53<br />

„WAS IST DEIN PROBLEM?“<br />

Mit genau diesem Arbeitstitel hat <strong>der</strong> BPhD im letzten Semester eine Umfrage unter den Pharmaziestudenten gestartet.<br />

Hier präsentieren wir euch die wichtigsten Ergebnisse.<br />

In <strong>der</strong> Umfrage wurden die Themenbereiche<br />

Fachschaftsarbeit, Gebühren, Studieninhalte<br />

und Studienlänge näher beleuchtet.<br />

Unter den 1143 Teilnehmer (das sind etwa<br />

10 Prozent aller Pharmaziestudenten ganz<br />

Deutschlands) waren Studierende aller<br />

Hochschulstandorten und aller Semester<br />

vertreten.<br />

Eine beson<strong>der</strong>s hohe Beteiligung gab<br />

es an den Universitäten Regensburg, München<br />

und Bonn (absolute Beteiligung über<br />

100 Personen) sowie in Heidelberg, Münster<br />

und Freiburg (relative Beteiligung über<br />

20 Prozent).<br />

Alles in allem wurde die Arbeit <strong>der</strong> Fachschaften<br />

vor Ort durchweg positiv wahrgenommen.<br />

Die unterstützenden Maßnahmen<br />

wie Kittelverkauf, Skriptensammlung<br />

und -ausgabe, Beratung bei Problemen sowie<br />

die Organisation von studienbegleitenden<br />

Seminaren wurden beson<strong>der</strong>s positiv<br />

wahrgenommen. Außerdem sind drei von<br />

vier Pharmaziestudierenden mit <strong>der</strong> Betreuung<br />

durch die Fachschaften in den ersten<br />

Wochen des Studiums überaus zufrieden.<br />

Dies zeigt, was für eine wichtige und<br />

gewinnbringende Arbeit die Fachschaften<br />

vor Ort leisten, da oft gerade die ersten Wochen<br />

an <strong>der</strong> Uni am schwierigsten für die<br />

Studienanfänger sind.<br />

Außerdem wurde ersichtlich, dass es an<br />

den einzelnen Standorten zwar teilweise erheblich<br />

Probleme mit einzelnen Dozenten<br />

bzw. Veranstaltungen gibt, aber <strong>der</strong> einzige<br />

Mangel, <strong>der</strong> im gesamten Bundesgebiet auftritt,<br />

<strong>der</strong> an Zeit ist. So gaben 70 Prozent <strong>der</strong><br />

Teilnehmer an, dass es ihnen aus Zeitgründen<br />

nicht möglich sei, Vorlesungen, Seminare<br />

und Laborpraktika im gefor<strong>der</strong>ten<br />

Maße vor- und nachzuarbeiten. Daher fällt<br />

vielerorts das so sehr gewünschte Selbststudium<br />

komplett unter den Tisch. Auch<br />

private Interessen müssen viele Studierende<br />

hinten anstellen.<br />

Wirklich interessant wird es jedoch bei<br />

<strong>der</strong> Frage: „Wie sollte die Länge des Pharmaziestudiums<br />

bei gleichem Stoffumfang<br />

geän<strong>der</strong>t werden?“<br />

Diese Zahlen bestätigen noch einmal, dass<br />

vielen Pharmaziestudierenden (57 Prozent)<br />

schlicht und ergreifend die Zeit fehlt, um<br />

sich mit den Studieninhalten angemessen<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

26<br />

2%<br />

1 Semester<br />

weniger an <strong>der</strong><br />

Hochschule<br />

26<br />

2%<br />

nicht<br />

beantwortet<br />

32<br />

3%<br />

nicht<br />

beantwortet<br />

107<br />

9%<br />

nicht<br />

beantwortet<br />

„Wie sollte die Länge des Pharmaziestudiums<br />

bei gleichem Stoffumfang geän<strong>der</strong>t werden?“<br />

351<br />

31%<br />

432<br />

38%<br />

Nicht än<strong>der</strong>n 1 Semester<br />

mehr an <strong>der</strong><br />

Hochschule<br />

6<br />

>1%<br />

zu wenig etwas zu<br />

wenig<br />

22<br />

2%<br />

33<br />

3%<br />

222<br />

19%<br />

2 Semester<br />

mehr an <strong>der</strong><br />

Hochschule<br />

Das Studium enthält... Chemie<br />

445<br />

39%<br />

43<br />

4%<br />

genau richtig etwas zu<br />

viel<br />

Das Studium enthält... Biologie<br />

163<br />

14%<br />

zu wenig etwas zu<br />

wenig<br />

676<br />

59%<br />

69<br />

6%<br />

An<strong>der</strong>s nicht<br />

beantwortet<br />

421<br />

37%<br />

200<br />

18%<br />

genau richtig etwas zu<br />

viel<br />

Das Studium enthält... Pharmazeutische Technologie<br />

22<br />

2%<br />

179<br />

16%<br />

zu wenig etwas zu<br />

wenig<br />

731<br />

64%<br />

82<br />

7%<br />

genau richtig etwas zu<br />

viel<br />

212<br />

18%<br />

zu viel<br />

50<br />

4%<br />

zu viel<br />

22<br />

2%<br />

zu viel<br />

zu beschäftigen. Unter den Kommentaren<br />

fanden sich individuelle Anregungen wie:<br />

„ein Praxissemester bereits im Grundstudium“,<br />

„gleiche Länge, weniger Stoff “, „kürzeres<br />

Grund- und längeres Hauptstudium“,<br />

„Kürzung <strong>der</strong> Laborzeit“ o<strong>der</strong> sogar die<br />

Anregung „Bachelor/Master“.<br />

Ein letzter Fragenkomplex gibt Einblick<br />

in die Wünsche bezüglich <strong>der</strong> Studieninhalte.<br />

Unter <strong>der</strong> Fragestellung: „Das Studium<br />

enthält …Chemie / Biologie / Technologie<br />

/ Pharmakologie / Klinische Pharmazie“<br />

sollte geklärt werden, welche Inhalte über-,<br />

unter- o<strong>der</strong> genau richtig im Studium besetzt<br />

sind.<br />

In diesen Punkten gab es zwischen den<br />

Teilnehmern aus Haupt und Grundstudium<br />

nur geringe Unterschiede. Deutlich wird,<br />

dass die Disziplinen Biologie und Pharmazeutische<br />

Technologie von ihrem Umfang<br />

her als angemessen wahrgenommen werden,<br />

während sich viele Studierende mehr<br />

Pharmakologie (41 Prozent) und Klinische<br />

Pharmazie (40 Prozent) wünschen. Wohl<br />

ist es auch kein Geheimnis, dass ein großer<br />

Teil <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden <strong>der</strong> Ansicht<br />

ist, dass die Chemie einen zu großen Stellenwert<br />

im Studium einnimmt (55 Prozent).<br />

Abschließend bleibt in Anbetracht dieser<br />

Ergebnisse die Bitte an alle Kammern,<br />

Verbände und Pharmazeutische Organisationen,<br />

die Fachschaften vor Ort bei ihren Problemen<br />

und Sorgen mit Rat und Tat zu Seite<br />

zu stehen und auf die aktuellen Bedürfnisse<br />

einzugehen.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

160<br />

14%<br />

nicht<br />

beantwortet<br />

148<br />

13%<br />

nicht<br />

beantwortet<br />

147<br />

13%<br />

Das Studium enthält... Pharmakologie<br />

28<br />

2%<br />

308<br />

27%<br />

zu wenig etwas zu<br />

wenig<br />

441<br />

39%<br />

zu wenig etwas zu<br />

wenig<br />

Autoren:<br />

Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet und<br />

Presse des BPhD e.V.(internet@bphd.de),<br />

Daniel Mädler, Präsident des BPhD e.V. (president@bphd.de)<br />

Das Studium enthält... Klinische Pharmazie<br />

genau richtig etwas zu<br />

viel<br />

494<br />

43%<br />

26<br />

2%<br />

genau richtig etwas zu<br />

viel<br />

SEHEN – HÖREN – BEWERTEN:<br />

FOLGEEVALUATION DER UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG<br />

Vor sieben Jahren wurden bei einer Evalutaion am Pharmazeutischen Institut in Braunschweig einige Mängel bekannt.<br />

Nun sollte eine erneute Untersuchung zeigen, inwieweit sich die Studiensituation verbessert hat.<br />

Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen hatte im Jahr 2005 die<br />

Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur<br />

(ZEvA) damit beauftragt, die Situation<br />

an den Universitäten zu erfassen. Dabei<br />

kamen im Bereich Pharmazie an <strong>der</strong> Universität<br />

in Braunschweig einige Missstände ans<br />

Tageslicht. Neben einer Vielzahl an unbesetzten<br />

Professuren, mit Studieninhalten überladenen<br />

Semestern und räumlichen Problemen<br />

wurde vor allem die nicht ausreichende Lehre<br />

im Fach Klinische Pharmazie kritisiert.<br />

Vom 27. bis 28. Juni 2012 fand nun, sieben<br />

Jahre später, die Folgeevaluation statt,<br />

um zu sehen, wie sich heute die Situation<br />

darstellt und ob Verän<strong>der</strong>ungen eingetreten<br />

sind. Dazu traf sich eine Gutachtergruppe,<br />

bestehend aus Prof. Dr. Franz Bracher<br />

(Universität München), Dr. Anke Ritter<br />

(Schloss-Apotheke Arnstadt), Prof. Dr. Monika<br />

Schäfer-Korting (Freie Universität<br />

Berlin), Prof. Dr. Rolf Schubert (Universität<br />

Freiburg) und Juliane Zindler (Beauftragte<br />

für Lehre und Studium im BPhD e.V.) in<br />

Braunschweig. Geleitet wurde diese Gruppe<br />

vom betreuenden Referenten <strong>der</strong> ZEvA,<br />

Torsten Futterer.<br />

An den beiden Tagen wurden die verschiedenen<br />

Interessengruppen befragt, angefangen<br />

von den Studierenden über den<br />

akademischen Mittelbau bis hin zu den<br />

Professoren. Die zentralen Fragestellungen<br />

des von <strong>der</strong> ZEvA entwickelten Fragebogens<br />

waren Ausbildungsziele, Studienprogramme,<br />

Internationale Aspekte, Studienorganisation,<br />

Prüfungen, Beratung und Betreuung,<br />

Studien erfolge sowie die Rahmenbedingungen<br />

wie Personalbestand und –entwicklung.<br />

498<br />

43%<br />

24<br />

2%<br />

6<br />

>1%<br />

zu viel<br />

6<br />

>1%<br />

zu viel<br />

Positiv zu sehen ist, dass sich in den vergangenen<br />

Jahren einiges getan hat: Derzeit<br />

sind alle Professuren besetzt und das bisher<br />

mit Studieninhalten überladene 7. Semester<br />

wurde zugunsten <strong>der</strong> Studierenden<br />

entzerrt. Die Probleme in <strong>der</strong> Klinischen<br />

Pharmazie wurden angegangen, um das<br />

Fach besser in das Studium zu integrieren.<br />

In diesem Zuge wurde eine Trainingsapotheke<br />

eingerichtet, in <strong>der</strong> die Studierenden<br />

mit Leerpackungen und echter Apothekensoftware<br />

ein Beratungsgespräch originalgetreu<br />

simulieren können. Die weiterhin<br />

bestehenden Probleme in den räumlichen<br />

Strukturen sollen in <strong>der</strong> Zukunft angegangen<br />

werden.<br />

Der abschließende Bericht wird von<br />

<strong>der</strong> ZEvA im Oktober bzw. November veröffentlicht.


Foto: Katrin Wilgalis<br />

54 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V.<br />

BPHD e.V.<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 55<br />

Juliane Zindler war als Beauftragte für<br />

Lehre und Studium des BPhD e.V. an <strong>der</strong><br />

Nachevaluation beteiligt und ist von diesem<br />

Projekt begeistert.: „Es war schön, so<br />

ehrlich und offenherzig die Meinungen<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Parteien zu hören und<br />

zu sehen, dass sich mit einem <strong>der</strong>artigen<br />

Projekt doch einiges verän<strong>der</strong>n kann. Sicherlich<br />

sind noch nicht alle Probleme beseitigt,<br />

jedoch ist <strong>der</strong> Schritt in die richtige<br />

Richtung erfolgt. Ich finde, dass dieses ein<br />

zukunftsweisendes Programm ist, welches<br />

DIE INTERNATIONALEN STRUKTUREN DES BPHD e.V.<br />

Da es in <strong>der</strong> heutigen Zeit immer wichtiger<br />

wird, sich international zu vernetzen, um<br />

so nachhaltig und effektiv Projekte voranzubringen,<br />

ist <strong>der</strong> BPhD Mitglied in <strong>der</strong><br />

European Pharmaceutical Students´ Association<br />

(EPSA) und <strong>der</strong> International Pharmaceutical<br />

Students´ Fe<strong>der</strong>ation (IPSF).<br />

Damit ist auch je<strong>der</strong> Pharmaziestudierende<br />

Mitglied in diesen Verbänden, da schließlich<br />

alle Pharmaziestudierenden über ihre<br />

Fachschaften automatisch Mitglied im<br />

BPhD sind.<br />

Gerade aus den übergeordneten internationalen<br />

Verbänden kommen viele Im-<br />

durchaus auch an an<strong>der</strong>en Standorten<br />

durchgeführt werden sollte, um ein umfassendes<br />

Bild <strong>der</strong> Studiensituation zu erhalten<br />

und um rechtzeitig Schritte für Verän<strong>der</strong>ungen<br />

einzuleiten. Man kann effektiv<br />

und wirksam die Probleme aufdecken und<br />

gezielt daran arbeiten. Sicherlich ist eine<br />

<strong>der</strong>artige Evaluation ein langwieriger Prozess,<br />

doch ich bin davon überzeugt, dass es<br />

auf lange Sicht <strong>der</strong> beste Weg ist, um den<br />

Studierenden eine bestmögliche Lehre zu<br />

sichern.“<br />

pulse zu uns nach Deutschland. Generell<br />

ist zu sagen, dass es bei beiden Verbänden,<br />

sowohl EPSA als auch IPSF, zentral um die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internationalen Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> nationalen Verbände und den<br />

daraus resultierenden globalen Ausbau des<br />

Kontaktes und des Austausches zwischen<br />

Pharmaziestudierenden geht. Dadurch sollen<br />

die Ausbildungsqualität und die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit gesichert<br />

werden. Des Weiteren geht es um eine<br />

Etablierung von Projekten zur Aufklärung,<br />

Prävention und Weiterbildung sowie die<br />

Einrichtung internationaler Diskussionsplattformen<br />

über gesundheitsrelevante Themen.<br />

Interessant ist auch die Zusammenarbeit<br />

mit internationalen pharmazeutischen<br />

Organisationen (z. B. dem Dachverband<br />

<strong>der</strong> nationalen Apothekerverbände FIP<br />

o<strong>der</strong> dem europäischen Pendant PGEU)<br />

sowie Gesundheitsorganisationen und Verbänden<br />

an<strong>der</strong>er Gesundheitsberufe. An<br />

Autor: Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet<br />

und Presse des BPhD e.V. (internet@<br />

bphd.de)<br />

Foto: Matthias Buchheim, PR Beauftragter<br />

des BPhD e.V. (pr@bphd.de)<br />

dieser Stelle besitzt <strong>der</strong> BPhD durch seine<br />

Mitgliedschaft die Möglichkeit, seine Interessen<br />

in den internationalen Gremien einzubringen.<br />

Als Schnittstelle zu den internationalen<br />

Verbänden fungiert innerhalb<br />

des BPhD <strong>der</strong> EPSA Liaison Secretary und<br />

die IPSF Contact-Person. Diese bringen<br />

sich aktiv ein, um die Belange <strong>der</strong> deutschen<br />

Pharmaziestudierenden im Ausland<br />

zu repräsentieren und die Projekte nach<br />

Deutschland zu holen.<br />

Zu einem <strong>der</strong> größten Projekte in<br />

Deutschland zählt sicherlich das vom IPSF<br />

initiierte Student Exchange Programme<br />

(SEP), welches durch den Student Exchange<br />

Officer des BPhD koordiniert wird.<br />

Hierbei wird zahlreichen deutschen Studierenden<br />

die Möglichkeit gegeben, Praktika<br />

im Ausland zu absolvieren. Ebenso können<br />

das TWINNET – Mobility Project, das<br />

Individual Mobility Project (IMP) und das<br />

Voyage-Programm von EPSA Studenten<br />

den Weg ins Ausland ermöglichen. Auch<br />

hierbei werden Assistenten zur Koordination<br />

innerhalb Deutschlands eingesetzt.<br />

Die Training-Projekte „Lea<strong>der</strong>s in Training“<br />

und das „Patients Counselling Event“<br />

sind durch die Mitgliedschaft des BPhD in<br />

IPSF hier in Deutschland verfügbar geworden.<br />

Wichtig sind auch die Gesundheitskampagnen,<br />

zu denen Aktionen zum Welt-<br />

Aids-Tag, zum internationalen Tag <strong>der</strong><br />

Organspende und Sonnenschutzaktionen<br />

zählen. Auch auf den regelmäßigen Kongressen<br />

von EPSA und IPSF, z. B. <strong>der</strong> EPSA<br />

Annual Reception und den Symposia <strong>der</strong><br />

IPSF, sind deutsche Pharmaziestudierende<br />

gern gesehene Gäste. Darüber hinaus profitieren<br />

Studierende von Vergünstigungen<br />

und Stipendien zur Teilnahme an Kongressen<br />

an<strong>der</strong>er internationaler pharmazeutischer<br />

Verbände (z. B. FIP World Centennial<br />

Foto: Julia Moschny<br />

DAS PATIENT COUNSELLING EVENT<br />

– PATIENTENBERATUNG ALS WETTBEWERB<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> 112. BVT in Greifswald<br />

wurde auch in diesem Jahr ein Patient<br />

Counselling Event (PCE) nach dem Vorbild<br />

<strong>der</strong> International Pharmaceutical Students‘<br />

Fe<strong>der</strong>ation (IPSF) durchgeführt. Das Patient<br />

Counselling Event ist ein Wettbewerb<br />

für Pharmaziestudierende im Bereich <strong>der</strong><br />

Patientenberatung, um Erfahrungen für<br />

Beratungssituationen zu sammeln.<br />

Dr. Ulrich Koczian, Vizepräsident <strong>der</strong><br />

Landesapothekerkammer Bayern, hielt zu<br />

diesem Anlass zunächst ein Seminar, um die<br />

Teilnehmer auf das Beratungsgespräch vorzubereiten.<br />

Neben allgemeinen Hinweisen,<br />

welche Punkte bei <strong>der</strong> ausführlichen Beratung<br />

unbedingt beachtet werden müssen,<br />

wurden zur besseren Veranschaulichung<br />

auch einige Fallbeispiele aktiv diskutiert.<br />

Ausgestattet mit Materialien wie Fachinfos,<br />

Auszügen aus <strong>der</strong> Roten Liste und Beipackzetteln,<br />

konnten sich die Wettbewerbsteilnehmer<br />

10 Minuten auf das folgende<br />

Beratungsgespräch vorbereiten. Dabei waren<br />

die Studenten ganz auf sich allein gestellt.<br />

Kristin Broer, Pharmaziestudentin und<br />

PTA aus Greifswald, spielte die Patientin in<br />

<strong>der</strong> folgenden Beratungssituation. Sie betrat<br />

mit starken, gelegentlichen Kopfschmerzen<br />

die provisorische Apotheke im Greifswal<strong>der</strong><br />

Seminarraum: “Ich hätte gerne eine<br />

Packung Ibuprofen“ - Ein Paradebeispiel<br />

aus dem Handverkauf. Die Aufgabe <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Apotheker war es, alle benötigten<br />

Informationen im Gespräch zu erfragen<br />

und schließlich Hilfestellung bezüglich Dosierung<br />

und Einnahme zu geben.<br />

Die Beratung wurde durch eine Jury bewertet,<br />

die aus Dr. Koczian, sowie Elisabeth<br />

Kersten und Marco Neumann, Doktoranden<br />

am Institut für Pharmazeutische Technologie<br />

Greifswald, sowie Kristin Broer bestand.<br />

Je<strong>der</strong> Teilnehmer erhielt nach einem kurzen<br />

Gespräch einen Feedbackbogen um individuelle<br />

Stärken und Schwächen zu erfahren.<br />

Aus den neun mutigen Teilnehmern <strong>der</strong><br />

ersten Runde, wählte die Jury drei Finalisten,<br />

die schließlich die Herausfor<strong>der</strong>ung annahmen,<br />

ihr Können noch einmal im Plenum<br />

<strong>der</strong> Bundesverbandstagung darzubieten.<br />

Die von Heuschnupfen geplagte Patientin<br />

verlangte dieses Mal nach einer „50-er<br />

Schachtel Loratadin“, wobei beson<strong>der</strong>s das<br />

selbstbewusste Auftreten vor Publikum und<br />

zusätzliche Hinweise für den Alltag Pluspunkte<br />

bei <strong>der</strong> Jury einbrachten. Die drei<br />

Finalisten schlugen sich alle tapfer, wobei<br />

am Ende Svenja Schirle aus Freiburg die<br />

Jury am meisten überzeugte. Dank <strong>der</strong> Unterstützung<br />

durch den Govi-Verlag konnten<br />

alle Teilnehmer mit Buchpreisen und beliebten<br />

Pharmatetts belohnt werden.<br />

Neben dem Wettbewerb auf den BVTs<br />

besteht auch die Möglichkeit, ein solches<br />

PCE lokal an den Pharmaziestandorten<br />

Congress), mit denen EPSA und IPSF kooperieren.<br />

Auch künftig wird <strong>der</strong> BPhD die internationalen<br />

Projekte von IPSF und EPSA<br />

unterstützen und die Möglichkeiten des<br />

Kontaktes jenseits <strong>der</strong> Landesgrenzen<br />

nutzen. Dabei benötigt er vor allem eure<br />

Unterstützung – denn ihr seid <strong>der</strong> BPhD!<br />

Autoren:<br />

David Reiner, EPSA Liaison Secretary des<br />

BPhD e.V.<br />

Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet<br />

und Presse des BPhD<br />

durchzuführen. Im Rahmen <strong>der</strong> Klinischen<br />

Pharmazie wurden bereits in einigen Universitäten<br />

Trainingsapotheken eingerichtet,<br />

die einen perfekten Austragungsort bieten.<br />

Als Ergänzung zu einer Vorlesung mit<br />

dem Schwerpunkt Beratung und Kommunikation,<br />

kann ein PCE-Wettbewerb die<br />

Möglichkeit bieten, die Theorie zu festigen<br />

und den Studierenden die Angst vor den<br />

ersten Beratungssituationen zu nehmen.<br />

Die Befürchtungen, dass schwere Fehler<br />

auftreten, die Anfor<strong>der</strong>ungen zu hoch sind<br />

sowie Nervosität und Unsicherheiten im<br />

Auftreten machen das erste Gespräch nicht<br />

selten zu einer etwas unangenehmen Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Viele Studierende trauen sich<br />

nicht, unter dieser strengen Beobachtung<br />

ihre ersten Erfahrungen zu sammeln. Klar<br />

ist: Anfangs werden viele Fehler gemacht,<br />

aber beson<strong>der</strong>s wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />

das Feedback, um daraus zu<br />

lernen und so eine Grundlage für die pharmazeutische<br />

Praxis zu schaffen. Das positive<br />

Feedback auf den Bundesverbandstagungen<br />

zeigt, dass das PCE – wenn man es<br />

einmal gewagt hat – von Studierenden sehr<br />

geschätzt wird.<br />

Daher wird <strong>der</strong> BPhD e.V. versuchen,<br />

dieses internationale Projekt auch in<br />

Deutschland weiter zu etablieren, um noch<br />

mehr Pharmaziestudierenden die Teilnahme<br />

zu ermöglichen und die patientenorientierte<br />

Klinische Pharmazie voranzutreiben.<br />

Autor: Angela Sester, IPSF-Kontaktperson<br />

des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />

Foto: Matthias Buchheim, PR-Beauftragter<br />

des BPhD e.V. (pr@bphd.de)


Foto: Johanna Walz<br />

56 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V.<br />

BPHD e.V.<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 57<br />

LEADERS IN TRAINING ­ AUCH EINE FÜHRUNGSPOSITION<br />

WILL GELERNT SEIN<br />

Dein Tag sollte immer 32 Stunden haben?<br />

In deiner Fachschaftssitzung drehen sich<br />

Diskussionen immer im Kreis? Deine neuen<br />

Projekte enden immer im Chaos?<br />

Dann ist das Lea<strong>der</strong>s in Training (LIT)-<br />

Wochenende des BPhD genau das Richtige<br />

für dich!<br />

Das LIT-Programm <strong>der</strong> International<br />

Pharmaceutical Students‘ Fe<strong>der</strong>ation (IPSF)<br />

bietet vom 30. November bis 2. Dezember<br />

2012 in Regensburg bereits zum zweiten Mal<br />

in Deutschland die Möglichkeit, mit an<strong>der</strong>en<br />

hochmotivierten Pharmaziestudenten aus<br />

ganz Deutschland ein Wochenende voller<br />

Workshops und Softskill-Trainings zu verbringen.<br />

Neben Teambuilding, Zeit- und Projektmanagement<br />

werden auch Trainings zu<br />

Themen wie Rhetorik, Lea<strong>der</strong>ship und Kommunikation<br />

im Team auf dem Plan stehen.<br />

IPSF-Workshops sind immer durch<br />

aktive Teilnahme geprägt, denn ganz nach<br />

dem Prinzip „Learning by doing“ werden<br />

die diskutierten Themen direkt in die Tat<br />

umgesetzt. So wird die Möglichkeit geboten,<br />

neue Methoden auszuprobieren. Die Trainer<br />

für das LIT werden jedes Jahr vor dem IPSF-<br />

Weltkongress in einigen Trainingstagen ausgebildet<br />

und so auf ein abwechslungsreiches<br />

Wochenende eingestimmt.<br />

Nach getaner Arbeit wird die Fachschaft<br />

Pharmazie Regensburg mit ihren Gästen ihre<br />

schöne Donaustadt mit Weihnachtsmarkt,<br />

Weißbier und Weltkulturerbe erkunden.<br />

Die Anmeldung ist ab sofort bis zum<br />

7. November 2012 über das Anmeldeformular<br />

auf unserer Homepage www.bphd.de<br />

möglich. Bis zum 11. November wird die Zusage<br />

für die Teilnahme am LIT 2012 bekannt<br />

gegeben. Nach <strong>der</strong> Frist werden Restplätze in<br />

<strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Anmeldungen vergeben.<br />

Mit dem LIT 2012 möchten die IPSF<br />

und <strong>der</strong> BPhD ihren Mitglie<strong>der</strong>n – also allen<br />

Pharmaziestudierenden in Deutschland –<br />

TRAININGS & PROFESSIONAL DEVELOPMENT<br />

Im Studium lernt man als Pharmazeut sicherlich<br />

einiges. Fängt man anfangs bei Mathematik,<br />

allgemeiner Chemie, anorganischer<br />

Analytik an, wird dem Studierenden<br />

schnell klar, dass er hier in einer naturwissenschaftlichen<br />

Disziplin ausgebildet wird.<br />

In <strong>der</strong> Praxis sind Apotheker später allerdings<br />

mit an<strong>der</strong>en – oft auch ungewohnten<br />

und neuartigen – Situationen konfrontiert.<br />

Hier befindet er sich in einer Kluft zwischen<br />

sogenannten Hard Skills, die im Laufe <strong>der</strong><br />

akademischen Ausbildung vermittelt werden,<br />

und sogenannten Soft Skills. Häufig<br />

ist er an dieser Stelle nicht ausreichend<br />

vorbereitet und kann nicht souverän beide<br />

gleichermaßen wichtige Charaktere verbinden.<br />

Seit <strong>der</strong> Etablierung <strong>der</strong> Klinischen<br />

Pharmazie – also die Optimierung <strong>der</strong><br />

Arzneimittelanwendung in Bezug auf den<br />

Patienten auf Grundlage <strong>der</strong> pharmazeutischen<br />

Wissenschaften – sind diese Fertigkeiten<br />

jedoch unverzichtbare Bestandteile<br />

in <strong>der</strong> pharmazeutischen Ausbildung geworden.<br />

Durch den Professionswandel auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite und die Umsetzungen <strong>der</strong><br />

Bologna-Reformen an<strong>der</strong>erseits haben sich<br />

die internationalen Unterschiede in den<br />

Ausbildungssystemen bemerkbar gemacht.<br />

Dessen sind sich die European Pharmaceutical<br />

Students´ Association (EPSA) und die<br />

International Pharmaceutical Students´ Fe<strong>der</strong>ation<br />

(IPSF) bewusst geworden und entwickelten<br />

seit Mitte des letzten Jahrzehnts<br />

Trainingsprojekte, die den Pharmaziestudierenden<br />

als individuelle Persönlichkeit<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund stellen und ausbilden.<br />

Dieses „Professional Development“ soll den<br />

Pharmazeuten auf die zwischenmenschliche<br />

Interaktion vorbereiten.<br />

Neben dem Patient Counselling Event<br />

(PCE) und dem „Lea<strong>der</strong>s in Training“ (LIT)<br />

gibt es auch von <strong>der</strong> EPSA Trainingsprojekte<br />

in diesem Bereich. Grundlage des von<br />

EPSA entwickelten Projekts ist <strong>der</strong> Pharmaziestudierende<br />

in seinem beruflichen,<br />

akademischen, sozialen und täglichen Umfeld.<br />

Ähnlich <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Trainer im<br />

LIT werden auch hier die Trainer professionell<br />

in ihrer Thematik und Didaktik qualifiziert.<br />

Die Trainings werden im Rahmen<br />

die Möglichkeit geben, weltweite Erfahrungen<br />

auf nationaler Ebene zu teilen.<br />

Wir freuen uns auf euch im schönen Regensburg!<br />

Autor: Angela Sester, IPSF-Kontaktperson<br />

des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />

LIT – KOMPAKT<br />

WAS? Lea<strong>der</strong>s in Training 2012<br />

WANN? 30.11.–02.12.2012<br />

WO? Regensburg<br />

WER? 25 Pharmaziestudierende,<br />

Fachschaftsmitglie<strong>der</strong>, LEOs,<br />

Vorstandsinteressierte aus ganz<br />

Deutschland<br />

WIE VIEL? ab 25€ incl. Unterkunft,<br />

Verpflegung, Workshopmaterialien,<br />

Rahmenprogramm<br />

WIE? Anmeldung bis zum<br />

07.11.2012 unter www.bphd.de<br />

je<strong>der</strong> Veranstaltung von EPSA angeboten.<br />

Der Höhepunkt im Kalen<strong>der</strong> ist hierbei die<br />

EPSA Summer University, eine einwöchige<br />

Fortbildungsveranstaltung. Die Angebote<br />

sind vielfältig und behandeln Themen wie<br />

Team-Building, Zeitmanagement, Presentation-Skills,<br />

Projekt-Management und<br />

„Emotional Intelligence“. Sie sind in ihrer<br />

zeitlichen Struktur äußerst variabel und<br />

auch deshalb sehr oft in die Veranstaltungen<br />

von EPSA integriert.<br />

Der BPhD hat sich als Ziel gesetzt, diese<br />

Projekte vermehrt auch in Deutschland zu<br />

etablieren. In Zusammenarbeit mit interessierten<br />

Fachschaften werden entsprechende<br />

Programme ausgestaltet. So wird Anfang<br />

Dezember das zweite deutsche Lea<strong>der</strong>s in<br />

Training in Regensburg zu Gast sein, das<br />

PCE als Workshop auf den Bundesverbandstagungen<br />

angeboten und im nächsten<br />

Jahr ebenso ein EPSA Training Project in<br />

Deutschland stattfinden.<br />

Autor: David Reiner, EPSA Liaison Secretary<br />

des BPhD<br />

WISSENSWERTES RUND UM DIE ORGANSPENDE<br />

• Mehr als 12.000 Menschen in Deutschland warten auf ein Spen<strong>der</strong>organ. Davon ca. 8000 auf eine Niere.<br />

• Die Hauptkriterien für die Organvermittlung sind Dringlichkeit, Erfolgsaussicht und Chancengleichheit.<br />

• Auf dem Organspendeausweis kann man fünf Optionen wählen, dabei kann man Organe von <strong>der</strong> Spende ausschließen,<br />

explizit befürworten, die Entscheidung an eine Vertrauensperson abgeben o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Organspende wi<strong>der</strong>sprechen.<br />

Auch letztere Entscheidung sollte unbedingt dokumentiert werden.<br />

• Mögliche Spen<strong>der</strong>organe sind: Nieren (häufigste), Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Darm, Teile <strong>der</strong> Haut.<br />

Mögliche Spen<strong>der</strong>gewebe: Hornhaut <strong>der</strong> Augen, Gehörknöchelchen, Herzklappen, z. T. Blutgefäße, Hirnhaut, Haut,<br />

Knochengewebe, Knorpelgewebe und Sehnen.<br />

• Das Alter ist kein Ausschlusskriterium für die Organspende. Allein das biologische Alter und <strong>der</strong> Zustand jedes einzelnen<br />

Organs sind entscheidend.<br />

• Die häufigste Todesursache von Organspen<strong>der</strong>n sind Hirnblutungen (50%), Schädelhirntraumen, ischämisch-hypoxische<br />

Hirnschäden sowie Schlaganfälle.<br />

• Koma und Hirntod unterscheiden sich deutlich:<br />

Koma ist eine tiefe Form <strong>der</strong> Bewusstlosigkeit. Die Patienten reagieren auf Reizung von Reflexen.<br />

Beim Hirntod sind die Hirnstammreflexe ausgefallen.<br />

• Eine Organspende wird finanziell nicht vergütet. Geld darf kein Anreiz für eine Spende sein, auch die Kosten <strong>der</strong> Bestattung<br />

eines Spen<strong>der</strong>s werden nicht übernommen. Die Organentnahme und –transplantation werden durch die Krankenkassen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Träger finanziert.<br />

ORGANSPENDE­KAMPAGNE: JEDE AUSSAGE ZÄHLT!<br />

Um auf das häufig kontrovers diskutierte<br />

Thema Organspende aufmerksam zu machen,<br />

stellten im Sommersemester 10 <strong>der</strong><br />

22 Pharmazie-Fachschaften kleine und<br />

große Projekte auf die Beine. Sie beteiligten<br />

sich damit an <strong>der</strong> bundesweiten Organspende-Kampagne<br />

des BPhD e.V., die<br />

unter dem Motto „Zeig‘ was in dir steckt!<br />

– Hast du schon einen Organspendeausweis?“<br />

das Publikum zum Nachdenken<br />

anregen und informieren wollte.<br />

Die Organspende-Kampagne fand in diesem<br />

Jahr das erste Mal statt, daher wurden<br />

vom BPhD nach dem Vorbild <strong>der</strong> International<br />

Pharmaceutical Students‘ Fe<strong>der</strong>ation<br />

(IPSF) zunächst Infomaterialien erstellt und<br />

den Fachschaften zur Verfügung gestellt.<br />

Neben einem großen Infoposter, welches<br />

Wissenswertes rund um die Organspende<br />

abbildet, kamen Miniposter „Vorurteile<br />

und Fakten“ zum Einsatz. Der Govi-Verlag<br />

machte durch eine Spende von Büchern<br />

und <strong>der</strong> beliebten Pharmatetts ein Quiz<br />

möglich, welches das Infopaket abrundete.<br />

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner<br />

und vielen Dank an unseren Sponsor!<br />

Die durchgeführten Aktionen waren<br />

sehr vielfältig: Während Düsseldorf,<br />

Freiburg und Kiel sich im Rahmen ihrer<br />

Sport- o<strong>der</strong> Sommerfeste mit einem Organspende-Stand<br />

präsentierten, wurden in<br />

Frankfurt, Heidelberg, Leipzig und Regens-<br />

burg zur Mittagszeit an die Campus- und<br />

Mensa-Besucher Flyer verteilt und Organspendeausweise<br />

ausgegeben. Damit diese<br />

lange halten, wurden sie kurzerhand laminiert<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> neuen Plastikkartenform<br />

ausgegeben. In Heidelberg gab es unter dem<br />

Titel „Organe gibt es nicht aus <strong>der</strong> Dose“<br />

für jeden Treffer beim Dosenwerfen kleine<br />

Preise – und natürlich Organspendeausweise<br />

– zu gewinnen. Die Fachschaft Pharmazie<br />

Berlin nutzte die Gelegenheit und warb mit<br />

einem Infostand auf <strong>der</strong> „Langen Nacht <strong>der</strong><br />

Wissenschaft“ im Pharmazeutischen Institut<br />

für die gute Sache.<br />

Insgesamt waren in vier Orten professionelle<br />

Infostände und Banner im Einsatz,<br />

welche uns freundlicherweise von <strong>der</strong> Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BZgA) zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Zum ersten Mal gab es auch im Rahmen<br />

des PharmaWeekends in Würzburg und <strong>der</strong><br />

BVT in Greifswald eine Kampagne für die<br />

Tagungsgäste – von und für Studenten.<br />

Die Infostände trafen auf reges Interesse<br />

<strong>der</strong> Passanten. Viele nutzten die Gelegenheit<br />

und füllten vor Ort einen Ausweis aus.<br />

Die vielen Gespräche machten deutlich,<br />

dass beim Thema Organspende weiterhin<br />

Informationen gewünscht sind.<br />

Da die Kampagne in diesem Jahr ein<br />

voller Erfolg war, soll sie nächstes Jahr auf<br />

jeden Fall wie<strong>der</strong>holt und ausgeweitet werden.<br />

Vielen Dank an alle teilnehmenden<br />

Fachschaften und Helfer, ohne die eine solche<br />

Kampagne nicht möglich wäre. Mehr<br />

Bil<strong>der</strong> und Infos gibt es unter www.bphd.de.<br />

Autor: Angela Sester – IPSF Contact Person<br />

des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />

VERANTWORTLICH FÜR DIE RUBRIK BPHD e.V.: TOBIAS KÖPCKE<br />

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www.bphd.de<br />

Foto: Angela Sester


58 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 IMPRESSUM<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 59<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>UniDAZ</strong> – Das Studentenmagazin <strong>der</strong><br />

Deutschen Apotheker Zeitung<br />

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