hören – bewerten: folgeevaluation der universität ... - UniDAZ
hören – bewerten: folgeevaluation der universität ... - UniDAZ
hören – bewerten: folgeevaluation der universität ... - UniDAZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DAZ<br />
<strong>UniDAZ</strong><br />
<strong>UniDAZ</strong>-Ratgeber Auslandsaufenthalt<br />
Wie funktioniert <strong>der</strong> Pharmagroßhandel?<br />
Alternatives Erstes Staatsexamen<br />
Arbeitsrecht: Vom Hörsaal in die Apotheke<br />
DAS STUDENTENMAGAZIN<br />
DER DEUTSCHEN APOTHEKER ZEITUNG<br />
2/2012<br />
Wintersemester<br />
Deutscher Apotheker Verlag<br />
unidaz.de
Wenn Probieren zum Studieren gehört,<br />
brauchen Sie beson<strong>der</strong>en Schutz.<br />
Die Laborhaftpfl ichtversicherung<br />
für Pharmaziestudenten:<br />
Absicherung gegen Schäden aus <strong>der</strong> Teilnahme am<br />
fachpraktischen Unterricht im Labor, die nicht durch<br />
die eigene Privathaftpfl icht o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> Eltern<br />
abgedeckt sind<br />
Absicherung gegen das Abhandenkommen von<br />
Schlüsseln, Codekarten sowie sonstigen überlassenen<br />
Sachen <strong>der</strong> Hochschule<br />
Bundesweiter Versicherungsschutz<br />
Optimal versichert zum günstigen Beitrag<br />
Lassen Sie sich beraten!<br />
Nähere Informationen und unseren<br />
Repräsentanten vor Ort fi nden Sie im<br />
Internet unter www.aerzte-fi nanz.de<br />
EDITORIAL<br />
LIEBE STUDENTINNEN UND STUDENTEN,<br />
LIEBE PHARMAZEUTEN IM PRAKTIKUM,<br />
LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN,<br />
„Service-Journalismus“ – einige Experten halten das für die Zukunft<br />
des Journalismus, einige altgediente „Edelfe<strong>der</strong>n“ aus den ehrwürdigen<br />
Feuilletons renommierter Tages- o<strong>der</strong> Wochenzeitungen<br />
sprechen das Wort nur mit einer gewissen Herablassung aus. Wir<br />
wollen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> Service<br />
bieten, nützliche Informationen aus und über Studium, Praktikum<br />
und Berufsstart.<br />
In <strong>der</strong> allerersten Ausgabe von <strong>UniDAZ</strong> im Herbst 2011 haben wir<br />
deshalb einen langen Artikel gebracht, was man beim Start des PJs<br />
bzw. in den Beruf beachten sollte. In <strong>der</strong> Ausgabe vom Frühjahr<br />
2012 haben wir versucht zusammenzustellen, welche Gehälter Apothekerinnen<br />
und Apotheker bei ihrem Berufsstart erwarten können<br />
– abhängig von Position, Arbeitgeber und auch Qualifikation (beispielsweise<br />
Promotion).<br />
In diesem Heft nun widmen wir uns dem Thema Auslandsaufenthalt.<br />
Viele Pharmaziestudenten möchten einen Teil ihres Studiums<br />
o<strong>der</strong> PJs im Ausland verbringen, doch nur wenige tun es wirklich.<br />
Oft schrecken <strong>der</strong> Organisationsaufwand, die Unübersichtlichkeit<br />
<strong>der</strong> Angebote und manchmal vielleicht auch Ängste ab, das Thema<br />
wirklich anzugehen. Hier wollen wir helfen. Ab Seite 42 finden<br />
Sie eine Übersicht über die Möglichkeiten, einen Teil Ihrer Ausbildung<br />
in <strong>der</strong> Ferne zu absolvieren, wir stellen Ihnen die wichtigsten<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 3<br />
Austausch- und Studienprogramme vor, haben zahlreiche Tipps und<br />
Anregungen zusammengestellt, Checklisten helfen Ihnen, nichts<br />
Wichtiges zu vergessen. Und einige Kommilitonen, die bereits im<br />
Ausland waren, berichten von ihren Erfahrungen.<br />
Ein weiteres Anliegen von <strong>UniDAZ</strong> ist, die Studenten und PhiPs<br />
selbst zu Wort kommen zu lassen. Deshalb finden Sie auch in dieser<br />
Ausgabe wie<strong>der</strong> zahlreiche Texte, Artikel und Berichte von Leserinnen<br />
und Lesern. Wenn auch Sie gerne berichten wollen, beispielsweise<br />
von ihrem interessanten Praktikum, einer Exkursion o<strong>der</strong><br />
auch von etwas völlig an<strong>der</strong>em, das für Ihre Kollegen und Kommilitonen<br />
interessant ist – melden Sie sich! Gerne auch, wenn Sie uns<br />
„nur“ Ihre Meinung sagen wollen. Schreiben Sie einfach eine E-Mail<br />
an redaktion@unidaz.de o<strong>der</strong> kommentieren Sie die Beiträge dieser<br />
Ausgabe direkt auf unidaz.de.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünschen<br />
Dr. Andreas Ziegler Dr. Benjamin Wessinger
4 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INHALT<br />
INHALT<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 5<br />
MACHEN SIE MIT<br />
BEI <strong>UniDAZ</strong>!<br />
Natürlich gibt es zu <strong>UniDAZ</strong> auch eine Website, www.<br />
unidaz.de. Hier finden Sie nicht nur alle Artikel aus<br />
den <strong>UniDAZ</strong>-Heften, son<strong>der</strong>n können diese auch kommentieren.<br />
Wir freuen uns über Ihre Meinungen.<br />
Wenn Sie selber bei <strong>UniDAZ</strong> mitmachen wollen: Auf<br />
www.unidaz.de können Sie Ihren eigenen Blog einrichten.<br />
Berichten und erzählen Sie doch von lustigen Erlebnissen<br />
im Labor, interessanten Eindrücken während Ihres<br />
Auslandssemesters, von brillanten Vorträgen o<strong>der</strong> ätzenden<br />
Seminaren – o<strong>der</strong> von völlig an<strong>der</strong>en Dingen, die Sie<br />
und Ihre Kommilitonen interessant finden.<br />
Die <strong>UniDAZ</strong>-Hochschulporträts auf www.unidaz.de<br />
können Sie – genau wie die Wikipedia – je<strong>der</strong>zeit und immer<br />
wie<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>n, anpassen, korrigieren und ergänzen.<br />
Helfen Sie Studienanfängern und Ihren Kommilitonen<br />
mit Insi<strong>der</strong>tipps und korrekten Infos über Ihre Uni<br />
und die Stadt.<br />
Und natürlich freuen wir uns auch über Autoren für<br />
das <strong>UniDAZ</strong>-Magazin, über Berichte von beson<strong>der</strong>en<br />
Praktika o<strong>der</strong> Ihre Erfahrungen an <strong>der</strong> Uni. Auch für die<br />
regelmäßigen Rubriken „Was macht mein Assi? – Doktoranden<br />
stellen sich vor“ und „Pharmazeutische Karrieren“<br />
über interessante Laufbahnen in <strong>der</strong> Pharmazie<br />
suchen wir ständig neue Beiträge.<br />
MELDEN SIE SICH BEI UNS, WIR FREUEN UNS ÜBER<br />
JEDEN, DER MITMACHT!<br />
redaktion@unidaz.de, www.unidaz.de,<br />
Tel.: 0711/25 82-215<br />
<strong>UniDAZ</strong>, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart<br />
Gefällt mir –<br />
<strong>UniDAZ</strong> auf Facebook<br />
Einfach auf www.facebook.com/<br />
<strong>UniDAZ</strong> gehen o<strong>der</strong> mit dem<br />
Smartphone den nebenstehenden<br />
QR-Code scannen.<br />
INHALT<br />
<strong>UniDAZ</strong><br />
2/2012<br />
Wintersemester<br />
STUDIUM<br />
06 Alternatives 1. Staatsexamen<br />
10 Neuberufene Profs<br />
12 Neuer Masterstudiengang in Bonn<br />
15 Fünf Stunden <strong>der</strong> Wahrheit<br />
16 Ohne Physik keine Pharmazie!<br />
19 Was macht mein Assi? I<br />
20 Was macht mein Assi? II<br />
21 Standpunkt: Mehr Selbstbewusstsein<br />
WISSENSCHAFT<br />
22 Ausschreibung: <strong>UniDAZ</strong> Wissenschaftspreis<br />
24 Interpharm: Bei Studenten sehr beliebt<br />
BERUFSSTART<br />
26 PJ in <strong>der</strong> Privilegierten Adler Apotheke, Hamburg<br />
28 Arbeitsrecht (nicht nur) fürs PJ<br />
30 Was macht mein Assi? III<br />
31 Pharmazeutische Karrieren I<br />
32 Wie funktioniert eigentlich <strong>der</strong> Pharmagroßhandel?<br />
35 FIRMENPORTRÄTS<br />
41 Pharmazeutische Karrieren II<br />
INTERNATIONALES<br />
42 Der Traum vom Auslandsaufenthalt<br />
44 „Gut dass ich das selbst in die Hand genommen hatte“<br />
45 Dudelsack statt Flamenco<br />
50 Erleben von Pharmazie und Kultur<br />
51 BPhD e.V.<br />
58 Impressum<br />
06<br />
STUDIUM<br />
ERFAHRUNGEN<br />
UND PERSPEKTIVEN<br />
An <strong>der</strong> Universität Tübingen präsentiert<br />
sich die sonst so traditionsreiche Pharmazie<br />
einmal von einer an<strong>der</strong>en Seite: Seit 2008<br />
wird dort ein alternatives Prüfungsverfahren<br />
im 1. Staatsexamen angeboten.<br />
32<br />
BERUFSSTART<br />
„EILIGE ARZNEIMITTEL“<br />
Jeden Morgen stehen sie im Eingangsflur<br />
<strong>der</strong> Apotheken und sind vollgepackt<br />
mit Medikamenten, die Kisten des<br />
Pharmagroßhändlers, die über Nacht geliefert<br />
wurden. Doch wie finden diese Kisten<br />
eigentlich den Weg in die Apotheke?<br />
STUDIUM 12 EINSTIEG IN DIE<br />
ARZNEIMITTELFORSCHUNG<br />
Neben dem Staatsexamensstudiengang bietet<br />
die Rheinische Friedrich-Wilhelm Universität<br />
Bonn seit 2008 den Masterstudiengang<br />
„Arzneimittelforschung“ (Drug Research) an.<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Interessenten und Bewerber<br />
übersteigt die limitierte Zulassung bei Weitem.<br />
28<br />
BERUFSSTART<br />
VOM HÖRSAAL IN DEN<br />
APOTHEKENALLTAG<br />
Beim Berufsstart ergeben sich oft rechtliche<br />
Fragen: Worauf muss ich beim Arbeitsvertrag<br />
achten? Muss ich Notdienste übernehmen?<br />
Wie sieht es mit Probezeit und<br />
Kündigungsfristen aus? Ein Interview mit<br />
ADEXA-Rechtsexpertin Minou Hansen.<br />
42<br />
INTERNATIONALES<br />
DER UNIDAZ-RATGEBER<br />
AUSLANDSAUFENTHALT<br />
Damit es nicht beim Traum vom Auslandsaufenthalt<br />
bleibt, haben wir einen Überblick<br />
zusammengestellt über die Möglichkeiten,<br />
während Studium o<strong>der</strong> Praktischem Jahr<br />
einige Zeit ins Ausland zu gehen.
Foto: Fotolia<br />
6<br />
<strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
ALTERNATIVES 1. STAATSEXAMEN:<br />
ERFAHRUNGEN<br />
UND PERSPEKTIVEN<br />
An <strong>der</strong> Universität Tübingen, die seit diesem Sommer den Titel Elite-<br />
Uni trägt, präsentiert sich die sonst so traditionsreiche Pharmazie<br />
einmal von einer an<strong>der</strong>en Seite: Seit dem Sommersemester 2008<br />
wird dort ein alternatives Prüfungsverfahren im 1. Staatsexamen<br />
angeboten.<br />
In Zeiten großer Bildungsreformen, wie<br />
G8 und Bologna, drängt sich immer häufiger<br />
die Frage auf, ob Neues wirklich besser<br />
ist o<strong>der</strong> nur eine unnötige Alternative darstellt,<br />
die man nicht vermisst hätte.<br />
Zur Abwechslung soll hier einmal von<br />
einer Bildungsreform die Rede sein, die viele<br />
Studenten vermissen werden - sollte sie<br />
sich nicht durchsetzen.<br />
DAS ALTERNATIVE VERFAHREN<br />
An die Stelle <strong>der</strong> bundeseinheitlichen<br />
Multiple-Choice-Klausuren am Ende<br />
des 4. Semesters treten als Versuchsregelung<br />
in Tübingen, wie bei einem Bachelorstudiengang,<br />
das Grundstudium<br />
begleitende Prüfungen. Diese finden jeweils<br />
im Anschluss an eine Lehrveranstaltung<br />
statt und gehen nach unterschiedlicher<br />
Gewichtung in die Endnote ein.<br />
Dabei handelt es sich vor allem um schriftliche<br />
Prüfungen, aber auch um eine abschließende<br />
mündliche Prüfung zur<br />
Fachnote Pharmazeutische Chemie und<br />
Analytik. Die Klausuren sind praktisch nie<br />
und wenn, dann nur teilweise in Multiple-<br />
Choice-Form gestellt. Auch gilt es regelmäßig<br />
Laborpraktika zu bestehen, um zu den<br />
jeweiligen Klausuren zugelassen zu werden.<br />
Es lohnt sich, die einzelnen Bewertungsfaktoren<br />
zu den Fachnoten in <strong>der</strong> Prüfungsordnung<br />
etwas genauer anzusehen. Entsprechendes<br />
Setzen von Prioritäten kann<br />
sich dabei durchaus positiv auf die Noten<br />
auswirken. Klausuren können maximal<br />
viermal geschrieben werden. Fällt man im<br />
zweiten Versuch durch, so muss die gesamte<br />
Lehrveranstaltung wie<strong>der</strong>holt werden<br />
und es gibt erneut zwei Versuche. Werden<br />
diese wie<strong>der</strong>um nicht bestanden kann das<br />
Studium an <strong>der</strong> Uni Tübingen nicht fortgeführt<br />
werden.<br />
Alle Pharmaziestudenten nehmen seit<br />
dem Sommersemester 2008 in Tübingen<br />
automatisch am alternativen Prüfungsverfahren<br />
teil. Entsprechend <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />
ist aber auch in Tübingen eine<br />
Teilnahme am zentralen Prüfungsverfahren<br />
möglich. Dieses soll im Folgenden noch<br />
einmal kurz vorgestellt werden, um später<br />
die Unterschiede bei<strong>der</strong> Verfahren erläutern<br />
zu können.<br />
DAS IMPP-VERFAHREN<br />
Beim IMPP handelt es sich um das Institut<br />
für medizinische und pharmazeutische<br />
Prüfungsfragen. Das IMPP erstellt bundes -<br />
weit die Prüfungsaufgaben für den Ersten<br />
Abschnitt <strong>der</strong> Pharmazeutischen Prü-<br />
Foto: Fotolia<br />
fung. Es ist eine Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts, die die Landesprüfungsämter bei<br />
<strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> bundeseinheitlichen<br />
schriftlichen Prüfungen nach <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />
unterstützt. Die vier Examina<br />
am Ende des 4. Semesters bestehen ausschließlich<br />
aus Multiple-Choice-Aufgaben.<br />
Für die Bearbeitung je<strong>der</strong> Aufgabe stehen<br />
durchschnittlich 1½ Minuten Zeit zur Verfügung.<br />
Die Erfassung <strong>der</strong> Antworten erfolgt<br />
allein über extra dafür vorgesehene<br />
Antwortbelege, die rein maschinell ausgewertet<br />
werden, sodass beim Ausfüllen (nur<br />
mit Bleistift) penibel auf technische Richtlinien<br />
zu achten ist.<br />
Für das IMPP arbeiten sowohl festangestellte<br />
Wissenschaftler(innen) aller prüfungsrelevanten<br />
Fachrichtungen, als auch<br />
sachverständige Hochschullehrer(innen)<br />
im Nebenamt. Zu ihren Aufgaben gehören<br />
die Konzeption von Prüfungsaufgaben, die<br />
Erstellung <strong>der</strong> Fragenauswahl, die Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Examensergebnisse sowie die Erarbeitung<br />
<strong>der</strong> Gegenstandskataloge.<br />
Zudem hat das IMPP auch den Auftrag,<br />
durch eigene Forschungsarbeiten zur<br />
Weiterentwicklung des Prüfungswesens (in<br />
Medizin, Pharmazie und Psychotherapie)<br />
beizutragen.<br />
PROBLEME<br />
Wie eng <strong>der</strong> Gestaltungsspielraum dieser<br />
Weiterentwicklung offenbar sein kann,<br />
konnte man als jüngstes Beispiel anhand<br />
des Alternativen Prüfungsverfahrens in <strong>der</strong><br />
Pharmazeutischen Zeitung lesen (Ausgabe<br />
16 / 2011). „Wir bedauern sehr, dass das<br />
alternative Prüfungsverfahren zum Wintersemester<br />
2013 auslaufen wird, da für eine<br />
dauerhafte Einführung eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Approbationsordnung erfor<strong>der</strong>lich wäre“,<br />
ließ dort Frau Dr. Ulrike Müller, Vorsitzende<br />
des Prüfungsausschusses an <strong>der</strong> Ruprecht-Karls-Universität<br />
in Heidelberg ver-<br />
lauten. Als erste Hochschule in Deutschland<br />
hat die Universität Heidelberg im Jahr 2001<br />
ein alternatives Prüfungsverfahren eingeführt<br />
und damit das IMPP-Verfahren vorübergehend<br />
ersetzt.<br />
Muss nun auch Tübingen, das sein alternatives<br />
Verfahren erst 2008 einführte<br />
um dessen Fortführung bangen? Noch<br />
gibt Prof. Dr. Lutz Heide, <strong>der</strong> Vorsitzende<br />
des Prüfungsausschusses in Tübingen, Anlass<br />
zum Optimismus: „Wir hoffen nein. Wir<br />
bemühen uns mit Unterstützung <strong>der</strong> Landesapothekerkammer<br />
darum, beim Ministerium<br />
eine Verlängerung <strong>der</strong> Genehmigung<br />
für unser alternatives Prüfungsverfahren zu<br />
erhalten“. Doch die Ähnlichkeit bei<strong>der</strong> Verfahren<br />
spricht nicht unbedingt dafür, dass<br />
es Tübingen an<strong>der</strong>s ergehen wird als Heidelberg:<br />
„Ja, wir haben uns an die Prüfungsordnung<br />
<strong>der</strong> Uni Heidelberg angelehnt“, antwortet<br />
Heide auf die Frage, ob Heidelberg eine<br />
gewisse Vorbildfunktion hatte.<br />
DIE APPROBATIONSORDNUNG<br />
„Natürlich kannten wir die rechtlichen Regelungen<br />
bereits zu Beginn <strong>der</strong> Einführung“, so<br />
Heide und so sahen die Professoren in Tübingen<br />
kein Problem in den Richtlinien <strong>der</strong><br />
Approbationsordnung für Alternative Prüfungsverfahren.<br />
Die Approbationsordnung regelt unter<br />
§ 8 die „Art <strong>der</strong> Prüfung“ und sieht dabei<br />
grundsätzlich die Möglichkeit alternativer<br />
Prüfungsverfahren vor: „Die […] zuständige<br />
Stelle kann abweichend […] zulassen,<br />
dass anstelle <strong>der</strong> schriftlichen Prüfung<br />
die im Ersten Abschnitt <strong>der</strong> Pharmazeutischen<br />
Prüfung gefor<strong>der</strong>ten Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten auf an<strong>der</strong>e Art nachgewiesen<br />
werden können (alternatives Prüfungsverfahren).“<br />
Dennoch gibt es dabei einige zu erfüllende<br />
Voraussetzungen:<br />
– Beschreibung eines Reformziels, welches<br />
die zu erwartenden qualitativen<br />
Verbesserungen aufzeigt und eine Gewährleistung<br />
einer sachgerechten, begleitenden<br />
und abschließenden Evaluierung.<br />
– Aufstellung einer beson<strong>der</strong>en Studienordnung.<br />
– Sicherstellung, dass Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
in einer gleichwertigen Weise<br />
geprüft werden.<br />
– Freie Wahlmöglichkeit zwischen dem<br />
IMPP-Verfahren und dem Alternativen<br />
Verfahren sowie <strong>der</strong> Übergang zu einem<br />
an<strong>der</strong>en Studiengang <strong>der</strong> Pharmazie<br />
muss geregelt sein.<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 7<br />
– Mindest- und Höchstdauer <strong>der</strong> Laufzeit<br />
dieses Prüfungsverfahrens müssen festgelegt<br />
sein und Verlängerungsanträge<br />
sind anhand von Evaluierungsergebnissen<br />
zu begründen.<br />
THEORIE UND PRAXIS<br />
Wie gestaltete sich letztlich die praktische<br />
Umsetzung? Unter beson<strong>der</strong>em Einsatz von<br />
Prof. Martin Wahl, dem aktuellen Leiter des<br />
Prüfungssekretariats in Tübingen, gelang es<br />
die wohl größte Hürde zu nehmen: die Erstellung<br />
<strong>der</strong> eigenen Prüfungsordnung.<br />
Diese musste mehrere Stationen <strong>der</strong><br />
Prüfung und Korrektur durchlaufen:<br />
Professorenschaft, Studienkommission,<br />
Rechtsabteilung <strong>der</strong> Universität Tübingen,<br />
Landesprüfungsamt und Ministerien<br />
<strong>der</strong> Landesregierung. „Dabei gab es<br />
mehrfach Rückläufe und Korrekturwünsche.<br />
Das Verfahren dauerte mehrere Jahre“,<br />
beschreibt Heide den langwierigen<br />
Prozess. Doch nicht jede Station erwies<br />
sich dabei als reine Hürde: „Der damalige<br />
Leiter des Landesprüfungsamts hat uns sehr<br />
geholfen!“, betont Prof. Wahl.<br />
Zeitaufwendig, doch letztlich gut umsetzbar,<br />
so stellt sich das alternative Prüfungsverfahren<br />
dar, ist es einmal eingeführt.<br />
Aber wo liegt dann die Schwierigkeit<br />
bei <strong>der</strong> dauerhaften Einführung?<br />
„VOR DEM GESETZ“<br />
Wie schon erwähnt muss die Höchstdauer<br />
<strong>der</strong> Laufzeit des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />
festgelegt sein. Im Jahr 2009 bat Heidelberg,<br />
nach bereits einmaliger Verlängerung<br />
des Verfahrens von vier auf acht Jahre,<br />
um eine endgültige Genehmigung des Alternativen<br />
Prüfungsverfahrens. Das Ministerium<br />
für Arbeit und Soziales lehnte diesen<br />
Antrag <strong>der</strong> AAppO entsprechend ab und ge-<br />
Foto: Fotolia
8 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 9<br />
nehmigte das Verfahren nur noch ein letztes<br />
Mal für vier Jahre bis zum 30.9.2013. Eine<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> AAppO wird aktuell als einzige<br />
Option für das Weiterführen des Verfahrens<br />
(über die 12-jährige Erprobungsphase<br />
hinaus) genannt. Fraglich dabei bleibt, warum<br />
in <strong>der</strong> AAppO nichts von einer 12-jährigen<br />
Erprobungsphase zu lesen ist.<br />
Prof. Heide bietet eine an<strong>der</strong>e Lösung<br />
als eine vorzeitige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />
an: „Als Höchstdauer kann<br />
z.B. auch <strong>der</strong> Zeitraum bis zum Inkrafttreten<br />
einer neuen Approbationsordnung festgelegt<br />
werden. “ Bedauernd sieht dies <strong>der</strong><br />
Studiendekan Prof. Dr. Gert Fricker in Heidelberg<br />
etwas an<strong>der</strong>s: „Wir haben einen<br />
eindeutigen ministeriellen Bescheid bekommen,<br />
dass eine Verlängerung über 12 Jahre<br />
hinaus abgelehnt wird. Die Rechtsauffassung<br />
des Ministeriums ist offensichtlich eine<br />
an<strong>der</strong>e als die <strong>der</strong> Kollegen in Tübingen.“<br />
Obwohl Heidelberg mit einer Anregung<br />
zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />
und einer Stellungnahme versuchte, die<br />
Befristung bis 2013 abzuwenden, war <strong>der</strong><br />
Bescheid des Ministeriums erneut negativ.<br />
Doch noch hat Heidelberg nicht aufgegeben:<br />
Zu Beginn des Wintersemesters wollen<br />
sie einen neuen Antrag stellen.<br />
LÖSUNGSANSÄTZE<br />
Warum ist eine vorzeitige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Approbationsordnung überhaupt so problematisch?<br />
Wie schon bei <strong>der</strong> Prüfungsordnung<br />
müssen auch hier viele Stationen<br />
durchlaufen werden: Berufsverbände, Universitäten,<br />
Landesregierungen, Bundesgesundheitsministerium<br />
und Bundesrat.<br />
„Dieser Prozess dauert viele Jahre und ist für<br />
kleinere Än<strong>der</strong>ungen des Textes viel zu aufwendig“,<br />
erklärt Heide und meint weiter:<br />
„In <strong>der</strong> Landesregierung gibt es vielleicht<br />
einzelne Beamte, die Prüfungen grundsätzlich<br />
lieber landes- und bundeseinheitlich regeln<br />
wollen und alternativen Regelungen skeptisch<br />
gegenüberstehen. Wenn die betroffenen gesellschaftlichen<br />
Gruppen (Apothekerverbände,<br />
Verbände <strong>der</strong> Pharmaziestudenten, Universitäten)<br />
aber klar machen, dass eine langfristige<br />
Verlängerung des alternativen Prüfungsverfahrens<br />
aus guten Gründen inhaltlich<br />
gewünscht ist, steht dem juristisch meines Erachtens<br />
nichts Ernsthaftes im Wege.“<br />
„Auch wir würden das alternative Verfahren<br />
gerne beibehalten und begrüßen<br />
jede Initiative in diese Richtung. Vielleicht<br />
lässt sich in einem konzertierten Vorgehen<br />
ja gemeinsam etwas erreichen.“ hofft Fricker.<br />
PRO<br />
KONTRA<br />
„Das Verfahren macht den Lehrenden mehr<br />
Arbeit als die Teilnahme am IMPP-Verfahren“,<br />
erklärt Heide und kann auf Nachfrage<br />
dennoch keinen einzigen Gegner des Alternativen<br />
Verfahrens unter den Professoren<br />
benennen. Warum also all das Engagement<br />
auf Professorenseite für ein Verfahren, das<br />
offenbar nur einen größeren Arbeitsaufwand<br />
beschert?<br />
PRO<br />
Die Möglichkeit auf mehrere kleine Klausuren<br />
zu lernen, statt auf wenige große und<br />
das dadurch entstehende kontinuierliche<br />
Leistungsfeedback, empfinden viele Studenten<br />
als Vorteil. Auch rein praktische Argumente,<br />
wie weniger bürokratische Einschränkungen<br />
als beim IMPP-Verfahren,<br />
sprechen auf Studentenseite für das Alternative<br />
Verfahren. Dass die Prüfungen insgesamt<br />
dreimal statt zweimal wie<strong>der</strong>holt werden<br />
können ist mit Sicherheit ein weiterer<br />
Vorteil für die Studenten.<br />
In einer Umfrage via E-Mail haben 51<br />
Tübinger Pharmaziestudenten Fragen bezüglich<br />
des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />
beantwortet: Nur 4% halten das Alternative<br />
Verfahren demnach für schwerer.<br />
37% empfinden es als gleichschwer, während<br />
51% es als weniger schwer wahrnehmen.<br />
Heide erklärt sich dieses Ergebnis so:<br />
„Das Lernen für die IMPP-Prüfung besteht in<br />
<strong>der</strong> Realität lei<strong>der</strong> oft im langweiligen Repe-<br />
60,00%<br />
50,00%<br />
40,00%<br />
30,00%<br />
20,00%<br />
10,00%<br />
0,00%<br />
weniger schwer weniger schwergleichschwer<br />
tieren alter Prüfungsfragen. Das Lernen für<br />
die Prüfungen im alternativen Verfahren ist<br />
mehr auf Inhalte und Zusammenhänge bezogen<br />
und daher interessanter und motivieren<strong>der</strong><br />
[…]. Im alternativen Prüfungsverfahren<br />
wird zudem die Prüfung von denjenigen<br />
Dozenten gestaltet, die auch die Unterrichtsveranstaltungen<br />
geleitet haben […]. Beim<br />
IMPP-Verfahren lässt es sich […] kaum vermeiden,<br />
dass es manchmal Unterschiede zwischen<br />
dem Lehr- und dem Prüfungsstoff gibt.<br />
Diese Unterschiede erschweren es auch bei<br />
guter Lernleistung, ein gutes Prüfungsergebnis<br />
zu erzielen.“ Genauso glauben auch 86 %<br />
<strong>der</strong> befragten Studenten, dass das Alternative<br />
Verfahren ihre Leistung und ihr Wissen<br />
besser wie<strong>der</strong>spiegelt als das IMPP-Verfahren.<br />
„Die Studenten mögen das Abfragen von<br />
Faktenwissen im Multiple Choice nicht. Die<br />
schriftliche und mündliche Darstellung von<br />
Wissen im Kontext ist weitaus besser“, meint<br />
<strong>der</strong> Tübinger Studiendekan <strong>der</strong> Pharmazie<br />
Prof. Dr. Peter Ruth und vertritt damit die<br />
Meinung vieler. Als weitere Vorteile nennt<br />
Heide eine stets aktuelle Lehre, die insgesamt<br />
bessere Studienleistung und die Verkürzung<br />
<strong>der</strong> Studienzeit.<br />
KONTRA<br />
Es ist mit Sicherheit ein Pluspunkt, dass die<br />
Lehrenden im Alternativen Verfahren auch<br />
die Prüfenden sind, doch lässt sich ein dadurch<br />
entstehen<strong>der</strong> Raum für subjektive<br />
Entscheidungen, im Vergleich zu einem<br />
zentral geregelten Verfahren, nicht leugnen.<br />
Dieser Punkt zeigt aber wohl weniger einen<br />
Antworten von 51 Tübinger Pharmaziestudenten auf die Frage, wie sie das<br />
Alternative Prüfverfahren im Vergleich zum IMPP-Verfahren empfinden.<br />
gleichschwer schwerer<br />
Foto: Fotolia<br />
Beste Voraussetzungen für einen<br />
ausgezeichneten Berufsstart<br />
Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA e. V.) und seine Dachmarke LINDA sind mehrfach als die<br />
beste Apotheken-Kooperation Deutschlands ausgezeichnet. Als Gemeinschaft von Apothekern für Apotheker<br />
setzen wir uns für die Individualität und Eigenständigkeit unserer Mitgliedsapotheken ein und unterstützen<br />
sie gleichzeitig mit vielfältigen professionellen Leistungen – für eine langfristige, starke und erfolgreiche<br />
Entwicklung. Das sind beste Voraussetzungen für einen ausgezeichneten Berufsstart.<br />
Starten Sie durch bei <strong>der</strong> Nummer 1!<br />
Schicken Sie uns eine E-Mail an zukunft@linda.de, Stichwort „UNI DAZ“.<br />
www.linda.de<br />
Sie wollen<br />
sich bewerben?<br />
E-Mail mit dem Stichwort<br />
„UNI DAZ“ an<br />
zukunft@linda.de<br />
Gewinner Apotheken-Kooperationspreis: Goldmedaille in den Kategorien „Marketing“ und „Einkauf“, coop-Studie 2011 und 2012, Apotheken Management-<br />
Institut • Gewinner Apotheken-Kooperationspreis: Goldmedaille in <strong>der</strong> Kategorie „Gewinnorientierung“, coop-Studie 2012, Apotheken Management-Institut •<br />
Höchste Markenbekanntheit unter den Apotheken-Kooperationen inhabergeführter Apotheken, Markenerfolgskontrolle bei Verbrauchern 2011, iCONSULT Forschung<br />
& Consulting GmbH • Nr. 1 <strong>der</strong> Apotheken-Kooperationen, Studie „Service-Champions 2011 und 2012“ (Kundenbefragung), Service Value GmbH • Beste<br />
Apotheken-Kooperation 2005-2010, Kooperations-Award 2012, jeweils PharmaRundschau.
10 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
Nachteil des Alternativen Verfahrens auf<br />
als einen Vorteil des IMPP-Verfahrens. Es<br />
bleibt also die Frage, ob man menschlichen<br />
Entscheidungen im Alternativen Verfahren<br />
o<strong>der</strong> anonymen Entscheidungen im IMPP-<br />
Verfahren den Vorzug gibt – zweifelsohne<br />
sind beide, wenn auch auf unterschiedliche<br />
Weise, nicht fehlerfrei.<br />
Schnell wird <strong>der</strong> Eindruck erweckt,<br />
dass bei selbst verfassten Texten auswendig<br />
gelernte Fakten in den Hintergrund und<br />
das Verständnis in den Vor<strong>der</strong>grund tritt.<br />
Häufig wird dabei jedoch vergessen, dass<br />
man um einen solchen Verständnistext zu<br />
schreiben die Basis aller auswendig gelernten<br />
Fakten aktiv benötigt, während in Multiple-Choice-Aufgaben<br />
Faktenwissen oft nur<br />
passiv vorhanden sein muss, um das Verständnis<br />
von Zusammenhängen beweisen<br />
zu können. Dies erhöht zwar den Anspruch<br />
<strong>der</strong> Prüfungen im Alternativen Verfahren,<br />
för<strong>der</strong>t jedoch nicht zwangsläufig ein Mehr<br />
NEUBERUFENE PROFS<br />
Prof. Michael Lämmerhofer<br />
Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />
Analytik und Bioanalytik,<br />
Tübingen<br />
Wie kamen Sie zur Pharmazie?<br />
Gegen Ende meiner Gymnasialzeit entwickelte ich starkes naturwissenschaftliches<br />
Interesse, insbeson<strong>der</strong>e für Chemie und Biologie.<br />
Ich war fasziniert davon, dass man mit Arzneistoffen in kom plexe<br />
biologische Prozesse gezielt eingreifen kann. Meine Neugier geweckt<br />
haben damals auch die für mich kryptischen systematischen<br />
Arzneistoffnamen auf diversen Medikamentenpackungen.<br />
Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Pharmazie studiert hätten?<br />
Ich habe ein humanistisches Gymnasium besucht. Meine Lieblingsfächer<br />
waren Geschichte, Latein und Griechisch. Ich denke, ich hätte<br />
mich für ein Lehramtsstudium dieser Fächer entschieden.<br />
Warum würden Sie Schulabgängern raten, Pharmazie zu studieren?<br />
Wer breites naturwissenschaftliches Interesse besitzt, ist gut in <strong>der</strong><br />
Pharmazie aufgehoben. Gute Berufsaussichten und attraktive Arbeitszeitmodelle<br />
wären wohl an<strong>der</strong>e Argumente. Dabei würde ich<br />
neben <strong>der</strong> Möglichkeit, in <strong>der</strong> Apotheke zu arbeiten, auch auf die<br />
interessanten Berufsvarianten abseits <strong>der</strong> Apotheke hinweisen.<br />
Was ist das Spannende an Ihrem Forschungsgebiet?<br />
Zu meinen Forschungsinteressen zählt z.B. die Entwicklung von funktionalisierten<br />
mikro- und nano-partikulären sowie monolithischen<br />
an Verständnis. Ob Faktenwissen o<strong>der</strong> Verständnis<br />
die Leistung und den Wissensstand<br />
<strong>der</strong> Studenten besser wi<strong>der</strong>spiegeln, sind allgemeine<br />
Fragen, über die sich trefflich streiten<br />
lässt. Ein Mittelweg ist hierbei sicher die<br />
gesuchte Lösung. Da das Alternative Verfahren<br />
den größeren Spielraum für die Findung<br />
eines solchen Mittelwegs bietet, ist ihm wohl<br />
auch in diesem Fall <strong>der</strong> Vorzug zu geben.<br />
AUSBLICK<br />
84% <strong>der</strong> Tübinger Studenten würden sich<br />
wünschen, dass das Alternative Verfahren<br />
in Zukunft an je<strong>der</strong> Uni eingeführt wird,<br />
während 100% dagegen sind, das Alternative<br />
Verfahren wie<strong>der</strong> ganz abzuschaffen.<br />
Ein eindeutiges Plädoyer für das Alternative<br />
Verfahren also.<br />
Gleichzeitig gaben jedoch auch 84% <strong>der</strong><br />
Tübinger Studenten an, dass das Alternative<br />
Verfahren sie nicht in ihrer Studienortwahl<br />
beeinflusst habe. Lei<strong>der</strong> scheint es eine<br />
allgemeine Eigenschaft eines Großteils <strong>der</strong><br />
Studenten zu sein, die Dinge so zu nehmen<br />
wie sie kommen und den Einfluss äußerer<br />
Umstände zu unterschätzen. „Demgegenüber<br />
ist es aber eine Tatsache, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />
eine eindeutige Stellungnahme <strong>der</strong><br />
Pharmaziestudenten dazu beitragen könnte,<br />
dass das zuständige Ministerium eine Verlängerung<br />
des Alternativen Prüfungsverfahrens<br />
genehmigt“, mahnt Heide.<br />
Trotz des geringen Entscheidungseinflusses<br />
gaben 90% <strong>der</strong> Studenten an, dass Sie<br />
sich wie<strong>der</strong> für Tübingen und somit auch für<br />
das Alternative Verfahren entscheiden würden.<br />
„Seit <strong>der</strong> Einführung des Alternativen<br />
Verfahrens gibt es bisher tatsächlich keinen (!)<br />
Fall, bei dem sich ein(e) Studierende(r) freiwillig<br />
für das IMPP-Verfahren entschieden<br />
hat“, betont Prof. Martin Wahl.<br />
Von Diana Moll,<br />
Pharmaziestudentin aus Tübingen<br />
Trennmaterialien für diverse analytische und präparative Anwendungen.<br />
Thematisch beschäftige ich mich mit Plasmid-DNA-Analytik,<br />
Metabolomics und dem Nachweis von oxidierten Phospholipiden,<br />
welche als Biomarker für oxidativen Stress im Zusammenhang mit<br />
zahlreichen Erkrankungen von klinischem Interesse sind.<br />
Wann haben Sie das letzte Mal in einer Offizin gestanden, und<br />
würden Sie sich heute noch zutrauen dort zu arbeiten?<br />
Ich habe zwar Pharmazie studiert (in Graz, Österreich), aber nie<br />
in <strong>der</strong> Apotheke gearbeitet. In Österreich ist bzw. war das Pharmaziestudium<br />
als Diplomstudium organisiert. Das praktische Ausbildungsjahr<br />
in <strong>der</strong> Apotheke absolviert man erst nach Beendigung<br />
des Studiums und nur wenn man in <strong>der</strong> Apotheke arbeiten will. Ich<br />
kann mich daher auch nicht als Apotheker bezeichnen.<br />
Seit 1.10.2011 sind Sie Professor in Tübingen. Was gefällt Ihnen<br />
beson<strong>der</strong>s an Ihrer neuen Heimatstadt und was vermissen Sie?<br />
Tübingen bietet kurze Distanzen, ein sehr grünes Umfeld und das<br />
Flair einer offenen Universitätsstadt. Manchmal vermisst man die<br />
vertraute Umgebung und kleine liebgewonnene Gewohnheiten.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft <strong>der</strong> Pharmazie?<br />
Für die Zukunft <strong>der</strong> Pharmazie wünsche ich mir, dass <strong>der</strong> hohe Ausbildungsstandard<br />
für Apotheker erhalten bleibt und das Studium<br />
so organisiert ist, dass auch für ein Berufsbild abseits <strong>der</strong> Apotheke<br />
eine qualitativ gute Lehre betrieben werden kann. Dies impliziert<br />
auch eine ausreichend gute instrumentelle Ausstattung, ohne<br />
welche eine mo<strong>der</strong>ne Ausbildung nicht mehr möglich ist. Ich würde<br />
mir auch wünschen, dass je<strong>der</strong> Pharmazeut eine Diplomarbeit<br />
schreibt, da dies aus meiner Erfahrung vielfach einen erstaunlichen<br />
fachlichen Reifungsprozess bewirkt.<br />
MUTSCHLER<br />
ARZNEIMITTELWIRKUNGEN<br />
KORREKT<br />
Zuverlässiges, neutrales Wissen zu sämtlichen Gebieten <strong>der</strong><br />
Pharmakologie nach intensiver wissenschaftlicher Recherche.<br />
... UND AKTUELL<br />
Auf neuestem Stand unter Berücksichtigung <strong>der</strong> seit <strong>der</strong><br />
letzten Auflage neu auf den Markt gekommenen Wirkstoffe.<br />
BEWÄHRT<br />
Seit mehr als 40 Jahren anerkanntes Standardwerk, Festigung<br />
seines Stellenwerts von Auflage zu Auflage.<br />
... UND KRITISCH<br />
Objektive, unabhängige Bewertung des klinischen Stellenwerts<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen anhand<br />
<strong>der</strong> Evidenz-basierten Medizin sowie <strong>der</strong> Leitlinien <strong>der</strong> medizinischen<br />
Fachgesellschaften.<br />
Wissenschaftliche<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Stuttgart<br />
BESTELLUNG<br />
Die Jubiläumsauflage des Lehrbuch-<br />
und Nachschlagewerk-Klassikers für<br />
Studium, Beruf und Praxis<br />
Bitte liefern Sie mir aus <strong>der</strong> Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart,<br />
Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart:<br />
Mutschler u.a. Mutschler Arzneimittelwirkungen.<br />
10., vollständig überarb. und erw. Aufl. 2013. Ca. 1.230 S. Geb.<br />
Expl. Subskriptionspreis gültig bis 31.01.2013: € 59,- [D]<br />
Name/Vorname<br />
Firma/Institution<br />
Straße/Hausnummer<br />
PLZ/Ort<br />
E-Mail @<br />
Kunden-Nummer<br />
Datum/Unterschrift<br />
Mutschler · Geisslinger · Kroemer · Menzel · Ruth<br />
Mutschler Arzneimittelwirkungen<br />
Pharmakologie · Klinische Pharmakologie · Toxikologie<br />
Von Prof. Dr. Dr. Dres. h.c. Ernst Mutschler,<br />
Prof. Dr. Dr. Gerd Geisslinger, Prof. Dr. Heyo K. Kroemer,<br />
Dr. Sabine Menzel und Prof. Dr. Dr. Peter Ruth<br />
10., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2013.<br />
Ca. 1.230 Seiten. 349 vierfarbige Abb., 257 Tabellen,<br />
1417 Strukturformeln. Gebunden. € 74,90 [D]<br />
Subskriptionspreis gültig bis 31.01.2013: € 59,– [D]<br />
ISBN 978-3-8047-2898-1<br />
E-Book: PDF. € 74,90 [D]<br />
Subskriptionspreis gültig bis 31.01.2013: € 59,– [D]<br />
ISBN 978-3-8047-3035-9<br />
ANSCHAULICH<br />
Mit zahlreichen neuen sowie didaktisch überarbeiteten<br />
Abbildungen und Tabellen, die das Lernen erleichtern.<br />
... UND EINPRÄGSAM<br />
Durch einleuchtende Erklärungen auch schwieriger<br />
Sachverhalte und verständliche, klare Sprache.<br />
UMFASSEND<br />
Nach kurzen Einführungen in die Anatomie und Physiologie<br />
integrierte, Zusammenhänge vermittelnde Darstellung <strong>der</strong><br />
Pathophysiologie, <strong>der</strong> allgemeinen und klinischen Pharmakologie<br />
sowie <strong>der</strong> Toxikologie.<br />
FÜR STUDIUM, BERUF UND PRAXIS<br />
Sowohl zuverlässige Quelle für den Erwerb des pharmakologischen,<br />
klinisch-pharmakologischen und toxikologischen<br />
Prüfungswissens. Als auch bewährtes Nachschlagewerk zur<br />
raschen Information über den heutigen Kenntnisstand <strong>der</strong><br />
Pharmakotherapie.<br />
AZ Mutschler 2898 2012-09-17 hi/GO:<br />
Sofortbestellung:<br />
Mo. - Fr. von 8 - 18 Uhr sind wir persönlich für Sie<br />
erreichbar: Tel. 0711 2582 341 · Fax 0711 2582 390<br />
Bestell Service: 0800 2990 000<br />
Ferngespräche zum Nulltarif mit Bandaufzeich nung.<br />
E-Mail:<br />
service@wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de<br />
Internet:<br />
www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de<br />
Preise jeweils inklusive MwSt. [D], sofern nicht an<strong>der</strong>s<br />
angegeben. Lieferung innerhalb Deutschlands versandkostenfrei.<br />
Lieferung ins Ausland zuzüglich Versandkosten.<br />
Vertrauens-Garantie: Ich bin darüber informiert, dass<br />
ich diese Bestellung binnen zwei Wochen, ab Zugang<br />
<strong>der</strong> Ware, durch schriftliche Erklärung gegenüber<br />
<strong>der</strong> Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart,<br />
Birkenwaldstraße 44, 70191 Stuttgart, wi<strong>der</strong>rufen<br />
kann. Zur Wahrung <strong>der</strong> Frist genügt die rechtzeitige<br />
Absendung des Wi<strong>der</strong>rufes.<br />
Datum/Unterschrift<br />
10. AUFLAGE
12 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 13<br />
NEUER MASTERSTUDIENGANG IN BONN<br />
EINSTIEG IN DIE<br />
ARZNEIMITTELFORSCHUNG<br />
Pharmazeutisches Institut <strong>der</strong><br />
Universität Bonn<br />
Neben dem Staatsexamens-<br />
studiengang bietet die Fach-<br />
gruppe Pharmazie an <strong>der</strong><br />
Rheinischen Friedrich-Wilhelm<br />
Universität Bonn seit 2008<br />
den Masterstudiengang „Arz-<br />
neimittelforschung“ (Drug<br />
Research) an, in dem gegen-<br />
wärtig insgesamt 54 Studenten<br />
eingeschrieben sind. Dabei<br />
übersteigt die Anzahl <strong>der</strong> Inter-<br />
essenten und Bewerber die<br />
limitierte Zulassung bei Weitem.<br />
Der viersemestrige Masterstudiengang<br />
soll mit seinem starken Forschungsbezug<br />
die Studierenden befähigen, pharmazeutisch-wissenschaftliche<br />
Methoden und<br />
Denkweisen zu erlernen und wissenschaft-<br />
liche Problemstellungen und Aufgaben<br />
selbstständig zu bearbeiten. Damit sollen<br />
die Absolventinnen und Absolventen eine<br />
Qualifikation für pharmazeutisch-wissenschaftliche<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in <strong>der</strong> pharmazeutischen und pharmazienahen<br />
Industrie o<strong>der</strong> in Forschungseinrichtungen<br />
erlangen. Das Umfeld für den<br />
forschungsorientierten Masterstudiengang<br />
„Arzneimittelforschung“ ist in Bonn ideal.<br />
Die Fachgruppe Pharmazie ist in <strong>der</strong> Forschung<br />
bestens ausgewiesen, was mit eingeworbenen<br />
Drittmitteln und <strong>der</strong> Teilhabe an<br />
Forschungsverbünden und Forschungszentren<br />
wie z. B dem „Pharma-Zentrum Bonn<br />
(PZB)“ dokumentiert wird. Hier werden<br />
interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
in <strong>der</strong> unabhängigen akademischen<br />
Pharmaforschung durchgeführt.<br />
Der Struktur des Studiengangs liegen<br />
zwei Konzepte zugrunde:<br />
– Absolventen des Studienganges Pharmazie<br />
soll durch ein in diesem Fall<br />
zweisemestriges „Aufbaustudium“ die<br />
Möglichkeit für eine Spezialisierung<br />
und zu einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit<br />
in einem Fachgebiet<br />
<strong>der</strong> Pharmazie geboten werden, die<br />
auf ihre umfangreiche, breit angelegte<br />
pharmazeutische Ausbildung aufbaut.<br />
In bestimmten Fällen kann ein Semester<br />
des Masterstudiums auf das Praktische<br />
Jahr, das zur Erlangung <strong>der</strong> Approbation<br />
erfor<strong>der</strong>lich ist, angerechnet<br />
werden.<br />
– Zum an<strong>der</strong>en erhalten Studierende<br />
aus naturwissenschaftlichen, pharmazienahen<br />
Studiengängen die Möglichkeit<br />
pharmazeutische Kenntnisse,<br />
Methoden und Denkweisen zusätzlich<br />
zu ihrem Fachwissen zu erwerben.<br />
So soll eine interdisziplinäre<br />
Ausbildung ermöglicht werden, wobei<br />
das Masterstudium für die letztgenannte<br />
Zielgruppe nicht zur Erlangung<br />
<strong>der</strong> Approbation als Apotheker<br />
berechtigt.<br />
Alle Fotos: Hannes Fu<strong>der</strong>er<br />
„Unsere bisherigen Erfahrungen bestätigen,<br />
dass sich neben den Pharmazie-Absolventen<br />
auch viele Studenten mit dem Bachelor aus<br />
verschiedensten Bereichen <strong>der</strong> Lebenswissenschaften<br />
mit diesem Masterstudium einen<br />
Bezug zur Arzneimittelforschung sichern“,<br />
so Fachgruppenvorsitzen<strong>der</strong> Prof. Dr. Gerd<br />
Bendas.<br />
Studenten bei <strong>der</strong> Tablettenherstellung im<br />
Technikum<br />
WIE IST DAS STUDIUM AUFGEBAUT?<br />
Das Studium zeichnet sich durch ein breites<br />
Spektrum an Pflicht- und Wahlpflichtmodulen<br />
aus, die die Studierenden gemeinsam<br />
mit einem betreuenden Hochschullehrer<br />
im Sinne eines Mentorats individuell auswählen.<br />
Mit <strong>der</strong> Auswahl eines Mentors entscheidet<br />
sich die/<strong>der</strong> Studierende für eines<br />
<strong>der</strong> folgenden sechs an <strong>der</strong> Universität<br />
Bonn vertretenen Fachgebiete:<br />
– Pharmazeutische Chemie<br />
– Pharmazeutische Technologie<br />
– Pharmazeutische Biologie<br />
– Pharmakologie und Toxikologie<br />
– Klinische Pharmazie<br />
– Pharmazeutische Mikrobiologie<br />
Wie dem Studienverlaufsplan zu entnehmen<br />
ist, setzt sich <strong>der</strong> Studiengang aus 14 Modulen<br />
im Umfang von je sechs bzw. zwölf Leistungspunkten<br />
sowie <strong>der</strong> Masterarbeit im Umfang<br />
von 30 Leistungspunkten zusammen.<br />
In den ersten beiden Semestern werden im<br />
Rahmen des „Wahlpflichtbereich A“ im Wesentlichen<br />
Lehrveranstaltungen mit fortgeschrittenen<br />
pharmazeutischen Kenntnissen<br />
und Methoden angeboten, um Studierende<br />
mit Bachelorgrad mit pharmazeutischen<br />
Grundlagen vertraut zu machen. Da diese<br />
Lehrveranstaltungen auch nach AAppO<br />
vermittelt werden, entfallen diese beiden<br />
Semester für Absolventen des Pharmaziestudiums.<br />
Bei <strong>der</strong> Belegung <strong>der</strong> Module im Wahlpflichtbereich<br />
ist zu berücksichtigen, dass<br />
mindestens 18 Leistungspunkte aus dem<br />
gewählten Fachgebiet sowie weitere 18 Leistungspunkte<br />
aus einem angrenzenden Fach<br />
erworben werden sollen. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />
weiteren Auswahl besteht freie Wahlmöglichkeit,<br />
so dass diese Einteilung die Breite<br />
<strong>der</strong> Ausbildung garantiert, ohne die Spezialisierung<br />
einzuschränken. Eine evtl. Fachgebietsnähe<br />
ist für jedes Modul eindeutig<br />
festgelegt.<br />
Im dritten Semester wählen die Studenten<br />
zwei weitere Wahlmodule („Wahlpflichtbereich<br />
B“), in denen aktuelle und<br />
forschungsbezogene Kenntnisse vermittelt<br />
werden. Einige dieser Module werden auch<br />
in Kooperation mit Firmen o<strong>der</strong> Behörden,<br />
wie z.B. dem Bundesinstitut für Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte (BfArM), angeboten.<br />
Im gewählten Fachgebiet werden dann<br />
zwei Pflichtmodule absolviert, die die theoretische<br />
und praktische Einarbeitung in die<br />
spezifische Forschungsthematik <strong>der</strong> Masterarbeit<br />
gewähren. Diese Module absolvieren<br />
die Studierenden demnach schon in<br />
<strong>der</strong> Arbeitsgruppe, in <strong>der</strong> sie im vierten Semester<br />
die Masterarbeit anfertigen werden.<br />
„Eine Beson<strong>der</strong>heit unseres Masterstudiengangs<br />
ist die frühe Integration <strong>der</strong> Studierenden<br />
in die Arbeitsgruppe ihres Mentors.<br />
Auf diese Weise erlernen die Studierenden<br />
nicht nur die Planung und Durchführung<br />
wissenschaftlicher Projekte, son<strong>der</strong>n können<br />
auch die vielfältigen Kontakte und Netzwerke<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Arbeitsgruppe für ihre eigene<br />
berufliche Entwicklung nutzen“, so Prof. Dr.<br />
Ulrich Jaehde aus dem Fachbereich Klinische<br />
Pharmazie.<br />
Auch Studiengangsprecher Hannes Fu<strong>der</strong>er<br />
ist von dem Konzept überzeugt: „Ich<br />
schätze vor allem den offenen Dialog mit den<br />
Professoren, wodurch Lehre und Organisation<br />
des Studiums fortlaufend verbessert werden.“<br />
WAS VERMITTELT DER STUDIENGANG?<br />
Der Studiengang vermittelt den Studierenden<br />
das Rüstzeug, um in entsprechenden<br />
Arbeitskreisgespräch mit Masterstudenten<br />
Positionen in <strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie<br />
o<strong>der</strong> in wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen<br />
arbeiten zu können. Nach<br />
Einschätzung <strong>der</strong> Gutachterkommission<br />
bei <strong>der</strong> Akkreditierung des Studienganges<br />
sind die Absolventinnen und Absolventen<br />
beson<strong>der</strong>s gut für folgende Bereiche in<br />
<strong>der</strong> pharmazeutischen Industrie geeignet:<br />
Chemische Forschung (Suche nach neuen<br />
Wirksubstanzen), Analytische Entwicklung<br />
und Pharmazeutische Entwicklung (Galenik).<br />
Auch die Anfor<strong>der</strong>ungen für Positionen<br />
in Gesundheitsbehörden o<strong>der</strong> im<br />
Gesundheitsmanagement werden von den<br />
Absolventen in idealer Weise erfüllt. Aus<br />
Sicht <strong>der</strong> Gutachter enthält <strong>der</strong> Studiengang<br />
eine Vielzahl von Elementen, die den<br />
Studierenden die notwendige Berufsbefähigung<br />
verleihen wird.<br />
AN WEN RICHTET SICH DER<br />
STUDIENGANG?<br />
Der Studiengang wendet sich in erster Linie<br />
an Absolventen des Pharmaziestudiums, die<br />
ihre Qualifikation zum wissenschaftlichen<br />
Arbeiten in <strong>der</strong> Arzneimittelforschung vertiefen<br />
wollen. Eine weitere Zielgruppe sind<br />
Absolventinnen und Absolventen „pharmazienaher<br />
Studiengänge“. Für diesen Personenkreis<br />
kommt neben dem Erlernen <strong>der</strong><br />
wissenschaftlichen Arbeitstechniken noch<br />
<strong>der</strong> gezielte Erwerb an pharmazeutischem<br />
Fachwissen hinzu, das für die später anzufertigende<br />
wissenschaftliche Arbeit unabdingbar<br />
ist. Doch steht auch hier das primäre<br />
Ziel, nämlich wissenschaftliches Arbeiten<br />
im Bereich <strong>der</strong> Pharmazie zu erlernen, klar<br />
im Vor<strong>der</strong>grund. So schließt <strong>der</strong> Studiengang<br />
auch für diesen Personenkreis eine<br />
wichtige Lücke im nationalen Angebot. Die<br />
erwähnte Forschungsorientierung ist im<br />
Konzept des Studiengangs klar zu erkennen,<br />
da <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Leistungspunkte<br />
durch forschende Arbeit in den Laboratorien<br />
<strong>der</strong> Arbeitsgruppen erbracht wird.
14 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012<br />
Tablettenproduktion mit einer<br />
Rundläuferpresse<br />
Erste Erfahrungen mit den Absolventen des<br />
Studienganges (bisher über 40 erfolgreiche<br />
Masterabschlüsse) belegen, dass viele Studenten<br />
das Masterstudium auch für einen<br />
orientierenden Einblick in die Forschung<br />
nutzen, um eine Promotion anzuschließen.<br />
Eine anschließende Promotion wird<br />
dahingehend geför<strong>der</strong>t, dass alle Masterstudierenden<br />
auch gleichzeitig Mitglied<br />
<strong>der</strong> „Bonn International Graduate School<br />
of Drug Science (BIGS DrugS)“ sind.<br />
Durch die freiwillige Teilnahme an englichsprachigen<br />
Doktorandenkolloquien<br />
erhalten die Masterstudierenden frühzeitig<br />
einen Überblick über die Promotionsmöglichkeiten<br />
in den verschiedenen<br />
pharmazeutischen Disziplinen und können<br />
sich dadurch gezielter auf passende<br />
Doktorandenstellen bewerben. Aber auch<br />
ohne anschließende Promotion hat ein<br />
Absolvent mit dem „Master of Science“ einen<br />
akademischen Grad erworben, <strong>der</strong> ein<br />
breites Tätigkeitsfeld eröffnet. Auch ausländische<br />
Studierende bekunden großes<br />
Interesse an dem Masterstudiengang. Gegenwärtig<br />
sind ca. 25 % <strong>der</strong> eingeschriebenen<br />
Studenten aus dem europäischen und<br />
außereuropäischen Ausland.<br />
STUDIUM<br />
WELCHE ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN<br />
GIBT ES?<br />
Zugelassen werden können Interessenten<br />
mit einem abgeschlossenen Studium und<br />
einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss<br />
– im Staatsexamensstudiengang Pharmazie,<br />
Human- o<strong>der</strong> Tiermedizin<br />
o<strong>der</strong> einem gleichwertigen Abschluss,<br />
o<strong>der</strong><br />
– in einem mindestens sechssemestrigen<br />
Studiengang (Bachelor) <strong>der</strong><br />
Pharmazie o<strong>der</strong> einem naturwissenschaftlichen,<br />
pharmazienahen Fach,<br />
erworben in <strong>der</strong> EU, o<strong>der</strong><br />
– in einem Bachelor-Studiengang,<br />
erworben an einer Universität außerhalb<br />
<strong>der</strong> EU, nach Prüfung des<br />
Studienumfanges und/o<strong>der</strong> einer<br />
Kenntnisprüfung, o<strong>der</strong><br />
– in einem Fachhochschul-Studiengang,<br />
erworben in einem fachnahen<br />
Studiengang innerhalb o<strong>der</strong> außerhalb<br />
<strong>der</strong> EU nach Prüfung des Studienumfanges<br />
und/o<strong>der</strong> einer Kenntnisprüfung.<br />
STUDIENVERLAUFSPLAN MASTER DRUG RESEARCH<br />
1. SEMESTER 2. SEMESTER 3. SEMESTER 4. SEMESTER<br />
WPMA I<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA II<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA III<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA IV<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA V<br />
180 H, 6 LP<br />
PM1<br />
360 H<br />
12 LP<br />
WPMA VI<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA VII<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA VIII<br />
180 H, 6 LP<br />
WIE KANN ICH MICH BEWERBEN?<br />
Die intensive Betreuung während des Studiums<br />
limitiert die Aufnahmekapazität auf ca.<br />
10-15 Studenten pro Semester. Interessenten<br />
nehmen zunächst Kontakt mit einem<br />
Hochschullehrer aus dem gewünschten<br />
Fachgebiet auf und erkundigen sich nach<br />
den Möglichkeiten für die Übernahme eines<br />
Mentorats.<br />
Im Falle einer Zusage durch den Hochschullehrer<br />
kann eine schriftliche Bewerbung<br />
beim Studien- und Prüfungsausschuss<br />
„M.Sc. Arzneimittelforschung“, c/o Fachgruppe<br />
Pharmazie <strong>der</strong> Universität Bonn, An<br />
<strong>der</strong> Immenburg 4, 53121 Bonn, erfolgen.<br />
Bewerbungsfrist für das Sommersemester<br />
ist <strong>der</strong> 15.1., für das Wintersemester<br />
<strong>der</strong> 15.7. eines jeden Jahres.<br />
Weitere Informationen zum Masterstudiengang<br />
Arzneimittelforschung und zu den<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Bewerbungsunterlagen sind<br />
auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Fachgruppe Pharmazie<br />
<strong>der</strong> Universität Bonn zu finden.<br />
Von Frank Umbach, Janine Antosch,<br />
Frauke Löhr und Hannes Fu<strong>der</strong>er,<br />
Studenten, Uni Bonn<br />
PM2<br />
180H, 6 LP<br />
WPMA IX<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA X<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMB I<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMB II<br />
180 H, 6 LP<br />
WPMA = Wahlpflichtmodule aus dem Bereich A<br />
WPMB = Wahlpflichtmodule aus dem Bereich B<br />
PM = Pflichtmodule<br />
LP = Leistungspunkte, die für jedes Modul den Umfang<br />
bzw. Arbeitsaufwand in Stunden beschreiben<br />
MASTER-<br />
ARBEIT<br />
(MT)<br />
900 H<br />
30 LP<br />
FÜNF STUNDEN<br />
DER WAHRHEIT…<br />
…erwarten jeden Pharmaziestudenten am<br />
Ende des Hauptstudiums. In den fünf Abschlussprüfungen<br />
des 2. Staatsexamens gilt<br />
es, den Prüfern das Wissen mündlich zu<br />
präsentieren: klares Darstellen, kompetentes<br />
Erklären und selbstbewusstes Argumentieren<br />
sind gefragt – dies ist freilich nicht<br />
je<strong>der</strong>manns Sache. Doch auch hier gilt:<br />
Übung macht den Meister, denn die mündliche<br />
Prüfungssituation kann geübt und <strong>der</strong><br />
Prüfungsstoff gleichzeitig vergegenwärtigt<br />
und vertieft werden.<br />
FÜNF TRAININGS-BOXEN<br />
Eine kompakte Lernkontrolle und eine realitätsnahe<br />
Vorbereitung auf die Prüfungssituation<br />
sind in <strong>der</strong> Lernphase kurz vor dem<br />
Examen Gold wert! Als Trainings mittel<br />
beson<strong>der</strong>s geeignet sind die fünf jüngst er-<br />
DAZ cschulz@deutscher-apotheker-verlag.de)<br />
schienenen „Last Minute Check“-Boxen zu<br />
Format: 210 x 148 mm + 3 mm<br />
den Prüfungsfächern „Pharmazeutische/<br />
DU 05.07.2012 ET 12.07.2012<br />
... weil jedes Teil wichtig ist!<br />
Vom Kin<strong>der</strong>wunsch<br />
bis zur Stillzeit<br />
mit Folsäure, Vitamin B12<br />
und Jod passend versorgt versorgt. versorgt versorgt.<br />
Nur ein täglicher Klick für weniger als 10 Cent!<br />
Die Produkte sind frei von Laktose, Fructose,<br />
Gluten, Farb stoffen und tierischen Bestandteilen.<br />
Erhältlich in allen Apotheken.<br />
www.steripharm.de<br />
STUDIUM<br />
Medizinische Chemie“, „Pharmazeutische<br />
Biologie“, „Pharmazeutische Technologie/<br />
Biopharmazie“, „Pharmakologie und Toxikologie“<br />
und „Klinische Pharmazie“. Für<br />
jedes Prüfungsfach haben die Autoren über<br />
300 Lernkarten zusammengetragen.<br />
LERNEN IM DIALOG<br />
Die Vor<strong>der</strong>seite je<strong>der</strong> Karte enthält bis zu<br />
10 Aufgaben, die sich an den einschlägigen<br />
Lehrbüchern und konkreten Examensfragen<br />
orientieren. Auf den Kartenrückseiten<br />
befinden sich die jeweiligen Lösungen mit<br />
Verweisen zu den entsprechenden Stoffkapiteln<br />
einschlägiger Lehrbücher. So lassen<br />
sich etwaige Schwachstellen bei Bedarf<br />
schnell und zuverlässig aufpolieren. Ob als<br />
kurzfristiger Last Minute Check o<strong>der</strong> zur<br />
Simulation des Prüfungsgesprächs mit Leidensgenossen<br />
– diese Karten helfen weiter.<br />
Probieren Sie es aus und das Examen verliert<br />
seinen Schrecken!<br />
Die „Last Minute Check“-Boxen können beim<br />
Deutschen Apotheker Verlag bestellt werden<br />
(service@deutscher-apotheker-verlag.de,<br />
Tel.: 0711-25 82-341).<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 15<br />
Miertzsch<br />
Last Minute Check – Pharmazeuti-<br />
sche / Medizinische Chemie<br />
310 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2914-8<br />
Jenett-Siems<br />
Last Minute Check – Pharmazeu-<br />
tische Biologie<br />
307 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2919-3<br />
Weidenauer<br />
Last Minute Check – Pharmazeuti-<br />
sche Technologie / Biopharmazie<br />
305 Karteikarten. € 42,– Subskriptionspreis bis<br />
31.01.2013: € 36,50 ISBN 978-3-8047-2912-4<br />
Neubeck<br />
Last Minute Check –<br />
Pharmakologie und Toxikologie<br />
337 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2913-1<br />
Braun · Kurth · Otten<br />
Last Minute Check – Klinische<br />
Pharmazie<br />
340 Karteikarten. € 42,– ISBN 978-3-8047-2915-5
16 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
LEHRBUCH „PHYSIK KOMPAKT“<br />
OHNE PHYSIK<br />
KEINE PHARMAZIE!<br />
JOHANNES RYBACH GIBT EINEM OFT<br />
UNGELIEBTEN FACH SEINE BERECHTI-<br />
GUNG ZURÜCK<br />
Die Physik zählt gewiss nicht zu den beliebtesten<br />
Grundlagenfächern <strong>der</strong> Pharmazie.<br />
Das ist verständlich, denn viele Studierende<br />
bringen wenig Begeisterung und oft nur<br />
marginales Vorwissen aus <strong>der</strong> Schule mit.<br />
Der Bezug zum Studienfach scheint gering,<br />
vor allem zu Beginn <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen<br />
bzw. in den ersten Kapiteln <strong>der</strong> Lehrbücher.<br />
Außerdem ist die physikalische<br />
Denk- und Arbeitsweise verschieden von<br />
<strong>der</strong> in den an<strong>der</strong>en Studienfächern: weniger<br />
Fakten und Beschreibungen, dafür Gesetze<br />
und Gleichungen.<br />
Die Physik zeichnet an<strong>der</strong>erseits aus,<br />
dass sie auch Grundlage <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Naturwissenschaften<br />
ist – daran kommt man also<br />
nicht vorbei.<br />
NEUES KONZEPT<br />
Der mit mehreren Lehrpreisen ausgezeichnete<br />
Krefel<strong>der</strong> Professor Johannes Rybach<br />
versucht nun mit einem neuartigen Lehrbuch-Konzept,<br />
<strong>der</strong> Unbeliebtheit entgegenzuwirken.<br />
Schließlich ist er selbst Physiker<br />
– und das aus Leidenschaft:<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 17<br />
Alle Abbildungen aus: Rybach, Physik kompakt,<br />
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />
Stuttgart 2012<br />
„Das Verständnis <strong>der</strong> elementaren physikalischen<br />
Prinzipien bildet die Grundlage für<br />
alle Studiengänge des Gesundheitswesens.<br />
Umso wichtiger ist es, sich das Wissen zügig<br />
und idealerweise mit Spaß an <strong>der</strong> Sache anzueignen.<br />
Und genau das will ich mit diesem<br />
Buch vermitteln.“<br />
PHYSIK IST ÜBERALL<br />
Das erste Kapitel von Physik kompakt beginnt<br />
mit dem Abschnitt „Motivation“ und<br />
begründet, warum dieses Grundlagenfach<br />
in allen Gegenstandskatalogen und Studienplänen<br />
solch große Bedeutung hat.
18 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 19<br />
ANWENDUNGEN DER PHYSIK IN DER PHARMAZEUTISCHEN PRAXIS<br />
– Klassische Mechanik Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen<br />
– Temperatur und thermische Ausdehnung Thermometer und Körpertemperatur<br />
– Wärmelehre Aggregatzustände, Reaktionskinetik und Mehrphasensysteme<br />
– Gase und Druck Lunge und Atmung<br />
– Fluidmechanik Blut und Sauerstoff<br />
– Viskosität und Rheologie Eigenschaften halbfester Arzneiformen<br />
– Grenzflächeneffekte und Oberflächenspannung Emulsionen und<br />
Suspensionen, Tropfverhalten von Medikamenten<br />
– Strom und Spannung Elektrochemie und Neurophysiologie<br />
– Elektromagnetismus und Optik Medizintechnik, diagnostische Verfahren<br />
vom Polarimeter bis zum Kernspin-Tomographen<br />
– Struktur <strong>der</strong> Materie, Atom- und Molekülaufbau Röntgenstrahlen,<br />
Strahlentherapie<br />
In kompakter Form werden wichtige Begriffe<br />
und mathematische Voraussetzungen<br />
zum Verständnis <strong>der</strong> folgenden Kapitel<br />
zusammengefasst. Anschließend folgt<br />
ein Überblick über zentrale physikalische<br />
Themen, <strong>der</strong> ihre Bedeutung für Medizin<br />
und Pharmazie verdeutlichen soll. Schließlich<br />
listen die Gegenstandskataloge für die<br />
ersten Prüfungen <strong>der</strong> Pharmazeuten viele<br />
unmittelbare Anwendungen <strong>der</strong> Physik auf<br />
(siehe Kasten).<br />
Die geschickte Verknüpfung <strong>der</strong> Inhalte<br />
schärft den Blick für die inneren Parallelen<br />
und die logische Struktur <strong>der</strong> Physik. Im<br />
Verlauf des Buches zeigt sich, dass genau<br />
dies von Vorteil ist: Die Gesetze <strong>der</strong> Mechanik<br />
gelten auch in den an<strong>der</strong>en Teilgebieten,<br />
Begriffe gleichen sich, Denkmodelle sind<br />
universell. Wer ein paar grundsätzliche Zusammenhänge<br />
verstanden hat, besitzt den<br />
Schlüssel zu <strong>der</strong> gesamten Wissenschaft und<br />
braucht keine Details mehr zu pauken.<br />
MOTIVATION DURCH PRAXISBEZUG<br />
Natürlich, das Verstehen ist die Hürde. Aus<br />
diesem Grund hat sich <strong>der</strong> Autor in erster<br />
Linie um Verständlichkeit und Lesbarkeit<br />
bemüht; auch Vorkenntnisse werden kaum<br />
vorausgesetzt. Viele durchgerechnete Beispielaufgaben<br />
und Wie<strong>der</strong>holungsfragen<br />
zur Lernkontrolle erleichtern zudem die<br />
konkrete Anwendung und Vertiefung des<br />
neuen Wissens. Das zweite Kriterium liefert<br />
<strong>der</strong> Titel: Das Buch ist kompakt, ohne<br />
VERLOSUNG<br />
5x „PHYSIK KOMPAKT“ ZU GEWINNEN<br />
GEWINNEN SIE EIN EXEMPLAR DES NEUEN LEHRBUCHS „PHYSIK KOMPAKT“ VON JOHANNES<br />
RYBACH AUS DER WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT STUTTGART.<br />
SENDEN SIE EINFACH EINE E-MAIL MIT DEM BETREFF „PHYSIK KOMPAKT“ AN REDAKTION@UNIDAZ.DE<br />
ODER EINE POSTKARTE AN: REDAKTION UNIDAZ, POSTFACH 10 10 61, 70009 STUTTGART<br />
Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 31.10.2012. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Lücken zu lassen. Selbstverständlich werden<br />
die IMPP-Gegenstandskataloge für die<br />
ersten Abschnitte <strong>der</strong> Ärztlichen sowie <strong>der</strong><br />
Pharmazeutischen Prüfung abgedeckt. Das<br />
dritte Anliegen des Autors ist es, die konkrete<br />
Bedeutung <strong>der</strong> Physik für exemplarische<br />
o<strong>der</strong> zukunftsweisende Fachgebiete<br />
<strong>der</strong> Pharmazie und Medizin aufzuzeigen;<br />
dazu sind zusätzlich zu den zahlreichen<br />
Hinweisen im Text markante Infoboxen<br />
eingefügt worden. Durch den Brückenschlag<br />
von <strong>der</strong> Theorie hin zu konkreten<br />
Praxisbeispielen erfährt <strong>der</strong> Leser, warum<br />
<strong>der</strong> Lernstoff auch für ihn wichtig ist. Dieses<br />
anwendungsorientierte Lernen motiviert,<br />
da <strong>der</strong> Bezug zum späteren Berufsalltag erkennbar<br />
wird.<br />
Das Buch zeigt aber auch, wie tief die<br />
Physik eindringt in das grundsätzliche Verständnis<br />
unserer Welt – und das ist spannend<br />
für jeden Studierenden <strong>der</strong> Pharmazie.<br />
ATTRAKTIVER PREIS<br />
Die Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />
Stuttgart bietet das Buch zu einem beson<strong>der</strong>s<br />
attraktiven Einführungspreis von 24,80 €<br />
an, <strong>der</strong> bis zum 31.01.2013 gilt.<br />
Ganz einfach bestellen unter<br />
www.deutscher-apotheker-verlag.de<br />
service@deutscher-apotheker-verlag.de<br />
Tel: 0711/25 82-341<br />
Ich heiße Simone Fuchs, bin 29 Jahre alt und habe in Aachen<br />
Molekulare Biotechnologie studiert. Ich promoviere seit 2011 in<br />
München am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie von Frau Prof.<br />
Dr. Angelika M. Vollmar.<br />
Ich betreue das 6. Semester im Praktikum Pharmazeutische Biologie<br />
und das 3. Semester im Praktikum Qualität von Phytopharmaka.<br />
Genauer gesagt bin ich für die Stationen Herzglykoside und Cumarine<br />
zuständig, zu denen ich auch jeweils ein Seminar halte.<br />
Das Thema meiner Doktorarbeit lautet voraussichtlich „Identifizierung<br />
<strong>der</strong> bioaktiven Prinzipien von Naturpräparaten, die zur Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> vaskulären Barriere beitragen.“ Das Ziel <strong>der</strong> Arbeit<br />
Studienangebot<br />
Studienangebot<br />
<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong><br />
WDA<br />
WDA<br />
-<br />
Wirtschaftsakademie<br />
Wirtschaftsakademie<br />
Deutscher<br />
Deutscher<br />
Apotheker<br />
Apotheker<br />
GmbH<br />
GmbH<br />
Die WDA ist eine Führungsakademie für Apotheker/innen. Ziel <strong>der</strong> Akademie ist es,<br />
den Die WDA Pharmazeuten ist eine Führungsakademie qualitativ hochwertige für Apotheker/innen. und richtungsweisende Ziel <strong>der</strong> Weiterbildung Akademie ist es, anzubieten,<br />
für denbessere Pharmazeuten berufliche qualitativ Chancen hochwertige und langfristigen und richtungsweisende Erfolg. Weiterbildung anzubieten,<br />
für bessere berufliche Chancen und langfristigen Erfolg.<br />
STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
SIMONE FUCHS<br />
PHARM. BIOLOGIE MÜNCHEN<br />
”Praktischer Betriebswirt für die Pharmazie”<br />
”Praktischer Betriebswirt für die Pharmazie”<br />
Gesamtdauer:<br />
Unterrichtseinheiten:<br />
Gesamtdauer:<br />
Einteilung:<br />
Unterrichtseinheiten:<br />
Einteilung:<br />
Wochenstunden:<br />
Wochenstunden:<br />
Studienort:<br />
Wissenschatlicher Studienort: Leiter:<br />
Wissenschatlicher Leiter:<br />
3 Semester<br />
93 Wochen Semester<br />
39 Wochen pro Semester<br />
je 3 Wochen wöchentlich pro Semester 8.00 - 17.00 Uhr<br />
45 je wöchentlich h / Gesamtstunden: 8.00 - 17.00 405Uhr h<br />
45 h / Gesamtstunden: 405 h<br />
Information und Anmeldung unter<br />
www.wda-akademie.de Information und Anmeldung o<strong>der</strong> Tel. unter 069/79200513<br />
www.wda-akademie.de o<strong>der</strong> Tel. 069/79200513<br />
Doktoranden<br />
stellen sich vor<br />
WAS MACHT<br />
MEIN ASSI?<br />
Universität Bayreuth, 95447 Bayreuth<br />
Prof. Universität Dr. Dr. Bayreuth, h.c. Peter95447 Oberen<strong>der</strong> Bayreuth<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberen<strong>der</strong><br />
ist, verschiedene Pflanzenextrakte (Crataegus und Haemanthus) im<br />
Hinblick auf ihre anti-inflammatorischen Eigenschaften zu untersuchen.<br />
Dabei interessiert mich vor allem, welche einzelnen Komponenten<br />
in dem jeweiligen Extrakt dafür verantwortlich sind, dass<br />
z.B. die Stabilität <strong>der</strong> Zell-Zell-Kontakte erhöht und somit die Permeabilität<br />
des Endothels verringert wird. Dabei ist natürlich auch<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig herauszufinden, welche Signalwege dabei „angeschaltet“<br />
bzw. herunterreguliert werden.<br />
Als Testsystem nutze ich Endothelzellen, als Methoden setze ich<br />
hauptsächlich verschiedenste Mikroskopieverfahren, Flow Cytometry<br />
zur Messung von verschiedenen Zelladhäsionsmolekülen,<br />
Tumorzelladhäsionsassays, Dual-Luciferase-Reportergen-Assay zur<br />
Untersuchung <strong>der</strong> NF-κB-Promoteraktivität, Proteinanalytik (Western<br />
Blot) sowie Zellkultivierungstechniken ein.<br />
Ich hoffe mit meiner Promotion im Frühjahr 2014 fertig zu sein.<br />
Berufsziel: Forschung & Entwicklung in einem pharmazeutischen/<br />
biotechnologischen Unternehmen<br />
MBA ”Health Care Management”<br />
MBA ”Health Care Management”<br />
Voraussetzung:<br />
Voraussetzung:<br />
Gesamtdauer:<br />
Unterrichtseinheit:<br />
Gesamtdauer:<br />
Masterarbeit:<br />
Unterrichtseinheit:<br />
Masterarbeit:<br />
Studienbeginn<br />
November<br />
Studienbeginn<br />
2012 -<br />
Jetzt<br />
November<br />
anmelden!<br />
2012 -<br />
Jetzt anmelden!<br />
Abschluss des Studiengang “Praktischer<br />
Betriebswirt Abschluss des fürStudiengang die Pharmazie” “Praktischer<br />
1Betriebswirt Semester für die Pharmazie”<br />
31 Wochen Semester (Präsenzpflicht)<br />
3 Monate Wochen (Präsenzpflicht)<br />
3 Monate
20 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 STUDIUM<br />
STUDIUM<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 21<br />
SEBASTIAN RATH<br />
PHARM. BIOLOGIE MÜNCHEN<br />
Ich heiße Sebastian Rath und bin 28 Jahre alt. Ich habe in Berlin<br />
Pharmazie studiert und promoviere seit 2009 an <strong>der</strong> Ludwig Maximilians<br />
Universität in München am Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />
Biologie von Frau Prof. Angelika M. Vollmar.<br />
In meinem Promotionsstudium betreue ich im 1.Semester das Praktikum<br />
Anorganische Chemie und im 6. Semester das Seminar zur<br />
pharmazeutischen Beratung in <strong>der</strong> Offizin.<br />
Das Thema meiner Doktorarbeit lautet „Bewertung und Charakterisierung<br />
<strong>der</strong> antiangiogenen Wirkung von neuartigen zytotoxischen<br />
Substanzen mit mikrobiellem Ursprung.“<br />
Als Testsystem verwende ich Blutgefäßzellen, sogenannte Endothelzellen,<br />
die für den Prozess <strong>der</strong> Blutgefäßneubildung verantwortlich<br />
sind. Als Methoden benutze ich unter an<strong>der</strong>em beson<strong>der</strong>e Zellkultursysteme,<br />
die Zelldifferenzierung erlauben, verschiedenste Mikroskopieverfahren,<br />
Flow Cytometry zur Messung von Zellzyklus<br />
und Zelltod, Proteinanalytik (Western Blot) und mRNA-Analytik<br />
(RT-PCR).<br />
Doktoranden<br />
stellen sich vor<br />
WAS MACHT<br />
MEIN ASSI?<br />
Das beson<strong>der</strong>e Prinzip <strong>der</strong> Arbeit ist, dass zytotoxische Substanzen,<br />
die zum Beispiel das Zellskelett o<strong>der</strong> Protonenpumpen hemmen, in<br />
so geringen Konzentrationen eingesetzt werden, dass sie nicht mehr<br />
ganz so zytotoxisch wirken, aber dennoch die Blutgefäßneubildung<br />
(Angiogenese) hemmen, z.B. im Kontext von Krebs, wo Angiogenese<br />
für das Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung<br />
ist.<br />
Daher werden die Substanzen ebenfalls in vivo in Tumormodellen<br />
untersucht, wobei die Blutgefäßdichte im Tumor und das Tumorwachstum<br />
gemessen werden.<br />
Ich hoffe mit meiner Dissertation im Herbst 2012 fertig zu sein.<br />
Berufsziel: in einem pharmazeutischen o<strong>der</strong> biotechnologischen<br />
Unternehmen zu arbeiten.<br />
Lustigstes Erlebnis im Labor: Es gibt viele lustige Erlebnisse während<br />
<strong>der</strong> Promotion, die zum Beispiel aus <strong>der</strong> internationalen Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter entstehen, was definitiv eine Bereicherung<br />
darstellt.<br />
VORSCHLÄGE FÜR DIE RUBRIK „WAS MACHT MEIN ASSI?“ GERNE AN REDAKTION@UNIDAZ.DE<br />
UNIDAZ BEI FACEBOOK UND IM INTERNET<br />
Auf unidaz.de und unserer Facebook-Seite (www.facebook.com/<strong>UniDAZ</strong>) informieren<br />
wir Sie auch zwischen den Heften über Neuigkeiten und Interessantes rund um das<br />
Pharmaziestudium, das Praktische Jahr und den Berufsstart.<br />
STANDPUNKT<br />
MEHR SELBST<br />
BEWUSSTSEIN!<br />
Medizinstudenten sind ab dem ersten<br />
Studientag Halbgötter in weiß<br />
– Pharmaziestudenten lassen sich noch im<br />
achten Semester von Assistenten herumschubsen,<br />
die kaum älter sind als sie selbst.“<br />
Wie treffend diese pointierte Aussage von<br />
Prof. Christa Habrich ist, die sie während<br />
meines Studiums im Seminar „Geschichte<br />
<strong>der</strong> Pharmazie“ traf, wurde mir kürzlich<br />
wie<strong>der</strong> bewusst.<br />
Nachdem die Apotheker nach acht Jahren<br />
ohne Honorarerhöhung mit einem Aufschlag<br />
von 25 Cent abgespeist wurden, begann<br />
ein wüten<strong>der</strong> Proteststurm – im Internet,<br />
oft genug unter Pseudonym. Und die<br />
Standesvertretungen, Kammern und Verbände<br />
begannen zu diskutieren, ob man<br />
eventuell vielleicht demonstrieren o<strong>der</strong><br />
streiken solle. O<strong>der</strong> ob man dadurch nicht<br />
vielleicht die Kunden verärgere? Zwar gab es<br />
am Ende „Warnstreiks“, doch wie man auch<br />
reagieren könnte, zeigte sich kurz darauf, als<br />
die Ärzte mit einer ebenso mickrigen Honorarerhöhung<br />
(allerdings nach umso saftigeren<br />
Erhöhungen in den letzten Jahren)<br />
konfrontiert wurden. Da brauchte es keine<br />
24 Stunden, bis von flächendeckenden<br />
Ärztestreiks die Rede war, die eine außerordentliche<br />
Delegiertenversammlung nur<br />
fünf Tage später beschloss.<br />
Nun ist es ja durchaus sympathisch, wenn<br />
man im Auftreten etwas zurückhalten<strong>der</strong><br />
ist, oft kommt man damit auch weiter als<br />
mit Arroganz o<strong>der</strong> Großspurigkeit. Aber<br />
dieses höfliche und entgegenkommende<br />
Auftreten muss mit einem gesunden Selbstbewusstsein<br />
in <strong>der</strong> Sache einhergehen. Und<br />
lei<strong>der</strong> habe ich den Eindruck, dass dieses<br />
Selbstbewusstsein vielen Pharmazeuten –<br />
Apothekern wie Studenten – fehlt.<br />
Dabei gibt es überhaupt keinen Grund, nicht<br />
stolz zu sein, Pharmazie zu studieren! Es ist<br />
ein überaus anspruchsvoller Studiengang,<br />
sowohl inhaltlich und intellektuell, als auch<br />
was den Zeitaufwand betrifft. Die meisten<br />
Pharmaziestudierenden dürften schon auf<br />
<strong>der</strong> Schule nicht gerade Loser gewesen sein,<br />
sonst hätten sie nie den Numerus Clausus<br />
überwunden.<br />
Vielleicht hat das mangelnde Vertrauen in<br />
die eigenen Fähigkeiten mit einem eigentümlichen<br />
Phänomen zu tun, dass mir sowohl<br />
während meines Studiums wie meiner<br />
Promotion aufgefallen ist: Erschreckend viele<br />
Professoren und auch Doktoranden scheinen<br />
<strong>der</strong> – mehr o<strong>der</strong> weniger offen geäußerten<br />
– Meinung zu sein, dass es eigentlich<br />
unter ihrer Würde ist, „nur“ Apotheker auszubilden<br />
anstatt die wissenschaftliche Elite<br />
von morgen. Als ob all das wertvolle Wissen<br />
später in <strong>der</strong> Apotheke nicht wirklich gebraucht<br />
würde.<br />
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es<br />
ist richtig und wichtig, dass die Pharmazie<br />
als eigenständiger Wissenschaftszweig<br />
besteht und dass hier akademische Erfolge<br />
und Höchstleistungen erbracht werden!<br />
Aber was sagt es über das Selbstverständnis<br />
dieser Wissenschaft aus, wenn ein nicht<br />
unerheblicher Teil <strong>der</strong> Lehrenden die Arbeit,<br />
die später ungefähr 80% <strong>der</strong> Absolventen<br />
aufnehmen werden, geringschätzt?<br />
Welchen Eindruck vom Wert ihrer zukünftigen<br />
Tätigkeit wird den Studenten vermittelt?<br />
Wie soll <strong>der</strong> Beruf des Apothekers vom<br />
Image des „Schubladenziehers“ wegkommen,<br />
das er allzu oft hat, wenn die (zukünftigen)<br />
Apotheker ihre Tätigkeit selbst nicht<br />
wirklich schätzen? Es schockiert mich, wenn<br />
in Umfragen – auch wenn diese selten repräsentativ<br />
sind – ungefähr drei Viertel <strong>der</strong><br />
Pharmaziestudierenden angeben, später<br />
nicht in <strong>der</strong> Apotheke arbeiten zu wollen.<br />
Dem Berufsstand und seinen Standesorganisationen<br />
sollte das Anlass zu tiefer Sorge<br />
sein.<br />
Wie soll die Apothekerschaft gegenüber <strong>der</strong><br />
Gesellschaft, <strong>der</strong> Politik und nicht zuletzt<br />
den Krankenkassen ihren – nicht nur pekuniären<br />
– Wert deutlich machen, wenn <strong>der</strong><br />
Berufsstand selbst von diesem Wert nicht<br />
überzeugt ist?<br />
Auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen<br />
Apothekerverbandes hat Dominique Jordan,<br />
<strong>der</strong> Präsident des Schweizerischen<br />
Apothekerverbands PharmaSuisse, gesagt:<br />
„Ich bin stolz, Apotheker zu sein.“ Ich kann<br />
mich an keine ähnliche Äußerung eines offiziellen<br />
Vertreters <strong>der</strong> deutschen Apotheker<br />
erinnern. Dabei würde ich mir wünschen,<br />
dass wir alle – Apothekerinnen und Apotheker,<br />
Berufspolitiker und Funktionäre<br />
und nicht zuletzt Professoren, Pharmaziestudierenden<br />
und PhiPs – uns eine Scheibe<br />
von dieser Haltung abschneiden und stolz<br />
sind auf unseren wun<strong>der</strong>schönen Beruf!<br />
Von Dr. Benjamin Wessinger, Apotheker,<br />
Redakteur <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> und Chefredakteur<br />
<strong>der</strong> Deutschen Apotheker Zeitung<br />
Sie sind völlig an<strong>der</strong>er Meinung? Auf unidaz.de können Sie dem Autor mal so richtig die Meinung sagen!<br />
Und auch alle an<strong>der</strong>en Artikel dieser <strong>UniDAZ</strong> kommentieren.
AUSSCHREIBUNG<br />
<strong>UniDAZ</strong><br />
Wissenschaftspreis<br />
I m Jahr 2012 schreibt die <strong>UniDAZ</strong> zum zweiten Mal den <strong>UniDAZ</strong>-Wissenschaftspreis<br />
aus. Mit diesem Preis soll eine herausragende studentische Arbeit<br />
ausgezeichnet werden, die im Rahmen des Pharmazie studiums (Wahlpflichtfach,<br />
Diplomarbeit, Tätigkeit als studentische Hilfskraft o.ä.) angefertigt<br />
wurde. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält eine 3-tägige Städtereise zur<br />
INTERPHARM in Hamburg (15. bis 17.03.2013), wo die Urkunde feierlich<br />
übergeben wird. Teilnahmeberechtigt sind alle Pharmaziestudentinnen und<br />
-studenten, <strong>der</strong>en wissenschaftliches Projekt im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen<br />
wird. Um sich für den Preis zu bewerben, schicken Sie Ihre Arbeit<br />
bis zum 30. November 2012 als Word-Dokument an wissenschaftspreis@<br />
unidaz.de. Unsere renommierte Fachjury wird die Arbeiten prüfen und den<br />
Preisträger küren. Die Siegerarbeit wird in <strong>der</strong> Deutschen Apotheker Zeitung<br />
veröffentlicht.<br />
FÜR DIE EINREICHUNG DER WETTBEWERBSBEITRÄGE GELTEN<br />
FOLGENDE FORMALE VORGABEN:<br />
GLIEDERUNG UND UMFANG<br />
Unter dem möglichst aussagekräftigen Titel sind neben dem einreichenden Hauptautor bzw. den Autoren auch <strong>der</strong> betreuende Hochschullehrer<br />
sowie das Institut zu nennen, an dem die Arbeit angefertigt wurde. Dem Wettbewerbsbeitrag ist ein zusammenfassen<strong>der</strong> Abstract<br />
voranzustellen. Der Wettbewerbsbeitrag ist durch Zwischenüberschriften zu glie<strong>der</strong>n und darf einen Gesamtumfang von 15.000 Zeichen<br />
(inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten. Darüber hinaus ist ein Verzeichnis <strong>der</strong> verwendeten Literatur beizufügen. Im Übrigen gelten die für<br />
wissenschaftliche Veröffentlichungen üblichen Standards.<br />
ABBILDUNGEN UND TABELLEN<br />
Zur Illustration des Beitrags sind Fotos, Graphiken, Tabellen o<strong>der</strong> Formelzeichnungen erwünscht (einzureichen als tif- bzw. jpg-Dateien<br />
mit einer Auflösung in Druckgröße von mindestens 400 dpi). Jede Abbildung benötigt eine erläuternde Bildlegende. Mit <strong>der</strong> Einreichung<br />
eigener Abbildungen räumt <strong>der</strong> Autor dem Deutschen Apotheker Verlag unwi<strong>der</strong>ruflich ein einfaches, übertragbares, zeitlich und räumlich<br />
unbeschränktes Recht zur Nutzung ganz o<strong>der</strong> in Teilen für alle Nutzungsarten in körperlicher und unkörperlicher Form ein, insbeson<strong>der</strong>e<br />
das Recht <strong>der</strong> Veröffentlichung, <strong>der</strong> Vervielfältigung und Verbreitung in allen Medien und sämtlichen Vertriebs- und Verbreitungskanälen.<br />
Mit <strong>der</strong> Einsendung frem<strong>der</strong> Abbildungen bestätigt <strong>der</strong> Verfasser, dass er über die Nutzungsrechte daran verfügen kann. Der Autor bestätigt<br />
weiterhin, dass die von ihm eingesandten Abbildungen frei von Rechten Dritter sind und dass Schutzrechte Dritter durch <strong>der</strong>en Nutzungen<br />
nicht verletzt werden. Etwaige Ansprüche Dritter erfüllt <strong>der</strong> Verfasser bzw. hält den Deutschen Apotheker Verlag davon frei.<br />
VITA<br />
Dem Wettbewerbsbeitrag ist ein kurzer Lebenslauf, ein Passfoto sowie eine Korrespondenzanschrift (Mail-Adresse) beizufügen.<br />
PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE<br />
PROF. DR. UTE WITTSTOCK<br />
Institut für Pharmazeutische Biologie<br />
TU Braunschweig<br />
PHARMAZEUTISCHE CHEMIE<br />
PROF. DR. STEFAN LAUFER<br />
Pharmazeutisches Institut<br />
Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie<br />
Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />
PHARMAZEUTISCHE TECHNOLOGIE UND BIOPHARMAZIE<br />
PROF. DR. CLAUS-MICHAEL LEHR<br />
Lehrstuhl für Biopharmazie und<br />
Pharmazeutische Technologie<br />
Universität des Saarlandes<br />
Saarbrücken<br />
PHARMAKOLOGIE<br />
PROF. DR. MED. THOMAS HERDEGEN<br />
Institut für Experimentelle<br />
und Klinische Pharmakologie<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
Kiel<br />
KLINISCHE PHARMAZIE<br />
PROF. DR. ULRICH JAEHDE<br />
Pharmazeutisches Institut<br />
Klinische Pharmazie<br />
Universität Bonn<br />
DIE <strong>UniDAZ</strong>–FACHJURY<br />
1987–1992 Pharmaziestudium in Greifswald<br />
1993–1996 Promotion in Greifswald<br />
1996–2006 Post-Doc in Kopenhagen (DK) und Jena<br />
seit 2006 Professorin in Braunschweig<br />
1980–1984 Pharmaziestudium in Regensburg<br />
1986–1989 Promotion in Regensburg und Frankfurt<br />
1990–1999 Tätigkeit in <strong>der</strong> pharm. Industrie<br />
1997 Habilitation in Mainz<br />
seit 1999 Professor in Tübingen<br />
1982–1987 Pharmaziestudium in Mainz und Hamburg<br />
1987–1991 Promotion in Leiden (NL)<br />
1991–1993 Post–Doc in Los Angeles (USA)<br />
und Leiden/Amsterdam (NL)<br />
1993–1995 Professor in Marburg<br />
seit 1995 Professor in Saarbrücken<br />
1979–1985 Medizinstudium in Würzburg und Wien<br />
1985 Promotion in Würzburg<br />
1985–1996 Wissenschaftliche Tätigkeiten in<br />
Tübingen, Heidelberg, Brisbane (AUS),<br />
New Haven (USA) und San Diego (USA)<br />
1993 Habilitation<br />
seit 1996 Professor in Kiel<br />
1980–1984 Pharmaziestudium in Berlin<br />
1986–1989 Promotion in Berlin und Nürnberg<br />
1989–1998 Wissenschaftliche Tätigkeiten in<br />
Leiden (NL) und Berlin<br />
seit 1999 Professor in Bonn
24 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 WISSENSCHAFT<br />
WISSENSCHAFT<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 25<br />
INTERPHARM<br />
BEI STUDENTEN<br />
SEHR BELIEBT<br />
Lassen auch Sie sich von <strong>der</strong><br />
Mischung aus Fortbildung und<br />
Party begeistern<br />
Als Deutschlands größter pharmazeutischer<br />
Fortbildungskongress setzt die<br />
INTERPHARM bereits seit Jahrzehnten<br />
Maßstäbe. Aus über 50 Vorträgen, Seminaren<br />
und Diskussionsrunden können die<br />
Teilnehmer ihr individuelles Fortbildungsprogramm<br />
zusammenstellen, das ihren<br />
persönlichen Interessen entspricht. Darüber<br />
hinaus bietet auch die dazugehörige<br />
Pharmazeutische Ausstellung mit bis zu<br />
100 Anbietern eine Fülle von Informationsund<br />
Austausch-Angeboten. Ein geselliges<br />
Rahmenprogramm mit Happy-Hour und<br />
INTERPHARM-Party runden die Veranstaltung<br />
ab und machen die INTERPHARM<br />
zu einem richtigen Fortbildungsfest. Feiern<br />
auch Sie mit!<br />
AKTUELLSTE INFOS AUS<br />
ERSTER HAND<br />
Seit 2004 findet die INTERPHARM einmal<br />
jährlich über je drei Tage an zentral und<br />
verkehrsgünstig gelegenen Standorten statt.<br />
Ich nächsten Jahr ist Hamburg an <strong>der</strong> Reihe.<br />
Vom 15. bis 17. März 2013 berichten hochkarätige<br />
Referenten aus allen Bereichen <strong>der</strong><br />
Pharmazie von den jeweils neuesten Erkenntnissen<br />
ihres Fachgebietes. Informieren<br />
Sie sich aus erster Hand über die Pharmakotherapie<br />
wichtiger Krankheiten und innovative<br />
Wirkstoffe, die gerade ihre Zulassung<br />
erhalten haben o<strong>der</strong> kurz davor stehen. Viele<br />
Studenten schätzen dabei die fachlich profunde<br />
und trotzdem kompakte Darstellung<br />
examensrelevanter Inhalte. Dabei gehört<br />
es zur guten Tradition <strong>der</strong> INTERPHARM,<br />
auch immer wie<strong>der</strong> einen Blick über den<br />
Tellerrand in benachbarte Fachdisziplinen<br />
zu werfen o<strong>der</strong> die Pharmazie aus <strong>der</strong> Perspektive<br />
von Nicht-Pharmazeuten betrachten<br />
zu lassen. Bereichernde Einblicke sind<br />
dabei für alle Beteiligten garantiert.<br />
AUCH DER SPASS KOMMT<br />
NICHT ZU KURZ<br />
Natürlich darf auf einer dreitägigen Fortbildungsveranstaltung<br />
auch <strong>der</strong> gesellige<br />
Aspekt nicht zu kurz kommen. So setzt <strong>der</strong><br />
Freitagabend mit <strong>der</strong> traditionellen Happy<br />
Hour den beliebten Schlusspunkt des ersten<br />
Fortbildungstages. Mit musikalischer<br />
Untermalung werden die Kongressbesucher<br />
in die Pharmazeutische Ausstellung geleitet,<br />
wo sich viele <strong>der</strong> Stände mit attraktiven<br />
Aktionen wie Gewinnspielen, kulinarischen<br />
Leckerbissen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en originellen Ideen<br />
präsentieren. Am Samstagabend lockt die<br />
große INTERPHARM-Party in attraktivem<br />
Ambiente mit einem üppigen Buffet, einer<br />
reichhaltigen Getränkeauswahl und fetziger<br />
Disco-Musik. In ausgelassener Stimmung<br />
plau<strong>der</strong>n, feiern und tanzen die Teilnehmer<br />
bis in die frühen Morgenstunden. Alle Studenten<br />
und PhiP, die jetzt Lust bekommen<br />
haben, beim großen Fortbildungsfest IN-<br />
TERPHARM dabei sein, dürfen sich zudem<br />
über einen Nachlass für 50% auf den regulären<br />
Eintrittspreis freuen. Für Gruppen ab<br />
10 Personen wird es sogar noch günstiger.<br />
Über Gruppenson<strong>der</strong>preise informiert Sie<br />
Frau Schulz (ischulz@dav-medien.de) ab<br />
Januar 2013. (zie)<br />
HEUTE SCHON VORMERKEN:<br />
Die nächste INTERPHARM findet<br />
vom 9. bis 11. März 2013<br />
in Frankfurt statt.<br />
Karten für die nächste INTERPHARM<br />
erhalten Sie ab Ende Januar 2013<br />
unter:<br />
Telefon 0711 / 25 82 - 259<br />
o<strong>der</strong> Fax 0711 / 25 82 - 390<br />
Gruppen ab 10 Teilnehmern<br />
wenden sich bitte an<br />
ischulz@dav-medien.de<br />
Fotos:<br />
Das wissenschaftliche Vortragsprogramm<br />
ist auch ideal zur Examensvorbereitung geeignet<br />
Die pharmazeutische Ausstellung bietet<br />
reichlich Gelegenheit zum Informieren, Ausprobieren<br />
und Einkaufen.<br />
Am Samstagabend lockt die INTER-<br />
PHARM-Party mit einem üppigen Buffet,<br />
einer reichhaltigen Getränkeauswahl und<br />
viel Musik.
26 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />
BERUFSSTART<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 27<br />
PRAKTISCHES JAHR IN DER PRIVILEGIERTEN ADLER APOTHEKE, HAMBURG<br />
BERATUNG UND BETREUUNG IN<br />
DER OFFIZIN UND IM PFLEGEHEIM<br />
Von ihrem abwechslungsreichen, spannenden und anspruchsvollen Praktikum in einer öffentlichen<br />
Apotheke berichtet Sophie Gottschling, die heute als Apothekerin in ihrer Ausbildungs-Apotheke arbei-<br />
tet. Unter an<strong>der</strong>em konnte sie während ihres PJs in einer Projektarbeit die Medikation <strong>der</strong> Bewohner<br />
einer Pflegeeinrichtung untersuchen.<br />
2006 begann ich mit meinem Pharmaziestudium<br />
in Bonn. Das Studium verging wie<br />
im Flug und bald musste ich mir Gedanken<br />
über das Praktische Jahr machen. Das tat<br />
ich sehr früh, da ich wusste: Meine Erfahrungen<br />
möchte ich in <strong>der</strong> Adler Apotheke<br />
in Hamburg sammeln, die ich – gebürtige<br />
Hamburgerin – als Kundin kannte. Ich<br />
wusste, dass ich dort viele Bereiche kennenlernen<br />
kann wie z.B. die Heimversorgung,<br />
die Sterilherstellung und eine Rezeptur, in<br />
<strong>der</strong> nicht nur Salben gerührt, son<strong>der</strong>n auch<br />
regelmäßig z.B. Kapseln und Augentropfen<br />
hergestellt werden. Hinzu kommt, dass die<br />
Offizin sehr stark frequentiert ist und die<br />
Pharmazeutische Betreuung und Beratung<br />
im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Somit hat man die<br />
Möglichkeit, in <strong>der</strong> kurzen Zeit viel zu lernen<br />
und zu erleben.<br />
Außerdem ist die Apotheke als „Akademische<br />
Ausbildungsapotheke“ bei <strong>der</strong> Apothekerkammer<br />
Hamburg akkreditiert, das<br />
heißt, sie erfüllt bestimmte Kriterien, die<br />
eine beson<strong>der</strong>s gute Betreuung <strong>der</strong> Praktikanten<br />
gewährleisten sollen.<br />
ALLER ANFANG IST SCHWER<br />
In <strong>der</strong> Einarbeitungszeit lief ich mit den Kollegen<br />
mit und lernte so mit <strong>der</strong> Kasse und<br />
den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden umzugehen.<br />
Nach zwei Wochen durfte ich dann alleine<br />
starten. In <strong>der</strong> Uni lernt man viel über die<br />
pharmazeutische Betreuung und die Beratung<br />
<strong>der</strong> Kunden. Dieser Aspekt war für<br />
mich auch sehr wichtig und so versuchte ich<br />
mein Bestes zu geben. Wären da doch bloß<br />
nicht <strong>der</strong> Computer und die Rabattverträge,<br />
die Handelsnamen, die Lieferverträge bei Inkontinenzartikeln<br />
und, und, und. Das Tolle<br />
war, dass ich immer eine große Anzahl netter<br />
Kollegen um mich hatte, die ich alles fragen<br />
konnte. Zudem gab es für die Pharmazeuten<br />
im Praktikum eine ganze Bandbreite an internen<br />
Schulungen, die Kollegen organisierten,<br />
wenn wir Interesse daran hatten.<br />
Beide Fotos: Adler Apotheke Hamburg<br />
AKKREDITIERTE<br />
AUSBILDUNGS APOTHEKEN<br />
Alle öffentlichen Apotheken in<br />
Deutschland dürfen PhiPs ausbilden.<br />
In einigen Bundeslän<strong>der</strong>n bzw.<br />
Kammerbezirken gibt es neuerdings<br />
„Siegel“ für Apotheken, die sich beson<strong>der</strong>s<br />
in <strong>der</strong> Ausbildung engagieren.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen beispielsweise<br />
an Schulungen, Ausstattung,<br />
Ausbildungsinhalte und auch Struktur<br />
<strong>der</strong> Apotheke sollen eine beson<strong>der</strong>s<br />
hochqualifizierte Ausbildung<br />
gewährleisten. In Baden-Württemberg<br />
und Hamburg gibt es die Akkreditierung<br />
zur „Akademischen<br />
Ausbildungsapotheke“. Im Kammerbezirk<br />
Westfalen Lippe gibt es in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Uni Münster<br />
die „Ausbildungsapotheke NRW“.<br />
Infos über die gefor<strong>der</strong>ten Kriterien<br />
und Listen <strong>der</strong> akkreditierten Apotheken<br />
finden sich auf den Websites<br />
<strong>der</strong> entsprechenden Apothekerkammern.<br />
(wes)<br />
Ich hatte mich dafür entschieden das gesamte<br />
praktische Jahr in <strong>der</strong> Adler Apotheke zu<br />
verbringen. Die Stationen, die ich während<br />
des Jahrs durchlaufen habe, waren die Heimabteilung,<br />
die Rezeptur und die Offizin. Zusätzlich<br />
wurde mir die Möglichkeit geboten,<br />
gemeinsam mit einer erfahrenen, sehr netten<br />
Kollegin ein Projekt in einem Heim zu gestalten<br />
und durchzuführen. Im Rahmen dieser<br />
Projektarbeit haben wir die Medikationen<br />
<strong>der</strong> Bewohner zweier Hamburger Pflegeeinrichtungen<br />
unter die Lupe genommen.<br />
MEDIKATIONSPROFILE UND INTER-<br />
AKTIONSCHECK<br />
Nach Anmeldung und Beschreibung des<br />
Projektes in <strong>der</strong> Pflegeeinrichtung folgte<br />
eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />
den Medikationsprofilen <strong>der</strong> Bewohner. Da<br />
auch überprüft werden sollte, ob die Medikamente<br />
eine entsprechende Indikation<br />
hatten, wurden die Diagnosen hinzugezogen.<br />
Es folgte ein ausführlicher Interaktionscheck.<br />
Ziel dieses Projektes war es, auf<br />
individuelle Parameter <strong>der</strong> Patienten einzugehen<br />
und mit Hilfe <strong>der</strong> Erkenntnisse mögliche<br />
Interaktionen zwischen den verordneten<br />
Arzneimitteln zu vermeiden. Dazu<br />
wurden, natürlich mit dem Einverständnis<br />
des Pflegepersonals und <strong>der</strong> Bewohner,<br />
intensive Gespräche geführt. Dabei ging es<br />
neben <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Therapietreue<br />
(Compliance) <strong>der</strong> Bewohner auch um die<br />
Ermittlung Medikamenten-spezifischer unerwünschter<br />
Arzneimittelwirkungen, um<br />
diese anschließend mit Hilfe des Arztes zu<br />
beheben. Ein Schwerpunkt lag dabei auf<br />
anticholinergen Wirkungen und erhöhter<br />
Sturzgefahr durch diverse Medikamente,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Pharmaka mit Wirkung auf<br />
das zentrale Nervensystem wie z.B Citalopram,<br />
Risperidon, Melperon, Pipamperon<br />
und viele mehr, die in <strong>der</strong> Geriatrie häufig<br />
verordnet werden. Ein weiteres Ziel war<br />
es, eventuell überflüssige o<strong>der</strong> nicht mehr<br />
benötigte Medikamente sowie ungeeignete<br />
Arzneiformen zu ermitteln. Solche ungeeignete<br />
Arzneiformen waren beson<strong>der</strong>s im<br />
Wachkoma-Bereich zu finden. Zu ihnen<br />
zählten retardierte Arzneiformen o<strong>der</strong> Tabletten<br />
mit einem magensaftresistenten<br />
Überzug wie Omeprazol, welche gemörsert<br />
über die PEG-Sonde (PEG = perkutane endoskopische<br />
Gastrostomie, eine Sonde, die<br />
durch die Bauchhaut in den Magen führt<br />
und zur Ernährung und Arzneimittelgabe<br />
dient) verabreicht wurden. Auf <strong>der</strong> Wachkoma-Station<br />
haben wir die Medikationspläne<br />
von etwa 30 Bewohnern auf Sondengängigkeit<br />
überprüft. Dabei wurde bei jedem Plan<br />
mindestens eine ungeeignete Arzneiform<br />
entdeckt. In Gesprächen mit dem zuständigen<br />
Arzt und dem Pflegepersonal konnten<br />
wir auf die Probleme aufmerksam machen<br />
und zahlreiche Verbesserungen in <strong>der</strong> Versorgung<br />
erreichen.<br />
In an<strong>der</strong>en Wohnbereichen habe ich –<br />
nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen<br />
Pflegepersonal – dann auch Gespräche<br />
mit etwa 25 Bewohnern geführt. Wichtig<br />
waren im Vorfeld gezielte Hinweise zum<br />
gesundheitlichen Zustand zu erlangen, um<br />
gezielte Fragen stellen zu können. Bei einigen<br />
Bewohnern wurde ich so auch auf Com-<br />
pliance-Probleme aufmerksam, wie bei dem<br />
Herrn, <strong>der</strong> in einem Versteck 16 nicht eingenommene<br />
Tabletten gebunkert hatte.<br />
In meinem Praktischen Jahr habe ich<br />
sehr viel gelernt und mit <strong>der</strong> Zeit auch in<br />
<strong>der</strong> Offizin eine immer größere Sicherheit<br />
bei <strong>der</strong> Beratung und Betreuung <strong>der</strong> Kunden<br />
gewonnen, auch dank <strong>der</strong> stetigen Unterstützung<br />
meiner Kollegen. Insgesamt hat<br />
es mir in meinem Praktischen Jahr so gut<br />
gefallen, dass ich nach dem Dritten Staatsexamen<br />
als Apothekerin in <strong>der</strong> Adler Apotheke<br />
geblieben bin.<br />
Von Sophie Gottschling, Apothekerin in<br />
Hamburg<br />
Weitere Tipps zum PJ und Informationen<br />
zu den Rechten und Pflichten eines<br />
PhiPs finden sich in <strong>der</strong> <strong>UniDAZ</strong> 1/2011 im<br />
Artikel „Es gibt ein Leben nach dem Studium“.<br />
Auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> Privilegierten Adler<br />
Apotheke Hamburg (www.adler-apotheke-hh.de)<br />
berichten zwei PhiPs in Podcasts<br />
über ihr Praktikum.<br />
PJ IN DER APOTHEKE<br />
Alle angehenden Apotheker müssen<br />
mindestens sechs Monate ihres<br />
Praktischen Jahrs in einer öffentlichen<br />
Apotheke machen. Entsprechend<br />
groß kann – vor allem in<br />
Städten mit einem Pharmazeutischen<br />
Institut – <strong>der</strong> Andrang bei<br />
Apotheken sein, die sich einen guten<br />
Ruf in <strong>der</strong> Ausbildung erworben<br />
haben. Es kann also durchaus sinnvoll<br />
sein, sich schon im 5. o<strong>der</strong> 6.<br />
Semester um einen Praktikumsplatz<br />
zu kümmern. (wes)
Foto: Fotolia<br />
28 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />
BERUFSSTART<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 29<br />
ARBEITSRECHT (NICHT NUR) FÜRS PJ<br />
VOM HÖRSAAL IN DEN<br />
APOTHEKENALLTAG<br />
Einen großen Berg an Fachwis-<br />
sen bringt <strong>der</strong> pharmazeutische<br />
Nachwuchs mit ins Praktische<br />
Jahr und das erste „richtige“<br />
Arbeitsverhältnis – und ist<br />
dann oft zunächst mit gänzlich<br />
an<strong>der</strong>en Fragen konfrontiert:<br />
Worauf muss ich beim Arbeits-<br />
vertrag achten? Muss ich Not-<br />
dienste übernehmen und wenn<br />
ja, wie oft und mit welcher<br />
Vergütung? Wie sieht es mit <strong>der</strong><br />
Probezeit und Kündigungsfris-<br />
ten aus?<br />
Ein Interview mit ADEXA-<br />
Rechtsexpertin Minou Hansen.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Wie gut sind Pharmaziestudierende<br />
durch ihr Studium auf arbeitsrechtliche<br />
Knackpunkte im Praktischen Jahr<br />
und im nachfolgenden Apothekenalltag<br />
vorbereitet?<br />
Hansen: Das kann ganz unterschiedlich<br />
sein: Die Studierenden, die vor dem Pharmaziestudium<br />
entwe<strong>der</strong> schon eine Ausbildung<br />
gemacht haben o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en<br />
Berufen tätig waren, haben einen Einblick<br />
und eine Idee davon, welche arbeitsrechtlichen<br />
Fragestellungen auf sie zukommen<br />
könnten. Für alle Übrigen gilt, dass im Studium<br />
selber keine Vorbereitung auf die arbeitsrechtlichen<br />
Fragestellungen stattfinden<br />
kann, denn dafür ist schlichtweg keine<br />
Zeit. Im Rahmen <strong>der</strong> Begleitenden Unterrichtsveranstaltungen<br />
wie<strong>der</strong>um wird dies<br />
bei vielen Apothekerkammern nachgeholt<br />
und sowohl mit betriebswirtschaftlichen als<br />
auch arbeitsrechtlichen Unterrichtseinheiten<br />
ergänzt.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: …und wie ist <strong>der</strong> Infostand bezüglich<br />
<strong>der</strong> Vergütung des PJ und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
tariflichen Ansprüche?<br />
Hansen: Zumindest in Bezug auf die Vergütung<br />
im PJ wissen die Pharmaziestudierenden<br />
in den höheren Semestern vielfach<br />
Bescheid. Zu <strong>der</strong> Frage, wie es dann später<br />
weiter geht, können wir den Studierenden<br />
Informationen geben und sie mit den aktuellen<br />
Tarifverträgen versorgen. Gerade bei<br />
<strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Vergütung gibt es ein paar<br />
Kniffe für die Formulierung im Arbeitsvertrag,<br />
mit denen man sich einigen zukünftigen<br />
Ärger ersparen kann. Die weiteren tariflichen<br />
Ansprüche und auch die späteren<br />
Pflichten, wie etwa die Pflicht, Notdienste<br />
zu leisten, sind den meisten im Detail eher<br />
unbekannt.<br />
Viele Informationen sollte man am besten<br />
schon vor Unterschrift des Vertrags zum<br />
PJ kennen. Deshalb bieten wir in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Deutschen Apotheker-<br />
und Ärztebank eine kostenlose Infoveranstaltung<br />
speziell für Pharmaziestudierende<br />
im 7. o<strong>der</strong> 8. Semester an.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Welche Fragen werden Ihnen von<br />
den Studierenden beson<strong>der</strong>s häufig gestellt?<br />
Hansen: Wichtig ist den Studierenden die<br />
Frage nach <strong>der</strong> Wirksamkeit von mündlichen<br />
Arbeitsverträgen, die Berechnung von<br />
Teilzeitgehältern und auch die Verpflichtung<br />
zum Ableisten von Notdiensten. Auch Fragen<br />
zum richtigen Verhalten bei einer Kündigung<br />
und den Voraussetzungen des Kündigungsschutzgesetzes<br />
werden thematisiert.<br />
Für einige Studierende mit Berufserfahrung<br />
stellt sich auch die Frage nach <strong>der</strong><br />
Anrechnung bei den Berufsjahren. Eine<br />
Studentin hatte zum Beispiel schon eine<br />
abgeschlossene Ausbildung als PTA. Diese<br />
Ausbildung und auch eine mögliche Be-<br />
rufstätigkeit werden allerdings nicht automatisch<br />
auf die Berufsjahre angerechnet.<br />
An<strong>der</strong>s hingegen bei Doktoranden. Diese<br />
können zum Beispiel ihre an pharmazeutischen<br />
Instituten verbrachten Zeiten auf die<br />
Berufsjahre anrechnen und würden dann<br />
nicht mit dem Gehalt für das erste Berufsjahr,<br />
son<strong>der</strong>n schon in <strong>der</strong> zweiten Gehaltsstufe<br />
starten. Aber auch <strong>der</strong> Studentin mit<br />
<strong>der</strong> PTA-Ausbildung kann ich den Tipp geben,<br />
diese Vorkenntnisse als beson<strong>der</strong>en<br />
Pluspunkt in die Gehaltsverhandlungen<br />
einzubringen.<br />
Ganz wichtig ist auch immer die Frage,<br />
wie man sich am besten verhält, wenn man<br />
tatsächlich einen Arbeitsvertrag vorgelegt<br />
bekommt. Das erste Stichwort ist für mich<br />
<strong>der</strong> schriftliche Arbeitsvertrag: Zwar ist<br />
auch ein mündlicher Arbeitsvertrag wirksam;<br />
ich empfehle aber immer, auf einem<br />
schriftlichen Vertrag zu bestehen, weil man<br />
nur auf diesem Weg Klarheit über alle vereinbarten<br />
Klauseln bekommt und diese im<br />
Zweifelsfall auch beweisen kann.<br />
Meine zweite dringende Bitte an die angehenden<br />
Pharmazeuten ist dann, diesen<br />
Vertrag nicht vor Ort zu unterschreiben,<br />
son<strong>der</strong>n ihn mitzunehmen und zu Hause<br />
noch einmal in Ruhe durchzulesen. Alles,<br />
was man nicht gleich versteht o<strong>der</strong> womit<br />
man vielleicht nicht einverstanden ist, sollte<br />
man sich markieren und dann noch einmal<br />
mit dem zukünftigen Arbeitgeber bespre-<br />
ADEXA – DIE APOTHEKEN-<br />
GEWERKSCHAFT IM<br />
KURZPORTRÄT<br />
ADEXA ist die Gewerkschaft für alle<br />
Berufsgruppen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Apotheke – auch für Auszubildende,<br />
Praktikant/-innen, Schüler/innen,<br />
Pharmaziestudierende<br />
und PhiP. Sie ist die einzige Tarifvertretung<br />
auf Arbeitnehmerseite<br />
und verhandelt mit den Arbeitgeberorganisationen<br />
die Gehälter<br />
und Rahmen bedingungen <strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse.<br />
Außerdem vertritt<br />
ADEXA die Interessen <strong>der</strong> rund<br />
131.000 Apothekenangestellten in<br />
<strong>der</strong> Berufs- und Gesundheitspolitik<br />
und bietet ihren Mitglie<strong>der</strong>n beruflichen<br />
Rechtsschutz.<br />
Im ADEXA-Referat Schulen & Unis<br />
ist Rechtsanwältin Minou Hansen<br />
Ansprechpartnerin für die Fachschaften.<br />
Kontakt: m.hansen@<br />
adexa-online.de<br />
Weitere Infos unter www.adexaonline.de/ausbildung-studium/<br />
studierende-phip/<br />
Foto: Fotolia
30 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />
BERUFSSTART<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 31<br />
chen. Damit präsentiere ich mich als verantwortungsbewusster<br />
Vertragspartner, <strong>der</strong><br />
sich auch gegenüber einem Kunden souverän<br />
und informiert verhalten wird. Und ich<br />
stelle sicher, dass ich Klarheit über meine<br />
Rechte und Pflichten habe, um mich dann<br />
meinen eigentlichen Aufgaben im Apothekenbetrieb<br />
zu widmen.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Welche Beratungsmöglickeiten<br />
und Hilfestellungen gibt es jenseits dieser<br />
Veranstaltungen?<br />
Hansen: Die Studierenden können sich<br />
mittlerweile viele und auch fundierte Informationen<br />
im Internet verschaffen. Aktuelle<br />
Gehaltstarifverträge sowie Interessantes<br />
rund um das Praktische Jahr findet<br />
man zum Beispiel auf <strong>der</strong> Homepage www.<br />
adexa-online.de. Aber auch die Landesapothekerkammern<br />
stehen den Pharmazeuten<br />
im Praktikum bei Problemen mit Rat und<br />
Tat zur Seite.<br />
ROBERT LIEBNER<br />
PHARM. TECHNOLOGIE MÜNCHEN<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Das Wissen um die eigenen Ansprüche<br />
ist die eine Sache, aber in <strong>der</strong> Praxis<br />
hapert es doch häufig daran, diese auch<br />
durchzusetzen. Was können Sie hier an<br />
Hilfestellung geben?<br />
Hansen: Da haben Sie Recht! Deshalb ist<br />
unsere Infoveranstaltung auch so aufgebaut,<br />
dass es nicht nur einen rechtlichen Teil, son<strong>der</strong>n<br />
auch den Baustein „Kommunikation“<br />
gibt. Da es in <strong>der</strong> Apotheke um ein „Miteinan<strong>der</strong>“<br />
und nicht um ein „Gegeneinan<strong>der</strong>“<br />
geht, muss man lernen, seine Wünsche und<br />
Bedürfnisse so zu formulieren, dass <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
sich auch darauf einlassen kann.<br />
Für die Studierenden liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />
auf Tipps für das Bewerbungsgespräch,<br />
es gibt aber auch Hilfestellung für<br />
spätere Vertragsverhandlungen.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Welche abschließende Empfehlung<br />
haben Sie für die Pharmaziestudierenden?<br />
Hansen: Ich bin immer ganz beeindruckt,<br />
Doktoranden<br />
stellen sich vor<br />
WAS MACHT<br />
MEIN ASSI?<br />
Mein Name ist Robert Liebner und ich bin 27 Jahre alt. Angefangen<br />
hat alles 2005 mit einem Pharmaziestudium an <strong>der</strong> Uni Leipzig. Seit<br />
Beginn 2011 promoviere ich in <strong>der</strong> pharmazeutischen Technologie<br />
an <strong>der</strong> LMU München im Arbeitskreis von Prof. Dr. G. Winter.<br />
Zu meinen Aufgaben am Institut gehört unter an<strong>der</strong>em die Betreuung<br />
<strong>der</strong> Studenten <strong>der</strong> höheren Semester im pharmazeutisch<br />
technologischen Praktikum, Station disperse Arzneiformen. Dabei<br />
wird das Interesse <strong>der</strong> Studenten an <strong>der</strong> pharmazeutischen Technologie<br />
am meisten bei <strong>der</strong> Herstellung von Brummgelen o<strong>der</strong> Albumin-basierten<br />
Nanopartikeln geweckt. Nebenher versuche ich, den<br />
Studenten in Seminaren die Grundlagen <strong>der</strong> Rheologie zu erklären<br />
und warum z.B. ein Wasserläufer auf einem See laufen kann.<br />
In meiner Doktorarbeit befasse ich mich mit Protein-Polymer-<br />
Konjugaten. Der Hintergrund <strong>der</strong> chemischen Modifikation von<br />
therapeutischen Proteinen basiert auf <strong>der</strong> kurzen Halbwertszeit<br />
mancher Klassen von Proteinarzneistoffen wie z.B. Zytokinen, Antikörperfragmenten<br />
o<strong>der</strong> Hormonrezeptorantagonisten, welche in<br />
<strong>der</strong> Therapie von Hepatitis C, Rheumatischer Arthritis o<strong>der</strong> Akromegalie<br />
eingesetzt werden. Durch die Kopplung <strong>der</strong> Proteine an<br />
mit welcher Energie sich die Hörsäle auch<br />
nach einem langen Unitag zu unserer Infoveranstaltung<br />
füllen. Ich wünsche mir, dass<br />
die zukünftigen Apothekerinnen und Apotheker<br />
diese Energie und Begeisterung für<br />
ihren Beruf in den Arbeitsalltag hinüberretten<br />
können. Auch wenn dieser später<br />
durch Einiges an Bürokratie und politische<br />
Ärgernisse beeinträchtigt ist, haben sie einen<br />
wichtigen und erfüllenden Beruf gewählt.<br />
Bei <strong>der</strong> Wahl gerade des ersten Arbeitsplatzes<br />
kann es auch sinnvoll sein, nicht nur<br />
auf die wirtschaftlichen Bedingungen zu<br />
achten, son<strong>der</strong>n auch darauf, wie viel zum<br />
Beispiel an Fortbildungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
für die Mitarbeiter<br />
geboten wird.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Frau Hansen, vielen Dank für das<br />
Interview<br />
Fragen: Dr. Sigrid Joachimsthaler<br />
biokompatible Polymere kann die Zirkulationszeit nach parenteraler<br />
Applikation deutlich erhöht werden. Das hat am Ende Vorteile<br />
für den Patienten, da dieser in längeren Intervallen therapiert werden<br />
kann.<br />
Bis zur finalen Formulierung des Arzneistoffes vergeht viel Zeit,<br />
da das Konjugat synthetisiert, über entsprechende Chromatographie-Methoden<br />
aufgereinigt und in den jeweiligen Formulierungspuffer<br />
gebracht werden muss und dort möglichst stabil über einen<br />
langen Zeitraum auch unter künstlich erzeugten Stress zu bleiben.<br />
Klassische Parameter für die Stabilität sind u.a. die Beibehaltung <strong>der</strong><br />
Sekundärstruktur des Proteins (messbar mit einem Fourier-Transform-Infrarotspektrometer)<br />
<strong>der</strong> Bildung von Aggregaten (messbar<br />
mit Size Exclusion Chromatography, Dynamic Light Scattering,<br />
Light Obscuration, Micro-Flow Imaging und vielen mehr), seiner<br />
Restaktivität (messbar in vitro über Surface Plasmon Resonance,<br />
Microscale Thermophoresis o<strong>der</strong> enzymatischen Assays und in<br />
vivo über verschiedene Tiermodelle). Dabei lernt man nie aus und<br />
kann sich ein sehr großes Wissen über etablierte, aber auch neue<br />
und innovative Analysemethoden, aneignen. Hierbei arbeiten wir<br />
eng mit industriellen Kooperationspartnern zusammen, um eine<br />
schnellstmögliche Umsetzung dieser Studien zu gewährleisten. Dabei<br />
profitiert man auch von den Einblicken in industrielle Abläufe.<br />
Auf Kongressen und Work Shops bekommt man als Doktorand die<br />
Möglichkeit, in Form von Postern und Vorträgen seine Arbeit auch<br />
internationalem Publikum vorzustellen.<br />
Nach dem Abitur begann ich meine pharmazeutische Ausbildung<br />
als PTA an <strong>der</strong> Würzburger Berufsfachschule (1983–<br />
1985) und arbeitete ein Jahr in einer öffentlichen Apotheke. Darauf<br />
folgte mein Pharmaziestudium (1987–1992) an <strong>der</strong> Julius-Maximilians-Universität<br />
in Würzburg. Die nächsten Jahre waren sehr geprägt<br />
durch Familie und <strong>der</strong> Geburt meiner 3 Kin<strong>der</strong>n (1992–1997).<br />
Jedoch war ich auch während dieser Zeit regelmäßig als Urlaubsvertretung<br />
in diversen Apotheken tätig. Im Anschluss daran arbeitete<br />
ich in Teilzeit wie<strong>der</strong> in einer öffentlichen Apotheke. Schon während<br />
meines Studiums reifte in mir <strong>der</strong> Gedanke, nicht ausschließlich hinter<br />
dem HV-Tisch zu stehen. Geprägt durch die positiven Erinnerungen<br />
an meine PTA-Schulzeit, kam mir die Idee, die Pharmazie<br />
und den Lehrberuf miteinan<strong>der</strong> zu verbinden. Durch eine glückliche<br />
Fügung suchte die Ludwig-Erhard-Berufsschule in Schweinfurt, an<br />
T5 JobMesse<br />
Top-Jobs<br />
Ð Naturwissenschaftler (m/w)<br />
Ð Naturwissenschaftliche<br />
Ingenieure (m/w)<br />
Ð Technische Assistenten (m/w)<br />
PHARMAZEUTISCHE KARRIEREN<br />
HEIKE GRAETZ,<br />
APOTHEKERIN AN<br />
DER PKA- UND PTA-SCHULE<br />
IN SCHWEINFURT<br />
<strong>der</strong> Pharmazeutisch-kaufmännische-Angestellte ausgebildet werden,<br />
gerade zu dieser Zeit eine Lehrkraft. So begann ich dort im September<br />
2002 mit <strong>der</strong> Ausbildung von PKA-Schülerinnen. Es handelt sich<br />
um eine duale Ausbildung, die sowohl im Betrieb als auch in <strong>der</strong> Berufsschule<br />
stattfindet. Ich unterrichte das Fach Arznei- und Warenkunde<br />
und vermittle den Schülerinnen (manchmal auch Schülern)<br />
Wichtiges aus dem Apothekenalltag bezüglich: Arzneimitteln, Pflanzenschutz,<br />
Kosmetik, Ernährung, Verbandstoffe/Medizinprodukte<br />
und auch die gesetzlichen Grundlagen <strong>der</strong> Apotheke. Der Kontakt<br />
zu jungen Menschen ist ausgesprochen spannend und gleichzeitig interessant.<br />
Natürlich lassen sich die familienfreundlichen Arbeitszeiten<br />
und die Ferienregelung sehr gut mit einer Familie kombinieren.<br />
Seit September 2011 bin ich nun auch an einer Schweinfurter PTA-<br />
Berufsfachschule angestellt und unterrichte dort Galenik, Gesetzeskunde,<br />
Ernährungslehre und Körperpflegekunde. Ein Wochentag ist<br />
allerdings nach wie vor belegt durch die Tätigkeit in einer Apotheke,<br />
in <strong>der</strong> ich bereits PTA-Praktikantin und auch später wie<strong>der</strong> als Pharmazie-Praktikantin<br />
war, denn <strong>der</strong> Bezug zur Praxis ist absolut wichtig,<br />
beson<strong>der</strong>s in Zeiten, in denen sich Vorschriften und Verträge teilweise<br />
vierteljährlich än<strong>der</strong>n. So bleibe ich immer am Ball und kann<br />
die Schülerinnen immer auf dem aktuellsten Stand unterrichten. Und<br />
„ein bisschen“ Apotheke ist ja ausgesprochen schön, insbeson<strong>der</strong>e die<br />
netten Kunden und die lieben Kollegen!<br />
Hamburg, 23.10.2012 + München, 21.11.2012<br />
Top-Unternehmen<br />
Auszug <strong>der</strong> Aussteller in Hamburg und/o<strong>der</strong> München<br />
Berlin-Chemie, Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />
Chemgineering Business Design, Evonik,<br />
Expert Pharma Service, Fresenius Gruppe,<br />
G. Pohl Boskamp, Hays, Heine Optotechnik,<br />
Hochschule Fresenius, G. Pohl-Boskamp, MARVECS,<br />
medac, MKM, Munich Business School, Nordmark,<br />
Olympus, Pharma Concept (S)olutions, Pharmexx,<br />
Philips, Quintiles, ratiopharm, Sanofi, sellxpert,<br />
SHIMADZU, Siemens, Söring, TAD Pharma, ...<br />
Anmeldung und weitere Infos unter<br />
www.T5-JobMesse.de
32 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012<br />
„EILIGE ARZNEIMITTEL“<br />
WIE FUNKTIONIERT<br />
EIGENTLICH DER<br />
PHARMAGROSSHANDEL?<br />
Jeden Morgen stehen sie schon im Eingangsflur<br />
<strong>der</strong> Apotheken und sind voll<br />
gepackt mit Medikamenten, die Kisten des<br />
Pharmagroßhändlers, die über Nacht geliefert<br />
wurden. Jetzt werden sie von <strong>der</strong> PKA<br />
freundlich empfangen, geöffnet, ausgepackt<br />
und <strong>der</strong> Inhalt abgescannt, gründlich begutachtet<br />
und schließlich eingeräumt. Doch<br />
wie finden die Kisten eigentlich den Weg in<br />
die Apotheke? Wer bringt sie dorthin? Und<br />
woher weiß die Kiste, welche Medikamente<br />
in <strong>der</strong> Apotheke fehlen?<br />
Dahinter steckt <strong>der</strong> pharmazeutische<br />
Großhandel, einer <strong>der</strong> wichtigsten Partner<br />
<strong>der</strong> Apotheken und das Bindeglied zwischen<br />
Apotheke und Herstellern. Ein Pharmagroßhändler<br />
handelt mit pharmazeutischen<br />
Produkten und ist damit Teil des<br />
Gesundheitssystems. Er dient <strong>der</strong> gesetzlich<br />
BERUFSSTART<br />
gefor<strong>der</strong>ten sicheren Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
mit Arzneimitteln. Zu seinen Aufgaben<br />
gehören nach dem Arzneimittelgesetz<br />
die Beschaffung, Lagerung, Abgabe und<br />
Ausfuhr von Arzneimitteln (AMG, § 4 (22)),<br />
um die Apotheken zu versorgen. Alle Großhändler<br />
sind im Bundesverband des Pharmazeutischen<br />
Großhandels PHAGRO e.V.<br />
organisiert.<br />
Ein Besuch in Bad Kreuznach bringt<br />
noch mehr Licht ins Dunkel. Hier steht<br />
ein Vertriebszentrum des Großhändlers<br />
Phoenix, mit 21 Vertriebszentren, die<br />
über 10.000 Apotheken beliefern, nach eigenen<br />
Angaben Marktführer in Deutschland.<br />
Die meisten Apotheken in Deutschland<br />
werden dreimal täglich, morgens, mittags<br />
und abends, beliefert. Das sorgt für eine<br />
schnelle und zuverlässige Arzneimittelbelieferung,<br />
wie sie nicht nur vom Gesetzgeber<br />
vorgeschrieben ist, son<strong>der</strong>n auch von<br />
den Kunden <strong>der</strong> öffentlichen Apotheke geschätzt<br />
wird. Die Frachtführer <strong>der</strong> transmed,<br />
die die Kisten in die Apotheke bringen,<br />
sind dabei aber nur das letzte Glied<br />
in einer langen Kette von logistischen Prozessen<br />
einer Bestellung. Bei Phoenix arbeiten<br />
auch zahlreiche Lagerarbeiter, Telefonistinnen,<br />
PTAs, Kaufleute für Groß- und<br />
Außenhandel, Fachkräfte für Lagerlogistik<br />
und, und, und. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Angestellten trägt<br />
seinen Teil zu einer sicheren und effizienten<br />
Lieferung bei.<br />
„LOS GEHT`S!“<br />
Häufig beginnt eine Bestellung mit einem<br />
Anruf <strong>der</strong> Apotheke beim Pharmagroßhan-<br />
Alle Fotos: Phoenix Pharmahandel<br />
del. Das Telefon steht bei täglich 2.500 Anrufen im Vertriebszentrum<br />
Bad Kreuznach nie still. Montags ist beson<strong>der</strong>s viel los, denn<br />
nach einem relativ ruhigen Wochenende beginnt die neue Woche<br />
mit vielen dringenden Anfor<strong>der</strong>ungen. Oft erkundigt sich <strong>der</strong> Anrufende<br />
nach einem ganz bestimmten Medikament, das ganz sicher<br />
Teil <strong>der</strong> Sendung werden soll o<strong>der</strong> noch kurzfristig bestellt werden<br />
muss. Die eigentliche Bestellung kommt in <strong>der</strong> Regel digital beim<br />
Großhändler an und wird dann vom Computer bearbeitet.<br />
Auch in Zeiten des Computers wird vom einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Apotheker noch die komplette Bestellung mündlich mit Pharmazentralnummer<br />
(PZN) und Stückzahl durchgegeben. Dann dauert<br />
es an dieser Stelle etwas länger, aber nach Eingabe <strong>der</strong> Daten wird<br />
auch dieser Auftrag zügig bearbeitet und umgesetzt. Vom Bestelleingang<br />
bis zur Übergabe <strong>der</strong> Kisten an die Fahrer vergehen durchschnittlich<br />
nicht mehr als 45 Minuten!<br />
Die Mitarbeiter am Telefon sind auch Berater bei ganz speziellen<br />
Fragestellungen, sie kennen das gesamte Sortiment und können<br />
dem Apothekenangestellten in <strong>der</strong> Regel schnell und kompetent weiterhelfen.<br />
An den insgesamt 13 Arbeitsplätzen werden Bestellungen<br />
mit einem Gesamtgewicht von rund 25.000 Kilo bearbeitet – und das<br />
jeden Tag.<br />
Nach <strong>der</strong> Auftragszusammenstellung geht es in <strong>der</strong> Lagerhalle<br />
weiter: Je nach Umfang <strong>der</strong> kalkulierten Lieferung entscheidet <strong>der</strong><br />
Rechner am sogenannten „I-Punkt“ zwischen <strong>der</strong> großen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
kleinen Kiste. Mit den kleineren Wannen kann Raum gespart werden,<br />
wenn es sich nur um eine wenig umfangreiche Bestellung handelt,<br />
in die großen Wannen passen auch große Bestellungen. Die<br />
am I-Punkt gedruckten Rechnungen und Lieferscheine werden vom<br />
System nach Touren vorsortiert und mit Hilfe <strong>der</strong> Belegeinwurfmaschine<br />
<strong>der</strong> Kiste zugeführt.<br />
Eine Zielsteuerung per Strichcode sorgt nun dafür, dass jede Auftragskiste<br />
an allen Stationen im rund 6.500 Quadratmeter großen<br />
Lager ausgeschleust wird, an denen Ware kommissioniert werden<br />
muss. Rund zwei Drittel aller Aufträge werden von zwei Hochleistungs-Kommissionierautomaten<br />
abgearbeitet. Die Auftragskisten<br />
durchlaufen die Automaten und werden dabei in Windeseile maschinell<br />
mit den bestellten Artikeln bestückt. Der Rest wird manuell<br />
kommissioniert. Das ist immer dann <strong>der</strong> Fall, wenn es sich um zerbrechliche<br />
Ware handelt o<strong>der</strong> um Verpackungen, die den Kommissionierautomaten<br />
nicht unbeschadet verlassen würden, da <strong>der</strong> Stoß<br />
zu stark ist.<br />
Apothekenbetriebswirt/in (FH)<br />
Zielgruppe:<br />
(Zukünftige) Inhaber/innen o<strong>der</strong> Filialleiter/innen<br />
von Apotheken, leitende Pharmazieingenieur/<br />
innen, fortgeschrittene Pharmazie-Studierende<br />
Studiendauer:<br />
2 Semester<br />
Teilnahmevoraussetzung:<br />
- abgeschlossenes Pharmaziestudium o<strong>der</strong><br />
- erfolgreich abgeschlossener zweiter Abschnitt<br />
eines Pharmaziestudiums o<strong>der</strong><br />
- Abitur sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
zum/zur Pharmazieingenieur/in und<br />
eine zweijährige für das Weiterbildungsstudium<br />
för<strong>der</strong>liche Berufspraxis<br />
Studienform:<br />
Berufsbegleitendes Studium,<br />
mit fünf mehrtägigen Seminaren<br />
ECTS:<br />
30 Credit Points (CP)<br />
Studiengebühr:<br />
3.300 EUR pro Semester<br />
Anmeldung:<br />
Telefon: 03683 / 688-1748<br />
Telefax: 03683 / 688-1927<br />
E-Mail: zfw@fh-schmalkalden.de<br />
Internet:<br />
www.fh-schmalkalden.de/Apothekenbetriebswirt
34 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BERUFSSTART<br />
Auch die meisten Medizinprodukte, unhandliche<br />
Verpackungen o<strong>der</strong> selten gefragte<br />
Artikel werden von Mitarbeitern per<br />
Hand in die Kisten gelegt. Am Ende einer<br />
jeden Auftragsbearbeitung werden die Kisten<br />
zur Überprüfung <strong>der</strong> zusammengestellten<br />
Waren gewogen. Stimmt das tatsächliche<br />
mit dem vom Computer errechneten<br />
Gewicht <strong>der</strong> gepackten Artikel überein, ist<br />
die Kiste für den Transport bereit. Bei einer<br />
Gewichtsabweichung werden die Kisten auf<br />
eine <strong>der</strong> Kontrollstationen zur manuellen<br />
Nachkontrolle ausgeschleust.<br />
PHOENIX FUTURA<br />
Viele Dinge, die bei <strong>der</strong> späteren<br />
Arbeit in Apotheken wichtig sind,<br />
kommen im Pharmazie-Studium zu<br />
kurz: Betriebswirtschaft, Kommunikation,<br />
Mitarbeiterführung und<br />
vieles mehr. Daher hat die Pharmagroßhandlung<br />
Phoenix vor vielen<br />
Jahren in Kooperation mit pharmazeutischen<br />
Fakultäten an deutschen<br />
Universitäten das Programm FUTURA<br />
ins Leben gerufen. Die Veranstaltungsreihe<br />
bietet Studierenden Vorträge<br />
von Fachleuten und Experten<br />
zu genau diesen Themen. Außerdem<br />
kann bei einem Besuch einer<br />
Phoenix-Nie<strong>der</strong>lassung ein interessanter<br />
Blick hinter die Kulissen des<br />
pharmazeutischen Großhandels geworfen<br />
werden.<br />
Ein Warenlager in dem Umfang eines Pharmagroßhandels<br />
und mit einer solch hohen<br />
Frequenz an Arzneimitteln bedarf natürlich<br />
einer beson<strong>der</strong>s guten Logistik, die immer<br />
wie<strong>der</strong> erneuert werden muss und sich<br />
ständig än<strong>der</strong>t: Immerhin hat Phoenix ein<br />
Sortiment von über 100.000 Artikeln. Was<br />
im Winter häufig bestellt wird, ist im Frühling<br />
oft ein Ladenhüter und wird von seinem<br />
Lagerort umgeräumt. So wird beispielsweise<br />
ein Heuschnupfen-Medikament saisonal<br />
stark unterschiedlich angefor<strong>der</strong>t und steht<br />
im Winter in weit entfernten Lagerregalen,<br />
während es im Frühjahr einen Platz in <strong>der</strong><br />
ersten Reihe bekommt. So wird die Lagerdurchlaufzeit<br />
ständig optimiert.<br />
Entscheidend für die Arzneimittel-<br />
Sicherheit ist die konsequente Einhaltung <strong>der</strong><br />
Kühlkette bei entsprechenden Produkten.<br />
Mit dem Auffüllsystem „First In - First Out“<br />
wird <strong>der</strong> Kühlschrank von innen eingeräumt<br />
und kann zur Entnahme eines Medikamentes<br />
von außen, wie an einem Kühlregal, geöffnet<br />
und die Ware entnommen werden. In <strong>der</strong><br />
Kühlzelle befinden sich alle Artikel, die bei 2<br />
bis 8 Grad Celsius gelagert werden müssen,<br />
dies ist <strong>der</strong> wohl kälteste Arbeitsplatz in <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>lassung. Alle an<strong>der</strong>en Bereiche werden<br />
im Sommer auf 22 Grad Celsius klimatisiert,<br />
damit die Temperatur immer den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
für eine ordnungsgemäße Lagerung<br />
entspricht. Lange bleibt aber kein Medikament<br />
im Vertriebszentrum, denn schließlich<br />
wartet schon die Apotheke auf den bestellten<br />
Artikel. Großvolumige Artikel, Gifte, Säuren<br />
und feuergefährliche Stoffe, die auch beim<br />
Großhändler bestellt werden können, werden<br />
in einem separaten Lagerbereich im Untergeschoss<br />
kommissioniert.<br />
„ZU GUTER LETZT“<br />
Eine stolze Zahl von 12.000 Kisten wird<br />
durchschnittlich jeden Tag gepackt. Nach<br />
geschätzten fünf Kilometern Wegstrecke<br />
über etliche Fließbän<strong>der</strong> und einzelne Stationen<br />
kommt die Kiste ans Ende ihrer Reise<br />
quer durch die Hallen zur Versandstation.<br />
Die Kisten werden automatisch verschlossen,<br />
verschnürt und an die einzelnen Tourenbahnhöfe<br />
ausgeschleust. Hier verbringt<br />
die Bestellung ihre letzten Minuten beim<br />
Großhändler, bevor sie sich auf den Weg in<br />
die Apotheke macht. Die Fahrer packen die<br />
Kisten ins Auto packen und starten die Ausfahrt<br />
in Richtung Apotheke. Doch halt, an<br />
dieser Stelle werden dem Fahrer möglicherweise<br />
auch noch die Betäubungsmittel für<br />
die Apotheke mitgegeben. Alles wird genau<br />
dokumentiert und erst dann können die<br />
Fahrer tatsächlich losfahren. Einige Fahrzeuge<br />
machen sich auf den Weg zu einem<br />
Zwischenhalt, an dem die Lieferungen auf<br />
weitere Fahrer in Kleinwagen aufgeteilt werden.<br />
Auf über 300 Tag- und 50 Nachttouren<br />
fahren 40 Spediteure mit 350 Fahrern täglich<br />
etwa 45.000 Kilometer (sozusagen einmal<br />
um die Erde!).<br />
Von Annika van <strong>der</strong> Linde, Pharmazeutin<br />
im Praktikum<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn Sie Ihre Ausbildung beendet haben,<br />
werden Sie als Apothekerinnen und Apotheker<br />
sehr gefragt sein, als hochqualifizierte<br />
Mitspieler in einem <strong>der</strong> Zukunftsmärkte<br />
überhaupt – dem Gesundheitswesen.<br />
Auf Ihrem Ausbildungsweg werden Ihnen<br />
viele Produkte und Unternehmen begegnen,<br />
die ebenfalls eine Rolle im Gesundheitswesen<br />
spielen. Einige von<br />
Ihnen werden sich zu Partnern<br />
entwickeln, die Sie auf Ihrem<br />
Berufsweg begleiten.<br />
Ver schiedene Unternehmen<br />
aus dem Apotheken-<br />
umfeld stellen sich Ihnen auf den folgen-<br />
den Seiten vor und geben Ihnen einen<br />
Einblick, welche Angebote es s peziell für<br />
junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten<br />
gibt. Dafür bedanken wir uns bei den teil-<br />
nehmenden Firmen für ihr Engagement.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer<br />
persönlichen Entdeckungsreise<br />
auf den nächsten Seiten und<br />
alles Gute für Studium,<br />
Praktikum und Berufsstart!<br />
Ihr Team des Deutschen<br />
Apotheker Verlags<br />
Foto: Eisenhans@Fotolia.com<br />
35<br />
Apotheken-Partner stellen sich vor
Apotheken-Partner stellen sich vor<br />
ANZEIGE<br />
LINDA Apotheken – eine Gemeinschaft<br />
von Apothekern für Apotheker<br />
Apothekenkooperationen werden von vielen Pharmaziestudenten,<br />
aber auch einigen Apothekern kritisch<br />
gesehen. Schließlich eilt ihnen <strong>der</strong> Ruf voraus, die<br />
eigene Individualität einzuschränken. Dass dies nicht so<br />
sein muss, zeigt die Gemeinschaft <strong>der</strong> LINDA Apotheken.<br />
36<br />
Wie ist es möglich, innerhalb des<br />
Apothekenmarktes gemeinschaftlich<br />
Vorteile zu erwirken, von diesen<br />
zu profitieren, sich als Gemeinschaft dauerhaft<br />
fortschrittlich zu positionieren und<br />
das, ohne dabei die eigene Selbstständigkeit<br />
aufzugeben? Genau<br />
diese Frage stellten<br />
sich neun Apotheker<br />
vor über 20 Jahren.<br />
Sie entwickelten ein<br />
Marketing-Konzept<br />
für den Erhalt <strong>der</strong><br />
Individual-Apotheke.<br />
Dabei leitete sie die<br />
Einsicht, dass die inhabergeführtenApotheken<br />
nur dauerhaft<br />
in ihrer Existenz gesichert<br />
sein können,<br />
wenn sie wirtschaftlich<br />
unabhängig sind.<br />
Mit den Jahren entstand aus dieser einst kleinen,<br />
aber kontinuierlich wachsenden Erfahrungsaustauschgruppe<br />
eine starke Marketing-<br />
Gemeinschaft. Heute ist <strong>der</strong> Marketing Verein<br />
Deutscher Apotheker mit rund 3.200 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
die marktstärkste Kooperation inhabergeführter<br />
Apotheken in Deutschland. Jedes<br />
Mitglied kann seine individuellen Stärken einerseits<br />
selbst in das partnerschaftliche Miteinan<strong>der</strong><br />
einbringen und gleichzeitig von den<br />
Leistungen sowie <strong>der</strong> Marktposition und den<br />
zahlreichen Marktvorteilen <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
profitieren.<br />
Im Jahr 2004 professionalisierte <strong>der</strong> MVDA<br />
sein Angebot und führte die erste Qualitätsdachmarke<br />
inhabergeführter Apotheken ein:<br />
LINDA. Dieser Schritt war kein Zufall – vielmehr<br />
war es eine früh- und rechtzeitige Reaktion<br />
des MVDA auf den Wandel des traditionellen<br />
Apothekenmarktes. Auch hier galt<br />
weiterhin <strong>der</strong> Grundsatz, als Gemeinschaft von<br />
Apothekern für Apotheker<br />
das bestmögliche<br />
Ergebnis für die<br />
jeweils einzelne Apotheke<br />
vor Ort zu erzielen.<br />
Dass Marken beim<br />
tagtäglichen Wettbewerb<br />
um die Kunden<br />
eine entscheidende<br />
Rolle spielen<br />
– auch im immer härter<br />
umkämpften Apothekenmarkt<br />
–, haben<br />
die Apotheker des<br />
MVDA erkannt und sich mit LINDA zu Nutze<br />
gemacht. Man wollte die Eigenständigkeit erhalten<br />
und sich gegen die existierenden Billiganbieter,<br />
Online-Apotheken, Drogerieketten,<br />
Lebensmitteldiscounter und zentral gesteuerte<br />
Franchiseanbieter durchsetzen. Gleichzeitig<br />
hilft das zentrale Markenkonzept aber auch dabei,<br />
die eigene Differenzierung im Wettbewerb<br />
mit den Apotheken vor Ort zu schärfen. Heute<br />
bietet <strong>der</strong> Anschluss an eine bereits etablierte<br />
und bekannte Markengemeinschaft gleich<br />
mehrere Vorteile: ein Höchstmaß an innovativen<br />
und qualitativ überzeugenden Leistungen<br />
bei gleichzeitig effizientem Kosteneinsatz.<br />
Das Angebot von LINDA ist dabei so konzipiert,<br />
dass es von allen teilnehmenden Apotheken<br />
individuell nach <strong>der</strong> eigenen Bedarfslage<br />
eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Franchisemodellen<br />
wird bei LINDA die Selbstbestimmung<br />
je<strong>der</strong> Apotheke erhalten.<br />
DIE NR. 1 DER APOTHEKEN-<br />
KOOPERATIONEN<br />
Mit <strong>der</strong> Markenbotschaft „Wir kennen unsere<br />
Kunden“ stehen die LINDA Apotheken<br />
für ein herausragendes Qualitätsversprechen<br />
und eine ganz beson<strong>der</strong>e Nähe zum Kunden.<br />
Neben fachkompetenter Beratung, einer ganz<br />
persönlichen, vertraulichen und diskreten Betreuung<br />
in allen Gesundheits- und Lebensfragen<br />
und einer optimalen Versorgung mit Arzneimitteln<br />
bieten die LINDA Apotheken ihren<br />
Kunden exklusive Leistungen, die in Kooperation<br />
mit martktführenden Partnern in dieser<br />
Form nur in LINDA Apotheken erhältlich sind.<br />
Durch mehrmals im Jahr stattfindende abwechslungsreiche<br />
Marketingaktionen, Projekte<br />
zu ausgewählten Gesundheitsthemen, ein umfangreiches<br />
Angebot an Kundenzeitschriften,<br />
Kin<strong>der</strong>marketing und viele weitere Kundengewinnungs-<br />
und -bindungsmaßnahmen werden<br />
die Verbraucher auf die Apotheken und die<br />
Marke aufmerksam gemacht. Begleitende TV-<br />
Spots und PR-Maßnahmen sorgen für mehr<br />
Wahrnehmung und Wie<strong>der</strong>erkennbarkeit. Mit<br />
Erfolg, denn mittlerweile sind die LINDA Apotheken<br />
bei rund 40 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
bekannt, bei dem Anteil <strong>der</strong> Frauen ist es sogar<br />
fast jede Zweite. 1 In <strong>der</strong> Apothekerschaft<br />
ist LINDA angesehen. So belegte die Gemeinschaft<br />
2012 Platz 1 als beste Apothekenkooperation.<br />
2 Und auch in<br />
puncto Service liegen<br />
die LINDA Apotheken<br />
mit Abstand vorn – in<br />
Deutschlands größtem<br />
Service-Ranking belegen<br />
die LINDA Apotheken<br />
zum zweiten<br />
Mal hintereinan<strong>der</strong> mit<br />
deutlichem Abstand<br />
Platz 1 unter den Apothekenkooperationen.<br />
3<br />
DAS A UND O:<br />
KUNDEN GEWINNEN UND BINDEN<br />
LINDA arbeitet mit Top-Akteuren an<strong>der</strong>er<br />
Branchen zusammen, wie z. B. PAYBACK, dem<br />
erfolgreichsten Bonusprogramm Deutschlands.<br />
So können Apothekenkunden ihre<br />
PAYBACK Karte beim Einkauf einsetzen und<br />
sogar mit ihren Punkten bezahlen. Vom bundesweiten<br />
Marketing von PAYBACK profitiert<br />
jede einzelne LINDA Apotheke – ob auf<br />
dem Land o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stadt. Ein weiterer exklusiver<br />
Partner ist <strong>der</strong> ADAC e.V., Europas<br />
größter Automobilclub mit über 16 Millionen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n. Deren Mitglie<strong>der</strong> können<br />
sich Einkaufsvorteile in den LINDA Apotheken<br />
sichern. Eine beson<strong>der</strong>e und qualitativ<br />
hochwertige Zusammenarbeit ist die mit<br />
dem Deutschen Fußballbund (DFB). Seit Oktober<br />
2010 ist LINDA <strong>der</strong> offizielle Ausstatter<br />
des Medizinkoffers <strong>der</strong> Deutschen Fußball-<br />
Nationalmannschaft. Der Koffer ist nicht nur<br />
bei jedem Län<strong>der</strong>spiel dabei – viele LINDA<br />
Apotheken unterstützen ortsnahe Vereine<br />
mit dem DFB-Medizinkoffer, den es nur<br />
bei ihnen gibt.<br />
INDIVIDUELLE UNTERSTÜTZUNG<br />
IM APOTHEKENALLTAG<br />
Marketing ist wichtig,<br />
aber nicht allein<br />
entscheidend für den<br />
Apothekenerfolg. Um<br />
die Apothekerinnen<br />
und Apotheker auch<br />
in den Bereichen <strong>der</strong><br />
Apothekenführung,<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Aufstellung, <strong>der</strong> Organisation<br />
des Apothekenalltags<br />
u. v. m. zu unterstützen, bietet<br />
LINDA zahlreiche Hilfestellungen an. Zum<br />
Beispiel mit dem professionell entwickelten<br />
Category Management. Dieses hilft <strong>der</strong> Apotheke,<br />
die eigene Sichtwahl und Freiwahl am<br />
PoS erfolgreich zu gestalten und somit den Abverkauf<br />
zu steigern. LINDA unterstützt darüber<br />
hinaus die unabhängige Apotheke mit<br />
einem Qualitätsmanagementsystem bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung und Sicherstellung <strong>der</strong> Beratungsqualität,<br />
<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Arzneimittelsicherheit<br />
sowie Weiterentwicklung <strong>der</strong> fachlich<br />
hochstehenden Berufsausübung in heilberuflicher<br />
Verantwortung.<br />
ARBEITGEBER MIT ZUKUNFTSPOTENZIAL<br />
Die betriebswirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong><br />
Apotheken, die am LINDA Qualitätsdachmarkenkonzept<br />
teilnehmen, liegt deutlich über<br />
dem Durchschnitt, denn sie verfügen über alle<br />
wichtigen Instrumente, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Marktes optimal zu bewältigen. Das<br />
sind die besten Voraussetzungen also für ein<br />
sicheres, vielseitiges und interessantes Anstellungsverhältnis.<br />
1 Markenerfolgskontrolle bei Verbrauchern 2011; iCONSULT Forschung & Consulting<br />
GmbH<br />
2 Platz 1 „Beste Apothekenkooperation“, Kategorie überregionale, GH-orientierte<br />
Kooperationen, Kooperations-Award PharmaRundschau 2012<br />
3 Studie „Service-Champions 2011 und 2012“, Service Value GmbH, Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main, DIE WELT<br />
ANZEIGE<br />
KONTAKT:<br />
LINDA AG<br />
Emil-Hoffmann-Str. 1a<br />
50996 Köln<br />
Tel.: 02236-848780<br />
zukunft@linda.de<br />
www.linda.de<br />
37<br />
Apotheken-Partner stellen sich vor
Apotheken-Partner stellen sich vor<br />
ANZEIGE<br />
Fit für die Beratung: Praxisvortrag<br />
für Pharmaziestudenten<br />
Während des Pharmaziestudiums pauken die Studenten<br />
komplizierte pharmakologische Vorgänge und sind<br />
fachlich top fit. Doch wie steht es um die Vorbereitung<br />
zum ersten Kundengespräch in <strong>der</strong> Apotheke?<br />
KONTAKT:<br />
Novartis Consumer<br />
Health GmbH<br />
Zielstattstraße 40<br />
81379 München<br />
Telefon 089 - 7877 - 209<br />
www.novartisconsumerhealth.de<br />
medical.contactcenter<br />
@novartis.com<br />
38<br />
Im Lehrplan ist dafür häufig nur wenig Zeit<br />
eingeräumt. Daher unterstützt Novartis<br />
Consumer Health seit dem Wintersemester<br />
2011/2012 angehende Apothekerinnen<br />
und Apotheker mit Praxisvorträgen zur Vorbereitung<br />
auf Kundengespräche in <strong>der</strong> Apotheke.<br />
Denn viele Pharmaziestudenten verlassen<br />
zum Praktischen Jahr die gewohnten<br />
Gewässer <strong>der</strong> Hochschulen in Richtung Apotheke.<br />
Umgehend müssen sie in Beratungsgesprächen<br />
nach bestem Wissen Empfehlungen<br />
aussprechen, sodass die Kunden die<br />
Apotheke gut beraten verlassen. Keine leichte<br />
Aufgabe: Unterschiedliche Kundentypen<br />
und individuelle Bedenken gegenüber Wirkstoffen,<br />
Anwendungen o<strong>der</strong> Dosierungen<br />
können eine Beratung erschweren. Das notwendige<br />
pharmakologische Wissen stellt hierbei<br />
jedoch nicht die große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar, fachlich kann den angehenden Apothekern<br />
keiner so leicht etwas vormachen. Die<br />
Schwierigkeit liegt vielmehr in <strong>der</strong> Vermittlung<br />
des Fachwissens an den Apothekenkunden<br />
– meist Laien auf diesem Gebiet. Hier gilt<br />
es, Gehörtes zur Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
von Produkten eventuell richtig zu<br />
stellen und dabei auf die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse des jeweiligen Gegenübers einzugehen.<br />
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER<br />
Einen sicheren Auftritt hinter dem HV-Tisch<br />
erlangen viele Apothekerinnen und Apotheker<br />
durch die Vielzahl an Beratungsgesprächen.<br />
Da keiner gerne ins kalte Wasser springt, ist es<br />
nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass die Praxisvorträge<br />
Fit für die Beratung – OTC-Schmerzmittel<br />
in <strong>der</strong> Apotheke <strong>der</strong> Novartis Consumer<br />
Health GmbH an den Pharmazie-Instituten<br />
deutscher Universitäten gut ankommen.<br />
Während <strong>der</strong> Veranstaltung nimmt ein erfahrener<br />
Apotheker die Pharmaziestudentinnen<br />
und Pharmaziestudenten mit auf die Reise<br />
hinter den HV-Tisch. Gemeinsam mit den<br />
Teilnehmern erarbeitet er interaktiv eines <strong>der</strong><br />
Top-Beratungsthemen – die Selbstmedikation<br />
von Bewegungsschmerz. „Für meine Studenten<br />
war die Position hinter dem HV-Tisch ein ungewohntes<br />
Szenario. Sie haben feststellen müssen,<br />
dass Beratung leichter aussieht, als sie ist.<br />
Gerade in unserem Bereich können geringste<br />
Missverständnisse im Beratungsgespräch folgenschwere<br />
Auswirkungen haben. Anhand <strong>der</strong><br />
Rollenspiele auf Basis von Fallbeispielen bekommen<br />
die Studenten einen guten Eindruck,<br />
worauf im Beratungsgespräch zu achten ist. Ich<br />
denke hier an Wechselwirkung, Polymedikation,<br />
Dosierungs- und Anwendungsempfehlung,“<br />
so Prof. Dr. Culmsee, Universität Marburg.<br />
Zum Ende des Sommersemesters diesen<br />
Jahres fand bereits <strong>der</strong> zweite Praxisvortrag an<br />
<strong>der</strong> Philipps-Universität in Marburg für Pharmaziestudenten<br />
des achten Semesters statt.<br />
DEN NACHWUCHS FÖRDERN<br />
„Die Vorbereitung des Pharmazie-Nachwuchses<br />
auf den späteren Apothekenalltag ist<br />
uns ein überaus wichtiges Anliegen“, so Dr.<br />
Agnes M. Hug, Head Medical Affairs bei <strong>der</strong><br />
Novartis Consumer Health GmbH. „Fragen zur<br />
Anwendung, Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
werden im Beratungsgespräch stets eine zentrale<br />
Rolle einnehmen. Mit dem Praxisvortrag<br />
möchten wir den Studenten die Möglichkeit<br />
bieten, bereits vor Eintritt in die Beratungswelt<br />
erste Eindrücke und vor allem Sicherheiten zu<br />
gewinnen.“<br />
Interessierte Pharmazie-Institute und Fachschaften<br />
können sich unter 069 / 756199-36 o<strong>der</strong> per<br />
E-Mail an natascha.doroschenko@ edelman.com<br />
für die Umsetzung des Praxisvortrages „Fit<br />
für die Beratung“ an ihren Universitäten anmelden.<br />
Zuverlässiger Partner für Apotheken<br />
und Arbeitnehmer<br />
EurimPharm ist einer <strong>der</strong> führenden Importeure von<br />
Arzneimitteln in Deutschland. Seit über 35 Jahren ist<br />
das Unternehmen seiner oberbayerischen Heimat treu<br />
und bietet hier ca. 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
optimale Arbeitsbedingungen.<br />
Die EurimPharm Arzneimittel GmbH<br />
mit Sitz in Saaldorf-Surheim (Oberbayern)<br />
ist heute einer <strong>der</strong> führenden<br />
Re- und Parallelimporteure von Arzneimitteln<br />
in Deutschland. Das pharmazeutische Unternehmen<br />
führt preisgünstige Originalpräparate<br />
namhafter Hersteller ein und beliefert damit fast<br />
alle <strong>der</strong> ca. 21.500 Apotheken sowie sämtliche<br />
Pharma-Großhändler im gesamten Bundesgebiet.<br />
Das Sortiment von EurimPharm umfasst<br />
ca. 700 Präparate mit mehr als 1.800 unterschiedlichen<br />
Stärken und Packungsgrößen. EurimPharm<br />
bietet ein breites Sortiment an Präparaten:<br />
Anti-Allergika, Psychopharmaka,<br />
Impfstoffe, Insuline, HIV-Präparate, etc. Der<br />
Schwerpunkt des Sortimentsangebotes von EurimPharm<br />
liegt bei hochinnovativen, patentgeschützten<br />
Präparaten. Dabei hat sich das Unternehmen<br />
als zuverlässiger Partner für Apotheken<br />
etabliert. Das liegt Andreas Mohringer, Grün<strong>der</strong><br />
und Inhaber von EurimPharm, beson<strong>der</strong>s<br />
am Herzen – schließlich ist er selbst Apotheker<br />
und kennt daher den Apothekenalltag sehr gut.<br />
Sowohl für das Gesundheitssystem als auch<br />
für die Patienten stellen Importarzneimittel<br />
bei gleicher Qualität <strong>der</strong> Präparate spürbare<br />
Kostenvorteile dar. Hintergrund: Das Preisniveau<br />
von Arzneimitteln ist innerhalb <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union sehr unterschiedlich. EurimPharm<br />
nutzt diese Preisunterschiede, indem<br />
es Arzneimittel günstig aus den EU-Mitgliedsstaaten<br />
bezieht und diese im vergleichsweise<br />
teureren Deutschland vertreibt. Über elf Prozent<br />
des gesamten Umsatzes am deutschen<br />
Arzneimittelmarkt werden mittlerweile durch<br />
solche Importarzneimittel erreicht.<br />
MODERNSTE TECHNIK FÜR HÖCHSTE<br />
QUALITÄTSSTANDARDS<br />
2010 bezog EurimPharm mit dem neu erbauten<br />
EurimPark seinen heutigen Unternehmenssitz<br />
und hat damit einen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ns-<br />
ten Importbetriebe Europas geschaffen. Die<br />
Planung <strong>der</strong> zwei- bzw. dreigeschossigen Gebäude<br />
wurde bis ins Detail an <strong>der</strong> warenflussoptimierten<br />
Abfolge <strong>der</strong> einzelnen Produktionsschritte<br />
orientiert. Positiv auf die Qualität<br />
<strong>der</strong> Produkte wirken sich mo<strong>der</strong>nste Technik<br />
und Systeme im Lagerwesen, eine lückenlose<br />
Kühlung <strong>der</strong> Produkte sowie die komplette Klimatisierung<br />
<strong>der</strong> Gebäude aus. Die Hygiene des<br />
Produktionsbereiches hat oberste Priorität: Er<br />
kann ausschließlich über eine Hygieneschleuse<br />
betreten werden. Damit sichert das Unternehmen<br />
nicht nur die höchsten Qualitätsstandards<br />
seiner Produkte ab, son<strong>der</strong>n kann auch <strong>der</strong> steigenden<br />
Mitarbeiterzahl wie<strong>der</strong> neuen Raum<br />
bieten. „Wir hatten in Piding zu wenig Platz<br />
und keine Möglichkeiten, uns vor Ort zu vergrößern,“<br />
so Andreas Mohringer.<br />
WICHTIGER ARBEITGEBER IN BAYERN<br />
Bei EurimPharm sorgen circa 500 Fachkräfte<br />
wie Pharmazeuten, Chemiker o<strong>der</strong> Pharmazeutisch-technische<br />
Assistenten mit ihrer<br />
hochmotivierten Arbeit für einen gesunden<br />
Wettbewerb am deutschen Pharmamarkt. Dem<br />
Unternehmen liegt die soziale Verantwortung<br />
gegenüber seinen Mitarbeitern beson<strong>der</strong>s am<br />
Herzen. Umso mehr freut es Andreas Mohringer,<br />
dass die Mitarbeiterzahl stetig wächst: „Wir<br />
sind stolz darauf, einer <strong>der</strong> wichtigsten Arbeitgeber<br />
<strong>der</strong> Region zu sein. Dabei gehen wir mit<br />
unseren Mitarbeitern immer eine möglichst<br />
lange und faire Partnerschaft ein.“ Alle Mitarbeiter<br />
erhalten durch Schulungen eine ständige<br />
Weiterqualifizierung. EurimPharm wurde<br />
mehrfach als herausragen<strong>der</strong> Apothekenpartner<br />
ausgezeichnet und erhielt nach 2004 im<br />
Jahr 2009 erneut den Preis „Bayerns Best 50“<br />
als eines <strong>der</strong> innovativsten und wachstumsstärksten<br />
Unternehmen des Freistaates.<br />
ANZEIGE<br />
KONTAKT:<br />
EurimPharm<br />
Arzneimittel GmbH<br />
EurimPark 8<br />
83416 Saaldorf-Surheim<br />
Tel.: (0800) 5000-250<br />
Fax: +49 (8654) 7707-102<br />
www.eurimpharm.de<br />
39<br />
Apotheken-Partner stellen sich vor
Apotheken-Partner stellen sich vor<br />
ANZEIGE<br />
WDA – Wirtschaftsakademie<br />
Deutscher Apotheker GmbH<br />
Die WDA ist eine Führungsakademie für Apotheker.<br />
Sie bietet Pharmazeuten qualitativ hochwertige und<br />
richtungsweisende Weiterbildung, für bessere berufliche<br />
Chancen und wirtschaftlichen Erfolg.<br />
KONTAKT:<br />
WDA – Wirtschaftsakademie<br />
Deutscher<br />
Apotheker GmbH<br />
Strahlenbergerstr. 112<br />
63067 Offenbach<br />
Tel. 069/79200513<br />
info@wda-akademie.de<br />
www.wda-akademie.de<br />
40<br />
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an den Beruf des Apothekers<br />
massiv verän<strong>der</strong>t. Von den Umbrüchen<br />
im Gesundheitswesen und den dabei notwendigen<br />
Wandlungsprozessen sind gerade<br />
auch die Apotheker betroffen.<br />
Betriebswirtschaftliche Qualifikation gewinnt<br />
heute neben den pharmazeutischen Kenntnissen<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Die WDA bietet diese Qualifikation mit einem<br />
berufsbegleitenden Ausbildungskonzept, dem<br />
Studiengang „PRAKTISCHER BETRIEBS-<br />
WIRT FÜR DIE PHARMAZIE“. Studienort ist<br />
die Campus-Universität in Bayreuth.<br />
In drei Semestern a drei Vorlesungswochen<br />
werden neben den ökonomischen Grundlagen<br />
Wissen um die wesentlichen Elemente und<br />
Funktionszusammenhänge im Gesundheitswesen<br />
vermittelt.<br />
Die Ausbildung ist bewusst breit angelegt, denn<br />
es gilt die Voraussetzungen für unternehmerisches<br />
Handeln in dem sich än<strong>der</strong>nden Marktumfeld<br />
zu schaffen. Darüber hinaus wird auf<br />
die speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Apothekenpraxis<br />
eingegangen.<br />
Absolventen des Kurses haben die Möglichkeit<br />
durch Belegung eines Zusatzsemesters und das<br />
Schreiben einer Masterarbeit den international<br />
anerkannten Titel MBA „Health Care Management“<br />
zu erwerben.<br />
Der erfolgreiche Abschluss des WDA Studiums<br />
ist eine wertvolle Ergänzung des Pharmaziestudiums<br />
und eröffnet zusätzliche Chancen für<br />
eine Laufbahn auch außerhalb <strong>der</strong> Apotheke.<br />
Weiterbildungsstudium<br />
an <strong>der</strong> FH Schmalkalden<br />
Die im Herzen Deutschlands gelegene Hochschule bietet<br />
bereits seit zehn Jahren praxisnahe Weiterbildungen<br />
für Berufstätige an – unter an<strong>der</strong>em für Apothekerinnen<br />
und Apotheker.<br />
Das Studium „Apothekenbetriebswirt/<br />
in (FH)“vermittelt das notwendige<br />
Rüstzeug, um eine Apotheke erfolgreich<br />
managen zu können. Es ist an den Bedürfnissen<br />
von selbständigen bzw. leitenden<br />
Apothekerinnen und Apothekern ausgerichtet<br />
und vermittelt komprimiert eine breite betriebswirtschaftliche<br />
Basis. Die Studieninhalte<br />
umfassen dabei Grundlagen <strong>der</strong> Gesundheitsökonomie,<br />
Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung<br />
und Organisation, Apothekenmarketing,<br />
betriebliches Finanzwesen,<br />
Apothekenrecht, Beschaffung und Warenwirtschaft<br />
sowie die betriebliche Informationsverarbeitung.<br />
Das Curriculum zeichnet sich durch eine<br />
durchgängige Fokussierung auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Praxis aus, so dass die Studierenden<br />
nach erfolgreicher Absolvierung des<br />
Studiums in <strong>der</strong> Lage sind, individuell umsetzbare<br />
Lösungsstrategien für den eigenen Apothekenbetrieb<br />
zu erarbeiten.<br />
Das Studium umfasst zwei Semester und ist<br />
mit Selbststudien- und Präsenzphasen so konzipiert,<br />
dass sich Berufstätigkeit und Studium<br />
optimal vereinbaren lassen. Die Prüfungen<br />
sind direkt in den Studienablauf integriert<br />
und finden während <strong>der</strong> mehrtägigen Präsenzphasen<br />
statt. Kleine Jahrgangsgruppen<br />
und eine individuelle Betreuung jedes einzelnen<br />
Studierenden in fachlichen und organisatorischen<br />
Angelegenheiten sorgen für hervorragende<br />
Studienbedingungen.<br />
HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN<br />
KONTAKT:<br />
Fachhochschule<br />
Schmalkalden<br />
Zentrum für<br />
Weiterbildung<br />
Asbacher Straße 17c<br />
98574 Schmalkalden<br />
Tel.: 03683 688-1762<br />
Fax: 03683 688-1927<br />
zfw@fh-schmalkalden.de<br />
www.fh-schmalkalden.<br />
de/weiterbildung.html<br />
PHARMAZEUTISCHE KARRIEREN<br />
DR. SIEGFRIED<br />
KLUMMP,<br />
APOTHEKER AM<br />
ROBERT-BOSCH-<br />
KRANKENHAUS IN STUTTGART<br />
Meinem Pharmaziestudium an <strong>der</strong> Eberhard-Karls-Universität<br />
in Tübingen in den Jahren 1979–1983 schloss sich zunächst<br />
ein damals noch unübliches Pharmaziepraktikum in einer<br />
Krankenhausapotheke an. Nach dem 2. Praktikumshalbjahr<br />
in einer öffentlichen Apotheke und Erteilung <strong>der</strong> Approbation<br />
als Apotheker im Jahr 1984 begann ich mit einer Dissertation am<br />
Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler in Tübingen,<br />
die ich 1987 abschloss. Die damals noch weit verbreiteten tierexperimentellen<br />
Untersuchungen zur Wirkung von Arzneistoffen,<br />
verbunden mit <strong>der</strong> Möglichkeit, an klinischen Phase I- und II-<br />
Prüfungen in <strong>der</strong> medizinischen Klinik mitzuarbeiten, festigten<br />
in dieser Zeit meine Vorstellung vom späteren Berufsziel „Krankenhauspharmazie“.<br />
Bis 1996 war ich dann, zuletzt als stellvertreten<strong>der</strong> Direktor, in<br />
<strong>der</strong> Zentralapotheke <strong>der</strong> Stadt Stuttgart beschäftigt.<br />
Stationen <strong>der</strong> fachlichen Weiterbildung waren in diesem<br />
Zeitraum die Gebietsanerkennung als Fachapotheker für klinische<br />
Pharmazie und als Fachapotheker für Arzneimittelinformation.<br />
Seit 1996 bin ich Chefapotheker <strong>der</strong> Robert-Bosch-Krankenhaus<br />
GmbH in Stuttgart und erlebe seither einen rasanten Wandel<br />
<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an die Krankenhausapotheke, <strong>der</strong> in meinem<br />
Fall zu neuen Schwerpunktaufgaben im Bereich <strong>der</strong> Herstellung<br />
und <strong>der</strong> Prüfung von Arzneimitteln führte. So wurde in enger Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Fachabteilung für Hämatologie und Onkologie<br />
ein Labor zur Herstellung von Stammzell-, Spen<strong>der</strong>lymphozytenund<br />
Knochenmarkpräparaten aufgebaut, das mittlerweile interdisziplinär<br />
betrieben wird.<br />
In <strong>der</strong> Krankenhausapotheke galt es, mo<strong>der</strong>ne Reinraumbereiche<br />
zur Herstellung von Zytostatikalösungen auf die Beine zu stellen.<br />
In Kooperation mit den Abteilungen für klinische Chemie des<br />
Robert-Bosch-Krankenhauses und <strong>der</strong> gerichtlichen Medizin <strong>der</strong><br />
Universität Tübingen wurde ein Labor für forensisch-toxikologische<br />
Untersuchungen eingerichtet.<br />
Alle Labore waren darüber hinaus mit qualifiziertem Personal<br />
auszustatten. Parallel zu diesen Entwicklungen erfolgte meine fachliche<br />
Weiterqualifizierung zur Sachkundigen Person nach § 14 Arzneimittelgesetz.<br />
Krankenhauspharmazie ist keine uniforme Veranstaltung.<br />
Das Leistungsspektrum einer Krankenhausapotheke muss<br />
den vielschichtigen individuellen Anfor<strong>der</strong>ungen des jeweiligen<br />
Krankenhauses an „seine Apotheke“ gerecht werden. Neben fachlicher<br />
Kompetenz gehört kommunikatives Geschick, zunehmend<br />
auch im Umgang mit Patienten, zum wichtigen Handwerkszeug eines<br />
Krankenhausapothekers.<br />
BERUFSSTART<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 41<br />
DR. MATTHIAS<br />
PFANNKUCHE,<br />
APOTHEKER, LEITER<br />
„MARKTZUGANG UND<br />
GESUNDHEITS ÖKONOMIE“ BEI<br />
BOEHRINGER INGELHEIM<br />
In <strong>der</strong> Öffentlichkeit wird das Berufsbild des Apothekers überwiegend<br />
auf seine Kerntätigkeit in <strong>der</strong> Apotheke reduziert. Der<br />
Apothekerberuf ist jedoch so vielschichtig wie kaum ein an<strong>der</strong>er<br />
naturwissenschaftlicher Beruf. Etwas mehr als 14% <strong>der</strong> Apotheker/<br />
-innen arbeiten in Bereichen außerhalb <strong>der</strong> Offizin und übernehmen<br />
hier verschiedene Aufgaben wie auch die Broschüre „Pharmazeutische<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Apotheke“ <strong>der</strong> Fachgruppe<br />
„Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung“ aufzeigt.<br />
Ich selbst gehöre zu den 14% Apotheker, die einen beruflichen<br />
Weg außerhalb <strong>der</strong> öffentlichen Apotheke gesucht und gefunden<br />
haben. Schon während meines Pharmaziestudiums in Frankfurt<br />
habe ich mich sehr für politische Fragen und Zusammenhänge<br />
interessiert, weshalb ich mich in <strong>der</strong> Fachschaft, Unigremien und<br />
dem Bundesverband <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden engagiert habe. In<br />
meinem praktischen Jahr habe ich den eingeschlagenen Weg konsequent<br />
weiter verfolgt und habe einen Teil in <strong>der</strong> Gesundheitspolitik<br />
bei Hexal verbracht.<br />
Mein Interesse an Fragen <strong>der</strong> Finanzierung und Steuerung des Gesundheitswesens<br />
waren geweckt, so dass ich mich im Anschluss an<br />
das praktische Jahr für eine Promotion in einem gesundheitspolitischen<br />
/-ökonomischen Feld entschieden habe, da hier noch sehr<br />
viele wissenschaftlichen Fragen offen sind und aufgrund <strong>der</strong> sich<br />
wandelnden Demographie ein hoher Handlungsdruck herrscht.<br />
Im Jahr 2008 bin ich zu Boehringer Ingelheim als Manager Gesundheitsökonomie<br />
gewechselt. Hier war ich unter an<strong>der</strong>em verantwortlich<br />
für die Nutzenbewertung <strong>der</strong> verschreibungspflichtigen<br />
Arzneimittel durch das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen) aber auch durch Krankenkassen<br />
und Kassenärztliche Vereinigungen. Im Jahr 2010 habe ich dann<br />
die Leitung <strong>der</strong> Gruppe Marktzugang und Gesundheitsökonomie<br />
übernommen. Zusammen mit meinen Kollegen bereite ich die Dossiers<br />
für die nach <strong>der</strong> Produkteinführung obligate frühe Nutzenbewertung<br />
vor, welche wie<strong>der</strong>um Grundlage für die Preisverhandlungen<br />
mit dem Spitzenverband Bund <strong>der</strong> Krankenkassen sind.<br />
Zurückblickend muss ich sagen, dass ich genau die richtigen<br />
Entscheidungen getroffen habe, da ich in einem Arbeitsgebiet tätig<br />
sein darf, das sehr abwechslungsreich und spannend ist. Wie immer<br />
im Leben waren hier ein paar glückliche Fügungen am Werk, aber<br />
auch viel Engagement. Da <strong>der</strong> Apotheker als DER Arzneimittelexperte<br />
die idealen Voraussetzungen für die Nutzenbewertung von<br />
Arzneimittel mitbringt, kann ich junge Kolleginnen und Kollegen<br />
nur ermuntern, sich auch mit diesen Fragen zu beschäftigen.
42 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />
INTERNATIONALES<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 43<br />
DER GROSSE UNIDAZ-RATGEBER<br />
DER TRAUM<br />
VOM AUSLANDS<br />
AUFENTHALT<br />
„Hilfe ich muss hier raus – möglichst weit weg“ denkt sich so<br />
mancher Pharmaziestudent zwischen den verkorksten Analysen<br />
im Labor und dem meterhohen Papierstapel auf dem Schreib-<br />
tisch. Trotzdem sammeln die wenigsten Pharmaziestudierenden<br />
während ihrer Ausbildung Auslandserfahrung, was zum einen<br />
auf das vollgepackte Studium geschoben wird, zum an<strong>der</strong>en aber<br />
auch an <strong>der</strong> Unwissenheit über die Vielzahl <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
liegt. Damit es nicht beim Träumen bleibt, gibt <strong>der</strong> große <strong>UniDAZ</strong>-<br />
Ratgeber „Auslandsaufenthalt“ einen Überblick über die Möglich-<br />
keiten, während Studium o<strong>der</strong> Praktischem Jahr einige Zeit ins<br />
Ausland zu gehen. Wir haben Tipps und Checklisten zusammen-<br />
gestellt und auch einige Pharmazeuten, die im Ausland waren,<br />
nach ihren Erfahrungen gefragt.<br />
Apotheke in Vera<strong>der</strong>o, Kuba<br />
AUSLANDSSEMESTER<br />
Wer den Unialltag in einem an<strong>der</strong>en Land<br />
kennenlernen möchte, sollte sich mindestens<br />
ein Jahr vor dem geplanten Auslandsstudium<br />
bzw. -semester beim akademischen<br />
Auslandsamt seiner Universität informieren.<br />
Gut bekannt und oft genutzt ist das<br />
Erasmus-Stipendium <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union: Es bietet die Möglichkeit, an den jeweiligen<br />
Partneruniversitäten <strong>der</strong> eigenen<br />
Uni ein o<strong>der</strong> zwei Semester zu studieren.<br />
Neben einer finanziellen monatlichen Unterstützung,<br />
die aber nur einen Teil <strong>der</strong> Kosten<br />
deckt, bietet das Programm den Vorteil,<br />
dass man im Ausland keine Studiengebühren<br />
bezahlen muss und sich insgesamt <strong>der</strong><br />
Bürokratieaufwand in Grenzen hält. In<br />
Deutschland füllt man ein kurzes Bewerbungsformular<br />
aus und sucht sich schon im<br />
Voraus die zu besuchenden Veranstaltungen<br />
aus, die in einem Learning Agreement<br />
festgehalten werden. Später erhält man von<br />
Foto: Oskar Neumann<br />
<strong>der</strong> Gastuniversität Informationen in Form<br />
einer To-Do-Liste zum Vorgehen vor Ort,<br />
wobei man unter an<strong>der</strong>em Studentenausweis,<br />
Mensakarte und Aufenthaltsgenehmigung<br />
bekommt. Ein weiterer Vorteil ist,<br />
dass es in vielen Städten ein Erasmus Student<br />
Network (ESN) gibt, das ist eine Gruppe<br />
von Studierenden, die Ausflüge und Partys<br />
für Erasmusstudenten organisiert.<br />
Neben Erasmuskooperationen haben<br />
manche Universitäten auch noch weitere<br />
Partneruniversitäten, an denen ein Studium<br />
möglich ist und oft finanziell geför<strong>der</strong>t<br />
wird. Auskunft geben die jeweiligen Akademischen<br />
Auslandsämter.<br />
Wem die Kooperationen <strong>der</strong> eigenen<br />
Universität nicht zusagen, kann auf eigene<br />
Faust seine Wunschuniversitäten kontaktieren<br />
und nach <strong>der</strong> Möglichkeit eines<br />
Auslandssemesters fragen. Zu beachten ist<br />
hier das Hochschulsystem und <strong>der</strong> Aufbau<br />
des Studiengangs im Zielland sowie die Tatsache,<br />
dass es Zulassungsbeschränkungen<br />
o<strong>der</strong> Sprachtests geben kann. Auch die Finanzierung<br />
muss selbst gestemmt werden,<br />
es gibt aber För<strong>der</strong>programme und Stipendien,<br />
die weiter unten vorgestellt werden.<br />
ANERKENNUNG UND STUDIENDAUER<br />
Viele Studenten stellen sich die Frage, ob<br />
sie die Zeit im Ausland zu Hause „verlieren“,<br />
also ob sich die Gesamtstudiendauer<br />
verlängert. In den allermeisten Fällen muss<br />
diese Frage mit Ja beantwortet werden. Bescheinigungen<br />
über Lehrveranstaltungen<br />
(„Scheine“) ausländischer Unis werden<br />
von den Landesprüfungsämtern prinzipiell<br />
nicht anerkannt. Eine Möglichkeit ist, sich<br />
von einem Professor <strong>der</strong> eigenen Universität<br />
bestätigen zu lassen, dass die im Ausland<br />
erbrachte Leistung dem entspricht, was er in<br />
Deutschland lehrt und prüft. Dann kann die<br />
eigene Uni den Schein ausstellen, <strong>der</strong> dann<br />
natürlich vom Prüfungsamt akzeptiert wird.<br />
Um Enttäuschungen vorzubeugen, sollte<br />
man sich aber schon vor <strong>der</strong> Abreise mit<br />
dem jeweiligen Professor kurzschließen.<br />
An manchen Universitäten gibt es Kooperationen<br />
mit ausländischen Unis, in <strong>der</strong>en<br />
Rahmen die Leistungen voll anerkannt<br />
werden, meistens müssen jedoch zumindest<br />
einzelne Scheine nachgeholt werden. Der<br />
persönliche und fachliche Gewinn eines<br />
solchen Auslandsstudiums macht diesen<br />
kleinen Nachteil aber mehr als wett.<br />
FERIENPRAKTIKA<br />
Auslandserfahrung ohne Studienzeitverlust<br />
– o<strong>der</strong> sogar kombiniert mit einer Urlaubs-<br />
Budapest, Ungarn<br />
reise – ist natürlich sehr attraktiv. Dementsprechend<br />
interessieren sich auch sehr viele<br />
Studierende für dieses Thema, obwohl am<br />
Ende doch nur ein kleiner Teil das Vorhaben<br />
in die Tat umsetzt – aus welchen Gründen<br />
auch immer. Es gibt einige Programme,<br />
die Praktikumsplätze für Pharmazeuten in<br />
den Semesterferien, aber auch während des<br />
Semesters, vermitteln.<br />
Das Student Exchange Programme<br />
(SEP) des Bundesverbandes <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden<br />
in Deutschland (BPhD)<br />
WOHIN SOLL ICH? UND WANN?<br />
vermittelt vier- bis achtwöchige Praktikumsplätze<br />
in allen denkbaren Pharmaziebereichen<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Ausführliche<br />
Informationen über das SEP fînden sich<br />
im Artikel „Das Student Exchamge Programme“<br />
auf Seite 50.<br />
Für alle Spanisch sprechenden Pharmaziestudierenden<br />
und diejenigen, die es noch<br />
werden wollen, bietet <strong>der</strong> Verein für internationalen<br />
und interkulturellen Austausch<br />
e.V. das VIA-Fachpraktikum in Mexiko<br />
an. Ausgewählt werden kann zwischen den<br />
Bevor Sie sich auf die Suche nach einer Praktikumsstelle machen o<strong>der</strong> sich auf<br />
ein Stipendium bewerben, werden Sie sich darüber klar, was Sie im Ausland<br />
machen wollen – und warum!<br />
Wenn Sie hauptsächlich an<strong>der</strong>e junge Leute aus <strong>der</strong> ganzen Welt kennen lernen<br />
wollen, werden Sie bei einer Pharmafirma in einer Kleinstadt New Jerseys,<br />
wo Sie nur mit über Vierzigjährigen zusammenarbeiten, wahrscheinlich nicht<br />
glücklich – und sei die Arbeit noch so spannend! Überlegen Sie sich also, warum<br />
Sie ins Ausland wollen: Um Ihre Sprachkenntnisse zu perfektionieren? Um<br />
in einem bestimmten Forschungsgebiet o<strong>der</strong> an einer bestimmten Uni zu arbeiten?<br />
Um das Land o<strong>der</strong> die Arbeit in einer großen internationalen Firma<br />
kennenzulernen?<br />
Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, können Sie viel leichter entscheiden, ob<br />
Sie besser während des Studiums o<strong>der</strong> des PJs ins Ausland gehen und welche<br />
Stelle die richtige für Sie ist. (wes)<br />
Foto: Andreas Ziegler
44 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />
INTERNATIONALES<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 45<br />
Bereichen öffentliche Apotheke, Krankenhaus<br />
o<strong>der</strong> biomedizinisches Forschungszentrum.<br />
Begleitende Sprachkurse und die<br />
Unterbringung in Gastfamilien (meist bei<br />
Studierenden, die Deutsch lernen) geben<br />
die Möglichkeit, Mexiko hautnah zu erleben.<br />
Bei genügend freien Plätzen reicht<br />
eine Anmeldung fünf Wochen vor Beginn<br />
des Praktikums. Da aber gilt „Wer zuerst<br />
kommt, mahlt zuerst“, erhöht sich die Chance<br />
mit einer frühzeitigen Bewerbung. (www.<br />
via-ev.org/praktikum/mexikofa.pdf)<br />
Katharina Tschernow hat in Berlin Pharmazie<br />
studiert und lernt gerade für ihr Drittes<br />
Staatsexamen. Sie hat vier Monat am Fachbereich<br />
Pharmazie <strong>der</strong> Uni Wien verbracht.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Wo warst Du denn im Ausland<br />
und was hast Du da gemacht?<br />
Tschernow: Ich habe im Rahmen des Erasmusaustauschprogramms<br />
ein viermonatiges<br />
Praktikum im Department of Pharmacognosy<br />
an <strong>der</strong> Uni Wien bei Frau Prof.<br />
Kopp absolviert.<br />
Meine Aufgaben waren eine tabellarische<br />
Erfassung <strong>der</strong> Bufadienolidsammlung<br />
von Prof. Reichstein und <strong>der</strong> herzwirksamen<br />
Glucoside des Instituts mit zusätzlicher<br />
Reinheitsprüfung per DC; eine Analyse<br />
des „Abnormal Savda Munzig Extrakts“,<br />
einer Drogenmischung aus zehn verschiedenen<br />
Pflanzen <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin (TCM) mit Hilfe von SPE<br />
und HPLC-DAD-MS, sowie die Prüfung<br />
<strong>der</strong> Tauglichkeit <strong>der</strong> österreichischen Arzneibuch-Monographie<br />
des Agnus Castus<br />
Fructus-Trockenextrakts.<br />
Bezahlt wurde ich für das Praktikum<br />
nicht, aber ich hatte ein Erasmus-Stipendium.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Warum bist Du ins Ausland gegangen?<br />
Ein noch junges Projekt ist das Individual Mobility<br />
Project (IMP) des europäischen Pharmaziestudierendenverbands<br />
EPSA. Verschiedene<br />
europäische Firmen und Institute bieten<br />
drei- bis zwölfmonatige bezahlte Forschungs-<br />
und Arbeitspraktika für Studierende und<br />
frisch Approbierte an. Die Stellenausschreibungen<br />
werden regelmäßig veröffentlicht<br />
(www.epsa-online.org), die Bewerbungsfrist<br />
endet meist wenige Wochen später.<br />
Beim Rise Worldwide-Projekt des<br />
Deutsche Akademischen Austauschdienstes<br />
DAAD können zwischen Juni und Oktober<br />
Forschungspraktika von sechs Wochen bis<br />
zu drei Monaten absolviert werden. Vorraussetzung<br />
sind gute Englischkenntnisse<br />
bzw. gute Kenntnisse <strong>der</strong> Laborsprache. Die<br />
Bewerbung erfolgt online zwischen 3. Dezember<br />
2012 und 13. Januar 2013 für maximal<br />
drei <strong>der</strong> ausgeschriebenen Projekte. Insgesamt<br />
gibt es für alle Fachrichtungen circa<br />
600 Angebote in über 30 Län<strong>der</strong>n weltweit.<br />
Bewerber sollten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Bewerbung<br />
zwischen dem 3. und 7. Fachsemester<br />
INTERVIEW<br />
„GUT, DASS ICH DAS SELBST IN<br />
DIE HAND GENOMMEN HATTE“<br />
Tschernow: Ich bin erst kurz vor Ende meines<br />
Studiums ins Ausland gegangen. Es war<br />
klar dass ich nicht mehr lange studieren werde,<br />
und daher wollte ich einfach eine Pause<br />
machen. Das Pharmaziestudium empfand<br />
ich als sehr intensiv, und so eine Auszeit ist<br />
genau das richtige zum Auftanken.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Wie bist Du denn auf Wien gekommen?<br />
Tschernow: Für Wien habe ich mich entschieden<br />
weil meine beste Freundin aus<br />
Schulzeiten dort studiert und wir schon immer<br />
mal in <strong>der</strong> gleichen Stadt wohnen wollten.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Du hast am Erasmus-Programm<br />
teilgenommen. Warum?<br />
Tschernow: Teilweise natürlich wegen <strong>der</strong><br />
Finanzierung, sie machen aber auch an<strong>der</strong>e<br />
nette Sachen, wie Städtetrips, Partys vor<br />
Ort usw.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Hast Du viel selbst organisiert<br />
o<strong>der</strong> wurde Dir das von Erasmus abgenommen?<br />
Tschernow: Alles was die Wohnung angeht<br />
und den „Arbeitsplatz“ habe ich selbst organisiert.<br />
Es gibt zwar die Regelung, dass<br />
Scheine aus dem Ausland anerkannt werden,<br />
aber für mich kam das nicht in Frage:<br />
In Österreich studiert man Pharmazie auf<br />
Diplom. Das heißt, es gibt keine festen Semesterstrukturen<br />
wie bei uns in Deutschland<br />
und man muss sich um die Praktikumsplätze/Seminare<br />
selbst kümmern.<br />
Dafür war ich schon zu spät dran und deshalb<br />
habe ich direkt bei <strong>der</strong> Erasmusbeauftragten<br />
aus dem Fachbereich Pharmazie<br />
angefragt, ob sie mir eine Empfehlung geben<br />
kann.<br />
Die Wohnung, o<strong>der</strong> besser gesagt ein<br />
Zimmer zur Zwischenmiete, habe ich im<br />
Internet gefunden. Es war perfekt! Es lag<br />
mitten in <strong>der</strong> Stadt. Meine Mitbewohnerin<br />
war auch sehr nett. Die Studentenwohnheime<br />
waren nicht sehr schön. Ich war wirklich<br />
froh, dass ich das selbst in die Hand genommen<br />
hatte.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Pofitierst Du noch von den Erfahrungen<br />
aus dem Ausland?<br />
Tschernow: Durch die vier Monate Praktikum<br />
im Labor habe ich sehen können, wie<br />
in etwa eine Promotion abläuft, wie man<br />
wissenschaftlich arbeitet etc. Das hat auf jeden<br />
Fall Interesse geweckt!<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Hast Du zum Schluss noch einen<br />
heißen Tipp für „Auslandswillige“?<br />
Tschernow: Packt nicht so viel ein (wie ich)!<br />
Man kommt immer mit mehr zurück.<br />
sein. Ob man ausgewählt wurde, erfährt<br />
man im Frühjahr, dann erhält man mit dem<br />
Platz auch automatisch ein DAAD-Vollstipendium<br />
(Höhe <strong>der</strong> jeweiligen Län<strong>der</strong>sätze<br />
siehe www.daad.de), Unfall-, Kranken- und<br />
Haftpflichtversicherung sowie einen Reisekostenzuschuss.<br />
Bei <strong>der</strong> Wohnungssuche<br />
wird man vom Arbeitgeber unterstützt<br />
und kann sich bei den Alumni informieren.<br />
(www.daad.de/rise-weltweit)<br />
IAESTE steht für International Association<br />
for the Exchange of Students for<br />
Dr. Carola Jekle war während ihres Pharmaziestudiums<br />
für ein Semester in Santiago<br />
de Compostela. Nach ihrer Promotion in<br />
Klinischer Pharmazie arbeitet sie heute als<br />
CMC-Manager in einem biopharmazeutischen<br />
Unternehmen in Mainz.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Wo warst Du denn im Ausland<br />
und was hast Du da gemacht?<br />
Jekle: Ich habe ein Auslandssemester in<br />
Santiago de Compostela, Spanien gemacht.<br />
Dort arbeitete ich als eine Art wissenschaftliche<br />
Hilfskraft im Bereich Pharmazeutische<br />
Technologie im Labor mit. Die Doktorandin,<br />
die mich betreute, beschäftigte sich mit<br />
<strong>der</strong> Herstellung und Charakterisierung von<br />
Nanopartikeln. Für sie bearbeitete ich selbständig<br />
kleinere Teilprojekte zu diesem Thema.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> durchgeführten Versuche<br />
musste ich am Ende des Semesters in<br />
einer Projektarbeit zusammenfassen.<br />
Für die „Version Labor“ hatte ich mich<br />
als Alternative zum „regulären“ Besuch von<br />
Vorlesungen entschieden, da ggf. abgelegte<br />
Prüfungen nicht anerkannt worden wären<br />
und ich vor allem das praktische bzw. wissenschaftliche<br />
Arbeiten spannen<strong>der</strong> fand.<br />
Zu Beginn des Semesters beschränkten<br />
sich meine Spanischkenntnisse auf einen<br />
Feriensprachkurs. Für die Arbeit im Labor<br />
war dies aber weniger problematisch, da<br />
vieles einfach praktisch gezeigt wurde und<br />
notfalls auch auf Englisch kommuniziert<br />
Technical Experience und finanziert sich<br />
aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Die<br />
sechs- bis zwölfwöchigen weltweiten Praktika<br />
können theoretisch in allen Pharmaziebereichen<br />
stattfinden, praktisch kann<br />
man aber nur aus den Plätzen wählen, die<br />
das jeweilige Lokalkomitee bei <strong>der</strong> Platzvergabe<br />
ersteigert hat. Die lokalen Verwaltungen<br />
finden sich in vielen Universitätsstädten<br />
und haben auf ihrer Homepage das<br />
Online-Bewerbungsformular. In aller Kürze<br />
muss man hier bis 30. November des Vor-<br />
werden konnte. Wer Vorlesungen besuchte,<br />
musste sich dagegen mit <strong>der</strong> galizischen<br />
Sprache auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Weshalb bist Du ins Ausland gegangen?<br />
Und weshalb genau dorthin, wo<br />
Du warst?<br />
Jekle: Ins Ausland zu gehen war eigentlich<br />
seit dem Schulabschluss ein Wunsch von mir,<br />
ebenso, dass es Spanien sein sollte. Santiago<br />
de Compostela habe ich zunächst einfach<br />
deshalb ausgewählt, weil eine Partnerschaft<br />
zwischen <strong>der</strong> Universität dort und meiner<br />
Heimatuni München bestand, was die Organisation<br />
des Auslandsaufenthaltes, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Kontaktaufnahme, etwas vereinfacht<br />
hat. Im Nachhinein hat es mir dort<br />
sehr gut gefallen, auch wenn sich <strong>der</strong> Norden<br />
Spaniens deutlich vom Rest des Landes<br />
unterscheidet: mit Regen muss dort je<strong>der</strong>zeit<br />
gerechnet werden und statt Flamenco- hört<br />
man dort eher Dudelsackklänge!<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Warst Du mit einer Organisation/<br />
mit einem Programm – wenn ja mit welchem<br />
– weg o<strong>der</strong> hast Du Dir alles selbst<br />
organisiert?<br />
Jekle: Ich habe am Erasmus-Programm teilgenommen.<br />
Dennoch mussten die meisten<br />
Dinge selbst organisiert werden. Mit dem<br />
Programm war eine kleine finanzielle Unterstützung<br />
verbunden, die allerdings bei<br />
weitem nicht für die Finanzierung ausreich-<br />
jahres die wichtigsten Daten und Wünsche<br />
eintragen. Im Februar kann man bei seinem<br />
Lokalkomitee die Liste <strong>der</strong> möglichen Praktikumsplätze<br />
(je nach Lokalverwaltung gibt<br />
es mehr o<strong>der</strong> weniger pharmaziespezifische<br />
Plätze) einsehen und zwei Favoriten auswählen.<br />
IAESTE entscheidet anschließend,<br />
welcher <strong>der</strong> Interessenten am besten geeignet<br />
ist. Dieser muss dann eine ausführlichere<br />
Bewerbung schreiben und wird dann<br />
in <strong>der</strong> Regel vom Praktikumsplatzanbieter<br />
auch angenommen. Eine Wohnung wird im<br />
INTERVIEW<br />
DUDELSACK STATT FLAMENCO<br />
te, sowie ein Sprachkurs, den man während<br />
des ganzen Semesters zwei Mal wöchentlich<br />
besuchen konnte. Der Sprachkurs war für<br />
mich sehr hilfreich, da sich meine Sprachkenntnisse<br />
anfangs sehr in Grenzen hielten,<br />
außerdem kam man über den Sprachkurs<br />
auch gut in Kontakt mit Austauschstudenten<br />
aus an<strong>der</strong>en Fachbereichen.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Welchen Tipp kannst Du an<strong>der</strong>en<br />
„Auslandswilligen“ geben?<br />
Jekle: Früh genug mit <strong>der</strong> Planung anfangen<br />
und sich nicht entmutigen lassen, wenn die<br />
Organisation des Ganzen erst einmal sehr<br />
kompliziert und unübersichtlich erscheint.<br />
<strong>UniDAZ</strong>: Inwiefern profitierst Du noch von<br />
den Erfahrungen aus dem Ausland?<br />
Jekle: Die ersten Erfahrungen im wissenschaftlichen<br />
Arbeiten, die ich während des<br />
Auslandssemesters erwerben konnte, waren<br />
für meine Promotion hilfreich. Immer<br />
wie<strong>der</strong> nützlich – privat und vielleicht auch<br />
irgendwann beruflich – sind meine zwar<br />
mittlerweile auffrischungsbedürftigen, aber<br />
immer noch vorhandenen Spanischkenntnisse.<br />
Insgesamt war das Auslandssemester<br />
eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen<br />
möchte: es war interessant, das Pharmaziestudium<br />
einmal ganz an<strong>der</strong>s zu erleben,<br />
und <strong>der</strong> Auslandsaufenthalt war auch persönlich<br />
eine Bereicherung.
46 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />
Normalfall vermittelt, man bekommt meist<br />
ein Vollstipendium, manchmal kann es jedoch<br />
vorkommen, dass etwas weniger als<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>satz bezahlt wird. Möglich sind<br />
außerdem ein Fahrtkostenzuschuss und ein<br />
Versicherungspaket. (www.iaeste.de)<br />
Diejenigen, die den Traumpraktikumsplatz<br />
in Eigeninitiative organisieren möchten,<br />
brauchen natürlich erst einmal Adressen.<br />
Am einfachsten ist es, die Professoren<br />
<strong>der</strong> eigenen Uni nach Kooperationen im<br />
Ausland zu fragen. Die allermeisten Professoren<br />
haben gute Kontakte zu ausländischen<br />
Kollegen und freuen sich, engagierten<br />
Studenten bei <strong>der</strong> Suche nach einem<br />
Platz zu helfen. Ansonsten können Kommilitonen<br />
o<strong>der</strong> Erfahrungsberichte erfolgversprechende<br />
Ansprechpartner nennen.<br />
Möglich ist natürlich auch die Internetrecherche<br />
nach ansprechenden Einrichtungen,<br />
je mehr Anfragen man losschickt,<br />
umso höher auch die Chancen eine Zusage<br />
zu bekommen – und es klappt öfter, als<br />
man denkt!<br />
FAMULATUR/PJ IM AUSLAND<br />
Bei <strong>der</strong> Ableistung von Pflichtpraktika im<br />
Ausland (also vier Wochen Famulatur o<strong>der</strong><br />
ein Teil des Praktischen Jahres) sei beson<strong>der</strong>s<br />
darauf hingewiesen, sich frühzeitig<br />
beim zuständigen Landesprüfungsamt zu<br />
erkundigen, ob das Praktikum anerkannt<br />
wird und sich dies schriftlich bestätigen<br />
zulassen. Da es nur wenige Vorschriften<br />
über die Anerkennung gibt, kann sich die-<br />
VERSICHERUNGEN<br />
Krankenversicherung: Klären Sie unbedingt mit Ihrer deutschen Krankenkasse,<br />
ob Sie über sie versichert sind o<strong>der</strong> eine Zusatzversicherung brauchen. Wenn<br />
Sie an einem Programm teilnehmen, fragen Sie nach, ob Sie über das Programm<br />
versichert sind. Achtung: Oft ist <strong>der</strong> Rücktransport nach Deutschland<br />
nicht enthalten. Dann eventuell Zusatzversicherung abschließen.<br />
Wenn Sie eine spezielle Krankenversicherung benötigen, klären Sie mit Ihrer<br />
Krankenkasse, ob Sie sich während des Auslandsaufenthalts freiwillig weiterversichern,<br />
eine Anwartschaft bezahlen (um anschließend wie<strong>der</strong> in die gesetzliche<br />
Versicherung zurückkehren zu können) o<strong>der</strong> ob keine Weiterversicherung<br />
nötig ist.<br />
Klären Sie mit <strong>der</strong> Haftpflichtversicherung, ob Sie im Ausland versichert sind;<br />
eventuell Versicherung erweitern.<br />
Die Zeiten im Ausland zählen meist nicht für die Renten- und Arbeitslosenversicherung.<br />
Bei längeren Auslandsaufenthalten kann es sich lohnen, die<br />
Beiträge freiwillig weiter zu zahlen. (wes)<br />
Santa Maria Jesus, Guatemala<br />
se in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n unterscheiden.<br />
Für die Suche nach einem Platz gilt im<br />
Prinzip, was auch für Praktika während des<br />
Studiums gilt. Beson<strong>der</strong>s wer eine Promotion<br />
anstrebt, sollte über ein Praktikum in<br />
einer Arbeitsgruppe an einer ausländischen<br />
Uni nachdenken. An vielen pharmazeutischen<br />
Instituten haben sich regelrechte Kooperationen<br />
mit ausländischen Unis gebildet,<br />
die meist auf persönlichen Kontakten<br />
von Professoren beruhen. Hier hilft gezieltes<br />
Nachfragen bei den Doktoranden o<strong>der</strong><br />
Professoren des Fachs, in dem man das<br />
Praktikum machen möchte.<br />
Foto: Vera Naumann<br />
PACKLISTE<br />
FINANZIERUNG UND STIPENDIEN<br />
Um bei dem meist kostspieligeren Auslandsaufenthalt<br />
das eigene Ersparte und<br />
Omas Geldbeutel zu schonen, kann man<br />
sich um finanzielle Unterstützung bzw. ein<br />
Stipendium kümmern. Bei manchen Austauschprogrammen<br />
gibt es Geld zusätzlich<br />
zum vermittelten Praktikumsplatz, bei an<strong>der</strong>en<br />
wird ein selbst organisiertes Vorhaben<br />
geför<strong>der</strong>t.<br />
Bei folgenden Programmen werden<br />
Studiums- bzw. Praktikumsplatz zusammen<br />
mit einem Voll- o<strong>der</strong> Teilstipendium<br />
bzw. einer Vergütung vergeben: Erasmus-Studium,<br />
IMP, RISE und IAESTE.<br />
Das bedeutet, wer einen Platz erhalten hat,<br />
bekommt automatisch auch finanzielle Unterstützung.<br />
Folgende Programme unterstützen<br />
selbst organisierte Auslandsaufenthalte, das<br />
heißt, sie vergeben Gel<strong>der</strong>, helfen aber nicht<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach einem Praktikumsplatz:<br />
DAAD-Jahresstipendium: DAAD-<br />
Auslands stipendien werden aufgrund<br />
fachlicher Qualifikation und persönlicher<br />
Eignung vergeben. Bewerbungs-Deadlines<br />
für einen Beginn im September 2013 sind<br />
<strong>der</strong> 15.November 2012 für Europa und <strong>der</strong><br />
INTERNATIONALES<br />
Hier eine - unvollständige - Liste an Dingen, die Sie nicht vergessen sollten:<br />
• Geld, Bankkarte, Kreditkarte<br />
• Reisepass und evtl. Visumsbestätigung/Praktikumsbestätigung<br />
• Impfpass<br />
• internationaler Studentenausweis<br />
• Zweithandy (mit Ladegerät) für ausländische SIM-Karte<br />
• Notizzettel mit wichtigen Handynummern (falls eigene SIM-Karte im Ausland<br />
nicht funktioniert), Telefonnummer und Adresse <strong>der</strong> deutschen Botschaft<br />
im jeweiligen Land<br />
• Steckdosenadapter<br />
• Wörterbuch<br />
• Reiseführer<br />
• Stadtplan (evtl. selbst ausdrucken)<br />
• Kopien aller wichtigen Dokumente<br />
• Kleidung: je nach Klimazone, warme Kleidung wegen Klimaanlagen auch in<br />
heiße Län<strong>der</strong> mitnehmen. Bei längeren Aufenthalten auch an die<br />
kommenden Jahreszeiten denken<br />
• Falls erfor<strong>der</strong>lich: Arbeitskleidung (Laborkittel? „Büro-Klamotten“<br />
wie Kostüm, Bluse bzw. Anzug, Hemd, Krawatte?)<br />
• Passfotos (für Fahrkarten, Mitarbeiter-/Studentenausweise usw.)<br />
• typisch deutsche Mitbringsel (es gibt immer jemanden, <strong>der</strong> sich freut)<br />
Vorsicht bei Lebensmitteln außerhalb <strong>der</strong> EU (Zoll und Einfuhrbestimmungen)<br />
• Oropax<br />
• Taschenmesser<br />
• Adressen für Postkarten<br />
Mazar-e-Sharif, Afghanistan<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 47<br />
31.März 2013 für Lateinamerika, Afrika,<br />
Arabische Staaten, Israel, Iran, Asien. Die<br />
Deadline für alle an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />
30.September des Vorjahres. Pharmazeuten<br />
sind nach Bestehen des zweiten Staatsexamens<br />
berechtigt, sich für die Ableistung des<br />
Praktischen Jahres sowohl auf Studierenden-<br />
als auch Graduierendenprogramme zu<br />
bewerben! Die Dauer des Praktikums muss<br />
sechs Monate betragen, eine vorläufige Zusage<br />
des Landesprüfungsamtes zur Anerkennung<br />
muss vorliegen.<br />
Erasmus-Praktikum: Geför<strong>der</strong>t werden<br />
können sowohl freiwillige als auch<br />
Pflichtpraktika mit einer Dauer zwischen<br />
drei und zwölf Monaten in den EU-Län<strong>der</strong>n<br />
sowie Türkei, Island, Liechtenstein, Norwegen,<br />
Schweiz und Kroatien. Man muss an<br />
<strong>der</strong> Hochschule, über die man Erasmus<br />
machen will, eingeschrieben sein (das kann<br />
im PJ auch in einem an<strong>der</strong>en Studiengang<br />
sein als Pharmazie). Geför<strong>der</strong>t werden nur<br />
Vollzeitpraktika. Wie beim Erasmus-Studium<br />
ist auch hier <strong>der</strong> Organisationsaufwand<br />
verhältnismäßig gering. Neben <strong>der</strong><br />
Foto: Dietmar Springer
48 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />
finanziellen Unterstützung gibt es einen<br />
Ansprechpartner an <strong>der</strong> Auslandsuniversität,<br />
<strong>der</strong> bei Fragen zur Verfügung steht. Zur<br />
Anmeldung füllt man eine Bewerbung mit<br />
den persönlichen Daten aus und erstellt ein<br />
Training Agreement mit den Inhalten des<br />
Praktikums und zu erwerbenden Kenntnissen.<br />
Mehr Informationen zum Bewerbungsverfahren<br />
gibt es im Auslandsamt <strong>der</strong> Heimatuniversität.<br />
Promos ist ein relativ neues Stipendienprogramm<br />
des DAAD, das über die Akademischen<br />
Auslandsämter <strong>der</strong> deutschen<br />
Universitäten verwaltet wird. Es eignet sich<br />
sowohl zur Finanzierung eines selbst organisierten<br />
Auslandssemester als auch eines<br />
Auslandspraktikums, wenn diese nicht<br />
durch das Erasmus-Programm abgedeckt<br />
sind. Das heißt, die Heimatuni darf keinen<br />
Erasmus-Vertrag mit <strong>der</strong> ausländischen<br />
Universität haben bzw. das Praktikum findet<br />
außerhalb Europas statt.<br />
Neben den auslandsspezifischen För<strong>der</strong>programmen<br />
hat man auch bei Stipendienprogrammen<br />
von kirchlichen o<strong>der</strong><br />
politischen Organisationen die Chance auf<br />
eine För<strong>der</strong>ung. Lohnenswert können auch<br />
Anfragen bei Pharmafirmen (z.B. Bayer Sti-<br />
TIPPS ZUR WOHNUNGSSUCHE<br />
Vor allem bei selbst organisierten Auslandsaufenthalten<br />
ein Problem: das<br />
Finden einer bezahlbaren Unterkunft,<br />
möglichst zentral und doch in <strong>der</strong><br />
Nähe <strong>der</strong> Praktikumsstelle gelegen,<br />
in einem “jungen“ Szeneviertel, aber<br />
trotzdem ruhig…<br />
Unter Umständen kann die Wohnungssuche<br />
vor Ort einfacher sein,<br />
auch weil Sie besser einschätzen können,<br />
wo Sie wohnen möchten. Trotzdem<br />
sollten Sie schon vor <strong>der</strong> Abreise<br />
im Internet nach Wohnungen schauen<br />
und möglichst schon Besichtigungstermine<br />
vereinbaren. Auch das Aufgeben<br />
eines Gesuchs auf einschlägigen<br />
Internetseiten kann hilfreich sein.<br />
Nach <strong>der</strong> Ankunft am Schwarzen Brett<br />
<strong>der</strong> Uni schauen, sich nach privaten<br />
Zimmervermittlungen erkundigen,<br />
Stadtmagazine lesen.<br />
Die Zeit bis zum Finden einer Unterkunft<br />
können günstige Hostels über-<br />
Barcelona, Spanien<br />
pendium) o<strong>der</strong> Apothekerkammern sein. So<br />
unterstützt die bayerische Landesapothekerkammer<br />
Studenten, die in Bayern geboren<br />
sind o<strong>der</strong> dort studieren.<br />
In <strong>der</strong> Stipendiendatenbank des DAAD<br />
(www.auslands-stipendien.de) kann gezielt<br />
nach Stipendien für bestimmte Län<strong>der</strong> gesucht<br />
werden. Vor allem für „exotische“<br />
brücken. (www.hostelbookers.com)<br />
Auch <strong>der</strong> CVJM bzw. YMCA und das katholische<br />
Kolpingwerk haben in vielen<br />
Län<strong>der</strong>n relativ günstige Wohnheime.<br />
(www.ymca.int/ymca-hotels/ und<br />
www.kolping.net/wo_wir_sind/kolpinghaeuser.html?pe_id=209).<br />
Auch bei Praktika, die nicht an <strong>der</strong> Uni<br />
stattfinden, können Studentenwohnheime<br />
eine attraktive Möglichkeit sein.<br />
Sie sind meist kostengünstig und haben<br />
den Vorteil, dass man schnell junge<br />
Leute kennenlernt. Auch wenn es<br />
von zuhause aus mit dem Zimmer<br />
nicht klappt – Unbedingt vor Ort noch<br />
mal zur Verwaltung gehen, oft werden<br />
kurzfristig Zimmer frei.<br />
Vorsicht vor Mietbetrügern! Sie sind in<br />
eigentlich allen großen Städten anzutreffen,<br />
können aber auch in kleineren<br />
Uni-Städten ihr Unwesen treiben. Entwe<strong>der</strong><br />
die angepriesenen Wohnungen<br />
sind in einem miserablen Zustand o<strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> gibt es manchmal Stipendien, die<br />
Auslandsaufenthalte dort gezielt för<strong>der</strong>n.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist Auslands-<br />
BAföG. Aufgrund <strong>der</strong> höheren Lebenshaltungskosten<br />
bei einem Auslandsaufenthalt<br />
können auch Studierende, die in Deutschland<br />
keinen BAföG-Anspruch haben, geför<strong>der</strong>t<br />
werden. Wie auch beim „normalen“<br />
sie existieren gar nicht. Vorsicht ist immer<br />
dann geboten, wenn die gesamte<br />
Miete im Voraus bezahlt werden soll<br />
und Sie die Wohnung – aus welchem<br />
angeblichen Grund auch immer – vorher<br />
nicht besichtigen können.<br />
An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e Sitten: In vielen<br />
Län<strong>der</strong>n, z.B. den USA, sind Doppelzimmer<br />
nicht unüblich. Ob man<br />
das für einen begrenzten Zeitraum<br />
ausprobieren möchte, um ein paar<br />
Euro zu sparen, sollte man sich am<br />
besten im Vorfeld überlegen.<br />
Informieren Sie sich, ob im Gastland<br />
Mietverträge üblich sind und wie Kündigungsfristen,<br />
Mietkautionen und<br />
ähnliches gehandhabt werden.<br />
(wes)<br />
Foto: Andreas Ziegler<br />
BAföG muss die Hälfte des Geldes später<br />
wie<strong>der</strong> zurückgezahlt werden. Ein pauschaler<br />
Reisezuschuss darf aber behalten werden.<br />
Achtung: Auslands-BAföG muss mindestens<br />
sechs Monate im Voraus beantragt<br />
werden! Das für die Antragstellung zuständige<br />
Auslandsamt findet man auf <strong>der</strong> Website<br />
www.das-neue-bafoeg.de.<br />
Bei <strong>der</strong> Kombination verschiedener Finanzierungsmodelle<br />
ist zu beachten, dass<br />
manchmal bestimmte Beträge eines Stipendiums<br />
auf ein an<strong>der</strong>es angerechnet werden,<br />
dadurch kann sich die Gesamtsumme wie<strong>der</strong><br />
etwas reduzieren.<br />
KÜRZERE AUSLANDSAUFENTHALTE<br />
Wer nicht ganz so viel Zeit zur Verfügung<br />
hat, kann auf internationalen Kongressen<br />
sein pharmazeutisches Wissen vertiefen,<br />
Soft Skills erlernen und sich mit Pharmaziestudierenden<br />
aus den verschiedensten<br />
Län<strong>der</strong>n austauschen.<br />
Während <strong>der</strong> europäische Studierendenverband<br />
EPSA die Autumn Assembly<br />
im Herbst und den Annual Congress im<br />
Frühjahr durchführt, findet <strong>der</strong> IPSF-<br />
Kongress des internationalen Pharmaziestudierendenverbandes<br />
jährlich im<br />
August statt. Desweiteren gibt es die<br />
Summer University (Fortbildungswoche<br />
meist zwischen Juni und August) und das<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
Der Bundesverband <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden hat ein „Auslandsbooklet“<br />
herausgebracht. Unter www.bphd.de kann es kostenlos heruntergeladen<br />
werden. Auch das Auslandsteam des BPhD hilft bei Fragen gerne weiter:<br />
ausland@bphd.de<br />
Fachschaften: Einige Fachschaften organisieren Auslandsinfoabende, bei<br />
denen es neben Tipps und Tricks oft Erfahrungsberichte von frisch aus dem<br />
Ausland zurückgekommenen Studenten gibt.<br />
Der Deutsche Akademische Austauschdienst stellt auf seiner Website www.<br />
daad.de eine Fülle von Informationen zur Verfügung. Es lohnt sich, sich<br />
ausgiebig auf <strong>der</strong> – lei<strong>der</strong> etwas unübersichtlichen – Website umzusehen.<br />
(wes)<br />
World Healthcare Symposium (alle zwei<br />
Jahre, für alle Studierenden von Heilberufen).<br />
O<strong>der</strong> doch einfach nur Urlaub? Kostengünstige<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
bei Pharmaziestudierenden in ganz Europa<br />
finden sich mit Hilfe des EPSA Voyage Projekts.<br />
Neben dem Plätzchen auf dem Boden,<br />
einem Sofa o<strong>der</strong> sogar einem Bett bekommt<br />
man auf diesem Wege auch Insi<strong>der</strong>-Tipps<br />
o<strong>der</strong> sogar eine Führung durch die Stadt –<br />
und Kontakt mit Pharmazeuten aus an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n!<br />
Egal für welches Angebot man sich entscheidet,<br />
eines haben all diese Auslandsaufenthalte<br />
gemeinsam: Man sammelt neue<br />
Eindrücke von Kultur und Pharmazie in<br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, schließt internationale<br />
Freundschaften und hat eine unvergessliche<br />
Zeit.<br />
Von Melanie Föll, Pharmazeutin im Praktikum<br />
in Freiburg/Br.
Foto: Katalin Pomazi<br />
50 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />
BPHD e.V.<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 51<br />
STUDENT EXCHANGE PROGRAMME<br />
ERLEBEN VON<br />
PHARMAZIE<br />
UND KULTUR<br />
Das Student Exchange Programme<br />
wurde 1953 von <strong>der</strong> International<br />
Pharmaceutical Students’ Fe<strong>der</strong>ation IPSF<br />
ins Leben gerufen und ist ein Austauschprogramm<br />
von Studenten für Studenten.<br />
Es bietet Pharmaziestudierenden aus über<br />
55 Län<strong>der</strong>n weltweit die Möglichkeit, Pharmazie<br />
und Kultur eines an<strong>der</strong>en Landes<br />
kennen zu lernen. Interessierte Studierende<br />
können bei einem ein- bis dreimonatigen<br />
Praktikum im Bereich <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Apotheke, Krankenhausapotheke, <strong>der</strong> Industrie<br />
o<strong>der</strong> Universität einen Einblick in<br />
den pharmazeutischen Alltag gewinnen.<br />
Um dieses Praktikum in den Studienalltag<br />
zu integrieren, ist die Hauptaustauschzeit<br />
Juli bis September, aber auch Februar und<br />
März sind in einigen Län<strong>der</strong>n möglich.<br />
Die Organisation des Student Exchange<br />
Programme (SEP) übernehmen engagierte<br />
Pharmaziestudierende in ihrer Freizeit. Jedes<br />
teilnehmende Land hat einen Student<br />
Exchange Officer (SEO), <strong>der</strong> das SEP landesweit<br />
koordiniert. Dieser wird auf lokaler<br />
Ebene durch Local Exchange Officer (LEO)<br />
unterstützt. LEO und SEO haben die Aufgabe,<br />
Praktikumsplätze für ausländische Studierende<br />
im eigenen Land zu finden, das<br />
Freizeitprogramm für diese zu gestalten und<br />
als Ansprechpartner für Studierende und die<br />
gastgebenden Apotheker/-innen zu fungieren.<br />
Zusätzlich kümmert sich <strong>der</strong> SEO um<br />
die Vermittlung <strong>der</strong> deutschen Studierenden<br />
ins Ausland.<br />
Dieses Jahr konnten an 37 deutsche<br />
Studierende Praktika vermittelt werden. Im<br />
Frühjahr absolvierten bereits sechs Studenten<br />
erfolgreich ein Praktikum, vier in Europa,<br />
zwei in Asien. Die restlichen 31 erlebten<br />
im Sommer den pharmazeutischen Alltag<br />
im Ausland. Zwölf Studenten sammelten<br />
außereuropäische Erfahrungen (vier in<br />
Afrika, fünf in Asien und drei in Peru), die<br />
restlichen 19 Studenten verteilten sich auf<br />
verschiedene Län<strong>der</strong> Europas.<br />
Für ebenfalls 19 ausländische Gäste war<br />
es möglich, einen SEP-Platz in Deutschland<br />
zu organisieren. Darunter kamen eine aus<br />
den USA, zwei aus Asien und 16 Studierende<br />
aus Europa. Ein großer Teil <strong>der</strong> Praktika<br />
fand in öffentlichen Apotheken statt, einige<br />
in universitären Arbeitskreisen. Ein großer<br />
Dank an dieser Stelle gilt den LEOs und den<br />
gastgebenden Apothekern, die den Austausch<br />
erst ermöglichen.<br />
Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt auf<br />
horizonterweiternde Aufgaben und interkulturellen<br />
Austausch, dann könnt ihr als<br />
aktiver Local Exchange Officer (LEO) unsere<br />
ausländischen Gäste in Deutschland betreuen<br />
– o<strong>der</strong> wen es direkt in die weite Welt<br />
lockt, <strong>der</strong> kann sich für ein SEP Praktikum<br />
für das nächste Jahr bewerben.<br />
Weitere Informationen bekommt ihr<br />
auf den Internetseiten des BPhD (www.<br />
bphd.de) und <strong>der</strong> IPSF (www.ipsf.org). Bei<br />
allen Fragen könnt ihr euch an seo@bphd.de<br />
wenden. Gerne können sich auch Apotheker,<br />
die einen ausländischen Gast beschäftigen<br />
möchten, dort melden.<br />
IPSF und BPhD freuen sich auf dich!<br />
Von Katrin Willgalis, Pharmaziestudentin<br />
in Münster und Student Exchange Officer<br />
des BPhD e.V. (seo@bphd.de)<br />
Foto: Katrin Wilgalis<br />
BPHD e.V. <br />
AUS DER SICHT VON DANIEL MÄDLER, PRÄSIDENT DES BPHD e.V.<br />
„Was ist eigentlich dieser ominöse BPhD und warum fahren Fachschaftsvertreter<br />
jedes Semester zu dieser Bundesverbandstagung<br />
(BVT)?“ Diese Fragen habe ich mir in meinem zweiten Semester<br />
bei uns in <strong>der</strong> Fachschaftssitzung gestellt, als ein Freund versuchte,<br />
mich davon zu überzeugen, ein Wochenende mit nach Bonn zu einer<br />
solchen Tagung zu fahren.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich quasi noch nichts von diesem<br />
Verein gehört und habe mich dann auch gefragt, was es mir als Studierendem<br />
bringen soll? Immerhin heißt es auf <strong>der</strong> Internetseite:<br />
„offizielle Vertretung aller Pharmaziestudierenden in Deutschland“.<br />
In den folgenden Semestern hatte ich die Chance auf den Bundesverbandstagungen<br />
(BVT) und Pharmaweekends (PhWe) den Verband<br />
besser kennen zu lernen und habe mich entschieden, dort<br />
aktiv mitzuarbeiten und jetzt möchte ich euch gerne einige wenige<br />
Erkenntnisse dieser Zeit weitergeben:<br />
Ich habe mitbekommen, dass <strong>der</strong> BPhD im Grunde ein Zusammenschluss<br />
aller Fachschaften ist. Die Veranstaltungen (BVT<br />
und PhWe) sind Plattformen, um Pharmaziestudierende von an<strong>der</strong>en<br />
Unistandorten kennen zu lernen,<br />
Freundschaften zu knüpfen und sich über<br />
gemeinsame Probleme o<strong>der</strong> Erfolge auszutauschen.<br />
Der Vorstand ist dafür zuständig, diesen<br />
Austausch aktiv voranzubringen, sich<br />
um bundesweit auftretende Probleme zu<br />
kümmern und den Fachschaften bei <strong>der</strong><br />
Bewältigung <strong>der</strong> Probleme und Sorgen vor<br />
Ort zu helfen. Außerdem bemüht sich <strong>der</strong><br />
BPhD, eure Wünsche und Bitten an unsere<br />
„großen Brü<strong>der</strong> und Schwestern“ (die<br />
ABDA, Apothekerkammern und Verbände...)<br />
weiterzugeben.<br />
Dafür benötigt <strong>der</strong> Bundesverband allerdings Eure Hilfe. Ihr müsst<br />
sagen, wo bei euch <strong>der</strong> Schuh drückt, damit wir wissen, wann wir<br />
aktiv werden müssen.<br />
Weiterhin bieten wir viele kleine Hilfen an, z.B. Unterstützung<br />
bei Auslandspraktika, Tipps rund ums Studium o<strong>der</strong> Auflistung<br />
empfehlenswerter Ausbildungsapotheken für das Praktische Jahr.<br />
Auf unserer Homepage findet ihr aktuelle Infos zu unserer Arbeit<br />
rund um das Studium, die Famulatur und die Zeit als Pharmazeut<br />
im Praktikum (PhiP).<br />
Bei Fragen, Anregungen o<strong>der</strong> Ideen besucht uns auf Facebook,<br />
unter www.bphd.de o<strong>der</strong> schreibt mich einfach direkt an:<br />
president@bphd.de.<br />
Wir freuen uns auf Euch!<br />
Daniel Mädler, Pharmaziestudent in Greifswald und Präsident des<br />
BPhD e.V.<br />
TERMINE BPHD OKTOBER 2012 – 2013<br />
- 113. Bundesverbandstagung (BVT) in Jena vom 2. bis 4. November 2012<br />
- Lea<strong>der</strong>es in Training (LIT) in Regensburg vom 30. November<br />
bis 2. Dezember 2012<br />
- 114. BVT in Berlin vom 9. bis 12. Mai 2013<br />
- 11. Pharmaweekend in Bonn vom 7. bis 9. Juni 2013<br />
- 25. DIA Euromeeting in Amsterdam vom 4. bis 6. März 2013<br />
- 36. Annual Congress in Catania (Italy) vom 22. bis 28. April 2013<br />
- 59. IPSF World Congress in Utrecht (Nie<strong>der</strong>lande) vom 1. bis 11. August 2013
52 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V. BPHD e.V.<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 53<br />
„WAS IST DEIN PROBLEM?“<br />
Mit genau diesem Arbeitstitel hat <strong>der</strong> BPhD im letzten Semester eine Umfrage unter den Pharmaziestudenten gestartet.<br />
Hier präsentieren wir euch die wichtigsten Ergebnisse.<br />
In <strong>der</strong> Umfrage wurden die Themenbereiche<br />
Fachschaftsarbeit, Gebühren, Studieninhalte<br />
und Studienlänge näher beleuchtet.<br />
Unter den 1143 Teilnehmer (das sind etwa<br />
10 Prozent aller Pharmaziestudenten ganz<br />
Deutschlands) waren Studierende aller<br />
Hochschulstandorten und aller Semester<br />
vertreten.<br />
Eine beson<strong>der</strong>s hohe Beteiligung gab<br />
es an den Universitäten Regensburg, München<br />
und Bonn (absolute Beteiligung über<br />
100 Personen) sowie in Heidelberg, Münster<br />
und Freiburg (relative Beteiligung über<br />
20 Prozent).<br />
Alles in allem wurde die Arbeit <strong>der</strong> Fachschaften<br />
vor Ort durchweg positiv wahrgenommen.<br />
Die unterstützenden Maßnahmen<br />
wie Kittelverkauf, Skriptensammlung<br />
und -ausgabe, Beratung bei Problemen sowie<br />
die Organisation von studienbegleitenden<br />
Seminaren wurden beson<strong>der</strong>s positiv<br />
wahrgenommen. Außerdem sind drei von<br />
vier Pharmaziestudierenden mit <strong>der</strong> Betreuung<br />
durch die Fachschaften in den ersten<br />
Wochen des Studiums überaus zufrieden.<br />
Dies zeigt, was für eine wichtige und<br />
gewinnbringende Arbeit die Fachschaften<br />
vor Ort leisten, da oft gerade die ersten Wochen<br />
an <strong>der</strong> Uni am schwierigsten für die<br />
Studienanfänger sind.<br />
Außerdem wurde ersichtlich, dass es an<br />
den einzelnen Standorten zwar teilweise erheblich<br />
Probleme mit einzelnen Dozenten<br />
bzw. Veranstaltungen gibt, aber <strong>der</strong> einzige<br />
Mangel, <strong>der</strong> im gesamten Bundesgebiet auftritt,<br />
<strong>der</strong> an Zeit ist. So gaben 70 Prozent <strong>der</strong><br />
Teilnehmer an, dass es ihnen aus Zeitgründen<br />
nicht möglich sei, Vorlesungen, Seminare<br />
und Laborpraktika im gefor<strong>der</strong>ten<br />
Maße vor- und nachzuarbeiten. Daher fällt<br />
vielerorts das so sehr gewünschte Selbststudium<br />
komplett unter den Tisch. Auch<br />
private Interessen müssen viele Studierende<br />
hinten anstellen.<br />
Wirklich interessant wird es jedoch bei<br />
<strong>der</strong> Frage: „Wie sollte die Länge des Pharmaziestudiums<br />
bei gleichem Stoffumfang<br />
geän<strong>der</strong>t werden?“<br />
Diese Zahlen bestätigen noch einmal, dass<br />
vielen Pharmaziestudierenden (57 Prozent)<br />
schlicht und ergreifend die Zeit fehlt, um<br />
sich mit den Studieninhalten angemessen<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
26<br />
2%<br />
1 Semester<br />
weniger an <strong>der</strong><br />
Hochschule<br />
26<br />
2%<br />
nicht<br />
beantwortet<br />
32<br />
3%<br />
nicht<br />
beantwortet<br />
107<br />
9%<br />
nicht<br />
beantwortet<br />
„Wie sollte die Länge des Pharmaziestudiums<br />
bei gleichem Stoffumfang geän<strong>der</strong>t werden?“<br />
351<br />
31%<br />
432<br />
38%<br />
Nicht än<strong>der</strong>n 1 Semester<br />
mehr an <strong>der</strong><br />
Hochschule<br />
6<br />
>1%<br />
zu wenig etwas zu<br />
wenig<br />
22<br />
2%<br />
33<br />
3%<br />
222<br />
19%<br />
2 Semester<br />
mehr an <strong>der</strong><br />
Hochschule<br />
Das Studium enthält... Chemie<br />
445<br />
39%<br />
43<br />
4%<br />
genau richtig etwas zu<br />
viel<br />
Das Studium enthält... Biologie<br />
163<br />
14%<br />
zu wenig etwas zu<br />
wenig<br />
676<br />
59%<br />
69<br />
6%<br />
An<strong>der</strong>s nicht<br />
beantwortet<br />
421<br />
37%<br />
200<br />
18%<br />
genau richtig etwas zu<br />
viel<br />
Das Studium enthält... Pharmazeutische Technologie<br />
22<br />
2%<br />
179<br />
16%<br />
zu wenig etwas zu<br />
wenig<br />
731<br />
64%<br />
82<br />
7%<br />
genau richtig etwas zu<br />
viel<br />
212<br />
18%<br />
zu viel<br />
50<br />
4%<br />
zu viel<br />
22<br />
2%<br />
zu viel<br />
zu beschäftigen. Unter den Kommentaren<br />
fanden sich individuelle Anregungen wie:<br />
„ein Praxissemester bereits im Grundstudium“,<br />
„gleiche Länge, weniger Stoff “, „kürzeres<br />
Grund- und längeres Hauptstudium“,<br />
„Kürzung <strong>der</strong> Laborzeit“ o<strong>der</strong> sogar die<br />
Anregung „Bachelor/Master“.<br />
Ein letzter Fragenkomplex gibt Einblick<br />
in die Wünsche bezüglich <strong>der</strong> Studieninhalte.<br />
Unter <strong>der</strong> Fragestellung: „Das Studium<br />
enthält …Chemie / Biologie / Technologie<br />
/ Pharmakologie / Klinische Pharmazie“<br />
sollte geklärt werden, welche Inhalte über-,<br />
unter- o<strong>der</strong> genau richtig im Studium besetzt<br />
sind.<br />
In diesen Punkten gab es zwischen den<br />
Teilnehmern aus Haupt und Grundstudium<br />
nur geringe Unterschiede. Deutlich wird,<br />
dass die Disziplinen Biologie und Pharmazeutische<br />
Technologie von ihrem Umfang<br />
her als angemessen wahrgenommen werden,<br />
während sich viele Studierende mehr<br />
Pharmakologie (41 Prozent) und Klinische<br />
Pharmazie (40 Prozent) wünschen. Wohl<br />
ist es auch kein Geheimnis, dass ein großer<br />
Teil <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden <strong>der</strong> Ansicht<br />
ist, dass die Chemie einen zu großen Stellenwert<br />
im Studium einnimmt (55 Prozent).<br />
Abschließend bleibt in Anbetracht dieser<br />
Ergebnisse die Bitte an alle Kammern,<br />
Verbände und Pharmazeutische Organisationen,<br />
die Fachschaften vor Ort bei ihren Problemen<br />
und Sorgen mit Rat und Tat zu Seite<br />
zu stehen und auf die aktuellen Bedürfnisse<br />
einzugehen.<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
160<br />
14%<br />
nicht<br />
beantwortet<br />
148<br />
13%<br />
nicht<br />
beantwortet<br />
147<br />
13%<br />
Das Studium enthält... Pharmakologie<br />
28<br />
2%<br />
308<br />
27%<br />
zu wenig etwas zu<br />
wenig<br />
441<br />
39%<br />
zu wenig etwas zu<br />
wenig<br />
Autoren:<br />
Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet und<br />
Presse des BPhD e.V.(internet@bphd.de),<br />
Daniel Mädler, Präsident des BPhD e.V. (president@bphd.de)<br />
Das Studium enthält... Klinische Pharmazie<br />
genau richtig etwas zu<br />
viel<br />
494<br />
43%<br />
26<br />
2%<br />
genau richtig etwas zu<br />
viel<br />
SEHEN – HÖREN – BEWERTEN:<br />
FOLGEEVALUATION DER UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG<br />
Vor sieben Jahren wurden bei einer Evalutaion am Pharmazeutischen Institut in Braunschweig einige Mängel bekannt.<br />
Nun sollte eine erneute Untersuchung zeigen, inwieweit sich die Studiensituation verbessert hat.<br />
Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft<br />
in Nie<strong>der</strong>sachsen hatte im Jahr 2005 die<br />
Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur<br />
(ZEvA) damit beauftragt, die Situation<br />
an den Universitäten zu erfassen. Dabei<br />
kamen im Bereich Pharmazie an <strong>der</strong> Universität<br />
in Braunschweig einige Missstände ans<br />
Tageslicht. Neben einer Vielzahl an unbesetzten<br />
Professuren, mit Studieninhalten überladenen<br />
Semestern und räumlichen Problemen<br />
wurde vor allem die nicht ausreichende Lehre<br />
im Fach Klinische Pharmazie kritisiert.<br />
Vom 27. bis 28. Juni 2012 fand nun, sieben<br />
Jahre später, die Folgeevaluation statt,<br />
um zu sehen, wie sich heute die Situation<br />
darstellt und ob Verän<strong>der</strong>ungen eingetreten<br />
sind. Dazu traf sich eine Gutachtergruppe,<br />
bestehend aus Prof. Dr. Franz Bracher<br />
(Universität München), Dr. Anke Ritter<br />
(Schloss-Apotheke Arnstadt), Prof. Dr. Monika<br />
Schäfer-Korting (Freie Universität<br />
Berlin), Prof. Dr. Rolf Schubert (Universität<br />
Freiburg) und Juliane Zindler (Beauftragte<br />
für Lehre und Studium im BPhD e.V.) in<br />
Braunschweig. Geleitet wurde diese Gruppe<br />
vom betreuenden Referenten <strong>der</strong> ZEvA,<br />
Torsten Futterer.<br />
An den beiden Tagen wurden die verschiedenen<br />
Interessengruppen befragt, angefangen<br />
von den Studierenden über den<br />
akademischen Mittelbau bis hin zu den<br />
Professoren. Die zentralen Fragestellungen<br />
des von <strong>der</strong> ZEvA entwickelten Fragebogens<br />
waren Ausbildungsziele, Studienprogramme,<br />
Internationale Aspekte, Studienorganisation,<br />
Prüfungen, Beratung und Betreuung,<br />
Studien erfolge sowie die Rahmenbedingungen<br />
wie Personalbestand und –entwicklung.<br />
498<br />
43%<br />
24<br />
2%<br />
6<br />
>1%<br />
zu viel<br />
6<br />
>1%<br />
zu viel<br />
Positiv zu sehen ist, dass sich in den vergangenen<br />
Jahren einiges getan hat: Derzeit<br />
sind alle Professuren besetzt und das bisher<br />
mit Studieninhalten überladene 7. Semester<br />
wurde zugunsten <strong>der</strong> Studierenden<br />
entzerrt. Die Probleme in <strong>der</strong> Klinischen<br />
Pharmazie wurden angegangen, um das<br />
Fach besser in das Studium zu integrieren.<br />
In diesem Zuge wurde eine Trainingsapotheke<br />
eingerichtet, in <strong>der</strong> die Studierenden<br />
mit Leerpackungen und echter Apothekensoftware<br />
ein Beratungsgespräch originalgetreu<br />
simulieren können. Die weiterhin<br />
bestehenden Probleme in den räumlichen<br />
Strukturen sollen in <strong>der</strong> Zukunft angegangen<br />
werden.<br />
Der abschließende Bericht wird von<br />
<strong>der</strong> ZEvA im Oktober bzw. November veröffentlicht.
Foto: Katrin Wilgalis<br />
54 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V.<br />
BPHD e.V.<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 55<br />
Juliane Zindler war als Beauftragte für<br />
Lehre und Studium des BPhD e.V. an <strong>der</strong><br />
Nachevaluation beteiligt und ist von diesem<br />
Projekt begeistert.: „Es war schön, so<br />
ehrlich und offenherzig die Meinungen<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Parteien zu hören und<br />
zu sehen, dass sich mit einem <strong>der</strong>artigen<br />
Projekt doch einiges verän<strong>der</strong>n kann. Sicherlich<br />
sind noch nicht alle Probleme beseitigt,<br />
jedoch ist <strong>der</strong> Schritt in die richtige<br />
Richtung erfolgt. Ich finde, dass dieses ein<br />
zukunftsweisendes Programm ist, welches<br />
DIE INTERNATIONALEN STRUKTUREN DES BPHD e.V.<br />
Da es in <strong>der</strong> heutigen Zeit immer wichtiger<br />
wird, sich international zu vernetzen, um<br />
so nachhaltig und effektiv Projekte voranzubringen,<br />
ist <strong>der</strong> BPhD Mitglied in <strong>der</strong><br />
European Pharmaceutical Students´ Association<br />
(EPSA) und <strong>der</strong> International Pharmaceutical<br />
Students´ Fe<strong>der</strong>ation (IPSF).<br />
Damit ist auch je<strong>der</strong> Pharmaziestudierende<br />
Mitglied in diesen Verbänden, da schließlich<br />
alle Pharmaziestudierenden über ihre<br />
Fachschaften automatisch Mitglied im<br />
BPhD sind.<br />
Gerade aus den übergeordneten internationalen<br />
Verbänden kommen viele Im-<br />
durchaus auch an an<strong>der</strong>en Standorten<br />
durchgeführt werden sollte, um ein umfassendes<br />
Bild <strong>der</strong> Studiensituation zu erhalten<br />
und um rechtzeitig Schritte für Verän<strong>der</strong>ungen<br />
einzuleiten. Man kann effektiv<br />
und wirksam die Probleme aufdecken und<br />
gezielt daran arbeiten. Sicherlich ist eine<br />
<strong>der</strong>artige Evaluation ein langwieriger Prozess,<br />
doch ich bin davon überzeugt, dass es<br />
auf lange Sicht <strong>der</strong> beste Weg ist, um den<br />
Studierenden eine bestmögliche Lehre zu<br />
sichern.“<br />
pulse zu uns nach Deutschland. Generell<br />
ist zu sagen, dass es bei beiden Verbänden,<br />
sowohl EPSA als auch IPSF, zentral um die<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internationalen Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> nationalen Verbände und den<br />
daraus resultierenden globalen Ausbau des<br />
Kontaktes und des Austausches zwischen<br />
Pharmaziestudierenden geht. Dadurch sollen<br />
die Ausbildungsqualität und die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit gesichert<br />
werden. Des Weiteren geht es um eine<br />
Etablierung von Projekten zur Aufklärung,<br />
Prävention und Weiterbildung sowie die<br />
Einrichtung internationaler Diskussionsplattformen<br />
über gesundheitsrelevante Themen.<br />
Interessant ist auch die Zusammenarbeit<br />
mit internationalen pharmazeutischen<br />
Organisationen (z. B. dem Dachverband<br />
<strong>der</strong> nationalen Apothekerverbände FIP<br />
o<strong>der</strong> dem europäischen Pendant PGEU)<br />
sowie Gesundheitsorganisationen und Verbänden<br />
an<strong>der</strong>er Gesundheitsberufe. An<br />
Autor: Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet<br />
und Presse des BPhD e.V. (internet@<br />
bphd.de)<br />
Foto: Matthias Buchheim, PR Beauftragter<br />
des BPhD e.V. (pr@bphd.de)<br />
dieser Stelle besitzt <strong>der</strong> BPhD durch seine<br />
Mitgliedschaft die Möglichkeit, seine Interessen<br />
in den internationalen Gremien einzubringen.<br />
Als Schnittstelle zu den internationalen<br />
Verbänden fungiert innerhalb<br />
des BPhD <strong>der</strong> EPSA Liaison Secretary und<br />
die IPSF Contact-Person. Diese bringen<br />
sich aktiv ein, um die Belange <strong>der</strong> deutschen<br />
Pharmaziestudierenden im Ausland<br />
zu repräsentieren und die Projekte nach<br />
Deutschland zu holen.<br />
Zu einem <strong>der</strong> größten Projekte in<br />
Deutschland zählt sicherlich das vom IPSF<br />
initiierte Student Exchange Programme<br />
(SEP), welches durch den Student Exchange<br />
Officer des BPhD koordiniert wird.<br />
Hierbei wird zahlreichen deutschen Studierenden<br />
die Möglichkeit gegeben, Praktika<br />
im Ausland zu absolvieren. Ebenso können<br />
das TWINNET – Mobility Project, das<br />
Individual Mobility Project (IMP) und das<br />
Voyage-Programm von EPSA Studenten<br />
den Weg ins Ausland ermöglichen. Auch<br />
hierbei werden Assistenten zur Koordination<br />
innerhalb Deutschlands eingesetzt.<br />
Die Training-Projekte „Lea<strong>der</strong>s in Training“<br />
und das „Patients Counselling Event“<br />
sind durch die Mitgliedschaft des BPhD in<br />
IPSF hier in Deutschland verfügbar geworden.<br />
Wichtig sind auch die Gesundheitskampagnen,<br />
zu denen Aktionen zum Welt-<br />
Aids-Tag, zum internationalen Tag <strong>der</strong><br />
Organspende und Sonnenschutzaktionen<br />
zählen. Auch auf den regelmäßigen Kongressen<br />
von EPSA und IPSF, z. B. <strong>der</strong> EPSA<br />
Annual Reception und den Symposia <strong>der</strong><br />
IPSF, sind deutsche Pharmaziestudierende<br />
gern gesehene Gäste. Darüber hinaus profitieren<br />
Studierende von Vergünstigungen<br />
und Stipendien zur Teilnahme an Kongressen<br />
an<strong>der</strong>er internationaler pharmazeutischer<br />
Verbände (z. B. FIP World Centennial<br />
Foto: Julia Moschny<br />
DAS PATIENT COUNSELLING EVENT<br />
– PATIENTENBERATUNG ALS WETTBEWERB<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> 112. BVT in Greifswald<br />
wurde auch in diesem Jahr ein Patient<br />
Counselling Event (PCE) nach dem Vorbild<br />
<strong>der</strong> International Pharmaceutical Students‘<br />
Fe<strong>der</strong>ation (IPSF) durchgeführt. Das Patient<br />
Counselling Event ist ein Wettbewerb<br />
für Pharmaziestudierende im Bereich <strong>der</strong><br />
Patientenberatung, um Erfahrungen für<br />
Beratungssituationen zu sammeln.<br />
Dr. Ulrich Koczian, Vizepräsident <strong>der</strong><br />
Landesapothekerkammer Bayern, hielt zu<br />
diesem Anlass zunächst ein Seminar, um die<br />
Teilnehmer auf das Beratungsgespräch vorzubereiten.<br />
Neben allgemeinen Hinweisen,<br />
welche Punkte bei <strong>der</strong> ausführlichen Beratung<br />
unbedingt beachtet werden müssen,<br />
wurden zur besseren Veranschaulichung<br />
auch einige Fallbeispiele aktiv diskutiert.<br />
Ausgestattet mit Materialien wie Fachinfos,<br />
Auszügen aus <strong>der</strong> Roten Liste und Beipackzetteln,<br />
konnten sich die Wettbewerbsteilnehmer<br />
10 Minuten auf das folgende<br />
Beratungsgespräch vorbereiten. Dabei waren<br />
die Studenten ganz auf sich allein gestellt.<br />
Kristin Broer, Pharmaziestudentin und<br />
PTA aus Greifswald, spielte die Patientin in<br />
<strong>der</strong> folgenden Beratungssituation. Sie betrat<br />
mit starken, gelegentlichen Kopfschmerzen<br />
die provisorische Apotheke im Greifswal<strong>der</strong><br />
Seminarraum: “Ich hätte gerne eine<br />
Packung Ibuprofen“ - Ein Paradebeispiel<br />
aus dem Handverkauf. Die Aufgabe <strong>der</strong> zukünftigen<br />
Apotheker war es, alle benötigten<br />
Informationen im Gespräch zu erfragen<br />
und schließlich Hilfestellung bezüglich Dosierung<br />
und Einnahme zu geben.<br />
Die Beratung wurde durch eine Jury bewertet,<br />
die aus Dr. Koczian, sowie Elisabeth<br />
Kersten und Marco Neumann, Doktoranden<br />
am Institut für Pharmazeutische Technologie<br />
Greifswald, sowie Kristin Broer bestand.<br />
Je<strong>der</strong> Teilnehmer erhielt nach einem kurzen<br />
Gespräch einen Feedbackbogen um individuelle<br />
Stärken und Schwächen zu erfahren.<br />
Aus den neun mutigen Teilnehmern <strong>der</strong><br />
ersten Runde, wählte die Jury drei Finalisten,<br />
die schließlich die Herausfor<strong>der</strong>ung annahmen,<br />
ihr Können noch einmal im Plenum<br />
<strong>der</strong> Bundesverbandstagung darzubieten.<br />
Die von Heuschnupfen geplagte Patientin<br />
verlangte dieses Mal nach einer „50-er<br />
Schachtel Loratadin“, wobei beson<strong>der</strong>s das<br />
selbstbewusste Auftreten vor Publikum und<br />
zusätzliche Hinweise für den Alltag Pluspunkte<br />
bei <strong>der</strong> Jury einbrachten. Die drei<br />
Finalisten schlugen sich alle tapfer, wobei<br />
am Ende Svenja Schirle aus Freiburg die<br />
Jury am meisten überzeugte. Dank <strong>der</strong> Unterstützung<br />
durch den Govi-Verlag konnten<br />
alle Teilnehmer mit Buchpreisen und beliebten<br />
Pharmatetts belohnt werden.<br />
Neben dem Wettbewerb auf den BVTs<br />
besteht auch die Möglichkeit, ein solches<br />
PCE lokal an den Pharmaziestandorten<br />
Congress), mit denen EPSA und IPSF kooperieren.<br />
Auch künftig wird <strong>der</strong> BPhD die internationalen<br />
Projekte von IPSF und EPSA<br />
unterstützen und die Möglichkeiten des<br />
Kontaktes jenseits <strong>der</strong> Landesgrenzen<br />
nutzen. Dabei benötigt er vor allem eure<br />
Unterstützung – denn ihr seid <strong>der</strong> BPhD!<br />
Autoren:<br />
David Reiner, EPSA Liaison Secretary des<br />
BPhD e.V.<br />
Tobias Köpcke, Beauftragter für Internet<br />
und Presse des BPhD<br />
durchzuführen. Im Rahmen <strong>der</strong> Klinischen<br />
Pharmazie wurden bereits in einigen Universitäten<br />
Trainingsapotheken eingerichtet,<br />
die einen perfekten Austragungsort bieten.<br />
Als Ergänzung zu einer Vorlesung mit<br />
dem Schwerpunkt Beratung und Kommunikation,<br />
kann ein PCE-Wettbewerb die<br />
Möglichkeit bieten, die Theorie zu festigen<br />
und den Studierenden die Angst vor den<br />
ersten Beratungssituationen zu nehmen.<br />
Die Befürchtungen, dass schwere Fehler<br />
auftreten, die Anfor<strong>der</strong>ungen zu hoch sind<br />
sowie Nervosität und Unsicherheiten im<br />
Auftreten machen das erste Gespräch nicht<br />
selten zu einer etwas unangenehmen Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Viele Studierende trauen sich<br />
nicht, unter dieser strengen Beobachtung<br />
ihre ersten Erfahrungen zu sammeln. Klar<br />
ist: Anfangs werden viele Fehler gemacht,<br />
aber beson<strong>der</strong>s wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />
das Feedback, um daraus zu<br />
lernen und so eine Grundlage für die pharmazeutische<br />
Praxis zu schaffen. Das positive<br />
Feedback auf den Bundesverbandstagungen<br />
zeigt, dass das PCE – wenn man es<br />
einmal gewagt hat – von Studierenden sehr<br />
geschätzt wird.<br />
Daher wird <strong>der</strong> BPhD e.V. versuchen,<br />
dieses internationale Projekt auch in<br />
Deutschland weiter zu etablieren, um noch<br />
mehr Pharmaziestudierenden die Teilnahme<br />
zu ermöglichen und die patientenorientierte<br />
Klinische Pharmazie voranzutreiben.<br />
Autor: Angela Sester, IPSF-Kontaktperson<br />
des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />
Foto: Matthias Buchheim, PR-Beauftragter<br />
des BPhD e.V. (pr@bphd.de)
Foto: Johanna Walz<br />
56 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 BPHD e.V.<br />
BPHD e.V.<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 57<br />
LEADERS IN TRAINING AUCH EINE FÜHRUNGSPOSITION<br />
WILL GELERNT SEIN<br />
Dein Tag sollte immer 32 Stunden haben?<br />
In deiner Fachschaftssitzung drehen sich<br />
Diskussionen immer im Kreis? Deine neuen<br />
Projekte enden immer im Chaos?<br />
Dann ist das Lea<strong>der</strong>s in Training (LIT)-<br />
Wochenende des BPhD genau das Richtige<br />
für dich!<br />
Das LIT-Programm <strong>der</strong> International<br />
Pharmaceutical Students‘ Fe<strong>der</strong>ation (IPSF)<br />
bietet vom 30. November bis 2. Dezember<br />
2012 in Regensburg bereits zum zweiten Mal<br />
in Deutschland die Möglichkeit, mit an<strong>der</strong>en<br />
hochmotivierten Pharmaziestudenten aus<br />
ganz Deutschland ein Wochenende voller<br />
Workshops und Softskill-Trainings zu verbringen.<br />
Neben Teambuilding, Zeit- und Projektmanagement<br />
werden auch Trainings zu<br />
Themen wie Rhetorik, Lea<strong>der</strong>ship und Kommunikation<br />
im Team auf dem Plan stehen.<br />
IPSF-Workshops sind immer durch<br />
aktive Teilnahme geprägt, denn ganz nach<br />
dem Prinzip „Learning by doing“ werden<br />
die diskutierten Themen direkt in die Tat<br />
umgesetzt. So wird die Möglichkeit geboten,<br />
neue Methoden auszuprobieren. Die Trainer<br />
für das LIT werden jedes Jahr vor dem IPSF-<br />
Weltkongress in einigen Trainingstagen ausgebildet<br />
und so auf ein abwechslungsreiches<br />
Wochenende eingestimmt.<br />
Nach getaner Arbeit wird die Fachschaft<br />
Pharmazie Regensburg mit ihren Gästen ihre<br />
schöne Donaustadt mit Weihnachtsmarkt,<br />
Weißbier und Weltkulturerbe erkunden.<br />
Die Anmeldung ist ab sofort bis zum<br />
7. November 2012 über das Anmeldeformular<br />
auf unserer Homepage www.bphd.de<br />
möglich. Bis zum 11. November wird die Zusage<br />
für die Teilnahme am LIT 2012 bekannt<br />
gegeben. Nach <strong>der</strong> Frist werden Restplätze in<br />
<strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Anmeldungen vergeben.<br />
Mit dem LIT 2012 möchten die IPSF<br />
und <strong>der</strong> BPhD ihren Mitglie<strong>der</strong>n – also allen<br />
Pharmaziestudierenden in Deutschland –<br />
TRAININGS & PROFESSIONAL DEVELOPMENT<br />
Im Studium lernt man als Pharmazeut sicherlich<br />
einiges. Fängt man anfangs bei Mathematik,<br />
allgemeiner Chemie, anorganischer<br />
Analytik an, wird dem Studierenden<br />
schnell klar, dass er hier in einer naturwissenschaftlichen<br />
Disziplin ausgebildet wird.<br />
In <strong>der</strong> Praxis sind Apotheker später allerdings<br />
mit an<strong>der</strong>en – oft auch ungewohnten<br />
und neuartigen – Situationen konfrontiert.<br />
Hier befindet er sich in einer Kluft zwischen<br />
sogenannten Hard Skills, die im Laufe <strong>der</strong><br />
akademischen Ausbildung vermittelt werden,<br />
und sogenannten Soft Skills. Häufig<br />
ist er an dieser Stelle nicht ausreichend<br />
vorbereitet und kann nicht souverän beide<br />
gleichermaßen wichtige Charaktere verbinden.<br />
Seit <strong>der</strong> Etablierung <strong>der</strong> Klinischen<br />
Pharmazie – also die Optimierung <strong>der</strong><br />
Arzneimittelanwendung in Bezug auf den<br />
Patienten auf Grundlage <strong>der</strong> pharmazeutischen<br />
Wissenschaften – sind diese Fertigkeiten<br />
jedoch unverzichtbare Bestandteile<br />
in <strong>der</strong> pharmazeutischen Ausbildung geworden.<br />
Durch den Professionswandel auf<br />
<strong>der</strong> einen Seite und die Umsetzungen <strong>der</strong><br />
Bologna-Reformen an<strong>der</strong>erseits haben sich<br />
die internationalen Unterschiede in den<br />
Ausbildungssystemen bemerkbar gemacht.<br />
Dessen sind sich die European Pharmaceutical<br />
Students´ Association (EPSA) und die<br />
International Pharmaceutical Students´ Fe<strong>der</strong>ation<br />
(IPSF) bewusst geworden und entwickelten<br />
seit Mitte des letzten Jahrzehnts<br />
Trainingsprojekte, die den Pharmaziestudierenden<br />
als individuelle Persönlichkeit<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund stellen und ausbilden.<br />
Dieses „Professional Development“ soll den<br />
Pharmazeuten auf die zwischenmenschliche<br />
Interaktion vorbereiten.<br />
Neben dem Patient Counselling Event<br />
(PCE) und dem „Lea<strong>der</strong>s in Training“ (LIT)<br />
gibt es auch von <strong>der</strong> EPSA Trainingsprojekte<br />
in diesem Bereich. Grundlage des von<br />
EPSA entwickelten Projekts ist <strong>der</strong> Pharmaziestudierende<br />
in seinem beruflichen,<br />
akademischen, sozialen und täglichen Umfeld.<br />
Ähnlich <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Trainer im<br />
LIT werden auch hier die Trainer professionell<br />
in ihrer Thematik und Didaktik qualifiziert.<br />
Die Trainings werden im Rahmen<br />
die Möglichkeit geben, weltweite Erfahrungen<br />
auf nationaler Ebene zu teilen.<br />
Wir freuen uns auf euch im schönen Regensburg!<br />
Autor: Angela Sester, IPSF-Kontaktperson<br />
des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />
LIT – KOMPAKT<br />
WAS? Lea<strong>der</strong>s in Training 2012<br />
WANN? 30.11.–02.12.2012<br />
WO? Regensburg<br />
WER? 25 Pharmaziestudierende,<br />
Fachschaftsmitglie<strong>der</strong>, LEOs,<br />
Vorstandsinteressierte aus ganz<br />
Deutschland<br />
WIE VIEL? ab 25€ incl. Unterkunft,<br />
Verpflegung, Workshopmaterialien,<br />
Rahmenprogramm<br />
WIE? Anmeldung bis zum<br />
07.11.2012 unter www.bphd.de<br />
je<strong>der</strong> Veranstaltung von EPSA angeboten.<br />
Der Höhepunkt im Kalen<strong>der</strong> ist hierbei die<br />
EPSA Summer University, eine einwöchige<br />
Fortbildungsveranstaltung. Die Angebote<br />
sind vielfältig und behandeln Themen wie<br />
Team-Building, Zeitmanagement, Presentation-Skills,<br />
Projekt-Management und<br />
„Emotional Intelligence“. Sie sind in ihrer<br />
zeitlichen Struktur äußerst variabel und<br />
auch deshalb sehr oft in die Veranstaltungen<br />
von EPSA integriert.<br />
Der BPhD hat sich als Ziel gesetzt, diese<br />
Projekte vermehrt auch in Deutschland zu<br />
etablieren. In Zusammenarbeit mit interessierten<br />
Fachschaften werden entsprechende<br />
Programme ausgestaltet. So wird Anfang<br />
Dezember das zweite deutsche Lea<strong>der</strong>s in<br />
Training in Regensburg zu Gast sein, das<br />
PCE als Workshop auf den Bundesverbandstagungen<br />
angeboten und im nächsten<br />
Jahr ebenso ein EPSA Training Project in<br />
Deutschland stattfinden.<br />
Autor: David Reiner, EPSA Liaison Secretary<br />
des BPhD<br />
WISSENSWERTES RUND UM DIE ORGANSPENDE<br />
• Mehr als 12.000 Menschen in Deutschland warten auf ein Spen<strong>der</strong>organ. Davon ca. 8000 auf eine Niere.<br />
• Die Hauptkriterien für die Organvermittlung sind Dringlichkeit, Erfolgsaussicht und Chancengleichheit.<br />
• Auf dem Organspendeausweis kann man fünf Optionen wählen, dabei kann man Organe von <strong>der</strong> Spende ausschließen,<br />
explizit befürworten, die Entscheidung an eine Vertrauensperson abgeben o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Organspende wi<strong>der</strong>sprechen.<br />
Auch letztere Entscheidung sollte unbedingt dokumentiert werden.<br />
• Mögliche Spen<strong>der</strong>organe sind: Nieren (häufigste), Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Darm, Teile <strong>der</strong> Haut.<br />
Mögliche Spen<strong>der</strong>gewebe: Hornhaut <strong>der</strong> Augen, Gehörknöchelchen, Herzklappen, z. T. Blutgefäße, Hirnhaut, Haut,<br />
Knochengewebe, Knorpelgewebe und Sehnen.<br />
• Das Alter ist kein Ausschlusskriterium für die Organspende. Allein das biologische Alter und <strong>der</strong> Zustand jedes einzelnen<br />
Organs sind entscheidend.<br />
• Die häufigste Todesursache von Organspen<strong>der</strong>n sind Hirnblutungen (50%), Schädelhirntraumen, ischämisch-hypoxische<br />
Hirnschäden sowie Schlaganfälle.<br />
• Koma und Hirntod unterscheiden sich deutlich:<br />
Koma ist eine tiefe Form <strong>der</strong> Bewusstlosigkeit. Die Patienten reagieren auf Reizung von Reflexen.<br />
Beim Hirntod sind die Hirnstammreflexe ausgefallen.<br />
• Eine Organspende wird finanziell nicht vergütet. Geld darf kein Anreiz für eine Spende sein, auch die Kosten <strong>der</strong> Bestattung<br />
eines Spen<strong>der</strong>s werden nicht übernommen. Die Organentnahme und –transplantation werden durch die Krankenkassen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Träger finanziert.<br />
ORGANSPENDEKAMPAGNE: JEDE AUSSAGE ZÄHLT!<br />
Um auf das häufig kontrovers diskutierte<br />
Thema Organspende aufmerksam zu machen,<br />
stellten im Sommersemester 10 <strong>der</strong><br />
22 Pharmazie-Fachschaften kleine und<br />
große Projekte auf die Beine. Sie beteiligten<br />
sich damit an <strong>der</strong> bundesweiten Organspende-Kampagne<br />
des BPhD e.V., die<br />
unter dem Motto „Zeig‘ was in dir steckt!<br />
– Hast du schon einen Organspendeausweis?“<br />
das Publikum zum Nachdenken<br />
anregen und informieren wollte.<br />
Die Organspende-Kampagne fand in diesem<br />
Jahr das erste Mal statt, daher wurden<br />
vom BPhD nach dem Vorbild <strong>der</strong> International<br />
Pharmaceutical Students‘ Fe<strong>der</strong>ation<br />
(IPSF) zunächst Infomaterialien erstellt und<br />
den Fachschaften zur Verfügung gestellt.<br />
Neben einem großen Infoposter, welches<br />
Wissenswertes rund um die Organspende<br />
abbildet, kamen Miniposter „Vorurteile<br />
und Fakten“ zum Einsatz. Der Govi-Verlag<br />
machte durch eine Spende von Büchern<br />
und <strong>der</strong> beliebten Pharmatetts ein Quiz<br />
möglich, welches das Infopaket abrundete.<br />
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner<br />
und vielen Dank an unseren Sponsor!<br />
Die durchgeführten Aktionen waren<br />
sehr vielfältig: Während Düsseldorf,<br />
Freiburg und Kiel sich im Rahmen ihrer<br />
Sport- o<strong>der</strong> Sommerfeste mit einem Organspende-Stand<br />
präsentierten, wurden in<br />
Frankfurt, Heidelberg, Leipzig und Regens-<br />
burg zur Mittagszeit an die Campus- und<br />
Mensa-Besucher Flyer verteilt und Organspendeausweise<br />
ausgegeben. Damit diese<br />
lange halten, wurden sie kurzerhand laminiert<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> neuen Plastikkartenform<br />
ausgegeben. In Heidelberg gab es unter dem<br />
Titel „Organe gibt es nicht aus <strong>der</strong> Dose“<br />
für jeden Treffer beim Dosenwerfen kleine<br />
Preise – und natürlich Organspendeausweise<br />
– zu gewinnen. Die Fachschaft Pharmazie<br />
Berlin nutzte die Gelegenheit und warb mit<br />
einem Infostand auf <strong>der</strong> „Langen Nacht <strong>der</strong><br />
Wissenschaft“ im Pharmazeutischen Institut<br />
für die gute Sache.<br />
Insgesamt waren in vier Orten professionelle<br />
Infostände und Banner im Einsatz,<br />
welche uns freundlicherweise von <strong>der</strong> Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA) zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Zum ersten Mal gab es auch im Rahmen<br />
des PharmaWeekends in Würzburg und <strong>der</strong><br />
BVT in Greifswald eine Kampagne für die<br />
Tagungsgäste – von und für Studenten.<br />
Die Infostände trafen auf reges Interesse<br />
<strong>der</strong> Passanten. Viele nutzten die Gelegenheit<br />
und füllten vor Ort einen Ausweis aus.<br />
Die vielen Gespräche machten deutlich,<br />
dass beim Thema Organspende weiterhin<br />
Informationen gewünscht sind.<br />
Da die Kampagne in diesem Jahr ein<br />
voller Erfolg war, soll sie nächstes Jahr auf<br />
jeden Fall wie<strong>der</strong>holt und ausgeweitet werden.<br />
Vielen Dank an alle teilnehmenden<br />
Fachschaften und Helfer, ohne die eine solche<br />
Kampagne nicht möglich wäre. Mehr<br />
Bil<strong>der</strong> und Infos gibt es unter www.bphd.de.<br />
Autor: Angela Sester – IPSF Contact Person<br />
des BPhD e.V. (ipsf@bphd.de)<br />
VERANTWORTLICH FÜR DIE RUBRIK BPHD e.V.: TOBIAS KÖPCKE<br />
Bundesverband <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden in Deutschland e.V. (BPhD)<br />
Deutsches Apothekerhaus<br />
Jägerstr. 49/50<br />
10117 Berlin<br />
info@bphd.de<br />
www.bphd.de<br />
Foto: Angela Sester
58 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 IMPRESSUM<br />
02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 59<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>UniDAZ</strong> – Das Studentenmagazin <strong>der</strong><br />
Deutschen Apotheker Zeitung<br />
REDAKTION<br />
Apotheker Dr. Benjamin Wessinger (wes)<br />
Apotheker Dr. Andreas Ziegler (zie)<br />
Telefon: 0711/25 82-215<br />
E-Mail: redaktion@unidaz.de<br />
Internet: www.unidaz.de<br />
VERLAG UND SITZ DER REDAKTION<br />
Deutscher Apotheker Verlag<br />
Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co.<br />
Birkenwaldstr. 44, 70191 Stuttgart<br />
Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart<br />
TELEFON<br />
Verlag: 0711/25 82-0<br />
Redaktion: 0711/25 82-215<br />
Anzeigenabteilung: 0711/25 82-245<br />
Abonnenten-Service: 0711/25 82-353<br />
TELEFAX<br />
Verlag: 0711/25 82-290<br />
Redaktion: 0711/25 82-291<br />
Anzeigenabteilung: 0711/25 82-263<br />
Abonnenten-Service: 0711/25 82-390<br />
E-MAIL<br />
unidaz@deutscher-apotheker-verlag.de<br />
Redaktion: redaktion@unidaz.de<br />
Anzeigenabteilung: anzeigen@deutscherapotheker-verlag.de<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Dr. Christian Rotta, Dr. Klaus G. Brauer<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN TEXTTEIL<br />
Apotheker Dr. Benjamin Wessinger<br />
Birkenwaldstr. 44<br />
70191 Stuttgart<br />
ANZEIGEN<br />
Leitung Media: Kornelia Wind (verantwortlich)<br />
Tel. 0711/25 82-245, Fax -252<br />
anzeigen@deutscher-apotheker-verlag.de<br />
MEDIABERATUNG BUNDESWEIT:<br />
Thomas Christ, Tel. 0711/25 82-241<br />
Marcus Pfeffinger, Tel. 0711/25 82-210<br />
Stefan Rapp, Tel. 0711/25 82-288<br />
Irene Nowak, Tel. 05241/23 46 88-1<br />
ANZEIGENVERTRETUNG SÜD<br />
(für Kunden aus Bayern/Baden-<br />
Württemberg)<br />
Verlagsbüro Eva Sagemüller,<br />
Lindenstr. 33, 88450 Berkheim/Illertal<br />
Eva Sagemüller, Tel. 08395/9 28-28<br />
Manfred Moosherr, Tel. 08395/9 28-10<br />
ANZEIGENDISPOSITION:<br />
Christina Schulz, Tel. 0711/25 82-262<br />
anzeigen@deutscher-apotheker-verlag.de<br />
ABONNENTEN-SERVICE<br />
Deutscher Apotheker Verlag<br />
Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart<br />
Telefon: 0711/25 82-353/-357/-352<br />
Telefax: 0711/25 82-390<br />
BEZUGSBEDINGUNGEN<br />
<strong>UniDAZ</strong> – das Studentenmagazin <strong>der</strong><br />
Deutschen Apotheker Zeitung erscheint<br />
zweimal jährlich. Es ist Bestandteil des<br />
Abonnements <strong>der</strong> Deutschen Apotheker<br />
Zeitung zum Vorzugspreis für Studenten<br />
und Pharmazeuten im Praktikum.<br />
URHEBER- UND VERLAGSRECHT<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Mit Annahme des Manuskripts<br />
gehen für die Zeit bis zum Ablauf<br />
des Urheberrechts das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung,<br />
zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur<br />
elektronischen Speicherung in Datenbanken,<br />
zur Herstellung von Son<strong>der</strong>drucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag<br />
über. Eingeschlossen sind insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch das Recht zur Herstellung elektronischer<br />
Versionen sowie das Recht zur Vervielfältigung<br />
und Verbreitung online und<br />
offline ohne zusätzliche Vergütung.<br />
Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> Grenzen<br />
des Urheberrechts ist ohne die Zustimmung<br />
des Verlags unzulässig.<br />
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben<br />
nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Redaktion<br />
wie<strong>der</strong>. Der Verlag haftet nicht für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte. Die<br />
<strong>der</strong> Redaktion angebotenen Originalbeiträge<br />
dürfen nicht gleichzeitig in an<strong>der</strong>en<br />
Publikationen veröffentlicht werden.<br />
GEBRAUCHSNAMEN:<br />
Die Wie<strong>der</strong>gabe von Gebrauchsnamen,<br />
Handelsnamen, Warenbezeichnungen und<br />
<strong>der</strong>gleichen in dieser Zeitschrift berechtigt<br />
nicht zu <strong>der</strong> Annahme, dass solche Namen<br />
ohne weiteres von je<strong>der</strong>mann benutzt werden<br />
dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich<br />
geschützte eingetragene Warenzeichen,<br />
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />
sind.<br />
GESTALTUNG<br />
Wessinger und Peng<br />
Kommunikationsdesign<br />
Fangelsbachstr. 28b<br />
70180 Stuttgart<br />
www.wessingerundpeng.com<br />
DRUCK UND BUCHBINDERISCHE<br />
VERARBEITUNG<br />
Stürtz GmbH<br />
Druck- und Mediendienstleistungen<br />
Alfred-Nobel-Straße 33<br />
97080 Würzburg<br />
© 2012 Deutscher Apotheker Verlag,<br />
Stuttgart<br />
Printed in Germany<br />
Novartis Pharma<br />
Aussicht auf Karriere.<br />
Starten Sie Ihre Karriere mit den maximalen Möglichkeiten.<br />
Bei Novartis Pharma, einem <strong>der</strong> weltweit führenden Unternehmen im Gesundheitswesen.<br />
Ihr Engagement fällt bei uns auf fruchtbaren Boden. Wir bieten Ihnen ein vielfältiges Arbeitsumfeld<br />
mit je<strong>der</strong> Menge Chancen für Ihre kontinuierliche Weiterentwicklung.<br />
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Novartis und Ihre Karriereaussichten bei uns.<br />
Infos und die Möglichkeit, sich gleich zu bewerben finden Sie unter<br />
www.novartis.de/jobs_karriere/.<br />
ARBEITGEBER<br />
2012 STUDENT SURVEY