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hören – bewerten: folgeevaluation der universität ... - UniDAZ

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42 <strong>UniDAZ</strong> 02/2012 INTERNATIONALES<br />

INTERNATIONALES<br />

02/2012 <strong>UniDAZ</strong> 43<br />

DER GROSSE UNIDAZ-RATGEBER<br />

DER TRAUM<br />

VOM AUSLANDS­<br />

AUFENTHALT<br />

„Hilfe ich muss hier raus – möglichst weit weg“ denkt sich so<br />

mancher Pharmaziestudent zwischen den verkorksten Analysen<br />

im Labor und dem meterhohen Papierstapel auf dem Schreib-<br />

tisch. Trotzdem sammeln die wenigsten Pharmaziestudierenden<br />

während ihrer Ausbildung Auslandserfahrung, was zum einen<br />

auf das vollgepackte Studium geschoben wird, zum an<strong>der</strong>en aber<br />

auch an <strong>der</strong> Unwissenheit über die Vielzahl <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

liegt. Damit es nicht beim Träumen bleibt, gibt <strong>der</strong> große <strong>UniDAZ</strong>-<br />

Ratgeber „Auslandsaufenthalt“ einen Überblick über die Möglich-<br />

keiten, während Studium o<strong>der</strong> Praktischem Jahr einige Zeit ins<br />

Ausland zu gehen. Wir haben Tipps und Checklisten zusammen-<br />

gestellt und auch einige Pharmazeuten, die im Ausland waren,<br />

nach ihren Erfahrungen gefragt.<br />

Apotheke in Vera<strong>der</strong>o, Kuba<br />

AUSLANDSSEMESTER<br />

Wer den Unialltag in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

kennenlernen möchte, sollte sich mindestens<br />

ein Jahr vor dem geplanten Auslandsstudium<br />

bzw. -semester beim akademischen<br />

Auslandsamt seiner Universität informieren.<br />

Gut bekannt und oft genutzt ist das<br />

Erasmus-Stipendium <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union: Es bietet die Möglichkeit, an den jeweiligen<br />

Partneruniversitäten <strong>der</strong> eigenen<br />

Uni ein o<strong>der</strong> zwei Semester zu studieren.<br />

Neben einer finanziellen monatlichen Unterstützung,<br />

die aber nur einen Teil <strong>der</strong> Kosten<br />

deckt, bietet das Programm den Vorteil,<br />

dass man im Ausland keine Studiengebühren<br />

bezahlen muss und sich insgesamt <strong>der</strong><br />

Bürokratieaufwand in Grenzen hält. In<br />

Deutschland füllt man ein kurzes Bewerbungsformular<br />

aus und sucht sich schon im<br />

Voraus die zu besuchenden Veranstaltungen<br />

aus, die in einem Learning Agreement<br />

festgehalten werden. Später erhält man von<br />

Foto: Oskar Neumann<br />

<strong>der</strong> Gastuniversität Informationen in Form<br />

einer To-Do-Liste zum Vorgehen vor Ort,<br />

wobei man unter an<strong>der</strong>em Studentenausweis,<br />

Mensakarte und Aufenthaltsgenehmigung<br />

bekommt. Ein weiterer Vorteil ist,<br />

dass es in vielen Städten ein Erasmus Student<br />

Network (ESN) gibt, das ist eine Gruppe<br />

von Studierenden, die Ausflüge und Partys<br />

für Erasmusstudenten organisiert.<br />

Neben Erasmuskooperationen haben<br />

manche Universitäten auch noch weitere<br />

Partneruniversitäten, an denen ein Studium<br />

möglich ist und oft finanziell geför<strong>der</strong>t<br />

wird. Auskunft geben die jeweiligen Akademischen<br />

Auslandsämter.<br />

Wem die Kooperationen <strong>der</strong> eigenen<br />

Universität nicht zusagen, kann auf eigene<br />

Faust seine Wunschuniversitäten kontaktieren<br />

und nach <strong>der</strong> Möglichkeit eines<br />

Auslandssemesters fragen. Zu beachten ist<br />

hier das Hochschulsystem und <strong>der</strong> Aufbau<br />

des Studiengangs im Zielland sowie die Tatsache,<br />

dass es Zulassungsbeschränkungen<br />

o<strong>der</strong> Sprachtests geben kann. Auch die Finanzierung<br />

muss selbst gestemmt werden,<br />

es gibt aber För<strong>der</strong>programme und Stipendien,<br />

die weiter unten vorgestellt werden.<br />

ANERKENNUNG UND STUDIENDAUER<br />

Viele Studenten stellen sich die Frage, ob<br />

sie die Zeit im Ausland zu Hause „verlieren“,<br />

also ob sich die Gesamtstudiendauer<br />

verlängert. In den allermeisten Fällen muss<br />

diese Frage mit Ja beantwortet werden. Bescheinigungen<br />

über Lehrveranstaltungen<br />

(„Scheine“) ausländischer Unis werden<br />

von den Landesprüfungsämtern prinzipiell<br />

nicht anerkannt. Eine Möglichkeit ist, sich<br />

von einem Professor <strong>der</strong> eigenen Universität<br />

bestätigen zu lassen, dass die im Ausland<br />

erbrachte Leistung dem entspricht, was er in<br />

Deutschland lehrt und prüft. Dann kann die<br />

eigene Uni den Schein ausstellen, <strong>der</strong> dann<br />

natürlich vom Prüfungsamt akzeptiert wird.<br />

Um Enttäuschungen vorzubeugen, sollte<br />

man sich aber schon vor <strong>der</strong> Abreise mit<br />

dem jeweiligen Professor kurzschließen.<br />

An manchen Universitäten gibt es Kooperationen<br />

mit ausländischen Unis, in <strong>der</strong>en<br />

Rahmen die Leistungen voll anerkannt<br />

werden, meistens müssen jedoch zumindest<br />

einzelne Scheine nachgeholt werden. Der<br />

persönliche und fachliche Gewinn eines<br />

solchen Auslandsstudiums macht diesen<br />

kleinen Nachteil aber mehr als wett.<br />

FERIENPRAKTIKA<br />

Auslandserfahrung ohne Studienzeitverlust<br />

– o<strong>der</strong> sogar kombiniert mit einer Urlaubs-<br />

Budapest, Ungarn<br />

reise – ist natürlich sehr attraktiv. Dementsprechend<br />

interessieren sich auch sehr viele<br />

Studierende für dieses Thema, obwohl am<br />

Ende doch nur ein kleiner Teil das Vorhaben<br />

in die Tat umsetzt – aus welchen Gründen<br />

auch immer. Es gibt einige Programme,<br />

die Praktikumsplätze für Pharmazeuten in<br />

den Semesterferien, aber auch während des<br />

Semesters, vermitteln.<br />

Das Student Exchange Programme<br />

(SEP) des Bundesverbandes <strong>der</strong> Pharmaziestudierenden<br />

in Deutschland (BPhD)<br />

WOHIN SOLL ICH? UND WANN?<br />

vermittelt vier- bis achtwöchige Praktikumsplätze<br />

in allen denkbaren Pharmaziebereichen<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Ausführliche<br />

Informationen über das SEP fînden sich<br />

im Artikel „Das Student Exchamge Programme“<br />

auf Seite 50.<br />

Für alle Spanisch sprechenden Pharmaziestudierenden<br />

und diejenigen, die es noch<br />

werden wollen, bietet <strong>der</strong> Verein für internationalen<br />

und interkulturellen Austausch<br />

e.V. das VIA-Fachpraktikum in Mexiko<br />

an. Ausgewählt werden kann zwischen den<br />

Bevor Sie sich auf die Suche nach einer Praktikumsstelle machen o<strong>der</strong> sich auf<br />

ein Stipendium bewerben, werden Sie sich darüber klar, was Sie im Ausland<br />

machen wollen – und warum!<br />

Wenn Sie hauptsächlich an<strong>der</strong>e junge Leute aus <strong>der</strong> ganzen Welt kennen lernen<br />

wollen, werden Sie bei einer Pharmafirma in einer Kleinstadt New Jerseys,<br />

wo Sie nur mit über Vierzigjährigen zusammenarbeiten, wahrscheinlich nicht<br />

glücklich – und sei die Arbeit noch so spannend! Überlegen Sie sich also, warum<br />

Sie ins Ausland wollen: Um Ihre Sprachkenntnisse zu perfektionieren? Um<br />

in einem bestimmten Forschungsgebiet o<strong>der</strong> an einer bestimmten Uni zu arbeiten?<br />

Um das Land o<strong>der</strong> die Arbeit in einer großen internationalen Firma<br />

kennenzulernen?<br />

Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, können Sie viel leichter entscheiden, ob<br />

Sie besser während des Studiums o<strong>der</strong> des PJs ins Ausland gehen und welche<br />

Stelle die richtige für Sie ist. (wes)<br />

Foto: Andreas Ziegler

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