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Au s g ab e 02/1 0 Sicherheit in der Infusionstherapie II

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30<br />

Wird Patientensicherheit im Gesundheitssystem vergütet?<br />

Ne<strong>in</strong>, im Gegenteil. Maßnahmen, die für e<strong>in</strong>e auch nur halbwegs<br />

adäquate Patientensicherheit o<strong>der</strong> für die Schulungen des mediz<strong>in</strong>ischen<br />

und pfl egerischen Personals unumgänglich s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit<br />

<strong>in</strong> den Vergütungen ärztlicher und pfl egerischer Leistungen<br />

nicht e<strong>in</strong>gepreist.<br />

E<strong>in</strong>erseits reden wir von Wirtschaftlichkeit, an<strong>der</strong>erseits von<br />

Fehlervermeidung und Qualität – beißt sich das nicht?<br />

In <strong>der</strong> Tat steht auch unser Gesundheitswesen vor dem Scheideweg,<br />

ob es sich künftig am Ertrag o<strong>der</strong> am Nutzen für den Patienten<br />

orientieren möchte. Die Wirtschaftlichkeitsdiskussion<br />

verbunden mit undifferenzierten kostendämpfenden Maßnahmen<br />

des Gesetzgebers hat dazu geführt, dass fl ächendeckend zulasten<br />

<strong>02</strong>/10<br />

<strong>Sicherheit</strong><br />

Paradigmenwechsel:<br />

Vom Fehler zur Lösung<br />

Fehler s<strong>in</strong>d teuer. Laut WHO fallen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Mitgliedslän<strong>der</strong>n Kosten zwischen sechs und<br />

29 Billionen <strong>in</strong> vielen Fällen vermeidbare US-Dollar an. E<strong>in</strong>e Tatsache, <strong>der</strong> die WHO mit ihrer<br />

Patient-Safety-Campaign den Kampf angesagt hat. Aber wie stellt sich <strong>der</strong> Konfl ikt Wirtschaftlichkeit<br />

auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en und <strong>Sicherheit</strong> auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite dar? Werden <strong>Sicherheit</strong>skonzepte<br />

belohnt? In den USA gilt das Pay-for-Performance-Pr<strong>in</strong>zip: Es gibt ke<strong>in</strong>e Kostenerstattung<br />

bei im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Das System <strong>in</strong> Deutschland bildet<br />

Fehler nicht <strong>ab</strong>. Dr. med. Günther Jonitz, Präsident <strong>der</strong> Ärztekammer Berl<strong>in</strong> und ehrenamtlicher<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aktionsbündnisses für Patientensicherheit e. V. (APS) sagt deutlich:<br />

„Wir stehen hier am Scheideweg.“<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Patientenversorgung gespart wird. Dies zeigt sich<br />

beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Au</strong>sdünnung des mediz<strong>in</strong>ischen und pfl egerischen<br />

Personals. Durch fachübergreifenden Bereitschaftsdienst<br />

und Mehrbelastung von Ärzten und Krankenschwestern werden<br />

Risiken tendenziell erhöht.<br />

Wie beurteilen Sie die <strong>der</strong>zeitigen Aktivitäten <strong>in</strong> Sachen<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> Deutschland? Woran mangelt es?<br />

Zahlreiche Aktivitäten im Bereich <strong>der</strong> Patientensicherheit bündeln<br />

sich <strong>in</strong> Deutschland unter dem Dach des Aktionsbündnisses<br />

Patientensicherheit. In ke<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en europäischen Land ist die<br />

Akzeptanz für Maßnahmen zur Patientensicherheit bei den betroffenen<br />

Berufsgruppen, also Ärzten und Krankenschwestern<br />

und an<strong>der</strong>en Health Professionals höher als <strong>in</strong> Deutschland. Inso-

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