INSIDER Osnabrück // Juni 2015
Wir haben mit dem upcoming Comedy-Star Özcan Cosar und der Osnabrücker Indie-Band "Theraphiezentrum" gesprochen. Außerdem gibt es WG-Wahnsinn und Tortenschlacht, wir killer Kater und foltern vielleicht auch einen Hund.
Wir haben mit dem upcoming Comedy-Star Özcan Cosar und der Osnabrücker Indie-Band "Theraphiezentrum" gesprochen. Außerdem gibt es WG-Wahnsinn und Tortenschlacht, wir killer Kater und foltern vielleicht auch einen Hund.
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Özcan Cosar gilt als Hoffnung<br />
der deutschen Stand-Up-Comedy.<br />
Die Witzigkeit erlernte<br />
er irgendwie zwischen Zahnarztpraxis<br />
und Breakdance<br />
Battle. Als Teil des Ensembles<br />
„Rebell Comedy“ und als<br />
Solo-Künstler erobert der Prix-<br />
Pantheon-Gewinner 2014 derzeit<br />
die Bühnen.<br />
<strong>INSIDER</strong>: Bist du lieber alleine<br />
auf Tour oder zusammen mit<br />
der Crew von Rebell Comedy?<br />
Es ist beides schön. Wenn du<br />
den Abend solo bestreitest, hast<br />
du die Möglichkeit, zwei Stunden<br />
lang alles nach deinen Wünschen<br />
aufzubauen, ganz ohne Druck<br />
zu reagieren und das Publikum<br />
selbst in der Hand. Mit den Rebells<br />
macht das Leben nicht nur<br />
abseits der Bühne mehr Spaß,<br />
sondern man pusht sich gegenseitig<br />
und gibt Hilfestellungen.<br />
Ich kann die ganze Energie in<br />
den Kurzauftritt legen und weiß,<br />
dass ich nicht alleine bin, wenn<br />
die Show vorbei ist.<br />
Im Rebell-Ensemble aber auch in<br />
euren Solo-Programmen sind die<br />
Themen Kultur, Sprache und Ethnie<br />
Hauptbestandteil und schon<br />
seit Jahren funktionieren diese<br />
Bereiche bei anderen Comedians<br />
hervorragend. Wieso ist die<br />
Herkunft immer noch so ein Aufhänger?<br />
Kulturen sind ein Spannungsfaktor,<br />
weil sie für uns einfach alltäglich<br />
sind. Vielleicht haben manche<br />
Zuschauer auch nicht diese<br />
Erlebnisse und können sich weniger<br />
damit identifizieren, aber für<br />
uns ist es ein Thema aus dem direkten<br />
Alltag. Was Kaya Yanar gemacht<br />
hat gibt es in den USA seit<br />
30 Jahren. Trotzdem ist Comedy<br />
immer im Wandel und wir sprechen<br />
vielleicht schon die nächste<br />
Generation an. Da rücken Themen<br />
wie Social Media plötzlich<br />
in den Mittelpunkt einer Gesellschaft<br />
und ich mache das zum<br />
Teil meiner Shows.<br />
Bist du mehr Klischee-Türke oder<br />
mehr Klischee-Deutscher?<br />
Für mich gibt es in Deutschland<br />
über 80 Millionen Nationalitäten.<br />
Man holt sich aus seinem<br />
Umfeld so viele Impressionen,<br />
dass es dieses klassische Schubladendenken<br />
einfach nicht mehr<br />
gibt. Ich finde das gut so, weil es<br />
die Gesellschaft bunt und spannend<br />
macht. In der Türkei rege<br />
ich mich auf, wenn der Bus<br />
nicht rechtzeitig kommt und in<br />
Deutschland bin ich bei einer Behörde<br />
und genervt, weil ich so<br />
viele bürokratische Dinge erledigen<br />
muss. Mein Programm heißt<br />
„Adam und Erdal – der Unzertrennliche“,<br />
weil ich niemals weder<br />
den deutschen noch den türkischen<br />
Einfluss in mir ablegen<br />
werde.<br />
Was erwartet die Zuschauer bei<br />
deinem Programm?<br />
Einfach Özcan. Die Leute haben<br />
eineinhalb bis zwei Stunden Zeit,<br />
die Welt durch meine Augen zu<br />
betrachten. Ich mache einfach alles,<br />
was ich mein Leben lang gemacht<br />
habe.<br />
Deine Karriere verlief bisher<br />
ziemlich abwechslungsreich:<br />
Breakdance-Meister, Moderator,<br />
Klassenclown. Nur deine<br />
Ausbildung als Zahnarzthelfer<br />
fällt irgendwie aus der Reihe…<br />
Mein Vater hat darauf bestanden,<br />
dass ich eine Ausbildung mache,<br />
um mich abzusichern. „Laborassistent<br />
für Kieferorthopädie“<br />
ÖZCAN COSAR<br />
18. <strong>Juni</strong> 20.00 Uhr // Lagerhalle<br />
Tickets gibt es ab 17,50 Euro.<br />
Er ist der neue<br />
Comedy Shootingstar!<br />
wurde mir angeboten – im wahren<br />
Leben klingt dann „Zahnarzthelfer“<br />
gar nicht mehr so cool. Ich<br />
habe es trotzdem durchgezogen.<br />
War das rückblickend verschwendete<br />
Zeit?<br />
Nichts ist verschwendete Zeit.<br />
Man muss nur lernen, den Wert<br />
in jeder Sache zu sehen. Wir können<br />
heutzutage alles machen<br />
und nur weil die Gesellschaft etwas<br />
eventuell nicht legitim findet<br />
oder gutheißt, sollten wir trotzdem<br />
alles mitnehmen und jeden<br />
Moment bewusst erleben. Beispielsweise<br />
hätte ich ohne diese<br />
Erfahrungen viele Storys aus der<br />
Zeit nicht auf die Bühne bringen<br />
können.<br />
Wie wird man dann Comedian?<br />
Ist man einfach ein lustiger Typ,<br />
der plötzlich auf die Bühne geht?<br />
In meinen Moderations-Jobs habe<br />
ich immer wieder Gags gebracht<br />
oder einzelne Shows gestört.<br />
Auch in meinem Freundeskreis<br />
war ich immer der Clown<br />
und habe Witze erzählt. Häufig<br />
hat das die anderen genervt. Meine<br />
Kumpels haben dann irgendwann<br />
gesagt, dass ich mal Comedy<br />
machen solle. Ich habe das natürlich<br />
erstmal als Quatsch abgetan,<br />
aber als sie dann einfach eine<br />
Veranstaltung organisiert haben<br />
und ich auf dem Flyer stand, gab<br />
es kein Zurück mehr.<br />
Du warst vor kurzem bei TV Total,<br />
was ja als riesiges Sprungbrett<br />
für Newcomer gilt. Kann man<br />
dich also demnächst häufiger<br />
im Fernsehen erleben?<br />
Ich weiß gar nicht, ob ich das will.<br />
Für mich ist Fernsehen immer<br />
Druck – das macht mich richtig<br />
fertig und ich verliere den Spaß<br />
an der Sache. Natürlich ist das<br />
eine geile Gelegenheit, aber ich<br />
fühle mich so erdrückt durch die<br />
Kameras und vielen Zuschauer.<br />
Vielleicht ändert sich das ja noch.<br />
Was für ein Publikum besucht<br />
deine Shows?<br />
Es ist wirklich alles dabei von<br />
jung bis alt und jeder Nationalität.<br />
Das Schöne ist ja, dass das<br />
Licht ausgeht, jeder lacht und alle<br />
gleich sind. Ob der Deutsche mit<br />
Kleingarten oder die Albanerin<br />
mit Kopftuch. Dieses „zusammen<br />
lachen“ mag ich so am Theater.<br />
Zion GmbH vs. Baurat Otte<br />
Laut Schreiben von Rechtsanwalt<br />
Nikolai Zutz im Namen der Zion<br />
GmbH wurde aufgrund mehrerer<br />
fehlerhafter Angaben und Verwendung<br />
ungenauer Grafiken während<br />
einer Informationsveranstaltung im<br />
Haus der Jugend Antrag auf eine<br />
Dienstaufsichtsbeschwerde gegen<br />
Stadtbaurat Frank Otte gestellt.<br />
Grundstücke seien nicht richtig eingezeichnet<br />
und derzeitige Nutzungen<br />
falsch genannt worden sein. Die vorsätzliche<br />
Behauptung falscher Tatsachen<br />
während der Amtsausübung<br />
in der Öffentlichkeit ist der Grund für<br />
den Zorn der Zion GmbH. Otte sei in<br />
diesem Amt nicht mehr tragbar.<br />
Meller Straße gesperrt<br />
Ab 01. <strong>Juni</strong> ist die Meller Straße zwischen<br />
„Am Galgesch“ und „Narupstraße“<br />
für etwa zwei Wochen vollgesperrt.<br />
Grund dafür sind Bauarbeiten<br />
der Stadtwerke <strong>Osnabrück</strong> an Abwasserleitungen.<br />
Die Busse werden<br />
entsprechend umgeleitet, die Haltestelle<br />
„Großer Fledderweg“ verlegt.<br />
Alando knackt 30.000 Fans<br />
Bei Facebook konnte die Seite des<br />
Alando Palais die magische Marke<br />
von 30.000 Likes knacken und führt<br />
damit weiterhin die beliebteste Fanpage<br />
eines <strong>Osnabrück</strong>er Clubs. Mehr<br />
Fans haben lediglich die Kollegen von<br />
noz.de, der VfL <strong>Osnabrück</strong> und das<br />
Naava in Melle. Über die Bedeutung<br />
von „Likes“ sind Experten uneinig.<br />
Seit 2010 heißt der Button „Gefällt<br />
mir“ und nicht „Fan“, da sich das<br />
Nutzerverhalten geändert hat, User<br />
über viele Dinge und Unternehmen<br />
informiert werden möchten und dabei<br />
verschiedene Absichten haben.<br />
Aus Versehen Autorin<br />
<strong>Osnabrück</strong>erin Martha Maschke<br />
veröffentlicht Überlebenskrimi<br />
Nur bis<br />
zum 31.07.<strong>2015</strong><br />
Selfie-Stick<br />
gratis!<br />
„Also, so blöd das klingt, aber:<br />
Eigentlich bin ich aus Versehen<br />
zum Schreiben gekommen“,<br />
sagt Martha Maschke.<br />
Sie habe niemals ein Tagebuch<br />
geführt, geschweige denn darüber<br />
nachgedacht ein Buch zu<br />
verfassen. Und nun, da es vor<br />
ihr liegt, kann die <strong>Osnabrück</strong>erin<br />
ihr Glück kaum fassen. „Hommage<br />
an mein Bauchgefühl.<br />
Oder: Die Würde des Menschen<br />
ist doch antastbar“ handelt von<br />
Marthas unbändigem Willen<br />
zu überleben, den Tücken und<br />
Niederungen des deutschen<br />
Gesundheitssystems und vor<br />
allem unzähligen lustigen, traurigen,<br />
schockierenden und unterhaltsamen<br />
Anekdoten zahlloser<br />
Krankenhausaufenthalte.<br />
Die Sichtweise einer Patientin<br />
also, die nie ihren Mut verloren<br />
hat, obwohl sie so häufig gute<br />
Gründe dazu gehabt hätte. Denn<br />
seit vielen Jahren wartet Martha<br />
Maschke auf den Moment,<br />
in dem ihr ein Fachmediziner<br />
sagen kann: „Sie haben Krankheit<br />
XY – und dies oder jenes<br />
machen wir jetzt dagegen.“ Ob<br />
es diesen Moment jemals geben<br />
wird, weiß niemand. „Die Leute<br />
haben dann immer schnell Mitleid<br />
mit mir, weil ich im Rollstuhl<br />
sitze und nicht weiß, ob<br />
ich jemals wieder gesund werde“,<br />
sagt Maschke. Aber sie<br />
lacht dabei. Überhaupt lacht<br />
die Buchautorin nahezu immer,<br />
weil es ihrem Wesen entspricht.<br />
„Ein Arzt hat mir deswegen mal<br />
eine sogenannte humoristische<br />
Fassade vorgeworfen und mich<br />
zum Psychologen geschickt.<br />
Er konnte nicht glauben, dass<br />
ich tatsächlich so positiv bin“,<br />
berichtet Maschke. Ihr schonungsloser,<br />
autobiographischer<br />
Blick in die Abgründe des maroden<br />
deutschen Gesundheitssystems<br />
hat selbst gestandenen<br />
Medizinern die Augen geöffnet.<br />
Ein Oberarzt sagt mir: „Das sind<br />
nicht mehr die Werte, für die ich<br />
damals studiert habe“ und bei<br />
einer Lesung auf dem Ärztekongress<br />
im Cinema Arthouse<br />
zeigten sich auch die Branchenkollegen<br />
tief bewegt. Jetzt ist<br />
der (Über)lebenskrimi über den<br />
Lehmann Verlag erschienen<br />
und ab sofort für 16,95 Euro im<br />
Buchhandel erhältlich.<br />
Kirsten Menkhaus<br />
Studentin<br />
Bei uns stehen Sie im Fokus!<br />
Denn bei uns bekommen Sie, was zu Ihnen passt. Alle zwischen 15 und<br />
30 Jahren erhalten jetzt zu einem unserer vielen Aktionsprodukte<br />
(z. B. GiroLive, LBS- oder VGH-Angebote, Zielsparen etc.) einen<br />
Selfie-Stick gratis dazu, solange der Vorrat reicht. Mehr Infos<br />
unter: www.sparkasse-osnabrueck.de/angebot<br />
ANGEBOT<br />
DES MONATS<br />
S<br />
Yannis Kröger<br />
Auszubildender<br />
Sparkasse<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>INSIDER</strong> 06-<strong>2015</strong><br />
Anzeigensonderteil Lokal | Regional<br />
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