INSIDER Osnabrück // Juni 2015
Wir haben mit dem upcoming Comedy-Star Özcan Cosar und der Osnabrücker Indie-Band "Theraphiezentrum" gesprochen. Außerdem gibt es WG-Wahnsinn und Tortenschlacht, wir killer Kater und foltern vielleicht auch einen Hund.
Wir haben mit dem upcoming Comedy-Star Özcan Cosar und der Osnabrücker Indie-Band "Theraphiezentrum" gesprochen. Außerdem gibt es WG-Wahnsinn und Tortenschlacht, wir killer Kater und foltern vielleicht auch einen Hund.
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ettet osnabrueck<br />
... oder wir foltern diesen Hund!<br />
Der satirische Notfallplan<br />
Im Rat unserer Stadt geht es drunter und drüber. Neumarktsperrung,<br />
kein Bedarf einer Bürgerabstimmung, VfL-Unterstützungen bis sich die<br />
Balken biegen und Entschlüsse, die einen an der Zurechnungsfähigkeit<br />
der Verantwortlichen zweifeln lassen. <strong>INSIDER</strong> lässt Zahlen sprechen –<br />
oder auch nicht. Aber hat man diese Entscheidungen durch die Wahl<br />
der Volksvertreter im Stadtrat nicht selbst verschuldet? Sind wir also<br />
selbst die Übeltäter? Charme und Eleganz, vor allem aber Sinnhaftigkeit<br />
sucht man in der Friedensstadt aller Friedensstädte zumeist vergebens.<br />
Doch bevor <strong>Osnabrück</strong> völlig vor die Hunde geht, haben wir uns erlaubt,<br />
den ultimativen Rettungsplan zu erstellen. Mit einem mehrköpfigen<br />
Team aus Politik-Experten und Wirtschaftsbossen konnte der<br />
<strong>INSIDER</strong>-Plan für die Rettung der Stadt <strong>Osnabrück</strong> besiegelt werden.<br />
Denn irgendwann haben auch wir eins: Die Schnauze voll! Ist das menschenverachtend?<br />
Zynismus? Oder Dummheit pur?<br />
Die gute Nachricht vorweg: Das Stadttheater rechnet sich. Bei einer<br />
Auslastung von 67 Vorstellungen – am Tag und bei einem Ticketpreis<br />
von 376,40 Euro – wäre es theoretisch denkbar. Um die Wirtschaftlichkeit<br />
zu gewährleisten, sollte jedes Ratsmitglied mit einem steinalten<br />
Lama und Spendenbüchse durch das Katharinenviertel ziehen – oder<br />
eben diejenigen, die auch ins Theater wollen.<br />
Der 10-Punkte-Plan zur Rettung von <strong>Osnabrück</strong><br />
Samstags im Zucker<br />
Beats, Pop, HipHop,<br />
Funk & Elektronisches<br />
die ganze Nacht<br />
Zucker · Karlstraße · www.bleibzucker.de<br />
1Nach dem Neumarkt wird<br />
auch der Wall wird für Autofahrer<br />
gesperrt und als<br />
reine Route für Inline-Skater<br />
und Fußgänger deklariert. Erlaubt<br />
sind außerdem Longboards.<br />
Studenten dürfen mit laminiertem<br />
Ausweis den Wall zudem<br />
mit dem Fahrrad befahren.<br />
Es besteht Helmpflicht und eine<br />
Sperrstunde von 17 bis 18 Uhr.<br />
2<br />
Das Wagenrad als Wappen<br />
der Stadt <strong>Osnabrück</strong> hat<br />
ausgedient und wird durch<br />
eine 20“ Chrom-Felge ersetzt. Alte<br />
Karrenräder<br />
sind einfach<br />
nicht<br />
5<br />
Beim<br />
mehr zeitgemäß<br />
und<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
muss jungen<br />
Flair, Sportlichkeit sowie Modernität<br />
auf der Fahne tragen.<br />
3<br />
<strong>Osnabrück</strong>s Prunk-Affe<br />
Buschi wird umgehend<br />
enteignet. Die Erlöse sämtlicher<br />
Buschi-Aktionen werden<br />
zweckentfremdet und kommen<br />
dem VfL <strong>Osnabrück</strong> zu Gute. Außerdem<br />
muss der Orang-Utan<br />
stets ein lila-weißes Trikot oder<br />
zumindest ein anderes Fan-<br />
Accessoire tragen und täglich<br />
mehr als zehn Bilder malen, die<br />
anschließend meistbietend versteigert<br />
werden.<br />
4<br />
Die soziale Aufforstung<br />
6<br />
Damit<br />
des Brennpunkts Rosenplatz<br />
durch die Umbenennung<br />
in „Robin Schulz Plaza“.<br />
Gentrifizierung ist das Stichwort<br />
der Stunde und nur mit jungen<br />
und dynamischen Änderungen<br />
kann dies gelingen. Die negativen<br />
Assoziationen mit dem Rosenplatz<br />
werden sich bei den<br />
Bürgern umgehend in Luft auflösen.<br />
Ebenso wird der Bereich<br />
Salzmarkt bis Pottgraben zu Ehren<br />
der in <strong>Osnabrück</strong> wohnhaft<br />
gewesenen Fußball-Legende<br />
in „Mario-Basler-Allee“ umbenannt.<br />
Große Namen für eine<br />
große Stadt.<br />
Steckenpferdreiten<br />
müssen regionale Spezialitäten<br />
in den Fokus rücken.<br />
Statt einer süßen Brezel werden<br />
ab sofort Matschbrötchen an die<br />
Schüler verteilt: Springbrötchen<br />
mit streichzarten „Himmlischen“<br />
der Firma Leysieffer – persönlich<br />
geschmiert von OB Wolfgang<br />
Griesert und dem Rest des Stadtrates<br />
(nicht während der Sitzungszeit).<br />
Zum Nachspülen wird ein<br />
Gin Tonic mit dem <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Schnaps O49 gereicht.<br />
<strong>Osnabrück</strong> bei den<br />
deutschen Touristenstädten<br />
bis 2020 die Top 50 erreicht,<br />
wird das <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Stadttheater zum Musical-Palast<br />
umgebaut. Mehr Kultur für<br />
Kleinbürger. Nach Hamburgs<br />
Vorbild wird die Hase umgeleitet<br />
und das Theater ist nur noch<br />
auf dem Wasserweg erreichbar.<br />
Dies schafft hanseatisches Flair.<br />
Das erste Musical-Stück heißt<br />
„Buschi und die friedlichen Steckenpferdreiter“<br />
und wird unter<br />
der Regie von Kabarettist Kalla<br />
Wefel und Intendant der Freilichtbühne<br />
Tecklenburg, Radulf<br />
Beuleke, realisiert. Premiere:<br />
Oktober 2016.<br />
7<br />
Einführung eines Mindestverzehrs<br />
von 40 Euro auf<br />
der Maiwoche für JEDEN<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Bürger. Durch diese<br />
Umsatzsteigerung können<br />
die Standgebühren noch einmal<br />
um satte 68% erhöht werden. Im<br />
Falle des Mitbringens von eigenen<br />
Getränken wird eine hohe<br />
Geldstrafe bei ersatzweiser Haft<br />
verordnet. Außerdem wird der<br />
Verzehr von Speisen in Gastronomie-Betrieben,<br />
die nicht zur<br />
Maiwoche gehören, mit einem<br />
Bußgeld von 60 Euro geahndet.<br />
Die Einnahmen durch diese<br />
Maßnahmen fließen in das<br />
Förderungsprojekt „Nachtleben<br />
und Subkultur“. Beaufsichtigt<br />
wird die Einhaltung dieser Gesetze<br />
durch die Maiwochen-Polizei<br />
(kenntlich gemacht durch<br />
leuchtende Warnwesten mit Aufschrift).<br />
8<br />
Ralf G. aus dem Kreise<br />
der Lebensquelle wird als<br />
Gleichstellungsbeauftragter<br />
der Stadt <strong>Osnabrück</strong> eingesetzt.<br />
Ab sofort laufen sämtliche<br />
Geschlechter-Probleme und<br />
-Beschwerden über sein Büro,<br />
welches im Friedenssaal eingerichtet<br />
wird. Diese personelle<br />
Entscheidung soll den Genderwahnsinn<br />
in <strong>Osnabrück</strong> kontrollieren<br />
und veralteten Strukturen<br />
Einhalt gebieten.<br />
9<br />
Die Erklärung des Geländes<br />
der „Freiraum Petersburg“<br />
zum autonomen<br />
Stadtstaat. Von außen repräsentiert<br />
und als Teil <strong>Osnabrück</strong>s, jedoch<br />
mit eigener Gesetzgebung<br />
und -sprechung, wird der souveräne<br />
Kleinstaat ein Steuerparadies<br />
für Künstler und Musiker,<br />
wodurch die Kulturförderung in<br />
der Region erhebliche Unterstützung<br />
erfährt.<br />
10<br />
Es kann nicht im Interesse<br />
einer aufstrebenden<br />
Metropole sein,<br />
dass täglich unzählige Seniorengruppen<br />
aus Holland mit maroden<br />
Reisebussen in unsere<br />
schöne Stadt gekarrt werden,<br />
gedankenlos ihr Leergut in die<br />
Straßen kippen und in die Hase<br />
urinieren. Die Altstadt verkommt<br />
zum Zombieland! Dasselbe<br />
gilt für Besucher aus dem<br />
direkten Umland. Thema Vorstadt-Maut:<br />
Wer im Landkreis<br />
wohnt, ST, VEC, EL, MI, NOH,<br />
TE als Ort oder gelb als Farbe<br />
des Kfz-Kennzeichens führt und<br />
am Wochenende das durchdachte<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Straßennetz<br />
blockiert, muss zukünftig<br />
teuer bezahlen. 25 Euro Vergnügungssteuer<br />
für den Besuch in<br />
<strong>Osnabrück</strong>. Begründung: Steinfurt<br />
braucht <strong>Osnabrück</strong>, aber<br />
braucht <strong>Osnabrück</strong> Steinfurt?<br />
Außerdem wird die Verwendung<br />
des Wortes „Schloga“ in Bezug<br />
auf die Grünflächen rund um das<br />
Schloss unter Strafe gestellt. Aus<br />
Respekt vor diesem idyllischen<br />
Stück <strong>Osnabrück</strong> werden die<br />
Bezeichnungen „Schlossgarten“<br />
und „Schlosspark“ zur Bedingung<br />
gemacht. So viel Zeit muss<br />
sein. Diese Maßnahmen sind mit<br />
wenigen Handgriffen auch bei<br />
völliger Ahnungslosigkeit kostengünstig<br />
umzusetzen und werden<br />
das marode <strong>Osnabrück</strong> zu einer<br />
florierenden Metropole aufstreben<br />
lassen. Ranklotzen statt anmotzen<br />
– positive Stimmung im<br />
Stadtrat und der Bevölkerung<br />
werden im Nu Visionen Wirklichkeit<br />
werden lassen. Nur gemeinsam<br />
können wir <strong>Osnabrück</strong> wieder<br />
zu der mit Glück beseelten<br />
Stadt werden lassen, als die wir<br />
unsere Heimat kennen. Wenn das<br />
nicht klappen sollte – na prost<br />
Mahlzeit.<br />
Weitere Vorschläge?<br />
E-Mail an redaktion@<br />
insiderosnabrueck.de<br />
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Lokal | Regional Anzeigensonderteil <strong>INSIDER</strong> 06-<strong>2015</strong>