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2006 - Neues Bürger-Corps von 1927 e.V.

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10<br />

Matthias Kühnel - Collegium,<br />

Schaffer, König, Deputierter<br />

Allein an der Überschrift sieht<br />

man, wie viel Zeit und Engagement<br />

dieser Mann für das <strong>Corps</strong> der<br />

<strong>Bürger</strong>söhne investiert hat. Als er<br />

1995 in das Collegium gewählt wurde,<br />

war er noch ein junger unscheinbarer<br />

Bursche, doch das änderte sich<br />

schnell, spätestens mit seinem Königsschuss<br />

im Jahr 1997 hat er sein<br />

ganzes Herz für das <strong>Corps</strong> der <strong>Bürger</strong>söhne<br />

(CdB) und das<br />

Peiner Freischießen entdeckt.<br />

Kein Wunder<br />

bei den Genen, wer<br />

hat schon einen<br />

<strong>Bürger</strong>schaffer als<br />

Vater. Im selben<br />

Jahr wurde er auch<br />

als Schaffer gewählt.<br />

Es war schwer für ihn<br />

diese Aufgabe 2005 abgeben<br />

zu müssen, nachdem<br />

er und seine Schafferkollegen mit viel<br />

Einsatz einigen Königen ein unvergessliches<br />

Jahr bereitet hatten.<br />

Doch die Aufgabe als Schaffer reichte<br />

noch nicht, 1996 wurde er zum aktiven<br />

Deputierten gewählt und dies in<br />

Personalunion. Eine seiner ersten<br />

Aufgaben war es, die Mitgliederverwaltung<br />

in die eigenen Hände zu<br />

nehmen. Bis dato wurde die Mitgliederverwaltung<br />

bei der Kreissparkasse<br />

Im Archiv der Schützengilde<br />

finden wir in der Jahresakte<br />

<strong>von</strong> 1857 den Briefverkehr zwischen<br />

dem Collegium der<br />

Schützengilde, dem Magistrat<br />

der Stadt Peine, dem Amtmann<br />

der Stadt Peine und dem König<br />

<strong>von</strong> Hannover. Hierin bittet der<br />

Hauptmann Menke um die Erlaubnis,<br />

in einer neuen Fahne<br />

in den Landesfarben Gelb-<br />

Weiß das königliche Wappen<br />

führen zu dürfen.<br />

Am 3. Juli 1857 erhält die<br />

Schützengilde diese „hochdurchlauchtigste<br />

Erlaubnis“ mit<br />

dem Vermerk „...bei jeder Gelegenheit<br />

sich dieser Allergnädigsten<br />

Auszeichnung würdig<br />

zu bezeigen...im Allerhöchsten<br />

Auftrage dienstthuender Flügeladjutant<br />

Oberlieutenant <strong>von</strong><br />

Boddien.“<br />

Es muss wohl eine mündliche<br />

Genehmigung vorangegangen<br />

sein, denn schon unter dem 10.<br />

Juli 1857 schreiben die Hannoverschen<br />

Nachrichten: „Dass in<br />

Peine das Freischießen auch in<br />

diesem Jahr in Friede und Eintracht<br />

gefeiert wurde, es aber<br />

durch folgendes Ereignis eine<br />

bis zum Enthusiasmus gesteigerte<br />

freudige Bewegung erhielt.“<br />

Gemeint war die Fahnenübergabe.<br />

Weiter die Zeitung:<br />

„...erschienen vor dem in<br />

Parade mit präsentiertem Gewehre<br />

aufgestellten Schützen-<br />

geführt, alle Änderungen mussten dahin<br />

übermittelt und neue Listen und<br />

Aufkleber abgeholt werden. Dies war<br />

nun nicht mehr nötig, der eigene<br />

Computer übernahm jetzt diese Aufgabe.<br />

Weitere Meilensteine waren die Anschaffung<br />

einer neuen Verstärkerund<br />

Musikanlage, die Renovierung<br />

des Saales im Jahr 2000 mit der Erneuerung<br />

der Theke, die<br />

Umgestaltung des Eingangsbereiches<br />

mit<br />

der neuen Tür, die<br />

sich nun vorschriftsmäßig<br />

nach<br />

außen öffnet, die<br />

Renovierung der<br />

Herrentoiletten<br />

und die Neugestaltung<br />

der Empore.<br />

Nicht, dass er diese Aufgaben<br />

allein gemeistert hat,<br />

aber seine Ideen und sein Organisationstalent<br />

war immer entscheidend.<br />

Durch seinen beruflichen Werdegang<br />

wurde es immer schwerer, die nötige<br />

Zeit für die Arbeit im <strong>Corps</strong> aufzubringen<br />

und so entschloss sich Matthias,<br />

auch sein Amt als Deputierter<br />

niederzulegen und auf der Generalversammlung<br />

<strong>2006</strong> nicht wieder zu<br />

kandidieren.<br />

Der passive Deputierte Torsten Kuhn<br />

<strong>Corps</strong>, an beiden Seiten <strong>von</strong><br />

dem <strong>Bürger</strong>-<strong>Corps</strong> und dem<br />

Junggesellen-<strong>Corps</strong> eingeschlossen,<br />

der Magistrat und<br />

die <strong>Bürger</strong>vorsteher, welchen<br />

die neue prachtvoll hiergearbeitete<br />

Fahne vorangetragen wurde.<br />

Herr <strong>Bürger</strong>meister <strong>von</strong><br />

Krogh verlas das königliche<br />

Schreiben und hielt dabei eine<br />

ergreifende, wahrhaft zum Herzen<br />

dringende Rede..." in der er<br />

die Bedeutung hervorhob...dieser<br />

bis jetzt einzig darstehenden<br />

und der Hauptmann Christian Knop<br />

haben sich in der Generalversammlung<br />

<strong>2006</strong> für die 8 gemeinsamen, erfolgreichen<br />

und harmonischen Jahre<br />

bedankt, in denen die gute Kameradschaft<br />

für die Arbeit im Collegium<br />

sehr wichtig war.<br />

An dieser Stelle sind alle jungen aktiven<br />

Kameraden aufgefordert, sich ein<br />

Beispiel an dieser Leistung zu nehmen<br />

und auch selbst etwas für das<br />

<strong>Corps</strong> zu machen. Es gibt leider nicht<br />

immer genug junge, engagierte Jungs,<br />

die eine Aufgabe in der Schießabteilung<br />

oder im Collegium übernehmen<br />

möchten.<br />

Wichtig ist es, dass bisher bewahrte<br />

Tradition auch weit über das Jahr<br />

2014, dem 200. Geburtstag des<br />

<strong>Corps</strong> der <strong>Bürger</strong>söhne <strong>von</strong> 1814 hinausgetragen<br />

wird.<br />

Mit allen guten Wünschen für seinen<br />

weiteren Lebensweg versehen, hoffen<br />

wir, dass Matthias Kühnel auch später<br />

wieder einmal Zeit für das <strong>Corps</strong><br />

der <strong>Bürger</strong>söhne und das Peiner Freischießen<br />

hat, denn gute Leute für eine<br />

Führungsposition kann man immer<br />

brauchen.<br />

Bewilligung und somit der Hohen<br />

Gnade und dem Wohlwolen<br />

Sr. Kgl. Majestät<br />

gegenüber unserer<br />

Stadt.“<br />

Diese Fahne<br />

war nach 125<br />

Jahren so sehr<br />

zerstört, dass<br />

die Gilde im<br />

Jahre 1982 eine<br />

neue, gleich gestaltete<br />

Fahne erhielt. Die<br />

Reste der Traditionsfahne <strong>von</strong><br />

Matthias Kühnel<br />

in der Uniform<br />

des <strong>Corps</strong> der<br />

<strong>Bürger</strong>söhne.<br />

Die Geschichte der gelb-weißen Fahne<br />

Joachim<br />

Grete (links)<br />

und Franz<br />

Hartmann<br />

vom Collegium<br />

der<br />

Schützengilde<br />

zu Peine<br />

präsentieren<br />

die „HannöverscheFahne“<br />

mit ihren<br />

Farben Gelb<br />

und Weiß.<br />

1857 werden unter Glas im<br />

Collegiumszimmer in der<br />

Schützengilde aufbewahrt.<br />

Diese Fahne<br />

kostete damals 26<br />

Thaler, 9 Groschen<br />

und 3<br />

Pfennig. Die in<br />

1982 neu erworbene<br />

Fahne hat<br />

4780 Mark gekostet.<br />

Einigen Herren<br />

des damaligen Collegiums<br />

(Werner Mayer, Werner Ko-<br />

pitzki, Seppl Oerter, Joachim<br />

Buch, Ludwig Knolle, Gebhard<br />

Gohla, Ernst Preuß und Karl<br />

Freundel) war diese Fahne so<br />

wichtig, dass sie die gesamten<br />

Kosten der Fahne übernahmen.<br />

Die Namen der Stifter stehen<br />

auf einem „Fahnennagel“ der<br />

am „Fahnenstock“ befestigt ist.<br />

Auf einem zweiten „Fahnennagel“<br />

stehen die Namen: Franz<br />

Hartmann, Christian Kahnes<br />

und Holger Willies. Es handelt<br />

sich um drei amtierende Collegiumsmitgieder,<br />

die gemeinsam<br />

in den Jahren 2003 bis 2005<br />

die „Hannöversche Fahne“ getragen<br />

oder begleitet haben. Im<br />

Jahr 2004 haben diese Herren<br />

die Kosten für einen neuen<br />

„Fahnenstock“ - der jetzt zerlegbar<br />

ist - und eine Sanierung<br />

des Fahnentuchs übernommen.<br />

An diesen beiden Beispielen<br />

kann man erkennen, dass die<br />

Fahnen in den Peiner Freischießen-Korporationen<br />

einen sehr<br />

hohen Stellenwert einnehmen.<br />

Ein Fähnrich (Träger der Fahne)<br />

und seine beiden Fahnenbegleiter<br />

(meistens Offiziere)<br />

haben daher während des Freischießens<br />

eine sehr hohe Verantwortung,<br />

und dessen sind<br />

sie sich auch bewusst. Ohne<br />

diese wunderschönen Fahnen<br />

gibt es keine Korporation, und<br />

ohne Korporationen gibt es<br />

kein Peiner Freischießen.

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