Ein Streifzug durch die Geschichte der Märklin ... - Tin Plate Fan
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Inhalt<br />
Vortrag gehalten in Wien am 20. Juni und in Scheyern am 9. August 1999<br />
Überarbeitete, leicht ergänzte Neuauflage März 2009<br />
F. Rin<strong>der</strong>knecht<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Streifzug</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Märklin</strong>-Spielzeuge<br />
„140 Jahre <strong>Märklin</strong>“<br />
1. Begegnung mit <strong>der</strong> Spielzeuggeschichte<br />
2. <strong>Ein</strong> Kochherd im Jahre 1939 (Nr. El 9629/5/220)<br />
3. <strong>Ein</strong> Jagdwagen im Jahre 1904 (Nr. 1412)<br />
4. Wo kamen denn <strong>die</strong> Eisenbahnen her?<br />
5. Wie war das mit den Dampfmaschinen?<br />
6. Die Patent „Blitzkreisel“<br />
7. Die Sache mit dem Pfiff<br />
8. Wer kennt den Namen RAYLO?<br />
9. Wenn <strong>die</strong> Spur im Sand verläuft<br />
10. Hp 0 für <strong>die</strong> S-Bahn<br />
11. An <strong>der</strong> Grenze zum Unbekannten<br />
12. Dank<br />
Es ist ein grosser Zeitraum, in dem bei <strong>der</strong> Firma Gebr. <strong>Märklin</strong> Spielzeuge hergestellt worden<br />
sind.<br />
Es wurden Muster entworfen, Machbarkeiten abgeklärt, Rechtsschutz in Anspruch genommen,<br />
Produktionen geplant, geworben, Herstellungen beschlossen, produziert, verbessert und schliesslich<br />
wie<strong>der</strong> langsam aus dem Sortiment genommen.<br />
Die Spielzeuge gelangten zu Kin<strong>der</strong>n, wurden geliebt und später eingemottet.<br />
Abgelegte Spielzeuge wurden wie<strong>der</strong>entdeckt, vielleicht entsorgt o<strong>der</strong> sie gelangten in zweite und<br />
dritte Hände und schliesslich – mehr o<strong>der</strong> weniger vom Zahn <strong>der</strong> Zeit gezeichnet – in Sammlerhände.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 1
1. Begegnung mit <strong>der</strong> Spielzeuggeschichte<br />
Bild 1.1: Wegweiser <strong>durch</strong> 365 Tage (1961). Bild 1.2: Beschreibung Rheinuferbahn. Datum falsch.<br />
Es war im Jahre 1959. Die Firma <strong>Märklin</strong> feierte ihr 100-jähriges Bestehen. Zu <strong>die</strong>sem Anlass<br />
wurde ein beson<strong>der</strong>er, kupferbronzierter Katalog herausgegeben. Das spezielle an <strong>die</strong>sem Katalog<br />
waren <strong>die</strong> Kopfzeilen mit Rückblicken auf eine reichhaltige Spielzeuggeschichte. Ende 1960 folgte<br />
noch ein kleiner Taschenkalen<strong>der</strong> ("Wegweiser für 365 Tage"), <strong>der</strong> eine weitere Darstellung <strong>der</strong><br />
<strong>Geschichte</strong> des Hauses <strong>Märklin</strong> enthielt.<br />
Diese beiden Publikationen und <strong>die</strong> bald darauf erscheinende Serie Böttchers „Unbekannte Modellbahn“<br />
zeigten auf, dass es da vieles gegeben hatte, das sich auch für mich als jungen Studenten<br />
lohnte, neu entdeckt zu werden.<br />
Jede neue Information, <strong>die</strong> verfügbar wurde, seien es Buchpublikationen o<strong>der</strong> das Auftauchen<br />
von Originaldruckschriften aus früheren Jahren, führte zu einer verbesserten Kenntnis <strong>der</strong> Fakten.<br />
Heute kann vieles aus <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Spielzeuge aus dem Hause <strong>Märklin</strong> dargestellt und<br />
verstanden werden. Im Verstehen liegt ein beson<strong>der</strong>er Reiz, bedarf es doch dazu einer vertieften<br />
Beschäftigung mit dem jeweiligen Problem. Die Suche nach <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> kommt gar oft einer<br />
Zeitreise gleich.<br />
Kleine Zeitreisen möchte ich nun mit Ihnen zusammen unternehmen. Ich will versuchen, an einer<br />
Auswahl von Spielzeugen, <strong>die</strong> ich Ihnen vorstelle, Hintergründe und zeitliche Beziehungen<br />
aufzuzeigen.<br />
2. <strong>Ein</strong> Kochherd im Jahre 1939 (Nr. El 9629/5/220)<br />
Im Detail-Katalog D 16 zu Beginn des zweiten Weltkriegs1 wurde <strong>der</strong> grösste elektrische Kochherd<br />
(El 9629/5/220) <strong>der</strong> letzten Serie vorgestellt (Bild 2.1). Es war ein 920 Watt starkes Spielzeug<br />
und ungefähr gleich teuer wie <strong>die</strong> bekannte Lokomotive HR 66/12920. Sogar Anzeigelampen<br />
– sie waren zu jener Zeit schwer erhältlich – fanden sich in reichem Masse. Als weitere interessante<br />
<strong>Ein</strong>richtung fand sich ein Thermometer im Backofen.<br />
Die zugehörige Anleitung wurde als Kochbüchlein 9753 präsentiert. – Für den letzten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>kochherde<br />
bei <strong>Märklin</strong> steht unter 9629/3 in <strong>der</strong> Preisliste von 1951 <strong>der</strong> Vermerk „wird nicht<br />
mehr hergestellt“.<br />
1 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., GmbH; Katalog D16, 1939/1940; Seite 71.<br />
03.2009 / Seite 2 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
So also ging eine Epoche zu Ende, <strong>der</strong>en Anfang um das Jahr 1859 gelegen hat. Theodor Wilhelm<br />
<strong>Märklin</strong> begann wohl zu <strong>die</strong>ser Zeit mit <strong>der</strong> Herstellung von Kin<strong>der</strong>kochherden. Die Spielzeugherstellung<br />
<strong>Märklin</strong>s und <strong>die</strong> <strong>der</strong> Nachfolgefirma W. <strong>Märklin</strong> unter Julius Eitel sollte während<br />
über 30 Jahren nur auf Mädchenspielzeug ausgerichtet bleiben. Dokumente zum Sortiment <strong>die</strong>ser<br />
Zeit fanden sich bis jetzt kaum.<br />
Bild 2.1: Kochherd El 9629/5/220. Bild 2.2: Kochherd Nr. 612, ca. 1890 2.<br />
Wir kennen aber sehr wohl das ausserordentlich<br />
umfangreiche Sortiment <strong>der</strong> Firma Gebrü<strong>der</strong> <strong>Märklin</strong>,<br />
wie es sich etwa 1889 präsentiert hat (siehe dazu<br />
Bild 2.2).<br />
In <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>führung <strong>der</strong> Spielzeugeisenbahnen<br />
und des übrigen, nun mehr auf <strong>die</strong> Knabenwelt<br />
ausgerichteten Spielzeugs, gab es immer noch<br />
eine Weiterentwicklung in <strong>der</strong> Abteilung Kochherde.<br />
In einem Inserat vom 1. März 1895 lesen wir erstaunt:<br />
„Kin<strong>der</strong>-Kochherde für Spiritus, Gas, Glühstoff<br />
und Electricität.“<br />
Bild 2.3: Firmenbezeichnungen aus dem 19.<br />
Jh.<br />
Im gleichen Inserat finden wir übrigens eine weitere Neuheit (nach Frau Anna Jäger), <strong>die</strong> <strong>die</strong> pädagogischen<br />
Absichten des Angebotes klar erscheinen lassen 3:<br />
„Haustöchterleins Puppenküche<br />
eine Vorschule des Kochens mit decimal verkleinerten<br />
Maassen und Gewichten.“<br />
Die Anpreisung eines elektrischen Kochherdes wie<strong>der</strong>holt sich noch zweimal in den Meß-Adreß-<br />
Büchern <strong>der</strong> Leipziger Messe (1895 Michaelis- o<strong>der</strong> Herbstmesse und 1896 Neujahrsmesse). Danach<br />
findet sich keine Spur mehr von <strong>die</strong>ser Neuerung. Was war geschehen? Wir können nur<br />
vermuten. Es muss wohl <strong>die</strong> Technik noch nicht reif gewesen sein für ein <strong>der</strong>artiges Spielzeug.<br />
Die wenigen elektrischen Hausversorgungen plagten sich im Allgemeinen mit 60 bis 100 Volt<br />
Gleichstrom. Die Herstellung einer 300 W Herdplatte mit Schalter und Anschlusskabel war da<br />
wohl technisch noch sehr problematisch. Die Folge davon: <strong>die</strong> Revolution fand erst später statt.<br />
Und zwar im Jahre 1912. Da lesen wir im Neuheitenkatalog M12:<br />
2 Gebr. <strong>Märklin</strong>, Göppingen, Preisliste und Zeichnungen von feinen Kin<strong>der</strong>-Spielwaren, Spezialität: Kin<strong>der</strong>-Kochherde; ca.<br />
1890; Seite 6.<br />
3 Siehe dazu auch B. Schenck, F. Rin<strong>der</strong>knecht, 150 Jahre <strong>Märklin</strong>, Betrachtung zur Zeit von 1856 bis 1959; 23. <strong>Tin</strong>plate-<br />
Forum, Göppingen; 2009.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 3
„Die Elektrizität fand längst <strong>Ein</strong>gang auch in <strong>die</strong> Puppenstube: Immer mehr bricht sich <strong>die</strong> Erkenntnis<br />
ihrer bequemen, ungefährlichen und bei richtigem Gebrauch billigen Anwendung Bahn, und so<br />
schicken wir uns an, das Hauptbeschäftigungsmittel <strong>der</strong> Mädchen<br />
für elektrische Beheizung auszustatten. ...“<br />
den Kin<strong>der</strong>kochherd<br />
Bild 2.4: Kochherd EL 9666 N/6 4. Bild 2.5: Oben: Heizkörper als Steckplatte.<br />
Unten: Drehschalter aus <strong>der</strong> Zeit<br />
(Stellung AUS).<br />
Die ersten elektrischen Kin<strong>der</strong>kochherde <strong>der</strong> Firma <strong>Märklin</strong> waren wun<strong>der</strong>bare Geräte, <strong>die</strong> sogar<br />
mit steckbaren (und darum auch auswechselbaren) Heizplatten versehen waren. Die Preise <strong>der</strong><br />
grössten Exemplare entsprachen aber etwa dem grössten elektrischen Zug in Spur II! <strong>Ein</strong>e Bereinigung<br />
des Sortimentes war deshalb abzusehen. Bereits 1914 waren nur noch Geräte <strong>der</strong> zweiten<br />
Auflage im Handel. Das Sortiment war deutlich verkleinert und preisgünstiger.<br />
Bild 2.6: <strong>Märklin</strong> Sparherd EK 9630.<br />
In Holzfeuerungsstellung.<br />
4 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskatalog M12; Seite 677.<br />
Bild 2.7: <strong>Märklin</strong> Sparherd EK 9630.<br />
In Elektrofeuerungsstellung.<br />
03.2009 / Seite 4 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Und <strong>der</strong> Kreis schliesst sich.<br />
Sowie <strong>die</strong> ersten elektrischen Kochherde fast Haushaltsgrösse hatten, so wurden <strong>die</strong> letzten, <strong>die</strong><br />
bei <strong>Märklin</strong> konstruiert worden sind, aus <strong>der</strong> Not heraus wie<strong>der</strong> zu Haushaltgeräten:<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg stellte <strong>Märklin</strong> als erstes Produkt für <strong>die</strong> deutsche Kundschaft einen<br />
Sparherd her. Dieses „Nichtspielzeug“ half vielen Familien <strong>die</strong> schlimmen Winter <strong>der</strong> ersten<br />
Nachkriegsjahre zu überbrücken5. Die Sparherde gab es für alleinige Holzfeuerung (K 9630) und<br />
für kombinierte Elektro-/Holzfeuerung (EK 9630, Bil<strong>der</strong> 2.6, 2.7). Die Elektroplatten konsumierten<br />
500 bzw. 750 Watt – eine beträchtliche Leistung für <strong>die</strong> damalige Zeit.<br />
3. <strong>Ein</strong> Jagdwagen im Jahre 1904 (Nr. 1412)<br />
Wenn wir uns mit Spielzeugen vergangener Zeiten befassen, müssen wir uns auch Kenntnisse<br />
über <strong>die</strong> Vorbil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Erwachsenen schaffen. So genügt es dann nicht mehr, <strong>die</strong> Eisenbahnfahrzeuge<br />
<strong>der</strong> Epoche V zu kennen. Vor über hun<strong>der</strong>t Jahren sahen <strong>die</strong> Fortbewegungsmittel<br />
an<strong>der</strong>s aus. Was waren eine Kalesche, ein Brack, ein Cabriolet, ein Tilbury, ein Jagdwagen,<br />
ein Phaeton, ein Charabanc o<strong>der</strong> ein Landauer?<br />
Im Katalog J 04 von 1904 ist unter vielen<br />
an<strong>der</strong>en Pferdegespannen auch <strong>der</strong> Jagdwagen<br />
Nr. 1412 aufgeführt. Er steht in vier<br />
Grössen noch bis ca. 1907 im Angebot, wie<br />
sich Preislisten entnahmen lässt. Wie weit<br />
lassen sich nun seine Spuren zurückverfolgen?<br />
Vorerst finden wir ihn auch in einer Katalogmappe<br />
um 1899 auf Tafel 80. Die verschiedenen<br />
Ausführungen hatten Längen<br />
(über das vorgespannte Pferd gemessen) von<br />
23 bis 57 cm. Der Wagen war aus Weissblech<br />
hergestellt und mit viel Liebe zum Detail in<br />
wun<strong>der</strong>baren Farben bemalt.<br />
Bild 3.1: Jagdwagen 1412 aus Hauptkatalog J 04.<br />
Das zugehörige Pferd war aus „Blech gestanzt, in feiner Ausführung mit Le<strong>der</strong>geschirr“. Im illustrierten<br />
<strong>Märklin</strong>-Katalog von 1893 finden wir dann das Gespann auf Seite 87. Es war <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />
Zeit, da sich <strong>die</strong> Firma Gebrü<strong>der</strong> <strong>Märklin</strong> & Co. an <strong>der</strong> Messe in Leipzig als Hersteller – „vereinigt<br />
mit <strong>der</strong> Fabrik von Ludwig Lutz, Ellwangen“ – präsentierte.<br />
Bild 3.2: Links: kolorierte Zeichnung wohl um 1870. Rechts Zeichnung wohl um 1880.<br />
5 C. Liebenau-Meyer, C Eisele, G Werner; Wir wollten endlich leben, Göppinger Frauenalltag nach '45; Städtisches Museum<br />
Göppingen; 1995; S. 27.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 5
Über <strong>die</strong> Firma Ludwig Lutz führt uns <strong>die</strong> Spur des Wagens weiter zurück. In einer Preisliste <strong>der</strong><br />
Firma finden wir um 1889 herum den Jagdwagen unter den „Nro. 12/0, 12/1, 12/2“. In <strong>die</strong>ser<br />
Preisliste ist sogar eine Uhrwerkversion erwähnt. Verschiedene, teils handkolorierte Bil<strong>der</strong> aus<br />
Mustermappen aus den 70er- und 80er-Jahren weisen uns weiter darauf hin, dass das Muster für<br />
den Jagdwagen noch älter sein wird (Bil<strong>der</strong> 3.2).<br />
Tatsächlich findet sich auf einer Darstellung <strong>der</strong> Spielzeugkollektion <strong>der</strong> Firma Engler & Lutz in<br />
Ellwangen ein Jagdwagen mit <strong>der</strong> Sortimentsnummer 13. Diese Darstellung – sie dürfte eine <strong>der</strong><br />
älteren erhaltenen illustrierten Sortimentsdarstellungen von deutschem Blechspielzeug sein –<br />
muss ungefähr in das Jahr 1866 datiert werden. 1866 ist auch das Jahr, in dem Theodor Wilhelm<br />
<strong>Märklin</strong> in Göppingen an den Folgen eines Unfalls verstarb.<br />
Bild 3.3: Musterblatt Engler-Lutz Bild 3.4: Jagdwagen Nr. 13 aus Musterblatt Engler-Lutz<br />
Mit den erwähnten Dokumenten können wir den Jagdwagen also auf einer Reise begleiten, <strong>die</strong><br />
ihn während über 40 Jahren <strong>durch</strong> das Spielzeugland geführt hat. Natürlich wird er in <strong>die</strong>ser<br />
Zeit geringe Än<strong>der</strong>ungen in seinem Aussehen o<strong>der</strong> seiner Technik – zum Beispiel an den Radnaben<br />
– erlebt haben. Die Bespannung mag auch zwischen Holzpferd, Blechpferd und Fellpferd gewechselt<br />
haben. Er war wohl ein nicht gerade billiges, aber sicher auch ein robustes, dauerhaftes<br />
Spielzeug. Das Erstaunliche bleibt, dass ein Grossvater seinen Enkeln das gleiche Spielzeug kaufen<br />
konnte, mit dem er selber in <strong>der</strong> Jugend gespielt hatte.<br />
4. Wo kamen denn <strong>die</strong> Eisenbahnen her?<br />
Die Spielzeugkollektion <strong>der</strong> Firma Engler & Lutz enthielt auch schon einige Eisenbahnen. Die<br />
Zeichnungen zeigen uns Lokomotiven vom Typus „Planet“.<br />
Die Lokomotiven mit <strong>der</strong> Achsfolge 1A1 scheinen alle mit einer überproportionierten Rauchkammer<br />
bestückt gewesen zu sein. Es dürfte sich bei <strong>die</strong>sen Zügen um Bodenläufer verschiedener<br />
Grössen gehandelt haben. Die dreiachsigen Personenwagen im Kutschenstil lassen sich später<br />
mit einer Ausnahme nicht mehr finden. Daneben verwun<strong>der</strong>t, dass es bereits bei Engler & Lutz<br />
zwei spurgeführte Eisenbahnen in Rundanlagen gegeben hat (Bild 4.1).<br />
Die spärlichen Hinweise, <strong>die</strong> wir aus dem Bild von 1866 entnehmen können, werden in den kommenden<br />
beiden Jahrzehnten ergänzt <strong>durch</strong> kolorierte Zeichnungen in den bis heute noch überlieferten<br />
Mustermappen.<br />
03.2009 / Seite 6 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Bild 4.1: Eisenbahnszene aus Engler & Lutz. Zwei Kreisbahnen und zwei Bodenläufer-Garnituren.<br />
Bild 4.2: Der „Pariser Schnellzug“ von Lutz. Auch gezeichnet eine „flache Schiene“, <strong>die</strong> offenbar zum Zug passte.<br />
Für <strong>die</strong> Lutz'sche Garnitur Nr. 112, den „Pariser Schnellzug“ gab es auch schon sehr früh einzelne<br />
gebogene Wulstschienen (sie sind bei Lutz als „flache Schienen“ bezeichnet worden). Für den<br />
entsprechenden Grössenbezug fehlen uns <strong>die</strong> Angaben. Später blieben <strong>die</strong>se flachen Schienen<br />
wohl eher den kleineren Grössen – sie mündeten in <strong>die</strong> Spurgrössen 0 und I - vorbehalten.<br />
Bild 4.3: Uralte Blechschienen (Hersteller unbekannt). Bild 4.4: Uralte Profilschiene (Hersteller unbekannt).<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 7
Das Auftauchen <strong>der</strong> „erhabenen Schienen“ (Hohlprofilschienenstücke in gera<strong>der</strong> o<strong>der</strong> gebogener<br />
Form aus Blech) für <strong>die</strong> Spurgrössen II und III ist belegbar und kann zeitlich wohl für <strong>die</strong> Achtziger<br />
Jahre angenommen werden. Wenn für Lokomotiven eine Motorisierung geliefert wurde, so<br />
sind dazu Uhrwerke benutzt worden.<br />
Die Firma Lutz stellte neben den Eisenbahnen übrigens eine Vielzahl weiterer lackierter Metallspielwaren<br />
her. Das Sortiment war zum grösseren Teil auf <strong>die</strong> Knabenwelt ausgerichtet. So mag<br />
es nicht erstaunen, dass in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte 1891 <strong>die</strong> Firma Gebrü<strong>der</strong> <strong>Märklin</strong> mit ihren<br />
Sortimenten „Spielwaren“ (für den Puppenhaushalt), „Große Artikel“ (für den wirklichen Haushalt)<br />
und „Kochherdgarnituren“ mit <strong>der</strong> Firma Ludwig Lutz mit ihrem Sortiment in „feinen Metallspielwaren“<br />
eine Fusion einging. Die rechtliche Form <strong>die</strong>ses Zusammenschlusses kann vorläufig<br />
nicht nachgewiesen werden3. Die erweiterte Firma ging mit grossem Engagement daran, beson<strong>der</strong>s das Eisenbahnspielzeug<br />
technisch weiter zu entwickeln. Die Firma <strong>Märklin</strong> wollte <strong>die</strong> Eisenbahn vom Zwang, sinnlos im<br />
Kreis herum zu fahren, lösen. Um <strong>die</strong>s zu erreichen, wurden Kreuzstücke und Schleppweichen<br />
als einzelne Bauelemente für <strong>die</strong> Schienenanlagen entwickelt. Die vielen Variationsmöglichkeiten<br />
bei den in einem Beilageblatt dargestellten Schienenanlagen wurden <strong>durch</strong> eine sinnvolle Geometrie<br />
von Weichen und Kreuzstücken ermöglicht. Teilstücke waren da<strong>durch</strong> (noch) nicht notwendig!<br />
Insgesamt wurde das überkommene Schienensortiment aller Spurweiten von 6 Positionen<br />
in kurzer Zeit auf 30 Positionen erweitert.<br />
In einer alten Lutz-Preisliste belegt eine<br />
Handnotiz, <strong>die</strong> vermutlich im Jahr 1892<br />
gemacht wurde, <strong>die</strong> Neuaufnahme von<br />
Kreuzungen, Weichen und Bremsvorrichtungen<br />
in das Sortiment (Bild 4.5). Ähnliche<br />
Notizen finden sich auch in an<strong>der</strong>en<br />
Dokumenten <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Zeit um 1890 zurückgehen<br />
und <strong>die</strong> so <strong>der</strong> Aktualität angepasst<br />
wurden.<br />
Bild 4.5: Handnotiz zu Kreuzstücken, Weichen und Bremsvorrichtungen.<br />
Das <strong>Märklin</strong>'sche Systemspielzeug „Eisenbahn“ war geboren. Es wurde innerhalb kurzer Zeit<br />
weit herum bekannt. Die Vorlagen für den Aufbau von Gleisfiguren erklärten <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
leicht verständlich und publikumswirksam. Die Entwicklung und <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Abteilung Eisenbahn<br />
nahmen überraschende Ausmasse an. Über <strong>die</strong> kommenden Jahrzehnte hinweg wurde <strong>der</strong><br />
Markenname <strong>Märklin</strong> immer enger mit dem Begriff „Spielzeugeisenbahn“ verbunden.<br />
Bild 4.6: Eisenbahnen aus einem Lutz Prospektfragment.<br />
Trotz all <strong>die</strong>ser Kenntnisse, wissen wir nicht sicher, wie <strong>die</strong> erste <strong>Märklin</strong>-Bahn wirklich ausgesehen<br />
hat. Sie wurde sicher <strong>durch</strong> <strong>die</strong> früheren Ellwangener-Mitarbeiter hergestellt. Daraus ergibt<br />
sich, dass eine grosse Ähnlichkeit zu den Lutz'schen Mustern bestanden haben muss (Bild<br />
03.2009 / Seite 8 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
4.6). Illustrierte Inserate (mit gleichbleibendem Cliché), <strong>die</strong> von 1892 bis 1901 erschienen sind,<br />
erhärten <strong>die</strong>se Vermutung.<br />
Bild 4.7: Frühes Inserat zur <strong>Märklin</strong>bahn 6.<br />
Die beiden Loktypen finden sich übrigens auch im abgebildeten „8er“ – so wurden <strong>die</strong> Anlagen<br />
mit Kreuzungen damals in Preisaufstellungen bezeichnet – im Katalog von 1893.<br />
Soviel vorläufig zum rollenden Flügelrad. Denn – es gab bei <strong>Märklin</strong> ja schliesslich auch an<strong>der</strong>e<br />
Rä<strong>der</strong>, welche bisweilen sogar fliegen konnten!<br />
5. Wie war das mit den Dampfmaschinen?<br />
Bild 5.1: Dampfmaschine hinter <strong>der</strong> Mühle,<br />
(Lutz-Nr. 203).<br />
6 Wegweiser Nr. 143 (8. Jahrg.), 9. März 1893, Seite 1881.<br />
Bild 5.2: Dampfschiff heizbar, Lutz-Nr. 163. Kein Antrieb sichtbar!<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 9
<strong>Märklin</strong> hat nach <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Firma Lutz mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits<br />
Dampfmaschinen im Sortiment geführt. Der wohl ältesten Bildnachweise (Bil<strong>der</strong> 5.1, 5.2) bei<br />
Lutz gehen wohl auf <strong>die</strong> Zeit <strong>der</strong> 1870er-Jahre zurück:<br />
[1] Die „Mühle mit Dampfmaschine“ wurde unter <strong>der</strong> Lutz-Nummer 203 angeboten. Bei <strong>Märklin</strong><br />
trug <strong>die</strong>se Mühle kurzzeitig <strong>die</strong> Nummer 1114, bevor sie nicht mehr hergestellt wurde.<br />
[2] Das „Dampfschiff heizbar / Bateau à vapeur, pouvant se chauffer“. Ob es <strong>durch</strong> Dampf angetrieben<br />
wurde o<strong>der</strong> ob <strong>die</strong> Heizung nur zur Rauchentwicklung <strong>die</strong>nte, muss offen bleiben.<br />
Um 1895 herum kamen etliche Artikel mit beigestellter Dampfmaschine zusätzlich ins Angebot.<br />
Dabei wurden wohl zwei Typen von Dampfmaschinen angewandt. Die aufwändigere wurde mit<br />
„Uebersetzung“ angeboten. Lei<strong>der</strong> bleibt <strong>die</strong> Dokumentation schwierig, da im massgebenden<br />
Preislisten-Nachtrag von 1895 <strong>die</strong> kritische Stelle beschädigt wurde und damit vollständige Angaben<br />
jetzt fehlen.<br />
Bild 5.3: Auszug aus <strong>der</strong> Nachtrags-Preisliste von 1895 (Seite 17).<br />
Bild 5.4: Edle Kraftlok (nur ein Arbeitszylin<strong>der</strong>) <strong>Märklin</strong>s. Ca. 1906.<br />
6. Die Patent „Blitzkreisel“<br />
Viele Spielzeuge sind Saisonspielzeuge. Dieser Umstand bringt dem Hersteller logistische Probleme.<br />
Es ist verständlich, dass man versucht hat, Spielzeuge für das Spiel im Freien anzubieten:<br />
man nannte sie „SOMMER-ARTIKEL“. <strong>Ein</strong> ganz wichtiger Bestandteil <strong>die</strong>ses Sortimentes waren<br />
<strong>die</strong> Kreisel, <strong>die</strong> von 1904 bis 1939 – teilweise in eigenen Sortimentslisten 7 – angeboten wurden.<br />
7 Gebr. Maerklin & Co., Göppingen; Preisliste K, Blitzkreisel; ca. 1907, 12 Seiten.<br />
03.2009 / Seite 10 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Zum Begriff „Blitzkreisel“ kann man unter an<strong>der</strong>em lesen:<br />
„Der Blitzkreisel zeichnet sich von an<strong>der</strong>en Kreiseln <strong>durch</strong> folgende grosse Vorzüge aus:<br />
Beliebig lange, ununterbrochene Bewegung <strong>durch</strong> Nachstossen mit dem Antriebsstock<br />
Gleichzeitige Bewegung mehrerer Blitzkreisel mit einem einzigen Antriebsstock“<br />
Tellerkreisel<br />
Bild 6.1: Tellerkreisel 2870 G/3 8 Bild 6.2: Kreiselgarnitur 9096/12.<br />
Die Form war zusammen mit den Antriebsstöcken patentiert. Die Kreisel waren bereits zu Beginn<br />
in bunten Farben lackiert. Es gab <strong>die</strong> normale Ausführung in Weissblech und eine Ge<strong>die</strong>genere<br />
in fein vernickeltem Messingblech. Die Tellerkreisel haben sogar schon das Fliegen gelernt.<br />
Mit einem Schläger ähnlich einem Tischtennisschläger konnten sie drehend von Kind zu Kind<br />
weitergegeben werden.<br />
Farbkreisel, Spektrumkreisel, Quellkreisel<br />
Bild 6.3: Kreiselgarnitur 9063/62 9. Bild 6.4: Musik-Spektrum-Kreisel 8999/63. Rotierend und stehend.<br />
Auf <strong>die</strong> Tellerkreisel folgten unmittelbar <strong>die</strong> ersten Farbkreisel. Ihre mehrteilige <strong>Ein</strong>richtung<br />
sorgte dafür, dass ständig wechselnde Farbspiele erzeugt werden konnten. Über <strong>die</strong> ganze Produktionszeit<br />
gab es Farbkreisel in den verschiedensten Ausführungen.<br />
8 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog J 04; Seite 28.<br />
9 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie. GmbH; Katalog D 6, 1929; Seite 71.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 11
Flugkreisel<br />
Bild 6.5: Deckelbild einer Flugkreiselschachtel 10. Bild 6.6: Flugkreisel im Spiel.<br />
Flugkreisel wurden mit dem Antriebsstock am Boden o<strong>der</strong> auf einem Tisch gestartet. Sie erhoben<br />
sich bei richtigem Vorgehen gute 3 m in <strong>die</strong> Luft. Kommentar 1907:<br />
„Man staunt – man ist entzückt.“<br />
<strong>Ein</strong>e aussergewöhnliche Variante eines Flugkreisels war <strong>die</strong> Fallschirm-Garnitur 9137G/2. <strong>Ein</strong><br />
Flugkreisel (Propeller), gestartet mit einer Schleu<strong>der</strong>pistole trug einen gefalteten Fallschirm in<br />
<strong>die</strong> Höhe. Beim Nie<strong>der</strong>gang öffnete sich <strong>der</strong> Seidenfallschirm, wo<strong>durch</strong> „ein langsames, schaukelndes<br />
Herabfallen hervorgerufen wird“.<br />
Musik-, Choral- o<strong>der</strong><br />
Akkordkreisel<br />
Es gelang, Kreiseln auch das Singen beizubringen.<br />
Choralkreisel mit zwei o<strong>der</strong> mehr<br />
Akkorden, in prächtiger Ausführung waren<br />
wohl lange Zeit <strong>die</strong> Höhepunkte im Angebot.<br />
Bild 6.7: Choralkreisel 8997/G, vollständig vernickelt.<br />
10 F. Rin<strong>der</strong>knecht, Internetauftritt www.tinplatefan.ch; <strong>Märklin</strong> Flugzeuge und Luftschiffe, Teil E; auch publiziert in „Jahresband<br />
2002“, TINPLATE-FAN; S. 86.<br />
03.2009 / Seite 12 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Little Tich (Seiltänzerfigur)<br />
<strong>Ein</strong> Seiltänzer wurde angeboten, <strong>der</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>die</strong> Kräfte des in seinem Inneren<br />
drehenden Kreisels selbst auf hohem<br />
Seil im Gleichgewicht und aufrecht<br />
gehalten wurde. Varianten <strong>der</strong><br />
Laufstrecke machten das Spiel vielseitiger.<br />
Kraftkreisel<br />
Diese wurden geliefert „mit fe<strong>der</strong>nden<br />
Gewichten, <strong>der</strong>en Fliehkraft auf einer<br />
Skala <strong>die</strong> Stärke <strong>der</strong> Rotation anzeigt“.<br />
Die messbare Umdrehgeschwindigkeit<br />
liess den Wettbewerb unter den Spielenden<br />
zu.<br />
Sirenenkreisel<br />
Bild 6.8: Little Itch 11<br />
Bild 6.9: Kraftkreisel 9052 G/4 12.<br />
Löcher im hohlen Kreiselkörper sorgten für pfeifende Töne, <strong>der</strong>en Stärke sich nach <strong>der</strong> Umdrehgeschwindigkeit<br />
regelte.<br />
Circus Centricus,<br />
Centrifugal-<br />
Figuren-Kreisel<br />
Am einfachsten lesen<br />
wir hier im Katalognachtrag<br />
M von 1911<br />
nach13: Bild 6.10: Circus Centricus 9162. 14.<br />
11 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog M 09; Seite 579.<br />
12 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog M 09; Seite 572.<br />
13 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskatalog M11; Seite 671.<br />
14 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog M 09; Seite 572.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 13
„Nur <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Schleu<strong>der</strong>pistole ist es ermöglicht, den schon seit Jahren für Jung und Alt bekannten<br />
Centrifugalkreisel in einer ganz neuen Art zu schaffen, ihn mit verschiedenen Figuren zu belasten<br />
und auszustatten. ...<br />
Man unterscheidet bei <strong>die</strong>sen Kreisel 2 Arten: Der eine Kreisel No. 9169 o<strong>der</strong> 9170 bleibt stationär,<br />
kämpft in drolliger Weise um sein Gleichgewicht und schwingt sich um seinen Standort, wobei er sich<br />
in schräger selbst horizontaler Lage zu halten im Stande ist.<br />
Bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Art No. 9171 überträgt sich <strong>die</strong> schwingende Kraft des Kreisels auf eine Laufrolle,<br />
<strong>die</strong> denselben ca. 12 Meter auf dem Stahlband o<strong>der</strong> auf einer gespannten Schnur fortbewegt.<br />
Tonnen und aufeinan<strong>der</strong>setzbare Stühle, sowie ein Trapez mit Spannbogen und Tragsäule geben den<br />
einzelnen drolligen Figuren den Standort. Ihre Gruppierung auf einer Magnetplatte zeigt das Bild<br />
eines Circusses.“<br />
Bodenläufer<br />
Wir haben doch <strong>die</strong> Eisenbahnen verlassen. Und<br />
nun Eisenbahn-Bodenläufer bei den Kreiseln?<br />
Ja es gab den Schwungradantrieb auch bei <strong>Märklin</strong>!<br />
<strong>Ein</strong> Bodenläufer (Lok, Strassenbahnwagen,<br />
Veloziped, Lieferantenwagen o<strong>der</strong> Leiterwagen)<br />
mit eingebautem Zentrifugalkreisel wurde mittels<br />
Schleu<strong>der</strong>pistole „auf eine grössere Entfernung<br />
fortbewegt“.<br />
Illusionskreisel<br />
Auf dem Kreisel aufgesteckte bunte Drähte zeichneten<br />
virtuelle Körper. Durch Verformen <strong>der</strong><br />
Drähte konnten <strong>die</strong>se virtuellen Körper spielend<br />
verän<strong>der</strong>t werden.<br />
Es sei dem Leser überlassen, <strong>die</strong> im Sortiment gelieferten<br />
Drähte in Gedanken auf ihr Erscheinungsbild<br />
beim Rotieren zu prüfen.<br />
Feuerkreisel<br />
Diese Kreisel wurden mit <strong>der</strong> folgenden Erklärung angeboten:<br />
Bild 6.11: Bodenläuferfahrzeuge mit Schwungrad.<br />
Bild 6.12: Blitz-Illusionskreisel 9050 G 15.<br />
„Auf <strong>der</strong> Unterseite des Kreisels befinden sich zwei Metallstifte, welche <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Umdrehungen des<br />
Kreisels und <strong>die</strong> Reibung auf <strong>der</strong> Reibfläche ein Funkensprühen erzeugen, das infolge <strong>der</strong> farbigen<br />
Zelluloidscheiben beson<strong>der</strong>s bunt und wirksam wird.“<br />
15 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog M 09; Seite 573.<br />
03.2009 / Seite 14 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Sprungkreisel<br />
Kreisel mit Spiralfe<strong>der</strong>-Achse waren<br />
<strong>die</strong> Saisonneuheit von 1913.<br />
Sie waren in <strong>der</strong> Lage, mit mehreren<br />
Sprüngen über den Boden zu<br />
hüpfen. 16<br />
Bild 6.13: Sprungkreisel 9061 G/4.<br />
Hier seien jetzt noch einige weitere Kreiselarten zur umfassen<strong>der</strong>en Beschreibung des Sortiments<br />
erwähnt:<br />
Hölzerne Kreisel, Eierkreisel<br />
Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Orangen und Ostereier, Pilze o<strong>der</strong> einfach Kugeln<br />
aus Holz gefertigt, sind ebenfalls angeboten worden. Erfor<strong>der</strong>lich waren dazu beson<strong>der</strong>e Antriebsstöcke.<br />
Fruchtkreisel wurden sogar im Fruchtkorb, Eierkreisel im Osterei angeboten.<br />
Blumenkreisel, Schmetterlingskreisel<br />
Diese Kreisel hatten allein <strong>die</strong> Aufgabe, schön zu sein. Ihre bunte Bemalung trat erst wie<strong>der</strong> zu<br />
Tage, wenn <strong>die</strong> Drehbewegung zum Stillstand gekommen war.<br />
Roulettekreisel<br />
Mit <strong>die</strong>ser Sorte wurde in Abwandlung des Eisenbahnspiels ein „Vae Victis“-Spiel für Kreisel geschaffen.<br />
Lei<strong>der</strong> sind <strong>die</strong> hier zum Verständnis notwendigen Anleitungen (noch) nicht wie<strong>der</strong> aufgetaucht.<br />
Begleitkreisel<br />
Dies waren normale Tellerkreisel, <strong>die</strong> einen Begleiter – eine Art Satellit – um sich herum führten.<br />
Hängezentrifugalkreisel „Harocenta“ 17<br />
Hier handelte es sich wohl um ein Spielzeug, das mehr den Sinn eines volkstümlichen Mittels zur<br />
Vorführung eines physikalischen Experimentes hatte.<br />
„Mittels einer Antriebsmechanik ist es möglich, an einer Schnur hängende Gegenstände <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Rotation<br />
aus <strong>der</strong> senkrechten Stellung in wagrechte Lage zu bringen. Beson<strong>der</strong>s markant ist <strong>die</strong>ser Lagewechsel<br />
bei Gegenständen, <strong>die</strong> man gewohnt ist, wenn aufgehängt an einer Schnur, nach unten zeigend<br />
zu sehen.<br />
Ausser den in den Garnituren vorgesehenen Teilen lassen sich beispielsweise Bleistifte, Messer, Kaffeetassen<br />
etc. in Rotation und damit wagrechte Stellung bringen.“<br />
Magnetkreisel18 Kreisel, <strong>die</strong> selber magnetisiert waren, bewegten kleine Blechfiguren, <strong>die</strong> in ihrer Nähe lagen.<br />
„... mit Blitzantrieb und vernickelter Unterlagscheibe, Eisen, <strong>durch</strong>brochen, magnetische Achse, <strong>der</strong>en<br />
Rotation <strong>die</strong> beigegebenen Blech- und Drahtfiguren in vielgestaltigen, magnetischen Tanz versetzt.“<br />
16 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskataloge L 13 und M 13; Seite 691.<br />
17 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskatalog M 11; Seite 670.<br />
18 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskatalog J 08; 1908; Seite J 82.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 15
7. Die Sache mit dem Pfiff<br />
Es gab also Kreisel mit Pfiff. Aber das Pfeifen gehörte auch immer schon zur Eisenbahn. Pfeifen<br />
ist ein gut wahrnehmbares Signal, das Verständigung entlang <strong>der</strong> Eisenbahn ermöglicht.<br />
Wollen wir dem spielenden Kind <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
geben, sich in <strong>die</strong> Rolle eines Rangierwärters<br />
zu versetzen, müssen wir ihm<br />
eine Spielzeugpfeife o<strong>der</strong> eine Spielzeugrangierhupe<br />
geben. Es verwun<strong>der</strong>t nicht, dass<br />
beide Artikel in verschiedenen Ausführungen<br />
auch im Zubehörsortiment von <strong>Märklin</strong><br />
auftauchten.<br />
Bild 7.1: Spielzeugpfeifen.<br />
Bild 7.2: Dampf-Kraftlok 4000 <strong>Märklin</strong>. Markantes Merkmal: Handliche Pfeife.<br />
Soll ein Kind sich aber in <strong>die</strong> Rolle eines Lokführers versetzen können, kommt das Verlangen<br />
nach technischen Lösungen des Pfeifproblems. Gut – bei einer Dampflok ist <strong>die</strong> Lösung noch einfach:<br />
Man setzt dem Dampfkessel eine Dampfpfeife auf und hat das Problem gelöst. Welche Möglichkeiten<br />
gab es aber bei den an<strong>der</strong>en Antriebsarten?<br />
<strong>Ein</strong>e Uhrwerklok zum Pfeifen zu bringen, ist ein kleiner Zirkusakt. Patentlösungen wurden<br />
nachweislich schon 1880 vorgeschlagen. Bei <strong>Märklin</strong> war es im Jahr 1901, als man begann, echte<br />
Zylin<strong>der</strong> mit Kolben <strong>durch</strong> den Uhrwerkmotor anzutreiben und so eine Prise komprimierte Luft<br />
herzustellen. Die Pfeifen liessen sich zudem von <strong>der</strong> Schiene aus an- und abschalten. Wenn man<br />
gut zuhörte, konnte man <strong>die</strong> Lok dann im Takt <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong> pfeifen hören.<br />
Das so erzeugte Signal stand aber wohl in keinem Signalreglement. Diese Ausrüstung liess man<br />
verschiedenen Loks <strong>der</strong> Spurweiten 0 bis III angedeihen. Sollte eine Pfeiflok zudem im Stillstand<br />
Laut geben, <strong>die</strong>nte dazu ab Spurweite I eine kleine Handpumpe im Führerhaus.<br />
Die pneumatische Pfeife für Uhrwerkloks hielt sich bis etwa ins Jahr 1912. Man hat sicher auch<br />
im Laufe eines Jahrzehnts bemerkt, dass <strong>die</strong> Arbeit am Kolben <strong>die</strong> Lokfahrt verlangsamen kann.<br />
So war es denn nicht mehr weit, unter Weglassen <strong>der</strong> Pfeife zu einer Uhrwerklok mit Luftregulierung<br />
zu kommen (1913). Aber <strong>die</strong> LD 1021 gehört gar nicht in <strong>die</strong>ses Kapitel.<br />
03.2009 / Seite 16 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Bild 7.3 Schema für eine Pfeiflok in Spur I. Bild 7.4: Pfeiflok in Spur 0.<br />
<strong>Ein</strong>e elektrische Eisenbahn<br />
kann grosszügiger mit Energie<br />
umgehen. Wenn man einen unabhängigen<br />
Motor baute, <strong>der</strong><br />
Luft <strong>durch</strong> eine Pfeiföffnung blasen<br />
würde, müsste man auch<br />
hier zu einer Art Lokpfeife<br />
kommen. Mit <strong>der</strong> Patentschrift<br />
659 383 wurde für <strong>die</strong> Firma<br />
Gebr. <strong>Märklin</strong> ab 22. Juni 1937<br />
patentiert:<br />
„Vorrichtung zum Betriebe von<br />
Pfeifsirenen elektrischer Schienenfahrzeuge<br />
bei Spielzeugeisenbahnen“.<br />
Bild 7.5: Patent 659 383, Pfeifsirene, Skizze.<br />
Die erste Schaustellung <strong>die</strong>ser <strong>Ein</strong>richtung fand am 28. Februar 1937 auf <strong>der</strong> Leipziger Frühjahrsmesse<br />
statt. Die in Begleitwagen eingebaute <strong>Ein</strong>richtung ist <strong>Tin</strong>plate-Fahrern wohlbekannt.<br />
Der erzeugte Pfeifton beginnt schleppend. Auch er wirkt nicht son<strong>der</strong>lich natürlich. Es war vorgesehen,<br />
<strong>die</strong> gleiche <strong>Ein</strong>richtung auch für <strong>die</strong> Spur 00 anzubieten. Es blieb aber wohl bei <strong>der</strong> Ankündigung:<br />
„Prospekt über ‚Die pfeifende Eisenbahn Spur 00’ folgt nach.“ 19<br />
Obschon <strong>der</strong> Krieg dazwischen kam, gab es später dennoch eine <strong>der</strong>artige Pfeifsirene für <strong>die</strong> kleine<br />
Spur. Ab 1949 wurde das Stellwerk 456 mit Pfeifeinrichtung angeboten.<br />
Bild 7.6: Neuzeitliches Stellwerkgebäude mit Pfeifsirene. Bild 7.7: Signalhorn 7214 o<strong>der</strong> 7213 von 1966/67.<br />
19 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., GmbH; Neuheitenprospekt; 1937; Seite 1.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 17
Heute ist <strong>die</strong> Imitation von Lokgeräuschen dank digitaler Tonaufzeichnung und digitaler Steuerbarkeit<br />
kein Problem mehr. Die Spielzeuglokomotiven lernen immer besser zu sprechen. Trotzdem<br />
sollten wir nicht vergessen, dass <strong>der</strong> Weg dahin lang war. Sogar <strong>die</strong> elektronische Lösung<br />
stak zwischenzeitlich in den Kin<strong>der</strong>schuhen: Ab dem Jahre 1966 wurden elektronische Signalhörner<br />
(7214 und 7213) zum nachträglichen <strong>Ein</strong>bau in Lokomotiven angeboten. Elektronische<br />
Zusatzeinrichtungen sollten für eine uneingeschränkte Anwendung sorgen. Die Idee konnte nicht<br />
Fuss fassen. Das Digitalzeitalter war noch nicht angebrochen.<br />
8. Wer kennt den Namen RAYLO?<br />
Die Liliputbahn, <strong>die</strong> <strong>Märklin</strong> in den Jahren 1912 bis 1932/33 im Angebot hatte, kann man bisweilen<br />
auch im <strong>Märklin</strong>-Museum betrachten. Wer dabei genau hinschaut, kann auf dem Führerhaus<br />
<strong>der</strong> chromlithographierten Lok den Namenszug „RAYLO“ lesen. Was mag <strong>die</strong>ser Namenszug seinerzeit<br />
bedeutet haben? Konnten Kin<strong>der</strong> etwas damit anfangen? Lassen wir <strong>die</strong> Frage vorläufig<br />
im Raum stehen.<br />
Bild 8.1: Starkstrom-Liliputlok mit RAYLO-Schriftzug.<br />
Bild 8.2: Tramtriebwagen zur Liliputbahn (ohne Katalognachweis).<br />
Die Schienen <strong>der</strong> Liliputbahn entsprachen von <strong>der</strong> Technik her weitgehend dem damaligen Standard.<br />
Die Spurweite – wir würden sie heute mit 23.5 mm angeben – war aber deutlich kleiner als<br />
Spur 0. Es war in <strong>der</strong> Zeit, als <strong>die</strong>se Bahnen käuflich waren <strong>durch</strong>aus üblich, für <strong>die</strong> niedrigsten<br />
Preisklassen eine spezielle, kleinere Spurweite zu wählen. Trotzdem wollen wir weiter fragen:<br />
Wie kam <strong>die</strong>se Spurweite in das Sortiment <strong>Märklin</strong>'s?<br />
Lassen wir auch <strong>die</strong>se beiden Fragen vorläufig im Raum stehen. – 1904 gab es bei <strong>Märklin</strong> eine<br />
"aparte Neuheit", <strong>die</strong> erste Autobahn. Wir entnehmen dem Katalog, dass <strong>die</strong> Automobile mit<br />
Starkstrom betrieben wurden. Sie fuhren auf einem Strassenkörper, <strong>der</strong> auch <strong>die</strong> Stromzufuhr<br />
gewährleistete.<br />
Bild 8.3: Links: Anlage für Automobil 1905. Rechts zugehöriges schienengreifendes Automobil.<br />
03.2009 / Seite 18 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Der Artikel mag sich wohl technisch nicht bewährt haben, denn er wurde bereits im nächsten<br />
Jahr <strong>durch</strong> eine neue Art Autobahn ergänzt. Im Neuheitenkatalog von 190520 finden wir eine Autobahnanlage,<br />
<strong>die</strong> mit einer Eisenbahnanlage in Spur 0 kombiniert ist. Die Automobile fuhren<br />
rittlings über einer Dreileiterschiene. Sie waren in einem wesentlich grösseren Massstab gehalten<br />
als <strong>die</strong> Bahn. Trotzdem erscheint <strong>die</strong> Spurweite <strong>der</strong> gezeichneten Schienen kleiner als 0 gewesen<br />
zu sein. <strong>Ein</strong>e Nachmessung am Katalogbild ergibt einen ungefähren Wert von etwa 23.5<br />
mm. Auch <strong>die</strong>ser Autobahn war wohl ein kurzes Leben beschieden. Im Hauptkatalog von 1909 ist<br />
sie nicht mehr nachweisbar.<br />
Wechseln wir trotz offener Fragen noch einmal das Thema. – In einem Katalog von 1911, <strong>der</strong> für<br />
<strong>die</strong> <strong>Märklin</strong>-Filiale in Paris herausgegeben worden ist, finden wir den Metallbaukasten<br />
MECCANO <strong>der</strong> englischen Firma Hornby. Offensichtlich gab es da neue Geschäftsbeziehungen.<br />
Bild 8.4: RAYLO-Anlage. (Kolorierte) Zeichnung aus <strong>der</strong> Patentschrift.<br />
Bild 8.5: RAYLO-Verkaufspackung. Bild 8.6: RAYLO-Fahrgestell. Achse mit <strong>Ein</strong>schlag.<br />
20 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskatalog H 05; 1905; Seite H 103.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 19
Frank Hornby hat sich in England ein Patent für ein Eisenbahngeschicklichkeitsspiel geben lassen,<br />
das „RAYLO“ hiess. Auf einer wohl in Blech gedrückten Anlage raste eine kleine Lokomotive<br />
von Fe<strong>der</strong>weiche zu Fe<strong>der</strong>weiche. Jede Runde zählte 113 Punkte. Das ganze dauerte solange, bis<br />
dem Uhrwerk <strong>der</strong> Schnauf ausging o<strong>der</strong> bis <strong>der</strong> gestresste Spieler <strong>die</strong> Lok irrtümlicherweise auf<br />
einen Prellbock donnern liess. Dafür musste er sogar einen Punktabzug in Kauf nehmen.<br />
Wie gesagt, 1912 brachte <strong>Märklin</strong> <strong>die</strong> Liliputbahn in Uhrwerk. Die Loks hiessen RAYLO.<br />
„RAYLO“ könnte aus „FRANK HORNBY LIVERPOOL“ abgeleitet sein. Die Züglein fuhren auf einer<br />
normalen Weissblechschiene <strong>der</strong> Spurweite 23.5 mm. Die Wagen hiessen J.E.V., was wohl<br />
deutsch war und „Jugend-Eisenbahn-Verwaltung“ bedeutet haben mag (<strong>Märklin</strong> nannte sich um<br />
1902: „Grün<strong>der</strong> und Pioniere des Jugendeisenbahnwesens“).<br />
<strong>Ein</strong>e Zeitreise in <strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Spielzeuge kann uns nur dort Fragen beantworten, wo wir<br />
ein Problem hell genug beleuchten können. Dies gelingt nicht immer.<br />
9. Wenn <strong>die</strong> Spur im Sand verläuft<br />
Spielen mit Sand dürfte eine uralte Form kindlicher Beschäftigung sein. Es lag nahe, auch zu<br />
<strong>die</strong>sem Spiel passende Hardware zu liefern. Bereits bei Lutz finden wir in den 1870er-Jahren<br />
denn auch Sandschaufeln (an einem Sandwagen). Da es im Küchensektor bereits verschiedenste<br />
Backformen aus Weissblech gab, konnte es nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit sein, bis auch daraus ein<br />
Sommerspielzeug gemacht wurde.<br />
Bild 9.1: Rollbahn 1304 für Haus, Hof o<strong>der</strong> Garten 21.<br />
Im Jahre 1899 wurden schon über ein Dutzend Sandformen angeboten. Darunter finden wir unter<br />
Katalognummer 893 sogar aufklappbare Sandformen zum Nachbilden eines Eisenbahnzuges.<br />
Damit wäre <strong>die</strong> Begeisterung für Eisenbahnen denn auch erfolgreich in den Sandkasten exportiert.<br />
Wer <strong>die</strong> Eisenbahn ins Freie bringen will, muss auch passende Schienen liefern. 1902 war <strong>die</strong><br />
„Rollbahn für Haus, Hof o<strong>der</strong> Garten“ da. Die Rollwagen mit Kippmulde <strong>die</strong>nten dem „Transport<br />
von allerhand Material, Sand, Erde, Steine(n) etc.“ . Aufhorchen lassen uns bei <strong>die</strong>sem Spielzeug<br />
<strong>die</strong> Beschreibungen <strong>der</strong> Schienen. Die Spurweite wird aber nicht angegeben. Die Schienen waren<br />
aus Winkeleisen gefertigt und ziemlich trittfest.<br />
Auch Sandspiele lassen Systemkomponenten zu. Das patentierte FOBAK-Spiel lieferte verschiedene<br />
Wandelemente, <strong>die</strong> zu geschlossenen Formen zusammengehängt werden konnten. Damit<br />
war es wohl möglich, herrliche Sandburgen zu bauen.<br />
Sand musste auch transportiert werden. Dazu wurde eine Seilschwebebahn angeboten22. <strong>Ein</strong><br />
Sandwagen fuhr entlang einer Seilbahnstrecke. Der Strecke wurde über eine Winde im Hauptmast<br />
das jeweils für <strong>die</strong> Fortbewegung nötige Gefälle gegeben. Das Ganze war ein klug ausge-<br />
21 Aktuelle Bearbeitung dazu bei B. Schenck; Zur <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> ersten <strong>Märklin</strong>-Eisenbahnen – Nachträge; <strong>Tin</strong>plate-<br />
Forum 22, 2008.<br />
22 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog M 09; Seite 590.<br />
03.2009 / Seite 20 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
dachtes Spielzeug, das aber beim Erbringen grösserer Transportleistungen dem Kinde sehr viel<br />
Geduld abverlangt haben mag!<br />
Bild 9.3: Bild 9.2: Seilschwebebahn 9280 zum Transport von Sand.<br />
Es ist verständlich, dass auch <strong>die</strong> Spielzeug-Eisenbahn einen offiziellen Weg in den Sandkasten<br />
finden musste. Es war sicher verlockend, im Sand eine Landschaft zu modellieren, <strong>durch</strong> <strong>die</strong> man<br />
<strong>die</strong> Eisenbahn fahren lassen konnte. Brücken, Tunnels und Bergeinschnitte waren 1913 <strong>die</strong> gelieferten<br />
Zugaben. Wie weit sich Weissblech und Uhrwerkmechanik mit Sand vertragen haben,<br />
lässt sich nur erahnen. 23<br />
Bild 9.3: Sand-Eisenbahnspiel 9281 mit Komponenten:<br />
Tunnelportale, Tunnelgewölbe, Bergeinschnitt einseitig, Bergeinschnitt einseitig mit Häuschen, Bahnschranke,<br />
Strassenüberführungstunnel, Viadukt- o<strong>der</strong> Brückenoberteile, Viadukt- o<strong>der</strong> Brückenpfeiler.<br />
Die hohe Zeit <strong>der</strong> Sandspielzeuge war nach dem ersten Weltkrieg vorbei. Die Sortimente mussten<br />
arg gestrafft werden. Sandspielzeuge hatten wohl auch eine kurze Lebensdauer. Und so verläuft<br />
ihre Spur halt im Sande.<br />
23 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Nachtragskataloge L13 und M 13; Seite 689.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 21
10. Hp 0 für <strong>die</strong> S-Bahn<br />
Spuren, Spurweiten ... , wir kehren doch wie<strong>der</strong> zu den Eisenbahnen zurück. In <strong>der</strong> ganzen Zeit<br />
ihrer <strong>Geschichte</strong> wurden bei <strong>der</strong> Firma <strong>Märklin</strong> Eisenbahnen in mindestens 10 verschiedenen<br />
Spurgrössen (I, II, III, 0, V, 00-Liliput, 00/H0, Minex, Z, neue 1) hergestellt. Es kann nicht verwun<strong>der</strong>n,<br />
dass bei <strong>der</strong> Planung für eine neue Spurgrösse firmenintern auch Alternativen stu<strong>die</strong>rt<br />
worden sind.<br />
1932/33 wurde <strong>die</strong> Aufnahme einer neuen Spurgrösse kleiner als 0 geplant. Um Entscheidungsgrundlagen<br />
zu schaffen, wurden Handmuster für <strong>die</strong> Spur S (22.5 mm) und solche für <strong>die</strong> Spur 00<br />
(16.5 mm) hergestellt. Die heute noch vorhandenen Muster für <strong>die</strong> Spur S fallen <strong>durch</strong> ihre für<br />
<strong>die</strong> damalige Zeit hohe Massstäblichkeit auf. Sie gehören zum Fundus des <strong>Märklin</strong>-Museums und<br />
es kann hier mit einigen Bil<strong>der</strong>n ein guter optischer <strong>Ein</strong>druck vermittelt werden.<br />
Bild 10.1: Spur S Display. Unterschiedliche Donnerbüchsenpaare<br />
Bild 10.2: Spur S Display.<br />
Bild 10.3: BR 01 Spur S. Bild 10.4: BR 01 Spur S, Front.<br />
Bild 10.5: <strong>Ein</strong> Speisewagen für Spur S, frei nach dem Wagen 19460.<br />
03.2009 / Seite 22 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
Von <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Spur S wurde jedoch Abstand genommen. An ihrer Stelle entschied man<br />
sich 1935 für <strong>die</strong> Spur 00. Diese Spur war eher eine betonte Kleinschreibung <strong>der</strong> damaligen Spur<br />
0. Die optische Ausgewogenheit <strong>der</strong> Spur S Handmuster konnte vermutlich nicht umgesetzt werden,<br />
da <strong>der</strong> Aufwand nicht marktgerecht erschien. Die genauen Gründe für den damaligen Entscheid<br />
kennen wir aber nicht. Und so wissen wir eigentlich auch nicht genau, wieso es <strong>die</strong> heute<br />
so beliebte Spur H0 gibt ... .<br />
In <strong>der</strong> Zeit vor dem <strong>Ein</strong>stieg in <strong>die</strong> Spur Z wurde auch <strong>die</strong> Spur N abgetastet. Die Muster eines D-<br />
Zug-Sets wurden im Jahr 1968 sogar in einem Inserat vorgestellt. Es wurde aber Wert darauf gelegt,<br />
klar zu machen, dass <strong>die</strong> damaligen Handmuster sicher in einem Tresor verwahrt werden<br />
(eine Feststellung, <strong>die</strong> reichlich pathetisch klingt).<br />
Bild 10.6: E 18 Handmuster in Spur 24 25.<br />
Bild 10.7: E 18 Prototyp Spur 0,<br />
Fronansicht.<br />
Es gab natürlich auch Handmuster an<strong>der</strong>er Spurgrössen, denen das Signal nie auf „freie Fahrt“<br />
gestellt worden ist. Hier möchte ich Ihnen zur Illustration <strong>die</strong> nicht motorisierte E 18 vorstellen.<br />
Dieses wun<strong>der</strong>schöne Projekt konnte wahrscheinlich wegen <strong>der</strong> Zeitumstände nicht mehr realisiert<br />
werden. Übrigens wäre <strong>die</strong>se Lok <strong>die</strong> erste grössere, einem deutschen Vorbild nachempfundene<br />
Spur 0 E-Lok bei <strong>Märklin</strong> gewesen. Auch <strong>die</strong> Spielzeuggeschichte geht bisweilen verschlungene<br />
Wege!<br />
11. An <strong>der</strong> Grenze zum Unbekannten<br />
Nun sind wir also schon lange wie<strong>der</strong> bei den Eisenbahnen angelangt. Dies ist weiter nicht verwun<strong>der</strong>lich.<br />
<strong>Märklin</strong> hat eben in einer langen Schaffensperiode eine Vielfalt schöner Eisenbahnen<br />
produziert. Viele <strong>die</strong>ser Eisenbahnen sind zu wertvollen Sammelobjekten geworden. Bei einer<br />
Wertschöpfung <strong>die</strong>ser Art spielt auch <strong>die</strong> Seltenheit eines Objektes eine bestimmende Rolle. Und<br />
damit sind wir beim wunden Punkt: Wenn etwas in kleinen Stückzahlen hergestellt worden ist,<br />
finden sich oft fast keine schriftlichen Nachweise mehr zu einem solchen Stück.<br />
Es ist natürlich beson<strong>der</strong>s reizvoll, sich mit seltenen <strong>Ein</strong>zelstücken zu beschäftigen, wenn solche<br />
unerwartet auftauchen. Man kann dann versuchen, <strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong> eines speziellen Stückes zu<br />
begreifen und es richtig einzuordnen. Ich möchte Ihnen dazu Beispiele zeigen.<br />
Vor wenigen Jahren tauchte eine uralte, grosszügig verbastelte <strong>Märklin</strong>-Dampflok auf einem<br />
Flohmarkt auf. Sie wechselte Besitzer. So wurde sie aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Die<br />
24 F. Rin<strong>der</strong>knecht, Internetauftritt www.tinplatefan.ch; Trains, Handmuster einer E 18 in Spur 0; auch publiziert in „Jahresband<br />
2003“, TINPLATE-FAN; S. 53.<br />
25 <strong>Ein</strong>e ergänzte, angepasste Nachbildung des Handmusters ist heute im Handel erhältlich.<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 23
störenden <strong>Ein</strong>bauten wurden entfernt. Lei<strong>der</strong> fehlte auch <strong>der</strong> zugehörige Elektromotor. Heute<br />
kann man sagen, dass es sich offensichtlich um eine elektrisch angetriebene B-Lok <strong>der</strong> Spurweite<br />
II handelt.<br />
Bild 11.1: Urelektro-Dampflok.<br />
Bild 11.3: Urelektro-Dampflok.<br />
Bild 11.2: Urelektro-Dampflok, Detail Lokschild.<br />
Bild 11.4: Urelektro-<br />
Dampflok, Detail<br />
Unteransicht.<br />
Für <strong>die</strong> nähere Beurteilung <strong>der</strong> Lok sollen hier ein paar Beobachtungen protokolliert werden:<br />
− Führerhaus und Dach weisen keine Prägung auf.<br />
− Die Zierlinien stimmen mit an<strong>der</strong>en Mustern <strong>Märklin</strong>'s überein.<br />
− Die Kupplungen stammen aus <strong>der</strong> Zeit. Sie sind allerdings vorne und hinten unterschiedlich.<br />
Die Ältere ist vorne montiert.<br />
− Die markanten beiden Schil<strong>der</strong> am unförmigen Kessel mit <strong>der</strong> Aufschrift „1896<br />
Gb. M. &. C.“ konnten bis jetzt an<strong>der</strong>weitig nicht nachgewiesen werden.<br />
− Vom 24. Februar 1897 konnte das bis jetzt älteste Inserat <strong>Märklin</strong>'s gefunden werden, das<br />
von „Eisenbahnen mit ... Electrizität“ spricht.<br />
Der Umschalter <strong>der</strong> Lok lässt sich rekonstruieren. Er schuf <strong>die</strong> Möglichkeit zur mechanischen<br />
Fernsteuerung vom Gleis aus. Die Funktion des Drehschalters muss man sich ähnlich vorstellen,<br />
wie beim etwa zur gleichen Zeit erhältlichen Bremswagen.<br />
Der Schluss liegt jetzt nahe, dass wir hier wohl <strong>die</strong> Urmutter aller elektrischen Lokomotiven<br />
<strong>Märklin</strong>'s vor uns haben. Wir entnehmen zudem dem Katalog von 1897 folgende Erklärungen:<br />
03.2009 / Seite 24 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern
„NB. Die Stromstärke <strong>der</strong> Lichtleitungen wird, wie sie auch<br />
sei, ob mit 60, 80 o<strong>der</strong> 100 Volt Spannung, abgeschwächt für<br />
<strong>die</strong> Motoren <strong>durch</strong> Glühlampen, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> betreffenden Leitung<br />
vorhanden sind, wo eine Bahn in Betrieb gesetzt werden<br />
soll. Es <strong>die</strong>nen<br />
für wenig Belastung und langsamen Gang 1 Lampe<br />
" stärkere " " flotten " 2-3 Lampen<br />
von 16 - 32 Kerzenstärken.<br />
Das Licht <strong>der</strong> für <strong>die</strong> Bahn glühenden Lampen <strong>die</strong>nt nebenher<br />
zur Illumination <strong>der</strong> Bahngebäude etc. Jede Bahn ist<br />
ausgestattet mit den erfor<strong>der</strong>lichen Leitungsdrähten samt<br />
den Edison-Fassungen.“ 26<br />
Bild 11.5: Die erste Umschaltung für<br />
Starkstromloks von <strong>Märklin</strong> 27.<br />
Soviel zur Ahnenforschung. Ähnlich sagenumwoben können Son<strong>der</strong>anfertigungen sein. Solche<br />
wurden mit Sicherheit <strong>durch</strong> <strong>Märklin</strong> hergestellt. Es sind Stücke, <strong>die</strong> uns immer wie<strong>der</strong> in Erklärungsnotstand<br />
bringen. Aus einer amerikanischen Sammlung sind zum Beispiel eine Reihe son<strong>der</strong>lackierter<br />
<strong>Märklin</strong>-Loks aus <strong>der</strong> Zeit zwischen 1926 und 1937 aufgetaucht. Es gibt bis heute<br />
keine sichere Erklärung für ihr Entstehen. Die gut erhaltenen Loks waren im seinerzeitigen Railtoy-Museum<br />
in Oostvorne bei Rotterdam zu betrachten. Sie sind so schön, dass ich Ihnen eine<br />
stellvertretend für <strong>die</strong> ganze Serie vorstellen möchte.<br />
Bild 11.6: L 70/12920 blau, NEW YORK CENTRAL. Bild 11.7: L 70/12920 blau.<br />
Ich zeige Ihnen hier eine farblich amerikanisierte „COCK O' THE NORTH“ in <strong>der</strong> Farbgebung<br />
<strong>der</strong> englischen (!) „Sir Nigel Gresley“. Die Amerikanisierung besteht in <strong>der</strong> Aufschrift „NEW<br />
YORK CENTRAL“ an Windleitblechen und Ten<strong>der</strong>. Die Lok trägt daneben immer noch ihre ursprüngliche<br />
englische Nummer „2002“. Diese Lok ist eine bestechende <strong>Tin</strong>plate-Schönheit. Ihre<br />
<strong>Geschichte</strong> wird sich, was auch reizvoll sein kann, wohl nie abschliessend aufklären lassen.<br />
Dies um so mehr, als dass in Spanien auch noch eine weitere Farbvariante – nun mit Nummer<br />
„2001“ – aufgetaucht ist. Und da bleibt uns einzig noch das Betrachten.<br />
Bild 11.8: L 70/12920 braun, Front. Bild 11.9: L 70/12920 braun.<br />
26 Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie., Göppingen; Hauptkatalog F; 1897; Tafel 21 (einschliesslich zugehörige Texttafel).<br />
27 F. Rin<strong>der</strong>knecht, Internetauftritt www.tinplatefan.ch; <strong>Ein</strong>richtungen zur Fahrtrichtungsumkehr bei <strong>Märklin</strong>-Lokomotiven;<br />
2000; auch publiziert als Vortrag am 12. <strong>Tin</strong>plate-Forum; 1998).<br />
© F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern 03.2009 Seite 25
12. Dank<br />
Dieser Vortrag konnte nur dank einer intensiven Zusammenarbeit mit vielen Freunden und<br />
Sammlerkollegen geschrieben werden. Zu beson<strong>der</strong>em Dank bin ich verpflichtet:<br />
− Meiner Frau Katharina<br />
− Bodo Schenck, Eckernförde<br />
− Norwin Rietsch, Nussbaumen<br />
− Alexan<strong>der</strong> R. Stofer, Luzern<br />
<strong>Ein</strong> guter Teil <strong>der</strong> hier ausgewerteten Unterlagen befindet sich im Archivbestand <strong>der</strong> Firma<br />
<strong>Märklin</strong>. Auch an <strong>die</strong>se Adresse geht <strong>der</strong> Dank für <strong>die</strong> grosszügige <strong>Ein</strong>sicht in <strong>die</strong>ses Quellenmaterial.<br />
03.2009 / Seite 26 © F. Rin<strong>der</strong>knecht, History of <strong>Tin</strong>plate Toys, CH 3084 Wabern