Naturinventar - Gemeinde Blauen
Naturinventar - Gemeinde Blauen
Naturinventar - Gemeinde Blauen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Naturinventar</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong><br />
Im Auftrag der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong><br />
Gelterkinden, Dezember 2004<br />
Sissacherstrasse 20<br />
Postfach<br />
4460 Gelterkinden<br />
nateco@nateco.ch<br />
Tel. 061 985 44 40<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Naturinventar</strong>......................................................................1<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> ................................................................1<br />
Im Auftrag der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong>.........................................1<br />
Inhaltsverzeichnis ..............................................................2<br />
Auftrag ................................................................................3<br />
Zusammenfassung ............................................................3<br />
Einleitung............................................................................4<br />
Allgemeines..........................................................................4<br />
Zielsetzung...........................................................................4<br />
Ausgangslage.....................................................................5<br />
Vorgehen.............................................................................6<br />
Arbeiten 6<br />
Grundlagen ..........................................................................6<br />
Landschaft ..........................................................................7<br />
Beschreibung der Landschaft (grossräumig)........................7<br />
Aktuelle Nutzung ..................................................................7<br />
Geschützte und / oder inventarisierte Objekte .....................7<br />
1.1.1 Kantonal geschütztes Objekt .................................7<br />
1.1.2 Naturschutzobjekte von regionaler Bedeutung.......7<br />
1.1.3 Amphibienlaichgebiete ...........................................7<br />
1.1.4 Objekte des Geologischen Inventars .....................7<br />
Schützenswerte Lebensräume..........................................8<br />
Gewässer.............................................................................8<br />
1.1.5 Bach (< 5 m) ..........................................................8<br />
1.1.6 Tümpel (meist < 5 m Durchmesser).......................8<br />
Krautige Vegetation..............................................................8<br />
1.1.7 Feucht- und Nasswiese..........................................8<br />
1.1.7.2 Spierstaudenflur (Filipendulion) .............................9<br />
1.1.8 Wärme liebender Trockenrasen.............................9<br />
1.1.8.1 Subatlantischer Halbtrockenrasen (Mesobromion) 9<br />
1.1.8.2 Fettwiese und –weide ............................................9<br />
Gehölze der offenen Landschaft ..........................................9<br />
1.1.9 Feldgehölze .........................................................10<br />
1.1.9.1 Feldgehölz ...........................................................10<br />
1.1.10 Gebüsche, Hecken ..............................................10<br />
1.1.10.1 Gebüsch...............................................................10<br />
1.1.10.2 Hecke...................................................................10<br />
1.1.11 Einzelbäume / Baumgruppen / Baumreihen /<br />
Alleen 10<br />
1.1.11.1 Einzelbaum ..........................................................10<br />
1.1.11.2 Baumgruppe ........................................................10<br />
1.1.11.3 Baumreihe / Allee.................................................11<br />
1.1.12 Obstgärten ...........................................................11<br />
1.1.12.1 Streuobstgarten ...................................................11<br />
Infrastruktur und anthropogene Nutzungen........................11<br />
1.1.13 Abbauareale und Deponien .................................11<br />
1.1.13.1 Grube / Steinbruch / Materialentnahmegebiet......11<br />
1.1.14 Verkehrsflächen ...................................................11<br />
1.1.14.1 unversiegelte Strasse / unversiegelter Weg.........11<br />
1.1.15 Militär / Armee......................................................11<br />
1.1.15.1 militärische Anlagen.............................................11<br />
Pflanzen und Tiere ...........................................................12<br />
Säugetiere..........................................................................12<br />
Vögel 12<br />
1.1.7.1 Sumpfdotterblumenwiese (Calthion) ......................9<br />
2
Zusammenfassung<br />
Auftrag<br />
Zusammenfassung<br />
Auftrag<br />
<strong>Naturinventar</strong> <strong>Blauen</strong><br />
Autor<br />
Roger Schneider<br />
Auftraggeber <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong><br />
Auftragnehmerin nateco<br />
Projektleitung Markus Vogt<br />
Mitarbeit Andreas Buser, Markus Vogt<br />
Gespeichert Q:\4678 Melioration<br />
<strong>Blauen</strong>\<strong>Naturinventar</strong>\Bericht_RS\Beri<br />
cht_NatInv_<strong>Blauen</strong>.doc<br />
Fassung 03.12.04<br />
Koreferat Hans Buser<br />
Bei der Inventarisierung der Natur in <strong>Blauen</strong> standen die<br />
Lebensräume (Biotop-Typen) im Vordergrund. Das Inventar<br />
enthält keine Artenlisten, sondern zeigt auf, wo in der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> welche wertvollen Biotope vorkommen.<br />
Die Landschafts-CD der ETH Zürich diente als Grundlage<br />
zur Katalogisierung der Lebensräume. Die allgemeine<br />
Beschreibung der Biotope gemäss Angaben der Landschaft-CD<br />
befindet sich im Kapitel 6.<br />
Der Hauptteil des Inventars besteht aus den Objektblättern<br />
und dem dazugehörigen Plan (Kapitel 8 und 9). Darin werden<br />
die Naturobjekte näher beschrieben, Entwicklungsziele<br />
vorgeschlagen und ihre Lage dargestellt.<br />
Das <strong>Naturinventar</strong> der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> dokumentiert die<br />
ökologisch wertvollen Naturobjekte ausserhalb des Waldund<br />
des Baugebietes. Insgesamt 82 Objekte wurden erfasst<br />
mit einer Gesamtfläche von ca. 18 ha. Flächenmässig<br />
dominiert die krautige Vegetation mit ca. 15 ha. Hinzu<br />
kommt als weiteres Objekt die kantonal geschützte<br />
<strong>Blauen</strong>weide mit ca. 46 ha. Zahlenmässig dominieren die<br />
Gehölze der offenen Landschaft mit insgesamt 43 Objekten<br />
(ca. 2.5 ha total).<br />
Es kann festgestellt werden, dass noch viele naturnahe<br />
Flächen vorhanden sind und dass die <strong>Gemeinde</strong> mit der<br />
<strong>Blauen</strong>weide ein wahres „Bijou“ besitzt. In Zukunft gilt es<br />
dafür zu sorgen, dass die restlichen wertvollen Objekte<br />
nicht kleiner werden bzw. verschwinden. Die sinnvolle<br />
Vernetzung der Objekte kann zur Bereicherung der Natur<br />
in <strong>Blauen</strong> führen, ganz nach dem Motto: „Naturschutz ist<br />
gleich Lebensraumschutz“.<br />
3
Einleitung<br />
Einleitung<br />
Allgemeines<br />
Das kommunale <strong>Naturinventar</strong> dient als Planungsgrundlage<br />
und beinhaltet:<br />
• Das Erfassen von ökologisch wertvollen Lebensräumen<br />
und Einzelobjekten, die eine Funktion im<br />
Landschaftshaushalt erfüllen und für die Erhaltung<br />
von seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten<br />
von Bedeutung sind.<br />
• Das Ermitteln der Schutz- oder Erhaltenswürdigkeit<br />
einzelner Objekte für den Nutzungsplan.<br />
• Das Vorschlagen von qualitativen und quantitativen<br />
Entwicklungszielen.<br />
Als Momentaufnahme stellt das <strong>Naturinventar</strong> den ersten<br />
Schritt dar, um die spätere Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />
bezüglich Natur und Umwelt verfolgen und beurteilen zu<br />
können.<br />
Das <strong>Naturinventar</strong> hat keine rechtlichen Konsequenzen. Es<br />
hat nur empfehlenden Charakter und dient als Grundlage<br />
zur Erarbeitung von konkreten Schutzzielen und Massnahmen<br />
im Rahmen der kommunalen Landschaftsplanung.<br />
Der Schutz einzelner Objekte oder grösserer, zusammenhängender<br />
Gebiete mit verbindlichen Massnahmen (freiwillige<br />
Bewirtschaftungsvereinbarungen, Einzelschutzverfügungen,<br />
Schutzzonen etc.) wird somit in der nachfolgenden<br />
Nutzungsplanung angegangen.<br />
Zielsetzung<br />
Ziel des <strong>Naturinventar</strong>s ist es, eine Bestandesaufnahme<br />
aller noch nicht inventarisierten, ökologisch wertvollen<br />
Lebensräume und Einzelobjekte in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong><br />
ausserhalb des Waldes und des Baugebietes vorzunehmen.<br />
Das Inventar gibt einen Überblick über die<br />
Verbreitung und die Schutzwürdigkeit der im Jahr 2004<br />
existierenden, wertvollen Lebensräume und Einzelobjekte<br />
und es dient als Grundlage für die moderne Melioration<br />
und die kommunale Landschaftsplanung.<br />
Im <strong>Naturinventar</strong> nicht näher beschrieben sind:<br />
• die Objekte des geologischenen Inventars,<br />
• die Daten aus dem Reptilien-Inventar,<br />
• die Amphibienlaichgebiete (Ausnahme:<br />
Feuerwehrweiher Oberfeld, in der kommunalen<br />
Naturschutzzone),<br />
• die Naturschutzobjekte von regionaler Bedeutung<br />
(Ausnahme: Hinterhärd / Lätteloch, kommunal geschützt),<br />
• die Waldobjekte,<br />
• die Naturschutzobjekte.<br />
Das <strong>Naturinventar</strong> besteht aus folgenden Teilen:<br />
Bericht mit<br />
• Anhang 1: Objektblätter<br />
• Anhang 2: Liste der Objekte<br />
• Anhang 3: Gewässerverzeichnis<br />
Beilage: Inventarplan 1: 5’000<br />
4
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> stehen im Kulturland ausserhalb<br />
des Baugebietes verschiedene Probleme an: Das Grundeigentum<br />
ist stark zerstückelt, das bestehende landwirtschaftliche<br />
Wegnetz muss dringend verbessert und erneuert<br />
werden und um die alten Drainagen ist es zum Teil<br />
schlecht bestellt.<br />
Ausserdem kommt in der heutigen Zeit dem Schutz von<br />
Natur und Landschaft eine grosse Bedeutung zu. <strong>Blauen</strong><br />
verfügt über hochwertige Natur- und Landschaftsräume,<br />
die weiterhin erhalten und gepflegt werden sollen.<br />
Die vielfältigen Ansprüche an den Lebensraum in der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> machen deutlich, dass eine ganzheitliche<br />
Betrachtung all dieser Problemkreise zwingend notwendig<br />
ist. Die Erarbeitung von klaren Vorstellungen über<br />
die zukünftige räumliche Entwicklung sind für die<br />
<strong>Gemeinde</strong> von absolut zentraler Bedeutung. Der<br />
<strong>Gemeinde</strong> steht deshalb eine Phase der intensiven Auseinandersetzung<br />
mit ihren räumlichen Strukturen bevor.<br />
Ein wirkungsvolles Mittel zur Bearbeitung dieser Aufgaben<br />
ist die Gesamtmelioration. Heute spricht man nach einem<br />
Leitbild des Bundes von einer „Modernen Melioration“.<br />
Moderne Meliorationen verfolgen unter anderem die ökologische<br />
und ästhetische Aufwertung von Landschaften<br />
oder von einzelnen Landschaftselementen.<br />
Aufgrund der fehlenden Plangrundlagen im Landwirtschaftsgebiet<br />
wurden verschiedene Daten flächendeckend<br />
numerisch aufgearbeitet.<br />
Dazu gehört unter anderem die Erstellung des <strong>Naturinventar</strong>s<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong>, das als Grundlage im<br />
Rahmen der Vorstudie zum Vorprojekt „Moderne Melioration<br />
<strong>Blauen</strong>“ dient und als Ergänzung des Kapitels „Natur<br />
und Landschaft“ zu verstehen ist.<br />
5
Vorgehen<br />
Vorgehen<br />
Arbeiten<br />
Folgende Arbeiten wurden im Vorfeld der Feldbegehungen<br />
erledigt:<br />
• Luftbildauswertung in 3D<br />
• Sichtung der kantonalen und kommunalen Grundlagen<br />
(GIS-Daten)<br />
• Erstellen des Erfassungsformulars<br />
• Kontakt mit Naturschutzvertreterin der <strong>Gemeinde</strong><br />
• Kontakt mit der kantonalen Naturschutzfachstelle<br />
Die Feldarbeit fand an neun Tagen zwischen dem 28. April<br />
und dem 21. Mai sowie am 2. Dezember 2004 statt. Im<br />
Wesentlichen bestand sie aus dem Erfassen und Beschreiben<br />
wertvoller Lebensräume und deren Arten. Die<br />
Erfassung der Arten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Der Schwerpunkt wurde auf die Erfassung der<br />
Lebensräume (Biotope) gelegt. Dabei wurden die bereits<br />
inventarisierten und geschützten Objekte, mit zwei Ausnahmen<br />
(„<strong>Blauen</strong>weide“ und „Lätteloch“), nicht berücksichtigt.<br />
Sie erscheinen im Plan als orientierender Inhalt. Jedes<br />
neu erfasste Objekt wurde auch fotografisch festgehalten.<br />
Grundlagen<br />
Folgende Grundlagen wurden bei der Erstellung des<br />
Inventars berücksichtigt:<br />
• Landschafts-CD, ETH Zürich, 2002<br />
• Kantonale Inventare (als GIS-Daten)<br />
• Gewässerverzeichnis Kanton BL, 1998<br />
• Diverse Bestimmungsliteratur (Flora / Fauna)<br />
• Flora von Basel und Umgebung 1980-1996<br />
• Ornithologisches Inventar beider Basel 1992-1995<br />
• Magerweiden des Laufentals, Exkursionsführer,<br />
R. Lüthi, 2002<br />
• Die Pflanzenwelt de Region Basel, Exkursionsführer,<br />
C. Huovinen-Hufschimd & M. Schläpfer,<br />
1998<br />
Anschliessend fielen folgende Arbeiten an:<br />
• Erfassen der Objekte im Geographischen<br />
Informationssystem (GIS)<br />
• Protokolle bereinigen und übertragen der Angaben<br />
in die Datenbank<br />
• Fotos auswählen<br />
• Bericht verfassen<br />
• Präsentation bei der Naturschutzfachstelle<br />
6
Landschaft<br />
Landschaft<br />
Beschreibung der Landschaft<br />
(grossräumig)<br />
Das <strong>Gemeinde</strong>gebiet erstreckt sich von ca. 360 m<br />
(Schäftlete) bis 840 m ü. M. (<strong>Blauen</strong>kamm). Es liegt geologisch<br />
gesehen auf der gesamten Fläche im Kettenjura.<br />
Charakteristisch für die Landschaft des Kettenjuras sind<br />
deutliche Ketten, die durch Längstäler getrennt werden<br />
sowie kurze, enge Quertäler (Klusen). Die steilen Hangpartien<br />
sind meist bewaldet. In höheren Lagen auf den<br />
Ketten finden sich häufig Weiden.<br />
Der Jura ist im Vergleich zu anderen Landesgegenden der<br />
Schweiz wegen der durchlässigen Kalkschichten relativ<br />
arm an Oberflächen-Gewässern. In <strong>Blauen</strong> spielen daher<br />
Gewässer eine untergeordnete Rolle.<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Von den 713 ha <strong>Gemeinde</strong>fläche sind 60 % (429 ha) bewaldet,<br />
243 ha werden landwirtschaftlich genutzt, 37 ha<br />
sind in der Bauzone und 2 ha sind unproduktiv.<br />
Eine sachgemässe, angepasste Bewirtschaftung ist für die<br />
meisten wertvollen Lebensräume, welche im <strong>Naturinventar</strong><br />
aufgeführt sind, von zentraler Bedeutung. Daher wirken<br />
sich Nutzung und Nutzungswandel stark aus auf den<br />
Reichtum von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren. Aufgrund<br />
des heutigen Zustandes lassen sich folgende Annahmen<br />
treffen:<br />
Artenreiche Wiesen und Weiden waren früher stärker verbreitet.<br />
Sie befinden sich heute vorwiegend an südost- bis<br />
südwestexponierten Hängen im ganzen <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Siedlungsausdehnung, Düngung, Nutzungsänderung,<br />
Verbuschung und Wiederbewaldung stellen mögliche Bedrohungen<br />
für die heutigen Standorte dar.<br />
Die traditionelle Nutzung der Hecken ist verschwunden;<br />
dies wirkt sich auf die Struktur der Gehölze aus. Die traditionell<br />
regelmässig zurückgeschnittenen Hecken wandelten<br />
sich ohne diese Pflege zu hohen Baumhecken und Feldgehölzen<br />
um. Die wertvolle dichte Struktur und artenreiche<br />
Zusammensetzung ging damit teilweise verloren. Dazu<br />
beigetragen hat auch die Beweidung am Rande solcher<br />
Gehölze, die bewirkt, dass die Gehölze unten ausgekahlt<br />
sind.<br />
Feuchtstandorte sind von Natur aus selten in <strong>Blauen</strong> anzutreffen.<br />
Sie werden landwirtschaftlich genutzt und haben<br />
ein grosses Extensivierungs-Potenzial.<br />
Geschützte und / oder inventarisierte<br />
Objekte<br />
1.1.1 Kantonal geschütztes Objekt<br />
• <strong>Blauen</strong>weide<br />
1.1.2 Naturschutzobjekte von regionaler Bedeutung<br />
• Schäftletentäli<br />
• Erstelmatten<br />
• Chleiblauen<br />
• Hinterhärd<br />
• Radme Hanslifels<br />
• Rüti<br />
• <strong>Blauen</strong>weide<br />
• <strong>Blauen</strong>berg<br />
1.1.3 Amphibienlaichgebiete<br />
• Schweinel<br />
• Feuerwehrweiher (Oberfeld)<br />
• Lätteloch (Hinterhärd)<br />
1.1.4 Objekte des Geologischen Inventars<br />
• Chleiblauen (Steinbruch, Meeressand)<br />
• Hinterhärd (Ehemalige Grube, Oxford Tone)<br />
7
Schützenswerte Lebensräume<br />
Schützenswerte<br />
Lebensräume<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong> weist noch zahlreiche ökologisch<br />
wertvolle Lebensräume auf. Nachfolgend werden die im<br />
Feld erfassten Lebensraumtypen kurz beschrieben (gemäss<br />
Landschafts-CD). Die einzelnen Objekte werden in<br />
den Objektblättern weiter hinten genauer beschrieben.<br />
Einzelne Objekte erscheinen nur im Plan. Es handelt sich<br />
dabei um Objekte im Naturschutzgebiet <strong>Blauen</strong>weide, um<br />
Baumgruppen (Ausnahmen: Objekte B-36 und B-72) und<br />
um Einzelbäume.<br />
Gewässer<br />
Bedeutung<br />
Den Gewässern kommt in landschaftsökologischen Untersuchungen<br />
stets eine besondere Bedeutung zu. Sie haben<br />
einerseits eine grosse biologische Bedeutung, andererseits<br />
gliedern sie die Landschaft und bereichern sie strukturell.<br />
Als Ressource beispielsweise für Trinkwasser oder<br />
Wasserkraftwerke oder als Erholungsraum für die Bevölkerung<br />
haben Gewässer auch ökonomische und soziokulturelle<br />
Bedeutung.<br />
Im Anhang 3 befindet sich ein Auszug des Gewässerverzeichnisses<br />
mit den in <strong>Blauen</strong> erfassten Gewässern.<br />
1.1.5 Bach (< 5 m)<br />
Wie weiter oben bereits erwähnt, spielen oberirdische<br />
Fliessgewässer in <strong>Blauen</strong> nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Sie wurden in diesem Bericht nicht näher betrachtet.<br />
1.1.6 Tümpel (meist < 5 m Durchmesser)<br />
Landschafts-CD: 2.3.4<br />
Erfasste Objekte: 1<br />
Natürliches, seichtes Gewässer beliebiger Grösse (Quell-,<br />
Bachtümpel, grosser Ackertümpel) regelmässig bis spora<br />
disch austrocknend; mit täglicher Umschichtung<br />
(Schweizerische Vogelwarte, 1995).<br />
Krautige Vegetation<br />
Bedeutung<br />
Die Vegetation ist in der Landschaft sehr oft das visuell<br />
bestimmende Element. Indirekt ist sie Ausdruck der vorherrschenden<br />
abiotischen Verhältnisse (Nährstoffe, Klima,<br />
Boden, Wasser) und widerspiegelt anthropogene Einflüsse.<br />
Die enge Verbindung zwischen dem pflanzlichen Artengefüge<br />
und allen anderen Komponenten des Ökosystems<br />
begründet die Bedeutung von vegetationskundlichen Aufnahmen<br />
für Landschaftsinventare.<br />
1.1.7 Feucht- und Nasswiese<br />
Landschafts-CD: 3.2.3<br />
Dichte, hohe Grasbestände (nur im Falle der Spierstaudenflur<br />
(Filipendulion) von Dikotylen geprägt). Im Gegensatz<br />
zu den Flachmoorgesellschaften sind die Sauergräser<br />
(Cyperaceen) nicht bestandesbildend und Blütenpflanzen<br />
sind häufiger. Ganz allgemein herrscht eine grosse Artenvielfalt.<br />
Feucht- und Nasswiesen kommen oft in Randgebieten<br />
von Mooren oder in Kontakt mit Kleinseggenrieden<br />
vor. Die Wiesen können periodisch trockenfallen. Dies führt<br />
zu einer hohen Produktivität. Der Nährstoffgehalt bestimmt<br />
im Wesentlichen die Unterschiede zwischen den drei<br />
Untergruppen Pfeifengraswiese (Molinion) (nährstoffarm),<br />
Spierstaudenflur (Filipendulion) (mittel), Sumpfdotterblumenwiese<br />
(Calthion) (eher nährstoffreich). Sie neigen<br />
zu Verbuschung, insbesondere durch Moorweidengebüsche<br />
(Salix cinerea) und sind deshalb von der menschlichen<br />
Nutzung abhängig (Delarze et al., 1999).<br />
8
Schützenswerte Lebensräume<br />
1.1.7.1 Sumpfdotterblumenwiese (Calthion)<br />
Landschafts-CD: 3.2.3.2<br />
Erfasste Objekte: 1<br />
Feuchtes Wiesland mit üppiger Krautvegetation, das im<br />
Winter und bei der Schneeschmelze oft vernässt vorliegt.<br />
Wiesenartige Struktur, ohne Hochstauden. Oft entlang von<br />
kleineren Bachläufen. Die Böden sind fruchtbar, frisch und<br />
werden regelmässig leicht gedüngt und beweidet. Floristisch<br />
nicht besonders bedeutend, aber für die Fauna der<br />
Moore als Nahrungsquelle sehr wichtig (Delarze et al.,<br />
1999).<br />
1.1.7.2 Spierstaudenflur (Filipendulion)<br />
Landschafts-CD: 3.2.3.3<br />
Erfasste Objekte: 3<br />
Pflanzenbestände mit Hochstauden (z.B. Spierstaude<br />
(Filipendula ulmaria)). Entlang von Bachläufen und in<br />
Säumen frischer Wälder. Der Boden ist durchfeuchtet,<br />
ohne langanhaltende Überflutungen und enthält viel organisches<br />
Material und andere Nährstoffe. Der Standort ist<br />
jedoch weniger eutroph als bei den Sumpfdotterblumenwiesen.<br />
Das Filipendulion breitet sich oft in nicht mehr<br />
ausreichend bewirtschafteten Feuchtgebieten aus (Delarze<br />
et al., 1999).<br />
1.1.8 Wärme liebender Trockenrasen<br />
Landschafts-CD: 3.4.3<br />
Rasen, die eine grosse floristische Vielfalt aufweisen und<br />
seltene, lichtliebende Arten beherbergen. Gramineen und<br />
Schmetterlingsblütler sind darin bestandesbildend. Die<br />
Produktivität dieses Pflanzenbewuchs ist gering. An sonnigen<br />
Hanglagen auf wasserdurchlässigen, mageren Substraten,<br />
seltener auch auf Kiesterrassen in Auen (nicht<br />
über 1500 m.ü.M.). Oft entlang von Verkehrswegen, auf<br />
Böschungen von Strassen oder Eisenbahnlinien anzutreffen.<br />
Wärme liebende Trockenrasen dürfen nur extensiv<br />
genutzt werden. Sie sind heute selten (Delarze et al.,<br />
1999).<br />
1.1.8.1 Subatlantischer Halbtrockenrasen<br />
(Mesobromion)<br />
Landschafts-CD: 3.4.3.4<br />
Erfasste Objekte: 20 (inkl. <strong>Blauen</strong>weide)<br />
Geschlossener, manchmal lückiger Bestand aus Kräutern<br />
mit geringer Wuchshöhe. Vorwiegend trockenheitsresistente<br />
Gramineen und Leguminosen. Das Mesobromion<br />
weist eine sehr hohe Pflanzenvielfalt auf, darunter viele<br />
geschützte Orchideen (versch. Ragwurz- (Ophrys spp.)<br />
und Orchis-Arten (Orchis spp.)). Insbesondere an sonnigen<br />
Standorten, auf kalkhaltigen Böden anzutreffen. Aus traditionell<br />
landwirtschaftlicher Bewirtschaftung mit einmaligem,<br />
späten Schnitt oder Weidegang entstanden. Es ist ein stark<br />
gefährdeter Standort mit ehemals weiter Verbreitung in den<br />
tiefen und mittleren Lagen des ganzen Landes (Delarze et<br />
al., 1999).<br />
1.1.8.2 Fettwiese und –weide<br />
Landschafts-CD: 3.4.6<br />
Erfasste Objekte: 12<br />
Gedüngte Wiesen auf fruchtbaren Böden, mit schnell<br />
wüchsigem, geschlossenem und dichtem Grasbestand. Ihr<br />
Fortbestand bedarf der menschlichen Nutzung (Düngung).<br />
Ein regelmässiger Schnitt beziehungsweise Weidegang ist<br />
unerlässlich, um die Waldentwicklung abzuhalten. Im Allgemeinen<br />
gleichförmig, auch wenn Weiden wellenartige<br />
Bestandesstrukturen und (vom Vieh stehengelassene)<br />
halbruderale Flecken aufweisen (Delarze et al., 1999).<br />
Gehölze der offenen Landschaft<br />
Bedeutung<br />
Gehölzstrukturen spielen im Landschaftsgefüge eine bedeutende<br />
Rolle. Gehölze sind Lebensräume einer vielfältigen<br />
Flora und Fauna. Sie haben bio-ökologische und abiotische<br />
(Schutz-) Funktionen (z.B. als Nahrungsquelle, Brutbiotop,<br />
Wind-, Erosionsschutz) und sind als landschaftsgliedernde<br />
Elemente auch landschaftsästhetisch bedeut-<br />
9
Schützenswerte Lebensräume<br />
sam. Aus diesem Grunde bilden sie im Katalog der Landschaftselemente<br />
eine gesonderte Kartiereinheit.<br />
1.1.9 Feldgehölze<br />
1.1.9.1 Feldgehölz<br />
Landschafts-CD: 4.1.1<br />
Erfasste Objekte: 8<br />
Mehrere, verschieden hoch wachsende Bäume und Sträucher<br />
verschiedener Arten. (Als Baum wird jedes Holzgewächs<br />
bezeichnet, das auf Brusthöhe mehr als ca. 15<br />
cm Durchmesser aufweist und die Strauchschicht überragt<br />
(Schweizerische Vogelwarte, 1995)). Eher grosses, flächiges,<br />
nicht geschlossenes Gehölz. Kein Unterwuchs, Streuschicht<br />
vorhanden. Vom Wald isoliert, jedoch mit waldähnlichem<br />
Milieu. Breiter als 10 m, maximal 100 a (Reisner,<br />
2000).<br />
1.1.10 Gebüsche, Hecken<br />
1.1.10.1 Gebüsch<br />
Landschafts-CD: 4.2.1<br />
Erfasste Objekte: 6<br />
Vorwiegend niederwüchsige Sträucher mit oder ohne<br />
Dornen. Maximal zweimal so lang wie breit. Sehr dichter<br />
bis geschlossener Bestand. Wegen Lichtmangels kein<br />
Unterwuchs. Ohne waldähnliches Milieu, maximal 100 a<br />
(Reisner, 2000).<br />
1.1.10.2 Hecke<br />
Lineare Struktur aus Sträuchern, mit oder ohne Bäume.<br />
Meist schmal, mind. zweimal so lang wie breit (sonst unter<br />
4.2.1 Gebüsch). Abstände tendenziell klein oder unregelmässig.<br />
Keine Streuschicht, ohne waldähnliches Milieu.<br />
Breite < 10 m, Länge > 10 m (Reisner, 2000).<br />
In <strong>Blauen</strong> stocken zahlreiche Hecken auf Lesesteinhaufen<br />
oder –wälle. Die Objekte wurden als Hecken erfasst und<br />
beschrieben.<br />
1.1.10.2.1 Baumhecke<br />
Landschafts-CD: 4.2.2.1<br />
Erfasste Objekte: 12<br />
Hecke mit einer Baumschicht, die mindestens 80 % durchgehend<br />
ausgebildet ist (Krone an Krone). Baumreihen, die<br />
eine Strauchschicht aufweisen, werden ebenfalls zu den<br />
Baumhecken gezählt (vgl. 4.3.3 Baumreihen)<br />
(Schweizerische Vogelwarte, 1995).<br />
1.1.10.2.2 Hochhecke<br />
Landschafts-CD: 4.2.2.2<br />
Erfasste Objekte: 6<br />
Hecke mit einer Strauchschicht, die durchschnittlich höher<br />
als 2 m ist (mit oder ohne einzelnen Bäumen, welche die<br />
Strauchschicht überragen) (Schweizerische Vogelwarte,<br />
1995).<br />
1.1.10.2.3 Nieder- / Strauchhecke<br />
Landschafts-CD: 4.2.2.3<br />
Erfasste Objekte: 5 (2 weitere nur im Plan)<br />
Hecke mit einer Strauchschicht, die durchschnittlich weniger<br />
als 2 m hoch ist oder vollständig auf den Stock gesetzte<br />
Hecke (Schweizerische Vogelwarte, 1995).<br />
1.1.11 Einzelbäume / Baumgruppen / Baumreihen /<br />
Alleen<br />
1.1.11.1 Einzelbaum<br />
Landschafts-CD: 4.3.1<br />
Nur im Plan erfasste Objekte: 42 (32 Eichen, 10 Linden)<br />
Ein alleinstehender, markanter und die Landschaft prägender<br />
Baum (Reisner, 2000).<br />
1.1.11.2 Baumgruppe<br />
Landschafts-CD: 4.3.2<br />
Erfasste Objekte: 2 (11 weitere nur im Plan)<br />
10
Schützenswerte Lebensräume<br />
Mindestens drei Bäume, meist derselben Art (oder weniger,<br />
sich wiederholender Arten). Mehr oder weniger gruppiert<br />
stehend, die Abstände erlauben aber eine Durchsicht.<br />
Unterwuchs ist wegen Lichtmangels spärlich, eine Streuschicht<br />
ist nicht vorhanden. Kein waldähnliches Milieu<br />
(Reisner, 2000).<br />
1.1.11.3 Baumreihe / Allee<br />
Landschafts-CD: 4.3.3<br />
Erfasste Objekte: 4 (2 weitere nur im Plan)<br />
Die Bäume stehen in Reihen, eine Strauchschicht fehlt<br />
weitgehend. Meist entlang von Strassen und Bächen.<br />
Allee: Die Bäume müssen in regelmässigen Abständen<br />
und beidseitig von Strassen und Wegen stehen<br />
(Schweizerische Vogelwarte, 1995).<br />
1.1.12 Obstgärten<br />
1.1.12.1 Streuobstgarten<br />
Landschafts-CD: 4.4.1<br />
Steinbruch, Kies-, Sand-, Lehmgrube: in Betrieb oder aufgelassen<br />
(Schweizerische Vogelwarte, 1995).<br />
1.1.14 Verkehrsflächen<br />
1.1.14.1 unversiegelte Strasse / unversiegelter Weg<br />
Landschafts-CD: 6.1.2<br />
Erfasste Objekte: Sammelobjekt<br />
Strasse oder Weg, welche(r) zum grössten Teil ohne oder<br />
nur mit einem Wasser durchlässigem Belag versehen<br />
worden ist.<br />
1.1.15 Militär / Armee<br />
1.1.15.1 militärische Anlagen<br />
Landschafts-CD: 6.4.1<br />
Erfasste Objekte: 1<br />
Alle Flächen und Infrastruktur, die vorwiegend militärischen<br />
Zwecken dienen.<br />
Erfasste Objekte: Sammelobjekt<br />
Gruppe von mindestens 20 Hochstammbäumen (Kernobst-,<br />
Steinobst- und Nussbäumen, oder Edelkastanien in<br />
gepflegten Selven). Stammhöhe von mindestens 1,2 m<br />
(Steinobstbäume) respektive 1,6 m (übrige Bäume). Die<br />
Dichte muss geringer als diejenige von Obstanlagen sein.<br />
Hochstammobstbäume in wenig intensiv genutzten Obstanlagen<br />
können mit entsprechender Bemerkung auch<br />
dazugezählt werden (LBL, 2001; Bundesrat, 1998).<br />
Infrastruktur und anthropogene<br />
Nutzungen<br />
1.1.13 Abbauareale und Deponien<br />
1.1.13.1 Grube / Steinbruch / Materialentnahmegebiet<br />
Landschafts-CD: 6.2.1<br />
Erfasste Objekte: 1 (Hinterhärd / Lätteloch)<br />
11
Pflanzen und Tiere<br />
Pflanzen und Tiere<br />
Die Inventarisierung der Pflanzen- und Tierwelt stand nicht<br />
im Vordergrund dieser Arbeit. Der Schwerpunkt lag auf der<br />
Erfassung und der Beschreibung von Lebensräumen (Biotopen)<br />
in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Blauen</strong>.<br />
Angaben zu den in den einzelnen Objekten vorkommenden<br />
Pflanzen- und Tierarten finden sich in den Objektblättern<br />
weiter hinten (Anhang 1).<br />
Bei den weiteren Tier-Nachweisen handelt sich um Zufallsbeobachtungen<br />
während den Feldaufnahmen.<br />
Säugetiere<br />
An zahlreichen Stellen konnte das Reh beim Äsen beobachtet<br />
werden. Es scheint im Gebiet häufig zu sein.<br />
Auch Wildschwein-Spuren waren an verschiedenen Stellen<br />
anzutreffen. Der Feldhase konnte zweimal und der Fuchs<br />
einmal nachgewiesen werden.<br />
Vögel<br />
Erwähnenswert sind die Nachweise folgender Vogelarten<br />
(in Klammer die Häufigkeit der Beobachtungen):<br />
• Goldammer (häufig)<br />
• Feldschwirl (ein Nachweis)<br />
• Baumpieper (ein Nachweis)<br />
• Schwarzspecht (einige Nachweise)<br />
• Grünspecht (einige Nachweise)<br />
• Rotmilan (häufig)<br />
• Gartenrotschwanz (ein Nachweis)<br />
• Kuckuck (ein Nachweis)<br />
• Neuntöter (ein Nachweis auf der <strong>Blauen</strong>weide)<br />
12