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2011-05-06 NWH JB 2010 - Spenden

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Jahresbericht <strong>2010</strong><br />

Neue Wohnraumhilfe<br />

gGmbH<br />

Wohnraum und soziale Dienste<br />

für bedürftige Menschen<br />

Partner und Dienstleister der<br />

Sozialen Wohnungswirtschaft


Kooperationspartner<br />

Stadt Darmstadt<br />

Flexible Jugendhilfe<br />

Darmstadt e. V.<br />

Förderung der<br />

Bewährungshilfe<br />

in Hessen e. V.<br />

Frauen helfen Frauen e. V.<br />

Darmstadt-Dieburg<br />

gemeinnütziger sozialpädagogischer verein<br />

Stadt Pfungstadt<br />

Neue Wohnraumhilfe<br />

gGmbH<br />

Betreutes Wohnen Darmstadt e. V.<br />

Sozialspsychiatrischer<br />

Verein Darmstadt e. V.


Inhalt<br />

Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Leitbild.......................................................................4<br />

Organisation und Sozialarbeit .................................5<br />

Organigramm ............................................................6<br />

Verband VdW / Paritätischer ...................................6<br />

Qualitätsmanagement .............................................7<br />

Wohnraumhilfen.......................................8/9<br />

Soziale Mieterberatung .........................10<br />

bauverein AG ..........................................................11<br />

Baugenossenschaft RIED eG<br />

Wohnungsagentur Groß-Gerau .............................12<br />

entega .....................................................................12<br />

Hans-Reichardt-Stiftung ........................................13<br />

gewobau Rüsselsheim ...........................................14<br />

WABe Groß-Gerau .................................................15<br />

Neue Wohnraumhilfe .............................................16<br />

BG Viernheim..........................................................17<br />

Betreutes Wohnen<br />

Stadt Darmstadt.....................................................18<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg ...............................18<br />

Entwicklung und Perspektiven ..............................19<br />

Obdachlosenprojekt Pfungstadt............................20<br />

Übergangswohnheim Lauteschlägerstr. ...............21<br />

Betreutes Einzelwohnen ........................................21<br />

Wohnprojekte<br />

Wohnhof Kranichstein ...........................................22<br />

Nordbahnhof...........................................................22<br />

Fritz-Dächert-Weg...................................................22<br />

Soziale Projekte<br />

Soziale Clearingstelle ............................................23<br />

Ältere MigrantInnen im Stadtteil ..........................24<br />

Lärmtelefon ...........................................................25<br />

Saubermänner .......................................................25<br />

Gesellschafter, Dank, Impressum.........................26<br />

Wir stellen vor: Unsere Gesellschafter..................27<br />

Konto-Nr. 620 149<br />

Sparkasse Darmstadt<br />

BLZ 508 501 50<br />

Neue Wohnraumhilfe<br />

Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Geschäftsstelle<br />

Elisabeth-Selbert-Str. 26<br />

64289 Darmstadt<br />

Telefon (<strong>06</strong>151) 78077-0<br />

Fax (<strong>06</strong>151) 78077-99<br />

E-Mail kontakt@neue-wohnraumhilfe.de<br />

www.neue-wohnraumhilfe.de<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Bauer-Schneider<br />

Telefon (<strong>06</strong>151) 78077-10<br />

Amtsgericht Darmstadt HRB 6<strong>06</strong>9<br />

Steuer-Nr. DE 0725042457<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

gGmbH<br />

Seite 3


Seite 4<br />

Leitbild<br />

Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Die Neue Wohnraumhilfe<br />

Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH ist ein gemeinnütziges,<br />

soziales Unternehmen, das an der Schnittstelle<br />

zwischen Wohnungswirtschaft bzw. Unternehmen und<br />

Sozialarbeit angesiedelt ist. Wirtschaftliche und soziale<br />

Ansprüche sind für uns kein Widerspruch. Aus der<br />

Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Wohnen<br />

haben sollte, arbeiten wir wirtschaftlich und lösungsorientiert,<br />

wobei die individuellen Voraussetzungen<br />

bedürftiger Menschen in sozialer Not berücksichtigt<br />

werden.<br />

Unser Angebot<br />

Wir bieten Unternehmen der kommunalen und freien<br />

Wohnungswirtschaft Unterstützung bei Problemen mit<br />

Mietern und engagieren uns bei der Beschaffung und<br />

Erhaltung von Wohnraum für sozial benachteiligte<br />

Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt erschwerten<br />

Bedingungen unterliegen.<br />

Unsere Leistungen<br />

Wir leisten durch unbürokratisches und flexibles Handeln<br />

professionelle und qualitativ hochwertige Hilfe in<br />

folgenden Arbeitsfeldern:<br />

+ Versorgung Obdachloser mit Wohnraum<br />

+ Soziale Mieterberatung<br />

+ Betreutes Wohnen für alkoholkranke Menschen<br />

und Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />

+ Sozialorientierte Hilfen im Bereich Wohnen für<br />

Firmen und Großvermieter<br />

+ Beratungs- und Supervisionsangebote für Kommunen<br />

+ Projektarbeit im Bereich des Bund-Länder-<br />

Programms „Soziale Stadt“<br />

Wolfgang Bauer-Schneider<br />

Diplom-Pädagoge<br />

Geschäftsführer<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zeichnen sich durch eine hohe soziale und fachliche<br />

Kompetenz aus. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />

Professionen stellt sicher, dass unser Team adäquat auf<br />

veränderte gesellschaftliche Anforderungen reagiert.<br />

Gerade deshalb sind wir offen für neue, innovative<br />

Arbeitsfelder.<br />

Unserer Klientel<br />

begegnen wir mit einer wertschätzenden, akzeptierenden<br />

und respektvollen Grundeinstellung. Wir betrachten<br />

Menschen als selbstverantwortlich und veränderungsfähig.<br />

Nach unserer Überzeugung ist jede Person in der<br />

Lage sich selbst zu helfen, wenn sie dabei eine an den<br />

vorhandenen Ressourcen orientierte bedarfsgerechte<br />

Unterstützung erhält. Wir fördern und fordern unsere<br />

Klientel bei der Weiterentwicklung ihrer Ressourcen und<br />

ihrer Eigenverantwortung.<br />

Unseren Kunden und Kooperationspartnern<br />

Mit unseren Kunden und Kooperationspartnern aus<br />

Kommunen, Gebietskörperschaften und der Wohnungswirtschaft<br />

bilden wir ein funktionierendes Netzwerk, in<br />

dem wir partnerschaftlich zusammenarbeiten. Ziel der<br />

Zusammenarbeit ist es, kompromissfähige, wirtschaftlich<br />

und humanitär akzeptable Lösungen zu entwickeln<br />

und diese kompetent umzusetzen. So stellen wir eine<br />

Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung<br />

her.<br />

Unser Ziel<br />

Wir arbeiten daran, dass sich die Angebote der Neuen<br />

Wohnraumhilfe als fester Bestandteil auf dem Markt<br />

sozialer Dienstleistungen in der Region Südhessen<br />

etablieren und diese weiter ausgebaut und differenziert<br />

werden.<br />

Unser Qualitätsmanagement<br />

sorgt für die kontinuierliche Verbesserung der Leistungen<br />

für unsere Kunden, unsere Klientel und unsere<br />

internen Prozesse.


Organisation und Sozialarbeit<br />

Rechtsform<br />

Die Neue Wohnraumhilfe ist eine gemeinnützige Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung, die ins Handelsregister<br />

des Amtsgerichtes Darmstadt eingetragen ist.<br />

Sie ist als mildtätig anerkannt und als Mitglied im Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband Teil freier Wohlfahrtspflege.<br />

Organe der Neuen Wohnraumhilfe (<strong>NWH</strong>) sind die<br />

Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die<br />

Geschäftsführung.<br />

Aufsichtsrat<br />

+ Margit Balß<br />

+ Dr. Heidrun Kübler<br />

+ Hans Meister<br />

+ Stefan Ringer<br />

+ Folkmar Schirmer (Vorsitzender)<br />

+ Ute Solbach-Nessel<br />

+ Daniela Wagner (stellvertr. Vorsitzende)<br />

Geschäftsführung<br />

+ Wolfgang Bauer-Schneider<br />

Personal<br />

Zum Jahreswechsel waren 20 MitarbeiterInnen bei der<br />

Neue Wohnraumhilfe beschäftigt.<br />

Entwicklung<br />

Das Gründungsjahr war 1991. Auf dem Höhepunkt<br />

großer Wohnungsnot gründeten sozialpädagogische<br />

Vereine aus verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit<br />

die Neue Wohnraumhilfe. Diese sollte als Querschnittsaufgabe<br />

die Wohnungsversorgung für wohnungslose<br />

Klienten der Sozialarbeit und andere Menschen ohne<br />

Wohnung und durch die Verantwortung der Wohnungsverwaltung<br />

auch Sorge für den nachhaltigen Erhalt der<br />

neu entstandenen Mietverträge übernehmen.<br />

Später kamen mit der Mieterberatung, dem Betreuten<br />

Wohnen und der Frauenbildungsberatung andere Arbeitsbereiche<br />

hinzu. In allen Bereichen liegt der Schwerpunkt<br />

beim dominierenden Ansatz der Aufsuchenden<br />

Arbeit und der Zielsetzung der Vermeidung von Wohnungslosigkeit<br />

durch verschiedene Angebote sozialer<br />

Hilfen.<br />

Bilanz<br />

Die Neue Wohnraumhilfe ist seit ihrem Entstehen kontinuierlich<br />

gewachsen; in den letzten Jahren haben wir<br />

das Entstandene konsolidiert.<br />

Die Bilanzsumme beläuft sich auch in <strong>2010</strong> auf ca.<br />

1,6 Mio €, die GuV-Rechnungen weisen ausgeglichene<br />

Ergebnisse auf.<br />

Grundbesitz<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 5<br />

Es ist Grundbesitz in Form eines Wohnhauses mit 12<br />

Kleinwohnungen, ein weiteres Wohnhaus, das von<br />

einem Gesellschafterverein genutzt wird, und sechs<br />

weiteren Eigentumswohnungen vorhanden.<br />

Wohnraumhilfen<br />

Soziale Mieterberatung<br />

Betreutes Wohnen<br />

Soziale Projekte<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+


Seite 6<br />

Organigramm<br />

(Stand: 31.12.10)<br />

BG<br />

Viernheim<br />

entega<br />

Soziale Projekte<br />

gewobau<br />

Rüsselsheim<br />

Andreas Roß<br />

Bereichsleiter<br />

für den Kreis<br />

Groß Gerau<br />

Baugen. RIED<br />

VdW Südwest und Paritätischer<br />

Partner der Neuen Wohnraumhilfe<br />

Gesellschafterversammlung<br />

17 gemeinnützige Organisationen/Kommunen<br />

Aufsichtsrat<br />

Vertreter der Organisationen und Kommunen<br />

Folkmar Schirmer (Vors.)<br />

Daniela Wagner (Stellvertr.)<br />

Mieterberatung<br />

bauverein<br />

AG<br />

Im Jahr 2008 wurde die seit der Gründung der Neuen<br />

Wohnraumhilfe bestehende Mitgliedschaft in der Parität<br />

durch den Beitritt zum Verband der Südwestdeutschen<br />

Wohnungsunternehmen (VdWsüdwest) ergänzt.<br />

Die Zugehörigkeit zu diesem Verband symbolisiert die<br />

Arbeit der Neuen Wohnraumhilfe an der Schnittstelle<br />

zwischen Sozialarbeit und Wohnungswirtschaft. Durch<br />

die doch beträchtliche Zunahme von Wohnungen in den<br />

Jahren 2008/2009 erfährt die <strong>NWH</strong> eine Stabilisierung<br />

auf dem Markt der Wohnungswirtschaft.<br />

Geschäftsführer<br />

alleinvertretungsberechtigt<br />

Wolfgang Bauer-Schneider<br />

BeWo<br />

§ 53 SGB XII<br />

Betreutes Wohnen<br />

Wolfgang Kind<br />

Bereichsleiter<br />

Wohnheim<br />

Lauteschlägerstraße<br />

Verwaltungsleitung<br />

Petra Staude<br />

BeWo<br />

§ 67 SGB XII<br />

Soziale Wohnhilfen<br />

Ev Rohrwacher<br />

Bereichsleiterin<br />

Wohnraumversorgung<br />

für<br />

Wohnungslose<br />

Immobilienverwaltung<br />

Die Services und Angebote des VdWsüdwest wurden in<br />

mehreren Fällen im Berichtszeitraum in Anspruch<br />

genommen. Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen<br />

Sozialarbeit in der Wohnungswirtschaft profitierten<br />

letztendlich auch die Teilnehmer der Wohnungsunternehmen<br />

von den sozialen und fachlichen Kompetenzen<br />

der <strong>NWH</strong>.<br />

Darüber hinaus erhoffen wir uns natürlich von der<br />

Mitgliedschaft im VdWsüdwest einen stärkeren<br />

Bekanntheitsgrad in der Wohnungswirtschaft.<br />

Wohnprojekte


Der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH Darmstadt wurde<br />

am 01.02.<strong>2010</strong> das Paritätischen Qualitäts-Siegel<br />

überreicht.<br />

Im Rahmen des Paritätischen Qualitätssystem PQ-Sys®<br />

können die beteiligten Organisationen als Nachweis der<br />

positiven externen Überprüfung ihres Qualitätsmanagementsystems<br />

(QMS) - das Paritätische Qualitäts-Siegel®<br />

in vier Stufen (I-IV) erhalten. Dabei sind verschiedene<br />

Anforderungen und Kriterien zu erfüllen.<br />

Aufbauend auf den Arbeiten für ein Qualitätsmanagement-Handbuch<br />

konnte das QM-System der <strong>NWH</strong> weiter<br />

entwickelt werden. Die Grundlagen wurden bereits seit<br />

20<strong>06</strong> durch einen Qualitäts-Check der Paritätischen<br />

Gesellschaft für Qualität mbH gelegt.<br />

Der Qualitäts-Check PQ-Sys® ist für alle Typen sozialer<br />

Organisationen geeignet und betrachtet zentrale Themenfelder<br />

der Leistungserbringung und -steuerung<br />

sowie der konzeptionellen und strategischen Ausrichtung.<br />

Beim Qualitäts-Check PQ-Sys® stand die angeleitete<br />

Analyse der eigenen Organisation im Vordergrund. Die<br />

Ergebnisse können sowohl als Nachweis des Standes<br />

der Qualitätsentwicklung sowie als Ausgangspunkt für<br />

die Weiterentwicklung in Richtung einer Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 9001 genutzt werden.<br />

Die vorliegenden Evaluationsbögen orientierten sich in<br />

ihren Inhalten an den zentralen Anforderungen einer<br />

strukturierten Organisation, die auch in den einschlägigen<br />

Gesetzen impliziert wird. Eine Kompatibilität zu den<br />

Anforderungen der verschiedenen Qualitätsmanagementansätze<br />

(DIN EN ISO 9001, EFQM-Modell für Excellence)<br />

ist sichergestellt.<br />

Durch den Qualitäts-Check PQ-Sys® plus erhielt die<br />

Organisation einen Überblick über ihren seinerzeitigen<br />

Stand der Qualitätsentwicklung und Empfehlung für die<br />

weitere Vorgehensweise.<br />

Die jetzt vorläufig abgeschlossenen Arbeiten an einem<br />

Qualitäts-Handbuch eröffnen der Neuen Wohnraumhilfe<br />

die Möglichkeit einer Zertifizierung nach den bekannten<br />

Petra Staude<br />

Verwaltungsleiterin<br />

Neue Wohnraumhilfe<br />

Qualitätsmanagement<br />

Paritätisches Qualitäts-Siegel<br />

Ralf Büchner<br />

Hausmeister<br />

Normen. Ein vorhandenes Qualitäts-Handbuch ist aber<br />

auf der anderen Seite auch schon der Nachweis von<br />

anwendbaren und brauchbaren Grundlagen eines<br />

Qualitäts-Management-Systems.<br />

Die Ergebnisse der Dokumentenprüfung und des Vor-<br />

Ort-Audits zeigten mit mehr als 85% einen hohen Zielerreichungsgrad.<br />

Darüber hinaus engagiert sich die Neue Wohnraumhilfe<br />

in einer Paritätischen Qualitätsgemeinschaft (mit acht<br />

weiteren Einrichtungen) auf regionaler hessischer<br />

Ebene, um im Wesentlichen folgende Aufgaben wahrzunehmen:<br />

+ Abstimmung und Koordination gemeinsamer<br />

Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

+ Gemeinsamer Aufbau von (einrichtungsspezifischen)<br />

Qualitätssystemen<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 7<br />

+ Festlegung gemeinsamer Qualitätsstandards<br />

+ Förderung des Erfahrungsaustausches und der<br />

regionalen Vernetzung der Mitglieder<br />

Bekir Sönmez<br />

Hausmeister<br />

Der Qualifizierer<br />

für Qualität im<br />

sozialen Bereich www.sq-cert.de<br />

Mario Sicenica<br />

Hausmeister


Seite 8<br />

Wohnraumhilfen<br />

Aufgaben und Ziele<br />

Die Soziale Wohnraumversorgung wird durch einen<br />

Zuschuss des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen für<br />

die Sesshaftmachung von nichtsesshaften, alleinstehenden<br />

Wohnungslosen außerhalb von stationären<br />

Einrichtungen finanziell unterstützt.<br />

Die Neue Wohnraumhilfe nimmt sich im Rahmen der<br />

Wohlfahrtspflege einer Querschnittsaufgabe an: Wohnungslose<br />

Klienten werden mit Normalwohnraum versorgt,<br />

wenn es deren persönliche Möglichkeiten zulassen.<br />

+Es sind Menschen auf der Straße und in Notunterkünften,<br />

auch Frauen aus Frauenhäusern, Jugendliche<br />

nach Jugendhilfemaßnahmen, Klienten der<br />

Behindertenhilfe etc., die unsere<br />

Hilfe nachfragen.<br />

Nach der Einmietung in die von uns verwalteten Wohnungen<br />

entsteht ein „normales“ Mietverhältnis, das<br />

seine Besonderheit nur in Fällen von Störungen zeigt.<br />

Dann erfolgt auf alle Fällen ein sozialarbeiterisches<br />

Angebot, um bei der Stabilisierung des Mietverhältnisses<br />

zu helfen.<br />

Es handelt sich bei unseren Wohnungsversorgungen<br />

zumeist um die Einrichtung von Mietverhältnissen für<br />

allein stehende und allein erziehende Personen. So<br />

sind die meisten Wohnungen Appartements oder 1- bis<br />

2- Zimmerwohnungen. Alle neuen MieterInnen waren<br />

zum Zeitpunkt der Mietvertragsunterzeichnung wohnungslos<br />

bzw. von Wohnungslosigkeit bedroht (z. B.<br />

durch fristlose Kündigung, nicht abwendbare Räumung,<br />

Entlassung aus Kliniken und Therapieeinrichtungen).<br />

Soziale und wirtschaftliche Ziele<br />

Die Wohnraumverwaltung ist darauf angelegt, schnell<br />

und persönlich zu reagieren. Ihr soziales Ziel ist der<br />

dauerhafte Erhalt der Vertragsverhältnisse und somit<br />

die dauerhafte Integration ins soziale Wohnumfeld. Ihr<br />

wirtschaftliches Ziel ist es, Mieteinnahmen und Mietausgaben<br />

in gleicher Höhe zu halten.<br />

Ev Rohrwacher<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

Bereichsleiterin<br />

Gabriele Ulrich<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Wohnraumverwaltung<br />

Von den sozialpädagogischen Fachstellen, die uns die<br />

wohnungslosen Wohnungsbewerber vorschlagen, erwarten<br />

wir sozialarbeiterische Intervention in Fällen von<br />

Störungen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Organisationen, die Maßnahmen<br />

des Betreuten Wohnens anbieten und mit vom<br />

Amtsgericht beauftragten Betreuern funktioniert besonders<br />

gut.<br />

Probleme gibt es dann, wenn für den Wohnungserhalt<br />

notwendige Betreuungen abgebrochen werden, da<br />

Mietverträge härtere Verträge sind als Betreuungsvereinbarungen.<br />

In diesen Fällen wird eine Sozialarbeiterin<br />

der <strong>NWH</strong> tätig.<br />

+Besonderen Betreuungsbedarf haben Probanden<br />

der Bewährungshilfe und drogenabhängige Personen.<br />

Hier treten vermehrt Mietschwierigkeiten auf. Deshalb<br />

wurde mit dem Verein „Förderung der Bewährungshilfe<br />

in Hessen e. V.“ eine Vereinbarung über die Aufteilung<br />

des Risikos getroffen. Hier hat sich zwischen unseren<br />

beiden Organisationen eine sehr gute Zusammenarbeit<br />

entwickelt.<br />

Ähnliche Möglichkeiten mit Drogenabhängigen erarbeiten<br />

wir zurzeit mit Scentral, der Drogenberatungsstelle<br />

des Diakonischen Werks in Darmstadt.<br />

Nadine Haupert<br />

Auszubildende


Wohnraumbestand (31.12.10)<br />

Im Berichtsjahr waren 186 Wohnungen und ein Haus<br />

mit 15 Zimmern in direkter Verfügungsgewalt der Neuen<br />

Wohnraumhilfe (Eigentum, Anmietung). Damit hat<br />

sich der Wohnungsbestand in diesem Jahr nur leicht<br />

erhöht. Weitere drei Wohnungen für ehemals Wohnungslose<br />

haben wir im Auftrag der Bewährungshilfe in<br />

Hessen e.V. verwaltet.<br />

In Frankfurt verwalten wir seit Anfang 2008 für<br />

Perspektivwechsel e. V. ein Haus mit sieben Wohneinheiten.<br />

Wie sich aus folgender Tabelle ersehen lässt, wurde der<br />

größte Teil der Wohnungen von Wohnungsbaugesellschaften<br />

angemietet, wobei uns die bauverein AG und<br />

die Nassauische Heimstätte den Großteil aller Wohnungen<br />

zur Verfügung stellt.<br />

+ Wohnraumbestand 2009 <strong>2010</strong><br />

Nassauische Heimstätte 32 32<br />

Bauverein 112 114<br />

GWH 4 4<br />

Wohnbau Bergstraße 1 1<br />

Zweite REO Real Estate 6 6<br />

Private Vermieter 11 12<br />

Eigentum <strong>NWH</strong> 18 18<br />

Eigentum <strong>NWH</strong> 1 Haus 1 Haus<br />

insgesamt 184 187<br />

Im Berichtsjahr gaben wir zwei Wohnungen an die<br />

Eigentümer zurück. Gründe waren einmal die ungünstige<br />

Lage im Stadtgebiet und die Auflösung der dort<br />

untergebrachten Wohngemeinschaft. Im zweiten Fall<br />

wurde die Wohnung von unserer Seite gekündigt, da es<br />

immer wieder technische Probleme in der Wohnung<br />

gab. Auch die Auswahl unserer Mieter für diese Wohnung<br />

war nicht immer glücklich und es kam häufig zu<br />

Beschwerden von Seiten der Nachbarschaft.<br />

Es kamen drei Wohnungen durch Neuanmietung hinzu.<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 9<br />

In zwei Fällen kamen die Wohnungsbewerber mit konkreten<br />

Wohnungsangeboten auf uns zu. Aufgrund von<br />

Schufa-Einträgen war aber keine Direktanmietung<br />

möglich, so dass die <strong>NWH</strong> als Mieter der Wohnungen in<br />

die Verträge eintrat. In einem Fall konnten wir einen<br />

schwierigen Mieter einer Baugesellschaft als eigenen<br />

Mieter übernehmen.<br />

Im Laufe des Jahres erhielt die <strong>NWH</strong> 196 Wohnungsbewerbungen.<br />

Telefonische Wohnungsanfragen gehen<br />

täglich mehrfach ein. Circa 20 Prozent der Anfragen<br />

wurden in einem persönlichen Gespräch aufgenommen.<br />

+Wohnungsstandorte 2009 <strong>2010</strong><br />

Stadt Darmstadt 154 156<br />

Kreis Darmstadt-Dieburg 13 13<br />

Offenbach 5 5<br />

Kreis Offenbach 9 9<br />

Bergstraße 2 2<br />

Kreis Groß-Gerau/Rüsselsheim 1 1<br />

<strong>2010</strong> wurden insgesamt 35 Mietverträge geschlossen,<br />

davon 17 mit Frauen, 15 mit Männern und drei mit<br />

Paaren und Familien. Wir konnten somit insgesamt 50<br />

Menschen mit Wohnraum versorgen.<br />

Bei einem Mieter mussten wir eine gerichtliche Räumungsklage<br />

einreichen, da die Wohnung verwahrlost,<br />

vermüllt und mutwillig zerstört war. Eine Kontaktaufnahme<br />

war nicht möglich, da der Mieter sich unseren Bemühungen<br />

um eine gütliche Einigung entzog.<br />

Wir konnten feststellen, dass der Bedarf an günstigen<br />

Wohnraum stetig ansteigt. Es wenden sich nicht nur<br />

wohnungslose Menschen an uns. Immer häufiger<br />

erhalten wir Anfragen von Menschen, deren Miete sich<br />

verteuert hat und denen dadurch der Wohnungsverlust<br />

droht. Andere haben Schufa-Einträge und werden aus<br />

diesem Grund von den Wohnungsbaugesellschaften<br />

abgewiesen.


Soziale Mieterberatung<br />

Andreas Roß<br />

Ruth Breyer<br />

Diplom-Pädagoge Diplom-Sozialpädagogin<br />

Bereichsleiter Mieterberatung<br />

Seite 10<br />

Aufgaben und Ziele Arbeitsweise und Kontaktaufnahme<br />

Seit 1996 bietet die Neue Wohnraumhilfe gGmbH für<br />

mehrere Baugesellschaften und Baugenossenschaften,<br />

als auch für Kommunen im südhessischen Raum eine<br />

Soziale Mieterberatung an. Diese beinhaltet eine Mietschuldnerberatung<br />

und eine Mietstreitigkeitsberatung.<br />

Darüber hinaus sind wir seit 2009 in der Energieschuldnerberatung<br />

tätig.<br />

Die Dienstleistung liegt an der Schnittstelle zwischen<br />

Wohnungswirtschaft und Sozialarbeit. Wir leisten wirtschaftlich<br />

orientierte Sozialarbeit.<br />

Im Einzelnen sind wir Dienstleister für<br />

+ bauverein AG (Bereich Darmstadt, Offenbach,<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg und Rüsselsheim)<br />

+ Landkreis Groß-Gerau<br />

+ Baugenossenschaft Ried eG<br />

+ gewobau - Baugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim<br />

+ Hans Reichardt Stiftung<br />

+ Mieter der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH<br />

+ Baugenossenschaft Viernheim eG<br />

+ Stadt Mörfelden-Walldorf<br />

+ entega Energieversorgung Darmstadt<br />

Die Auftraggeber nutzen unsere Dienstleistung, da wir<br />

als unabhängiger Träger bei der Mietschuldner- und<br />

Mietstreitigkeitsberatung neutral mit den Mietern verhandeln<br />

können und somit eher erfolgreich sind.<br />

Ziel unserer Arbeit ist es, Wohnraum zu erhalten oder<br />

auch Menschen bei der Suche nach adäquatem Wohnraum<br />

behilflich zu sein.<br />

Grundsätzlich versuchen wir zu verhindern, dass Räumungsklagen<br />

anhängig gemacht werden oder schon<br />

vorhandene Räumungstitel vollstreckt werden. Dies<br />

erreichen wir vor allem, indem wir Mietrückstände<br />

einbringen und Mietstreitigkeiten schlichten.<br />

Unser wirtschaftlicher Erfolg im Abbau von Mietrückständen<br />

wird in regelmäßigen Abständen von den<br />

Mitarbeitern der Baugesellschaften bzw. der Baugenossenschaft<br />

statistisch erfasst und kontrolliert.<br />

Judith Hübner<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

Wir bieten in aller Regel eine aufsuchende Sozialarbeit<br />

an. In regelmäßigen Treffen mit MitarbeiterInnen der<br />

Baugesellschaften bzw. der Baugenossenschaft und<br />

der anderen Auftraggeber werden uns Haushalte genannt,<br />

deren Mietverhältnisse gefährdet sind. Insbesondere<br />

solche, bei denen zwei Monatsmieten nicht gezahlt<br />

wurden oder mehrere Beschwerdeschreiben<br />

gegen einen Mieter vorliegen und somit eine fristlose<br />

Kündigung droht. Im Rahmen der Arbeit für den Landkreis<br />

Groß-Gerau sind wir offen für Anfragen aus Kommunen<br />

des Kreises.<br />

Wir vereinbaren Hausbesuchstermine, schauen uns die<br />

Problemlage vor Ort an, klären die Situation und versuchen<br />

gemeinsam mit der Klientel, das Mietverhältnis zu<br />

erhalten. Unser erster Interventionsschritt ist immer,<br />

dass die laufende Mietzahlung wieder aufgenommen<br />

wird. Danach suchen wir nach Möglichkeiten, den Mietrückstand<br />

zu verringern und zu tilgen. Dabei nehmen<br />

wir auch mit den verschiedenen Sozialleistungsträgern<br />

Kontakt auf und vermitteln zwischen diesen und dem<br />

Mietschuldner.<br />

Bei Mietstreitigkeiten und bei Lärmbelästigungen streben<br />

wir eine Befriedung an. Wir legen Wert darauf, dass<br />

die Hausordnungen der Vermieter geachtet und eingehalten<br />

werden. Wir bieten Einzelgespräche und organisieren<br />

und moderieren im Auftrag des Vermieters Mieterversammlungen.<br />

In der Energieschuldnerberatung regen wir den Verbraucher<br />

zu einem energiesparenden Verhalten an. Wir<br />

arbeiten intervenierend und versuchen bei weiterreichendem<br />

Hilfebedarf, die Klientel an das Hilfesystem<br />

der freien Wohlfahrtspflege anzubinden. Falls wir Defizite<br />

im Hilfesystem erkennen, weisen wir darauf hin und<br />

versuchen durch besondere Projekte Abhilfe zu schaffen.<br />

Zu nennen sind hier z. B. die Einführung des sogenannten<br />

„Lärmtelefons“ bei der gewobau in Rüsselsheim<br />

oder auch die Bereitstellung einer Notwohnung in<br />

Viernheim. Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe. Unser Angebot<br />

ist für die Mieter freiwillig und kostenlos.<br />

Claudia Mechlenburg<br />

Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Ute Solbach-Nessel<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

Marianne Weimann<br />

Sozialberaterin


Soziale Mieterberatung<br />

bauverein AG<br />

Die Neue Wohnraumhilfe bietet seit 1999 für Mieter der<br />

Bauverein AG eine soziale Mieterberatung bei Mietschulden<br />

und Mietstreitigkeiten an.<br />

Vertraglich vereinbart sind 170 Fachleistungsstunden<br />

im Monat. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden wir insgesamt in 518<br />

Fällen (Vorjahr: 460) beauftragt, eine soziale Mieterberatung<br />

durchzuführen. Davon waren 449 Haushalte<br />

(Vorjahr: 373) von Mietschulden betroffen und in 69<br />

Fällen (Vorjahr: 87) war eine Vermittlung bei Mietstreitigkeiten<br />

nötig.<br />

Ziel der Beratung ist die Erhaltung des Wohnraums,<br />

also die Vermeidung von Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit<br />

sowie die Organisation und Unterstützung<br />

bei der Tilgung von Mietschulden.<br />

Mietschuldnerberatung <strong>2010</strong><br />

Nach wie vor ist ein Großteil der Mietschuldnerhaushalte,<br />

die an die Neue Wohnraumhilfe übergeben wurden,<br />

massiv verschuldet und somit auch beratungsintensiver.<br />

+ Insgesamt konnten in <strong>2010</strong> ca. 309.000 € Mietschulden<br />

für die Bauverein AG eingeholt werden<br />

(Vorjahr: 272.500 €).<br />

Zudem wurden in der Überzahl der Haushalte die laufenden<br />

Mieten gesichert und somit konnte der Wohnraum<br />

erhalten bleiben.<br />

Unsere soziale Mieterberatung für die Bauverein AG<br />

wird unterstützt durch die gute Zusammenarbeit mit der<br />

Wohnungssicherungsstelle Darmstadt. So konnten wir<br />

uns speziell um die Mietschuldner kümmern, die ein<br />

niedrigschwelliges Angebot benötigen. Durch die Praxis<br />

der aufsuchenden Sozialarbeit erreichten wir die Mieter,<br />

die nicht mehr auf Anschreiben der bauverein AG oder<br />

anderer Institutionen reagierten.<br />

In der Regel verlief auch eine Kontaktaufnahme zu der<br />

Arge Darmstadt und der Kreisagentur für Beschäftigung<br />

des Landkreises Darmstadt-Dieburg problemlos.<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

Wir konnten die MieterInnen motivieren, bestehende<br />

Hilfsangebote vor Ort wahrzunehmen und vermittelnd<br />

helfen, vorhandene Hürden zu überwinden. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, unternahmen wir insgesamt 450<br />

Hausbesuche, führten 13 Gespräche im Büro und in<br />

einem Fall begleiteten wir die Mietschuldner bei Ämtergängen.<br />

Wir schrieben 166 Briefe und E-Mails und<br />

zählten 1.634 Telefonate.<br />

+ Mietstreitigkeiten <strong>2010</strong><br />

+ insgesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

+ Lösung durch<br />

Beruhigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Wohnungswechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Beratungsangebot abgelehnt . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Streit nicht lösbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Kündigung/Räumung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Dauerintervention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Auftrag seitens<br />

Bauverein AG zurückgezogen . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

+ Grundproblematiken bei Mietstreitigkeiten<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 11<br />

+ Ruhestörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Mobbing/Streit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Sucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Psychische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Bedrohung/Sachbeschädigung . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Hausordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Verwahrlosung/Messietum . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Frau Y., alleinstehende Mutter mit sechs Kindern (2 - 12 Jahre), nicht berufstätig, erhält Kindergeld, Unterhalt und ergänzende<br />

Leistungen nach SGB II, die nicht die komplette Miete einschl. Nebenkosten decken. Es bestand 2009 ein Rückstand von<br />

ca.10.000 €. Wir erreichten, dass die Leistungen des Jobcenters direkt an den Vermieter und die Differenz von der Mieterin<br />

selbst gezahlt werden. Das Jobcenter übernahm die Betriebskostennachzahlung für das Jahr 2008 mit ca. 3.000 €. Eine Nachzahlung<br />

aus 2007 sollte von Vermieterseite überprüft werden; wir gaben die Unterlagen zurück. Mitte <strong>2010</strong> sollten wir die Sachlage<br />

erneut klären, da die Mieterin den Eigenanteil Miete nicht zahle. Eine Räumungsklage konnte nicht durchgesetzt werden, da<br />

die Stadt Darmstadt keinen adäquaten Wohnraum zur Verfügung stellen konnte. Frau Y. hatte vom Leistungsträger eine Kürzung<br />

wegen Überzahlung erhalten. Frau Y. versicherte, zukünftig den Mietanteil in zwei Teilen zu überweisen. Die Vereinbarung wurde<br />

nur drei Monate lang eingehalten. Eine Gutschrift der Betriebskostenabrechnung verrechnete das Jobcenter mit den laufenden<br />

Leistungen für drei Monate. Die Mieterin zahlte ihren Eigenanteil ebenfalls nicht, so dass der Rückstand aktuell bei 16.000 €<br />

liegt. Ab Februar <strong>2011</strong> wird das Jobcenter erneut einen Teil der Miete zahlen. Ob die Mieterin ihren Anteil zahlt, ist fraglich.


Seite 12<br />

Soziale Mieterberatung<br />

Baugenossenschaft RIED eG<br />

Wohnungsagentur Groß-Gerau<br />

Mietschuldnerberatung und Konfliktberatung<br />

Die Wohnungsagentur Groß-Gerau ist ein Kooperationsprojekt<br />

des Landkreises Groß-Gerau und der Baugenossenschaft<br />

Ried eG. Innerhalb der Wohnungsagentur<br />

Groß-Gerau bietet die Neue Wohnraumhilfe (<strong>NWH</strong>) seit<br />

1996 als Dienstleister eine Beratung für in Schwierigkeit<br />

geratene Mieter an. Die Beratung umfasst<br />

+ finanzielle Fragen,<br />

+ Hilfen bei Streitigkeiten zwischen den Mietern<br />

(Mediation),<br />

+ Vermittlung und Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />

von Obdachlosigkeit bedrohter Personen<br />

+ Verwaltung der Wohnraumanpassungsberatung<br />

des Kreises Groß-Gerau (WABe)<br />

Im Berichtszeitraum war die <strong>NWH</strong> durchschnittlich 16<br />

Wochenstunden für die Mieterberatung im Landkreis<br />

Groß-Gerau (ausgenommen Rüsselsheim) tätig. Dies<br />

sind reine Fachleistungsstunden, es werden lediglich<br />

Stunden abgerechnet, in denen die Sozialarbeiterin und<br />

der Sozialarbeiter am Kunden arbeiten (z. B. telefonische<br />

und persönliche Beratung, Hausbesuch, Hausversammlung,<br />

Mediation).<br />

Wir berieten 113 ried-eigene Mieter und 63 Haushalte,<br />

die in kommunalem Wohnraum leben und/oder sich in<br />

Verwaltung der Ried eG befinden. Von den insgesamt<br />

176 Fällen waren 149 (85 %) Mietschuldner; 93 Mieter<br />

in ried-eigenem Wohnraum und 56 Mieter in kommunalem<br />

Wohnraum. Bei 23 Fällen (13%) handelte es sich<br />

um Streitigkeiten zwischen mehreren Mietparteien.<br />

Darüber hinaus waren wir bei vier Familien und Einzelpersonen<br />

rein bei der Wohnungssuche behilflich. In<br />

weiteren neun Fällen, die wir innerhalb der Mietstreitigkeitsberatung<br />

aufgesucht haben, halfen wir ebenfalls<br />

bei der Wohnungssuche.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt – Sozialberatung<br />

Zusätzlich boten wir für einzelne Haushalte mit einer<br />

besonderen Problematik Sozialberatung an. Dabei<br />

handelte es sich um eine begleitende Beratung, bis die<br />

Klientel an eine andere Hilfeeinrichtung im Landkreis<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

vermittelt werden konnte.<br />

Arbeitsergebnisse<br />

Bei den 149 bearbeiteten Mietschuldnerfällen konnten<br />

wir in 141 Fällen eine mittelfristige oder nachhaltige<br />

Sicherung des Mietverhältnisses erreichen. Es wurden<br />

insgesamt acht Räumungsklagen anhängig gemacht.<br />

Bei vier dieser Räumungsklagen ist es tatsächlich zur<br />

Räumung gekommen, in den anderen vier Fällen konnte<br />

dies verhindert werden. Wir versuchten in diesen<br />

Fällen, den Familien bei der Suche nach einem neuen<br />

Wohnraum behilflich zu sein.<br />

+ Durch unsere Beratungstätigkeit verringerten wir<br />

den Mietrückstand der ried-eigenen Mieter von<br />

73.247 € um 34.529 € (47%). Dabei handelt es<br />

sich um 93 Fälle.<br />

Von Mietern, die unser Mieterberatung angebunden<br />

waren, wurden laufende Mietzahlungen in Höhe von<br />

270.116,49 € geleistet. Die Mieter, die in kommunalem<br />

Wohnraum leben, werden seitens der BG Ried statistisch<br />

nicht erfasst. Aus der Erfahrung der vergangenen<br />

Jahre gehen wir davon aus, dass der eingebrachte<br />

Mietrückstand prozentual ähnlich hoch ist.<br />

Bei den 23 Streitfällen konnten wir 13 nachhaltig zur<br />

Befriedung führen. Bei weiteren Fällen kam es zu einer<br />

Beruhigung.<br />

Wohnraumvermittlung<br />

Von den wohnungsuchenden Familien und Einzelpersonen<br />

konnten wir lediglich vier Haushalte in einen Wohnraum<br />

vermitteln.<br />

Finanzierung<br />

Diese Tätigkeit wird hälftig von der Baugenossenschaft<br />

Ried eG und dem Landkreis Groß-Gerau finanziert.<br />

Dazu kommen Dienstleistungsstunden für Mieter der<br />

Hans-Reichardt-Stiftung, die gesondert abgerechnet<br />

werden.<br />

Eine alleinstehende Frau mittleren Alters mit einer psychischen Erkrankung war wochenlang nicht erreichbar. Ihr drohte<br />

der Verlust ihrer Wohnung wegen Mietschulden und einer hohen Nebenkostenabrechnung. Sie hatte jeglichen Kontakt<br />

zur Außenwelt abgebrochen und somit keinen Folgeantrag für SGB XII Leistungen gestellt..<br />

Durch die Koordination innerhalb des Hilfesystems von einer Angehörigen der Frau, der Sachbearbeiter des Amtes für<br />

Grundsicherung und der Vermittlung zum Vermieter durch die Neue Wohnraumhilfe konnte letztendlich die Mieterin<br />

erreicht und die Räumungsklage verhindert werden.


Energieschuldnerberatung<br />

Entega Vertrieb GmbH und Co KG<br />

Die Neue Wohnraumhilfe bietet eine kostenlose Beratung<br />

für ausgesuchte Kunden der Entega an, die Energieschulden<br />

haben. Mittels aufsuchender Sozialarbeit<br />

wird im persönlichen Gespräch geklärt, welche Möglichkeiten<br />

bestehen, die Schuld zu begleichen, ohne dass<br />

weitere Kosten für das Einschalten von Anwalts- bzw.<br />

Inkassobüros entstehen. Konsument und Anbieter<br />

sollen in einem adäquaten Verhältnis befriedet werden.<br />

Es ist spürbar, dass die Menschen mit Energieschulden<br />

zunehmend alleine gelassen werden. Ämter übernehmen<br />

Heizkostenschulden nur bei der ersten Verbrauchsabrechnung.<br />

Ist es den Klienten dann nicht möglich,<br />

den Heizungsverbrauch zu senken, werden weitere<br />

Nachforderungen nicht mehr bewilligt. Klienten ohne<br />

Anspruch auf Transferleistungen, aber mit geringem<br />

Einkommen, haben nur die Möglichkeit, über kleinste<br />

Raten die Schuld zu tilgen. Eine monatliche Abschlagszahlung<br />

wird durch unsere Beratung zum Teil erstmalig<br />

aufgenommen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 52 Fälle von der Neuen Wohnraumhilfe<br />

bearbeitet. Davon wurden uns 36 Fälle neu<br />

übergeben, 16 Fälle bearbeiteten wir noch aus dem<br />

Vorjahr. Bei der Energieschuldnerberatung ist es eine<br />

Besonderheit, dass ein Verbraucher mehrere Verträge<br />

(z. B. für Strom, Gas, Heizung) mit der Entega abschließen<br />

kann. Mit den 52 Fällen waren 75 zu bearbeitende<br />

Verträge mit Energieschulden verbunden (57 Verträge<br />

neu im Zeitraum und 18 Verträge aus dem Vorjahr).<br />

Insgesamt wurden uns 75 Verträge mit einem Saldo<br />

von 67.893,14 € übergeben. Hiervon konnte die Neue<br />

Wohnraumhilfe bis zum Jahresende 24.747,87 € einspielen,<br />

was einem Anteil von 36,45 % entspricht.<br />

Zudem wurden Abschlagszahlungen in Höhe von<br />

23.495,00 € von den Verbrauchern geleistet.<br />

Monatlich wurden 20 - 25 Fälle bearbeitet. Insgesamt<br />

wurden 88 Hausbesuche durchgeführt und mit 252<br />

Telefonaten mit Klienten und Ämtern versucht, die<br />

individuellen Problemlagen zu lösen.<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

Hans Reichardt Stiftung<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 13<br />

Ab dem 1.1.2007 ging die Verwaltung der Wohneinheiten<br />

der Hans-Reichardt-Stiftung an die Rüsselsheimer<br />

Baugesellschaft gewobau über.<br />

Die Stiftung verfügt über ca. 200 Wohneinheiten vor<br />

allem in Mörfelden-Walldorf, aber auch vereinzelt in<br />

Groß-Gerau und in Frankfurt. In Absprache mit dem<br />

Vorstand der Stiftung betreuen wir in Einzelfällen die<br />

Mieter der Stiftung. Wir bieten Mietschuldnerberatung<br />

und Mietstreitigkeitsberatung an. Das Stundenkontingent<br />

wurde mit durchschnittlich 5,5 Monatsstunden<br />

festgeschrieben, damit jährlich 66 Stunden.<br />

Im Berichtszeitraum rechneten wir lediglich 12,25<br />

Fachleistungsstunden ab, da wir nur in sehr wenigen<br />

Fällen beauftragt worden sind.<br />

<strong>2010</strong> berieten wir vier Haushalte. In zwei Fällen handelte<br />

es sich um Mietschuldnerberatung, wobei in beiden<br />

Fällen die Mietrückstände eingebracht werden konnten.<br />

In den beiden anderen Fällen führten wir Mietstreitigkeitsberatungen<br />

durch. Hier wurden Einzelgespräche<br />

mit den Streitparteien durchgeführt. In einem Fall kam<br />

es darüber hinaus zu einer Mieterversammlung. Beide<br />

Fälle konnten befriedet werden.<br />

Eine alleinstehende, überschuldete Frau mit eigenem Einkommen hatte Heizkostenschulden in Höhe von 1.687 € und<br />

weitere 1.650 € titulierte Heizkostenschulden aus der vorherigen Wohnung. Sie schuldete der Entega insg. 3.338,33 €.<br />

Wir erreichten, dass monatliche Abschlagszahlungen geleistet, die titulierten Schulden in Raten zu 50 € und der Rückstand<br />

auf dem aktuellen Heizkostenkonto mit 18 € monatlich abbezahlt wurden. Die Vereinbarung läuft stabil seit<br />

eineinhalb Jahren. Die Frau leistete bislang Zahlungen in Höhe von 1.258 € auf den Rückstand und Abschlagsvorauszahlungen<br />

in Höhe von 1.552,00 €.


Seite 14<br />

Soziale Mieterberatung<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Rüsselsheim - gewobau<br />

Mietschuldner- und Konfliktberatung<br />

Die gewobau (Baugesellschaft der Stadt Rüsselsheim)<br />

ist seit vielen Jahren in sozialen Belangen sehr aktiv.<br />

Seit 1998 arbeitet die Neue Wohnraumhilfe im Auftrag<br />

der gewobau. Im Jahr <strong>2010</strong> war die Neue Wohnraumhilfe<br />

beauftragt, in den Bereichen Mietschuldnerberatung,<br />

Mieterkonfliktberatung, „Lärmtelefon“ sowie in Beratung<br />

und Begleitung des Projektes „Saubermänner“<br />

tätig zu werden.<br />

Vertraglich geregelt können wir bis maximal 125 monatliche<br />

Fachleistungsstunden abrechnen. Im Jahr <strong>2010</strong><br />

erbrachten wir im Durchschnitt 115,53 Fachleistungsstunden<br />

monatlich. Damit bleiben wir unter der Grenze<br />

der maximal abzurechnenden Stunden und konnten<br />

dennoch das Fallaufkommen gut bearbeiten.<br />

Im Berichtszeitraum haben wir 165 Fälle im Bereich der<br />

Mietschuldnerberatung bearbeitet (im Vorjahr 137). 60<br />

Fälle von Mietstreitigkeiten wurden an uns herangetragen<br />

(im Vorjahr 55).<br />

Mietschulden<br />

Eine hohe Anzahl der von uns beratenen Haushalte ist<br />

ver- oder überschuldet. Oftmals werden Kredite in nicht<br />

unerheblicher Höhe aufgenommen. Dabei werden feste<br />

Kosten wie Unterkunft und Lebensunterhalt nicht hinreichend<br />

berücksichtigt und es entstehen Mietrückstände.<br />

Auch die Änderung von Familienverhältnissen durch<br />

Trennung oder Scheidung führt oft zu finanziellen Engpässen.<br />

+ In 159 von 165 Mietschuldnerfällen konnte ein<br />

Wohnungsverlust durch Räumung der Wohnung<br />

verhindert werden.<br />

+ Der Gesamtrückstand bei Übergabe der Mietschuldenfälle<br />

an die Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

betrug 152.671 €. Zum 31.12.<strong>2010</strong> konnte dieser<br />

Betrag um 76.760 € reduziert werden (50,28%).<br />

Diese Zahlen beziehen sich auf 129 Mietschuldnerfälle,<br />

die von der Abteilung Mahn- und Klagewesen dokumen-<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

tiert wurden. Darüber hinaus wurden der <strong>NWH</strong> weitere<br />

39 Fälle direkt von den KundenbetreuerInnen übergeben.<br />

Diese Mieter sind nicht in einer Rückstandsliste<br />

erfasst und somit kann auch nicht gesagt werden, wie<br />

viele Mietschulden die <strong>NWH</strong> in diesen Fällen eingespielt<br />

hat. Die <strong>NWH</strong> arbeitet allerdings daran, eine eigene<br />

Datenbank aufzubauen, um dann alle übernommenen<br />

Fälle auswerten zu können.<br />

Mieterkonfliktberatung<br />

Vermittelnde Einzelgespräche und moderierte Gespräche<br />

mit allen beteiligten Parteien (Mieterversammlung)<br />

wurden angeboten. In den meisten Fällen handelte es<br />

sich um Lärmbeschwerden und/oder nicht eingehaltene<br />

Hausordnung.<br />

+ Von den 60 Beschwerden bzw. Streitfällen konnten<br />

im Berichtszeitraum 44 Fälle befriedet werden.<br />

Die übrigen 16 Fälle sind noch in Bearbeitung. Sie<br />

wurden mit ins Jahr <strong>2011</strong> genommen. Insgesamt bearbeiteten<br />

wir 225 Fälle (Vorjahr: 192 Fälle). Wir führten<br />

238 Hausbesuche (Vorjahr: 224) durch und moderierten<br />

zehn Mieterversammlungen (Vorjahr: 12).<br />

Im Gegensatz zum Vorjahr kam es im Jahr <strong>2010</strong> zu acht<br />

durchgeführten Räumungsklagen, wobei wir in zwei<br />

Räumungsfällen nicht beauftragt worden sind. (In 2009<br />

wurden 11 Wohnungen geräumt.) Bei den sechs Haushalten,<br />

die von der <strong>NWH</strong> betreut wurden und dennoch<br />

geräumt wurden, handelt es sich durchgehend um<br />

Mietschuldnerfälle.<br />

In zwei Fällen wurde die Räumungsklage schon vor<br />

<strong>2010</strong> eingereicht, die <strong>NWH</strong> konnte keinen Kontakt zu<br />

den Mietschuldnern herstellen. In einem Fall konnten<br />

wir zwar Mietrückstände in 2009 einbringen und die<br />

Wohnung sichern, allerdings lehnte der Mieter bei<br />

einem erneuten Mietrückstand die Zusammenarbeit mit<br />

uns ab. In drei Fällen hatte der Mieter seine Wohnung<br />

schon vor dem Räumungstermin verlassen.<br />

Eine Mieterin meldete sich selbst bei der Neuen Wohnraumhilfe. Sie gab an, dass sie einen Rückstand von zwei Monatsmieten<br />

habe, der nicht von der ARGE übernommen würde. Sie müsse nun zum 31.12.10 ihre Wohnung verlassen. Wir boten ihr<br />

einen Hausbesuchstermin an. Nach Rücksprache mit dem Kundenbetreuer und der ARGE ergab sich folgendes Bild: Die<br />

Mieterin war im Mai in die Wohnung eingezogen. Die beiden ersten Mietzahlungen gingen seitens des SGB II-Leistungsträgers<br />

direkt auf das Konto der Mieterin. Diese nutzte das Geld, um einen Kontorückstand auszugleichen. Ab Juni zahlte<br />

die ARGE den Mietzins direkt an die gewobau. Nach der ersten Mahnung über die ausstehenden Mieten, kündigte die<br />

Mieterin schon im Juli ihre Wohnung zum 31.12.<strong>2010</strong> selbst. Zu einem Hausbesuch kam es nicht mehr, da die Mieterin kurz<br />

zuvor bei uns anrief und lautstark bekannt gab, dass sie niemanden in ihrer „Intimsphäre Wohnraum“ empfangen werde.<br />

Der Hinweis, dass die Mieterin auch die Sprechstunde der Neuen Wohnraumhilfe bei der gewobau in Anspruch nehmen<br />

könne, war ebenfalls nicht zielführend. Die Mieterin verließ zum 31.12.10 ihre Wohnung.


WABe Landkreis Groß-Gerau<br />

Wohnraumanpassungsberatung<br />

Die WABe ist ein Angebot des Landkreises Groß-Gerau.<br />

Ziel der Beratung ist es, eine bauliche Veränderung des<br />

bewohnten Wohnraumes aufzuzeigen, damit alte, behinderte<br />

oder auch pflegebedürftige Menschen in dem<br />

bestehenden Wohnraum weiterhin wohnen bleiben<br />

können.<br />

Die Beratung ist für die Ratsuchenden kostenfrei. Die<br />

Kosten werden vom Landkreis Groß-Gerau und auch<br />

durch <strong>Spenden</strong> gedeckt.<br />

Im Auftrag des Landkreises verwaltet die Neue Wohnraumhilfe<br />

die Gelder und vermittelt Ratsuchende an<br />

eine Architektin bzw. an eine Ergotherapeutin. Diese<br />

besuchen die Mieter und klären in deren Wohnumfeld,<br />

was verändert werden sollte, damit der Wohnraum auch<br />

weiterhin gut genutzt werden kann.<br />

Die Beratung wird rege angenommen und erfreut sich<br />

auch in der Presseöffentlichkeit großer Beliebtheit.<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 15


Seite 16<br />

Soziale Mieterberatung<br />

Baugenossenschaft Viernheim eG<br />

Seit dem 1.12.2009 bietet die Neue Wohnraumhilfe<br />

eine soziales Beratungs- und Betreuungsangebot für<br />

Mieter der Baugenossenschaft Viernheim eG an. Dadurch<br />

sollen fristlose Kündigungen vermieden und<br />

vertragserhaltende Lösungen gefunden werden. Dies<br />

gilt bei Mietrückständen und Störungen im Hausfrieden,<br />

als auch bei besonderen Einzelfällen.<br />

Methoden der Hilfe sind insbesondere sozialfachliche<br />

Beratung durch aufsuchende und begleitende Arbeit,<br />

Intervention in Krisen und Einzelfallhilfen. Weitergehende<br />

Betreuungsbedarfe werden bei dem Hilfesystem in<br />

der Stadt Viernheim und im Landkreis Heppenheim<br />

nachgefragt.<br />

Vereinbart wurde, dass durchschnittlich im Monat<br />

maximal 40 Fachleistungsstunden abgerechnet werden<br />

können. Nach einer Probezeit, die am 31.<strong>05</strong>.<strong>2010</strong><br />

endete, wurde der Vertrag verlängert. Er verlängert sich<br />

automatisch um ein weiteres Jahr, sollte vor Ablauf der<br />

Kündigungsfrist keine Kündigung erfolgen. Im Berichtszeitraum<br />

leisteten wir durchschnittlich 38,7 Fachleistungsstunden<br />

im Monat. Somit bleiben wir unter<br />

dem vereinbarten Stundenkontingent.<br />

Mietschulden<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 71 Haushalte aufgesucht<br />

und beraten. Dabei handelte es sich in 41 Fällen<br />

um Mietschuldner und in 30 Fällen um Mietstreitigkeitsberatung<br />

oder um besondere Einzelfälle.<br />

Von den 41 Mietschuldnerfälle handelte es sich bei 37<br />

Fällen um reine Mietschulden und bei vier Fällen um<br />

Rückstände bei den Genossenschaftsanteilen.<br />

+ Die Gesamtschuld betrug bei Übergabe der Fälle<br />

36.455 €. Diese Summe konnten wir zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> auf 12.766 € senken. Somit konnten<br />

wir 23.688 € (64,9%) der Rückstände einbringen.<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

Mietstreitigkeiten<br />

Insgesamt wurden uns 30 Fälle übergeben. Es handelte<br />

sich dabei um eine bunte Mischung verschiedenster<br />

Problemlagen. In vielen Fällen haben wir nach unserer<br />

Intervention mit dem bestehenden Hilfesystem in der<br />

Stadt Viernheim und dem Landkreis Heppenheim Kontakt<br />

aufgenommen und vermittelt.<br />

Ein Handwerker meldete eine verwahrloste Wohnung. Im Zusammenspiel mit dem Gesundheitsamt fand eine Wohnungsbegehung<br />

statt. Der Mieter musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der Zeit des Krankenhausaufenthalts wurde der Mieter mit mietrechtlichem<br />

Druck aufgefordert, sich in Zukunft seitens der Caritas betreuen zu lassen und zuzustimmen, dass die Wohnung vollständig leer<br />

geräumt wird. Der Mieter stimmte zu, so dass die Wohnung entmüllt werden konnte.<br />

Die Kosten des Containers wurde von der BG Viernheim getragen, die Entrümplungskosten übernahmen die Neue Wege (auf Darlehensbasis).<br />

Parallel dazu nahm eine Mitarbeiterin des Caritasverbandes Kontakt zu dem Mieter auf, der seit dieser Zeit betreut wird.<br />

Im Nachhinein kam es nochmals zu Beschwerden, die aber durch die nach wie vor bestehende Betreuung angegangen werden konnte.<br />

Die <strong>NWH</strong> fungiert mittlerweile lediglich als Koordinator.


Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Seit 2002 bietet die Neue Wohnraumhilfe ihren eigenen<br />

Mietern ebenfalls eine Mietschuldenberatung und<br />

allgemeine Mieterberatung an. Viele Mieter der Neuen<br />

Wohnraumhilfe haben bereits extreme Notsituationen<br />

kennen gelernt (Frauenhaus, Gefängnis, Drogenkarriere,<br />

Obdachlosenunterkünfte etc.). Die Neue Wohnraumhilfe<br />

versucht, durch die Sozialarbeit einen engeren<br />

Kontakt zu den Mietern zu halten. So kann bei Schwierigkeiten<br />

schnell interveniert werden und die Mieter<br />

haben jederzeit einen Ansprechpartner.<br />

<strong>2010</strong> hatte die für diese Tätigkeit eingesetzte Sozialarbeiterin<br />

Kontakt zu 32 Mietern (2009: 34), also zu<br />

etwas weniger als 20% der gesamten Mietparteien, die<br />

durch die Neue Wohnraumhilfe eine Wohnung zur<br />

Verfügung gestellt bekommen haben. Dies zeigt, dass<br />

die Sozialarbeiterin viel Zeit mit den Klienten verbracht<br />

hat, um nicht nur deren Wohnraum zu sichern, sondern<br />

auch die Lebensverhältnisse zu ordnen. Ende <strong>2010</strong><br />

wurde noch eine zweite Sozialarbeiterin in diesem<br />

Bereich beschäftigt. <strong>2011</strong> sollen alle Mieter der <strong>NWH</strong><br />

einmal jährlich besucht werden, um frühzeitig Beratungs-<br />

und Hilfeangebote machen zu können.<br />

+Soziale Mieterberatung 2009 <strong>2010</strong><br />

Hausbesuche .........................................116 .............95<br />

Beratungsgespräche im Büro .................25..............18<br />

Mietschuldnerberatungen ......................30..............22<br />

Nachbarschaftsstreitigkeiten ....................4 ................8<br />

Wohnungsverwahrlosungen ......................2 ................2<br />

In 22 Fällen war das Hauptberatungsthema Mietschuld,<br />

in acht Fällen handelte es sich um Nachbarschaftsstreitigkeiten,<br />

in zwei weiteren Fällen war eine umfangreiche<br />

Sozialberatung erforderlich. Zudem wurde bei drei<br />

Mietern, die auch Mietschulden hatten, bei der<br />

Wohnungssuche Hilfestellung gegeben. Zwei Wohnungen<br />

mussten wegen Verwahrlosung grundsaniert<br />

werden.<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

In einem Fall stellte sich heraus, dass außer der Mietschuldenberatung<br />

eine umfangreiche Sozialberatung<br />

erforderlich wurde.<br />

In Zusammenarbeit mit dem betreuten Wohnen wurde<br />

dieser Fall zu einer Betreuungsmaßnahme nach § 67<br />

SGB XII (Hilfen in besonderen sozialen Notlagen) umgewandelt.<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 17<br />

Soziale Clearingstelle<br />

Berufsgenossenschaft Ried eG<br />

Seit Oktober <strong>2010</strong> setzt die Neue Wohnraumhilfe im<br />

Auftrag der Baugenossenschaft Ried eG ihr Angebot der<br />

Sozialen Mieterberatung unter veränderten Bedingungen<br />

fort. Hierbei werden vor allem länger anhaltende<br />

Mieterstreitfälle und besondere Einzelfälle an die Neue<br />

Wohnraumhilfe zur Bearbeitung abgegeben.<br />

Das soziale Beratungs- und Betreuungsangebot soll<br />

helfen,<br />

+ fristlose Kündigungen und Räumungsklagen zu<br />

vermeiden und zusätzlich vertragserhaltende<br />

Lösungen zu finden,<br />

+ auftretende Störungen des Hausfriedens zu lindern<br />

bzw. zu beseitigen,<br />

+ die Mietfluktuation zu verringern, besonders der<br />

älteren langjährigen Mieter,<br />

+ zwischen den Mietparteien und ggf. zwischen<br />

Mieter und Vermieter zu vermitteln und<br />

+ die Kosten zu senken, die in der Folge durch Mieterkonflikte<br />

und Beschwerden entstehen.<br />

Vereinbart wurde, dass die <strong>NWH</strong> monatlich bis zu 40<br />

Fachleistungsstunden aufbringen kann.<br />

Methoden der Arbeit sind<br />

+ aufsuchende Sozialarbeit<br />

+ Intervention in Krisen<br />

+ Einzelfallhilfen<br />

+ bei Bedarf Anbindung der Mieter an das vorhandene<br />

Hilfesystem des Kreises Groß-Gerau<br />

Von Oktober bis Dezember <strong>2010</strong> wurden insgesamt 19<br />

Fälle bearbeitet, hierbei leisteten wir 129 Stunden.<br />

Ende Dezember <strong>2010</strong> waren wir noch in acht Fällen<br />

tätig.<br />

Die Problemlagen, die wir zu bearbeiten hatten, waren<br />

sehr vielfältig. Es handelte sich um Verwahrlosung,<br />

Vandalismus, nächtliche Ruhestörung, Verfolgungswahn<br />

bis zu nicht genehmigter Tierhaltung (Schlangen) und<br />

dem Verdacht, dass entzündliches Material in der Wohnung<br />

gelagert würde.<br />

+Besonderer Einzelfall<br />

In einem Haus kam es immer wieder zu Streitigkeiten wegen Fensteröffnen<br />

im Treppenhaus. Ein Ehepaar fühlte sich extrem durch Rauchgeruch<br />

im Treppenhaus gestört. Es lüftete über die Maßen, so dass<br />

das Treppenhaus und die Wohnungen der anderen Mieter auskühlten.<br />

Durch Gespräche mit dem Ehepaar wurde nach Lösungen gesucht.<br />

Die BG Ried brachte zusätzlich Türisolierungen bei den besonders<br />

betroffenen Mietern an. Auch eine Lüftungsregel wurde festgelegt.<br />

Das Ehepaar hielt sich nicht an diese Regeln, da es immer noch<br />

der Meinung war, es rieche extrem nach Rauch. Dies konnte jedoch<br />

bei mehrfachen spontanen Hausbesuchen seitens der Neuen Wohnraumhilfe<br />

nicht bestätigt werden. Als der Streit dennoch weiterging,<br />

suchte sich das Paar eine andere Wohnung.


Wolfgang Kind<br />

Diplom-Sozialarbeiter<br />

Bereichsleiter Betreutes Wohnen<br />

Seite 18<br />

Betreutes Wohnen<br />

Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg (§ 53 SGB XII)<br />

Seit 1999 ist die Neue Wohnraumhilfe gGmbH von der<br />

Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

als Träger für Maßnahmen des Betreuten Einzelwohnens<br />

und Betreuter Wohngemeinschaften für alkoholkranke<br />

Menschen anerkannt.<br />

Es stehen uns im Stadtgebiet Darmstadt 26 Plätze<br />

und im Landkreis Darmstadt-Dieburg acht Plätze zur<br />

Verfügung.<br />

In drei Wohngemeinschaften werden sechs Männer<br />

betreut, die restlichen Betreuungen werden im Betreuten<br />

Einzelwohnen durchgeführt.<br />

Kurt Bezoll<br />

Diplom-Sozialarbeiter<br />

Betreuungen in der Stadt Darmstadt<br />

nach § 53 SGB XII<br />

Unser Betreuungsangebot für alkoholkranke Menschen<br />

wird im regionalen Suchthilfesystem zunehmend bekannter<br />

und dementsprechend ist eine steigende Anzahl<br />

von Anfragen nach Betreuungsplätzen festzustellen.<br />

Im Jahresverlauf konnten vier Betreute neu aufgenommen<br />

werden, während für sechs Betreute die Betreuung<br />

beendet wurde. Insgesamt wurden von uns sieben<br />

Frauen und 23 Männer betreut.<br />

Drei Betreuungen mussten leider von der <strong>NWH</strong> wegen<br />

fehlender Ressourcen und mangelnder Mitarbeit seitens<br />

der Klienten beendet werden. Für zwei Betreuungen<br />

gab es keinen weiteren Betreuungsbedarf. Ein<br />

Betreuter beendete die Betreuung von sich aus.<br />

Betreuungen im Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

nach § 53 SGB XII<br />

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist das Suchthilfesystem<br />

weniger vernetzt und hat insgesamt im Vergleich<br />

zur Stadt Darmstadt eine weniger ausgeprägte Angebotsstruktur.<br />

In diesem Bereich ist unser Angebot weniger<br />

bekannt und dementsprechend war bisher die<br />

Nachfrage nach unserem Betreuungsangebot vergleichsweise<br />

geringer als im Stadtgebiet Darmstadt.<br />

Dies liegt sicher auch daran, dass im Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

weniger Kooperationspartner vorhanden<br />

sind bzw. deren Vernetzung weniger deutlich ausgeprägt<br />

erscheint.<br />

Seit Anfang 2003 besteht eine gute Kooperation mit<br />

der Vitosklinik in Riedstadt.<br />

Im Rahmen der Betreuungen im Landkreis Darmstadt-<br />

Dieburg unterstützten wir im Jahr <strong>2010</strong> sieben Männer.<br />

Wir hatten drei Neuaufnahmen, denen vier Entlassungen<br />

gegenüber standen. Zwei Betreuungen beendeten<br />

wir wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft bzw.<br />

-fähigkeit der Klienten, ein Betreuter wurde in eine<br />

soziotherapeutische Einrichtung vermittelt.<br />

Andrea Bunke<br />

Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Margit Lebershausen<br />

Diplom-Sozialarbeiterin


Betreutes Wohnen<br />

Entwicklungen und Perspektiven im Betreuten Wohnen<br />

Für unsere Betreuten gilt nach wie vor, dass neben der<br />

Unterstützung zur Regelung sozialer und finanzieller<br />

Probleme sowie der Wohn- und Arbeitssituation, der<br />

Schwerpunkt in der Bearbeitung und dem Auffangen<br />

von aufgetretenen Rückfällen besteht. Hierbei hat sich<br />

die Zusammenarbeit mit den Suchtberatungsstellen,<br />

den entsprechenden Kliniken, den Aufnahmen zu notwendigen<br />

Entgiftungen/Entwöhnungsbehandlungen<br />

und den soziotherapeutischen Einrichtungen (zeitlich<br />

befristete oder auch dauerhafte Übernahme von Klienten,<br />

für die sich unser ambulantes Angebot als unzureichend<br />

herausgestellt hat) bewährt. Durch diese Zusammenarbeit<br />

wurde in vielen Fällen eine Verschlechterung<br />

der Situation verhindert und damit eine kontinuierliche<br />

Weiterarbeit mit den Betreuten (evtl. auch durch andere<br />

Träger und Institutionen) ermöglicht.<br />

Fehlende Arbeitsplätze und Angebote niedrigschwelliger,<br />

tagesstrukturierender Beschäftigung wirken sich<br />

nach wie vor nachteilig für viele unserer Betreuten aus.<br />

In den Fällen, bei denen derartige Angebote bzw. Arbeit<br />

vermittelt wurden (teilweise auch für begrenzte Zeiten)<br />

zeigte sich eine erhebliche Stabilisierung der Betroffenen.<br />

In diesem Bereich arbeiten wir in verschiedenen<br />

Arbeitsbereichen und Gremien an einer Verbesserung<br />

dieser Situation mit.<br />

Seit 2007 haben wir eigene tagesstrukturierende Angebote<br />

für unsere KlientenInnen im Betreuten Wohnen in<br />

den Räumlichkeiten in der Lauteschlägerstraße aufgebaut.<br />

So ist beispielsweise eine feste Kochgruppe entstanden,<br />

die noch immer besteht.<br />

In Zusammenarbeit mit der soziotherapeutischen Einrichtung<br />

Haus im Niederfeld in Darmstadt und dem LWV<br />

Hessen wurden sechs Plätze zur Tagesstrukturierung im<br />

Haus im Niederfeld neu eingerichtet, die zeitweise von<br />

zwei der Betreuten genutzt wurde.<br />

Auch weiterhin zeigt sich bei geplanten Neuaufnahmen,<br />

dass die Wohnraumversorgung sehr schwierig ist. Viele<br />

BewerberInnen kommen aus der Wohnsitzlosigkeit und<br />

Aufnahmen scheitern an fehlenden Wohnungen, obwohl<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 19<br />

Plätze im Betreuten Wohnen frei und die persönlichen<br />

Voraussetzungen für eine Betreuung gegeben wären.<br />

Für weitere Betreuungen planten wir den Ankauf bzw.<br />

die Anmietung eines kleinen Hauses oder einer großen<br />

Wohnung zur Einrichtung von Wohngemeinschaften, um<br />

damit unser Betreuungsangebot weiter zu differenzieren<br />

und vor allem der stärker werden Nachfrage nach<br />

WG-Plätzen nachkommen zu können.<br />

Dabei möchten wir vor allem ältere alkoholkranke<br />

Männer (ab ca. 50 Jahre) aufnehmen. In diesem Personenkreis<br />

sind häufig Klienten zu finden, die durchaus<br />

nutzbare Fähigkeiten haben und über ein gewisses Maß<br />

an Selbständigkeit verfügen, gleichzeitig aber nicht in<br />

der Lage sind, tragfähige soziale Beziehungen aufzubauen<br />

oder zu erhalten, einer regelmäßigen Tätigkeit<br />

nachzugehen und dauerhaft ihre Alltagsangelegenheiten<br />

selbständig zu erledigen.<br />

Wir denken, dass mit der angestrebten Einrichtung<br />

einer derartigen Wohngemeinschaft für den o. a. Personenkreis<br />

ein adäquates Angebot gemacht werden kann.<br />

Hier erhalten die Klienten eine vorgegebene Struktur<br />

mit vorhandenen sozialen Kontakten und notwendigen<br />

Tätigkeiten, die direkt mit der Erhaltung ihres Lebensumfeldes<br />

(Erledigung anfallender Dinge im Bereich des<br />

direkten Wohnumfeldes etc.) verbunden sind.<br />

Unsere Kooperationsvereinbarung für die Betreuungsarbeit<br />

im Landkreis Darmstadt-Dieburg mit dem sozialpädagogischen<br />

Verein Horizont e.V. in Dieburg bleibt<br />

weiter bestehen. Der Horizont e.V. ist zuständig für den<br />

Ostteil des Landkreises Darmstadt-Dieburg und die<br />

<strong>NWH</strong> für die an Darmstadt angrenzenden Gemeinden.<br />

Seit dem 1.1.20<strong>05</strong> ist der LWV Hessen der alleinige<br />

Kostenträger des Betreuten Wohnens.


Seite 20<br />

Betreutes Wohnen<br />

Projekt Pfungstadt<br />

für Obdachlose<br />

Am 15. Januar <strong>2010</strong> startete vertraglich die Kooperation<br />

zwischen der Stadt Pfungstadt (Fachbereich Familie,<br />

Soziales und Chancengleichheit) und der Neuen<br />

Wohnraumhilfe gGmbH Darmstadt. Ziel dieser Zusammenarbeit<br />

ist es, Pfungstädter Bürgerinnen und Bürger<br />

mittels aufsuchender Sozialarbeit bei Wohn- und Mietproblemen<br />

sowie allgemeinen sozialen Schwierigkeiten<br />

zu unterstützen und dadurch drohendem Wohnungsverlust<br />

präventiv zu begegnen.<br />

Ein weiterer Fokus lag darauf, die Wohnsituation der<br />

Menschen in der Goethestraße 64 in Pfungstadt (Obdachlosenunterkunft)<br />

aufzulösen und mittel- bis langfristig<br />

eine dezentrale Versorgung der BewohnerInnen mit<br />

Wohnraum sicherzustellen. Aufgrund der Dringlichkeit<br />

war diese Arbeit, im Vorgriff auf den im Januar <strong>2010</strong><br />

wirksam werdenden Vertrag, bereits im letzten Jahresquartal<br />

2009 angelaufen.<br />

Bis Ende 2009 hatten bis auf drei Personen alle BewohnerInnen<br />

der Obdachlosenunterkunft Goethestraße 64<br />

selbständig eigenen Wohnraum gefunden. Im Frühjahr<br />

<strong>2010</strong> gelang es zwei dieser drei Männer durch kooperative<br />

Zusammenarbeit, eine eigene Wohnung zu beziehen.<br />

Im Mai <strong>2010</strong> wurde der dritte Mann in die neue<br />

Notunterkunft der Stadt Pfungstadt umgesiedelt, da er<br />

alle ihm vorgeschlagenen, adäquaten Wohn- und Lebensmöglichkeiten<br />

ablehnte. Damit war das mit Priorität<br />

behandelte Ziel „Auflösung der Obdachloseneinrichtung<br />

Goethestraße 64“ im Mai <strong>2010</strong> erreicht, so dass<br />

der Weg für die Renovierung und neue Nutzung des<br />

Hauses geebnet war.<br />

Bis Anfang August gab es in der Stadt Pfungstadt lediglich<br />

eine offiziell gem. dem HSOG (Hessisches Gesetz<br />

über die öffentliche Sicherheit und Ordnung) untergebrachte<br />

Person in der eigens dafür eingerichteten Wohnung<br />

Ringstraße 24c. Bis Jahresende kamen zwei<br />

weitere Männer dazu. Alle anderen Personen haben in<br />

Pfungstadt oder Darmstadt-Eberstadt eine eigene<br />

Wohnung anmieten können.<br />

Bis Ende <strong>2010</strong> wurden 21 Familien bzw. Einzelpersonen<br />

regelmäßig aufgesucht, beraten und aktiv unterstützt.<br />

Einige Fälle haben sich durch ein Erstgespräch<br />

oder durch wenige Hausbesuche und daraus resultierenden<br />

administrativen Arbeiten schnell lösen lassen.<br />

Andere Personen werden durchgehend regelmäßig<br />

einmal wöchentlich aufgesucht, beraten, zu Ämtern<br />

begleitet und erhalten Hilfe bei der Erledigung von<br />

Formalitäten und Schriftverkehr. Generelles Ziel ist es,<br />

die Wohnfähigkeit zu begleiten, zu erhalten und Obdachlosigkeit<br />

zu vermeiden.<br />

In fünf der insgesamt 21 Fälle wurden im Rahmen der<br />

Kooperation aktive Umzugsvorbereitungen und -hilfen<br />

geleistet. Sechs dieser Personen erhalten noch immer<br />

regelmäßig Hilfe bei der Erledigung von administrativen<br />

Schritten und Alltagsangelegenheiten sowie bei der<br />

Schuldenregulierung.<br />

Eine Familie wurde im letzten Jahresquartal ganz intensiv<br />

begleitet mit dem Ziel, eine Räumungsklage abzuwenden<br />

bzw. eine neue Wohnung zu finden. Die in der<br />

Ringstraße lebenden Männer werden ebenfalls dabei<br />

unterstützt, eigenen Wohnraum bzw. eine adäquate<br />

Unterbringung in einer Senioreneinrichtung zu finden.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen<br />

der Stadt Pfungstadt und der Neuen Wohnraumhilfe hat<br />

sich sehr gut und intensiv entwickelt und beide Seiten<br />

schätzen die fachliche Austauschmöglichkeit.<br />

Mit Blick auf die sich ständig wieder füllende Liste der<br />

zu unterstützenden Pfungstädter Bürgerinnen und<br />

Bürger, freuen wir uns auf eine Fortsetzung der Kooperation<br />

im Jahr <strong>2011</strong>.


Betreutes Wohnen<br />

Übergangswohnhaus<br />

für ehemalig obdachlose Männer<br />

Lauteschlägerstraße<br />

Das Wohnhaus steht in Trägerschaft der Stadt Darmstadt<br />

und wird vom Immobilienmanagement der Stadt<br />

Darmstadt IDA in Zusammenarbeit mit der Neuen<br />

Wohnraumhilfe verwaltet. In unserer Einrichtung wohnten<br />

<strong>2010</strong> drei Rentner, vier Sozialgeldempfänger (SGB<br />

XII) und elf ALG II-Empfänger. Zwei Bewohner haben<br />

eine regelmäßige Beschäftigung. Zwei Bewohner konnten<br />

über die Wohnungsvermittlungsstelle in eine eigene<br />

Wohnung vermittelt werden. Ein Bewohner erhielt wegen<br />

Verweigerung jeglicher Mitarbeit die Kündigung.<br />

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Darmstadt ist<br />

nach wie vor angespannt, was sich insbesondere für<br />

Obdachlose sehr negativ auswirkt. Die Lage ist weiterhin<br />

unbefriedigend, da Bewohner aus Obdachloseneinrichtungen<br />

bei der Wohnungsvergabe - selbst von öffentlichen<br />

Baugesellschaften - kaum berücksichtigt<br />

werden. Neueinweisungen in die Obdachloseneinrichtung<br />

werden mit den zuständigen KollegenInnen, dem<br />

Wohnungsamt, der Obdachlosenbehörde und dem<br />

Immobilienmanagement der Stadt Darmstadt abgestimmt.<br />

Die Bewohner erhalten in der Einrichtung sozialarbeiterische<br />

Hilfsangebote zur Regelung ihrer persönlichen<br />

Angelegenheiten. Diese umfassen die Unterstützung bei<br />

Antragstellung und gelegentliche Begleitung bei Behördengängen<br />

- je nach Einzelfall. Ein/e SozialarbeiterIn<br />

steht den Bewohnern regelmäßig zweimal wöchentlich<br />

für je zwei Stunden in festgelegten Sprechstunden<br />

direkt im Wohnheim zur Verfügung. Ein Hausmeister ist<br />

mit sieben Wochenstunden für anfallende Reparaturen<br />

zuständig und kümmert sich teilweise auch um die<br />

Einhaltung der Hausordnung.<br />

Die stundenweise Anwesenheit von Krankenpflegepersonal<br />

durch die Diakoniestation in der Einrichtung hat<br />

sich bewährt. Das Angebot wurde auch <strong>2010</strong> wieder<br />

verstärkt genutzt und hat seine Notwendigkeit bestätigt.<br />

Die Bewohner finden hier direkt Ansprechpartner bei<br />

gesundheitlichen Problemen und können bei kleineren<br />

Verletzungen erstversorgt werden. Das Krankenpflegepersonal<br />

steht auch den Mitarbeitern der <strong>NWH</strong> bei<br />

medizinischen Fragen zur Verfügung.<br />

Ambulantes<br />

Betreutes Einzelwohnen<br />

§ 67- 69 SGB XII<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 21<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir weiterhin Personen mit besonderen<br />

sozialen Schwierigkeiten gem.§ 67 ff. SGB XII<br />

betreut. Die Betreuungen finden im Rahmen des Betreuten<br />

Einzelwohnens statt. Die betreuten Wohngemeinschaften<br />

für junge Erwachsene wurden nicht mehr<br />

weitergeführt.<br />

Die Kosten der Betreuungen werden von der Stadt<br />

Darmstadt bzw. dem Kreissozialamt des Landkreises<br />

Darmstadt-Dieburg nach Antragstellung und Genehmigung<br />

übernommen.<br />

Voraus geht eine individuelle Zielformulierung und<br />

Hilfeplanung, die in regelmäßigen Gesprächen im Laufe<br />

der Maßnahme verifiziert wird.<br />

Insgesamt stehen in der Stadt Darmstadt 15 Plätze für<br />

die Betreuung sowie nicht quantifizierte Plätze im Landkreiszur<br />

Verfügung.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir 16 Personen betreut, jeweils<br />

acht Frauen und acht Männer. Die Altersspanne reichte<br />

bei den Frauen von 23 bis 47Jahren und bei den Männernvon<br />

25 bis 69Jahren. Für drei Betreuungen waren<br />

wir im Landkreis Darmstadt-Dieburg tätig.<br />

Es war ein leichter Anstieg der Betreuungszahlen zu<br />

verzeichnen. Die Betreuungszeiträume reichten von drei<br />

Monaten bis zu einem Jahr. In diesem Jahr konnte im<br />

Rahmen des Betreuten Wohnens ein Betreuter aus der<br />

Obdachlosigkeit in eigenen Wohnraum vermittelt werden.<br />

Bei allen anderen Betreuten konnte durch die<br />

Betreuung der Verbleib in der eigenen Wohnung gesichert<br />

werden.


Seite 22<br />

Wohnprojekte<br />

Wohnhof Kranichstein<br />

Soziales Wohnprojekt<br />

in Darmstadt-Kranichstein (K6)<br />

Es sind nun schon vier Jahre vergangen, seit die ersten<br />

Mieter 2007 in den Wohnhof einziehen konnten.<br />

In Kooperation zwischen der bauverein AG als Investor,<br />

der Nassauischen Heimstätte GmbH als Planer, der<br />

Neuen Wohnraumhilfe gGmbH als Generalmieter, der<br />

Stadt Darmstadt und dem Land Hessen als Co-Finanzierungspartner<br />

ist eine Wohnanlage mit 46 Wohnungen,<br />

Büroräumen für die <strong>NWH</strong> sowie mit Gemeinschaftsräumen<br />

entstanden.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wohnungswesen<br />

der Stadt Darmstadt erfolgte die Erstvermietung an<br />

Kinderreiche, Alleinerziehende, Senioren, Behinderte<br />

und Alleinstehende.<br />

Der Wohnraum ist preisgünstig und finanzierbar. Häufige<br />

Nachfragen zeigen, dass diese Art von Wohnen sehr<br />

begehrt ist und nicht ausreichend im Stadtgebiet zur<br />

Verfügung steht. Mehr als 2.000 Wohnungssuchende<br />

sind beim Amt für Wohnungswesen gemeldet. Die<br />

Wartezeit beträgt häufig zwei Jahre und mehr, denn der<br />

Anteil des öffentlich-geförderten Wohnungsbaus liegt in<br />

Darmstadt nur noch bei ca. 5%.<br />

Die Neue Wohnraumhilfe dient als Bindeglied zwischen<br />

der Wohnungswirtschaft und der Sozialen Arbeit. Gesellschaftliche<br />

Aspekte werden realisiert durch eine<br />

ausgewogene Bewohnerstruktur. Die Mieterschaft ist<br />

generationsübergreifend zusammengesetzt.<br />

Durch eine harmonische Umgebung mit funktionierender<br />

Infrastruktur findet eine Verstärkung sozialer Kompetenzen<br />

statt. Gegenseitige Unterstützung führt zu<br />

einer Gemeinschaftsidentifikation und bereitet Verantwortungsübernahme<br />

für den Lebensbereich Wohnen<br />

vor.<br />

Die Neue Wohnraumhilfe initiiert verschiedene Gemeinschaftsaktionen,<br />

beteiligt sich aber auch mit ihren<br />

Mietern aktiv an der weiteren Gestaltung des Stadtteils.<br />

Wolfgang Bauer-Schneider<br />

Diplom-Pädagoge<br />

Geschäftsführer<br />

Seit Erstbezug konnten wir sechs neue Mietparteien<br />

begrüßen und einen Umzug innerhalb des Wohnhofs<br />

ermöglichen. Durch bewohnernahe Verwaltung und die<br />

Unterstützung bei kleineren haustechnischen, alltäglichen<br />

Problemen durch einen Hausmeister kann schnell<br />

reagiert werden.<br />

Die Gemeinschaftsräume mit ca. 60 m² (2 x 30 m²)<br />

werden von Mietern rege genutzt und stehen auch<br />

externen und sozialen Einrichtungen zur Verfügung.


Nordbahnhof<br />

1996 entstand in Darmstadt ein zweigeschossiges<br />

Wohnhaus, das bautechnisch als hervorragendes Beispiel<br />

für kostengünstigen Wohnungsbau gelten kann<br />

und einer besonderen sozialen Zielsetzung dient. Die<br />

Nassauische Heimstätte hat sich bei der Bauausführung<br />

dieser Zielsetzung verpflichtet gesehen und mit<br />

der Beteiligung der Beschäftigungsinitiativen „Wurzelwerk“<br />

für die Außenanlagen und „Horizont“ beim Innenausbau<br />

einen Beitrag zur Wiedereingliederung von<br />

Arbeitlosen geleistet.<br />

Das Haus besteht aus 12 Wohnungen (neun 1-Zimmer-<br />

Wohnungen und drei 2-Zimmer-Wohnungen) sowie<br />

einer gemeinschaftlich nutzbaren Loggia. Die Wohnungen<br />

werden an einen Personenkreis vermietet, der auf<br />

dem freien Markt kaum Chancen hat, bezahlbaren<br />

Wohnraum zu finden.<br />

Einige Wohnungen werden vom Diakonischen Werk in<br />

Hessen und Nassau und der Ökumenischen Wohnhilfe<br />

Darmstadt belegt. Diese Organisationen begleiten und<br />

unterstützen die BewohnerInnen. Dennoch ist das Haus<br />

keine sozialpädagogische Einrichtung, sondern ein<br />

normales Haus für normale Mieter, die unbefristete<br />

Mieterverträge der Neuen Wohnraumhilfe erhielten.<br />

+ Bauherr: Neue Wohnraumhilfe<br />

+ Baubetreuung: „gip“ Nassauische Heimstätte<br />

Gesellschaft für innovative Projekte im Wohnungsbau<br />

mbH<br />

+ Planung und Ausführung: Nassauische Heimstätte,<br />

Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

Frankfurt am Main<br />

+ Gesamtkosten:<br />

1,67 Mio DM<br />

+ Baukosten: 2.100 DM/qm Wohnfläche<br />

Fritz-Dächert-Weg<br />

in Darmstadt-Eberstadt<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 23<br />

Die in den 1950er Jahren errichteten Gebäude sollen in<br />

den nächsten Jahren schrittweise abgerissen und durch<br />

neue Häuser ersetzt werden. Nach momentanem Planungsstand<br />

sollen die Häuser für weitere zwei bis acht<br />

Jahre vermietet werden.<br />

Die Neue Wohnraumhilfe fungiert als Generalmieter der<br />

bauverein AG. Sie übernimmt nicht nur Verwaltungsarbeiten,<br />

sondern auch die Auswahl der Mieter für die<br />

insgesamt 48 Wohnungen.<br />

Die Neue Wohnraumhilfe schließt eigene Untermietverträge<br />

mit ihren Klienten ab. Nach Auslaufen der befristeten<br />

Verträge werden Mieter, die eine selbstverantwortliche<br />

Wohnfähigkeit unter Beweis gestellt haben, in<br />

Mietverhältnisse mit der bauverein AG übernommen.<br />

Dies sind zumeist Personengruppen, die wenig Chancen<br />

auf dem Wohnungsmarkt haben und beim Amt für<br />

Wohnungswesen bereits seit längerem auf der Warteliste<br />

stehen.<br />

+ Ziele des Projekts für die Mieter sind eine Stabilisierung<br />

der Persönlichkeiten, Aufbau von finanzieller<br />

Unabhängigkeit, Resozialisierung und Integration<br />

in die Gesellschaft, eigener Wohnraum als<br />

Grundlage für eigenständiges Leben sowie die<br />

Erlangung selbstverantwortlicher Wohnfähigkeit.<br />

+ Gleichzeitig sollen hohe Transferkosten für die<br />

Stadt Darmstadt (Hotelunterbringung usw.) abgebaut<br />

werden.


Seite 24<br />

Soziale Projekte<br />

HEGISS-Modellprojekt<br />

„Ältere MigrantInnen im Stadtteil-Leben”<br />

„Wie können Menschen, die nach Deutschland einwanderten<br />

und mittlerweile 55 Jahre und älter sind, aktiv<br />

am gesellschaftlichen Leben teilnehmen?“ Diese Frage<br />

bildete den Ausgangspunkt eines HEGISS-Projekts der<br />

Stadtteilwerkstatt Dicker Busch mit dem Titel „Ältere<br />

MigrantInnen im Stadtteil-Leben“, das von der Stadt<br />

Rüsselsheim, dem Land Hessen und dem Bund im<br />

Rahmen des Bund-Länderprogramms „Soziale Stadt“ in<br />

der Zeit von Juli 2007 bis Juli <strong>2010</strong> gefördert wurde.<br />

Durch das Projekt wurden ältere Menschen mit Migrationshintergrund<br />

aktiviert. In 2009 als auch in den<br />

beiden ersten Quartalen <strong>2010</strong> stand eine aufsuchende<br />

Beziehungsarbeit im Vordergrund. Es wurden Gruppengründungen<br />

begleitet, meist muttersprachliche Treffen<br />

der Seniorinnen und Senioren, als auch ein Treffen zum<br />

Austausch der Kulturen.<br />

Nach Beendigung des Modellprojektes bleibt folgendes<br />

Fazit: Das Projekt erreichte die Zielgruppe älterer MigrantInnen<br />

auf unterschiedliche Weise:<br />

+ durch persönliche Beziehungsarbeit und Informationsveranstaltungen,<br />

+ gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen<br />

+ beratende Tätigkeiten, Unterstützung von Gruppenbildung<br />

und/oder individuelle Aktivierung.<br />

Diese Maßnahmen stellten die ersten Schritte innerhalb<br />

einer Stadtteilarbeit dar, die sich explizit in Richtung<br />

ältere MigrantInnen richtete und damit vor dem Hintergrund<br />

des demographischen Wandels einen wichtigen<br />

Beitrag zum Ausbau der sozialen Infrastruktur leistete.<br />

Die Zielgruppe bekam Gelegenheit, seniorenspezifische<br />

Angebote und Einrichtungen sowie die Möglichkeiten<br />

einer persönlichen Partizipation kennen zu lernen. Das<br />

Projekt zeigte, dass diese Personengruppe aktiv in das<br />

gesellschaftliche Leben eingebunden werden kann,<br />

wenn sie hierbei begleitet wird.<br />

Andreas Roß<br />

Diplom-Pädagoge<br />

Bereichsleiter Soziale Projekte<br />

Ayten Ayboga<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

Aktivierung ist hierbei nicht ausschließlich auf das<br />

Ehrenamt gerichtet, sondern beginnt bereits bei eigenverantwortlicher<br />

Selbsthilfe zur Verbesserung der persönlichen<br />

Lebenssituation.<br />

Hierbei gemachte Erfahrungen und die Durchführung<br />

von öffentlichen Aktivitäten bereiten eine solide Basis<br />

und ermöglichen es, dass sich manche SeniorInnen in<br />

einem nächsten Schritt bürgerschaftlich engagieren<br />

oder gar ein Ehrenamt übernehmen.<br />

Aktivierung erfordert eine langfristige Begleitung durch<br />

sozialpädagogische Fachkräfte, wobei im Alltag eine<br />

aufsuchende Beziehungsarbeit zu den älteren MigrantInnen<br />

den Dreh- und Angelpunkt der Aktivierung darstellt.<br />

Nach dem Projektende treffen sich auch weiterhin<br />

einige Gruppen in den Räumlichkeiten des Nachbarschaftszentrums.<br />

Als Ansprechpartner hat sich der<br />

Stadtteilverein Dicker Busch e.V. angeboten.<br />

Mathias Fuchs<br />

Diplom-Sozialpädagoge


Soziale Projekte Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 25<br />

Lärmtelefon<br />

gewobau Rüsselsheim<br />

Seit April 20<strong>06</strong> können Mieter der gewobau auch außerhalb<br />

der Geschäftszeiten Lärmbelästigungen melden.<br />

Die MitarbeiterInnen des Projektes „Lärmtelefon“ sind<br />

täglich von 20:00 – 24:00 Uhr in Bereitschaft und<br />

werden aktiv, wenn über das sogenannte „Lärmtelefon“<br />

Verstöße gegen die Hausordnung gemeldet werden (vor<br />

allem bei Lärm). Dann fährt jeweils ein Team, bestehend<br />

aus zwei MitarbeiterInnen, vor Ort, um zum einen<br />

im Gespräch mit dem Lärmmelder den Verstoß aufzunehmen<br />

und zum anderen bei dem Verursacher zu<br />

erreichen, dass dieser sein störendes Verhalten ändert.<br />

Die MitarbeiterInnen sind in der Gesprächsführung<br />

geschult worden und werden in monatlichen Supervisionssitzungen<br />

unterstützt. In diesen Supervisionssitzungen,<br />

die durch einen Mitarbeiter der Neuen Wohnraumhilfe<br />

geleitet werden, zeigt sich immer wieder die<br />

Sinnhaftigkeit und die Effektivität dieser Dienstleistung.<br />

Die Lärmmelder haben die Möglichkeit bei der akuten<br />

Störung, Hilfe zu holen. Die Lärmverursacher sind meist<br />

sehr überrascht, wenn sie direkt angesprochen werden.<br />

Oft kommt es alleine dadurch schon zu einer Verhaltensänderung.<br />

Wenn der Lärmverursacher allerdings<br />

uneinsichtig ist und weiterhin stört, dann verfügt die<br />

gewobau über unabhängige Zeugenaussagen, die<br />

mietrechtlich verwertet werden könnten.<br />

Jeder Beschwerdefall wird dokumentiert und analysiert.<br />

Eine eventuell notwendige Nachbearbeitung wird durch<br />

die Neue Wohnraumhilfe gewährleistet.<br />

Von Januar bis Dezember <strong>2010</strong> führten die MitarbeiterInnen<br />

insgesamt 107 nächtliche Einsätze bei 69 verschiedenen<br />

Beschwerdeführern vor Ort durch. Darüber<br />

hinaus wurde in 60 Fällen eine telefonische Beratung<br />

durchgeführt.<br />

Saubermänner<br />

gewobau Rüsselsheim<br />

Im Jahr 2009 hatte sich die gewobau zum Ziel gesetzt,<br />

die Säuberung der Außenanlagen nicht mehr durch<br />

nebenamtliche Hausmeister machen zu lassen, sondern<br />

die Aufgabe flächendeckend an Vollzeitbeschäftigte<br />

abzugeben. Der Hauptgrund dafür war, dass in vielen<br />

Wohneinheiten niemand gefunden wurde, der diese<br />

Tätigkeit ausführen wollte.<br />

Die gewobau wollte Personen, die langzeitarbeitslos<br />

sind und über den SGB II Leistungsträger einen Beschäftigungszuschuss<br />

erhalten können, die Möglichkeit<br />

geben, wieder in Arbeit zu kommen.<br />

Der Neuen Wohnraumhilfe wurde die Aufgabe übertragen,<br />

Kontakt mit dem Jobcenter Rüsselsheim aufzunehmen<br />

und langzeitarbeitslose bzw. schwerbehinderte<br />

Menschen zu finden, die einen Job suchen und nach<br />

§ 16e SGB II förderfähig sind.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter gestaltete sich<br />

nicht nur im Jahr 2009, sondern auch in <strong>2010</strong> äußerst<br />

schwierig. Hinzu kam, dass in <strong>2010</strong> die Fördermöglichkeiten<br />

seitens der Politik – insbesondere finanziell -<br />

stark eingeschränkt wurden.<br />

So konnten von den 12 geplanten Vollzeitstellen lediglich<br />

acht besetzt werden. Nach dem aktuellen Stand<br />

soll das Projekt, zumindest mit förderfähigen langzeitarbeitslosen<br />

Menschen, nicht weiter ausgebaut werden.


Seite 26<br />

Gesellschafter<br />

(Stand: 31.12.10)<br />

Aids-Hilfe Darmstadt e.V.<br />

Elisabethenstr. 45<br />

64283 Darmstadt<br />

Flexible Jugendhilfe Darmstadt e.V.<br />

Heidelberger Landstr. 272<br />

64297 Darmstadt<br />

Behindertenhilfe in Stadt und Kreis OF<br />

Ludwigstr. 136<br />

63<strong>06</strong>5 Offenbach<br />

Betreutes Wohnen Darmstadt e.V.<br />

Postfach 2142<br />

64359 Mühltal<br />

Verein zur Förderung und Betreuung spastisch<br />

Gelähmter und anderer Körperbehinderter<br />

Darmstadt e.V.<br />

Dieburger Str. 77<br />

64380 Roßdorf<br />

Deutscher Frauenring OV Darmstadt e.V.<br />

Wittenberger Str. 12<br />

64372 Ober-Ramstadt<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

LV Hessen e.V.<br />

Auf der Körnerwiese 5<br />

60322 Frankfurt/Main<br />

Die Hilfe für Kinder und Jugendliche e.V.<br />

LV Hessen<br />

Kaiserstr. 30<br />

63<strong>06</strong>5 Offenbach<br />

Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V.<br />

Neebstr. 3<br />

60385 Frankfurt/Main<br />

Dank<br />

Frauen helfen Frauen e.V.<br />

Postfach 12<strong>06</strong><br />

64834 Münster<br />

Frauen helfen Frauen Kreis Offenbach e.V.<br />

Postfach 1211<br />

63084 Rodgau<br />

Horizont e.V.<br />

Goethestr. 6<br />

64807 Dieburg<br />

Perspektivwechsel e.V.<br />

Bäckerweg 11<br />

60316 Frankfurt<br />

Verein Frauenhaus Bergstraße e.V.<br />

Am Bildstock 8<br />

64625 Bensheim<br />

Verein für Kinderhauserziehung e.V.<br />

Darmstädter Str. 269<br />

64625 Bensheim<br />

Sozialpsychiatrischer Verein Darmstadt e.V.<br />

Erbacher Str. 57<br />

64287 Darmstadt<br />

Stadt Darmstadt<br />

Luisenplatz 4<br />

64283 Darmstadt<br />

Wir bedanken uns bei allen Partnerorganisationen, unseren Zuwendungsgebern, den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern in den Dienststellen, die mit uns die nicht ganz leichte Aufgabe der Versorgung und der<br />

Betreuung von in Not geratenen Menschen gestalteten.<br />

Wir bedanken uns für die gute Kooperation und schließen dabei unseren Aufsichtsrat und unsere Gesellschaftervereine<br />

mit ein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Neue Wohnraumhilfe gGmbH, Darmstadt<br />

Text: Wolfgang Bauer-Schneider, Geschäftsführer<br />

Layout: Monika Maier-Luchmann<br />

Fotos: Archiv Neue Wohnraumhilfe<br />

Druck: Druck & Verlag Augustin GmbH, Erzhausen


Wir stellen vor:<br />

Jahresbericht<strong>2010</strong><br />

Seite 27<br />

Gesellschafter der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Horizont e. V.<br />

Der Verein wurde 1984 gegründet und beschäftigt in<br />

sieben Einrichtungen 30 Mitarbeiter. Seit seiner Gründung<br />

arbeitet Horizont e. V. in der Beratung und Betreuung<br />

von obdachlosen, haftentlassenen oder nichtsesshaften<br />

Menschen. Die ambulante Beratungsstelle in<br />

Dieburg ist offen für alle Personen, die Rat und Unterstützung<br />

in den Bereichen Wohnungssicherung, Antragstellung<br />

und/oder Unterstützung bei Behörden benötigen<br />

oder in persönlichen Lebenskrisen und sozialen<br />

oder finanziellen Schwierigkeiten.<br />

Angeschlossen sind vorbereitende Schuldnerberatung,<br />

Betreutes Wohnen und Haftentlassenenhilfe in der JVA<br />

Dieburg. Je eine stationäre Einrichtung für Frauen (auch<br />

mit ihren Kindern) und für Männer bietet Unterkunft<br />

und Betreuung für Personen mit besonderen sozialen<br />

Schwierigkeiten, die diese aus eigener Kraft nicht bewältigen<br />

können.<br />

Seit 1999 betreut der Verein für die Stadt Darmstadt<br />

Unterkünfte für obdachlose Menschen, oft mit Suchtproblemen<br />

oder mit psychischen Erkrankungen sowie<br />

im Rahmen des Betreuten Wohnens Einzelpersonen mit<br />

besonderen sozialen Schwierigkeiten. Seit <strong>2010</strong> ist der<br />

Verein in einem Modellprojekt der Stadt Darmstadt<br />

auch im Sozialraum Mornewegviertel mit der Betreuung<br />

von Frauen, die im Bereich der Straßenprostitution<br />

arbeiten, beauftragt.<br />

+ Horizont arbeitet mit einem Menschenbild, das<br />

davon ausgeht, dass die Würde jedes Menschen<br />

unantastbar ist und jeder das Recht hat, dass ihm<br />

mit Achtung und Respekt begegnet wird. Ausgangspunkt<br />

der Arbeit ist ebenfalls, dass jeder<br />

Mensch die Fähigkeit und die Kraft in sich trägt,<br />

sein Leben zu gestalten und zu verändern.<br />

+ Weitere Leitlinien sind, dass jeder Mensch ein<br />

Grundrecht auf eigenen Wohnraum und auf Arbeit,<br />

wie auch das Recht auf seine eigene Lebensform<br />

besitzt und hierfür Verantwortung trägt.<br />

+ Die Betreuung von Horizont e.V. soll den Menschen<br />

helfen, ihre Verantwortung und ihr Potential zur<br />

Gestaltung und zur Veränderung zu erkennen und<br />

zu verwirklichen.<br />

Kontakt<br />

Horizont e.V.<br />

Groß-Umstädter Str. 16, 64807 Dieburg<br />

Telefon <strong>06</strong>071 - 200902<br />

Fax: <strong>06</strong>071 - 200910<br />

www.horizont-dieburg.org<br />

Flexible Jugendhilfe e. V.<br />

Der Verein wurde 1978 gegründet und bietet stationäre<br />

und ambulante pädagogische Hilfen an. Somit gewährt<br />

die Flexible Jugendhilfe eine Form der Betreuung,die<br />

angepasst ist an die individuellen Bedürfnisse und<br />

Ressourcen der Klienten.<br />

Zu den Kernangeboten zählen die Mädchenwohngruppe,<br />

die Flexible Betreuung und ProFlex. Die Mädchenwohngruppe<br />

ist eine Betreuungsform für Mädchen und<br />

junge Frauen im Alter ab 12 Jahren, bei denen eine<br />

stationäre Unterbringung indiziert ist. Durch ganztägige<br />

pädagogische Vollzeitbetreuung der SozialpädagogInnen<br />

werden die Mädchen in ihrer Alltagsbewältigung<br />

unterstützt.<br />

Das Angebot umfasst individuelle pädagogische Hilfestellung<br />

im engen Bezugbetreuersystem, Aufarbeitung<br />

der Unterbringungsgründe, Stärkung individueller Ressourcen<br />

und zukunftsorientierte Lebensplanung, Arbeit<br />

mit dem sozialen System und Förderung eines strukturierten<br />

Alltagsablaufs, Entwicklung schulischer und<br />

beruflicher Perspektiven, Förderung einer sinnvollen<br />

Freizeitgestaltung und der Auseinandersetzung mit<br />

mädchenspezifischen Themen unter Mitbestimmung<br />

und Beteiligung der Mädchen im Rahmen ihrer Fertigkeiten.<br />

Außerdem bietet der Verein ein Schnellaufnahmeverfahren<br />

und eine Clearingphase von ca. vier Wochen,<br />

das Programm Safe in Self für Mädchen in besonderen<br />

Krisensituationen (z. B. Trebegang, Schulverweigerung)<br />

sowie sozialpädagogische Diagnosen und das Projekt<br />

ÜWG als Zwischenschritt auf dem Weg in die Selbständigkeit<br />

mit Anbindung an die Mädchenwohngruppe.<br />

+ Wir vermitteln grundlegende Werte wie ein tolerantes<br />

Miteinander, ein möglichst offenes Begegnen<br />

und ein mutiges gemeinsames Handeln.<br />

+ Wir verstehen uns auch als AnwältInnen der Mädchen<br />

und unterstützen sie in allen Belangen darin,<br />

sich selbst neu oder besser kennen zu lernen und<br />

einen für sie gangbaren Weg in ihre Zukunft zu<br />

ermöglichen.<br />

Kontakt<br />

Flexible Jugendhilfe e. V.<br />

Heidelberger Landstr. 272, 64297 Darmstadt<br />

Telefon <strong>06</strong>151 - 595355<br />

Fax <strong>06</strong>151 - 943765<br />

www.flexiblejugendhilfe.de


Jahresbericht <strong>2010</strong><br />

Neue Wohnraumhilfe<br />

gGmbH<br />

Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />

Geschäftsstelle<br />

Elisabeth-Selbert-Str. 26<br />

64289 Darmstadt<br />

Telefon (<strong>06</strong>151) 78077-0<br />

Fax (<strong>06</strong>151) 78077-99<br />

E-Mail kontakt@neue-wohnraumhilfe.de<br />

www.neue-wohnraumhilfe.de

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