Sherlock Holmes – Der Vampir von Sussex und andere Detektivgeschichten
Sherlock Holmes Kurzgeschichten Illustriert: “Die Pappschachtel”, “Charles August Milverton”, “Die drei Studenten”, “Der verschollene Three-Quarter”, “Die Thor-Brücke”, “Die drei Garridebs”, “Der Vampir von Sussex”
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Mann <strong>–</strong> wahrscheinlich ein Seemann <strong>–</strong> gleichzeitig ermordet<br />
wurde. Eifersucht drängt sich einem natürlich unter diesen<br />
Umständen sofort als Motiv der Tat auf. Aber warum nun<br />
sollten die Zeichen dieser Tat Fräulein Sarah Cushing<br />
übersandt werden? Das ist nur erklärlich, wenn sie während<br />
ihres Aufenthaltes in Liverpool irgendwie die Ereignisse<br />
heraufbeschworen hatte, die dann zu der Katastrophe führten.<br />
Aus dem Kursbuch ersehe ich, daß die Liverpoollinie in<br />
Belfast, Dublin <strong>und</strong> Waterford anlegt, so daß also, wenn<br />
Browner die Tat begangen hat, <strong>und</strong> sogleich darauf auf seinen<br />
Dampfer gegangen ist, Belfast der erste Platz wäre, <strong>von</strong> dem<br />
aus er sein schreckliches Paket hätte abschicken können.<br />
Eine zweite Lösung war nun freilich gleichfalls denkbar,<br />
<strong>und</strong> obwohl sie mir <strong>von</strong> vornherein als sehr unwahrscheinlich<br />
erschien, so war ich doch entschlossen, den Fall auch nach<br />
dieser Seite hin zu untersuchen, ehe ich weiter ging. Es hätte<br />
nämlich auch sein können, daß ein abgewiesener Liebhaber das<br />
Ehepaar Browner ermordet hätte. Dann wäre das männliche<br />
Ohr das des Stewards. Ich hatte selbst allerhand schwere<br />
Einwände gegen diese Theorie <strong>–</strong> allein sie lag im Bereich der<br />
Möglichkeit. Ich telegraphierte daher an meinen Fre<strong>und</strong> Algar<br />
<strong>von</strong> der Liverpooler Geheimpolizei <strong>und</strong> bat ihn,<br />
nachzuforschen, ob sich Frau Browner zu Hause befinde, <strong>und</strong><br />
ob der Steward Browner an Bord seines Dampfers ›May Day‹<br />
unterwegs sei. Dann gingen wir nach Wallington, um Fräulein<br />
Sarah zu besuchen. Ich wollte durch diesen Besuch zunächst<br />
einmal herausfinden, in welchem Grade die<br />
Familienähnlichkeit des Ohres bei ihr ausgesprochen wäre.<br />
Außerdem hätte nach meiner Ansicht gerade Fräulein Sarah<br />
uns sehr wichtige Aufschlüsse geben können. Ich glaubte<br />
freilich <strong>von</strong> vornherein nicht, daß sie bereit sein würde, unsere<br />
Nachforschungen irgendwie zu unterstützen. Sie hatte <strong>von</strong> dem<br />
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