Sherlock Holmes – Der Vampir von Sussex und andere Detektivgeschichten
Sherlock Holmes Kurzgeschichten Illustriert: “Die Pappschachtel”, “Charles August Milverton”, “Die drei Studenten”, “Der verschollene Three-Quarter”, “Die Thor-Brücke”, “Die drei Garridebs”, “Der Vampir von Sussex”
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Cushing. Sie waren drei Schwestern: Die ältere ist eine<br />
einfache gute Frau, die zweite der reine Teufel <strong>und</strong> die dritte<br />
war ein Engel. Sarah war drei<strong>und</strong>dreißig <strong>und</strong> Mary<br />
neun<strong>und</strong>zwanzig, als ich sie heiratete. Den ganzen Tag lebten<br />
wir in einem Glück zusammen, als wir unser Heim bezogen,<br />
<strong>und</strong> in ganz Liverpool gab es keine bessere Frau als meine<br />
Mary. Und dann baten wir uns Sarah auf eine Woche zu<br />
Besuch, <strong>und</strong> aus der Woche wurde ein Monat, ein Ding führte<br />
ins <strong>andere</strong>, so daß sie schließlich ganz zu unserem Haushalt<br />
gehörte.<br />
Ich war damals beim blauen Kreuz, <strong>und</strong> wir legten uns ein<br />
wenig Geld auf die Seite, so daß uns das Leben so glänzend<br />
erschien wie ein neuer Taler. Mein Gott, wer hätte je gedacht,<br />
daß es zu einem solchen Ende kommen würde? Wer hätte so<br />
etwas auch nur denken können? Den Samstag <strong>und</strong> Sonntag<br />
über war ich meist bei meiner Frau, <strong>und</strong> wenn mein Schiff mit<br />
der Ladung aufgehalten wurde, so war ich wohl gar eine halbe<br />
oder eine ganze Woche zu Haus <strong>und</strong> auf diese Weise sehr oft<br />
mit meiner Schwägerin Sarah zusammen. Sie hatte eine<br />
schlanke, schöne Gestalt, war schwarz, stolz <strong>und</strong><br />
temperamentvoll <strong>und</strong> hatte so eine Art, den Kopf zu tragen,<br />
<strong>und</strong> ihre Augen konnten Funken sprühen. Aber wenn meine<br />
liebe Mary da war, so hatte ich auch nicht den geringsten<br />
Gedanken für meine Schwägerin übrig; das beschwöre ich, so<br />
wahr ich daran glaube, daß mir meine Tat vergeben werden<br />
wird.<br />
Manchmal schien es mir, als lege sie es darauf an, mit mir<br />
allein zu sein oder mich zu einem Spaziergange mit ihr zu<br />
bewegen, aber ich dachte mir nichts bei alledem. Eines Abends<br />
aber wurden mir die Augen geöffnet. Ich kam <strong>von</strong> Bord; meine<br />
Frau war ausgegangen, aber Sarah zu Haus. ›Wo ist Mary?‹<br />
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