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Jahresbericht 2014

Jahresbericht 2014 des Diakonischen Werkes Rhein-Kreis Neuss

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1<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

<strong>2014</strong>


2<br />

Impressum<br />

Diakonisches Werk<br />

Evangelischer<br />

Kirchengemeinden<br />

im Rhein-Kreis-Neuss e. V.<br />

Am Ständehaus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Telefon 02181 / 605 - 1<br />

Vorstand<br />

Bernd Gellrich<br />

(Fachvorstand und<br />

Sprecher des Vorstandes)<br />

Anja Lippke<br />

(Kaufmännischer Vorstand)<br />

Verwaltungsrat<br />

Uwe Amelungk<br />

(Vorsitzender)<br />

Ernst-Walter Poser<br />

(Stellv. Vorsitzender)<br />

Michael Dries<br />

Ulrich Garthe<br />

Dr. Barbara Gigowski<br />

Walter Peiffer<br />

Thorsten Schmidt<br />

Gabriele Schüller<br />

Volker Schwach<br />

Redaktion<br />

Bernd Gellrich<br />

Simone Geringswald<br />

Layout,<br />

Abwicklung, Realisation<br />

Werbeagentur und Verlag<br />

Norbert Küpping<br />

Martina Mauerer<br />

Fotos<br />

Bernd Gellrich<br />

Michael Reuter<br />

Norbert Küpping<br />

Martina Mauerer<br />

Diakonie<br />

privat<br />

Internet<br />

www.DiakonischesWerk.de


Vorwort <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

unseres <strong>Jahresbericht</strong>es,<br />

Menschen nahe zu sein und mit Menschen gemeinsame Wege zu suchen und<br />

zu finden, ist seit Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil unserer diakonischen<br />

Arbeit. Dass wir alle dabei auch noch einen langen Atem benötigen, ist für uns<br />

zur Selbstverständlichkeit geworden.<br />

Grundlage für das bisher Erreichte und die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen<br />

ist das Können und die Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden.<br />

So ist auch unsere Stärke die hohe Fachlichkeit und die Kreativität der Mitarbeitenden<br />

und letztendlich unser Gottvertrauen. Hierzu gehört auch die Liebe<br />

Gottes als allumfassende zu erkennen und das eigene Vertrauen in Gottes Hände<br />

zu legen.<br />

So sind wir dankbar für die vielfältige Begleitung und Unterstützung unserer Arbeit<br />

durch wichtige Partner, wie zum Beispiel den Rhein-Kreis Neuss, die Stadt<br />

Dormagen, die Stadt Korschenbroich, mit denen wir im vergangenen Jahr an einigen<br />

Projekten sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Gleichzeitig<br />

danken wir all denen, die unsere Dienste durch Ehrenamt, Spenden oder in anderer<br />

Form unterstützt haben. Nur durch ihre Unterstützung war es wieder möglich,<br />

dass auch im Berichtsjahr unzählige Menschen Hilfe, Begleitung oder Beratung<br />

bekommen konnten.<br />

Für die zukünftige Arbeit zum Wohle der Menschen in unserer Heimat setzen wir<br />

auch weiter auf dieses Miteinander!<br />

Uwe Amelungk Bernd Gellrich & Anja Lippke<br />

Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Vorstand<br />

Eine Höhepunkt in der Arbeit mit Ehrenamtlichen: Die Stadt Dormagen, der Dormagener<br />

Chempark und die FreiwilligenAgentur des Diakonischen Werkes hatten<br />

zu einem Dankeschön-Abend für Ehrenamtliche eingeladen. 700 Gäste waren<br />

gekommen, um eine Mischung aus Gesprächen rund um das Ehrenamt, Musik<br />

und Kabaret zu geniessen. So gab es auch ausreichend Zeit für die Ehrenamtlichen<br />

untereinander ins Gespräch zu kommen.<br />

Familien- und Jugendhilfe<br />

04 Aufsuchenende Familienhilfe<br />

05 Kinder- und Jugendzentrum<br />

Horrem - Die Rübe<br />

08 Soziale Beratung Grevenbroich<br />

09 Wohngebietsbetreuung<br />

Miteinander-Füreinander<br />

Freiwilligen Agentur Dormagen<br />

10 Kindertageseinrichtung<br />

Korschenbroich<br />

11 Neubau ,,Im Holzkamp“<br />

-------------------------------------------------<br />

Psychiatrische Hilfen<br />

12 Kontakt- und Beratungsstelle<br />

SPZ Dormagen<br />

13 Ausweg in Grevenbroich<br />

Psychosoziale Beratung<br />

14 Ambulant Betreutes Wohnen<br />

-------------------------------------------------<br />

15 Erftaue Service<br />

Gesellschaft GmbH<br />

-------------------------------------------------<br />

Leben im Alter<br />

16 Seniorenberatungsstellen<br />

18 Diakonie-Pflegestationen<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

19 Diakonie-Pflegestation Grevenbroich/Rommerskirchen<br />

20 Diakonie-Pflegestation<br />

Jüchen / Korschenbroich<br />

21 Diakonie-Pflegestation<br />

Dormagen<br />

Spezialisierte Ambulante<br />

Palliativ-Versorgung<br />

22 Seniorenzentrum Albert-<br />

Schweitzer-Haus Grevenbroich<br />

23 Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita Kleinenbroich<br />

24 Seniorenzentrum<br />

Haus Timon Kleinenbroich<br />

25 Seniorenzentrum Markuskirche<br />

Dormagen-Horrem<br />

-------------------------------------------------<br />

26 Einrichtungen und Kontakte


4<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Familien- und Jugendhilfe<br />

persönlich<br />

flexibel<br />

Hand in Hand<br />

1<br />

Familien- und<br />

Jugendhilfe<br />

Aufsuchende<br />

Familienhilfe<br />

Friederike Buba<br />

Aufsuchende<br />

Familienhilfe<br />

Flexible Hilfen für Familien in Not<br />

Beratung bei hochstrittigen Elternkonflikten<br />

In den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />

der Flexiblen Hilfen, wie dem<br />

„Begleiteten Umgang“ (bei Besuchsrechtskonflikten<br />

in der Trennungsund<br />

Scheidungsphase) oder der Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe, treffen<br />

wir immer wieder auf Familienkonstellationen,<br />

bei denen die Eltern<br />

sich in verschiedenen Stadien massiver<br />

Paarkonflikte befinden. In diesem<br />

oft spannungsgeladenen Umfeld<br />

leben die Kinder, die es zu schützen<br />

gilt.<br />

Für die Helfer gestaltet sich die Arbeit<br />

insofern schwierig, da Informationen<br />

über den jeweils abwesenden<br />

Elternteil oft geprägt sind von starken<br />

negativen Emotionen und versucht<br />

wird, den Helfer zu manipulieren und<br />

zu instrumentalisieren. Der Elternteil<br />

versucht, die Kinder auf seine Seite<br />

zu ziehen und den abwesenden Elternteil<br />

abzuwerten. Oft sind weitere<br />

Familienangehörige und Freunde<br />

sowie Helfer und Institutionen wie<br />

Rechtsanwälte/Gerichte auf beiden<br />

Seiten involviert.<br />

Die Flexible Erziehungshilfe Dormagen<br />

veranstaltete gemeinsam mit<br />

dem Sozialen Dienst der Stadt Dormagen<br />

vom 12.-14.11.<strong>2014</strong> eine interne<br />

Fortbildung zum Thema „Beratung<br />

bei hochstrittigen Elternkonflikten“.<br />

Als Referent war Herr Ulli Alberstötter<br />

von „VIA - Wege im Konflikt“<br />

aus Frankfurt eingeladen.<br />

Zunächst wurden die Paarebenen<br />

beleuchtet. Es gibt verschiedene<br />

Ebenen in der Wahrnehmung<br />

von Paaren, wie z.B. die Ebene des<br />

(Liebes-) Paares, die Werte-Glaubens-Sinn-Ebene,<br />

die Kontakt-Ebene,<br />

die Eltern-Ebene, die Haushalts-<br />

Ebene, die Berufs-Ebene und die<br />

Ökonomische Ebene. Schaut man<br />

sich die einzelnen Ebenen genauer<br />

an, zeigt sich, wie viel Konfliktpotential<br />

sich daraus ergeben kann.<br />

Es ist wichtig zu wissen, in welcher<br />

Entwicklungsphase die Paare sich<br />

befinden. Es gibt die Phase der Passung<br />

- in dieser Kennenlern-Phase<br />

spiegelt der Einzelne den Anderen,<br />

es gibt kaum Konflikte. Eine weitere<br />

Phase ist die der Kooperation - die<br />

Paare erweitern ihre gemeinsamen<br />

Ebenen und gestalten sie gemeinsam.<br />

Es wird Hand in Hand gearbeitet.<br />

In der Phase der Differenzierung<br />

entscheidet sich oft, ob das Paar<br />

auseinander geht oder gemeinsam in<br />

die nächste Phase der „sicheren Vertrautheit“<br />

übergeht.<br />

In der Arbeit treffen wir oft auf Paare<br />

die sich in der Phase der Differenzierung<br />

befinden. Im Idealfall lösen sich<br />

die Paare voneinander und ihre Elternschaft<br />

wird als „Parallele Elternschaft“<br />

weitergeführt. Im schlimmsten<br />

Fall bricht für die Kinder der Kontakt<br />

zum nichtanwesenden Elternteil<br />

ab oder sie „verhakeln“ sich in einer<br />

Art „Dauerclinch“ und können aus ihrer<br />

hochstrittigen Beziehung nicht heraus.<br />

Welche Möglichkeiten der Beratung<br />

ergeben sich für den Helfer?<br />

Er kann im Einzelsetting z. B. mit Hilfe<br />

einer „Timeline“ den Lebensweg<br />

des Einzelnen aufzeichnen und beim<br />

Benennen der zugefügten Verletzungen<br />

eine parteiliche Haltung der<br />

Empathie zeigen - hier ist der Elternteil<br />

das „Opfer“. Ebenso werden auch<br />

die dem abwesenden Elternteil zugefügten<br />

Verletzungen benannt und so<br />

eine Konfrontation als „Täter“ herbeigeführt.<br />

Mit dem Durcharbeiten der<br />

einzelnen Lebens-Ereignisse kann<br />

der Elternteil nach und nach in die<br />

Lage versetzt werden, sich selbst als<br />

Opfer und Täter zu sehen und den<br />

ehemaligen Partner ebenfalls. Mit<br />

dem anderen Elternteil wird in gleicher<br />

Weise im Einzelsetting gearbeitet.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

kann es zu gemeinsamen Sitzungen<br />

kommen, um beide mit dem gesamten<br />

Bild der Geschehnisse zu konfrontieren,<br />

nach dem Motto „Jeder<br />

von ihnen ist Opfer und Täter - beide<br />

haben sich schlimmes zugefügt“.<br />

Im nächsten Schritt kann der Fokus<br />

auf die Perspektive der „Lebenswelten“<br />

gelegt werden. Hierbei wird<br />

der Streit zunächst bewusst „kontrolliert<br />

laufen gelassen“. Das Streitmuster<br />

wird so für den Helfer sichtbar<br />

und er kann die Beteiligten mit ihrem<br />

Verhalten konfrontieren. Als nächstes<br />

wird er an diesen Streit-Eskalations-Mustern<br />

arbeiten. U.a. mit der<br />

Verantwortlichkeit für das eigene Verhalten,<br />

dem Aufzeigen der Gefahr<br />

des Kontrollverlustes bei Eskalation<br />

und der Gefahr, dass das Kind aus<br />

dem Blickfeld der Erwachsenen verschwindet.<br />

In gemeinsamen Settings<br />

kann den Eltern die Sicht auf ihr Kind<br />

wieder nahe gebracht werden. Die<br />

Eltern werden mit den Folgen ihres<br />

Handelns für ihr Kind, wie Loyalitätskonflikte,<br />

Umgangsverweigerung bis<br />

hin zum totalen Kontaktabruch, konfrontiert<br />

und alternative Handlungsstrategien<br />

werden erarbeitet<br />

All dies bedeutet für den einzelnen


Familien- und Jugendhilfe <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

5<br />

Helfer die Fähigkeit zur Reflexion<br />

der eigenen Haltung, ein hohes Maß<br />

an Strukturierung und die eindeutige<br />

Klärung des Rahmens, der Ziele und<br />

der Umgangsformen mit allen Beteiligten.<br />

Dies beinhaltet den regelmäßigen<br />

Austausch und die Kooperation<br />

mit anderen professionellen Helfern<br />

und Institutionen. Des Weiteren<br />

muss die Haltung und Rolle und somit<br />

die Positionierung der einzelnen<br />

Helfer/Institutionen gegenüber den<br />

Eltern transparent sein.<br />

Von der Aufsuchenden Familienhilfe,<br />

die in Kooperation mit dem Kreisjugendamt<br />

Familien aus Jüchen, Korschenbroich<br />

und Rommerskirchen<br />

mit vier Fachkräften betreut, wurden<br />

im Berichtszeitraum 34 Familien<br />

mit 51 Kindern betreut. In 18 Familien<br />

konnte die Arbeit abgeschlossen<br />

werden.<br />

In Dormagen wurden von zwei Fachkräften<br />

19 Familien mit 32 Kindern<br />

begleitet.<br />

Der Anlass der Hilfe war in erster Linie<br />

„Erziehungsschwierigkeiten“ dicht<br />

gefolgt von „Schul- und Ausbildungsproblemen“<br />

und „Krankheit/(psychische)<br />

Behinderung der Eltern“.<br />

Die Rübe<br />

Andreas Stefen<br />

Die Rübe<br />

„Du bist so jung wie deine Zuversicht“<br />

„Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt,<br />

sie ist ein Geisteszustand.<br />

Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit<br />

der Phantasie, Stärke der<br />

Gefühle, Sieg des Mutes über die<br />

Feigheit, Triumph der Abenteuerlust<br />

über die Trägheit.<br />

Niemand wird alt, weil er eine Anzahl<br />

Jahre hinter sich gebracht hat. Man<br />

wird nur alt, wenn man seinen Idealen<br />

Lebewohl sagt.<br />

Mit den Jahren runzelt die Haut, mit<br />

dem Verzicht auf Begeisterung aber<br />

runzelt die Seele.<br />

Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen,<br />

Angst und Hoffnungslosigkeit,<br />

das sind die langen Jahre, die<br />

das Haupt zur Erde ziehen und den<br />

aufrechten Geist in den Staub beugen.<br />

Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen<br />

eines jeden Menschen wohnt die<br />

Sehnsucht nach dem Wunderbaren.<br />

Du bist so jung wie deine Zuversicht,<br />

so alt wie deine Zweifel, so jung wie<br />

deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.<br />

Solange die Botschaften<br />

der Schönheit, der Freude und dem<br />

Unendlichen dein Herz erreichen, solange<br />

bist du jung.<br />

Erst wenn die Flügel nach unten hängen<br />

und das Innere deines Herzens<br />

vom Schnee des Pessimismus und<br />

vom Eis des Zynismus bedeckt ist,<br />

dann erst bist du wahrhaft alt geworden.“<br />

(Albert Schweitzer 1875–1965)<br />

Dieses Gedicht von Albert Schweitzer<br />

beschreibt die „Jugend“ als einen<br />

Geisteszustand, der von Phantasie,<br />

starken Gefühlen und Abenteuerlust<br />

geprägt ist und von Zuversicht und<br />

Hoffnung genährt wird.<br />

In unserer Gesellschaft wird „Jugend“<br />

häufig als störend und renitent<br />

wahrgenommen. Es gibt Berichterstattungen<br />

in einigen Medien,<br />

die über die „gammelnde“, „pöbelnde“<br />

und „hoffnungslose“ Jugend berichten.<br />

Die zahlreichen jungen Menschen,<br />

die täglich in die RÜBE 1 kommen,<br />

sorgen hingegen in den 23<br />

Stunden Öffnungszeiten/Woche für<br />

viele Begegnungen und Momente, in<br />

denen wir ideenreiche, forschende<br />

und wissensdurstige Jugendliche erleben,<br />

die einen konstruktiven Beitrag<br />

zum gesellschaftlichen Leben<br />

leisten wollen. Oft tragen unsere Besucher<br />

Fragen der Orientierung an<br />

uns heran: Unsere Jugend investiert<br />

viel Kraft und Mühe in ihre Identitätsentwicklung,<br />

in das Erlernen von sozialen<br />

Kompetenzen und im „Sich-<br />

Zurechtfinden“ in der „Welt/im Regelwerk<br />

der Erwachsenen“. Soviel<br />

wie „Jugend“ mit ihrer Orientierung<br />

zu tun und zu fragen hat, ebenso viel<br />

hat sie aber auch an Vorstellungsund<br />

Begeisterungskraft für unsere<br />

Gesellschaft zu bieten.<br />

Im Kinder- und Jugendtreff „Die Rübe“<br />

haben wir in den vergangenen<br />

Jahren ein Arbeitskonzept entwickelt,<br />

das geprägt ist vom Miteinander<br />

der Generationen und vom Austausch<br />

der Perspektiven zwischen<br />

Jung und Alt. Auf diese Weise konnte<br />

sich im Laufe der Jahre eine Kultur<br />

des „Voneinander-Lernens“ entwickeln.<br />

Im wöchentlich stattfindenden<br />

„Mädchen Café“ 2 haben generationsübergreifende<br />

Bastelaktionen stattgefunden,<br />

bei denen Draht- und Perlensterne<br />

gebastelt, Kerzen gegossen<br />

und Windlichter kreiert wurden.<br />

Es haben sich Bildungsveranstaltungen<br />

etabliert, beispielsweise das<br />

inzwischen legendäre „World Café“ 3<br />

oder die seit 2009 bestehende Seminarreihe<br />

„Einfach besser“ 4 , die konzeptionell<br />

so angelegt sind, dass lebens-<br />

und berufspraktische Themen<br />

im Dialog zwischen den verschiedenen<br />

Generationen besprochen<br />

werden. In diesen Bildungsveranstaltungen<br />

werden die Impulsivität,<br />

die Neugierde, der Wissensdrang<br />

und die Begeisterungskraft der Ju-


6<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Familien- und Jugendhilfe<br />

den Osterferien hatten wir einen Ausbilder<br />

der Kölner Ford-Werke in die<br />

Rübe eingeladen und Jugendlichen<br />

die Chance angeboten zwei Tage<br />

lang Interviews und simulierte Vorstellungsgespräche<br />

mit diesem zu<br />

führen. Alle offenen Fragen rundum<br />

das Thema „Ausbildung/Beruf im Unternehmen<br />

Ford“ konnten in diesen<br />

Tagen geklärt werden. In dem Projekt<br />

„Schüler lesen Zeitung“, welches seit<br />

nunmehr 24 Jahren von der Neuß-<br />

Grevenbroicher-Zeitung initiiert und<br />

bisher für Schulen des Rhein-Kreises<br />

angeboten wurde, sind wir als erste<br />

Jugendeinrichtung des Rhein-Kreises<br />

Neuss dazugekommen und „studierten“<br />

über einen Zeitraum von sechs<br />

Wochen täglich die Tageszeitung mit<br />

den Jugendlichen. Das kritische Lesen<br />

und das Hinterfragen – auch von<br />

politischen und wirtschaftlichen Beiträgen<br />

– wurde dabei besonders geübt.<br />

Zudem haben die Jugendlichen<br />

aktiv an der Gestaltung der Tageszeitung<br />

teilgenommen, indem sie relevante<br />

Themen ihrer Jugendkultur<br />

eruierten und diese<br />

schließlich in Form<br />

von Leserbriefen veröffentlichten.<br />

Ganz besonders nah<br />

dran an den „Impuls<br />

der Jugend“ kommen wir mit unseren<br />

Beratungsangeboten „Profil-<br />

PASS-Beratung 5 “ und „Laufbahn-/<br />

Orientierungsberatung 6 “. Im Rahmen<br />

von Einzelberatungen fühlen wir<br />

uns in die Lebenssituation der jungen<br />

Menschen ein und versuchen möglichst<br />

genau deren aktuelle Lebenssituation<br />

zu verstehen. In diesen Beratungsgesprächen<br />

erfahren wir von<br />

dem Leistungsdruck, der die jungen<br />

Menschen oft belastet. Eine fehlende<br />

berufliche Orientierung und gleichzeitig<br />

hohe Anforderungen in Schule<br />

und in der sie erwartenden Arbeitswelt<br />

sind Stressoren, die in ca. 80%<br />

unserer Beratungsgespräche als<br />

sehr anstrengend erlebt werden. Die<br />

jungen Menschen, die in unsere Beratung<br />

kommen, sind oft erschöpft<br />

und überfordert von den Leistungserwartungen,<br />

welche an sie herangetragen<br />

werden. Wir erarbeiten mit ihgend<br />

mit der Reife, der Besinnlichkeit<br />

und dem Weitblick des (höheren) Erwachsenenalters<br />

in Verbindung gebracht.<br />

Die Offenheit dafür, dass man<br />

voneinander lernen kann, spielt bei<br />

diesen Bildungsprozessen eine tragende<br />

Rolle. Jugendliche lernen das<br />

Erfahrungsrepertoire, die Weitsichtigkeit<br />

und das vorausschauende Denken<br />

und Handeln der Erwachsenen<br />

kennen und diese wiederum fühlen<br />

sich an ihre Jugend erinnert, an die<br />

Abenteuerlust, die Neugierde und an<br />

die Begeisterung für Neues. Vorurteile<br />

können abgebaut werden. Respekt,<br />

Akzeptanz und Verständnis für<br />

die jeweiligen und unterschiedlichen<br />

Lebensabschnitte werden (wieder)<br />

erfahrbar.<br />

„Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt,<br />

sie ist ein Geisteszustand“ –<br />

das Besondere an diesem jugendlichen<br />

Geisteszustand war insbesondere<br />

in dem Winter-/Frühjahrsseminar<br />

„Philosophieren mit Jugendlichen“<br />

spürbar. Vier Monate lang haben<br />

wir jeden Mittwoch in einem „philosophischen<br />

Kreis“ Themen aus<br />

den Bereichen „Gesellschaft“, „Kultur“,<br />

„Politik“ und „Wirtschaft“ philosophisch<br />

durchleuchtet. Mit jugendlichem<br />

Enthusiasmus wurden Themen,<br />

wie z. B. Todesstrafe, Kulturrelativismus<br />

oder Evolution nach Darwin<br />

vs. christliche Schöpfungsgeschichte<br />

durchdacht. Es war für uns<br />

Erwachsene eine bereichernde Erfahrung,<br />

die Offenheit und den Ideenreichtum<br />

mitzuerleben, mit der die<br />

„jungen Philosophen“ die verschiedenen<br />

Themen ausgearbeitet und<br />

entwickelt haben. Im Rahmen unseres<br />

Schwerpunktes „Außerschulische<br />

Bildungsarbeit“ wurden im Arbeitsjahr<br />

<strong>2014</strong> neben den gerade<br />

aufgeführten noch diverse andere<br />

Themen in Zusammenarbeit mit Jugendlichen<br />

erschlossen. Beispielsweise<br />

haben wir passend zum Welt-<br />

Aids-Tag mit der Aidsberaterin des<br />

Rhein-Kreises Neuss und Schülern<br />

der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule-Nievenheim<br />

Passanten in der Dormagener<br />

Fußgängerzone über Infektionskrankheiten<br />

und deren Schutzmaßnahmen/Folgen<br />

aufgeklärt. In<br />

nen Strategien, die ihnen helfen, ihren<br />

Stress besser bewältigen zu können.<br />

Dabei ist die Frage nach vorhandenen<br />

Ressourcen in ihrem Umfeld<br />

ebenso wichtig wie die Frage<br />

nach nächsten, für sie sinnvollen<br />

Handlungsschritten für einen erfolgreichen<br />

und stressfreieren Lebensweg.<br />

„Du bist so jung wie deine Zuversicht,<br />

so alt wie deine Zweifel, so<br />

jung wie deine Hoffnung, so alt wie<br />

deine Verzagtheit.“: Trotz aller Anstrengung<br />

und Überforderung erleben<br />

wir unsere Jugendlichen in der<br />

Beratungsarbeit mit einer unerschrockenen<br />

Zuversicht und mit Hoffnung.<br />

Uns begegnen immer wieder junge<br />

Menschen, die aus ihrem Leben etwas<br />

Sinnvolles machen wollen und<br />

durchaus viel vorhaben. Uns begegnen<br />

Menschen, die in einer sich rasant<br />

verändernden und schnelllebigen<br />

Welt heranwachsen, und die<br />

so unsagbar dankbar sind, wenn<br />

man ihnen hilft einen Platz und eine<br />

Aufgabe in dieser Welt zu finden.<br />

Die Jugendlichen berichten von ihrem<br />

Wunsch nach Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben, sie reden mit<br />

strahlenden Augen über ihre Pläne<br />

und Vorhaben, wenn ihnen wirklich<br />

zugehört wird und ihnen die Möglichkeit<br />

gegeben wird, aus ganzem Herzen<br />

zu sprechen. Unsere Jugend will<br />

ihr Leben aktiv gestalten! Sie braucht<br />

nur etwas Vertrauen, Zutrauen und<br />

Motivation, sowie Zeit und Raum für<br />

ihre Emotionen, für die turbulente<br />

Umbruchphase, die in der Zeit der<br />

Pubertät in ihrem Gehirn abläuft, in<br />

denen die Emotionszentren hyperaktiv<br />

reagieren, einer Zeit, in der das<br />

Streben nach Belohnung (z. B. durch<br />

Mutproben, Risikoverhalten) über aller<br />

Vernunft steht. 7<br />

Eine wichtige Hilfestellung, die wir<br />

den Jugendlichen in der RÜBE anbieten,<br />

ist die Vernetzung/Netzwerkarbeit<br />

im Stadtteil Horrem. Vor Ort,<br />

im Quartier, gibt es viele Kooperationspartner<br />

und Institutionen, die<br />

mit der RÜBE in Verbindung stehen<br />

8 . Im Rahmen unseres einwöchigen<br />

Vertiefungsseminars „Junges-<br />

Netzwerk-Horrem“ haben wir die Ju-


Familien- und Jugendhilfe <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

7<br />

gendlichen mit regionalen Arbeitgebern<br />

und einigen unserer sogenannten<br />

„Netzwerkpartner“ in Kontakt<br />

gebracht. Wir diskutierten mit den<br />

Seminarteilnehmerinnen/-teilnehmern<br />

die möglichen Vorteile von sozialen<br />

Netzwerken und vermittelten<br />

ihnen Kompetenzen, die sie für den<br />

Aufbau ihres eigenen Netzwerkes<br />

und für das Nutzen von Synergien<br />

benötigen.<br />

In der RÜBE bieten wir den jungen<br />

Menschen bei der „Gestaltung ihres<br />

Lebensweges“ Tipps und Tricks für<br />

eine individuell-sinnvolle Lebensgestaltung<br />

an. Wir machen dies mit Begeisterung<br />

und mit der Aussicht auf<br />

Erfolg, welcher viel leichter auftreten<br />

kann, wenn die Jugendlichen die<br />

Ressourcen ihres Netzwerkes kennen<br />

und nutzen lernen. Wir bieten ihnen<br />

Perspektiven an, die der Orientierungslosigkeit<br />

und dem Leistungsdruck<br />

entgegenwirken. 9<br />

In der RÜBE betrachten wir „Jugend“<br />

als einen sehr impulsiven, spontanen<br />

und lebendigen Geisteszustand: Er<br />

ist geprägt von starken Emotionen,<br />

Phantasien und mächtigen Gefühlen,<br />

von Offenheit und der ungebrochenen<br />

Fähigkeit sich begeistern zu<br />

können. Es ist ein Geisteszustand,<br />

der seine eigene Dynamik hat und<br />

dem auch wir als Erwachsene immer<br />

noch jede Menge abgewinnen können,<br />

wenn wir uns nur darauf einlassen<br />

und ihn in uns wiederfinden wollen!<br />

Die Abbildung stellt die RÜBE als Bildungshaus dar. Das Fundament bildet die Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />

(OKJA), welche eingebettet ist in die Qualitätskriterien des GUT DRAUF-Prozesses. In der<br />

Offenen Kinder- und Jugendarbeit findet Kontakt über Spiel und Begegnung statt, sie bietet den Raum<br />

für Emotionen und Beziehungen an. Diese Beziehungen sind notwendige Bedingungen für die Schwerpunkte<br />

„Außerschulische Bildungsarbeit“, „Bildungsberatung“ und „Stadtteilarbeit“. Ohne diese Beziehungen<br />

lassen sich (junge) Menschen nicht für Themen, für Veränderungs- oder Bildungsprozesse begeistern.<br />

BILDUNG/VONEINANDER-LERNEN-WOLLEN sind die tragenden Ziele unserer Arbeit!<br />

Fußnoten<br />

1<br />

40-50 Besucher/Tag, ca.75% mit Migrationshintergrund,<br />

ca. 70% zwischen 14-18 Jahren,<br />

ca.75% Jungen<br />

2<br />

Jeden Donnerstagnachmittag findet in der<br />

Knechtstedenerstr. 18 in Dormagen-Horrem das<br />

„Mädchen Café“ statt, welches für ca. 15-20<br />

Mädchen zwischen 6-14 Jahren einen Ort nur<br />

für Mädchen anbietet.<br />

3<br />

Das „World Café“ ist eine Workshop- und Konferenzmethode,<br />

die sowohl für Teams und Kleinoder<br />

Großgruppen angewendet wird. Durch das<br />

mehrmalige Wechseln in andere Arbeitsgruppen<br />

erfahren die Teilnehmer die Vielfalt unterschiedlicher<br />

Sichtweisen. Im Jahre <strong>2014</strong> fand in<br />

der RÜBE zum dritten Mal das „World Café“ zum<br />

Thema „Meine Stimme“ statt. Es ging um Demokratieverständnis,<br />

Kommunalwahl, etc.<br />

4<br />

„Einfach besser“ ist ein einwöchiges Seminarangebot,<br />

das seit 2009 immer in den Herbstferien<br />

für ca. 20 Jugendliche angeboten wird.<br />

Es geht vor allem um das Erlernen von sogenannten<br />

Lebenskompetenzen/beruflichen Kompetenzen.<br />

5<br />

ProfilPASS-Beratung: Wir haben 113 Jugendliche<br />

(ab 14 Jahren) durch den Beratungsprozess<br />

begleitet, pro Jugendlichem wurden mindestens<br />

5 Beratungsstunden in einem Zeitraum von ca. 5<br />

Wochen vergeben. Die ProfilPASS-Beratung ist<br />

ein ressourcenorientierter Ansatz, bei dem ausschließlich<br />

Stärken, Kompetenzen und Ressourcen<br />

aufgedeckt werden. Anfang 2012 haben wir<br />

in der RÜBE mit der ProfilPASS-Beratung begonnen.<br />

6<br />

Laufbahn –und Orientierungsberatung: 27<br />

Jugendliche (ab 18 Jahren), die sich in „Umbruchphasen“<br />

bzw. „Abbruchphasen“ befanden<br />

(z. B. Schulabbruch bzw. -wechsel, Ausbildungsabbruch<br />

bzw. -wechsel, Studienabbruch<br />

bzw. -wechsel, etc.), haben wir in einem intensiven<br />

Beratungsprozess durch diese „Entscheidungsphasen“<br />

begleitet.<br />

7<br />

„Der Nucleus accumbens im Zentrum des Gehirns,<br />

der für die Bewertung von Sinneseindrücken<br />

zuständig ist und Lernprozesse positiv verstärkt,<br />

braucht bei Teenagern weitaus stärkere<br />

Reize, um das gleiche Gefühl von Befriedigung<br />

auszulösen, das ein Erwachsener spürt. Die Jugendlichen<br />

sind daher weitaus mehr darauf aus,<br />

neue und aufregende Eindrücke zu sammeln.<br />

Mit dem Verlangen nach Neuem steigt die Bereitschaft,<br />

Risiken einzugehen. Man könnte meinen,<br />

dass Jungen und Mädchen in diesem Alter<br />

nicht nachdenken. Tatsächlich aber nehmen sie<br />

die Gefahr wahr – sie beurteilen sie jedoch anders.“<br />

(Geo Wissen – Wie Erziehung gelingt, Nr.<br />

54, S. 157 )<br />

8<br />

Kooperations-/Netzwerkpartner: u. a. Berufsbildungszentrum<br />

Dormagen (BBZ), Bildungszentrum<br />

der Kreishandwerkerschaft (BZNR),<br />

Kindertagesstätte „Rappelkiste“, ca. 10 Grundund<br />

weiterführende Schulen des Stadtgebietes,<br />

St.Hubertus-Schützenbruderschaft-Horrem,<br />

Dormagener Tafel e. V., Kochfreunde aus Zons,<br />

Wohnpark-Interessen-Gemeinschaft e. V. aus<br />

Horrem (W.I.G. e. V.), Zusammenarbeit mit der<br />

FreiwilligenAgentur Dormagen: Kooperation mit<br />

über 50 Ehrenamtlichen im Arbeitsjahr <strong>2014</strong>.


8<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Familien- und Jugendhilfe<br />

Allgemeine Soziale<br />

Beratung in<br />

Grevenbroich<br />

Constanze<br />

Studeny<br />

Soziale<br />

Beratung<br />

Ziel der Allgemeinen Sozialen Beratung<br />

ist es, den Menschen in Grevenbroich<br />

ein sehr einfach zugängliches<br />

Angebot der Beratung und Begleitung<br />

und der Hilfe und Unterstützung<br />

zu unterbreiten.<br />

Die Beratung orientiert sich an Lösungen<br />

für vielfältige Problemlagen<br />

und ist oft erste Anlaufstelle für Menschen<br />

mit wirtschaftlichen, familiären,<br />

persönlichen und sozialen Problemen.<br />

Sie versteht sich als originäre<br />

Sozialarbeit im diakonischen<br />

Sinne und bietet das gesamte Spektrum<br />

unterschiedlicher Hilfen, das<br />

in unserem Diakonischen Werk vorhanden<br />

ist, im Sinne eines ganzheitlichen<br />

Beratungsansatzes an.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> suchten insgesamt 36<br />

Menschen (21 Frauen und 15 Männer)<br />

die allgemeine soziale Beratung<br />

des Diakonischen Werkes im Rhein-<br />

Kreis Neuss auf. Die Altersspanne<br />

der Klienten lag zwischen 18 und 84<br />

Jahren.<br />

Der größte Teil der Klienten bezog<br />

Leistungen nach SGB II (Arbeitslosengeld),<br />

eine Klientin bezog Rente<br />

und zwei Klienten fanden im Beratungsjahr<br />

eine volle Arbeitsstelle.<br />

Fast ein Drittel der insgesamt 213<br />

Klientenkontakte waren Kurzkontakte,<br />

bei denen die Ratsuchenden<br />

Fragen hatten zu Leistungsansprüchen<br />

(z.B. ALG II, Wohngeld, u. a.)<br />

oder Hilfe beim Ausfüllen eines Antrags<br />

benötigten. Zudem ging es<br />

häufig um eine Klärung mit dem Jobcenter<br />

und anderen Behörden oder<br />

um die Vermittlung an andere Fachdienste<br />

und Beratungsstellen, Schulen<br />

oder Selbsthilfegruppen.<br />

Auffallend war auch die Zunahme an<br />

ratsuchenden Asylbewerbern, die an<br />

den Integrations- und Migrationsfachdienst<br />

der Caritas weiter vermittelt<br />

werden konnten.<br />

Viele Klienten nutzten ebenso die<br />

Möglichkeit an unserem „Klientencomputer“,<br />

der im Mehrzweckraum<br />

den Besuchern zur Verfügung steht,<br />

nach Arbeitsstellen oder einer Wohnung<br />

zu suchen oder Bewerbungen<br />

zu schreiben.<br />

So konnte ein 43-jähriger Klient dabei<br />

unterstützt werden, fehlende Unterlagen,<br />

bzw. Zeugnisse zu einer<br />

Bewerbungsmappe zusammenzustellen.<br />

Er hat schließlich über eine<br />

Zeitarbeitsfirma eine Arbeitsstelle gefunden.<br />

Der größte Teil der Klienten suchte<br />

die Beratungsstelle im Jahresverlauf<br />

immer wieder auf. Sie kamen mit<br />

vielfältigen Problemen, die zunächst<br />

eine Strukturierung benötigten und<br />

anschließend eine intensivere Begleitung<br />

und Unterstützung bei den<br />

nächsten Schritten.<br />

Folgende Situationen sind beispielhaft<br />

für die Beratung im vergangenen<br />

Jahr:<br />

• Ein alleinerziehender Vater, dem<br />

mit seinen drei Kindern und einer<br />

eigenen Erkrankung, seine finanzielle<br />

und die alltägliche Lebenssituation<br />

über den Kopf wuchs, bat um<br />

Hilfe. Kurzfristig konnte dem Klienten<br />

mit einem Lebensmittelgutschein<br />

geholfen werden; in einem<br />

weiteren Schritt wurden seine aktuellen<br />

Ansprüche bei der Krankenkasse<br />

angemeldet und erfolgreich<br />

durchgesetzt. In mehreren<br />

folgenden Terminen wurden gemeinsam<br />

Papiere sortiert, fehlende<br />

Unterlagen besorgt und weitere<br />

dringliche Anträge und Briefe bearbeitet.<br />

Die Vermittlung zwischen<br />

dem Klienten und den Institutionen<br />

war wesentlicher Bestandteil der<br />

Beratung.<br />

• Eine junge 18-Jährige bat um Unterstützung<br />

und Begleitung bei der<br />

Wohnungssuche und der Bewerbung<br />

um einen Schulplatz. Die<br />

Wohnungssuche gestaltete sich<br />

aufgrund des Alters der Klientin<br />

problematisch, weil Kinder bis zum<br />

25. Lebensjahr ein grundsätzliches<br />

Wohn- und Unterhaltsrecht bei ihren<br />

Eltern haben. Es ist durch die<br />

Vermittlung unserer Beratung gelungen,<br />

die junge Frau zu „verselbstständigen“.<br />

• Ein 19-jähriger junger Mann, der<br />

gerade erst in seine eigene Wohnung<br />

eingezogen ist, suchte im<br />

Laufe des Jahres immer wieder<br />

die Allgemeine Soziale Beratung<br />

auf, wenn es Mahnungen vom Vermieter<br />

oder Stromversorger gab<br />

und er sich überfordert fühlte.<br />

Nach der Vermittlung und Klärung<br />

der Forderungen, wurde mit ihm<br />

gemeinsam ein Einnahmen- und<br />

Ausgabenplan erarbeitet, so dass<br />

er einen besseren Überblick über<br />

seine monatlichen Kosten erhielt<br />

und so langfristig eigenverantwortlich<br />

mit seinen finanziellen Mitteln<br />

klar kommen kann.<br />

• Eine junge Mutter bat um Unterstützung<br />

bei der Klärung des Besuchsrechts<br />

mit dem Vater des<br />

Kindes. Gemeinsam mit dem Jugendamt<br />

konnte hier eine gute Lösung<br />

gefunden werden.<br />

Neben dieser oft sehr aktiven Hilfestellung<br />

bei der Bewältigung von unterschiedlichen<br />

Alltagsproblemen,<br />

war es wichtig und entlastend, dem<br />

Klienten aufmerksam zuzuhören und<br />

ihn zu ermutigen, Schritt für Schritt<br />

seine Probleme anzugehen und damit<br />

seine Lebenssituation zu verbessern.


Familien- und Jugendhilfe <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

9<br />

Wohngebietsbetreuung<br />

„Miteinander-<br />

Füreinander“<br />

Das seit 2006 bestehende gemeinsame<br />

Projekt vom Diakonischen<br />

Werk und dem Bauverein Grevenbroich<br />

beinhaltet ein Betreuungsund<br />

Beratungsangebot für die Mieter<br />

von Wohnungen des Bauvereins.<br />

Es soll dazu dienen, die Gemeinschaft<br />

zu fördern und im Einzelfall zu<br />

beraten.<br />

Im vergangenen Jahr konnten 24<br />

Mietparteien in 121 Kontakten beraten<br />

werden. In circa der Hälfte der<br />

Fälle ging es um die Vermittlung und<br />

Klärung von Nachbarschaftsstreitigkeiten.<br />

In fast allen Fällen konnte mit<br />

Unterstützung der Beratung eine einvernehmliche<br />

Lösung gefunden werden.<br />

In der Einzelfallberatung ging es um<br />

finanzielle Probleme, Vermittlung von<br />

Hilfen bei Krankheit, Klärung von<br />

schwierigen Lebenssituationen und<br />

Unterstützung bei Bewerbungen.<br />

In den neu errichteten Wohnquartieren<br />

des Bauvereins gibt es einen Gemeinschafts-<br />

oder Versammlungsraum.<br />

Auf der Arndstraße 10-14 ist<br />

im vergangenen Jahr dieser Raum<br />

dreimal für ein Mietercafé genutzt<br />

worden. Die Cafébesucher hatten die<br />

Idee, einen Frauenabend zu organisieren<br />

und besonders die ausländischen<br />

Frauen anzusprechen, damit<br />

die Gemeinschaft in den einzelnen<br />

Häusern noch besser gelingt. Leider<br />

haben am ersten Treffen nur wenige<br />

Frauen teilgenommen. Es ist aber<br />

geplant, im Jahr 2015 diese Idee<br />

nochmal zu aufzugreifen.<br />

Einmal jährlich lädt der Bauverein alle<br />

Mieter zu einem Ausflug ein. Ende<br />

Juni ging es zum Freizeitpark „Toverland“<br />

in der Nähe von Venlo in den<br />

Niederlanden. Gegen einen geringen<br />

Teilnahmebetrag konnten die Mieter<br />

einen vergnüglichen und abwechslungsreichen<br />

Tag erleben, sich bes-<br />

ser kennenlernen und neue Kontakte<br />

knüpfen.<br />

Nach der Fertigstellung des Quartiers<br />

„Am Flutgraben“ hat der Bauverein<br />

im Juli <strong>2014</strong> vor Ort ein Mieterfest<br />

organisiert. Sehr viele Bewohner<br />

nahmen bei schönem Wetter die Gelegenheit<br />

zu einem netten Plausch<br />

wahr, um die neuen Nachbarn kennenzulernen<br />

und bei leckeren Grillwürstchen<br />

und Bier vom Fass einen<br />

sehr schönen Tag zu verbringen.<br />

Karl-Herriger-Stiftung<br />

Eine weitere Möglichkeit, Familien<br />

und ältere Menschen zu unterstützen,<br />

bietet die Karl-Herriger-Stiftung.<br />

Diese Stiftung gibt in jedem<br />

Jahr Überschüsse aus Pachterträgen<br />

an „Bedürftige“ weiter. Der Stifter<br />

war ein angesehener Gutsherr<br />

aus Barrenstein, der testamentarisch<br />

verfügte, dass nach seinem Tode<br />

sein Vermögen in eine Stiftung eingebracht<br />

wird, damit „Gutes bewirkt“<br />

werden kann. In der Regel wird mit<br />

diesem Geld Familien, die am Existenzminimum<br />

leben, kurzfristig geholfen.<br />

<strong>2014</strong> wurde 79-mal an Personen<br />

oder Familien Beträge zwischen 20,-<br />

€ und 150,-€ ausgezahlt.<br />

FreiwilligenAgentur<br />

Dormagen<br />

Dagmar<br />

Drossart<br />

Freiwilligen-<br />

Agentur<br />

In <strong>2014</strong> waren insbesondere die Initiative<br />

Helfende Hände und der Tag<br />

des Ehrenamtes für die Freiwilligen-<br />

Agentur Dormagen Herausforderungen,<br />

die erfolgreich auf den Weg<br />

gebracht werden konnten. Zudem<br />

wurde zum 7. Mal das Projekt Dormagener<br />

Schulranzen mit einem<br />

neuen Rekord von 50 gepackten<br />

Ranzen durchgeführt. Als ebenso<br />

beständige Aktivitäten ist das Engagement<br />

zu nennen, welches Ehrenamtliche<br />

der Wohnpark-Interessengemeinschaft,<br />

der Kochgruppe Zons<br />

und vieler anderer in Aktionen der<br />

Kinder- und Jugendeinrichtung „Rübe“<br />

einbringen. Die Stadtranderholung,<br />

das Worldcafé und Aktionen<br />

unter dem Stichwort „Miteinander<br />

der Generationen“ erhalten durch die<br />

Beteiligung der Ehrenamtlichen aus<br />

mehreren Generationen ein besonderes<br />

vielseitiges und vielschichtiges<br />

Erleben. Dies gilt ebenso für den<br />

Weihnachtsabend für Alleinlebende,<br />

der wieder von einem ehrenamtlichen<br />

Team gestaltet wurde.<br />

Statistik<br />

Mögen auch Vereine beklagen, dass<br />

sich nur schwer Nachfolger und Aktive<br />

finden, für den Dienst am Mitmenschen<br />

ist das Interesse ungebrochen.<br />

In <strong>2014</strong> ließen sich in der<br />

Agentur 102 Menschen, davon 65<br />

Frauen und 37 Männer, informieren<br />

und beraten.<br />

Allein 40 Menschen wurden in die Initiative<br />

Helfende Hände vermittelt.<br />

37 Ehrenamtliche waren im Kinderund<br />

Jugendbereich, 14 am Weihnachtsabend<br />

für Alleinlebende und 6<br />

im Schulranzenprojekt tätig. Auch in<br />

den Bereichen Seniorenarbeit, Umwelt<br />

und Kultur konnten Arbeitsfelder<br />

besetzt werden. 19 Ehrenamtliche<br />

stellten ihre Talente und Fertigkeiten<br />

in mehreren Projekten im Laufe des<br />

Jahres zur Verfügung. Auch das Interesse<br />

an Aufgaben, verbunden mit<br />

dem Zuzug von Flüchtlingen, wurde<br />

von Ehrenamtlichen signalisiert. Wie<br />

die Arbeit strukturiert ist und die Ehrenamtlichen<br />

von der Stadt Dormagen<br />

begleitet werden, wird in 2015<br />

zu ermitteln sein.<br />

Überwiegend sind es Menschen aus<br />

Dormagen, die sich vorstellen, aber<br />

auch aus dem Umfeld Erftkreis, Worringen<br />

und dem südlichen Stadtrand<br />

von Neuss melden sich am Ehren-


10<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Familien- und Jugendhilfe<br />

Dormagener Schulranzen<br />

Zum 7. Mal packte das ehrenamtliche<br />

Team der FreiwilligenAgentur<br />

für Kinder mit Bedarf Ranzen,<br />

vorwiegend mit Materialien für den<br />

Schulanfang. In <strong>2014</strong> waren es 50<br />

Ranzen, die allesamt mit Inhalt vergeben<br />

wurden. Einige der Ranzen<br />

wurden von Schulen für Flüchtlingsamt<br />

Interessierte und werden für Dormagen<br />

aktiv. Über die Hälfte der Ehrenamtlichen<br />

sind Rentner oder Menschen<br />

im Vorruhestand. Zur Freude<br />

des Teams interessierten sich auch<br />

Schüler und jüngere Personen für ein<br />

Ehrenamt. Sie möchten etwas Gutes<br />

für sich und andere tun, suchen einen<br />

Ausgleich zum sonstigen Alltag,<br />

eine sinnvolle Freizeitgestaltung,<br />

Kontakt zu Menschen und möchten<br />

sich ins Gemeinwohl einbringen, eine<br />

Motivation, die auch ältere Menschen<br />

bewegt.<br />

Helfende Hände Dormagen<br />

Eine gute Idee, die mit der Initiative<br />

Helfende Hände aus Köln nach Dormagen<br />

importiert wurde. So empfanden<br />

dies die 40 Ehrenamtlichen, die<br />

sich bereits seit September <strong>2014</strong> im<br />

Projekt engagieren.<br />

Sie helfen Jung und Alt dann, wenn<br />

Not am Mann ist und sonst niemand<br />

helfen kann. Zum Beispiel, wenn jemand<br />

aus dem Krankenhaus kommt<br />

und der Kühlschrank leer ist mit<br />

einem Einkauf; wenn Vater oder Mutter<br />

mit einem Kind zum Arzt müssen<br />

mit der Aufsicht über die anderen<br />

Kinder; wenn der Patient nach<br />

der Augenuntersuchung blind wie<br />

ein Maulwurf ist mit dem Begleiten<br />

zur Wohnung; wenn die Glühbirne<br />

zum Kelleraufgang kaputt ist; mit<br />

dem Auswechseln. Ein Ruf zu 02133/<br />

257919 Helfende Hände Dormagen<br />

- und eine unbürokratische Hilfe wird<br />

möglich gemacht. Durch die Helfer<br />

und Helferinnen werden allerdings<br />

keine handwerklichen Aufgaben<br />

übernommen, die einen Profi erfordern,<br />

ebenso kann nicht auf einfache<br />

Weise das Taxigeld gespart oder sich<br />

eine kostenlose Einkaufshilfe auf<br />

Dauer beschafft werden. Der Einsatz<br />

soll einmalig sein oder mindestens<br />

zeitlich überschaubar begrenzt.<br />

Das Projekt findet in Kooperation<br />

mit den Helfern und Helferinnen, der<br />

Stadt Dormagen, dem Caritas Verband<br />

und der Diakonie, die auch Träger<br />

der Initiative ist, statt.<br />

Die Grundlagen und das Konzept<br />

wurden nach dem Kölner Vorbild von<br />

der Leiterin der FreiwilligenAgentur<br />

erarbeitet. Informationen und Beratung<br />

erhalten Sie bei der FreiwilligenAgentur<br />

Dormagen unter 02133/<br />

539220 und unter<br />

http://www.helfende-haende-dormagen.de/<br />

Tag des Ehrenamtes<br />

Es war ein toller Abend am 12. Dezember<br />

<strong>2014</strong> in der TSV Halle, dies<br />

ist das Resümee der Gäste und Initiatoren<br />

über den Dankeschön-Abend,<br />

der in Kooperation mit dem Chempark<br />

Dormagen, der Stadt Dormagen<br />

und der FreiwilligenAgentur Dormagen<br />

für die Ehrenamtlichen, die sich<br />

in und für die Stadt Dormagen engagieren,<br />

organisiert wurde. Den rund<br />

700 Gästen konnte durch den<br />

Einsatz engagierter Hauptamtlicher<br />

und durch großzügiges Sponsoring<br />

ein buntes Programm geboten werden,<br />

welches mit der Einladung zum<br />

Handballspiel des TSV Bayer Dormagen<br />

am darauffolgenden Samstag<br />

einen schönen Abschluss durch den<br />

Heimsieg der Mannschaft fand.<br />

Die Initiatoren sind überzeugt, damit<br />

einen guten Weg beschritten zu<br />

haben, um dem Anspruch an einem<br />

Dankeschön für das Ehrenamt gerecht<br />

zu werden. Die Planungen für<br />

eine weitere Dankesveranstaltung<br />

sind für 2015 in Vorbereitung.<br />

kinder erbeten. Dank vieler und großzügiger<br />

Spenden wird es auch in<br />

2015 eine Ausgabe von geplanten 60<br />

Ranzen geben.<br />

Dies ist ein guter Anlass an dieser<br />

Stelle das ehrenamtliche Team der<br />

FreiwilligenAgentur Dormagen vorzustellen.<br />

Im Projekt Dormagener<br />

Schulranzen engagieren sich Rosemarie<br />

Albrecht, sie ist auch für Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Sponsoring, und<br />

den Weihnachtsabend zuständig,<br />

Bärbel Jansen, begleitet zudem die<br />

Initiative „Dormagen liest vor“, Uschi<br />

Magoley, ist auch beim Weihnachtsabend<br />

aktiv und Ingrid Scharf, die zusätzlich<br />

in der Vermittlungsarbeit tätig<br />

ist. Heike Sander erfasst die Daten,<br />

insbesondere der Helfenden Hände<br />

und Dieter Eggert ist der Datenprogramm-Verantwortliche,<br />

der dafür<br />

sorgt, dass statistische Daten ausgewertet<br />

und aktuelle Listen, zum Beispiel<br />

für Einladungen, zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Kindertageseinrichtung<br />

in Korschenbroich<br />

Wiltrud Winzen<br />

Fachbereichsbetreuung<br />

Seit dem 01. August <strong>2014</strong> ist das Diakonische<br />

Werk Träger einer Kindertageseinrichtung.<br />

Um die Trägervielfalt<br />

zu erweitern, suchte die Stadt<br />

Korschenbroich 2013 einen neuen<br />

Träger für ihre Tageseinrichtung in<br />

der Pestalozzistraße in Kleinenbro-


Familien- und Jugendhilfe <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

11<br />

ich. Da die Einrichtung in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zu unserer Senioreneinrichtung<br />

Haus Tabita liegt<br />

und schon seit 10 Jahren ein reger<br />

Besuchskontakt zwischen den Kindern<br />

in der Pestalozzistraße und den<br />

Senioren von Haus Tabita besteht,<br />

war die Entscheidung zur Übernahme<br />

der Trägerschaft nicht schwer.<br />

Bei der Kindertageseinrichtung Pestalozzistraße<br />

handelt es sich um eine<br />

dreigruppige Einrichtung an zwei<br />

Standorten. Ursprünglich war der<br />

Kindergarten in einem Gebäude neben<br />

der Feuerwehr in der Hochstraße<br />

angesiedelt. Nachdem die Hortgruppe<br />

der Grundschule an der Pestalozzistraße<br />

geschlossen wurde,<br />

konnten die Räume zu einer zweigruppigen<br />

Kindertageseinrichtung<br />

umgebaut werden, so dass die Kinder<br />

im Sommer 2013 von der Hochstraße<br />

in die Pestalozzistraße umgezogen<br />

sind. Hier war nun Raum für<br />

eine altersgemischte Gruppe mit 20<br />

Kindern, davon 6 Kinder unter drei<br />

Jahren, und einer Kindergartengruppe<br />

mit 25 Kindern. Der Bedarf an<br />

Kindergartenplätzen stellte jedoch<br />

zusätzliche Anforderungen, so dass<br />

die Räume in der Hochstraße auch<br />

weiterhin durch eine Gruppe von 25<br />

Kindern genutzt wurde.<br />

Am 17.10.2013 konnte der Bürgermeister<br />

der Stadt Korschenbroich<br />

den Eltern der Kindertageseinrichtung<br />

die Diakonie als neuen Träger<br />

vorstellen und am 26.11.2013 hat der<br />

Rat der Stadt den Beschluss gefasst,<br />

das Diakonische Werk als neuen Träger<br />

einzusetzen. Das Personal der<br />

Einrichtung konnte sich entscheiden,<br />

ob sie den Trägerwechsel mitmachen<br />

oder weithin bei der Stadt Korschenbroich<br />

angestellt sein wollten.<br />

Bis auf eine Mitarbeiterin hat sich das<br />

gesamte Team für die Diakonie entschieden.<br />

Damit war eine große Sorge der Eltern,<br />

nämlich dass durch den Trägerwechsel<br />

das Erzieherinnenteam auseinanderbrechen<br />

könnte, aus der<br />

Welt geschafft. Das bewährte Konzept<br />

der städtischen Einrichtung haben<br />

wir selbstverständlich auch übernommen<br />

und im Rückblick betrachtet<br />

war das kein Fehler.<br />

Nach der Ratsentscheidung haben<br />

sich Mitarbeiterinnen der Abteilung<br />

Soziale Dienste ans Werk gemacht.<br />

Schulungen wurden besucht, viele<br />

Gespräche mit der Kindergartenabteilung<br />

der Stadt Korschenbroich und<br />

dem Kreisjugendamt geführt, Dienstleister<br />

über den Trägerwechsel informiert,<br />

neue Verträge vorbereitet und<br />

vieles mehr. Eine besondere Herausforderung<br />

war die Einarbeitung in das<br />

Kinderbildungsgesetz (Kibiz), insbesondere<br />

weil in dieser Zeit an einer<br />

Reform des Kibiz gearbeitet wurde.<br />

Das hatte jedoch den Vorteil, dass die<br />

alte Gesetzgebung in Kurzform der<br />

neuen gegenübergestellt wurde und<br />

wir damit einen guten Überblick bekamen.<br />

Das Kinderbildungsgesetz ist<br />

ein Gesetz des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, das die Struktur und Finanzierung<br />

der Tageseinrichtungen<br />

für Kinder gestaltet. Damit ist es das<br />

Standardwerk, welches das Betreiben<br />

einer Kindertageseinrichtung in<br />

fast allen Belangen beschreibt und<br />

so die Grundlage der Finanzierung<br />

bildet.<br />

An dieser Stelle gilt ein besonderer<br />

Dank den Mitarbeitenden der Diakonie,<br />

die sich unermüdlich in die neue<br />

Materie eingearbeitet haben und<br />

nicht zuletzt ein Dank an das Kindergartenteam,<br />

das den Mut hatte, mit<br />

der Diakonie einen Neuanfang zu<br />

wagen.<br />

Schon bevor mit dem Beginn des<br />

Kindergartenjahres am 01. August<br />

<strong>2014</strong> der Trägerwechsel vollzogen<br />

wurde, zeichnete sich ab, dass in der<br />

Hochstraße noch eine vierte Gruppe<br />

erforderlich sein würde. Kurzfristig<br />

wurden die Räume in der oberen<br />

Etage in der Hochstraße wieder<br />

hergerichtet und mit neuen Möbeln<br />

ausgestattet, so dass wir im August<br />

mit vier Gruppen an den Start gehen<br />

konnten.<br />

Der Neubau<br />

„Im Holzkamp“<br />

Korschenbroich ist eine Gemeinde<br />

mit mehreren Neubaugebieten. Das<br />

Gebiet um unser Haus Tabita ist inzwischen<br />

bebaut, und es ziehen junge<br />

Familien mit kleinen Kindern ein,<br />

die einen Kindergartenplatz benötigen.<br />

Neben dem Haus Tabita entsteht<br />

deshalb zurzeit ein Kindergartenneubau<br />

für zwei Gruppen in Trägerschaft<br />

der Diakonie.<br />

Der erste Spatenstich fand am 22.<br />

Oktober <strong>2014</strong> unter Mitwirkung der<br />

Eltern und Kinder der beiden Gruppen<br />

von der Hochstraße statt, die ab<br />

Sommer 2015 den Neubau beziehen<br />

werden. Am 10.02.2015 konnte das<br />

Richtfest gefeiert werden.


12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Psychiatrische Hilfen<br />

fachlich<br />

professionell<br />

intensiv<br />

2<br />

Psychiatrische<br />

Hilfen<br />

Das Sozialpsychiatrische Zentrum<br />

(SPZ) Dormagen/Grevenbroich unterstützt<br />

im südlichen Rhein-Kreis<br />

Neuss seit mehr als 20 Jahren psychisch<br />

erkrankte Menschen und deren<br />

Familien.<br />

Zum SPZ gehören die Beratungsstelle<br />

in Dormagen, Knechstedener<br />

Str. 20 und das offene Beratungsangebot<br />

„Ausweg“ in Grevenbroich,<br />

Wilhelmitenstr. 10. In Dormagen<br />

kann eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Aktivitäten für psychisch Kranke<br />

und deren Angehörige angeboten<br />

werden, weil dort zwei Fachkräfte<br />

und die entsprechenden Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

In Grevenbroich wird einmal wöchentlich<br />

eine offene Sprechstunde<br />

angeboten, die von einer Mitarbeiterin<br />

aus dem Ambulant Betreuten<br />

Wohnen abgedeckt wird.<br />

Ein weiteres SPZ-Angebot ist die<br />

„Psychosoziale Beratung“ die an beiden<br />

Standorten durchgeführt wird.<br />

Ambulant Betreutes Wohnen für<br />

Menschen mit psychischer Behinderung,<br />

die in ihrer eigenen Wohnung<br />

betreut werden, wird sowohl in Grevenbroich<br />

als auch in Dormagen angeboten.<br />

Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

in Dormagen<br />

Karl-Heinz Groß<br />

Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

SPZ Dormagen<br />

Etwa 100 Besucher nutzten die Angebote<br />

in der Kontaktstelle im Berichtszeitraum<br />

mehr oder weniger regelmäßig.<br />

In 250 Beratungsgesprächen<br />

wurde versucht, zur Klärung<br />

von Krisen beizutragen.<br />

Sind intensivere und regelmäßige<br />

Kontakte erforderlich, kann darüber<br />

hinaus das Ambulant Betreute Wohnen<br />

(ABW) in der eigenen Wohnung<br />

helfen, das alltägliche Leben zu meistern.<br />

Auch diese Unterstützung wird<br />

von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

des SPZ in Dormagen und Grevenbroich<br />

angeboten.<br />

Der Landschaftsverband Rheinland<br />

bezuschusst die Arbeit der Kontaktund<br />

Beratungsstelle und ermöglicht<br />

so ein beständiges Engagement in<br />

der Gemeindepsychiatrie.<br />

Psychische Erkrankungen bringen<br />

die betroffenen Menschen häufig aus<br />

dem Gleichgewicht. Das Leben gerät<br />

aus den Fugen, viele vertraute Maßstäbe<br />

sind verrückt, die Welt wird<br />

nicht wiedererkannt. Dem Vertrauten<br />

ist nicht mehr zu trauen oder es hat<br />

nicht mehr den bekannten Wert. Seit<br />

langem verlässliche und oft liebgewordene<br />

Gewohnheiten verschwinden<br />

aus dem Alltag. Die Angehörigen<br />

und Freunde reagieren häufig<br />

mit Sorge, Angst und Hilflosigkeit,<br />

verschwinden aber auch nicht selten<br />

aus der Nähe, weil sie die Situation<br />

nicht gut aushalten können.<br />

Die Kranken wissen nicht, was mit<br />

ihnen geschehen ist. Sie befinden<br />

sich in Lebensumständen, mit denen<br />

sie kaum umgehen können und<br />

wenn, dann nur furchtbar umständlich.<br />

Die Zeit steht still und was früher<br />

so leicht von der Hand ging wird zur<br />

Sisyphosaufgabe.<br />

Die Lebenskrise ist plötzlich da. Die<br />

Tage und die normalen Abläufe haben<br />

ihren Sinn verloren. Nun wird<br />

es Zeit, Hilfe und Unterstützung einzufordern.<br />

Die Angehörigen und<br />

Freunde sind am stärksten und unmittelbarsten<br />

von der psychischen<br />

Erkrankung eines ihnen nahestehenden<br />

Menschen betroffen. Hier den<br />

neuen Beziehungssituationen liebevoll<br />

und zugeneigt standzuhalten, ist<br />

oft eine große Herausforderung für<br />

die ganze Familie und Freunde. Der<br />

Mensch in der Krise oder/und Angehörige<br />

und Freunde können Hilfe und<br />

Informationen in der Kontakt- und<br />

Beratungsstelle finden.<br />

Lebensübergänge und Lebenskrisen,<br />

welcher Art auch immer, führen nicht<br />

selten zu handfesten psychischen<br />

Erkrankungen. Hierbei und bei der<br />

Krankheitsbewältigung finden psychisch<br />

Kranke, deren Familien und<br />

Freunde Antworten in unserem SPZ.<br />

Im SPZ gibt es seit Anfang <strong>2014</strong> die<br />

Möglichkeit, sich zwei Mal in der Woche<br />

mit Gleichgewicht und Harmonie<br />

von Körper und Seele zu beschäftigen.<br />

Die Übungen aus dem QiGong<br />

/Tai Chi überraschen immer wieder<br />

durch ihre Einfachheit und gute Wirkung.<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

jeden Alters finden wieder näher<br />

zu sich selbst und anderen. Unser<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter Ralf Knabe<br />

beschäftigt sich seit vielen Jahren<br />

mit Tai Chi und Qigong, ist entsprechend<br />

geschult und versiert. So kann<br />

sich jeder bei uns im SPZ mit seiner<br />

Anleitung mittwochs und freitags auf<br />

die Suche machen, - auf die Suche<br />

nach mehr Gleichgewicht und Gelassenheit.


Psychiatrische Hilfen <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

13<br />

Und je mehr wir davon haben, umso<br />

leichter gelingt es uns, die Wirklichkeiten<br />

in uns und um uns herum zu<br />

erkennen. Wissen wir erst um unsere<br />

eigene Natur, dann wissen wir auch,<br />

wer wir werden können. Wir können<br />

nur das werden, was wir sind.<br />

Wer auch immer mit psychischen Erkrankungen,<br />

wie Depressionen, Psychosen,<br />

Angststörungen etc. zu tun<br />

hat, hat mehr Fragen als Antworten<br />

und ist auf der Suche nach mehr Gesundheit.<br />

Ausweg<br />

in Grevenbroich<br />

Karin Rolfes<br />

Ausweg in<br />

Grevenbroich<br />

Seit Mitte <strong>2014</strong> bietet das Diakonische<br />

Werk einmal wöchentlich in<br />

Grevenbroich eine offene Beratung<br />

für Menschen mit seelischen Belastungen<br />

an. Dieses Angebot richtet<br />

sich an alle Bürger aus Grevenbroich,<br />

die sich in einer seelischen Notlage<br />

befinden, die nach Wegen aus<br />

einem seelischen Tief suchen, die<br />

während einer psychiatrischen Behandlung/Therapie<br />

nicht weiter wissen,<br />

die nach Orientierung durch den<br />

Angebotsdschungel suchen, die Angehörigen<br />

und Freunden bei einem<br />

seelischen Problem helfen möchten.<br />

Die Beratung kann anonym sein, findet<br />

in einem geschützten Rahmen<br />

statt und die Fachkraft unterliegt der<br />

Schweigepflicht.<br />

Durch Gespräche und lösungsorientierte<br />

Beratung suchen wir passgenaue<br />

Hilfen und geben einen<br />

Überblick über Fachärzte, Therapeuten,<br />

Selbsthilfegruppen, Wohnformen,<br />

andere Beratungsdienste<br />

und Ambulante Begleitungen.<br />

In <strong>2014</strong> wurde die Beratung von 31<br />

Grevenbroicher Bürgern in Anspruch<br />

genommen.<br />

Psychosoziale<br />

Beratung<br />

Margert Lahey<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung<br />

Die Psychosoziale Beratung wird in<br />

enger Kooperation mit dem Jobcenter<br />

des Rhein-Kreis Neuss durchgeführt.<br />

Sie bearbeitet fallbezogen<br />

die Behebung oder Milderung sozialer<br />

Probleme, die als Vermittlungshemmnis<br />

in den Arbeitsmarkt identifiziert<br />

wurden. Das Problem wird<br />

durch die Betroffenen selber, aber<br />

auch im Vorfeld durch die zuweisenden<br />

Mitarbeiter des Jobcenters<br />

(Arbeitsvermittler/ Fallmanager) definiert.<br />

Ziel der Beratung ist es u. a. dem<br />

Kunden Unterstützung in den Lebensbereichen<br />

anzubieten, in denen<br />

er sich überfordert und hilflos<br />

fühlt und wo ihm der Alltag immer<br />

schwieriger und wenig verstehbar<br />

vorkommt. Dabei wird neben der Beratung<br />

auch lebenspraktische Hilfestellung<br />

geleistet (u. a. Unterstützung<br />

beim Ausfüllen von Anträgen/Formularen,<br />

Mittlerfunktion zu diversen<br />

Ämtern/ Behörden, Informationen zu<br />

Ärzten/ Fachärzten sowie anderen<br />

Fachleistungsstellen wie Schuldnerberatung/<br />

Suchtberatung u. v. a. m.).<br />

Normalerweise wird der erste Beratungstermin,<br />

wenn die Zuweisung<br />

durch das Fallmanagement erfolgt,<br />

noch im Beisein des Klienten vom<br />

Fallmanager vereinbart. Dies ist für<br />

den Kunden einfacher, da er sofort<br />

seinen festen Termin und nicht zu al-<br />

len anderen unerledigten Aufgaben<br />

noch die „Hemmschwelle“ der Terminvereinbarung<br />

vor sich hat. Der<br />

Fallmanager kann den Termin sofort<br />

eintragen und auf „Wieder-Vorlage“<br />

setzen, so dass eine zeitnahe<br />

Überprüfung erfolgen kann. Nach<br />

dem Erstkontakt wird der Arbeitsvermittler/Fallmanager<br />

auf einem eigens<br />

dafür vorgesehenen Formular davon<br />

unterrichtet. Wenn der Beratungsbedarf,<br />

bzw. Beratungsgegenstand für<br />

den Berater nicht richtig ersichtlich<br />

ist oder wenn Unklarheiten bestehen,<br />

wird um telefonische Rücksprache<br />

gebeten.<br />

Die Kooperation zwischen den Mitarbeitern<br />

der Jobcenter Grevenbroich<br />

und Dormagen und der Beratungsstellen<br />

kann als sehr zufriedenstellend<br />

angesehen werden. So können<br />

z. B. auf dem „kleinen Dienstweg“<br />

bereits jobcenterrelevante Angelegenheiten<br />

geklärt und die entsprechenden<br />

Handlungsschritte eingeleitet<br />

werden.<br />

Grundsätzlich wird der gesamte Lebenszusammenhang<br />

des Klienten<br />

betrachtet und dabei der Auslöser/<br />

die Entstehung des Problems definiert.<br />

Dabei kann es vorkommen,<br />

dass die Umwelt (Berater/ Mitarbeiter<br />

des Jobcenter/ andere Personen des<br />

sozialen Umfelds) ein Problem sieht,<br />

welches der Kunde für sich nicht als<br />

solches realisiert. In der Beratung<br />

wird der Versuch unternommen, die<br />

Zusammenhänge von gängigen Regeln<br />

und Normen zu klären und welche<br />

Bedeutung diese für einen funktionierenden<br />

(Arbeits-)Alltag haben.<br />

Die psychosoziale Beratung arbeitet<br />

vernetzend und dient der Ressourcenerschließung.<br />

Z. B. werden Kontakte<br />

zu anderen Beratungsstellen,<br />

Behörden, Ärzten/ Fachärzten usw.<br />

Anzahl von Zuweisungen und erfolgter Beratungen im Berichtszeitraum<br />

Anzahl der Anzahl Erfolgreicher Anzahl Erfolgloser<br />

Zuweisungen Zuweisungen Zuweisungen<br />

GV Dorm. GV Dorm. GV Dorm.<br />

Psychosoziale 128 48 90 37 38 11<br />

Beratung<br />

Gesamt 176 127 49


14<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Psychiatrische Hilfen<br />

hergestellt und bei Bedarf begleitet.<br />

Im letzten Jahr wurde die Psychosoziale<br />

Beratung häufig in sozialversicherungsrechtlichen<br />

Angelegenheiten<br />

in Anspruch genommen (Anträge<br />

auf Erwerbsminderungsrente, Reha-<br />

Anträge, Widersprüche etc.). Noch<br />

häufiger wurde in materiellen Notsituationen,<br />

die teilweise durch Unwissenheit<br />

oder aber durch Versäumnisse<br />

eigen- oder fremdverschuldet<br />

entstanden waren, beraten. Darüber<br />

hinaus konnten finanzielle und materielle<br />

Überbrückungshilfen (Lebensmittelgutscheine,<br />

Darlehen zur Beschaffung<br />

von Hausrat, Darlehensweise<br />

Übernahme von Stromkosten,<br />

Arzneimittelzuzahlungen, Brillen etc.)<br />

vermittelt werden.<br />

Letztendlich muss der Berater aber<br />

die von dem Kunden gewählte Lebensform<br />

(u.a. bei Psychisch- und<br />

Suchterkrankten) akzeptieren und<br />

nicht den Focus überwiegend auf<br />

Veränderung/Verbesserung, sondern<br />

auf die Vermeidung von Verelendung<br />

lenken. Jedoch sollten immer wieder<br />

niederschwellige Ausstiegsmöglichkeiten<br />

angeboten werden (SPZ,<br />

DROPS, ONS-Zentrum usw.).<br />

Ambulant Betreutes<br />

Wohnen (ABW)<br />

Wiltrud Winzen<br />

Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Unterstützung den Alltag zu bewältigen.<br />

Die Hilfe ist individuell. Sie orientiert<br />

sich am Bedarf und kann nach dem<br />

Baukastenprinzip zusammengesetzt<br />

werden, wie zum Beispiel:<br />

• Gespräche<br />

• Unterstützung in der eigenen Wohnung<br />

(Haushaltsführung)<br />

• Aufbau und Erhalt der Tagesstruktur<br />

• Unterstützung bei Arbeit und Beschäftigung<br />

• Unterstützung beim Umgang mit<br />

Krankheiten<br />

• Begleitung durch den „Bürokratie-<br />

Dschungel“<br />

• Unterstützung bei finanziellen Angelegenheiten<br />

• Unterstützung in Konfliktsituationen<br />

• Begleitung bei ärztlichen Behandlungen<br />

• Begleitung zu Ämtern und Behörden<br />

• Freizeitgestaltung<br />

• ggf. Kooperation mit dem gesetzlichen<br />

Betreuer<br />

Die Zielgruppe für das Ambulant Betreute<br />

Wohnen sind psychisch erkrankte<br />

erwachsene Menschen und<br />

Menschen mit Mehrfachdiagnosen<br />

(psychische Erkrankung und Sucht).<br />

Nach der Kontaktaufnahme wird zunächst<br />

ein Informationsgespräch vereinbart.<br />

In diesem Gespräch wird geklärt,<br />

um welchen Sachverhalt und<br />

Hilfebedarf es geht.<br />

Kommt es zu einer Aufnahme in unser<br />

Ambulant Betreutes Wohnen,<br />

wird ein Hilfeplan erstellt. Darin werden<br />

die Wünsche und Ziele erfasst.<br />

Zur Klärung der Finanzierung der Hilfe<br />

wird ein Sozialhilfegrundantrag gestellt,<br />

der gemeinsam mit dem Hilfeplan<br />

beim Landschaftsverband<br />

Rheinland (LVR) eingereicht wird.<br />

Abschließend wird ein Betreuungsvertrag<br />

geschlossen und die Betreuung<br />

kann beginnen<br />

Eine der rechtlichen Grundlagen des<br />

Ambulant Betreuten Wohnens ist<br />

§53ff SGB XII. Die Mitarbeitenden<br />

der Diakonie unterstützen bei der Kostenklärung.<br />

Die Klienten erhalten einen Bezugsbetreuer,<br />

der mit ihnen vertrauensvoll<br />

die im Hilfeplan festgelegten<br />

Ziele bearbeitet. Die Fachkräfte verfügen<br />

über eine professionelle pädagogische<br />

und/oder pflegerische Ausbildung<br />

und langjährige Berufserfahrung.<br />

Wir legen großen Wert auf persönliche<br />

und menschliche Kompetenz.<br />

Wert und Würde des Menschen<br />

sind Maßstab unseres Handelns<br />

Wir nehmen die Menschen mit ihrer<br />

Lebensgeschichte, ihrem sozialen<br />

und kulturellen Hintergrund sowie ihrer<br />

religiösen und weltanschaulichen<br />

Herkunft an.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 123 Klienten<br />

(93 Frauen und 30 Männer)<br />

von 11 Fachkräften betreut. 26 Klienten<br />

wurden von Dormagen aus betreut<br />

und 97 vom Standort Grevenbroich.<br />

27 Klienten konnten im Jahresverlauf<br />

aus dem Ambulant Betreuten<br />

Wohnen entlassen werden.<br />

Gründe hierfür waren: Stabilisierung,<br />

Umzug, Wechsel der Betreuungsform<br />

(Heimunterbringung) oder Anbieterwechsel.<br />

29 Klienten wurden<br />

neu aufgenommen.<br />

Godehard Finkam<br />

Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Das Ambulant Betreute Wohnen ist<br />

eine Hilfeform, die es psychisch erkrankten<br />

Menschen ermöglicht, in ihrer<br />

Wohnung und gewohnten Umgebung<br />

zu verbleiben und mit fachlicher


Psychiatrische Hilfen <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

15<br />

erfolgreich<br />

sozial<br />

fair<br />

3<br />

Beteiligungen<br />

Erftaue Service GmbH<br />

Karin Kremer-<br />

Schillings<br />

Betriebsleiterin<br />

Die Erftaue Service GmbH wurde im<br />

Jahr 2005 mit dem Ziel gegründet,<br />

Serviceleistungen vorrangig für die<br />

Tochtergesellschaften und Einrichtungen<br />

des Diakonischen Werkes im<br />

Rhein-Kreis Neuss zu erbringen.<br />

teilt. Weitere Personen sind zuständig<br />

für den Transport der Mahlzeiten<br />

zu weiteren Standorten sowie für den<br />

Tischservice im Bewohnerrestaurant<br />

und in den Wohnbereichen.<br />

Mit der Zulassung des Küchenbetriebs<br />

als erste EU- Großküche im<br />

Rhein-Kreis Neuss konnte die Küchenmannschaft<br />

der Erftaue Service<br />

GmbH einen entscheidenden Erfolg<br />

verbuchen. Es handelt sich bei der<br />

Zertifizierung um ein Hygienepaket,<br />

nach dem Betriebe eine Zulassung<br />

brauchen, die tierische Produkte verarbeiten<br />

und mehr als ein Drittel des<br />

Angebotes außer Haus liefern. Die<br />

EU-Zulassungspflicht für Großküchen<br />

beinhaltet die Einhaltung strenger<br />

hygienischer Standards, wobei<br />

besonders Sauberkeit und Ordnung<br />

die zwei wesentlichen Voraussetzungen<br />

für die Sicherheit der produzierten<br />

Lebensmittel darstellen.<br />

Der im Jahr 2011 modernisierte<br />

und vergrößerte Wäschereibetrieb<br />

versorgt alle Seniorenzentren<br />

einschließlich Mitarbeiter über den<br />

Standort Grevenbroich.<br />

Weiterhin betreibt die Servicegesellschaft<br />

an drei Standorten Cafeteria-<br />

Zu diesem Zweck beschäftigt die Gesellschaft<br />

rd. 100 Mitarbeiter, den<br />

überwiegenden Anteil davon in Teilzeit.<br />

Die Serviceleistungen werden<br />

im Wesentlichen durch den Betrieb<br />

einer Großküche und einer Wäscherei<br />

erbracht und dienen als Versorgungsbasis<br />

für die unter dem Dach<br />

des Diakonischen Werkes geführten<br />

Seniorenzentren und deren Bewohner<br />

sowie für die Kunden des Fahrbaren<br />

Mittagstisches. Mit elf Mitarbeitern<br />

in der zentralen Großküche werden<br />

täglich die Mahlzeitenkomponenten<br />

für bis zu 450 Personen hergestellt<br />

und in Großgebinden verbetriebe,<br />

die in zunehmendem Maße<br />

von Bewohnern und deren Angehörigen,<br />

aber auch von Mitarbeitern und<br />

Stammgästen aus der Nachbarschaft<br />

der Seniorenzentren zur Mittagszeit<br />

und am Nachmittag besucht werden.<br />

Als weitere Geschäftsfelder der Erftaue<br />

Service GmbH haben sich der<br />

Hausmeisterservice und die Personalgestellung<br />

von Mitarbeitern im<br />

Verwaltungsbereich etabliert.<br />

Der Jahresumsatz der Servicegesellschaft<br />

lag im Jahr <strong>2014</strong> erstmals<br />

bei 3 Mio. € und damit geringfügig<br />

über dem Vorjahresniveau. Stärkere<br />

Umsatzzuwächse sind zukünftig nur<br />

durch Expansion der Organschaft zu<br />

erreichen.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> hat die Servicegesellschaft<br />

umfangreiche Modernisierungsinvestitionen<br />

in die Küchenund<br />

Wäscherei-Technik umgesetzt,<br />

um auch weiterhin den Einrichtungen<br />

des Diakonischen Werkes ein hohes<br />

Serviceniveau gewährleisten zu können.<br />

Zudem hat die Gesellschaft eine<br />

Bündelung der Einkaufsaktivitäten<br />

vollzogen, die bereits im Geschäftsjahr<br />

<strong>2014</strong> zu positiven Ergebniseffekten<br />

geführt hat.


16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Leben im Alter<br />

individuell<br />

kompetent<br />

einfühlsam<br />

4<br />

Leben<br />

im Alter<br />

Seniorenberatungsstellen<br />

Dagmar Drossart<br />

Beratung Dormagen<br />

Christiane Langen<br />

Beratung Jüchen/<br />

Korschenbroich<br />

Die Seniorenberatung in Jüchen und<br />

Korschenbroich wird seit Oktober<br />

<strong>2014</strong> von unserer neuen Mitarbeiterin<br />

Christiane Langen durchgeführt.<br />

Sie wird sich um die Belange der Senioren<br />

in diesen Ortschaften kümmern,<br />

nachdem Rosemarie Mörtzsch<br />

in den Ruhestand verabschiedet wurde.<br />

Christiane Langen war bereits in der<br />

Zeit von 2004 bis 2008 beim Diakonischen<br />

Werk als gelernte Krankenpflegerin<br />

in der ambulanten Pflege<br />

tätig. Nach ihrem Studium der Sozialpädagogik,<br />

kann sie als Beraterin ihre<br />

pflegerische Erfahrung in die Beratung<br />

mit einbringen. Der Mutter von<br />

zwei kleinen Kindern ist es insbesondere<br />

ein Anliegen, sich für ältere<br />

Menschen Zeit nehmen zu können,<br />

sie zu informieren, sich deren Sorgen<br />

und Nöte anzuhören und Rat geben<br />

zu können, was in der ambulanten<br />

Pflege nur begrenzt möglich ist.<br />

Die Büroräume der Seniorenberatung<br />

befinden sich wie bisher im Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita in Kleinenbroich.<br />

Durch die ländliche Lage<br />

der vielen kleinen Ortschaften, die in<br />

den Beratungsbereich fallen, ist die<br />

Arbeit weiterhin vorwiegend aufsuchender<br />

Art, die Beratung findet vielfach<br />

in persönlichen Gesprächen im<br />

Rahmen von Hausbesuchen statt.<br />

Bedingt durch die dörfliche Struktur<br />

ist es immer wieder erforderlich,<br />

zu entscheidenden Institutionen, wie<br />

dem Sozialamt, den Kirchengemeinden,<br />

Altenstuben und Netzwerken,<br />

Kontakt zu halten und sich bekannt<br />

zu machen. In das Bewusstsein von<br />

Betroffenen und Angehörigen rückt<br />

die Möglichkeit einer Beratung oft<br />

erst dann, wenn der Bedarfsfall eingetreten<br />

ist. So war zum Beispiel auf<br />

der Jahreshauptversammlung der Alten-<br />

und Rentnergemeinschaft Jüchen,<br />

bei der ca. 60 Menschen anwesend<br />

waren, nur einer Person die<br />

Seniorenberatung bekannt.<br />

Demzufolge wird neben der Beratung<br />

und Begleitung von Senioren die Öffentlichkeitsarbeit<br />

in diesem Jahr<br />

auch weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt<br />

in der Beratungstätigkeit von<br />

Frau Langen sein.<br />

Ein aktuelles Thema:<br />

Vermittlung komplementärer Dienste<br />

Ein wesentliches Ziel der Seniorenberatung<br />

ist es, den Klienten ein Verbleiben<br />

im eigenen Haushalt, auch<br />

bei eingeschränkter Mobilität, zu ermöglichen.<br />

Es gilt Dienstleistungen<br />

für Tätigkeiten zu vermitteln, die von<br />

den Klienten nicht mehr erbracht<br />

werden können. Über die Beratung<br />

hinaus entsteht Bedarf und wird Unterstützung<br />

für zum Beispiel folgende<br />

Bereiche angefragt: Putzen, hier insbesondere<br />

Fenster- und Treppenhausreinigung,<br />

Gardinen aufhängen,<br />

Einkaufen, Gartenarbeiten, Kochen,<br />

Begleitung zu Behörden und Friedhöfen.<br />

Doch nicht für alle Dienstleistungen<br />

gibt es genügend Anbieter,<br />

noch können diese von allen Hilfe-<br />

suchenden bezahlt werden. Im legalen<br />

Arbeitsverhältnis liegt die Bezahlung<br />

beim Minijob zwischen 10 bis<br />

15 Euro pro Stunde. Für Selbstständige<br />

muss mit 18 Euro und aufwärts<br />

gerechnet werden. In die Serviceleistungen<br />

über Trägereinrichtungen<br />

fließen die gesamten Personalkosten<br />

mit ein, so dass sich hier die Kosten<br />

für eine Stunde auf über 20 Euro belaufen.<br />

Ein Grundsicherungsempfänger<br />

kann im Rhein-Kreis Neuss mit<br />

einer Bezuschussung durch das Sozialamt<br />

von 40 Euro im Monat rechnen.<br />

Niederschwellige Tätigkeiten im<br />

Umfang von 2 x 2 Stunden bietet ein<br />

Modelprojekt des Rhein-Kreis Neuss<br />

im Monat für 40 Euro an.<br />

Für viele der Klienten, insbesondere<br />

verwitwete oder geschiedene<br />

Frauen, ist ein Kauf solcher unterstützender<br />

Maßnahmen finanziell<br />

nicht möglich. Mangels anderer Alternativen<br />

führt dies dazu, dass die<br />

Menschen versuchen Pflegeversicherungsleistungen<br />

oder über die<br />

Schwerbehindertenstelle Bedarf zu<br />

beantragen, die, da die jeweiligen<br />

Voraussetzungen nicht erfüllt sind,<br />

folgerichtig abgelehnt werden. Nicht<br />

selten führen Hilf- und Mutlosigkeit<br />

zur Verwahrlosung, Unterversorgung<br />

und Isolation, zu Lebensbedingungen,<br />

die fern ab von den Vorstellungen<br />

sind, die wir unter einem Altern<br />

in Würde verstehen.<br />

Konzepte und Modellprojekte, Wohnen<br />

im Quartier, Ideen zu Nachbarschaftshilfen<br />

etc. gibt es viele, doch<br />

breit angelegte Umsetzungen fehlen<br />

noch. So bleibt der Ruf nach Ehrenamtlichkeit<br />

nicht lange aus. Doch<br />

Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren,<br />

tun dies aus Herzenswärme<br />

und weil ihnen das Ehrenamt die<br />

Möglichkeit gibt, eine Aufgabe flexibel<br />

und kompatibel mit ihren eigen<br />

Bedürfnissen und familiären Bedingungen<br />

abstimmen zu können. Auf<br />

keinen Fall möchten sie sich als Lückenbüßer<br />

oder als Ersatz einer erwerbsmäßigen<br />

Tätigkeit sehen. Ehrenamtliche,<br />

Honorarkräfte, Dienstleister,<br />

die nach Ehrenamtspauschalen<br />

bezahlt werden, können und dürfen<br />

nicht das alleinige Zauberwort


Leben im Alter <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

17<br />

und die Antwort der Politik zur Bewältigung<br />

der oben beschriebenen Lebenssituationen<br />

sein und bleiben.<br />

Eine solche Antwort könnte in der<br />

seit 1.1.2015 neu eingeführten Betreuungs-<br />

und Entlastungsleistung<br />

der gesetzlichen Pflegeversicherung<br />

gesehen werden.<br />

Danach können Personen, die berechtigt<br />

sind, Pflegeversicherungsleistungen<br />

in Anspruch nehmen, zusätzlich<br />

bis zu 104 Euro im Monat<br />

für Betreuungs- und Entlastungsleistungen,<br />

haushaltsnahe Dienste, mit<br />

der Pflegekasse abrechnen. Zu diesem<br />

Bereich wird es Informationsbedarf<br />

geben, da die Leistungen an enge<br />

Voraussetzungen geknüpft sind,<br />

insbesondere was die Qualifikation<br />

der Leistungserbringer betrifft.<br />

Auch hier wird sich die Frage stellen,<br />

ob es genügend Anbieter für diese<br />

Leistung gibt und mit welchem Kosten<br />

die Inanspruchnahme verbunden<br />

ist.<br />

rin der Diakonie in Dormagen begleitet<br />

auch als Leiterin der Freiwilligen-<br />

Agentur Dormagen in Personalunion<br />

dieses Projekt in Kooperation mit<br />

dem Caritasverband des Rhein-Kreis<br />

Neuss und der Stadt Dormagen.<br />

Für den, den es interessiert, noch ein<br />

paar Zahlen zur Statistik:<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> wurden in den beiden<br />

Beratungsstellen Jüchen /Korschenbroich<br />

und Dormagen insgesamt 311<br />

Klienten, davon 183 Frauen und 128<br />

Männer, betreut.<br />

Von den 286 Personen, die mit den<br />

Beratungsstellen Kontakt aufnahmen,<br />

waren 106 Angehörige und nahestehende<br />

Personen, 35 Intuitionen<br />

und in 145 Fällen waren es die Betroffenen<br />

selbst. Die Begleitung der<br />

Klienten spiegelte sich quantitativ in<br />

1264 Folgekontakten wieder.<br />

Beratungsinhalte waren in beiden<br />

Beratungsstellen überwiegend leistungserschließende<br />

Beratung, Pflegeversicherung,<br />

Vermittlung komplementärer<br />

Dienste, insbesondere<br />

in Dormagen Vorsorge- und Patientenverfügung<br />

und zunehmend in Jüchen/Korschenbroich<br />

Informationen<br />

zur Tagespflege.<br />

Die örtliche Lage der Beratungsstelle<br />

in Dormagen Horrem begünstigt<br />

die persönliche Kontaktaufnahme<br />

zur Seniorenberaterin. In Jüchen/<br />

Korschenbroich findet die Kontaktaufnahme<br />

eher telefonisch und über<br />

Dritte statt.<br />

Nach wie vor finden nur wenige Menschen<br />

mit Migrationshintergrund,<br />

neun Personen, den Weg zu den Beratungsstellen.<br />

Die Helfenden Hände Dormagen<br />

Herr Müller wird am Wochenende<br />

aus der Reha entlassen. Auf Anfrage<br />

des dortigen sozialen Dienstes<br />

leistet die Seniorenberaterin vor Ort<br />

Hilfestellung bei Antragstellungen,<br />

der Initiierung von ambulanter Pflege<br />

und Hausnotruf. Noch ist aber der<br />

Kühlschrank nicht mit Lebensmitteln<br />

gefüllt. Für diesen Einkauf kann<br />

in Dormagen seit Herbst <strong>2014</strong> unter<br />

der Nummer 257919 um tatkräftige<br />

Unterstützung gebeten werden.<br />

Eine Gruppe von 40 Menschen, hat<br />

es sich zum Ziel gesetzt, ehrenamtlich<br />

allen Dormagener Bürgern in solchen<br />

Situationen zur Seite zu stehen.<br />

Ob Einkauf, Arztbesuch, Friedhofsoder<br />

Kirchgang, Briefe schreiben, die<br />

Glühbirne wechseln oder das Telefon<br />

einstellen und vieles mehr – die Helfenden<br />

Hände sind Ansprechpartner<br />

für diese kleinen Hilfen.<br />

Voraussetzung ist, dass anderweitig<br />

keine Unterstützung gewährt wird, es<br />

sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe<br />

handelt und keine Arbeiten erwartet<br />

werden, die fachliche Kompetenz<br />

erfordern. Die Seniorenberate-


18<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Leben im Alter<br />

Diakonie-Pflegestationen<br />

Heribert<br />

Lehnacker<br />

Ambulante Pflege<br />

Problemloser Umzug der Diakonie-<br />

Pflegestation in Jüchen - Entgelte seit<br />

langem wieder auskömmlich- Personalsituation<br />

entspannter – Start der<br />

SAPV Versorgung in Dormagen –<br />

vier Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen<br />

- Verhandlungen mit den<br />

Pflegekassen erfolgreich – Anzahl<br />

der Hausbesuche in allen drei Pflegestationen<br />

und dem Fahrbaren Mittagstisch<br />

stark gestiegen – Neubesetzung<br />

für die Betreuung im Service<br />

Wohnen – niedrigschwellige Angebote<br />

werden gut angenommen –<br />

Fuhrpark komplett auf Eigentum umgestellt<br />

Die MDK-Prüfungen der drei Stationen<br />

waren durch eine sehr ruhige<br />

und professionelle Arbeitsweise geprägt.<br />

Die Begutachtungen fanden<br />

nur in Jüchen und Grevenbroich statt,<br />

die Prüfung in Dormagen viel <strong>2014</strong><br />

aus, da der MDK wegen der neuen<br />

Prüfrichtlinien im stationären Bereich<br />

an die Grenzen der Personalkapazität<br />

angelangt war.<br />

Die Versorgungstrukturen im ambulanten<br />

Bereich haben sich in den letzten<br />

5 Jahren signifikant verändert.<br />

Der Umsatzanteil für Krankenkassenleistungen<br />

hat sich um ca. 20% erhöht.<br />

Damit einhergehend sind Hausbesuchszeiten<br />

auch um ca. 25% geringer<br />

geworden – eine Medikamentengabe<br />

ist zügiger zu leisten als eine<br />

Körperwäsche. Hierbei wird also<br />

nicht die einzelne Versorgung schneller<br />

abgeleistet, sondern die Taktung<br />

innerhalb einer Tour ist dichter. Die<br />

durchschnittliche Betreuungsdauer<br />

der Kunden hat in den letzen Jahren<br />

ebenfalls kontinuierlich abgenommen.<br />

Manchmal werden Versorgungen<br />

nur wenige Tage in Anspruch<br />

genommen. Dann steht der große Arbeitsaufwand<br />

zu Beginn einer Versorgung<br />

(Verträge, Visiten, Pflegedokumentation,<br />

evtl. Einarbeitung usw.)<br />

in keinem Verhältnis zu den erwirtschafteten<br />

Erträgen. Sehr erfreulich<br />

ist die Zunahme der Versorgungsanteile<br />

über die Verhinderungspflege.<br />

Jedem Pflegebedürftigen stehen<br />

1550€ jährlich zur Verfügung,<br />

die jedoch bundesweit nur von 8%<br />

der Versicherten abgerufen werden.<br />

Durch unsere gute Beratung nehmen<br />

immer mehr Menschen dieses<br />

gesetzlich verankerte Angebot war.<br />

Der Umsatzanteil für Sonstige Leistungen<br />

wie der Fahrbare Mittagstisch<br />

oder Betreuungen sank, da diese<br />

Angebote in den Jahren 2012 und<br />

2013 buchhalterisch anders zugeordnet<br />

wurden.<br />

Trotz der statistischen Absenkung<br />

der Kunden stieg die Anzahl der<br />

Hausbesuche in den letzten 5 Jahren<br />

um ca. 15%. Wir versorgen Menschen<br />

immer öfter mehrfach täglich,<br />

da die sozialen und familiären Strukturen<br />

auch im Rhein-Kreis Neuss<br />

dem bundesweit feststellbaren Wandel<br />

unterliegen. Immer mehr Menschen<br />

sind im Alter auf eine professionelle<br />

Hilfe angewiesen, da die<br />

An- und Zugehörigen die Versorgung<br />

nicht mehr übernehmen können oder<br />

wollen. Fast stabil ist der Zeitanteil,<br />

bei dem die Mitarbeiterinnen direkt<br />

den Kunden versorgen.<br />

Viel Zeit aber benötigen wird in unseren<br />

großflächigen Versorgungsgebieten<br />

durch Anfahrten. Es muss<br />

schon mal 20 km Fahrtstrecke mit<br />

18 Minuten Fahrzeit für einen Einsatz<br />

geplant werden. Wenn dann eine<br />

zügige Versorgung mit Augentropfen<br />

ansteht, die wir in ca. 5 Minuten<br />

durchführen können, verbrauchen wir<br />

fast 4 Mal so viel Wegezeit als Pflegezeit.<br />

Hinzu kommt der enorme bürokratische<br />

Aufwand, den wir aufgrund gesetzlicher<br />

und vertraglicher Regelungen<br />

leisten müssen. Wir hoffen,<br />

dass die Entbürokratisierungskampagne<br />

der Bundesregierung etwas Abhilfe<br />

schafft, sind jedoch sehr skeptisch,<br />

ob es im ambulanten Bereich<br />

auch die Zeiteinsparung bringt, die<br />

damit einhergehen sollte.<br />

Die Mitarbeitenden haben in den<br />

letzten Jahren immer wieder Mehrarbeitsstunden<br />

ableisten müssen.<br />

Oft wurden mehr als 100 manchmal<br />

auch bis zu 250 Stunden zusätzlich<br />

pro Jahr abgeleistet. Wir sind froh,<br />

dass es im Berichtsjahr eine doch<br />

spürbare Entlastung der Mitarbeitenden<br />

gab, ohne deren hohes Engage-


Leben im Alter <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

19<br />

ment und der Bereitschaft auch über<br />

die vertraglichen Regelungen hinaus<br />

sich für die Versorgung der anvertrauten<br />

Menschen einzusetzen, kontinuierliche<br />

Betreuungen kaum möglich<br />

wären.<br />

Eine Entwicklung ist für uns besonders<br />

erfreulich. Wir bilden immer<br />

mehr Menschen in der Altenpflege<br />

selber aus. Wir waren im Rheinland<br />

eine der ersten ambulanten Pflegedienste,<br />

die schon vor 12 Jahren berufsbegleitend<br />

Mitarbeiterinnen diese<br />

neue Berufsmöglichkeit eröffneten.<br />

Nun werden in allen drei Stationen<br />

bis zu vier „Azubis“ auf den zukünftigen<br />

Beruf vorbereitet. Und es<br />

freut uns sehr, dass wir die meisten<br />

von ihnen auch in feste Arbeitsstellen<br />

übernehmen können.<br />

Mitte des Jahres sind die letzten Leasing-Fahrzeuge<br />

zurückgegeben worden.<br />

Seither ist der Fuhrpark komplett<br />

im Eigentum der Diakonie-Pflegestationen.<br />

Aus unserer Sicht sind<br />

die unkalkulierbaren finanziellen Risiken<br />

im Leasingbereich zu hoch.<br />

Teilweise mussten mehrere tausend<br />

Euro über den geplanten Kosten<br />

nachbezahlt werden. Die wirtschaftliche<br />

Steuerung der Fahrzeuge kann<br />

nun individuell angepasst werden.<br />

Die Abschreibungen über sechs Jahre<br />

sind eine fest einplanbare Größe,<br />

ein vorzeitiger Verkauf oder eine Verlängerung<br />

der Nutzungszeit sind je<br />

nach Sachlage komplikationslos umsetzbar.<br />

Diakonie-Pflegestation<br />

Grevenbroich /<br />

Rommerskirchen<br />

Die Personalsituation war, im Gegensatz<br />

zu den Vorjahren, entspannt.<br />

Wir konnten neue Pflegefachkräfte<br />

sowie Mitarbeiter im Bereich Hauswirtschaft<br />

und Betreuung einstellen.<br />

Besonders freut uns, dass wir von<br />

den vier Auszubildenden zwei übernommen<br />

haben, die beiden anderen<br />

wollten sich unterschiedlichen<br />

Bereichen der Pflegeversorgung zuwenden.<br />

Im Oktober fing eine neue zukünftige<br />

Altenpflegefachkraft die Ausbildung<br />

bei uns an, die wir erstmalig über ein<br />

Fachseminar der privaten Pflegedienste<br />

in Neuss zur theoretischen<br />

Ausbildung angemeldet haben. Die<br />

bisherigen Erfahrungen der Zusammenarbeit<br />

sind sehr positiv.<br />

Die Aus- und Weiterbildung hat sich,<br />

neben der Palliativ- Care, auf die<br />

Weiterbildungen zur Pflegedienstleitung<br />

sowie von Praxisanleitungen<br />

fokussiert. Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Wund- und Portversorgung,<br />

Dokumentation, Kompressionstherapie<br />

und Expertenstandards<br />

für alle Mitarbeitenden rundeten die<br />

Schulungen ab.<br />

Seit März <strong>2014</strong> ist die Medikamentenstellung<br />

umstrukturiert worden.<br />

Das Verblisterungszentrum der Sonnenapotheke<br />

in Dormagen liefert<br />

seither für ca. 30 Kunden die ärzt-<br />

lich verordneten Medikamente Dosis<br />

genau in die Pflegestation. Von dort<br />

werden sie zu den Einsätzen mitgenommen.<br />

Die Bewohner des Betreuten Wohnens<br />

Matthäushof und die gesamte<br />

Diakonie bedauern den Rückzug von<br />

Rosi Mörtzsch in das Rentnerinnendasein.<br />

Sie hat in den letzten Jahrzehnten<br />

ihr umfangreiches Fachwissen<br />

aber auch die Fürsorge und Teilnahme<br />

für unsere Kunden in ganz<br />

unterschiedlichen Positionen hervorragend<br />

ein- und umgesetzt. Sie war<br />

stellvertretende Pflegedienstleitung,<br />

verantwortliche Pflegedienstleitung,<br />

Seniorenberaterin, Betreuerin für Bewohner<br />

des Servicewohnen, Palliativ-Care<br />

Pflegefachkraft und …. sie<br />

war eine Kollegin wie wir es uns immer<br />

wünschen -kollegial, zuverlässig,<br />

zuhörende, empathisch, hilfsbereit<br />

und mitdenkend. Wir wünschen<br />

ihr, auch an dieser Stelle, alles Gute<br />

in ihrer alten Heimat.<br />

Nach kurzer Vakanz konnte die Stelle<br />

für den Bereich Matthäushof durch<br />

Ralf Floh, examinierter Altenpfleger,<br />

dauerhaft besetzt werden. Wegen<br />

seiner ruhigen und zugeneigten Art<br />

hat er das Vertrauen der Mieter sehr<br />

schnell gewonnen.<br />

Im Frühjahr stand die Prüfung des<br />

Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen.<br />

Wir sind mit der Benotung<br />

von 1,0 sehr zufrieden.<br />

Die Kundenanzahl des Fahrbaren<br />

Mittagtisch stagnierte über viele Monate<br />

hinweg, zum Jahresende zo-<br />

Statistik <strong>2014</strong> 2013 2012 2011 2010<br />

Umsatzanteil Pflegekasse in % 53,0 55,6 54,5 55,5 56,3<br />

davon Verhinderungspflege in % 5,7 3,2 3,0 1,1 1,4<br />

Umsatzanteil Krankenkasse in % 46,4 43,9 43,3 38,5 38,0<br />

Umsatzanteil Sonstige in % 0,6 0,5** 2,2* 6,0 5,7<br />

Betreuungsdauer in Monaten 44,0 44,0 45,0 46,0 47,0<br />

Anzahl der Hausbesuche pro Jahr 149.636 143.076 137.109 133.216 129.980,0<br />

Dauer pro Hausbesuch in Min. 13,0 14,0 15,0 16,0 17,0<br />

Anzahl der Kunden pro Monat 360 360 345 381 366,0<br />

Anteil Pflegezeit pro Arbeitszeit in % 61,0 62,0 63,3 64,1 63,3<br />

Auslastung Mitarbeiter in % 99,5 101,4 101,8 104,7 102,8<br />

Anzahl Auszubildende 7,0 5,0 3,0 3,0 2,0<br />

*Ausgliederung Fahrbarer Mittagstisch zum 01.01.2012 / ** Eingliederung Betreuung in Pflegekassenstruktur zum 01.01.2013


20<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Leben im Alter<br />

gen die Zahlen jedoch wieder an. Ein<br />

Grund lag sicher auch darin, dass<br />

ein überregionaler Anbieter von Essen<br />

auf Rädern diese Leistung nicht<br />

mehr anbietet und Kunden zu uns<br />

wechselten.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung hat<br />

sich das ganze Jahr über gut entwickelt<br />

und das Endergebnis hat unsere<br />

Erwartung weit übertroffen. Dies<br />

hat auch mit den vertraglich neu ausgehandelten<br />

Entgeltsätzen im Bereich<br />

SGB V und SGB XI zu tun.<br />

Diakonie-Pflegestation<br />

Jüchen / Korschenbroich<br />

professionellen Zusammenwirken<br />

der Vermieter, der Handwerker, der<br />

Verwaltung in Grevenbroich sowie<br />

den Leitungs- und Pflegekräften der<br />

Diakonie-Pflegestation geschuldet,<br />

dass uns schon nach kurzer Zeit ein<br />

funktionierendes neues Domizil zur<br />

Verfügung stand. Dass uns die in-<br />

stabile Telefonleitung noch viele Monate<br />

fast zur Verzweiflung brachte,<br />

ist schon fast vergessen.<br />

Die Personalsituation war in diesem<br />

Jahr sehr viel entspannter als im<br />

Jahr davor. Es konnten einige neue<br />

Mitarbeiterinnen eingestellt werden.<br />

Die Anzahl der Pflegekunden stieg<br />

zum Ende des Jahres rapide an.<br />

Deshalb wurde, wie in diesen Fällen<br />

üblich, Diakonie intern eine Mitarbeiterin<br />

befristet umgesetzt.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief<br />

um einiges besser als im Budget<br />

geplant und damit erheblich über den<br />

geplanten Zahlen. Gerade in den letzen<br />

Monaten des Berichtjahres stiegen<br />

die Umsatzzahlen stark an. Mitarbeiterschulungen,<br />

bessere Entgelte<br />

für SGB V und SGB XI Leistungen,<br />

vernetztes Arbeiten und nicht zuletzt<br />

der „gute Ruf“ sind die Basis für diese<br />

positive Entwicklung.<br />

Auch in dieser Pflegestation ging eine<br />

weitere Mitarbeiterin zur Praxisanleiterweiterbildung.<br />

Fortbildungen in<br />

der Wund- und Portversorgung, Medikation,<br />

Palliativ-Care, Hygiene, Nationaler<br />

Expertenstandards und Dokumentation<br />

brachten die Mitarbeiterinnen<br />

auf den neuesten Stand der<br />

pflegerischen Erkenntnisse.<br />

Kurz nach der Prüfung in Grevenbro-<br />

Ein signifikantes Ereignis im Berichtsjahr<br />

hat für viele Monate alle<br />

Mitarbeiter und Leitungskräfte „auf<br />

Trab“ gehalten. Der lange geplante<br />

Umzug in neue Räumlichkeiten fand<br />

endlich im Februar statt. Nur wenige<br />

Meter vom alten Büro entfernt, mitten<br />

im Ortskern Jüchens, sind große,<br />

helle, schöne Büroräume angemietet<br />

worden. Unsere Fahrzeuge sind<br />

weiterhin in unmittelbarer Nähe auf<br />

einem gemieteten Grundstück geparkt.<br />

Es war dem sehr ruhigen und


Leben im Alter <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

21<br />

ich stand der MDK auch in Jüchen<br />

vor der Tür und hat uns im Transparenzbericht<br />

ein gutes Ergebnis von<br />

1,7 bestätigt. Die dort angemerkten<br />

wenigen Empfehlungen und Maßnahmen<br />

sind nach kurzer Zeit verbessert<br />

und umgesetzt worden.<br />

Ein weiterer Azubi der Altenpflege<br />

hat im Frühjahr die Stelle angetreten.<br />

Er wird über Sonderkonditionen der<br />

Arbeitsagentur (ARGE) und speziellen<br />

Förderungen finanziert.<br />

Diakonie-Pflegestation<br />

Dormagen<br />

Mit Frau Schütz als verantwortliche<br />

Pflegefachkraft hat keine neue Mitarbeiterin<br />

die Leitung übernommen,<br />

sondern Frau Effertz hat geheiratet.<br />

Mit ihrer Kollegin, Frau Friebel,<br />

stellt sie weiterhin das bewährte Leitungsteam.<br />

Durch die Einstellung<br />

von mehreren Mitarbeiterinnen ist die<br />

Personalsituation entspannt und es<br />

kann viel Zeit in die Optimierung der<br />

Versorgung gesteckt werden. Nach<br />

und nach sind die Versorgungszahlen<br />

gestiegen, besonders die<br />

niedrigschwelligen Angebote werden<br />

gut von den Kunden angenommen.<br />

Die erwartete MDK Prüfung zum Ende<br />

des Jahres fand nicht statt. Wir<br />

freuen uns auf einen sehr zeitnahen<br />

Besuch Anfang 2015.<br />

Eine Mitarbeiterin fing die Weiterbildung<br />

zur Praxisanleiterin an, so dass<br />

wir in der Zukunft auch mehr als einen<br />

Azubi in der Altenpflege ausbilden<br />

werden. In der Fortbildungsstrategie<br />

standen ganz klar Palliativ-Care<br />

Pflegethemen im Vordergrund. Weitere<br />

Schwerpunkte lagen auf Dokumentation,<br />

Wund- und Portversorgung<br />

sowie die Nationalen Expertenstandards.<br />

Auch in Dormagen lag die wirtschaftliche<br />

Gesamtentwicklung über dem<br />

geplanten Rahmen. Nur im Zusammenwirken<br />

des Anstiegs der Kundenzahlen,<br />

der besseren Vergütung und<br />

der Schulung der Leitungen und Mitarbeitenden<br />

konnte dieses gute Ergebnis<br />

erreicht werden.<br />

Spezialisierte<br />

Ambulante Palliativ<br />

Versorgung (SAPV)<br />

in Dormagen<br />

Nach jahrelangen, sehr zermürbenden<br />

und manchmal schon fast<br />

grotesken Verhandlungen stand im<br />

März doch tatsächlich das Palliativ-<br />

Team Dormagen (PTD) in den Startlöchern<br />

und konnte die Arbeit beginnen.<br />

Zusammen mit dem Caritasverband<br />

im Rhein-Kreis Neuss, den<br />

inzwischen 5 qualifizierten Palliativ<br />

Ärzten, der Sonnenapotheke sowie<br />

der Hospizbewegung Dormagen<br />

als Träger, ist die lückenlose Versorgungskette<br />

geschlossen worden. Die<br />

bisherigen Strukturen, wie das Palliativnetzwerk<br />

Dormagen, die Allgemeine<br />

Ambulante Palliativ Versorgung<br />

(AAPV) sowie die normale Versorgung<br />

von Sterbenden durch Pflegedienste<br />

und Hausärzte, bleiben<br />

uneingeschränkt bestehen. Die enge<br />

Vernetzung mit der Palliativ Station<br />

des Kreiskrankenhauses Dormagen<br />

wird auch unter der neuen Leitung<br />

von Dr. Kretschmer weiter ausgebaut<br />

und verfestigt. Vielen Dank<br />

aber auch an Dr. Hauffe, der andere<br />

Aufgaben in der Klinik übernahm,<br />

für den jahrelangen gemeinsamen<br />

Kampf für die bestmögliche medizinisch-pflegerische<br />

Versorgung im<br />

Einzugsgebiet der Stadt Dormagen.<br />

Besonders hervorzuheben ist die bisher<br />

nicht praktikable Möglichkeit,<br />

Sterbenden auch in den stationären<br />

Altenpflegeeinrichtungen eine medizinisch-pflegerische<br />

Palliativ-Versorgung<br />

anzubieten. Wir übernehmen<br />

selbst komplizierte Leistungen, beraten<br />

aber auch Kolleginnen in den Seniorenzentren<br />

und stehen den Angehörigen<br />

in dieser schweren Zeit bei.<br />

Leider konnten weder die Caritas<br />

noch die Diakonie alle ihre aus- und<br />

weitergebildeten Palliativ-Pflegefachkräfte<br />

zum Einsatz bringen, da<br />

die starre und bürokratische Haltung<br />

der Krankenkassen sowie der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung verhinderten,<br />

vier Mitarbeiter anerkennen<br />

zu lassen. Zurzeit wird auf gesetzlicher<br />

Bundesebene die palliative und<br />

hospizliche Versorgung neu geregelt.<br />

Unsere Spitzenverbände setzen<br />

sich für eine Änderung dieses unhaltbaren<br />

Zustands ein.<br />

Zukunftsvisionen<br />

Ab dem 01.01.2015 wird das neue<br />

Pflegestärkungsgesetz (PSG) in<br />

Kraft treten. Damit soll die erste Stufe<br />

einer umfangreichen Reform des<br />

Pflegegesetzes zünden, eine weitere<br />

zweite soll 2017 an den Start gebracht<br />

werden. Die bisher bekannt<br />

gewordenen neuen Regelungen werden<br />

an der misslichen Gesamtlage<br />

der Pflegebedürftigen aber auch des<br />

Pflegepersonals wenig ändern.<br />

Zu kurz gesprungen, zu wenig weit<br />

gedacht, zu geldlastig formuliert –<br />

es fehlt einfach der gesellschaftliche<br />

Diskurs und gemeinsame Wille, die<br />

Versorgung von Alten, Kranken, Behinderten<br />

und anderen Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen zukunftsgerecht<br />

und dauerhaft neu auszurichten.<br />

Ausgereifte Vorschläge gibt es viele,<br />

allein es fehlt der politische Wille,<br />

diese auch umzusetzen.<br />

Einige Anbieter im Rhein-Kreis Neuss<br />

für niedrigschwellige Hilfsangebote<br />

stellen sich auf die neuen gesetzlich<br />

geregelten Angebotsformen<br />

ein. Der überwiegende Anteil erbringe<br />

gute, solide, freundliche und<br />

regelkonforme Leistungen mit Fürsorge<br />

und Empathie für die hilfesuchenden<br />

Menschen. Wir kooperieren<br />

mit einigen von ihnen, da wir bestimmte<br />

Anfragen weder personell<br />

noch finanziell abdecken können.<br />

Aber einige wenige fallen durch eine<br />

sehr aggressive und verantwortungslose<br />

Versorgung auf. Alle Wohlfahrtsverbände,<br />

gemeinsam mit den Kommunalen<br />

Aufsichtsgremien sowie den<br />

lokalen Pflegekassen werden verhindern,<br />

dass Menschen im Kreisgebiet<br />

ausgenutzt, fehlbetreut und letztendlich<br />

abgezockt werden.


22<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Leben im Alter<br />

Albert-Schweitzer-Haus<br />

Ines Netzer<br />

Einrichtungsleiterin<br />

Im <strong>Jahresbericht</strong> von 2013 hatten wir<br />

von der aktiven Beteiligung an einem<br />

Projekt zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung<br />

von Senioren berichtet.<br />

Die positiven Ergebnisse bei<br />

den mitwirkenden Bewohnern waren<br />

so überzeugend, dass wir dieses<br />

Verfahren inzwischen grundsätzlich<br />

bei jedem Bewohner anwenden.<br />

Wir erhielten dazu das Zertifikat der<br />

Gesellschaft für Geriatrischen Pharmazie<br />

mbH für die Verbesserung der<br />

Arzneimittelversorgungsqualität in<br />

Senioreneinrichtungen.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> galt dem Schmerzmanagement<br />

unsere besondere Aufmerksamkeit.<br />

Mit den Bewohnern,<br />

die unter Schmerzen litten, lokalisierten<br />

wir die Beschwerden, bestimmten<br />

die Intensität mit Hilfe einer<br />

Schmerzskala und erarbeiteten individuelle<br />

Verlaufspläne. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen<br />

Ärzten, wurden die erforderlichen<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet. Neben<br />

Schmerzmittel kamen aber auch<br />

alternative Mittel zum Einsatz z.B.<br />

Physiotherapie, Wickel und Einreibungen.<br />

Ein wichtiger Aspekt war auch die<br />

Schmerzsituation bei dementiell veränderten<br />

Menschen. Oft ist es bei<br />

den Betroffenen so, dass sie aufgrund<br />

ihrer kognitiven Einschränkungen<br />

wenige bis keine verbalen<br />

Auskünfte über eventuelle Schmerzen<br />

geben können. Melanie Ahrens,<br />

Pflegefachkraft im geschützten Bereich,<br />

nahm sich dieser Problematik<br />

im Rahmen ihrer Weiterbildung zur<br />

gerontopsychiatrischen Fachkraft an.<br />

In ihrem Projekt „Schmerzen bei psychiatrisch<br />

veränderten Menschen“<br />

hinterfragte sie gemeinsam mit ihren<br />

Kolleginnen viele Verhaltensweisen<br />

unserer dementiell veränderten<br />

Bewohner. Wichtig waren Mimik, Gestik,<br />

Essverhalten und verbale Laute,<br />

aber auch körperliche Auffälligkeiten,<br />

wie ein beschleunigter Puls oder ein<br />

vermehrtes Schwitzen. Durch eine<br />

klare Beobachtung, eine gezielte<br />

Kommunikation untereinander und<br />

eine gute Dokumentation, konnten<br />

dann in Absprache mit dem Hausarzt<br />

die richtigen Maßnahmen für unsere<br />

Bewohner eingeleitet werden.<br />

Albert-Schweitzer-Haus in der Top-<br />

Pflegeheimliste 2015 der FOCUS-<br />

Redaktion<br />

Wir fühlen uns in unserem Bemühen<br />

um unsere Bewohner besonders bestätigt<br />

durch die Aufnahme unseres<br />

Hauses in die aktuelle Top-Pflegeheimliste<br />

Deutschlands der Focus-<br />

Redaktion. Grundlage der positiven<br />

Beurteilung war unter anderen<br />

die Gesamtnote des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenkassen und die<br />

Meinungen der umliegenden Senioreneinrichtungen<br />

und Krankenhäuser.<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

Seit geraumer Zeit fördert das Haus<br />

in besonderer Weise die Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter. So haben<br />

im Jahr 2013 alle an einer viertägigen<br />

Schulung zur multiprofessionellen<br />

und interdisziplinären Beratung,<br />

Begleitung und Versorgung von<br />

Schwerstkranken und Sterbenden<br />

besucht. Im Jahr <strong>2014</strong> nahmen alle<br />

Mitarbeiter an einer viertägigen Weiterbildung<br />

zum Thema Kinästhetik<br />

teil. In diesem Jahr werden wiederum<br />

alle an einer Weiterbildung zur Basalen<br />

Stimulation teilnehmen. Darin<br />

geht es um die Aktivierung der Wahrnehmungsreize<br />

und die Anregung<br />

primärer Körper- und Bewegungserfahrungen<br />

sowie die Unterstützung<br />

einer personenbezogenen wortlosen<br />

Kommunikation, die vor allem<br />

den Menschen mit verminderten kognitiven<br />

Fähigkeiten zugute kommen<br />

wird.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch<br />

die Einrichtung unseres neuen Snoezelenraums<br />

im Untergeschoss zu sehen.<br />

Die Nutzer können dort in entspannter,<br />

ruhiger und stimmungsvoller<br />

Atmosphäre durch Musik,<br />

Lichteffekte und leichte Vibrationen<br />

ihre primären Sinne „entdecken“.<br />

Organisatorische Veränderungen<br />

Aus dem Sozialdienst und der Gruppe<br />

der Betreuungsassistenten nach<br />

Paragraph 87b SGB XI haben wir<br />

die Soziale Betreuung gebildet. Das<br />

zur Vorbereitung dieses Schritts eingesetzte<br />

Projektteam hat die bisherigen<br />

Aufgaben, Abläufe und Betreuungsangebote<br />

genaustens unter<br />

die Lupe genommen und alle Maßnahmen<br />

evaluiert. Das Ergebnis waren<br />

neue Ablaufpläne, feste Zuständigkeiten<br />

und neue Angebote. Dies<br />

hat zur Folge, dass für die Betreuung<br />

unserer Bewohner nun viel mehr<br />

Zeit zur Verfügung steht und die Angebote<br />

für die Bewohner vielfältiger<br />

und individueller sind. Schnittstellendiskussionen<br />

und nicht klare Verantwortlichkeiten<br />

wurden transparent<br />

für jeden geklärt und offen gelegt,<br />

so dass nicht nur die Bewohner besser<br />

und mehr betreut werden, sondern<br />

auch die Mitarbeiter sich zufriedener<br />

fühlen.<br />

Personelle Veränderungen<br />

Zu Ende des Jahres wurde es möglich,<br />

die Stelle der Pflegedienstleitung<br />

neu zu besetzen. Damit endete<br />

Anfang Dezember die kommissarische<br />

Leitung durch Elena Esaian.<br />

Sie ist seitdem die neue Pflegedienstleitung.<br />

Diese Veränderung hatte weitere Folgen:<br />

Zum selben Zeitpunkt wurde<br />

Melanie Helbig zur stellvertretenden<br />

Pflegedienstleitung ernannt und Heike<br />

Tebroke, bis dahin kommisarische<br />

Wohnbereichsleitung, übernahm die


Leben im Alter <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

23<br />

Leitung des Wohnbereichs 1.<br />

Mit der Leitung der neuen Sozialen<br />

Betreuung wurde Katja Berg betraut.<br />

Alle Mitarbeiter sind schon viele Jahre<br />

im Albert-Schweitzer-Haus beschäftigt<br />

und sind bestens mit den<br />

Abläufen und der Ideologie des<br />

Hauses vertraut.<br />

Übernahme von Auszubildenden<br />

Die qualifizierte Ausbildung in der<br />

Pflege und die anschließende Übernahme<br />

junger Menschen liegen dem<br />

Albert Schweitzer Haus besonders<br />

am Herzen. Glücklicherweise ist es<br />

uns auch im Jahr <strong>2014</strong> wieder gelungen,<br />

den größten Teil unserer Auszubildenden<br />

nach dem Abschluss fest<br />

übernehmen zu können.<br />

Seniorenzentrum<br />

Haus Tabita<br />

Rainer Gerdau<br />

Einrichtungsleiter<br />

Am 22. April 2004 zogen die ersten<br />

vier Bewohner ins damals brandneue<br />

Haus Tabita ein. Dass im vergangenen<br />

Jahr schon das 10-jährige Jubiläum<br />

gefeiert werden konnte, erstaunte<br />

viele, die dem Haus in dieser<br />

Zeit verbunden geblieben waren. Es<br />

war so viel passiert in diesen zehn<br />

Jahren, an dass man sich noch so lebendig<br />

erinnern konnte, als wäre es<br />

erst gestern gewesen und doch war<br />

es teilweise schon Jahre her. Anlässlich<br />

eines kleinen Sektempfangs am<br />

9. Mai 2015 bestand viel Gelegenheit<br />

Konfession Anzahl %<br />

röm. kath. 56 68,29<br />

neu-apostol. 2 2,44<br />

evangelisch 21 25,61<br />

keine Konfession 3 3,66<br />

Verweildauer KP SP männl. weibl. Gesamt %<br />

7 Tage bis unter 30 Tage 1 4 2 3 5 6,10<br />

30 Tage bis unter 60 Tage 1 2 2 1 3 3,66<br />

60 Tage bis unter 90 Tage 1 1 1 1,22<br />

90 Tage bis unter 6 Monate 4 4 4 4,88<br />

6 Monate bis unter ein Jahr 13 4 9 13 15,85<br />

1 Jahr bis unter 2 Jahre 11 4 7 11 13,41<br />

2 Jahre bis unter 3 Jahre 10 3 7 10 12,20<br />

3 Jahre bis unter 4 Jahre 8 1 7 8 9,76<br />

4 Jahre bis unter 5 Jahre 3 3 3 3,66<br />

5 Jahre bis unter 10 Jahre 17 17 17 20,73<br />

10 Jahre bis unter 15 Jahre 7 1 6 7 8,54<br />

Summe 2 80 17 65 82 100<br />

Mittlere Verweildauer je Bew. in Jahren 1,77 3,97 3,52<br />

in Erinnerungen zu schwelgen. Vertreter<br />

der Stadt Korschenbroich, der<br />

Kirchengemeinden und Vereine der<br />

Umgebung erinnerten sich gemeinsam<br />

mit den ältesten noch im Haus<br />

lebenden Bewohnern und Mitarbeitern<br />

der ersten Stunde an die Anfangszeiten<br />

und wie sich das Leben<br />

im Haus seitdem verändert hatte.<br />

Kleinenbroich entwickelt sich<br />

Und verändert hat sich gerade im<br />

Jahr <strong>2014</strong> vieles in und um das Haus<br />

Tabita. Am Sichtbarsten änderte sich<br />

die unmittelbare Umgebung durch<br />

die Großbaustelle zwischen Dreifach-Halle,<br />

Haus Tabita und der Von-<br />

Stauffenberg-Straße. Eine ganz neue<br />

Wohnsiedlung entsteht hier und bindet<br />

das Haus in Zukunft mehr in das<br />

Gemeinwesen von Kleinenbroich ein.<br />

Direkt neben unserem Haus begannen<br />

die Bauarbeiten für eine neue<br />

Kindertagesstätte, die ebenfalls unter<br />

dem Dach der Diakonie betrieben<br />

wird. Zum neuen Kindergartenjahr<br />

2015/2016 werden die Kinder in zwei<br />

neue Gruppen einziehen. Die schon<br />

seit langem bestehende Patenschaft<br />

zwischen Haus Tabita und dem Kindergarten<br />

wird also in Zukunft noch<br />

enger zusammenwachsen.<br />

Pflegestärkungsgesetz § 87b<br />

Zu den Veränderungen auf politischer<br />

Ebene, die sich unmittelbar<br />

auf das Leben im Haus auswirken,<br />

sei hier das Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes<br />

zum 1.1.2015 genannt.<br />

Neben einigen finanziellen<br />

Verbesserungen für Pflegebedürftige<br />

und ihre Angehörigen wird der Ausbau<br />

der zusätzlichen Betreuungsleistungen<br />

nach § 87b für alle spürbare<br />

Erleichterungen bringen. Bereits<br />

<strong>2014</strong> wurden von uns die Vorarbeiten<br />

erbracht, um unmittelbar zum Start<br />

am 1.1.2015 mit einem erhöhten Personalschlüssel<br />

mehr Betreuungsleistungen<br />

anbieten zu können. In<br />

einem zweiten Schritt zum 1.4.2015<br />

wird dann genügend Personal zur<br />

Verfügung stehen, um ein Verhältnis<br />

von einer Vollzeitbetreuungskraft auf<br />

jeweils 20 Bewohner sicherstellen zu<br />

können.<br />

Entbürokratisierung in der Pflege<br />

Vorangetrieben durch den Pflegebeauftragten<br />

der Bundesregierung<br />

Herrn Laumann, beschäftigte sich<br />

die gesamte Pflegebranche <strong>2014</strong> mit<br />

der sogenannten Entbürokratisierung<br />

in der Pflege. Es setzt sich immer<br />

mehr die Einsicht durch, dass<br />

von den knapp bemessenen zeitlichen<br />

Ressourcen ein zu großer Anteil<br />

für bürokratische Aufgaben, wie<br />

z.B. der Dokumentation von Pflegeleistungen<br />

verbraucht wird. Neue<br />

Dokumentationssysteme(SIS von<br />

Frau Beikirch) wurden vorgestellt und<br />

sollen zügig in der Praxis für mehr<br />

persönlichen Kontakt zwischen Pflegekräften<br />

und Bewohnern sorgen.<br />

Das Pflegenotensystem nach dem<br />

Pflegetransparenzgesetz wird von<br />

immer mehr Beteiligten als bürokratisches<br />

Monster betrachtet, dass sein<br />

selbst gestecktes Ziel nicht erreicht:


24<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Leben im Alter<br />

Den Interessierten und Angehörigen<br />

Orientierung zu bieten, gute von<br />

schlechten Einrichtungen unterscheiden<br />

zu können.<br />

<strong>2014</strong> in Zahlen<br />

Wenig verändert hat sich die Struktur<br />

der Einrichtung selbst und ihrer<br />

Bewohnerschaft. Die durchschnittliche<br />

Verweildauer aller Bewohner in<br />

der Einrichtung betrug zum Stichtag<br />

31.12.<strong>2014</strong> genau 3,52 Jahre, was<br />

für heutige Verhältnisse ein sehr hoher<br />

Wert ist. Das Durchschnittsalter<br />

unserer Bewohner liegt nach wie vor<br />

bei etwa 85 Jahren und weicht nur<br />

gering von den Werten der Vorjahre<br />

ab. 75% der Bewohner befanden<br />

sich <strong>2014</strong> in den Pflegestufen zwei<br />

und drei, nur noch ein knappes Viertel,<br />

in der leichtesten Pflegestufe 1.<br />

Bei der Verteilung nach Religionszugehörigkeit<br />

spiegeln sich die Verhältnisse<br />

des katholischen Niederrheins.<br />

68% der Bewohner sind römisch katholisch<br />

und 25 % evangelisch getauft.<br />

Der Rest verteilt sich auf konfessionslose<br />

Bewohner oder Angehörige<br />

einer anderen Religionsgemeinschaft.<br />

pen aus dem Haus selbst. Der Tabita<br />

Chor bestehend aus Bewohnern und<br />

Mitarbeitern ist bei solchen Gelegenheiten<br />

nicht mehr wegzudenken. Neben<br />

diesem Höhepunkt wurden viele<br />

weitere Gelegenheiten genutzt, um<br />

in verschiedenen Zusammenhängen<br />

zu feiern, zu singen und zu tanzen.<br />

Gemeinsame Besuche beim Seniorennachmittag<br />

der Stadt Korschenbroich,<br />

im Festzelt beim Schützenfest<br />

oder beim Maibaum setzen vor<br />

Haus Tabita bestätigen immer wieder<br />

die enge Verbundenheit von Haus<br />

Tabita zum Gemeindeleben in Korschenbroich.<br />

Projekt Erinnerungsvitrinen<br />

Auf Initiative der Sparkassenstiftung<br />

Korschenbroich konnten <strong>2014</strong> drei<br />

beleuchtete Glasvitrinen angeschafft<br />

und mit Hilfe des Heimatvereins Korschenbroich<br />

mit Gebrauchsgegenständen<br />

aus der Vergangenheit unserer<br />

Bewohner bestückt werden.<br />

Sie laden seither zum gemeinsamen<br />

Erinnern und Gesprächen über die<br />

eigene Vergangenheit ein. Mitarbeitern<br />

aus Betreuung und Pflege bieten<br />

sie immer wieder Anregung, mit<br />

Bewohnern über ein Leben vor Haus<br />

Tabita ins Gespräch zu kommen.<br />

Projekt Biographiekästen<br />

Ausgehend von einem Praktikumsprojekt<br />

hat sich das Erstellen von<br />

so genannten Biographiekästen mittlerweile<br />

auf die gesamte Einrichtung<br />

ausgeweitet. Viele dieser Schaukästen<br />

schmücken die Eingangsbereiche<br />

zu einzelnen Bewohnerzimmern.<br />

Gemeinsam mit den Bewohnern<br />

und deren Angehörigen wer-<br />

Alter der Bewohner männl. weibl. Gesamt %<br />

bis 65 Jahre 0 0,00 % 1 1,22 % 1 1,22 %<br />

65 bis 70 Jahre 1 1,22 % 1 1,22 % 2 2,44 %<br />

71 bis 75 Jahre 2 2,44 % 2 2,44 % 4 4,88 %<br />

76 bis 80 Jahre 4 4,88 % 13 15,85 % 17 20,73 %<br />

81 bis 85 Jahre 3 3,66 % 12 14,63 % 15 18,29 %<br />

86 bis 90 Jahre 6 7,32 % 18 21,95 % 24 29,27 %<br />

91 bis 100 Jahre 1 1,22 % 18 21,95 % 19 23,17 %<br />

über 100 Jahre 0 0,00 % 0 0,00 % 0 0,00 %<br />

Summen 17 20,73 % 65 79,27 % 82 100 %<br />

Durchschnitt 82,65 86,01 85,31<br />

Leben im Haus Tabita<br />

Neben dem bereits erwähnten kleinen<br />

Empfang zum zehnjährigen Jubiläum<br />

feierten Bewohner, Mitarbeiter,<br />

Angehörige und Freunde des<br />

Hauses ein rauschendes Jubiläums-Sommerfest.<br />

Bei durchwachsenem<br />

Wetter hatten alle ihren Spaß<br />

an einem außergewöhnlich vielseitigen<br />

Programm. Darbietungen von<br />

professionellen Künstlern wechselten<br />

sich ab mit Auftritten von Grupden<br />

kleine Erinnerungsstücke, Bilder<br />

oder Alltagsgegenstände ausgewählt<br />

und in diesen Schaukästen künstlerisch<br />

arrangiert. So dienen auch<br />

sie als Anlass des gemeinsamen Erinnerns,<br />

als Anregung zu gemeinsamen<br />

Gesprächen und dienen darüber<br />

hinaus der Orientierung der<br />

Bewohner.<br />

Haus Timon<br />

In Haus Timon haben wir uns auf<br />

die Pflege und Betreuung von Menschen<br />

spezialisiert, die an Demenz<br />

erkrankt sind. In zwei Wohnbereichen<br />

leben hier insgesamt 44 Bewohner<br />

unter einem Dach. Die Unterbringung<br />

kann sowohl in einem offenen<br />

Wohnbereich als auch in einer<br />

geschlossenen Situation erfolgen.<br />

So kann den unterschiedlichen<br />

Schutzbedürfnissen Rechnung getragen<br />

werden. In den Jahren seit Eröffnung<br />

hat sich die Struktur in der Bewohnerschaft<br />

erwartungsgemäß geändert.<br />

Während zu Beginn des Betriebs,<br />

die neu eingezogenen Bewohner<br />

noch vorwiegend den niedrigen<br />

Pflegestufen 0 oder 1 zugeordnet waren,<br />

befanden sich gegen Ende des<br />

Jahres <strong>2014</strong> 45% in Pflegestufe 2<br />

und 41% in Pflegestufe 3. Über den<br />

ansonsten vielverwendeten Wert der<br />

durchschnittlichen Verweildauer von<br />

Bewohnern in einer Einrichtung lässt<br />

sich nach den ersten drei Jahren<br />

noch wenig aussagekräftiges feststellen.<br />

66 % unserer Bewohner leben<br />

bereits von Beginn an in Haus Tabita<br />

und führen so zu einer durchschnittlichen<br />

Verweildauer aller Bewohner<br />

von 2 Jahren. Während die meisten<br />

Bewohner in Haus Tabita vorher<br />

in einer eigenen Wohnung gelebt<br />

haben kommen in Haus Timon deutlich<br />

mehr direkt nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

zu uns. Das Durchschnittsalter<br />

ist in Haus Timon mit 83<br />

Jahren etwas geringer als in Haus<br />

Tabita. Die Altersspanne reicht hier<br />

von 70 bis 94 Jahren. Auch in Haus<br />

Timon leben etwa 30 % Männer und<br />

70% Frauen.


Leben im Alter <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

25<br />

Seniorenzentrum<br />

Markuskirche<br />

Melanie Probst<br />

Einrichtungsleiterin<br />

Anerkennung<br />

Das Seniorenzentrum Markuskirche<br />

wurde auch <strong>2014</strong> in die Focus-Liste<br />

der besten Pflegeheime Deutschlands<br />

aufgenommen. Im größten<br />

Pflegeheimvergleich Deutschlands<br />

konnte das Seniorenzentrum Markuskirche<br />

vor allem durch Bestnoten<br />

der Einweiser in Krankenhäusern<br />

und des Medizinischen Dienstes der<br />

Krankenkassen (MDK) überzeugen.<br />

Darüber hinaus wurde auch zum<br />

vierten Mal in Folge die Pflege- und<br />

Versorgungsqualität vom Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK) überprüft und mit der Bestnote<br />

1,0 jeweils in den Kategorien<br />

Pflege und medizinische Versorgung;<br />

Umgang mit demenzkranken<br />

Bewohnern; Soziale Betreuung und<br />

Alltagsgestaltung; Wohnen, Verpflegung,<br />

Hauswirtschaft, Hygiene; bewertet.<br />

Im Dezember fand die Überprüfung<br />

durch die Heimaufsicht des Rhein-<br />

Kreis-Neuss nach dem Wohn- und Teilhabegesetz<br />

statt. Auch hier konnte - wie<br />

im Vorjahr - ein sehr gutes Ergebnis erzielt<br />

werden.<br />

Aufwand gestiegen<br />

Ein hoher Anstieg des Versorgungsaufwandes<br />

(Veränderung der Pflegestufen)<br />

der Bewohner hatte im<br />

Jahr <strong>2014</strong> alle Mitarbeitenden in der<br />

Pflege, im Sozialen Dienst, der Verwaltung<br />

sowie der Hauswirtschaft<br />

in einem sehr hohen Maße gefordert.<br />

Nur durch einen enormen Einsatz<br />

aller Mitarbeitenden konnte der<br />

Mehraufwand kurzfristig durch Mehrarbeitsstunden<br />

abgedeckt werden.<br />

Durch Neueinstellungen von Pflegekräften<br />

wurde der höhere Pflege- und<br />

Betreuungsbedarf kompensiert.<br />

Personelle Veränderungen<br />

Im Juli übernahm Jolanta Pacura die<br />

Wohnbereichsleitung für den Wohnbereich<br />

1. Frau Pacura ist seit März<br />

2008 im Seniorenzentrum Markuskirche<br />

als Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

tätig. Durch ihre langjährigen<br />

Erfahrungen, welche sie auf<br />

dem Wohnbereich 2 als stellvertretende<br />

Wohnbereichsleitung machen<br />

konnte, ist sie eine ideale Besetzung<br />

der freigewordenen Stelle der Wohnbereichsleitung.<br />

Im Sozialdienst hat Frenzy Güttler,<br />

die von Beginn an für das Seniorenzentrum<br />

Markuskirche als Ergotherapeutin<br />

arbeitet, die Leitung des Sozialdienstes<br />

übernommen. Zu ihren<br />

Aufgaben gehören die Organisation<br />

der sozialen Betreuung und Betreuungsassistenz,<br />

die Begleitung der<br />

Praktikanten sowie das Veranstaltungsmanagement.<br />

Aktivitäten<br />

Grundsätzlich erfolgen die angebotenen<br />

Aktivitäten in Abstimmung<br />

mit den Bewohnern. So sind neben<br />

den regelmäßig wöchentlich stattfindenden<br />

Angeboten, jahreszeitliche<br />

Veranstaltungen wie zum Beispiel<br />

Neujahrsempfang, Karneval,<br />

Frühlings-, Schützen-, Sommer und<br />

St. Martinsfest zum festen Bestandteil<br />

des Lebens der Bewohner geworden.<br />

Als Veranstaltungsort für<br />

die Schützenausstellung der St. Hubertus-Schützenbruderschaft<br />

Horrem<br />

und den ökumenischen Gottesdienst<br />

anlässlich des Schützenfestes,<br />

ist das Seniorenzentrum ein<br />

Teil des Stadtteilfestes geworden. Die<br />

Bewohner genießen es ganz besonders,<br />

wenn der sonntägliche Festumzug<br />

an „ihrem Haus“ vorbei zieht.<br />

Selbstverständlich war es für die Bewohner,<br />

an der Aktion „Dormagen bewegt<br />

sich“ (30. August <strong>2014</strong>) teilzunehmen.<br />

Gemeinsam mit dem Bürgermeister<br />

Erik Lierenfeld sammelten<br />

die Bewohner bei Sitzgymnastikübungen<br />

Punkte für den Stattteil.<br />

Mit zwei Bewohnerinnen konnte jeweils<br />

der hundertste Geburtstag gefeiert<br />

werden. Frau Sophie Hannemann<br />

und auch Frau Irma Bildstein<br />

empfingen ihre Gäste zu ihrem Ehrentag<br />

in feierlicher Atmosphäre zu<br />

einem Sektempfang, zu dem auch<br />

der stellvertretende Bürgermeister<br />

Herr Hans Sturm den „Geburtstagsdamen“<br />

die Ehre erwies.<br />

Jung trifft Alt<br />

Regelmäßige Begegnungen zwischen<br />

den Bewohnern und Kindern<br />

der Kindertageseinrichtungen aus<br />

Horrem gehören seit 2008 zum Konzept<br />

des Hauses und sind eine große<br />

Bereicherung für das alltägliche Leben<br />

der Bewohner sowie die Kindergartenkinder.<br />

Dank<br />

Mein Dank gilt allen Bewohnern und<br />

Angehörigen für das vertrauensvolle<br />

Miteinander, allen Ärzten für die hervorragende<br />

Versorgung unserer Bewohner<br />

sowie allen Mitarbeitenden<br />

für die konstruktive Zusammenarbeit<br />

sowie das sehr große Engagement<br />

und die hohe Fachlichkeit in der Versorgung<br />

und Betreuung der uns anvertrauten<br />

Bewohner.


26<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Einrichtungen und Kontakte<br />

Einrichtungen<br />

und Kontakte<br />

Rhein-<br />

Kreis<br />

Neuss<br />

Familien- und Jugendhilfe<br />

Kinder- und Jugendtreff<br />

Am Rübenweg 16<br />

41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 53 65 27<br />

Fax 02133 / 24 45 89<br />

andreas.stefen@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartner: Andreas Stefen<br />

Flexible Erziehungshilfe Dormagen (FED)<br />

Knechtstedener Straße 20, 41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 21 45 31<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

liane.kusch@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Liane Kusch<br />

Aufsuchende Familienhilfe<br />

Wilhelmitenstr. 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 21 23 218<br />

Fax: 02181 / 21 23 226<br />

constanze.studeny@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Constanze Studeny<br />

Sozialberatung<br />

Wilhelmitenstr. 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 21 23 211<br />

Fax: 02181 / 21 23 226<br />

wiltrud.winzen@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Wiltrud Winzen<br />

Wohngebietsbetreuung<br />

Wilhelmitenstraße 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 21 23 215<br />

Fax: 02181 / 21 23 226<br />

constanze.studeny@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Constanze Studeny<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

FreiwilligenAgentur Dormagen<br />

Knechtstedener Straße 20, 41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 53 92 20<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

dagmar.drossart@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Dagmar Drossart


Einrichtungen und Kontakte <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong><br />

27<br />

Psychiatrische Hilfen<br />

Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />

Knechtstedener Str. 20, 41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 73 33<br />

Fax 02133 / 47 00 77<br />

Kontakt- und Beratungsstelle<br />

Knechtstedener Str. 20, 41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 73 33<br />

Fax 02133 / 47 00 77<br />

helga.loenze@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Helga Lönze<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

• Wilhelmitenstr. 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 21 23 211<br />

Fax 02181 / 21 23 226<br />

Ansprechpartnerin: Wiltrud Winzen<br />

wiltrud.winzen@DiakonischesWerk.de<br />

• Knechtstedener Str. 20, 41540 Dormagen<br />

Tel. 02133 / 47 79 04<br />

Fax 02133 / 47 00 77<br />

france.buschhueter@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartner: France Buschhüter<br />

Leben im Alter<br />

Beratungsstelle für Fragen im Alter<br />

• Knechtstedener Straße 20<br />

41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 53 92 21<br />

Fax: 02133 / 24 45 89<br />

dagmar.drossart@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Dagmar Drossart<br />

• Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3<br />

41352 Korschenbroich-Kleinenbroich<br />

Tel.: 02161 / 57 44 - 195<br />

christiane.langen@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Christiane Langen<br />

Diakonie Pflegestation<br />

Jüchen / Korschenbroich<br />

Markt 9, 41363 Jüchen<br />

Tel.: 02165 / 91 12 29<br />

Fax: 02165 / 91 12 30<br />

andreas.effertz@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartner: Andreas Effertz<br />

Diakonie Pflegestation<br />

Dormagen<br />

Weilerstr. 18a, 41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 26 60 999<br />

Fax: 02133 / 21 09 42<br />

sandra.schuetz@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Sandra Schütz<br />

Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus<br />

Am Ständehaus 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 - 1<br />

ines.netzer@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Ines Netzer<br />

Seniorenzentrum Haus Tabita<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Str. 2<br />

41352 Korschenbroich-Kleinenbroich<br />

Tel.: 02161 / 57 44 - 0<br />

rainer.gerdau@Haus-Tabita.de<br />

Ansprechpartner: Rainer Gerdau<br />

Seniorenzentrum Haus Timon<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Str. 4<br />

41352 Korschenbroich-Kleinenbroich<br />

Tel.: 02161 / 57 44 - 0<br />

rainer.gerdau@Haus-Timon.de<br />

Ansprechpartner: Rainer Gerdau<br />

Seniorenzentrum Markuskirche<br />

Weilerstr. 18a, 41540 Dormagen<br />

Tel.: 02133 / 26 605<br />

melanie.probst@Seniorenzentrum-Markuskirche.de<br />

Ansprechpartnerin: Melanie Probst<br />

Tochterunternehmen<br />

Erftaue Service Gesellschaft GmbH<br />

Am Ständehaus 12, 41515 Grevenbroich<br />

Tel. 02181 / 605 - 541<br />

info@DiakonischesWerk.de<br />

Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus gGmbH<br />

Am Ständehaus 12, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 - 1<br />

info@DiakonischesWerk.de<br />

Seniorenzentrum Korschenbroich gGmbH<br />

Am Ständehaus 12, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 605 - 1<br />

info@DiakonischesWerk.de<br />

Diakonie Pflegestation<br />

Grevenbroich / Rommerskirchen<br />

Am Ständehaus 10, 41515 Grevenbroich<br />

Tel.: 02181 / 60 52 16<br />

Fax: 02181 / 60 52 48<br />

barbara.schuenzel@DiakonischesWerk.de<br />

Ansprechpartnerin: Barbara Schünzel


28<br />

In der Nächsten Nähe<br />

Rhein-Kreis Neuss<br />

Diakonisches Werk<br />

Evangelischer Kirchengemeinden<br />

im Rhein-Kreis Neuss e. V.<br />

Am Ständehaus 12<br />

41515 Grevenbroich<br />

Telefon 02181 / 605 - 1<br />

www.DiakonischesWerk.de

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