Inhaltsverzeichnis Lehrer(innen)teil Seite Der Roman: Inhalt und Problematik 3 Das Interview mit dem Autor Klaus-Peter Wolf 4 Die Stellungnahmen aus der Zielgruppe der jugendlichen Leser 5 Die didaktisch-methodischen (Vor-)Entscheidungen 6 Schüler(innen)teil Arbeitsbögen 1-3 9 Protokollkarten 1-6 12 Die Tatorte Protokollkarten 7-11 15 Die Täter Protokollkarten 12-14 17 Die Opfer Protokollkarten 15-17 19 Die Tat-Motive Protokollkarten 18-20 21 Das Erwachsenen-Umfeld Kniffelfragen 23 Lösungsblatt zu den Kniffelfragen 25 Evaluationsbogen 26 Impressum 27
Der Roman: Inhalt und Problematik Was bringt einen Fünfklässler dazu, in panischer Angst und gegen seinen Willen vom Zehner zu springen, auf dem Wasser unten einen Bauchklatscher zu landen und eine halbe Stunde später erneut zu springen? Für den dreizehnjährigen Tim, der diese Vorgänge nicht nur vom Beckenrand aus beobachtet, sondern Klaus Sträußen auch aktiv, aber vergeblich an seinem ersten Sprung zu hindern sucht, steht außer Zweifel: Irgendetwas stimmt hier nicht! Und da Tim ebenso wie seine Freunde Jan Silber, Doro Mayer und Lina Grün sich seit dem Selbstmordversuch eines Mitschülers vor einigen Monaten fest vorgenommen haben, zukünftig nicht mehr die Augen zu verschließen und wegzugucken, wenn jemand Hilfe braucht, wird Klaus’ Tat zum Anlass für erste, gemeinsame Nachforschungen. Vor allem als dieser über weitere, fragwürdige Vorfälle, die in völligem Widerspruch zu seinem bisherigen Verhalten stehen, erneut von sich reden macht. Während die Erklärungsversuche der Vier zunächst in eine falsche Richtung laufen, da sie Klaus’ Verhalten mit dem Konsum »von Ecstasy oder anderem synthetischen Zeug« in Verbindung bringen, ist für den Leser seit den Ereignissen im Müngersdorfer Stadionbad (s. Kap. 1) bereits klar, wer und was die Auslöser solcher Abhängigkeiten von Macht und Ohnmacht, Befehl und Gehorsam sind, die leitmotivisch das Handlungsgeschehen bestimmen. Im Roman finden sich dafür bestimmte Namen: Yogi, Sandokan, Torsten, Hannes … allesamt Schüler der Hans-Bödecker-Schule. Ihr kriminelles Verhalten, das auf der Anwendung psychischer Gewalt beruht und sich bestimmter Mittel, wie Herabsetzung/Demütigung, Bedrohung, Erpressung, gezielt, das heißt zum eigenen Vorteil bedient, erschließt sich in seiner Vielschichtigkeit erst schrittweise über die verschiedenen Handlungsereignisse (S. 20, 81, 102ff). So werden aus Mitschülern »Sklaven«, die in immer wieder neuen, entwürdigenden Situationen gefilmt, ihren »Herren« verpflichtet sind und ihnen zu dienen haben … mit Geld, Arbeitsaufträgen und Ähnlichem oder sogar für eine entsprechende Summe verkauft werden können. Klaus Sträußen ist ein solcher Sklave, der, um seine Schwester zu schützen, diese Rolle angenommen hat, auch Marie Metzmacher, später dann Inga und zuletzt Doro geraten als »Sklaven« in die Abhängigkeit von Yogi. Was Jugendliche für ihr Opfer-Sein prädestiniert, wird vom Leser nicht nur in den verschiedenen Handlungssequenzen erfahren, sondern auch aus der Sicht der Beteiligten definiert und reflektiert. »Der ist nicht gut. Der macht ein Riesentheater. Aber der da, der wartet nur darauf, dass ihm wer sagt, wo es langgeht. Der will allen gefallen und es allen recht machen. Er ist das ideale Opfer.« (Sandokan, S. 160) Als am Ende Tim und Lina versuchen, die »Täter« auf eigene Faust zu überführen, wird deutlich, welcher Gefahr sie sich dadurch aussetzen. Durch die Einbeziehung eines Lehrers sowie die Benachrichtigung von Polizei und Feuerwehr kann die Situation jedoch auf ‚bloßen’ Sachschaden begrenzt werden. Nach den anschließenden Verhören auf der Polizeiwache bleibt offen, welches Strafmaß die jugendlichen Täter zu erwarten haben. © www.arsEdition.de 2008 2