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Vortrag von Prof. Dr. Manfred Liebel

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Mit Blick auf das Verhältnis Kinder – Erwachsene ist hierbei wichtig:<br />

• Keine Seite hat ein Monopol auf die richtige Entscheidung.<br />

• Beide Seiten suchen nach Lösungen im Dialog.<br />

• Es wird das Bewusstsein gefördert, aufeinander angewiesen zu sein.<br />

Im Hinblick auf mögliche Lösungen lässt sich zwischen einer Mikro- und Makroperspektive<br />

unterscheiden:<br />

Mikroperspektive - auf kurzfristige und pragmatische Lösungen gerichtet:<br />

• Basis für mögliche Lösungen ist das Selbstvertrauen der Kinder in ihre Kompetenzen<br />

und ein kritisches Verständnis ihrer Lebensumstände.<br />

• Hierzu müssen sie die Möglichkeit finden und ggf. dazu ermutigt werden, sich ihrer<br />

individuellen und gemeinsamen Interessen und Rechte zu vergewissern und sich zu<br />

organisieren.<br />

• In selbstbestimmten Gruppen und Bewegungen können Kinder sich am ehesten ihrer<br />

Stärken bewusst werden und ihre Kompetenzen können eine praktische Dimension<br />

erlangen.<br />

• Gerade Kinder, die in sozial benachteiligten Umständen leben und möglicherweise<br />

besonders gefährdet sind, können auf diese Weise am ehesten das Gefühl der Ohnmacht<br />

überwinden und lernen, sich in bedrohlichen Situationen zur Wehr zu setzen.<br />

• Auch jüngeren Kindern kann (z.B. in Kindertagesstätten) die Erfahrung ermöglicht<br />

werden, dass und wie sie sich gegenseitig unterstützen und stärken können.<br />

Makroperspektive – auf langfristige und grundlegende Lösungen gerichtet:<br />

• Kinder haben die Möglichkeit, selbst die politischen Entscheidungen und Maßnahmen<br />

mit zu bestimmen, die zu ihren Gunsten ergriffen werden sollen.<br />

• Kinder werden als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger anerkannt, die <strong>von</strong> ihren<br />

Rechten aktiv und effektiv Gebrauch machen können.<br />

• Kinder erhalten politische Rechte (z.B. das Wahlrecht) und in der Gesellschaft und ihren<br />

Institutionen entwickelt sich eine Partizipationskultur, die die Kinder als kompetente<br />

Mitbürger/innen mit spezifischen Eigenschaften und Interessen ernstnimmt<br />

und ihnen eine realistische Chance gibt, ihre Vorstellungen eines besseren Lebens zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Fazit<br />

Die dargestellten Elemente eines partizipativ verstandenen KS stellen keine Patentlösung für<br />

alle Situationen und alle Kinder dar, sondern sind eher als Orientierungspunkte zu verstehen.<br />

Auf den Punkt gebracht:<br />

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