Sogar der Pianist darf bleiben - Bindella
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Wechsel<br />
Erfolg<br />
Gast<br />
National Wirt geht<br />
<strong>Bindella</strong> übernimmt<br />
WINTERTHUR Wechsel an<br />
bester Lage «National»<br />
Wirt Hansruedi Bosshard<br />
tritt ab Es übernimmt die<br />
Zürcher Gastrokette<br />
<strong>Bindella</strong> Der Restaurant<br />
betrieb geht nahtlos weiter<br />
MICHAEL GRAF<br />
UND SABINE ARNOLD<br />
Nur ein Monat ist seit dem ers<br />
ten Gespräch zwischen Wirt<br />
Hansruedi Bosshard <strong>Bindella</strong><br />
und <strong>der</strong> Besitzerin Axa verstri<br />
chen Bis zum 1 Juli soll <strong>der</strong><br />
Wechsel perfekt sein Das Per<br />
sonal wird zu gleichen Konditio<br />
nen übernommen Das Interieur<br />
bleibt unverän<strong>der</strong>t<br />
Die in <strong>der</strong> ganzen Schweiz<br />
operierende Gastrokette Bin<br />
della betreibt in Winterthur be<br />
reits drei italienische Lokale<br />
Trotzdem sollen im «National»<br />
künftig nicht Pizza und Pasta<br />
dominieren Karte und Küchen<br />
chef <strong>bleiben</strong> erhalten<br />
Gastropionier Hansruedi<br />
Bosshard hat zuvor im «Strauss»<br />
im «Giardino» und in <strong>der</strong> «Aka<br />
zie» gewirtet<br />
Zudem grün<br />
dete er einen<br />
erfolgreichen<br />
Cateringbe<br />
h trieb Mit<br />
h<br />
fünfzig Jahren<br />
will er sich neu<br />
orientieren<br />
Ein möglicher Schritt wäre <strong>der</strong><br />
Einstieg in die internationale<br />
Hotellerie<br />
Rosenverkäufer bleibt<br />
Der Landbote<br />
29.03.2012 Seite 1 / 1<br />
Auflage/ Seite 32205 / 1 5456<br />
Ausgaben 300 / J. 9586975<br />
Aufatmen kann auch Rosenver<br />
käufer Sazo Ferati Er <strong>darf</strong> sei<br />
nen Verkaufsstand vor dem Res<br />
taurant behalten Mit Tränen in<br />
den Augen bedankte er sich bei<br />
Bosshard und dem neuen Ma<br />
nagement Bosshard war es <strong>der</strong><br />
ihm den Platz zusicherte als die<br />
Stadt ihn vom Bahnhofplatz ver<br />
bannen wollte<br />
«Bosshard ist in Winterthur<br />
Kult ein Idol» sagt EVP Ge<br />
mein<strong>der</strong>at Nik Gugger Der um<br />
triebige Sozialunternehmer hat<br />
im Deal vermittelt «Beson<strong>der</strong>s<br />
freut mich dass die 45 Ange<br />
stellten und 9 Lehrlinge aus 17<br />
Nationen übernommen werden<br />
können Und dass das Lokal für<br />
alle offen bleibt Es ist für viele<br />
ein Stück Heimat »Der<br />
gehe in nur drei Monaten und<br />
ohne einen einzigen Schliesstag<br />
über die Bühne Auch das sei<br />
ein Erfolg<br />
«Bosshard hat es geschafft<br />
die Zweiklassengesellschaft auf<br />
zubrechen» lobt Stefan<br />
Schramm Verlagsleiter <strong>der</strong> Gas<br />
trozeitschrift «Salz Pfeffer»<br />
«Die Säulen und <strong>der</strong> Palmengar<br />
ten zeugen von Anspruch und<br />
Noblesse Trotzdem haben auch<br />
Rentner einen Kaffee o<strong>der</strong> Bau<br />
arbeiter ein Mittagsmenü be<br />
stellt »Der Schlüssel zum<br />
sei in <strong>der</strong> Gastronomie immer<br />
<strong>der</strong> Standort Es brauche aber<br />
Herzblut «Ein Lokal muss le<br />
ben Wenn <strong>der</strong> Service stimmt<br />
stimmt die Kundschaft »<br />
freundschaft sei <strong>der</strong> Schlüssel zu<br />
Bosshards Erfolg<br />
© Der Landbote, Winterthur ZMS Monitoring Services AG Media Monitoring www.zms.ch
NATIONAL<br />
DER LANDBOTE<br />
DONNERSTAG, 29. MÄRZ 2012 WINTERTHUR l 13<br />
«Der gute Gastgeber wirkt im Hintergrund»<br />
Gastronom Hansruedi Bosshard verlässt nach zehn Jahren das<br />
Restaurant National. Er suche eine neue Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong><br />
internationalen Hotellerie, sagt <strong>der</strong> 50-Jährige. In Winterthur hat er<br />
eine Vision verwirklicht, für die ihn einige als verrückt erklärten.<br />
INTERVIEW: SABINE ARNOLD<br />
UND MICHAEL GRAF<br />
Hansruedi Bosshard, Sie gelten als<br />
Gastropionier in Winterthur. Nun geben<br />
Sie das renommierte Restaurant<br />
National auf. Weshalb?<br />
Hansruedi Bosshard: Ich habe das «National»<br />
zehn Jahre lang erfolgreich geführt.<br />
Wie es einem Pioniercharakter<br />
entspricht, suche ich nun nach neuen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ich mache eine<br />
Kreativpause und lege mir das nötige<br />
Rüstzeug zu, um etwas Neues zu wagen.<br />
Mein Wunsch geht in Richtung<br />
internationale Hotelunternehmen.<br />
Was heisst das konkret?<br />
Ich kann noch nichts Konkretes sagen.<br />
Verträge sind jedenfalls noch keine<br />
unterschrieben.<br />
Werden Sie Winterthur verlassen?<br />
Noch ist offen, wohin es mich verschlägt.<br />
Ein Zuschlag kann plötzlich<br />
erfolgen.<br />
Haben Sie die Nase voll?<br />
Nein, das «National» läuft in guten<br />
Bahnen, und ich habe hier ein starkes<br />
Team. Ich bin kürzlich fünfzig geworden.<br />
Das ist immer ein Wendepunkt im<br />
Leben eines Menschen. Ich will mich<br />
noch einmal neu verwirklichen, bevor<br />
ich in Pension gehe, und nicht einfach<br />
fünfzehn Jahre lang dahinplätschern.<br />
Was geschieht mit Ihrem Team?<br />
Ich bin dieser Mannschaft eng verbunden,<br />
einige arbeiten schon über zwanzig<br />
Jahre für mich. Der Axa Winterthur,<br />
<strong>der</strong> Besitzerin des Lokals, und<br />
mir war es ein grosses Anliegen, dass<br />
wir für das Restaurant und sein Team<br />
eine befriedigende Lösung inden. Die<br />
<strong>Bindella</strong>-Unternehmungen werden alle<br />
Angestellten weiterbeschäftigen. Die<br />
Firma ist natürlich froh, dass sie mit <strong>der</strong><br />
Hülle des Restaurants auch dessen Seele<br />
übernehmen kann. So muss sich <strong>Bindella</strong><br />
nicht mit Anfangsschwierigkeiten<br />
herumschlagen, wie sie sich sonst bei<br />
<strong>der</strong> Eröffnung eines Grossbetriebs unweigerlich<br />
einstellen.<br />
Weshalb muss es unbedingt ein Grossunternehmen<br />
wie <strong>Bindella</strong> sein?<br />
Wir haben hier ein Lokal mit 300 Plätzen<br />
mitten im Zen trum. Rudi <strong>Bindella</strong><br />
und sein Team sind überaus kompetent<br />
im Führen von grossen Gastronomiebetrieben<br />
im oberen Segment. Das hat<br />
er mit dem Restaurant Terrasse in Zü-<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Pächterin des Restaurants<br />
National, <strong>der</strong> Zürcher Gastrokette<br />
<strong>Bindella</strong>, verbindet <strong>der</strong> Winterthurer<br />
Restaurantgast bisher vor allem<br />
Pizza und Pasta. Die «Spaghetti<br />
Factory» am Graben, das «Santa<br />
Lucia» am Bahnhofplatz und das<br />
«Cantinetta» an <strong>der</strong> Marktgasse bieten<br />
Italienisches für ein unteres bis<br />
mittleres Kundensegment.<br />
«Das ‹National› ist für uns ein<br />
Glücksfall», sagt Daniel Müller, <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> <strong>Bindella</strong>-Geschäftsleitung für die<br />
Gastronomie zuständig ist. «Es gibt<br />
uns die Gelegenheit, unser Angebot in<br />
Winterthur in <strong>der</strong> obersten Schicht abzurunden.»<br />
Mit seinen rund 300 Sitzplätzen an<br />
bester Bahnhoflage ist das «National»<br />
ein Grossbetrieb mit Ausstrahlung.<br />
Das alte Grün<strong>der</strong>haus <strong>der</strong> «Winterthurer<br />
Versicherungen» wurde vor<br />
zehn Jahren vom bekannten Architekten<br />
Arnold Amsler aufwendig umgestaltet.<br />
Zwei Etagen umfasst <strong>der</strong> In-<br />
rich o<strong>der</strong> dem Kornhauskeller in Bern<br />
bewiesen. Diese Betriebe verfügen wie<br />
das «National» auch über verschiedene<br />
Bereiche: Café, Bar und Restaurant.<br />
Den Winterthurern ist das «National»<br />
wichtig. Was sagen Sie nun denjenigen,<br />
die eine grosse Gastrokette aus Zürich<br />
unsympathisch inden?<br />
Rudi <strong>Bindella</strong> hat zusammen mit seiner<br />
Frau sowie mit seinem Ka<strong>der</strong> die Belegschaft<br />
selbst informiert. Sie haben<br />
dabei viel Herzlichkeit bewiesen.<br />
Wie haben die Mitarbeiter reagiert?<br />
Schon ein bisschen überrascht, auch<br />
wenn sie wohl bereits etwas geahnt haben.<br />
Wir haben die Verantwortlichen<br />
von <strong>Bindella</strong> ja mehrmals durch den<br />
Betrieb geführt.<br />
Tut Ihnen <strong>der</strong> Abschied auch weh?<br />
Ja, natürlich. Ich hab das Objekt von<br />
Grund auf aufgebaut. Vor zehn Jahren<br />
bekam übrigens ursprünglich Rudi<br />
<strong>Bindella</strong> den Zuschlag, das «National»<br />
zu führen. Er schlug mir als lokalem<br />
Gastronomen vor, das Lokal zu übernehmen,<br />
da er mit an<strong>der</strong>en grossen<br />
Projekten beschäftigt war.<br />
Wie haben Sie reagiert?<br />
Ich hatte grossen Respekt vor <strong>der</strong> «riesigen<br />
Kiste». Der Architekt Noldi Amsler<br />
und ich erar bei te ten schliesslich das<br />
Gastroprojekt mit drei Küchen auf drei<br />
Ebenen. Dann ging es los mit allen<br />
Hochs und Tiefs, die ein grosser Betrieb<br />
mit sich bringt.<br />
Was waren die Probleme?<br />
Wir haben 45 Angestellte. Eine so grosse<br />
Crew geigt nicht immer auf Anhieb.<br />
Die Stadt hat es Ihnen auch nicht immer<br />
einfach gemacht mit ihren Aulagen,<br />
zum Beispiel in Sachen Aussenbestuhlung.<br />
Haben Sie nun genug davon?<br />
Natürlich gab es immer Konliktpunkte,<br />
zum Beispiel was Terrassenausbau,<br />
Öffnungszeiten o<strong>der</strong> Lärmimmissionen<br />
betrifft. Die Verantwortlichen tun<br />
aber auch nur ihre Plicht. Manchmal<br />
ist jedoch schon schildbürgermässig gehandelt<br />
worden in Winterthur. Ich bin<br />
in diesen 22 Jahren, die ich hier wirte,<br />
und in diesen Konlikten mit <strong>der</strong> Stadt<br />
gereift. Ich konnte einiges bewirken<br />
hier. Aber natürlich würde ich hier<br />
draussen (zeigt auf das Trottoir an <strong>der</strong><br />
Stadthausstrasse) lieber ein Boulevardcafé<br />
sehen als diesen Velostän<strong>der</strong>.<br />
Das «National» läuft gut. Sie setzen im<br />
Jahr sechs bis sieben Millionen Franken<br />
um. Was machen Sie richtig?<br />
Ich kam aus Zürich nach Winterthur<br />
und wollte hier die Vision einer Brasse-<br />
Restaurant an allerbester Lage: Das Haus, in dem sich das «National» befindet, wurde 1855, noch vor dem Bahnhof, gebaut. Bild: hd<br />
<strong>Sogar</strong> <strong>der</strong> <strong>Pianist</strong> <strong>darf</strong> <strong>bleiben</strong><br />
nenraum, dazu kommen Palmengarten<br />
und Cocktailbar. Drei Küchen auf<br />
drei Etagen ermöglichen eine äusserst<br />
breite Speisekarte. Dieses Konzept<br />
wolle man intakt lassen, betont Müller.<br />
Das beginnt schon beim Personal:<br />
Alle 45 Mitarbeitenden und 9 Lernenden<br />
sollen zu gleichen Konditionen<br />
übernommen werden. <strong>Sogar</strong> die Floristin<br />
und <strong>der</strong> <strong>Pianist</strong> dürfen <strong>bleiben</strong>.<br />
Rosenverkäufer Sazo Ferati, <strong>der</strong><br />
seit über zwanzig Jahren mit Bosshard<br />
befreundet ist, bedankte sich gestern<br />
tränenüberströmt, als bekannt wurde,<br />
dass er seinen Verkaufsstand vor dem<br />
Restauranteingang auch unter <strong>der</strong><br />
neuen Führung weiter betreiben <strong>darf</strong>.<br />
Kein Stuck, kein Pizzaofen<br />
Kulinarisch gibt Müller allen Entwarnung,<br />
die vor ihrem geistigen Auge<br />
schon einen Pizzaofen sahen. «Wir<br />
<strong>bleiben</strong> dem Bosshard-Erbe treu. Die<br />
Sommerkarte gestalten wir gemeinsam.»<br />
Am 1. Juli, pünktlich zum<br />
«<strong>Bindella</strong> ist<br />
froh, dass er<br />
Hülle und<br />
Seele über-<br />
nehmen kann»<br />
Hansruedi Bosshard<br />
Albanifest, übernimmt <strong>Bindella</strong> das<br />
Haus – ohne auch nur einen Tag<br />
Schliessung. Natürlich werden künftig<br />
auch die <strong>Bindella</strong>-eigenen Weine im<br />
«National» zu trinken und auch an<br />
speziellen Anlässen zu degustieren<br />
sein. <strong>Bindella</strong>s seien in <strong>der</strong> Region<br />
Winterthur übrigens überhaupt nicht<br />
fremd, betont Müller. Die Familie von<br />
Rudi <strong>Bindella</strong>s Frau Barbla stamme<br />
aus Pfungen und sei Winterthur sehr<br />
verbunden.<br />
Eine sanfte Renovation ist für das<br />
Jahr 2014 vorgesehen. Dabei sollen<br />
aber Details wie Toiletten verän<strong>der</strong>t<br />
werden. Da und dort soll das dominante<br />
Schwarz helleren Tönen weichen.<br />
Amslers charakteristische Buntglas-<br />
und Festholzakzente <strong>bleiben</strong> unangetastet.<br />
«Der Winterthurer unterscheidet<br />
sich vom Zürcher Gast», findet Müller.<br />
«Er ist gemütlicher – weniger hektisch,<br />
etwas introvertierter und seinen<br />
Stammlokalen treu.»<br />
Bosshard habe diesen Winterthurer<br />
Geist verstanden wie kein Zweiter,<br />
findet EVP-Nationalrat und Gastrounternehmer<br />
Nik Gugger, <strong>der</strong> die Verhandlungen<br />
begleitete. «Er war an<br />
diesem Bahnhof nicht nur Gastgeber,<br />
son<strong>der</strong>n auch Seelsorger. Er gab den<br />
Leuten ein Stück Heimat.»<br />
Eine Verbeugung vor Paris<br />
Die Inspiration für sein Gastrokonzept<br />
kam Bosshard vor über 20 Jahren<br />
in Paris in <strong>der</strong> Brasserie Flo. «Um 22<br />
Uhr waren noch alle Tische besetzt.<br />
Die Tischtücher waren weiss, doch<br />
je<strong>der</strong> war willkommen. Diese geplegte<br />
Gastfreundschaft und die aktuelle,<br />
sich stets än<strong>der</strong>nde Karte haben mich<br />
fasziniert.»<br />
Als er dieses Konzept im Winterthurer<br />
Restaurant Strauss einführte,<br />
hatte er sich gegen einigen Wi<strong>der</strong>stand<br />
durchzusetzen. «Das kannst du in<br />
Winterthur nicht machen», hiess es.<br />
Er konnte. (mig/sa)<br />
rie nach Pariser Vorbild verwirklichen.<br />
Viele sagten mir, ich spinne. Das funktioniere<br />
hier nicht. Doch ich hab an dieser<br />
Idee festgehalten. Je<strong>der</strong> Gast, egal<br />
aus welcher sozialen Schicht er kommt,<br />
schätzt gute Dienstleistung.<br />
Sie schaffen es tatsächlich, ein breites<br />
Publikum anzusprechen.<br />
Bereits im «Strauss» haben sich vom<br />
Bankdirektor bis zum Lehrling alle an<br />
<strong>der</strong> Bar getroffen. Die Kunst ist, jedem<br />
Gast Respekt zu erweisen. Der Empfang<br />
muss stimmen. Die Leute müssen<br />
abgeholt werden. Wir haben in <strong>der</strong> heutigen<br />
Gastronomie viel zu viele Betriebe,<br />
die nur eine bestimmte Schicht wollen,<br />
wo irgendein Kraftprotz auswählt,<br />
wer hinein <strong>darf</strong>. Für mich ist übrigens<br />
<strong>der</strong> beste Indikator für ein gutes Ambiente,<br />
wenn sich Frauen trauen, alleine<br />
in einem Restaurant zu essen.<br />
Trotz 22 Jahren Wirten ist Ihr Gesicht<br />
in Winterthur kaum bekannt.<br />
Der beste Gastgeber steht nicht im Mittelpunkt,<br />
son<strong>der</strong>n kümmert sich im<br />
Hintergrund darum, dass alles klappt.<br />
ZUR PERSON<br />
Hansruedi Bosshard (50)<br />
Gastronom, Geschäftsführer<br />
des Restaurants National<br />
Hansruedi Bosshard wuchs als Bauernsohn<br />
in Fehraltorf auf, bis seine Familie<br />
im thurgauischen Güttingen einen<br />
Hof übernahm. Dort produziert heute<br />
sein Bru<strong>der</strong> vor allem noch Milch, Obst<br />
und Beeren. Bosshard machte im Restaurant<br />
Weinberg in Ottenberg TG eine<br />
Kochlehre. Seine Wan<strong>der</strong>jahre führten<br />
ihn in die Nobelhotels Belvédère<br />
in Davos und den «Quellenhof» in Bad<br />
Ragaz. Er absolvierte zusätzlich die<br />
Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich,<br />
um später das Hotel Alpina in Klosters<br />
einige Saisons zu führen. Sein eigener<br />
Chef war er zum ersten Mal im Bahnhofsbuffet<br />
Sargans. Durch die sehr<br />
durchmischte Kundschaft sei er auch<br />
etwas sozialer geworden, sagt Bosshard.<br />
Im Restaurant Werdgut am Zürcher<br />
Hallwylplatz habe er gelernt, ein<br />
Restaurant zu konzipieren, weil dieses<br />
bei seiner Übernahme eben umgebaut<br />
worden sei. 1991 kam Bosshard nach<br />
Winterthur, wo er als Erstes das Restaurant<br />
Strauss an <strong>der</strong> Stadthausstrasse<br />
übernahm und seine Brasserie-Idee<br />
verwirklichte. Gleichzeitig entwickelte<br />
er ein Catering-Angebot und übernahm<br />
parallel das «Giardino» an <strong>der</strong> Tösstalstrasse.<br />
Ab 2002 führte er schliesslich<br />
das «National». Die an<strong>der</strong>en Betriebszweige<br />
hat er inzwischen abgegeben<br />
o<strong>der</strong> verkauft. (mig/sa)<br />
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