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9 Untersuchungsmethoden des Kehlkopfes

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144 9 <strong>Untersuchungsmethoden</strong> <strong>des</strong> <strong>Kehlkopfes</strong><br />

hervorrufen, bezeichnet man als Flimmerfusionsfrequenz.<br />

Sie liegt bei 20–25<br />

Lichtreizen pro Sekunde oder darüber.<br />

Dann wird ein kontinuierlich bewegtes<br />

Bild wahrgenommen. Dazwischen können<br />

zeitliche Abschnitte völlig schwarz<br />

sein. Das Nachbild auf der Netzhaut<br />

bleibt in dieser Zeit erhalten (dieses Phänomen<br />

wird auch als Talbot-Gesetz bezeichnet).<br />

Neuere Stroboskope arbeiten mit dem<br />

Verschlussmechanismus (shutter) der Videokamera.<br />

Statt der Blitze wird elektronisch<br />

das Bild freigegeben. Anschließend<br />

wird es wieder verdeckt. Wenn die Kameraöffnung<br />

synchron zur Grundfrequenz<br />

oder mit einer geringen Differenz über ein<br />

Mikrophon gesteuert wird, entsteht ebenfalls<br />

der Stroboskopie-Effekt. Diese Shutter-Videostroboskopie<br />

hat den Vorteil,<br />

dass nur eine Lichtquelle nötig ist und bei<br />

Aufnahmen keine Farbveränderung eintritt.<br />

Außerdem ist sie geräuschlos. Sie ist<br />

an eine funktionierende Videokamera gebunden.<br />

Stroboskopie über das Endoskop<br />

mit dem bloßen Auge ist damit nicht<br />

möglich.<br />

Bei der stroboskopischen Untersuchung<br />

empfiehlt es sich manchmal, statt<br />

„hi“ „he“ sagen zu lassen, da bei der versuchten<br />

Phonation <strong>des</strong> Vokales /i/ die<br />

höchste Spannung im Bereich <strong>des</strong> weichen<br />

Gaumens und der Stimmlippen aufgebaut<br />

wird. Die Patienten sind manchmal dadurch<br />

irritiert, dass ihnen der Laut /i/<br />

nicht gelingt. Man muss ihnen dann erklären,<br />

dass das an der festgehaltenen Zunge<br />

liegt. Ohne die Zunge im vorderen Mundbereich<br />

zu wölben, kann der Resonanzraum<br />

für den zweiten Formanten <strong>des</strong> /i/<br />

nicht gebildet werden. Die Anstrengung,<br />

ein /i/ zu bilden, führt aber zum Anheben<br />

der Epiglottis und zu einem besseren Einblick<br />

in den Larynx. Geeigneter ist für<br />

manche Patienten der Neutralvokal /e/.<br />

Die Stimmlautstärke bei der Untersuchung<br />

hat Einfluss auf die Schwingungsamplituden<br />

und den Stimmlippenschluss.<br />

Bei Störungen der Sprechstimme<br />

Untersuchung in Höhe der mittleren<br />

Sprechstimmlage. Bei Störungen der Gesangsstimme<br />

in tiefer, mittlerer und hoher<br />

Lage.<br />

Die Schwingungsmuster der Stimmlippen<br />

variieren schon bei normalen,<br />

stimmgesunden Patienten in so hohem<br />

Umfang, dass eine sichere Abgrenzung<br />

von funktionellen Stimmstörungen nicht<br />

möglich ist. Für eine Unterscheidung von<br />

Hyper- und Hypofunktionen bei bekannter<br />

funktioneller Störung ist die Stroboskopie<br />

jedoch geeignet.<br />

9.5.3 Videostroboskopie<br />

Verwendung eines Lupenlaryngoskops,<br />

das an ein Stroboskop angeschlossen ist.<br />

Dem Laryngoskop wird eine Videokamera<br />

aufgesetzt, die das analoge stroboskopische<br />

Bild in natürlicher Farbe am Monitor<br />

darstellt. Durch gleichzeitige Messung<br />

von Tonhöhe und Schallintensität <strong>des</strong><br />

untersuchten Tones sowie Einblenden der<br />

Messwerte auf dem Bildschirm ist eine Diagnostik<br />

<strong>des</strong> stroboskopischen Befun<strong>des</strong><br />

in Relation zu den ihn bestimmenden Parametern<br />

möglich.<br />

Die Aufzeichnung der Videountersuchung<br />

kann entweder auf herkömmli-

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