FilmWeltWirtschaft 8 (2013)
FilmWeltWirtschaft 8 (2013)
FilmWeltWirtschaft 8 (2013)
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So. 27. Januar 17.30 Uhr<br />
WORK HARD PLAY HARD<br />
Deutschland 2011 – Buch + Regie: Carmen Losmann –<br />
Kamera: Dirk Lütter – 90 min<br />
Der moderne Arbeitnehmer braucht keine Stechuhr mehr, kein Büro, nicht<br />
mal einen eigenen Schreibtisch. Hat er nur die richtige Einstellung, dann<br />
macht ihm die Arbeit bestenfalls so viel Spaß, dass er gar nicht mehr damit<br />
aufhört. Carmen Losmanns aufschlussreicher Dokumentarfilm führt uns in<br />
die Welt der global agierenden Unternehmen, erforscht das Innere der<br />
Trutzburgen und Glaspaläste und konzentriert sich in der zweiten Hälfte auf<br />
die Menschen darin. Es ist ein kühl taxierender Exkurs durch Meetings und<br />
Assessment Center, durch Schulungen, Beurteilungs- und Perspektivgespräche<br />
in Unternehmen verschiedenster Couleur, wo sich angehende Führungskräfte<br />
einer „Potenzialanalyse“ oder einem Outdoor-Selbsterfahrungstraining<br />
unterziehen. Ohne jeglichen Kommentar und fast ohne Musik vertraut<br />
der Film allein auf die Aussagekraft seiner eiskalten, glasklaren Bilder<br />
und die Schlüssigkeit seiner Szenen. Ein „Roadmovie“ durch die schöne<br />
neue Arbeitswelt, in der die Taktiken der Ausbeutung subtiler geworden<br />
sind, um den Preis des Verschwindens der Privatsphäre.<br />
Einführung und Diskussion: Paul Harlander,<br />
Persönlichkeits- und Managementtrainer<br />
So. 27. Januar 21.00 Uhr<br />
MIT PFERDEN KANN MAN NICHT<br />
INS KINO GEHEN<br />
Deutschland 2007 – Regie: Anna Wahle – 11 min<br />
Schüler zwischen 12 und 20 erzählen uns, welcher Beruf sie glücklich machen<br />
würde und warum, was ihnen Angst macht und was im Leben für sie<br />
wichtig ist.<br />
DIE AUSBILDUNG<br />
Deutschland 2011 – Buch: Carmen Losmann, Dirk Lütter –<br />
Regie: Dirk Lütter – Darsteller: Joseph K. Bundschuh, Stefan Rudolf,<br />
Anke Retzlaff, Anja Beatrice Kaul, Dagmar Sachse – 85 min<br />
Spielfilm von Dirk Lütter, Kameramann beim Dokumentarfilm WORK HARD<br />
PLAY HARD, den er hier wie eine Matrix für seine Spielhandlung einsetzt.<br />
Jan ist Auszubildender in einem mittelständischen Betrieb in ländlicher Umgebung<br />
und versucht, alles richtig zu machen. Doch seine Abteilungsleiterin<br />
ist überfordert, seine neue Kollegin, in die er sich verliebt, ist nur als Leiharbeiterin<br />
angestellt und seine Mutter, die Betriebsrätin, gilt vielen als zu kämpferisch.<br />
Sein Chef gewährt kleine Momente der Anerkennung, nur um sie im<br />
nächsten Moment brüsk zu verweigern. Überall müssen Stellen abgebaut<br />
und Kosten reduziert werden. Zwischenmenschliche Beziehungen werden<br />
zwangsläufig ökonomisiert. Die Krise ist allgegenwärtig und zersetzt das<br />
Klima, worüber auch die schönen, modernen Büroräume nicht hinwegtäuschen<br />
können. Dennoch will Jan seine eigenen Interessen mit denen der Kollegen<br />
vereinbaren und für sich eine lebenswerte Zukunft finden.<br />
WORK HARD PLAY HARD<br />
DIE AUSBILDUNG<br />
Do. 24. Januar <strong>2013</strong><br />
19.00 Uhr<br />
DIE NEUE ZEIT<br />
FREIgestellt<br />
Fr. 25. Januar <strong>2013</strong><br />
18.30 Uhr<br />
DIE SCHULUNG<br />
EIN NEUES PRODUKT<br />
Fr. 25. Januar <strong>2013</strong><br />
21.00 Uhr<br />
FROHES SCHAFFEN<br />
Sa. 26. Januar <strong>2013</strong><br />
18.30 Uhr<br />
HÄLKKE 9<br />
ICH KOCH<br />
Sa. 26. Januar <strong>2013</strong><br />
21.00 Uhr<br />
… UND DANN BYE BYE<br />
MORGEN DAS LEBEN<br />
So. 27. Januar <strong>2013</strong><br />
17.30 Uhr<br />
WORK HARD PLAY HARD<br />
So. 27. Januar <strong>2013</strong><br />
21.00 Uhr<br />
MIT PFERDEN KANN MAN<br />
NICHT INS KINO GEHEN<br />
DIE AUSBILDUNG<br />
Filmmuseum<br />
im Münchner Stadtmuseum<br />
St.-Jakobs-Platz 1<br />
80331 München<br />
U/S-Bahn Marienplatz<br />
oder Sendlinger Tor<br />
Kartenreservierung unter<br />
Telefon 089/ 233 96450<br />
Eintritt: 4,- Euro<br />
(3,- Euro ermäßigt für<br />
MFZ-Mitglieder)<br />
www.filmweltwirtschaft.de<br />
www.filmmuseum-muenchen.de<br />
Felix Kempf FX68 München www.fx68.de<br />
Schöne neue Arbeitswelt<br />
24. bis 27. Januar <strong>2013</strong> Filmmuseum München
<strong>FilmWeltWirtschaft</strong><br />
24. bis 27. Januar <strong>2013</strong><br />
Filmmuseum München<br />
Do. 24. Januar 19.00 Uhr<br />
DIE NEUE ZEIT<br />
Deutschland 2007 – Regie: Karsten Wiesel – 2 min<br />
Eine kleine Staatsbürgerkunde mit Lehr- und Propagandafilmschnipseln der<br />
DDR: der neue Mensch auf dem Weg in eine paradiesische Zukunft.<br />
FREIgestellt<br />
Deutschland 2012 – Buch + Regie: Claus Strigel –<br />
mit: Götz Werner, Nico Paech, Helga Breuninger – 90 min<br />
Die Zukunft der Arbeit zu Zeiten des Überflusses. Die Arbeitslosigkeit steigt,<br />
doch das Gespenst der Vollbeschäftigung geht noch immer um. Dabei ist<br />
deren Ende schon längst gekommen. Doch eine Arbeitsgesellschaft, der die<br />
Arbeit auszugehen droht, treibt seltsame Blüten. Während sich die Einen auf<br />
den Ruinen vergangener Industrialisierung Kletterkurse gönnen, müssen Andere<br />
in strafvollzugsähnlichen Maßnahmen das Arbeiten ohne Arbeit in „Real<br />
Life Centern“ trainieren. In FREIgestellt wird in der fiktiven Talkshow „Willkommen<br />
im Paradies“ zum Thema „Überfluss ohne Arbeit“ lebhaft diskutiert.<br />
Zu Wort melden sich die animierten Diskussionsteilnehmer Guido Westerwelle<br />
und Ursula von der Leyen sowie die Theoretiker Hannah Arendt, Aristoteles,<br />
Paul Lafargue und Karl Marx. Der Dokumentarfilm begibt sich außerdem mit<br />
Betroffenen, Visionären und Philosophen auf die Reise in eine Zukunft, die<br />
schon längst begonnen hat. Jedes Ende ist auch Ausgangspunkt für neue<br />
Ideen, Visionen und reale Modellversuche.<br />
Regisseur Claus Strigel und Vertreter<br />
der Initiative Grundeinkommen sind zu Gast!<br />
Fr. 25. Januar<br />
18.30 Uhr.<br />
DIE SCHULUNG<br />
Deutschland 1987 – Buch + Regie: Harun Farocki – 44 min<br />
Ein Film über ein fünftägiges Seminar, in dem leitende Angestellte lernen sollen,<br />
sich selbst besser zu verkaufen. Der Managerkurs – an dem ausschließlich<br />
Männer teilnehmen – vermittelt Grundregeln von Dialektik und Rhetorik,<br />
trainiert Körpersprache, Gestik und Mimik. Eine Sache verkaufen, das ist von<br />
jeher Prinzip der merkantilen Aktion. Die Idee, sich selbst feilzubieten, wurde<br />
durch die Verbindung von Psychologie und modernem Kapitalismus perfektioniert.<br />
(Harun Farocki)<br />
EIN NEUES PRODUKT<br />
Deutschland 2012 – Buch + Regie: Harun Farocki – 36 min<br />
Harun Farocki beobachtet die Arbeit einer Unternehmensberatung, die sich<br />
auf die Optimierung von Arbeitsplätzen spezialisiert hat. In gehobenem „Managersprech“<br />
wird ein Brainstorming-Meeting abgehalten. Das Quickborner<br />
Team (QT) analysiert sich im Zuge der Entwicklung eines „Neuen Produkts“<br />
zunächst selbst und entwickelt dann Visionen. Schneller, klüger, effektiver sollen<br />
die Angestellten in diesen neuen Raumkonzeptionen sein. Hier werden<br />
mobile Arbeitsplatzkonzepte erstellt, in denen Mitarbeiter selbstbestimmt<br />
agieren können. Die Festlegung auf einen persönlichen Arbeitsplatz aber, auf<br />
einen „Heimatpunkt“, soll vermieden werden.<br />
Fr. 25. Januar<br />
21.00 Uhr<br />
FROHES SCHAFFEN – Ein Film<br />
zur Senkung der Arbeitsmoral<br />
Deutschland 2012 – Regie: Konstantin Faigle –<br />
Darsteller: Konstantin Faigle, Piet Fuchs, Helene Grass, Nina Proll – 94 min<br />
Arbeit ist das unbestrittene Zentrum im Leben des modernen Menschen: Sie<br />
ist Sicherheit, Selbstbestätigung, Existenzberechtigung, sozialer Kristallisations-<br />
und Kommunikationspunkt. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra,<br />
das uns tagtäglich durch Politik und Medien umgibt, und Arbeit ist ein<br />
unanfechtbarer Glaube. In seinem essayistisch-satirischen Dokumentarspielfilm<br />
begibt sich Konstantin Faigle auf die Reise zu den Wurzeln unseres Arbeits-Glaubens.<br />
Er interviewt Experten in Europa und Amerika und begegnet<br />
in Spielhandlungen einem in vermeintlicher Sicherheit lebenden Angestellten,<br />
der „Akademie für Müßiggang“, Phantomkunden in Baumärkten und verzweifelt<br />
agierenden Freiberuflern. Er zeigt, welch befreiende Auswirkungen<br />
das Mofafahren haben kann und lässt das Lied: „Arbeit, Arbeit, sagt mir<br />
wieso?“ erklingen.<br />
Sa. 26. Januar 18.30 Uhr<br />
HÄLKKE 9<br />
Großbritannien 2010 – Regie: Robert Jung – 3 min<br />
Ein Retro-Werbespot für den atomar betriebenen Herd Hälkke 9, der das lästige<br />
und altmodische Kochen ganz einfach überflüssig macht.<br />
ICH KOCH<br />
Deutschland 2010 – Regie: Bettina Timm –<br />
Kamera: Alexander Riedel – 72 min<br />
Bettina Timm porträtiert zwei junge Männer, die Koch lernen: Julien dreht<br />
in der Küche im Ratskeller München 900 Knödel pro Tag und träumt von der<br />
großen Karriere in einem Gourmetrestaurant in Paris. Georg lernt beim Sternekoch<br />
Christian Grainer in Kirchdorf und will einmal auf der „Queen Mary<br />
2“ arbeiten. Dass die harte und hierarchische Arbeitswirklichkeit dabei ihren<br />
Lebensträumen nur wenig Raum lässt, müssen die beiden Jungköche auf<br />
ihre Weise erfahren. Wenn die Kamera gleitend an den Schränken, Öfen<br />
und Geschirren der Großküche vorbeifährt, ist der Film zudem eine Hommage<br />
an die Professionalität eines Handwerks.<br />
Bettina Timm ist zu Gast!<br />
Sa. 26. Januar 21.00 Uhr<br />
… UND DANN BYE BYE<br />
BRD 1965 – Regie: Marran Gosov – 12 min<br />
Schwabing in den 1960er Jahren: Ein junger Mann mit langen Haaren will<br />
eigentlich nur Gitarre spielen, doch Eltern und Gesellschaft erwarten mehr<br />
von ihm. Die Arbeitsgesellschaft holt ihn schließlich erbarmungslos ein.<br />
MORGEN DAS LEBEN<br />
Deutschland 2010 – Buch: Bettina Timm, Alexander Riedel – Regie: Alexander<br />
Riedel – Darsteller: Judith Al Bakri, Ulrike Arnold, Jochen Strodthoff<br />
– 92 min<br />
Dokumentarischer Spielfilm, der in München angesiedelt ist. Drei Menschen<br />
um die 40 versuchen, aus der ewigen Warteschleife ihres bisherigen Lebens<br />
zu entfliehen und einen kleinen oder großen Schritt zu mehr Glück<br />
und Erfüllung zu gehen. Judith, die ehemalige Stewardess, lebt mit ihrem<br />
kleinen Sohn alleine in einer neuen Wohnsiedlung am Stadtrand und verdient<br />
ihren Lebensunterhalt mit Heimarbeit und Telefonmarktforschung. Ulrike<br />
ist von ihrem Freund verlassen worden und hat gerade ihren sicheren,<br />
aber öden Job im Sozialreferat gekündigt, um sich neu als Kosmetikerin<br />
und Masseurin zu verwirklichen. Jochen hofft auf eine Perspektive fern von<br />
Gelegenheitsjobs, um sich als Versicherungsvertreter endlich eine eigene<br />
Wohnung leisten zu können. Bei allen Dreien scheint das Leben etwas aus<br />
den Fugen geraten zu sein und nur aus Vorläufigem zu bestehen.<br />
Alexander Riedel ist zu Gast!<br />
EIN NEUES PRODUKT<br />
FROHES SCHAFFEN<br />
FREIgestellt<br />
DIE SCHULUNG<br />
ICH KOCH<br />
MORGEN DAS LEBEN