als Pdf-Datei (3 9 Mega) - Attac Berlin
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Internationaler deutschsprachiger Rundbrief der ATTAC-Bewegung (7.7.2004)<br />
Sand im Getriebe 36<br />
Der Rundbrief ”Sand im Getriebe” ist ein Medium für Menschen, die eine Welt jenseits der neoliberalen Globalisierung verwirklichen wollen.Er gibt Texten von<br />
AutorInnen unterschiedlicher Gesinnung einen gemeinsamen Ort. Die enthaltenen Positionen sind nicht notwendigerweise solche der ATTAC-Bewegung.<br />
rtf/.pdf-Version unter www.attac.de/rundbriefe html-Version unter www.attac-austria.org/sig/sig.php email an die Redaktion: sig@attac.de<br />
Das Gerede vom Markt, dem Markt und nichts<br />
“Die Globalisierung der Finanzwelt<br />
verstärkt die soziale Ungleichheit und<br />
verschärft die ökonomische Unsicherheit.<br />
Sie verhindert die freie Selbstbestimmung<br />
der Völker, umgeht ihre demokratischen<br />
Institutionen und behindert jegliches am<br />
Gemeinwohl orientierte Agieren der<br />
souveränen Staaten. Sie ersetzt dieses<br />
durch eine rein spekulative<br />
Handlungslogik im einzigen Interesse der<br />
multinationalen Unternehmen und<br />
Finanzmärkte.“ (aus der Charta von<br />
ATTAC International, 12/1998)<br />
verabschiedet.<br />
Weiter heißt es „Diese Umwandlung der<br />
Welt wird wie ein Naturgesetz dargestellt,<br />
den Bürger und Volksvertretern wird das<br />
Recht abgesprochen, über ihr eigenes<br />
Schicksal zu bestimmen. Die<br />
herablassende Arroganz, mit der dies<br />
geschieht und das Gefühl der<br />
Machtlosigkeit, welches so entsteht,<br />
führen den antidemokratischen Parteien<br />
neue Stimmen zu. Es ist höchste Zeit<br />
diesen Prozess zu stoppen, neue Kontroll-<br />
<strong>als</strong> dem Markt.<br />
und Regulationsinstrumente zu schaffen,<br />
auf nationaler, europäischer und<br />
internationaler Ebene. Die Erfahrung lehrt<br />
uns, dass die Regierungen dies nicht ohne<br />
In dieser Nummer:<br />
Samir Amin:<br />
Der kapitalistische Genozid<br />
Berichte aus Asien, Afrika,<br />
Irak, USA.<br />
ATTAC Polen und Ungarn<br />
Selbstverständnis von <strong>Attac</strong>:<br />
Debatte um eine<br />
Wahlbeteiligung<br />
äußeren Anstoß tun werden. Nur das<br />
entschiedene Engagement der Bürger kann<br />
der doppelten Bedrohung der sozialen<br />
Implosion und der politischen<br />
Hoffnungslosigkeit entgegenwirken.“<br />
Standen 1998 noch die Finanzmärkte im<br />
Mittelpunkt der Empörung, so ist<br />
inzwischen von vielen die durch Macht<br />
und Markt erzeugte internationale<br />
Arbeitsteilung <strong>als</strong> Quelle des Desasters<br />
erkannt worden. Samir Amin (S.3) sieht in<br />
der verschärften Konkurrenz zwischen<br />
Staaten und Konzernen den Kern der<br />
Globalisierung. Er meint, dass Marx in<br />
seiner Einschätzung des Kapitalismus viel<br />
zu optimistisch war und warnt – aus dem<br />
Blickwinkel eines Wissenschaftlers aus<br />
Afrika - vor einem „sozialen Genozid“<br />
durch eine „Forcierung der<br />
Kapitalisierung der Landwirtschaft“.<br />
„Global haben <strong>als</strong>o drei Viertel der<br />
Menschen weder einen sicheren<br />
Arbeitsplatz noch Zugang zu einem<br />
geregelten Einkommen und zu sozialen<br />
Rechten“. „Heute“ warnt er „erleben wir,<br />
Sand im Getriebe Nr.36 Seite- 1 -