zett-Magazin Juni / Juli
Magazin für Stadtkultur, Schlachthof / Lagerhaus
Magazin für Stadtkultur,
Schlachthof / Lagerhaus
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FREI<br />
ZEIT<br />
16 17<br />
20 JUN SA // L I C H T L U F T B A D<br />
Mittsommerfestival<br />
T R O P I C A L S M O O T H & G R O O V E<br />
25–28 JUN DO–SO // L I C H T L U F T B A D<br />
Theaterlust im Liluba<br />
O P E N A I R M I T M E N S C H , P U P P E !<br />
Es ist wieder soweit, die Liluba-Festival-Saison erreicht ihren Mittsommerwende-<br />
Höhepunkt. Dieses Jahr lädt das Kulturprojekt unter dem Motto ›Tropical Smooth &<br />
Groove‹ ins zauberhafte Lichtluftbad. Los geht’s mit Samote, einem Singer/Songwriter<br />
in Sachen Reggae und Soul. Karibisches Flair verbreitet dann die Berliner Band<br />
40 Degrees, die eine Melange aus Reggae und Dancehall, R&B, HipHop und Soca<br />
spielt. Coffee aus Bremen sind elf umtriebige MusikerInnen, die selbst komponierte<br />
Songs von Reggae über Dancehall bis zu Ska präsentieren. Zum Abschluss des Live-<br />
Programms wartet das Kabinett der Spatzen gegen 23 Uhr mit einer wunderschönen<br />
Feuerperformance auf. Und weiter geht’s – DJ Brown aus Brasilien legt mit Voodoo<br />
Beats, Cumbia, Reggae und Tropical Bass und dem neuen Hype der Szene, Trap &<br />
Moombahton, noch einen drauf! Zu tollen Illuminationen und lauschigen Lagerfeuern<br />
wird übrigens ein karibischer Cocktail empfohlen: Jamaican Punch.<br />
MARTHA GRAF<br />
➟Liluba, 18 Uhr // Tickets: € 10,– /erm. € 7,–<br />
Das Theaterlust-Festival sorgt für vergnügliche Sommertheatertage im Lichtluftbad,<br />
wenn Mensch, Puppe! einige seiner aktuellen Produktionen spielt. Darunter ist diesmal<br />
eine Premiere für die ganze Familie: ›Hexen und so … Die Geschichte von den<br />
Miesepetern‹ nach dem Buch von Annie M. G. Schmidt, einer der beliebtesten Kinderbuchautorinnen<br />
der Niederlande, zu sehen am Donnerstag. Weitere humor- und<br />
phantasievolle Inszenierungen folgen: Ein Schneewittchen-Märchenabend, ›Fiete<br />
Anders‹, ›Schieflage – Der musikalische Sturzflug einer wartenden Dame‹ und ein<br />
Rumpelstilzchen-Märchenabend. Ergänzt wird das Ganze durch Konzerte im<br />
Anschluss: Am Donnerstag spielt Gisela Fischer am Akkordeon, am Samstag sind<br />
Florian Oberlechner und Christian Hiltawsky an Akkordeon und Schlagzeug zu hören.<br />
Übrigens: Das Programm findet auch bei schlechtem Wetter statt – gemütlich im<br />
überdachten Bereich.<br />
MARTHA GRAF<br />
➟Liluba, jeweils 15.30 Uhr & 20.30 Uhr, Einlass eine Stunde vorher //<br />
Tickets: nachmittags € 8/6,– (Kinder) / abends € 13/8,– (Kinder)<br />
20 JUN SA // L AG E R H AU S<br />
V. B. Schulze’s Bernsteinzimmer<br />
D E R S C H I L F RO H R S C H Ö S S L I N G<br />
26./27. JUN 3./4. JUL FR/SA // LAGERHAUS<br />
Bremer Amateur Theater<br />
B R E M E R F R E I H E I T – F R AU G E E S C H E G OT T F R I E D<br />
Das Bernsteinzimmer steht im schönen <strong>Juni</strong> unter der zwingenden Energie von<br />
Sirenengesängen im Konsonantenrausch. So hört sich das an: Die sengende Sonne<br />
Südostasiens steckte in dem scharf gebeizten Schilfrohrschößling, den sie in Ermangelung<br />
jeglicher Restsympathie und jedweden Respekts mit satanischer Strenge über<br />
seine Schenkel schmetterte, sie war kalt wie Hundekot am Neujahrsmorgen, so zog<br />
sie die nächste nesselgiftige Fuchtel aus der Lauge und sah seinen Leib sich zusammenziehen<br />
in Erwartung der lodernden Streiche, die sich über ebendiesen Leib ergießen<br />
sollten.<br />
Wie stets mit V. B. Schulze, Jens Willemer, C. W. Unruh und Timóteo Trabula.<br />
präsentiert und inhaltlich verantwortet einmal mehr durch den Rare Archetype Fund.<br />
HANS AST<br />
➟ etage 3, 21 Uhr //<br />
Eintritt: € 3,–<br />
Was trieb die berüchtigte Giftmörderin an, 15 Menschen umzubringen? Kann sie<br />
sich der Schuld für die Morde entziehen? Das Bremer Amateur Theater-Ensemble<br />
präsentiert zu diesen Fragen ein schaurig-dramatisches Spektakel um Emanzipation<br />
und Schuld.<br />
Gefangen zwischen einem gewalttätigen Ehemann, nervenden Kindern und ihren<br />
Eltern, die von ihr ein züchtiges und tüchtiges Frauenleben erwarten, strebt Geesche<br />
nach Selbstbestimmung und Freiheit und sieht als einzigen Weg, diesem Wunsch näherzukommen,<br />
die Vergiftung all jener, die ihr im Weg stehen. Vermeintlich befreit, stellen<br />
jedoch immer neue Personen Forderungen an sie. Das modern interpretierte packende<br />
Stück um Emanzipation und Schuld basiert auf der wahren Geschichte aus der Bremer<br />
Stadthistorie und thematisiert schonungslos den Konflikt zwischen Selbstbestimmung<br />
und gesellschaftlichem Druck. Dabei wird der tragische Plot mit fast seifenopernhaften<br />
Elementen und gruseligen Nuancen aus dem Schauermärchen angereichert.<br />
MARTHA GRAF<br />
➟ Saal, 19.30 Uhr //<br />
Tickets: VVK: € 14,– / 10,– (ermäßigt)<br />
22 JUN MO // L AG E R H AU S<br />
Sleaford Mods/Sudden Infant/<br />
Defekt Defekt<br />
C O M I N G O F A G E<br />
27 JUN SA // S C H L AC H T H O F<br />
19. Endless Grind –<br />
Oldschool Skateboard Session<br />
B A C K T O T H E R O O T S<br />
Die Sleaford Mods gemahnen an die Kunst des Pöbelns der englischen Arbeiterklasse<br />
zwischen The Fall und The Streets: Ihre Songs rauschen und haben selten<br />
mehr als zwei Akkorde. Das Duo ist über 40 Jahre alt, macht gerne Pauschalurlaub<br />
und überzeugt dich davon, dass deine Lieblingsband Mist ist. Sleaford Mods hassen<br />
in ihren Texten mit großer Leidenschaft und das auf sehr kreative Art und Weise. Aber<br />
sie sind keine Misanthropen. Und das Besondere ist: Sie treten das allgegenwärtige<br />
Sektierertum in der Popkultur mit Füßen. Sie singen ohne graduelle Unterschiede<br />
wütend gegen all das an, was sie nicht mögen: das Establishment, die Arbeitslosigkeit,<br />
Oasis und Kasabian. Aber Sleaford Mods begehen auch das angebliche Sakrileg,<br />
Indie-Ikonen wie Sonic Youth als überholt und öde zu outen. Am besten live im Lagerhaus<br />
zelebrieren, inklusive Doppelsupport.<br />
SEAN-PATRIC BRAUN<br />
➟Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 13,– (zzgl. VVK-Geb. bei eventim, Ear-Schallplatten,<br />
Hot Shot)<br />
Diese neumodischen Skater immer, mit ihren abgedrehten Tricks und komplizierten<br />
Combos. Alles unnötiger Schnickschnack! Früher, als man noch Surfbretter mit Rollen<br />
fuhr, war das nicht so anstrengend. Da zählte vor allem eins: der Style. Also Back<br />
to the Roots, Truckercap auf und Jeansweste an! Beim 19. Endless Grind ist die alte<br />
Schule wieder Programm: Weit- und Hochsprung, Pool, Street und der längste Grind<br />
im Pool. Mitmachen kann jeder, der noch weiß, wie man in den guten, alten Zeiten<br />
gefahren ist. Wessen Balance nicht ausreicht, um auf den wackeligen Rollbrettern zu<br />
stehen, stellt sich einfach dazu und hängt ein bisschen ab. Bei bester Skate-Mucke<br />
zwischen Punk, Surf und Hardcore kann man sich dann ansehen, wie andere sich<br />
(vergeblich) anstrengen. Wenn der höchste Ollie gestanden und die letzte Achse<br />
gebrochen ist, geht es auf der Aftershow-Party mit Danger! Danger! im <strong>Magazin</strong>keller<br />
weiter. Mit einem kühlen Bier in der Hand kann man sich dann stolz die aufgeschürften<br />
Knie zeigen, fachsimpeln, warum einem die Bowl nicht so lag, und sich einmal<br />
quer durch den Plattenschrank der DJs hören.<br />
ARNE HELMS<br />
➟Vorplatz, 12 Uhr // Eintritt frei