Biorhin bulletin n1.indd - Opaba
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BioRhi’n<br />
Infobrief des Projekts «Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
von Betrieben des Ökologischen Landbaus am Oberrhein»<br />
N°1<br />
2010<br />
BioRhi’n, ein grenzüberschreitendes Projekt<br />
Im September 2009 war der offizielle Start<br />
für ein grenzüber-schreitendes betriebswirtschaftli-ches<br />
Netzwerk von Biobetrieben<br />
aus dem Elsass, Baden-Württemberg und<br />
Rheinland-Pfalz, bei dem neun Partner aus<br />
dem Oberrheingebiet zusam-menarbeiten.<br />
Wichtigstes Ziel des Projektes ist es, über<br />
drei Jahre Buchab-schlüsse von rund 100<br />
Biobetrie-ben auszuwerten und ökonomische<br />
Referenzwerte für die Bio-betriebe<br />
herauszuarbeiten. Au-ßerdem soll damit<br />
eine Plattform geschaffen werden für den<br />
Aus-tausch zwischen Betriebsleitern und<br />
Beratern.<br />
Projektträger ist die OPABA (Vereinigung<br />
der Biobauern des Elsass). Sie koordiniert<br />
die Ab-stimmung zwischen den<br />
franzö-sischen Projektpartnern. Die<br />
Landwirtschaftskammern des Ober-Elsass<br />
und des Unter-Elsass übernehmen die Auswertung<br />
der französischen Buchabschlüsse.<br />
Das ITADA (Grenzüberschreitendes<br />
Institut zur rentablen umweltgerechten<br />
Landbewirtschaftung) liefert administrative<br />
Unterstützung und macht Übersetzungen.<br />
Auf deutscher Seite koordiniert die<br />
SÖL (Stiftung Ökologie & Landbau)<br />
die Buchführungs-auswertungen. Im<br />
Unterauftrag übernehmen die Bioland Beratung<br />
und die Forschungsan-stalt Geisenheim<br />
die Auswer-tung der Buchabschlüsse<br />
sowie die Gruppenauswertung. Das LTZ<br />
(Landwirtschaftliche Tech-nologiezentrum<br />
Augustenberg) stellt die Verbindung her zur<br />
staatlichen Beratung, den Bera-tungsdiensten<br />
und den assoziierten Organisationen des<br />
Ökolandbaus (Bioland, Demeter, Ecovin,<br />
Naturland, Kompetenzzentrum Ökolandbau<br />
Rheinland-Pfalz, Landesan-stalten<br />
Baden-Württemberg, FiBL, …), damit die<br />
gewonnenen Informationen in der zweiten<br />
Projektphase an die Betriebe weitergegeben<br />
werden.<br />
Die teilnehmenden Betriebe erhalten<br />
eine Einzelauswertung sowie eine<br />
Gruppenauswertung (die Buchabschlüsse<br />
wer-den vertraulich behandelt) und können<br />
zudem von grenzüberschreitenden<br />
Exkursionen profitieren, und die<br />
Betriebssysteme in den beteiligten Ländern<br />
kennenlernen.<br />
Das betriebswirtschaftliche Netzwerk<br />
Fünf Produktionsrichtungen wurden in<br />
das betriebswirtschaftliche Netz-werk von<br />
Biobetrieben einbezogen:<br />
• Milchviehhaltung im Grünlandgebiet<br />
der Mittelgebirge<br />
• Milchviehhaltung mit Ackerbau<br />
im Ackerbaugebiet der Rheinebene<br />
• Mutterkuhhaltung<br />
• Weinbau<br />
• Ackerbau<br />
Ursprünglich war auch eine Ver-gleichsgruppe<br />
von Gartenbaubetrie-ben geplant. Wegen<br />
der großen Un-terschiede innerhalb dieser<br />
Gruppe sowie zwischen deutschem und<br />
französischem System musste davon jedoch<br />
Abstand genommen werden.<br />
Ausgewertet werden die Buchab-schlüsse<br />
2008/2009, 2009/2010 und 2010/2011.<br />
Dazu werden die Daten der Einzelbetriebe<br />
national eingege-ben und in einer gemeinsamen<br />
Schnittstelle zusammengeführt.<br />
Die Auswertung der Betriebe einer Produktionsrichtung<br />
erfolgt zweistufig:<br />
zuerst national und anschließend grenzüberschreitend.<br />
Dienstleister ist dabei<br />
Harald Rasch (Ökoring, Bioland Beratung).<br />
Er hat bereits langjährige Erfahrung aus<br />
einem bundesweiten Betriebsvergleich von<br />
Biobetrieben, dessen Methode im Rahmen<br />
dieses Projekts übernommen wurde.<br />
Die Buchabschlüsse der Winzer wer-den<br />
dagegen gemeinsam anhand der Methode<br />
der elsässischen Landwirt-schafts kammern<br />
ausgewertet, die mit ihrem „Observatoire viticole“<br />
ebenfalls schon langjährige Erfahrung<br />
haben.<br />
Die Abschlüsse der deutschen<br />
Weinbaubetriebe werden dazu zu-nächst von<br />
der Forschungsanstalt Geisenheim vor dem<br />
Hintergrund der dort seit 1992 durchgeführten<br />
Unter-nehmensanalysen im Weinbau eingegeben<br />
und ausgewertet.
Einige Zahlen<br />
Ein Faltblatt zum<br />
Projekt ist im Internet<br />
verfügbar:<br />
www.soel.de<br />
www.opaba.org<br />
Die Gruppen setzen sich folgendermaßen zusammen (Stand<br />
15.08.2010)<br />
Im Elsass:<br />
• 9 Milchviehhalter im Grün-landgebiet<br />
• 6 Milchviehhalter mit Getrei-deanbau<br />
• 10 Winzer<br />
• 1 Ackerbaubetrieb<br />
• 1 Mutterkuhbetrieb<br />
In Baden-Württemberg und Rhein-land-Pfalz:<br />
• 6 Milchviehhalter<br />
• 11 Winzer<br />
• 5 Ackerbaubetriebe<br />
• 1 Mutterkuhbetriebe<br />
Die Betriebsaquise lief über die landwirtschaftliche Fachpresse, über<br />
Infoschreiben, über persönliche Anschreiben und Telefonate.<br />
Trotzdem ist es immer noch schwierig, repräsentative, kohärente<br />
Gruppen zu bilden. Dieses Problem besteht seit Projektbeginn gleichermaßen<br />
bei OPABA und SÖL. Im Moment sind nur zwei der fünf<br />
Gruppen konstituiert. Im Elsass hat die Erfassung der Buchabschlüsse<br />
von Milchviehbe-trieben und Weinbaubetrieben begonnen.<br />
Die Gründe für diese schwache Beteiligung sind verschieden. Die<br />
landwirtschaftliche Buchhaltung ist eine diffizil anzusprechende Thematik<br />
und wenig attraktiv. Es ist wichtig zu erklären, das die Buchabschlüsse<br />
vertraulich und anony-misiert behandelt werden.<br />
Die ersten Auswertungen werden ab November verfügbar sein. Die<br />
Ergebnisse werden den Betriebslei-tern vorgestellt, die dabei auch<br />
zu einer Betriebsbesichtigung in den beiden grenzüberschreitenden<br />
Regionen eingeladen werden.<br />
Vorstellung eines Projektpartners: die OPABA<br />
In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen die<br />
OPABA (Organisation Professionelle pour<br />
l’Agriculture Biologique en Alsace) vorstellen,<br />
den Projektträger von BioRhi’n.<br />
Gegründet 1981, hat diese berufsständische<br />
Vereinigung zum Ziel, den ökologischen<br />
Landbau im Elsass weiterzuentwickeln.<br />
Sie vereint die elsässischen Bio-bauern,<br />
die an einer Umstellung interessierten<br />
Landwirte und die anderen Glieder der<br />
Wertschöpfungskette: Verarbeiter, Händler,<br />
… Die OPABA schafft Verbindungen zwischen<br />
allen Akteuren des BioSektors.<br />
Die wichtigsten Aufgaben sind die<br />
Begleitung von Umstellungsinteressenten<br />
durch Beantwortung von deren technischen<br />
und rechtlichen Fragen sowie die<br />
Weiterentwicklung der Anbauverfahren für<br />
eine optimale Qualität der Erzeugnisse.<br />
Außerdem unterstützt die OPABA die<br />
Strukturierung des Angebots, um der örtlichen<br />
Nachfrage gerecht zu werden und den<br />
Auftritt der elsässischen Bioprodukte im<br />
Lebensmitteleinzelhandel zu stärken.<br />
Außerdem vertritt die OPABA auch die<br />
Interessen des Ökolandbaus gegenüber der<br />
Ver-waltung und im Berufsstand.<br />
Das Team der OPABA besteht heute aus sechs<br />
Personen. Sie betreuen 427 elsässische Biobauern,<br />
die sich wie folgt untergliedern:<br />
• 202 Winzer<br />
• 80 Milchviehhalter<br />
• 35 Gemüsebaubetriebe<br />
• 28 Mutterkuhhalter<br />
• 22 Ackerbaubetriebe<br />
• 19 Obstbaubetriebe<br />
• 17 Tierhalter mit Schafen,<br />
Ziegen und/oder Schweinen<br />
• 14 Imker<br />
• 9 Arzneipflanzenbetriebe<br />
Projektfinanzierung<br />
Projektpartner<br />
Dieses Projekt wurde durch die<br />
Europäische Union kofinanciert -<br />
Europäischer Fonds für<br />
Regionalenentwicklung (EFRE)<br />
- im Rahmen des Programmes<br />
INTERREG IV Oberrhein<br />
Der Oberrhein wächst<br />
zusammen, mit jedem Projekt<br />
OPABA<br />
2 allée de Herrlisheim<br />
F-68000 COLMAR<br />
0033 (0)3 89 24 45 35<br />
caroline.claude-bronner@opaba.org<br />
Stiftung Ökologie & Landbau<br />
Weinstrasse Süd 51<br />
D-67098 BAD DÜRKHEIM<br />
0049 6322 98970 222<br />
gehr@soel.de<br />
Chambre d’agriculture 67<br />
2 rue de Rome<br />
F-67013 SCHILTIGHEIM<br />
00 33 (0)3 88 19 17 94<br />
f.rouyer@bas-rhin.chambagri.fr<br />
Chambre d’agriculture 68<br />
11 rue J. Mermoz<br />
F-68127 Ste CROIX EN PLAINE<br />
0033 (0)3 89 20 97 21<br />
d.delphin@haut-rhin.chambagri.fr<br />
ITADA<br />
2 allée de Herrlisheim<br />
F-68000 COLMAR<br />
0033 (0)3 89 79 27 65<br />
itada@orange.fr<br />
LTZ Augustenberg<br />
Auf der Breite 7<br />
D- 79379 MULLHEIM<br />
0049 7631 3684 50<br />
juergen.recknagel@ltz.bwl.de