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Südland-Botenmädchen - Oase der Vier Palmen

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6. Monat; J. 5 contasta<br />

Germanium Gor<br />

Ausgabe 26<br />

Preis: 2 Kupfertarsk<br />

Die Zeitung, die Samstag noch von morgen war! Unabhängig, überparteilich<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong><br />

Diplomatie zwischen <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> und Kasra stockt<br />

Salzverstimmung in <strong>Südland</strong>?<br />

Rubriken:<br />

• Lokalteil<br />

• Überregionales<br />

• Politik<br />

• Interview mit:<br />

• Wetternachsage<br />

• Verkehrsmeld.<br />

• Ätz<br />

Erklärung / Impressum:<br />

Das SBM dient privaten Zwecken und wird<br />

ehrenamtlich erstellt und vertrieben.<br />

Es werden keinerlei kommerzielle Ziele<br />

verfolgt<br />

Layout, Zusammenstellung und teilweise Text<br />

durch den SL-Avatar Aphris Breuer<br />

Weitere Mitwirkende sind den Mini-Impressen<br />

unter den einzelnen Texten zu entnehmen.<br />

Kontakt:<br />

sbm-kontakt@hotmail.de<br />

Kasra a. F. / O4P – Nach<br />

einem idyllischen Abend,<br />

an dem sich Herrscher<br />

volksnah zeigten, mutet es<br />

an, betrachtet man das Bild<br />

des Stadtbesuchs des<br />

Emirs <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier<br />

<strong>Palmen</strong> in Kasra am Fayheen<br />

vom ersten Tag <strong>der</strong><br />

Passagehand des En‘Var.<br />

Dattelwein aus <strong>der</strong> Tahari<br />

wurde verkostet, während<br />

<strong>der</strong> Emir über die Qualität<br />

Hat sie das Sommerloch?<br />

Jahrestag<br />

Wie jedes Jahr im En’Kara<br />

wurde <strong>der</strong> Jahrestag <strong>der</strong><br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> mit<br />

diversen Veranstaltungen<br />

und Wettbewerben gefeiert.<br />

Seite 2<br />

<strong>der</strong> Salze verschiedener<br />

Herkunft vortrug. Die beidseitig<br />

angestrebte Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

des Salzhandels<br />

zwischen den beiden <strong>Südland</strong>städten<br />

schien vorprogrammiert,<br />

doch <strong>der</strong> Eklat<br />

sollte sieben Tage später<br />

kommen. Kasra hatte sich<br />

zum Gegenbesuch angemeldet,<br />

um Erz und an<strong>der</strong>e<br />

regionale Erzeugnisse<br />

vorzuführen. Doch den<br />

Pilgerabschluss<br />

Erstmals fand die Ehrung<br />

<strong>der</strong> erfolgreichen Pilger<br />

nicht in Torcodino statt.<br />

Dies tat <strong>der</strong> Urkundenverleihung<br />

durch Sir Haron<br />

aber keinen Abbruch. S. 7<br />

Emir trafen sie nicht an.<br />

Trotzdem man mit Engelsgeduld<br />

wartete, wie Kasra<br />

es beschrieb, wurde den<br />

Weitgereisten nicht mal ein<br />

Krug Paga angeboten.<br />

„Selten bin ich so vorgeführt<br />

worden“, wetterte <strong>der</strong><br />

versetzte Regent Kasras<br />

und verkündete, dass das<br />

nicht ohne Folgen bleiben<br />

sollte.<br />

Seite 3 – 4<br />

Was macht die junge Tamila attraktiv<br />

für einen Mann, wie ihren Herren,<br />

den Regenten Kasras? Gutes<br />

Aussehen hat sie ohne Frage, aber<br />

das haben Viele. Noch nicht lange<br />

ist sie Eigentum des Stadtobersten<br />

und seitdem ist es ruhig geworden<br />

in <strong>der</strong> Handelsmetropole. Vermögen<br />

ihre Lenden etwa, den Krieger<br />

beson<strong>der</strong>s trefflich von seinen<br />

Regierungsgeschäften abzulenken?<br />

Hat sie das Sommerloch, das<br />

Skandale verblassen, Richtungsstreitigkeiten<br />

abschwellen und<br />

Kriege einschlafen lässt? Ein Bild<br />

von ihr reicht, um solche Phantasien<br />

anzuregen. Vielleicht ist da<br />

was dran.<br />

Interview mit:<br />

Auch anlässlich des jüngsten<br />

Marktes in Kasra wurde<br />

unsere Redakteurin wie<strong>der</strong><br />

zum Interview entführt. Die<br />

ganze Wahrheit? O<strong>der</strong><br />

doch nicht? Seite 9


Lokales<br />

Wettbewerbe in <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong><br />

Die üblichen Verdächtigen…<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 2<br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> – Immer wie<strong>der</strong><br />

ist es ein Thema, das ganz <strong>Südland</strong><br />

den En’Var hindurch auf Trab<br />

hält: Die Jubiläumsfeier <strong>der</strong> Tahari-<br />

Metropole, die gespickt mit diversen<br />

Veranstaltungen, Feiern und Wettbewerben<br />

dieses Jahr zum vierten Mal<br />

stattfand.<br />

Die üblichen Verdächtigen waren es,<br />

die dabei an den Wettbewerben teilnahmen,<br />

denen traditionell die meiste<br />

Aufmerksamkeit zukommt: Dem<br />

Schwertturnier und dem Kurzgeschichtenwettbewerb.<br />

Nicht wenige <strong>der</strong> Namen, die man<br />

bereits vom Schwertturnier des<br />

En’Kara-Marktes kannte, wurden auch<br />

in <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Kämpfe zu den Waffen gerufen.<br />

Darunter unter An<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Träger<br />

des Titels ‚Das gefürchtetste<br />

Schwert am Fuße des Sardar-<br />

Gebirges‘, Sir Titus. Auch Sir Kin aus<br />

Jorts Fähre und Rockferry gaben sich<br />

die Ehre und kreuzten die Schwerter.<br />

Trotz spannen<strong>der</strong> Begegnungen jedoch<br />

war <strong>der</strong> Ausgang des Wettbewerbes<br />

im Emirat kein Überraschen<strong>der</strong>,<br />

denn als Einziger ging Titus ungeschlagen<br />

durch den Wettbewerb.<br />

Trotz kämpferischer Höchstleistung<br />

unterlag ihm sein letzter Gegner, <strong>der</strong><br />

Nordmann Thorgal in Eindeutigkeit.<br />

Den zweiten Höhepunkt <strong>der</strong> Feierlichkeiten<br />

machte <strong>der</strong> traditionelle Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> Geschichtenschreiber aus,<br />

<strong>der</strong> vier Tage nach dem Schwertturnier<br />

stattfand. Und auch hier sei festgestellt,<br />

dass eine <strong>der</strong>artige Veranstaltung<br />

nicht ohne Namen, wie Nici aus<br />

Belnend o<strong>der</strong> Talisha, die in <strong>der</strong> <strong>Oase</strong><br />

ihr Heimspiel lieferte, zu nennen<br />

durchführbar ist. Und trotzdem waren<br />

zwei <strong>der</strong> drei Topplätze von bisher<br />

unbekannten Namen besetzt. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> abgegebenen Stimmen<br />

mussten sich zwei Teilnehmer den<br />

zweiten Platz teilen: Zum Einen war es<br />

Sir Sandor, Schriftgelehrter <strong>der</strong> <strong>Oase</strong><br />

<strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong>, mit einer Geschichte<br />

namens Lohr, die von einem vermutlich<br />

fiktiven Wegbegleiter Tarl Cabots<br />

während dessen ersten Hand auf unserem<br />

Heimatplaneten berichtete.<br />

Gleich gut gewertet wurde vom Publikum<br />

eine Geschichte mit dem Titel<br />

‚Kein Mitleid‘, die beschreibt, wie ein<br />

Waldmädchen durch Töten eines<br />

An<strong>der</strong>en die Stammesmitgliedschaft<br />

erlangt. Eingereicht wurde die Geschichte<br />

von einer Kajira, die auf den<br />

Namen Schmuckstück hört und im<br />

Besitz des Regenten <strong>der</strong> Stadt Kasra<br />

am Fayheen ist. Zum zweiten Mal in<br />

Folge ging als Siegerin Lady Talisha<br />

hervor. Die Diplomatin <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong><br />

vier <strong>Palmen</strong> fesselte das Publikum mit<br />

<strong>der</strong> rührseeligen Geschichte einer<br />

jungen Frau, die auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

wirklicher Freiheit den Tod findet. Der<br />

Titel <strong>der</strong> Geschichte, die wie alle An<strong>der</strong>en<br />

zukünftig in <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong><br />

<strong>Oase</strong> kostenlos und frei erhältlich ist,<br />

Blick auf den Jahrmarkt zum Jubiläum <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong><br />

Geschichtenerzähler füllen Palast<br />

lautete ‚Minus und Mina‘.<br />

Weitere Veranstaltungen, wie <strong>der</strong><br />

Markt, <strong>der</strong> zu den Standards des <strong>Oase</strong>njubiläums<br />

gehört, ein Nein-<br />

Wettbewerb für Kajirae und Kajirualia<br />

für Freie und Sklaven (vgl. Ausgabe<br />

19) fanden großen Zulauf. Im Sinne<br />

des Emirs ist zu hoffen, dass die zusätzlichen<br />

Steuereinnahmen aus den<br />

Feierhand die Kassen für das bevorstehende<br />

Jahr und bis zum nächsten<br />

Jubiläum in ausreichen<strong>der</strong> Weise<br />

gefüllt haben mag.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Aphris Breuer<br />

Berichtsdatum: 3 / 5 En‘Var 5<br />

Titus <strong>der</strong> Siegreiche über seinem Gegner<br />

Emir Thor als Geschichtenerzähler und seine Notizkajira Julia als Notizsklavin ‚Postit‘


Lokales<br />

Drei Verletzte in Kasras Bürgerschaft<br />

Talunaübergriff<br />

Kasra am Fayheen – Einem internen<br />

Bericht <strong>der</strong> Stadtwachen nach kam es<br />

am vierten Tag <strong>der</strong> fünften Hand im<br />

En’Var erneut zu einem Angriff auf die<br />

Wachen <strong>der</strong> Handelsstadt am Fayheen.<br />

Ein in <strong>der</strong> Zeit des Schichtwechsels<br />

alleine im Hafen außerhalb<br />

<strong>der</strong> Stadtmauern patrouillieren<strong>der</strong><br />

Krieger soll durch eine o<strong>der</strong> mehrere<br />

Talunas angegriffen und gelegt worden<br />

sein. Aufgrund des gut gewählten<br />

Angriffszeitpunkts dauerte es mehrere<br />

Ehn, bis ein weiterer Krieger und ein<br />

bewaffneter Zimmermann dem Geschlagenen<br />

zur Hilfe eilten. Die Angreifer<br />

konnten erst nach Überquerung<br />

des Fayheen gestellt werden und<br />

so die Entführung des Kriegers in<br />

einem blutigen Kampf verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Alle beteiligten Kasraner wurden<br />

dabei teils leicht, teils schwer verletzt.<br />

Die Bekennerfahne wurde kurz nach<br />

dem Vorfall durch den wenig begeisterten<br />

Regenten am Kran des Kontors<br />

gefunden. Sie weist den Stamm <strong>der</strong><br />

Se’Var Samburu als Täter aus.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Aphris Breuer<br />

Berichtsdatum: 1 / P En‘Var 5<br />

Nordfrau wegen Übergriff auf Wachen verurteilt<br />

Prozess mit Vorentscheid<br />

Kasra am Fayheen – Zu einer Hand<br />

im Strafcollar und einigen Hieben mit<br />

<strong>der</strong> Kurt wurde eine Frau nordischer<br />

Abstammung am dritten Tag <strong>der</strong> zweiten<br />

Hand im fünften Monat verurteilt.<br />

Sie soll drei Tage zuvor in ein Feuergefecht<br />

im Hafen Kasras verwickelt<br />

gewesen sein und in dessen Rahmen<br />

ihre Waffe auch gegen die Stadtwachen<br />

<strong>der</strong> Fayheenmetropole erhoben<br />

haben. Die Verhandlung fand unter<br />

Ausschluss <strong>der</strong> Öffentlichkeit statt.<br />

„Die Sachlage war eindeutig“, erklärte<br />

<strong>der</strong> Regent Kasras, Sir Teibar diesen<br />

Umstand. „Im Grunde hätte man deswegen<br />

gar keinen Richter bemühen<br />

brauchen. Das war mein Fehler. Aber<br />

Mühlen, die einmal mahlen, stoppt<br />

man nicht mehr.“<br />

Zwar soll die Angeklagte sämtliche<br />

Vorwürfe abgestritten haben, jedoch<br />

traten sowohl <strong>der</strong> Regent, als auch<br />

<strong>der</strong> Leutnant als Zeugen auf, die im<br />

Rahmen des Verhörs durch die Wachen<br />

auch ein Geständnis <strong>der</strong> Ange-<br />

klagten dokumentierten. Dies konnte<br />

in <strong>der</strong> Verhandlung nicht mehr glaubhaft<br />

wi<strong>der</strong>rufen werden. So blieb dem<br />

vorsitzenden Richter, dem bewährten<br />

Sir Harold an jenem Abend trotz<br />

höchst aggressiver Strategie des Verteidigers<br />

Sir Ignatius, <strong>der</strong> sämtliche<br />

Fakten in Zweifel zog, nicht mehr, als<br />

über die Höhe <strong>der</strong> Strafe zu entscheiden.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Aphris Breuer<br />

Berichtsdatum: 4 / 2 5. Monat 5<br />

Galoppierende Kajira-Inflation<br />

Aussetzen – neuer Trend?<br />

Kasra am Fayheen – Wie dem SBM<br />

mehrfach berichtet wurde, konnte in<br />

Kasra ein hoher Anstieg und damit<br />

eine Ungleichmäßigkeit im Verhältnis<br />

Freier gegenüber Sklaven festgestellt<br />

werden, was stark zu hoffen lässt, das<br />

Kasras Handel wie<strong>der</strong> am blühen ist.<br />

Woher die ganzen Sklavinnen mit mal<br />

kamen, ist unklar. Bei einer Bevölkerungsumfrage<br />

stellte das SBM jedoch<br />

fest, dass sie nicht käuflich erworben<br />

wurden.<br />

Bei genaueren Nachfragen bei <strong>der</strong><br />

betreffenden Ware wurde dem SBM<br />

Ungeheuerliches gewahr - ein neuer<br />

Trend scheint sich anzubahnen, da<br />

einige Unfreie Angaben auf ihre Besitzer<br />

zu warten, diese aber nie auftauchten.<br />

Wer würde seine Ware denn nicht<br />

abholen? Das ließ nur eine Vermutung<br />

zu - Goreaner sind so dekadent<br />

geworden, dass sie sie unnütze und<br />

unbrauchbare Sklavinnen aussetzen.<br />

Nicht nur in Kasra wurde von solchen<br />

Fällen berichtet, auch weiter nördlich<br />

soll es ähnlich, aber nicht in dem hohen<br />

Ausmaße erfolgt sein.<br />

Bemerkbar macht es sich auch, da<br />

von nördlicheren Gefilden ein starker<br />

Abstieg von Sklavinnen berichtet worden<br />

ist. Warum die ungewollte Ware<br />

sich nun in Kasra gesammelt wie<strong>der</strong>findet,<br />

bleibt fraglich.<br />

Kasra dürfte sich in <strong>der</strong> nächsten Zeit<br />

über einen regen Sklavenhandel erfreuen,<br />

die Stadtkasse und somit auch<br />

den Regenten dürfte das freuen, sah<br />

es vor nicht allzu langer Zeit finanziell<br />

recht schlecht mit <strong>der</strong> Steuerkasse<br />

aus.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Tamila<br />

Berichtsdatum: 5 / 1 6. Monat 5<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 3<br />

Wie<strong>der</strong> kein Salz für Kasra!<br />

Alles wird, wie es war!<br />

Kasra a. F. / O4P – So alt wie das<br />

<strong>Südland</strong> ist <strong>der</strong> Salzhandel zwischen<br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> und Kasra am<br />

Fayheen und beinahe genauso alt<br />

sind die Probleme darum. Die Kavar-<br />

<strong>Oase</strong> ist einer <strong>der</strong> salzreichsten Orte<br />

<strong>der</strong> Tahari und das Salz von dort, so<br />

<strong>der</strong> Emir bei seinem Besuch in Kasra<br />

am ersten Tag <strong>der</strong> Passagehand im<br />

En’Var, ist das Reinste, das man nur<br />

finden könne. Das Salz aus Klima als<br />

Beispiel würde mit Teppichfasern<br />

gestreckt, so Thor. Warum <strong>der</strong> Salzhandel<br />

einst einschlief, das ist niemandem<br />

so genau klar. Vermutlich<br />

aber ist <strong>der</strong> Fehler auf beiden Seiten<br />

zu suchen. We<strong>der</strong> lieferte das Emirat,<br />

noch bestellte die Handelsstadt, die<br />

einen Großteil des wertvollen Minerals,<br />

das gerne auch mal als Währungsersatz<br />

genommen wird, weiterverkaufte.<br />

Erst vor etwas mehr als<br />

einem Jahr war es <strong>der</strong> Regent Soran,<br />

<strong>der</strong> nun Schatzmeister in Kasra ist<br />

und vor langer Zeit einmal Wesir <strong>der</strong><br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> war, <strong>der</strong> Tuchfühlung<br />

mit dem Emir aufnahm und<br />

den Salzhandel wie<strong>der</strong>belebte. Doch<br />

sollte <strong>der</strong> Vertrag, <strong>der</strong> die Gefahren<br />

des Lieferns völlig auf Seite <strong>der</strong> <strong>Oase</strong><br />

legte, unter keinem guten Stern stehen,<br />

denn auch die Bewohner des<br />

Waldes, <strong>der</strong> die Tahari von Kasra<br />

trennt, hatten gesteigertes Interesse<br />

an dem Salz. Nur wenige <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Tahari abgehenden Lieferungen erreichten<br />

tatsächlich ihr Ziel. Ein Großteil<br />

wurde im Fayheen versenkt. Das<br />

war den vom Tode ihres Anführers,<br />

des damaligen Wesirs Schorsch geschwächten<br />

En’Fori, den Mienenverwaltern<br />

<strong>der</strong> <strong>Oase</strong> genehmer, als es<br />

den Talunas als Beute zu überlassen.<br />

Man könne den Fayheen nun zu Fuß<br />

überqueren, denn einsinken könne<br />

man nicht mehr, witzelten böse Zungen<br />

aus <strong>der</strong> Fayheenmetropole und<br />

es hieß, dass man in Kasra aufgehört<br />

hätte, den Fisch des Fayheens zu<br />

salzen, denn er käme fertig gepökelt<br />

aus dem Wasser.<br />

„Wären wir damals aufgestellt gewesen,<br />

wie heute“, so Soran, <strong>der</strong> damalige<br />

Regent, „ich hätte die Mienen <strong>der</strong><br />

Tahari durch die rote Kaste dem<br />

Schutzgebiet Kasras hinzufügen lassen.<br />

Aber Kasra war klein und wenig<br />

schlagkräftig damals“.<br />

So kam es ungefähr vor einem Jahr


Lokales<br />

zum erneuten Einschlafen des Salzhandels.<br />

In diesem Jahr erfuhr Kasra<br />

nach <strong>der</strong> Wahl des Kriegers<br />

Teibar zum Regenten ein erstaunliches,<br />

ja, ein geradezu beängstigendes<br />

Wachstum. Schließlich war es<br />

dieser Mann, <strong>der</strong> zur Mitte seiner<br />

dritten Amtszeit das Eis brach und<br />

den Emir nach Kasra einlud. Die<br />

Delegation <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> bestand an<br />

jenem ersten Tag <strong>der</strong> Passagehand<br />

im En’Var größtenteils aus einfachen<br />

Bürgern. Ebenso waren es<br />

einfache Bürger Kasras, die sich<br />

nebst Diplomat und Regent an den<br />

Tisch gesellten, <strong>der</strong> auf Wunsch des<br />

Emirs draußen im Freien auf dem<br />

Marktplatz aufgestellt wurde. Nach<br />

einer kurzen Ansprache Thors wurde<br />

in gemütlicher, ungezwungener<br />

Runde <strong>der</strong> mitgebrachte Dattelwein<br />

verkostet und über Salz gesprochen.<br />

Der Emir über Wein und Salz<br />

Tendenzen, die auf das Wie<strong>der</strong>aufleben<br />

des uralten Handels hoffen<br />

ließen waren dabei beidseitig unverhohlen<br />

erkennbar. So schlug Thor<br />

vor, die Gefahr zu teilen, indem<br />

auch Kasra sich an <strong>der</strong> Bewachung<br />

<strong>der</strong> Karawanen beteiligen sollte.<br />

Vom Einbeziehen des gemeinsamen<br />

Bündnispartners Belnend in Handel<br />

und Bewachung wurde offen geträumt<br />

und auch Jorts Fähre sollte<br />

auf Wunsch Sir Teibars an die Karawane<br />

angeschlossen werden. Man<br />

vereinbarte, Konkretes bei einem<br />

Treffen sieben Tage später in <strong>der</strong><br />

Tahari zu vereinbaren. Dabei sollte<br />

o<strong>der</strong> wollte Kasra die Güter präsentieren,<br />

die von <strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> rundreisenden<br />

Karawane aufgeladen<br />

werden könnten. Und pünktlich reiste<br />

eine Delegation Kasras per Tarn<br />

in die <strong>Oase</strong>, die Transportkörbe voll<br />

mit Erz und Erzerzeugnissen, mit<br />

Käse und an<strong>der</strong>en Lebensmitteln,<br />

die man auf einem jüngst erbauten<br />

Bauernhof herstellt.<br />

Erste Enttäuschung stellte sich ein,<br />

als die <strong>Oase</strong> die feierliche Stadtbeflaggung<br />

vermissen ließ, auf die<br />

Regent Teibar in Kasra sieben Tage<br />

vorher größten Wert gelegt hatte.<br />

Als man schließlich den als Treffpunkt<br />

vereinbarten Palast verweist<br />

vorfand, dachte man sich noch, dass<br />

sich <strong>der</strong> Emir vielleicht verspäten<br />

würde. Doch so lang man auch wartete,<br />

we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Emir, noch irgendeiner<br />

sonst seiner Bürger machten <strong>der</strong><br />

kasranischen Delegation die Aufwartung.<br />

Erst als <strong>der</strong> Regent bereits den<br />

Abzug befohlen hatte, stieß die Wirtin<br />

dazu und bot an, wenigstens<br />

Getränke zu bringen. Wenig galant<br />

tat <strong>der</strong> versetzte und verärgerte<br />

Herrscher über die Fayheenregion<br />

<strong>der</strong> Frau seinen Unmut kund, bevor<br />

die Delegation abreiste.<br />

Noch in <strong>der</strong>selben Hand ließ Sir<br />

Teibar dem Emirat durch seinen<br />

Diplomaten ein Schreiben zukommen,<br />

in dem eine Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />

gefor<strong>der</strong>t wurde. Der genaue<br />

Inhalt ist dem SBM nicht bekannt,<br />

zumal die Offiziellen Kasras das<br />

Interview verweigerten, jedoch besagen<br />

Gerüchte, dass als Gegenleistung<br />

für die Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong><br />

Gespräche nach dieser Beleidigung<br />

eine Jahreslieferung Salz und die<br />

Überstellung von zehn freien Frauen,<br />

sowie hun<strong>der</strong>t Kajirae gefor<strong>der</strong>t<br />

worden wäre.<br />

Bis zum ersten Tag <strong>der</strong> ersten Hand<br />

im sechsten Monat ließ die Reaktion<br />

des Emirates auf sich warten. Am<br />

Abend jenen Tages, an dem <strong>der</strong><br />

Kapitän <strong>der</strong> Handelsflotte Kasras<br />

den Bürgern eine Vergnügungsfahrt<br />

über den Fayheen auf seinem Schiff<br />

anbot, machte das gesamte Söldnerheer<br />

Belnends Kasra die Aufwartung.<br />

Nur eine übermächtige Eskorte,<br />

die sicherstellen sollte, dass die<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 4<br />

Botschaft des Emirs ihre Empfänger<br />

erreicht o<strong>der</strong> sollte dies als Drohung<br />

zu verstehen sein? Die Antwort dieser<br />

Frage mag <strong>der</strong> Inhalt des<br />

Schreibens geben, das nebst einer<br />

Flasche Dattelwein dem stellvertretenden<br />

Regenten Soran durch Sir<br />

Bo, den Anführer Belnends übergeben<br />

wurde, da Sir Teibar an jenem<br />

Tag nicht in <strong>der</strong> Stadt war.<br />

Auch zum Inhalt des Schreibens aus<br />

Sir Thors Fe<strong>der</strong> wird jede Stellungnahme<br />

verweigert und <strong>der</strong> Inhalt ist<br />

dem SBM nicht bekannt. Jedoch<br />

sind es einige Umstände, die vermuten<br />

lassen, dass <strong>der</strong> Inhalt eher provokativer<br />

Natur war. So ist die verstärkte<br />

Aktivität <strong>der</strong> Stadtwachen für<br />

jeden offen erkennbar. Regelmäßige,<br />

streng abgeschirmte Treffen <strong>der</strong><br />

Ranghöchsten lassen nichts Gutes<br />

ahnen und tägliches Training wurde<br />

seither eingeführt. Außerdem wurden<br />

Boten entsandt, die dem nicht<br />

am Fayheen lebenden Teil des<br />

Söldnerheers Kasras die Mobilmachung<br />

zu verkünden haben, so ein<br />

Informant aus <strong>der</strong>en Reihen.<br />

Mit Spannung richtet sich <strong>der</strong> Blick<br />

auf den kommenden Rat, dessen<br />

Termin am zweiten Tag <strong>der</strong> dritten<br />

Hand im sechsten Monat bisher<br />

nicht offiziell verkündet wurde. Hier<br />

könnte sich die Frage beantworten,<br />

ob die ergriffenen Maßnahmen präventiver<br />

Natur sind und Reaktion auf<br />

eine Drohung des Emirs o<strong>der</strong> ob<br />

sich Kasra und <strong>Südland</strong> im Angesicht<br />

eines Krieges sehen.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Tamila<br />

Berichtsdatum: 5 / 1 6. Monat 5<br />

Friedliches Treffen zwischen Kasra und <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> – ein Bild <strong>der</strong> Vergangenheit?


Gedenkseite<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 5<br />

Die Redaktionsleitung des SBM gedenkt allen Städten und Stadtbürgern, die nicht aus ihrer Heimat berichten.


Lokales<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 6<br />

Überregionales<br />

Die Kajirae trainieren bereits<br />

Emirat lädt ein<br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong> – Offenbar<br />

ist <strong>der</strong> Emir während <strong>der</strong> alljährlichen<br />

Feiern im En’Var auf den Geschmack<br />

gekommen, denn immer<br />

wie<strong>der</strong> liest man von Veranstaltungen,<br />

die in seinem Emirat stattfinden.<br />

So war bereits <strong>der</strong> Nein-<br />

Wettbewerb <strong>der</strong> Kajirae zur Wie<strong>der</strong>holung<br />

angesetzt worden und auch<br />

Rätselabende gab es erneut. Einen<br />

konkreten Anlass dafür konnte man<br />

zumindest den Einladungen nicht<br />

entnehmen. Derzeit kann man <strong>der</strong><br />

<strong>Oase</strong> höchste Kajira, das Eigentum<br />

Sir Thors persönlich, Julia beim<br />

Trainieren für den nächsten Wettbewerb<br />

beobachten.<br />

Julia beim Training fürs Wagenrennen<br />

Bewacht von <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit auf Gebiet<br />

<strong>der</strong> Thassainsel lebenden Töpferin<br />

<strong>der</strong> <strong>Oase</strong>, Lady Madita, mit <strong>der</strong> zusammen<br />

sie antreten wird, trainiert<br />

Julia für das für den zweiten Tag <strong>der</strong><br />

dritten Hand im sechsten Monat<br />

angesetzte Wagenrennen in <strong>der</strong><br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong>. Angetreten<br />

wird in Teams aus einer den Wagen<br />

ziehenden Kajira und einer gewichtsspendenden<br />

Person, die den<br />

Wagen lenkt.<br />

Zwar liegt dem SBM kein konkreter<br />

Auftrag aus <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier <strong>Palmen</strong><br />

hierzu vor, jedoch vermuten<br />

wir, es wird dem Emir recht sein,<br />

wenn wir in seinem Namen herzlich<br />

zur Teilnahme am Wettbewerb einladen.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra am Fayheen<br />

Text: Aphris Breuer<br />

Bild: Madita Rau<br />

Berichtsdatum: 5 / 1 6. Monat 5<br />

Zwei Ladies enden im Strafcollar<br />

Vertuschung zwecklos<br />

Jad con Cos – Als das Urteil fällt,<br />

sind alle Blicke im Ratssaal auf die<br />

Angeklagten gerichtet.<br />

Tini Lisle, Ärztin <strong>der</strong> Stadt Jad con<br />

Cos und Sadiyah Nightfire, Baumeisterin<br />

<strong>der</strong>selben Stadt stehen da,<br />

mit hängenden Armen, den Blick<br />

gesenkt, regungslos.<br />

Allein hat Tini L. den Administrator<br />

<strong>der</strong> Stadt angegriffen, nie<strong>der</strong>geschlagen<br />

und sich letztendlich nach<br />

einer missglückten Flucht den Wachen<br />

wi<strong>der</strong>setzt.<br />

Die Baumeisterin versuchte ebenfalls<br />

zu flüchten, nachdem ihr Fahrlässigkeit<br />

in Ausübung des Amtes<br />

sowie versuchter Betrug vorgeworfen<br />

wurden.<br />

Der Ärztin als auch <strong>der</strong> Baumeisterin,<br />

welche sich bisher um die Stadt<br />

verdient gemacht hatten, werden für<br />

eine Hand alle Rechte einer Freien<br />

Frau abgesprochen.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Verhandlung stehen<br />

die Angeklagten schweigend und<br />

bewegungslos da, erst später an<br />

diesem Prozesstag vor dem großen<br />

Rat <strong>der</strong> Stadt, blicken sie auf, suchen<br />

nicht den Blick <strong>der</strong> Anwesenden,<br />

son<strong>der</strong>n wirken eher im Gegenteil<br />

ohne Reue. Dass sie den Ausführungen<br />

<strong>der</strong> Schriftgelehrten<br />

Sha'ari Aya folgen, lässt sich nur<br />

daran ablesen, dass sie, wenn sie<br />

direkt angesprochen werden, für ihn<br />

den Blick <strong>der</strong> Vortragenden erwi<strong>der</strong>n.<br />

Die überheblich wirkenden<br />

Frauen atmen hörbar ab und zu aus,<br />

während sie den Anklagepunkten<br />

folgen.<br />

Dem Rat ist es bis zu diesem Zeitpunkt<br />

unklar, warum diese Taten<br />

von <strong>der</strong> Angeklagten begangen wurden.<br />

Der Tatablauf war sehr einfach,<br />

aber unverständlich:<br />

Tini L., aus hoher Kaste stammend,<br />

unterhält sich am Abend des vierten<br />

Tages <strong>der</strong> zweiten Hand im fünften<br />

Monats zur Mitte <strong>der</strong> achtzehnten<br />

Ahn mit <strong>der</strong> Baumeisterin <strong>der</strong> Stadt<br />

über aufgetretene Schäden am Bodenbelag.<br />

Der Unterhaltung wohnten<br />

zwei Krieger von Jad con Cos bei.<br />

Als Sadiyah N. gewahr wurde, dass<br />

sie ihre offensichtlich unfachmännische<br />

Arbeit vor dem Rat zu rechtfertigen<br />

hat, wollte sie unter einem<br />

fadenscheinigen Vorwand die Stadt<br />

verlassen. Daraufhin warf Tini L.<br />

plötzlich mehrere mit Heilmitteln<br />

gefüllte Spritzen auf den Administrator<br />

Ganymed Vella, <strong>der</strong> sich unterhalb<br />

<strong>der</strong> Stadtmauer aufhielt. Danach<br />

wurden von <strong>der</strong> Angeklagten<br />

mehrere mittelgroße Schriftrollen,<br />

die beschwert waren, an den Kopf<br />

geworfen, was zu einer Bewusstlosigkeit,<br />

Hämatomen, Schwellungen<br />

und in <strong>der</strong> Folge massive Kopfschmerzen<br />

führte.<br />

Beide Frauen suchten im unmittelbaren<br />

Anschluß ihr Heil in <strong>der</strong> Flucht,<br />

woran die Krieger sie hin<strong>der</strong>ten.<br />

Die Ärztin und die Baumeisterin<br />

wurden in den Kennel <strong>der</strong> Stadt verbracht,<br />

da offensichtliche Fluchtgefahr<br />

bestand. Tini L. versuchte dort<br />

erneut einen Anschlag auf das Leben<br />

des Administrators, indem sie<br />

ihn mit einem großen Bottich Wasser<br />

überschüttete - ungeachtet <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass laut Aussage des<br />

Administrators Wasser als schädlich<br />

für Krieger gilt. Zusätzlich gaben sie<br />

Lie<strong>der</strong> zweifelhaften Inhaltes von<br />

sich, was sich wi<strong>der</strong>rum im krassen<br />

Gegensatz zu dem Verhalten einer<br />

freien Frau befindet. Auch während<br />

<strong>der</strong> Verhandlung zeigten beide Angeklagten<br />

we<strong>der</strong> Einsicht noch Reue<br />

über ihre Taten. Im Gegenteil - sie<br />

krönten ihr nicht nachvollziehbares<br />

Verhalten durch respektlose Reden<br />

gegen den hohen Rat und insbeson<strong>der</strong>e<br />

Männer <strong>der</strong> Stadt Jad con<br />

Cos.<br />

Der Administrator nahm beiden<br />

Frauen den Schleier noch an Ort<br />

und Stelle ab, sowie die Abzeichen<br />

ihrer Kaste.<br />

Die ihnen bevorstehende Zeit als<br />

Frauen ohne jegliche Rechte soll<br />

ihnen die Möglichkeit geben ihr Tun<br />

zu überdenken sowie ihre Möglichkeiten<br />

und Stellung als freie Frauen<br />

wie<strong>der</strong> schätzen zu lernen.<br />

Nach dem Urteil wurde Tini L. für die<br />

Zeit des Strafcollars an den Krieger<br />

Rashid übergeben, während<br />

Sadiyah N. dem Kelterer <strong>der</strong> Stadt<br />

Vargur zugewiesen wurde.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Jad con Cos<br />

Text: Sha’ari Aya<br />

Berichtsdatum: 5 / 1 6. Monat 5


Überregionales<br />

Wie Gäste reagieren, wenn die Bedienung ausbleibt<br />

Freie Kunst in <strong>der</strong> Arni-Kesbah<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 7<br />

Wer ehrt die Macher?<br />

Pilgerzeremoniell<br />

<strong>Oase</strong> <strong>der</strong> lahmenden Kaiilia - Normalerweise<br />

fühlen sich die Wan<strong>der</strong>er<br />

die die beschwerliche Reise durch<br />

die Tahari auf sich nehmen müssen<br />

stets wohl in <strong>der</strong> Kesbah <strong>der</strong> Arni.<br />

Ein festes Haus aus Sandstein das<br />

kühlen Schatten spendet, liebevolle<br />

und bildhübsche Kajirae die den Gast<br />

bewirten, mo<strong>der</strong>ate Preise und edle<br />

Bil<strong>der</strong> an den Wänden fachen mit<br />

importiertem, klaren Ka-la-na und<br />

duftendem Sar-ta-na-Brot jeden Aufenthalt<br />

zu einem Erlebnis.<br />

Doch am dritten Tag <strong>der</strong> fünften<br />

Hand im En‘Var müssen eine o<strong>der</strong><br />

mehrere Panthermädchen vom<br />

Stamm <strong>der</strong> Sa me Pyrana wohl unzufrieden<br />

mit <strong>der</strong> Bewirtung und dem<br />

Ambiente gewesen sein. Die Wirtin<br />

Tibsy war in ihren Gemächern eingenickt<br />

als die Waldfrauen die <strong>Oase</strong><br />

betraten. Die Sklavinnen schliefen<br />

alle und das Tor war sträflicher Weise<br />

von den Wachen offen gelassen<br />

worden. Da die Jägerin, wahrscheinlich<br />

war es nur eine Einzelne, nicht<br />

bewirtet wurde, beschloss sie, den<br />

Schankraum nach ihren Vorstellungen<br />

umzudekorieren und begann, in<br />

einer Fleißarbeit ihrem künstlerischen<br />

Tatendrang freien Lauf zu<br />

lassen. Sie übermalte sämtliche Bil<strong>der</strong><br />

im Schankraum, die normalerweise<br />

bildhübsche Sklavinnen zeigen<br />

mit brutalen Jagdszenen: Stolze<br />

Krieger die gefoltert werden, Jägerinnen,<br />

die wild um ein Feuer Tanzen<br />

und ausgeweidete Tiere.<br />

Ungewöhnliche Bil<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schänke<br />

Gestohlen wurde nach <strong>der</strong>zeitigem<br />

Stand <strong>der</strong> Ermittlungen nichts. Un-<br />

schön ist lediglich, dass auch über<br />

das Tor frech <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> Verursacherin<br />

dieser Verschandelung geschmiert<br />

wurde. Die wachhabende<br />

Lady Tibsy will von dem gewiss mehrere<br />

Ahn dauernden Angriff auf die<br />

Kunst nichts mitbekommen haben<br />

und wird vermutlich auch für ihre<br />

Nachlässigkeit, so wenig verfolgt<br />

werden wie die Wachleute, die das<br />

Tor offen und ihren Posten verlassen<br />

hatten.<br />

Visitenkarte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Art<br />

Der Besitzer <strong>der</strong> Kesbah, Sir Tom,<br />

wollte sich zu den Vorfällen nicht<br />

äußern son<strong>der</strong>n ließ die Sklaven <strong>der</strong><br />

Kesbah eilig die Schmierereien entfernen<br />

und neue Bil<strong>der</strong> aufhängen.<br />

Als Ironie des Schicksals kann es<br />

gewertet werden, dass <strong>der</strong> Belnen<strong>der</strong><br />

Söldner Fen die Täterin wahrscheinlich<br />

noch gesehen hat. Er traf vor<br />

einem Handelspunkt unweit <strong>der</strong><br />

Kesbah auf die ebenso mysteriöse<br />

wie bekannte Krähe von den Sa me<br />

Pyrana, die erzählte, dass ihr Stamm<br />

die ‚verlassene Kesbah‘ als Winterlager<br />

in Besitz genommen habe.<br />

Hätte <strong>der</strong> Söldner unverzüglich gehandelt,<br />

so wäre die Übeltäterin<br />

wahrscheinlich zur Rechenschaft<br />

gezogen worden. Einschlägigen Meinungen<br />

zu Folge ist durch Tom, dem<br />

eher einen zaghaft-ängstliche Politik<br />

gegenüber den Waldfrauen bescheinigt<br />

wird, nicht mit einer Verfolgung<br />

zu rechnen.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Ranjid <strong>der</strong> Rasende<br />

Berichtsdatum: 3 / 5 5. Monat 5<br />

<strong>Oase</strong> Sand und Sleen – Am fünften<br />

Tag <strong>der</strong> Passagehand im fünften Monat<br />

sollten all jene geehrt werden, die<br />

ihrer Pflicht nachgekommen sind und<br />

die Pilgerreise auf sich genommen<br />

haben. Mittlerweile sind die Pilgerreisen<br />

organisiert. An die Spitze <strong>der</strong><br />

Pilgergenossenschaft setzte sich vor<br />

langen Jahren schon ein Mann, den<br />

viele noch als Administrator <strong>der</strong> untergegangenen<br />

Stadt Torcodino kennen:<br />

Sir Haron Storm. Da es aus<br />

nachvollziehbaren Gründen für diesen<br />

Jahrgang erstmals nicht möglich war,<br />

die Feier in Torcodino abzuhalten,<br />

wich man in die Tahari aus. Dabei<br />

wurden seitens des organisierenden<br />

Schriftgelehrten, dessen <strong>der</strong>zeitiger<br />

Aufenthaltsort dem SBM nicht bekannt<br />

ist, Kosten und Mühen nicht<br />

gescheut. Eigens wurde in <strong>der</strong> <strong>Oase</strong><br />

Sand und Sleen ein kleiner Tempel<br />

errichtet, <strong>der</strong> dem die Zeremonie aus<br />

religiöser Sicht führenden Eingeweihten<br />

Om aus Torcodino ein angemessenes<br />

Umfeld bot. Mit rituellen Lie<strong>der</strong>n<br />

eröffnete <strong>der</strong> Eingeweihte, dem<br />

nachgesagt wird, noch mächtiger als<br />

sein verstorbener Namensvetter aus<br />

Ar zu sein, zum Unmut des Publikums<br />

die Feierlichkeiten. Im Anschluss an<br />

einige Gebete trug Om die Namen <strong>der</strong><br />

zwölf Pilger vor, die ihre Pflicht gegenüber<br />

den Priesterkönigen in diesem<br />

Jahr eingelöst hatten und gab<br />

dabei vor, diese nicht etwa abzulesen<br />

o<strong>der</strong> auswendig zu kennen, son<strong>der</strong>n<br />

sie von den Priesterkönigen übermittelt<br />

zu bekommen.<br />

Om, einst Eingeweihter Torcodinos, im Gebet.<br />

Die zu Ehrenden, Freie, wie Kajirae,<br />

Männer wie Frauen, waren allesamt<br />

aus aller Priesterkönige Städte angereist,<br />

um ihre Urkunde in Empfang zu<br />

nehmen. Überreicht wurde sie auf<br />

Oms Anweisung durch Sir Haron<br />

selbst, <strong>der</strong> die Pilger neuerlich namentlich<br />

und <strong>der</strong> Reihe nach aufrief,


Überregionales<br />

vorzutreten und die Ehrung zu empfangen.<br />

Doch vorher ließ sich Sir Haron<br />

nicht nehmen, zu bekunden, dass<br />

es ihm eine große Ehre sei, an jenem<br />

Tag den Titel <strong>der</strong> ‚Peregrini‘ verleihen<br />

zu dürfen. „Ihr habt eine aufregende,<br />

spannende und sicher auch gefährliche<br />

Reise hinter euch gebracht. Ihr<br />

habt Mut bewiesen und die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Priesterkönige erfüllt“, führte <strong>der</strong><br />

ehemalige Torcodianer aus. „Ihr könnt<br />

stolz auf euch sein; sehr stolz! Viele<br />

Brü<strong>der</strong> und Schwestern haben das<br />

nicht geschafft und haben ihr Leben<br />

ausgehaucht auf diesem anstrengenden<br />

Weg“. Während <strong>der</strong> Urkundenübergabe<br />

hob Haron beson<strong>der</strong>s die<br />

Leistung <strong>der</strong> Frauen hervor, die zuvor<br />

durch Aussagen des Eingeweihten in<br />

Zweifel gestellt wurden. Nach <strong>der</strong><br />

Urkundenübergabe beschloss <strong>der</strong><br />

Eingeweihte die Feier mit einem neuerlichen<br />

Gebet, dem Glaubensbekenntnis.<br />

Im Anschluss wurden noch<br />

Führungen durch die Stadt <strong>der</strong> Gastgeber<br />

angeboten, <strong>der</strong> offizielle Teil<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung war jedoch beendet.<br />

Die Pilgerreise an sich ist längst nicht<br />

mehr, was sie einst war: ‚Nur‘ eine<br />

Pflicht gegenüber den Priesterkönigen,<br />

das Ritual, dass das Erwachsensein<br />

einläutet. Durch die Organisation<br />

<strong>der</strong> Pilgerreisen wurde erreicht, dass<br />

auf dem Weg eine Vielzahl an bekannten<br />

Städten o<strong>der</strong> sonstigen Örtlichkeiten<br />

bereist werden muss, bevor<br />

man die Würden empfängt, die mit <strong>der</strong><br />

Reise verbunden sind. Heute hat es<br />

ein Pilger vom Axtgletscher o<strong>der</strong> aus<br />

Turia durch die vorgegebenen Routen<br />

etwa genauso weit zum Ziel, wie ein<br />

Pilger aus Ar o<strong>der</strong> Venn. Gleichsam<br />

kommt nebst <strong>der</strong> Pflichterfüllung auch<br />

noch das tatsächliche Erkunden des<br />

Planeten dazu, als Zweck <strong>der</strong> Pilgerreise<br />

und das lange Fort sein von zu<br />

Hause mag gerade junge Goreaner<br />

auf ihrem Weg in die Welt <strong>der</strong> Erwachsenen<br />

um Quantensprünge nach<br />

vorne bringen. Unter diesen Aspekten<br />

bleibt die Frage offen, weshalb noch<br />

niemand eine Ehrung für die Organisatoren<br />

<strong>der</strong> Pilgerreise vornahm, die<br />

auf dem heutigen Gor etwas sehr<br />

Bedeutendes ist.<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 8<br />

Sir Haron Storm, ehem. Administrator Torcodinos und Organisator <strong>der</strong> Pilgerreisen während <strong>der</strong> Rede.<br />

Om zeichnet den Kreis, das Zeichen <strong>der</strong> Priesterkönige während dem Glaubensbekenntnis in die Luft.<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund: Gruppe <strong>der</strong> Absolventen <strong>der</strong> Pilgerreise.<br />

GPA – goreanische Presseagentur<br />

NL: Kasra<br />

Text: Aphris Breuer<br />

Berichtsdatum: 3 / 1 6. Monat 5


Interview mit:<br />

Es scheint bald Tradition, dass die in Kasra<br />

heimische Chefredakteurin zu Markttagen in<br />

ihrer Heimatstadt entführt wird. Zuletzt passierte<br />

das am zweiten Tag <strong>der</strong> vierten Hand<br />

im Monat fünf. Damals waren es die Sa me<br />

Pyrana, die sich unfähig zeigten, <strong>der</strong> viel<br />

beschäftigten Autorin einfach eine Einladung<br />

zum Interview zu schicken. Auch, wenn es<br />

etwas abgegriffen erscheinen mag, die Viltur<br />

hatten dasselbe Motiv. So sprach einer ihrer<br />

Männer Lady Aphris, die sich ins Marktgetümmel<br />

gestürzt hatte, an. Unter dem Vorwand,<br />

eine Nordzeitung ins Leben rufen zu<br />

wollen und dafür die Hilfe <strong>der</strong> erfahrenen<br />

Herausgeberin zu benötigen lockte er sie<br />

zunächst in den Feuerkrug. Da es dort aber<br />

auch zu laut war, um sich ungestört zu unterhalten,<br />

gingen die beiden vor die Stadt. Nach<br />

eigenen Angaben folgte die Lady, da sie sich<br />

erhoffte, dem Fremden diese Idee zugunsten<br />

<strong>der</strong> Mitarbeit am SBM ausreden zu können,<br />

doch weit gefehlt! Was folgte, sollte ein Wettkampf<br />

<strong>der</strong> Ungeschicktheiten werden, <strong>der</strong><br />

begann, als <strong>der</strong> Nordmann eine Bota Ka-la-na<br />

in zwei Kelche umfüllen wollte. Einen ließ er<br />

ungeschickter Weise fallen. Galant bückte er<br />

sich sogleich danach, reinigte ihn grob und<br />

befüllte ihn neu. Ganz Gentleman konnte es<br />

dem Normann gar nicht schnell genug gehen,<br />

dass die Chefredakteurin ihren Ka-la-na<br />

schmeckt. Dieser Eile war wohl geschuldet,<br />

dass diese den ihr angereichten Krug nicht<br />

richtig griff und er ihr erneut entglitt. Diesmal<br />

war sie es, die sich danach bückte. Aber <strong>der</strong><br />

Missgeschicke nicht genug sollte das nicht<br />

das Letzte sein, das herunter fiel. Es folgte <strong>der</strong><br />

Griff eines Dolches, <strong>der</strong> die Journalistin so<br />

ungünstig im Nacken traf, dass sie davon<br />

umgehend KO ging – ein Schelm, wer Böses<br />

denkt!<br />

Wie<strong>der</strong> zu sich kam Lady Aphris säuberlich<br />

verschnürt auf einem Schiff, das in einer<br />

Region, von <strong>der</strong> wir heute wissen, dass sie<br />

Amethystinsel genannt wird, geankert hatte.<br />

Eine Eskorte bewaffneter Männer und Frauen<br />

bot ihr Geleit zum nahegelegenen Camp <strong>der</strong><br />

Viltur, wo ihr aufgrund <strong>der</strong> fortgeschrittenen<br />

Stunde zunächst einmal ein luxuriös ausgestattetes<br />

Schlafgemach im morbiden Stil eines<br />

Kohlelagerraums in einem abbruchfälligen<br />

Kontor zugewiesen wurde. Erst am Folgetag<br />

ging es unter Androhung, dass ihr Heimstein<br />

Kasra überfallen würde, sofern sie nicht spure<br />

ans Werk. Zwar sollte während des Interviews<br />

die eisige Stimmung etwas auftauen, trotzdem<br />

haftet dem Gespräch allerdings <strong>der</strong> Beigeschmack<br />

<strong>der</strong> Zwanghaftigkeit an.<br />

Vorsorglich weisen wir an dieser Stelle beson<strong>der</strong>s<br />

darauf hin, dass <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Aussagen<br />

des Interviewpartners nicht zwingend<br />

<strong>der</strong> Wahrheit entspricht und alleinig die Sicht-<br />

weise des Interviewpartners wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Nach einer schlafarmen Nacht tritt die Reporterin<br />

aus ihrem großzügigen Appartement<br />

hinaus und sieht sich um, als ihr Cuno, <strong>der</strong><br />

Chef <strong>der</strong> Geiselnehmer über den Weg läuft.<br />

Cuno ruft: Ausgeschlafen? Dann denke ich,<br />

wir sollten beginnen.<br />

Red. nickend: Was man so schlafen nennt.<br />

Sie deutet hinter sich auf ihre Schlafstätte<br />

Red.: Macht Gitter davor und es geht als<br />

Kennel durch.<br />

Gästezimmer <strong>der</strong> Viltur – eine Sparversion!<br />

Cuno laut lachend: Wer weiß, vieleicht wirst<br />

Du unseren Kennel noch kennen lernen. Dann<br />

wirst du dieses Zimmer vermissen!<br />

Red. die Schultern hebend: Nun gut, wir sollten<br />

uns ein Plätzchen suchen, wo wir uns<br />

ungestört unterhalten können. Ich bin ausgerüstet.<br />

Die Redakteurin zeigt Papier und die Schreibfe<strong>der</strong><br />

vor.<br />

Cuno: Wir sollten nicht viel Zeit verlieren. Es<br />

wird Zeit, dass alle Bescheid wissen, dass wir<br />

Schendi nicht abgefackelt haben!<br />

Red.: Also? Wo hin? O<strong>der</strong> sollen wir hier, im<br />

Stehen?<br />

Cuno mit den Schultern zuckend: Wie Du<br />

willst. Wir können auf die Berge gehen wo du<br />

eine schöne Aussicht hast o<strong>der</strong> wir setzen uns<br />

hier hin.<br />

Red.: Dann gehen wir auf die Berge. Sicher<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 9<br />

wollt ihr euer Land ja auch in Bildform wie<strong>der</strong>finden.<br />

Da gibt es dann auch etwas zu sehen.<br />

Cuno nickt kurz und führt die Redakteurin<br />

dann ins Ungewisse, ins Umland <strong>der</strong> Viltur-<br />

Siedlung. Bedauerlicher Weise vergaß man<br />

bei <strong>der</strong> Entführung, <strong>der</strong> Reporterin zu sagen,<br />

dass sie sich festes Schuhwerk und die<br />

Bergsteigerausrüstung mitbringen soll. An<br />

einer Schaukel, die auf halbem Wege auf<br />

einem <strong>der</strong> Gipfel steht, wird kurze Rast gemacht.<br />

Schließlich führt <strong>der</strong> weitere Weg zu<br />

einem an<strong>der</strong>en Gipfel, dem vorgelagert, unterhalb,<br />

eine Feuerstelle und ein paar Kissen<br />

das Umfeld für ein gezwungen ungezwungenes<br />

Interview bieten sollen. Der maskierte<br />

Söldnerführer lüftet hier als erstes seine Maske<br />

und gewährt Blick auf sein unschuldiges<br />

Antlitz.<br />

Red. durch das Lüften <strong>der</strong> Maske etwas irritiert<br />

und auf ihren Schleier deutend: Ich hoffe,<br />

ihr erwartet nicht, dass ich nachziehe?<br />

Cuno winkt ab.<br />

Cuno: Mir ist das egal.<br />

Dann fängt Cuno unaufgefor<strong>der</strong>t an zu plau<strong>der</strong>n.<br />

Cuno: Also: Bon hat uns beschuldigt, sein<br />

Lager abgebrannt zu haben, was nicht so<br />

war. Wir sind die Betrogenen gewesen!<br />

Anm. d. Red.: Cuno bezieht sich dabei auf<br />

einen Bericht des SBM, demnach Schendi<br />

durch ein von den Viltur gelegtes Feuer nie<strong>der</strong>gebrannt<br />

wurde.<br />

Red.: Also war es kein Überfall son<strong>der</strong>n ein<br />

Gegenschlag, eine Art Rache, was da in<br />

Schendi geschah?<br />

Cuno: Ja, aber wir haben nicht ein Haus<br />

angezündet das muss jemand an<strong>der</strong>es<br />

getan haben. Wir brannten nur seine Mauern<br />

nie<strong>der</strong>, um ihm Angst zu machen.<br />

Red.: Nun ja, nüchtern betrachtet ist Feuerlegen<br />

Feuerlegen; egal, was nun brennt.<br />

Und selbst, wenn es nicht direkt gewollt<br />

Interview mit Cuno (re.) dem Anführer <strong>der</strong> Viltur-Söldner am Lagerfeuer in den Bergen


Interview mit:<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 10<br />

Cuno sagte, dass man ihn selten ohne Maskierung sieht. Nie wurde gesagt, dass wir das nicht zeigen dürfen.<br />

war, dass Schendi abbrennt, die Flammen<br />

könnten übergegriffen haben? Es könnte<br />

eine Folge <strong>der</strong> Sache mit den Mauern sein?<br />

O<strong>der</strong> nicht?<br />

Offenbar war dies die falsche Frage seitens<br />

unserer Reporterin. Zugegeben ist sie recht<br />

spitzfindig. Bedrohlich baut sich <strong>der</strong> kampferfahrene<br />

Söldner über <strong>der</strong> Lady auf und hebt<br />

wütend seine Stimme:<br />

Cuno: Nein, das kann nicht sein!<br />

Die in <strong>der</strong> Reporterin aufkommende Angst<br />

überspielt sie in schauspielerischer Höchstleistung<br />

und fragt weiter spitz gegen.<br />

Red.: Wieso?<br />

Cuno führt <strong>der</strong>weil sein eigenes Interview und<br />

ignoriert die gestellte Frage zugunsten einer<br />

Schil<strong>der</strong>ung seiner Sicht <strong>der</strong> Dinge.<br />

Cuno: Erst mal zur Vorgeschichte!<br />

Red. mürrisch: Gern!<br />

Cuno: Bon hat uns angeheuert, dass wir<br />

für ihn ein paar Piraten angreifen sollen.<br />

Wir nahmen an und reisten mit ihm zum<br />

besagten Land. Als wir da ankamen, erwarteten<br />

uns da ein paar Freunde von ihm, die<br />

zugleich unsere Feinde waren. Wir wurden<br />

überwältigt und konnten grade noch so<br />

flüchten. Daraufhin reisten wir wie<strong>der</strong> nach<br />

Schendi und besetzten das Lager. Wir<br />

überlegten, wie wir uns rächen konnten<br />

und sahen die kleinen Geschäfte unterhalb<br />

<strong>der</strong> Mauer, die wir in Brand setzten. Er hat<br />

uns für unsere Reise nicht bezahlt. Darum<br />

haben wir dafür gesorgt, dass er trotzdem<br />

Ausgaben hat. Bon kam nach einer Weile<br />

auch zurück und hatte seine Freunde, die<br />

uns vorher angegriffen hatten, dabei. Sie<br />

überrannten uns erneut und schmissen<br />

uns von seinem Land. Und, da standen<br />

noch alle Häuser! Was dann passierte,<br />

weiß ich nicht.<br />

Während des Monologes des Cuno, den die<br />

Reporterin aufmerksam verfolgt, kommt eine<br />

Kajira dazu, um Getränke anzubieten. Sowohl<br />

<strong>der</strong> Söldner, als auch die Kasranerin lehnen<br />

dankend ab.<br />

Red.: Das Feuer an den Mauern war zu dem<br />

Zeitpunkt aber schon gelegt?<br />

Cuno nickend: Ja, das war schon. Das haben<br />

wir vor Bons Eintreffen gelegt.<br />

Red. ebenfalls nickend: Viel Raum für Spekulationen.<br />

Cuno: Was spekulierst du da? Das ist eine<br />

klare Sache! Er hat sein Lager abgebrannt als<br />

wir weg waren um uns schlecht zu machen!<br />

Red.: Das ist nicht die einzige Möglichkeit.<br />

Vielleicht waren es ja auch seine Handlanger,<br />

die Euch geschlagen hatten und für ihre<br />

Dienste ebenfalls nicht bezahlt wurden? Wäre<br />

doch auch denkbar?<br />

Cuno: Das kann auch sein. Wie ich schon<br />

sagte, als wir gingen stand noch alles. Es<br />

kann aber sein, dass sie es waren. Nur, warum<br />

hängt er uns es dann an?<br />

Red.: Ich kenne den Mann nicht mal persönlich.<br />

Ich kann dazu nichts sagen. Dann ist das<br />

Wort Brandschatzen, das ich in dem Bericht<br />

verwandte, vielleicht nicht richtig. Aber wieso<br />

tatet ihr nicht genau das? Wenn ihr betrogen<br />

wurdet? Brandschatzung bleibt Brandschatzung,<br />

das Wort hängt nicht vom Motiv ab,<br />

aber das hätte je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> die Geschichte kennt<br />

verstanden.<br />

Cuno: Ja. Ich kenne ihn und ich traue ihm<br />

alles zu. Ich würde Dir ja sagen, dass Du zu<br />

ihm reist und ihm das selbst zur Frage stellst,<br />

aber er wird Dich auch belügen. Ich sage die<br />

Wahrheit!<br />

Die Reporterin hebt die Schultern.<br />

Red.: Ich kann das natürlich nicht prüfen. Aber<br />

ein Interview bietet jedem die Chance, seine<br />

Ansicht darzustellen. Das wird so eins zu eins<br />

wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Cuno aus seinen Worten klingt ein fanatisches<br />

Ego: Der Kerl ist nicht zu unterschätzen. Er<br />

betrügt und belügt jeden! Sogar ich bin auf ihn<br />

reingefallen, obwohl mir das sonst nie passiert!<br />

Red.: Ich habe Gerüchte über ihn gehört, die<br />

sagen, dass er rein gar keine Ahnung von<br />

Kampf und Kampftaktiken hat. Das heißt ja<br />

nicht, dass er nicht betrügen könnte, aber aufs<br />

Kämpfen versteht er sich nicht. Ist das so?<br />

Cuno: Richtig, so ist es. Darum ruft er auch<br />

immer Söldner. Und mit uns hat er die besten,<br />

die er bekommen konnte. Das hat er nun<br />

verspielt!<br />

Red. nickend: Er wird sicher gejagt jetzt?<br />

Cuno seinen Kopf hin und her wiegend: Jagen<br />

tu ich ihn nicht direkt, aber wenn ich ihn treffen<br />

sollte, wird er ein riesen Problem bekommen!<br />

Er hatte uns auch angezeigt, aber ich denke,<br />

<strong>der</strong> Richter hat keinen Grund und auch zu<br />

wenig tragbare Beweise gehabt um die Anklage<br />

zu erheben. Das ist auch <strong>der</strong> Grund, warum<br />

wir ihn erst mal in Ruhe gelassen haben.<br />

Sonst würde es so aussehen, als ob wir uns<br />

für die Anzeige rächen wollten, aber wir wussten<br />

ja, dass wir nicht verlieren konnten.<br />

Red.: Angezeigt? Wo? In Schendi?<br />

Cuno: Das weiß ich nicht genau. Ich denke, in<br />

Belnend.<br />

Der Reporterin entfährt ein erstauntes „Oh!“<br />

Cuno: Nici war unser Anwalt. Die kann Dir<br />

sicher auch viel darüber sagen.<br />

Red.: Über Schendi hätte ich da jetzt gelacht.<br />

Die hätten euch ja erst einmal fangen müssen,<br />

um gerichtlich etwas zu tun. Aber Belnend!<br />

Denen wäre es zuzutrauen, da zumindest eine<br />

Chance zu haben.<br />

Cuno kopfschüttelnd und beinahe übertrieben<br />

selbstsicher: Auch die haben keine Chance!<br />

Und wir müssten nicht erst gefangen werden.<br />

Wir sind unschuldig! Da müssen wir keine<br />

Angst vor einem Prozess zu haben!<br />

Red.: Nur, was interessieren die die Angelegenheiten<br />

dieses Bon?<br />

Cuno schultern zuckend: Das weiß ich nicht.<br />

Ich bin mir auch nicht sicher, ob er uns da<br />

angeklagt hat. Aber wir wurden angezeigt.<br />

Red.: Vielleicht sind da auch Tarsk im Spiel.<br />

O<strong>der</strong> im Norden sind die Sitten gewaltig an<strong>der</strong>s<br />

als ich sie kenne. Normal interessieren<br />

sich die Gerichte doch nur für Dinge, die in <strong>der</strong><br />

eigenen Stadt passieren o<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong><br />

Stadt betreffen.<br />

Cuno grinsend: Ja, aber Bon hatte ja keine<br />

Stadt mehr.<br />

Red. den Satz ergänzend: Was bedeutet,<br />

dass sich wenige Gerichte für ihn zuständig<br />

fühlen sollten. Aber an<strong>der</strong>e Frage: Vielleicht<br />

ist Belnend ja daran interessiert gewesen, die<br />

Söldner loszuwerden und hat <strong>der</strong> Anzeige


Interview mit:<br />

deshalb zugestimmt? Wie ist denn Euer Verhältnis<br />

zu denen?<br />

Der Söldner quittiert die Frage mit Schnaufen.<br />

Cuno: Das Verhältnis ist ganz gut. Man kennt<br />

sich und wir sind Söldnerkollegen<br />

Im Murmelton setzt Cuno etwas nach, was<br />

das Wort Konkurrent enthielt. Der Satz ist<br />

jedoch nicht verständlich.<br />

Red. nachdenklich: Hm. Dann scheidet das<br />

wohl aus. Hatte Belnend denn Verbindung zu<br />

Schendi?<br />

Cuno erneut unter Schultern zucken: Muss<br />

wohl so sein, wenn er da die Anklage erhebt.<br />

Aber dazu kann meine Anwältin sicher mehr<br />

sagen.<br />

Red.: Ich werde sie dazu mal fragen Haben<br />

die Viltur denn feste Auftraggeber? Für Söldner<br />

ist das ja sehr wichtig?<br />

Cuno nickt entschieden: Ja klar! Sonst wären<br />

wir wohl keine Söldner!<br />

Red.: Auch in Privaten Dingen?<br />

Cuno: Was meinst du damit?<br />

Red.: Na, es ist schon etwas her. Eine<br />

Freundin von mir suchte einmal verzweifelt<br />

Söldner die… Die Reporterin gerät ins<br />

Rumdrugsen. Naja, die eine private Racheaktion<br />

durchführen sollten. Es gab einen<br />

Plan, es fehlte nur an denen, die es tun.<br />

Cuno breit grinsend: Genau das ist unsere<br />

Spezialität!<br />

Red. grinsend: Dann ist das eure Chance, zu<br />

werben!<br />

Cuno sich die Hände reibend: Du willst Werbung<br />

für uns machen? Na gut! Wir sind wohl<br />

die härtesten Söldner im Norden und erledigen<br />

jede Art von Aufträgen schnell und gründlich.<br />

Jede Art! Das meine ich so wie ich es<br />

sage!<br />

Beson<strong>der</strong>e Betonung legt <strong>der</strong> Söldnerführer<br />

dabei auf die letzten beiden Sätze. Dann hebt<br />

Das Dorf <strong>der</strong> Viltur von den umliegenden Bergen aus gesehen<br />

er die Hand, um zu signalisieren, dass er noch<br />

nicht fertig ist.<br />

Cuno: Ich werde mich auch bald darum<br />

kümmern, dass ich <strong>der</strong> Highjarl des Nordens<br />

werde!<br />

Red. erstaunt: Meint ihr nicht, dass da einige<br />

Nordmänner was gegen haben werden?<br />

Cuno: Ich werde die alle schon überzeugen!<br />

Auf meine Art!<br />

Die Reporterin nickt verschmitzt und scheint<br />

sich ihren Teil zu denken.<br />

Red.: Gibt es eigentlich außer den Viltur<br />

und den Belnend noch weitere Söldnergruppen?<br />

Ich kenne mich da nicht so aus.<br />

Das sind die einzigen, die ich kenne. Die<br />

Reporterin unterbricht kurz und setzt dann<br />

überraschend nach: Bevor wie<strong>der</strong> die Leserbriefe<br />

kommen, korrigiere ich mich: Belnend<br />

ist eine Stadt und dort leben neben Kastenbürgern<br />

auch Söldner. Das sind nicht "nur"<br />

Söldner.<br />

Cuno macht große Augen.<br />

Cuno: Ja, es gibt Einige, aber das sind<br />

alles keine echten Söldner! Die haben<br />

Bündnisse mit Piraten! Das kann nicht sein!<br />

Söldner dürfen keine Freunde haben! Es gibt<br />

nur Auftraggeber. Da kann man keine Freunde<br />

gebrauchen, weil sie vieleicht auch irgendwann<br />

auf <strong>der</strong> Abschussliste stehen!<br />

Während <strong>der</strong> Ausführungen des Cuno wird die<br />

Reporterin auf Pfeile aufmerksam, die durch<br />

die Luft sirren. Sie kommen zwar nicht gefährlich<br />

nahe, deuten aber doch auf Kampfgeschehen<br />

hin.<br />

Red. zum Himmel deutend: Es hagelt Pfeile!<br />

Cuno nickend: Das passiert hier ab und zu<br />

schon mal. Meine Leute stehen immer gut im<br />

Training.<br />

Red. etwas verunsichert: Also keine Gefahr?<br />

Cuno kopfschüttelnd: Nein, wenn Gefahr<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 11<br />

kommt, ertönt die Alarmglocke. Dann werde<br />

ich Dich in Sicherheit bringen. Keine Angst,<br />

hier bist du sicher!<br />

Red. nickend: Gibt es öfters Angriffe auf<br />

euch o<strong>der</strong> ist das eher selten?<br />

Cuno unter schallendem Gelächter: Wir<br />

bekommen andauernd Angriffe! Sie kommen<br />

mit Hun<strong>der</strong>tschaften, um uns aus dem<br />

Geschäft zu drängen o<strong>der</strong> Piraten wollen<br />

uns zerschlagen, um ihre dreckigen Geschäfte<br />

ungestört erledigen zu können.<br />

Red. grinsend: Wie ich sehe, hatten sie<br />

bisher keinen Erfolg. Dass ich da keine<br />

Detail-Antwort bekomme, ist mir klar, aber<br />

grundsätzlich: Ist Euer Vorteil eher ein<br />

Taktischer o<strong>der</strong> ist eure Stärke, die Kampfkraft,<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Kämpfer?<br />

Cuno grübelnd: Wir haben unsere Stärken<br />

überall.<br />

Irgendwie wirkt es, als ob das Aussprechen<br />

eines sich anschließenden Gedankens<br />

unterdrückt wird.<br />

Red.: Gäbe es denn Aufträge, die ihr aus<br />

moralischen Gründen nicht annehmen<br />

würdet? Ich meine, Krieger haben ihren<br />

Kodex. Die würden gewisse Dinge einfach<br />

nicht tun. Gibt es sowas auch bei<br />

Söldnern?<br />

Cuno: Wir beschaffen und liefern meinst<br />

Leute, die wir beschaffen sollen. Kin<strong>der</strong><br />

fassen wir gar nicht an und Frauen nur<br />

selten. Dann muss es schon einen guten<br />

Grund dafür geben. Wie<strong>der</strong> zögert Cuno<br />

kurz: Und, naja, wir sind keine Mör<strong>der</strong>.<br />

Wir überlassen das dann denen, die es<br />

wollen. Nur in äußersten Notfällen tun wir<br />

es selbst. Aber dafür sind Attentäter zuständig,<br />

denke ich.<br />

Red. grinsend: Ja. Man sollte denen ihr Brot<br />

nicht streitig machen.<br />

Cuno: Genau! Aber eigentlich machen wir<br />

alles, wozu wir gerufen werden. Es ist<br />

nur eine Frage des Preises.<br />

Red.: Ist das denn etwas, das die Söldnertruppen<br />

alle gleich behandeln, diese Abgrenzung<br />

zu den Attentätern o<strong>der</strong> ist das<br />

eine Eigenheit <strong>der</strong> Viltur? Sie ergänzt dann<br />

in Flüsterton und wohl mehr an sich selbst<br />

gerichtet: Einen Attentäter könnte ich auch<br />

mal interviewen!<br />

Cuno sich am Kinn kratzend und zum Himmel<br />

aufschauend: Ich weiß nicht, wie das<br />

die an<strong>der</strong>en Söldner so halten. Aber sie<br />

machen Sachen mit Piraten. Darum könnte<br />

ich mir vorstellen, dass es eine Eigenheit<br />

<strong>der</strong> Vilturs ist<br />

Red.: Welches Adjektiv umschreibt das<br />

Wirken <strong>der</strong> Viltur denn am ehesten:<br />

rechtsschaffend, gesetzlos o<strong>der</strong> ist das<br />

eine reine Preisfrage?


Interview mit:<br />

Cuno: Eindeutig eine Preisfrage!<br />

Red.: Nun ja, ich würde dann zum Ende<br />

kommen und lasse am Ende immer gerne<br />

Gelegenheit, noch frei zu sprechen, falls<br />

noch irgendwas offen blieb. Also, was müssen<br />

die SBM-Leser unbedingt noch erfahren?<br />

Cuno: Hm, das ist eine gute Frage! Was<br />

würde denn noch so passen? Dass ich<br />

Highjarl werden will vielleicht?<br />

Die Reporterin grinst breit und setzt an,<br />

etwas zu sagen, bricht den Satz aber ab<br />

und grummelt stattdessen.<br />

Cuno: Wer etwas über unsere Arbeit<br />

wissen will, sollte uns buchen. Wir nehmen<br />

jeden Auftrag, <strong>der</strong> sich lohnt!<br />

Red. nickend: Kann man sich, wenn man<br />

das will, dem Camp gefahrlos nähern o<strong>der</strong><br />

gibt es einen Handelsplatz, wo man euch<br />

aufsuchen muss o<strong>der</strong> wie ist das?<br />

Cuno: Man kann sich nähern. Man sollte<br />

darauf achten, dass man die Waffen stecken<br />

lässt. Meine Wachen sind schnell mit<br />

dem Bogen!<br />

Red. in spitzem Tonfall: Normal würde ich<br />

mich ja jetzt für die Einladung und das<br />

Mitmachen bedanken. Hier ist aber die<br />

Situation nun eine An<strong>der</strong>e.<br />

Cuno die Arme vor <strong>der</strong> Brust verschränkend:<br />

Du kannst froh sein, dass du die<br />

Richtigstellung schreiben kannst! Wir hätten<br />

dich auch an<strong>der</strong>s behandeln können, weil<br />

du diesen Mist geschrieben hast!<br />

Die Reporterin hebt die Schultern, als ob sie<br />

das nichts anginge. Lei<strong>der</strong> bleibt verborgen,<br />

ob und wie schnell ihr Herz dabei pocht.<br />

Red.: Hätte. Aber Tote schreiben keine<br />

Interviews und Richtigstellungen mehr.<br />

Cuno überheblich lächelnd: Ja, ist ja schon<br />

gut! Dann bedankst du dich halt nicht! Ich<br />

denke, du kannst wie<strong>der</strong> nach Hause und<br />

ich warte auf diesen Artikel.<br />

Immerhin, nachdem die förmliche Einladung<br />

ausgeblieben war, die Eskorte grob, die<br />

Stimmung eisig und das für die Nacht zur<br />

Verfügung gestellte Quartier <strong>der</strong> Beschreibung<br />

‚mangelhaft’ kaum würdig war, zeigt<br />

sich <strong>der</strong> Söldnerführer im Anschluss an das<br />

Interview als galant genug, um die noble<br />

Lady zum Schiff gen Heimat zu geleiten und<br />

sich in <strong>der</strong> gebotenen Höflichkeit zu verabschieden.<br />

Nochmal sei erwähnt, dass die<br />

Inhalte des Interviews alleinig die Ansichten<br />

<strong>der</strong> Viltur wie<strong>der</strong>spiegeln, was einer Richtigstellung<br />

gleichkommen mag. In wie weit<br />

das Interview <strong>der</strong> Wahrheitsfindung dient,<br />

überlassen wir an dieser Stelle <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Leser.<br />

Die Redaktionsleitung<br />

Des Rätsels Lösung<br />

Anscheinend war das Rätsel nicht<br />

eines <strong>der</strong> Einfachen, denn es gab nur<br />

zwei Einsen<strong>der</strong> mit dem korrekten<br />

Lösungswort, denen an dieser Stelle<br />

noch einmal gratuliert sei. Da bei nur<br />

zwei Gewinnern drei Preise wenig<br />

Sinn ergeben, wurde kurzfristig entschieden,<br />

dass Sir Grae aus Lydius<br />

und Lady Frifra, <strong>der</strong>en Wohnort dem<br />

SBM nicht bekannt ist, sich ihren<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 12<br />

Die Glücklichen Gewinner auf bzw. in ihren Preisen vor dem Geschäft des Sponsors<br />

Preis frei aus <strong>der</strong> Südwind Produktlinie<br />

aussuchen können. Sie entschieden<br />

sich für eine Sitzgruppe und den<br />

Boskwagen.<br />

Fürs Mitmachen sei an dieser Stelle<br />

nochmals allen Teilnehmern gedankt.<br />

Wir hoffen, dass auch die, die keinen<br />

Preis einstrichen ihren Spaß am<br />

Kniffeln und Rätseln hatten.<br />

Die Redaktionsleitung des SBM


Wetternachhersage<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 13<br />

Mini-Ätz<br />

Von Pech sagen musste ein Pärchen,<br />

das seine Gefährtenschaftszeremonie<br />

in Kasra für den fünften Tag<br />

<strong>der</strong> zweiten Hand des sechsten Monats<br />

angesetzt hatte und absagen<br />

musste. War dies doch mit <strong>der</strong> einzige<br />

Regentag in diesem Vorzeigesommer,<br />

<strong>der</strong> <strong>Südland</strong> zurzeit blendendes<br />

Wetter beschert. Bis auf ein<br />

heftiges Gewitter mit Crashschauern,<br />

das kurzfristig für überlaufende Kanäle<br />

und Nichtbegehbarkeit Kasras<br />

sorgte am dritten Tag <strong>der</strong> Passagehand<br />

des fünften Monats sind nur<br />

marginale Wettereinbrüche zu verzeichnen<br />

gewesen.<br />

Verkehrsmeldungen<br />

Aufgrund <strong>der</strong> alljährlichen Feierlichkeiten<br />

zum Jahrestag <strong>der</strong> <strong>Oase</strong> <strong>der</strong> vier<br />

<strong>Palmen</strong> kam es im En’Var neuerlich<br />

zu Verkehrsbehin<strong>der</strong>ungen durch<br />

Stau und Überlastung auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Oase</strong> und den Zufahrtsstraßen.<br />

Reisenden war geraten, die ausgewiesenen<br />

P+R Parkplätze anzusteuern,<br />

die aufgrund <strong>der</strong> dünnen<br />

Besiedlung dieses Jahr über das Gebiet<br />

des Handelspostens hinaus auf<br />

den Wald des Thassalandes ausgeweitet<br />

wurden und mit <strong>der</strong> zu Festzeiten<br />

in stärkerem Takt verkehrenden<br />

Tarnlinie zu den Feierlichkeiten anzureisen.<br />

Folgerichtig wurde für Thassa-<br />

und Talunaland eine Warnung vor<br />

erhöhtem Flugverkehr ausgegeben,<br />

da Gefahr von herabfallenden Tarnkotbrocken<br />

ausgehen<br />

könnte. Im<br />

Grenzgebiet zwischen<br />

Thassaland<br />

und <strong>der</strong> Thassainsel,<br />

sowie im Hafen<br />

Kasras kam es neuerlich<br />

zu verstärkter<br />

Gefährdung durch<br />

tieffliegende Pfeile<br />

und gelegentliche<br />

Kampfaktivitäten.<br />

Eine permanente<br />

Gefährdung besteht hier jedoch<br />

nicht. Das SBM wünscht gute<br />

Reise.<br />

Kajira von Seite 1<br />

Du bist jung, gutaussehend, trägst<br />

einen Halsreif und möchtest einmal<br />

in die Zeitung? Das geht ganz einfach:<br />

Lass dich malen, in natürlicher<br />

Umgebung und aufreizen<strong>der</strong> Pose.<br />

Vielleicht möchtest du selbst einen<br />

Text dazu schreiben? Nötig ist das<br />

nicht, aber das kannst Du tun. Reiche<br />

am besten mehrere Bil<strong>der</strong> und<br />

eventuell einen Text <strong>der</strong> Redaktionsleitung<br />

des SBM (Aphris Breuer) ein,<br />

damit das schönste Bild ausgesucht<br />

werden kann, und du wirst sehen,<br />

bald stehst du auf Seite 1 und bist in<br />

aller Munde.<br />

Du bist jung, gutaussehend, trägst<br />

keinen Halsreif und möchtest einmal<br />

in die Zeitung? Das geht auch<br />

ganz einfach: Leg dir selbst ein Collar<br />

an, bewahre den Schlüssel sicher<br />

auf und zieh dich aus. Lass<br />

dich dann malen, in natürlicher Umgebung<br />

und aufreizen<strong>der</strong> Pose.<br />

Vielleicht möchtest du selbst einen<br />

Text dazu schreiben? Nötig ist das<br />

nicht, aber das kannst Du tun. Verfahre<br />

danach, wie die, die einen<br />

Halsreif tragen und du wirst sehen,<br />

bald stehst du auf Seite 1 und bist<br />

in aller Munde<br />

Kein Scherz, wir suchen wirklich Helfer!<br />

Anzeige:<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong><br />

sucht: Autoren und Reporter aus<br />

<strong>Südland</strong>, gerne auch aus an<strong>der</strong>en<br />

Städten, die von aktuellen Geschehnissen<br />

Bericht erstatten, und<br />

Reportagen schreiben. Gern gesehen<br />

sind auch Vorschläge zu neuen<br />

Rubriken. Goreanischkenntnisse<br />

in Wort und Schrift, wie auch Kreativität<br />

und die Fähigkeit des selbständigen<br />

Arbeitens sind zwingend<br />

vorausgesetzt. Ihre Bewerbung<br />

richten Sie bitte unter Bei-fügen <strong>der</strong><br />

üblichen Unterlagen an Aphris<br />

Breuer.


Ätz<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 14<br />

Leser-Gruppe des SBM<br />

Die neuesten Informationen<br />

für unsere Leser:<br />

UUID: 6a401713-d999-5ff5-<br />

fcdb-7d54c7b1707e<br />

Pfeilballgruppe Kasra<br />

Informationen über den<br />

neuen goreanischen Trendsport<br />

UUID c8f147df-0b4b-87dc-<br />

47d2-50032f6052be<br />

Po’ka Gruppe Kasra<br />

Mit einem Klick nach Kasra!<br />

Für risikobereite Freunde<br />

des gepflegten Kar’ten Spiels<br />

UUID 374cd350-5ae8-20c6-<br />

aeb5-db7af1d4397d

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