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Südland-Botenmädchen - Oase der Vier Palmen

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Interview mit:<br />

<strong>Südland</strong>-<strong>Botenmädchen</strong> 10<br />

Cuno sagte, dass man ihn selten ohne Maskierung sieht. Nie wurde gesagt, dass wir das nicht zeigen dürfen.<br />

war, dass Schendi abbrennt, die Flammen<br />

könnten übergegriffen haben? Es könnte<br />

eine Folge <strong>der</strong> Sache mit den Mauern sein?<br />

O<strong>der</strong> nicht?<br />

Offenbar war dies die falsche Frage seitens<br />

unserer Reporterin. Zugegeben ist sie recht<br />

spitzfindig. Bedrohlich baut sich <strong>der</strong> kampferfahrene<br />

Söldner über <strong>der</strong> Lady auf und hebt<br />

wütend seine Stimme:<br />

Cuno: Nein, das kann nicht sein!<br />

Die in <strong>der</strong> Reporterin aufkommende Angst<br />

überspielt sie in schauspielerischer Höchstleistung<br />

und fragt weiter spitz gegen.<br />

Red.: Wieso?<br />

Cuno führt <strong>der</strong>weil sein eigenes Interview und<br />

ignoriert die gestellte Frage zugunsten einer<br />

Schil<strong>der</strong>ung seiner Sicht <strong>der</strong> Dinge.<br />

Cuno: Erst mal zur Vorgeschichte!<br />

Red. mürrisch: Gern!<br />

Cuno: Bon hat uns angeheuert, dass wir<br />

für ihn ein paar Piraten angreifen sollen.<br />

Wir nahmen an und reisten mit ihm zum<br />

besagten Land. Als wir da ankamen, erwarteten<br />

uns da ein paar Freunde von ihm, die<br />

zugleich unsere Feinde waren. Wir wurden<br />

überwältigt und konnten grade noch so<br />

flüchten. Daraufhin reisten wir wie<strong>der</strong> nach<br />

Schendi und besetzten das Lager. Wir<br />

überlegten, wie wir uns rächen konnten<br />

und sahen die kleinen Geschäfte unterhalb<br />

<strong>der</strong> Mauer, die wir in Brand setzten. Er hat<br />

uns für unsere Reise nicht bezahlt. Darum<br />

haben wir dafür gesorgt, dass er trotzdem<br />

Ausgaben hat. Bon kam nach einer Weile<br />

auch zurück und hatte seine Freunde, die<br />

uns vorher angegriffen hatten, dabei. Sie<br />

überrannten uns erneut und schmissen<br />

uns von seinem Land. Und, da standen<br />

noch alle Häuser! Was dann passierte,<br />

weiß ich nicht.<br />

Während des Monologes des Cuno, den die<br />

Reporterin aufmerksam verfolgt, kommt eine<br />

Kajira dazu, um Getränke anzubieten. Sowohl<br />

<strong>der</strong> Söldner, als auch die Kasranerin lehnen<br />

dankend ab.<br />

Red.: Das Feuer an den Mauern war zu dem<br />

Zeitpunkt aber schon gelegt?<br />

Cuno nickend: Ja, das war schon. Das haben<br />

wir vor Bons Eintreffen gelegt.<br />

Red. ebenfalls nickend: Viel Raum für Spekulationen.<br />

Cuno: Was spekulierst du da? Das ist eine<br />

klare Sache! Er hat sein Lager abgebrannt als<br />

wir weg waren um uns schlecht zu machen!<br />

Red.: Das ist nicht die einzige Möglichkeit.<br />

Vielleicht waren es ja auch seine Handlanger,<br />

die Euch geschlagen hatten und für ihre<br />

Dienste ebenfalls nicht bezahlt wurden? Wäre<br />

doch auch denkbar?<br />

Cuno: Das kann auch sein. Wie ich schon<br />

sagte, als wir gingen stand noch alles. Es<br />

kann aber sein, dass sie es waren. Nur, warum<br />

hängt er uns es dann an?<br />

Red.: Ich kenne den Mann nicht mal persönlich.<br />

Ich kann dazu nichts sagen. Dann ist das<br />

Wort Brandschatzen, das ich in dem Bericht<br />

verwandte, vielleicht nicht richtig. Aber wieso<br />

tatet ihr nicht genau das? Wenn ihr betrogen<br />

wurdet? Brandschatzung bleibt Brandschatzung,<br />

das Wort hängt nicht vom Motiv ab,<br />

aber das hätte je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> die Geschichte kennt<br />

verstanden.<br />

Cuno: Ja. Ich kenne ihn und ich traue ihm<br />

alles zu. Ich würde Dir ja sagen, dass Du zu<br />

ihm reist und ihm das selbst zur Frage stellst,<br />

aber er wird Dich auch belügen. Ich sage die<br />

Wahrheit!<br />

Die Reporterin hebt die Schultern.<br />

Red.: Ich kann das natürlich nicht prüfen. Aber<br />

ein Interview bietet jedem die Chance, seine<br />

Ansicht darzustellen. Das wird so eins zu eins<br />

wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Cuno aus seinen Worten klingt ein fanatisches<br />

Ego: Der Kerl ist nicht zu unterschätzen. Er<br />

betrügt und belügt jeden! Sogar ich bin auf ihn<br />

reingefallen, obwohl mir das sonst nie passiert!<br />

Red.: Ich habe Gerüchte über ihn gehört, die<br />

sagen, dass er rein gar keine Ahnung von<br />

Kampf und Kampftaktiken hat. Das heißt ja<br />

nicht, dass er nicht betrügen könnte, aber aufs<br />

Kämpfen versteht er sich nicht. Ist das so?<br />

Cuno: Richtig, so ist es. Darum ruft er auch<br />

immer Söldner. Und mit uns hat er die besten,<br />

die er bekommen konnte. Das hat er nun<br />

verspielt!<br />

Red. nickend: Er wird sicher gejagt jetzt?<br />

Cuno seinen Kopf hin und her wiegend: Jagen<br />

tu ich ihn nicht direkt, aber wenn ich ihn treffen<br />

sollte, wird er ein riesen Problem bekommen!<br />

Er hatte uns auch angezeigt, aber ich denke,<br />

<strong>der</strong> Richter hat keinen Grund und auch zu<br />

wenig tragbare Beweise gehabt um die Anklage<br />

zu erheben. Das ist auch <strong>der</strong> Grund, warum<br />

wir ihn erst mal in Ruhe gelassen haben.<br />

Sonst würde es so aussehen, als ob wir uns<br />

für die Anzeige rächen wollten, aber wir wussten<br />

ja, dass wir nicht verlieren konnten.<br />

Red.: Angezeigt? Wo? In Schendi?<br />

Cuno: Das weiß ich nicht genau. Ich denke, in<br />

Belnend.<br />

Der Reporterin entfährt ein erstauntes „Oh!“<br />

Cuno: Nici war unser Anwalt. Die kann Dir<br />

sicher auch viel darüber sagen.<br />

Red.: Über Schendi hätte ich da jetzt gelacht.<br />

Die hätten euch ja erst einmal fangen müssen,<br />

um gerichtlich etwas zu tun. Aber Belnend!<br />

Denen wäre es zuzutrauen, da zumindest eine<br />

Chance zu haben.<br />

Cuno kopfschüttelnd und beinahe übertrieben<br />

selbstsicher: Auch die haben keine Chance!<br />

Und wir müssten nicht erst gefangen werden.<br />

Wir sind unschuldig! Da müssen wir keine<br />

Angst vor einem Prozess zu haben!<br />

Red.: Nur, was interessieren die die Angelegenheiten<br />

dieses Bon?<br />

Cuno schultern zuckend: Das weiß ich nicht.<br />

Ich bin mir auch nicht sicher, ob er uns da<br />

angeklagt hat. Aber wir wurden angezeigt.<br />

Red.: Vielleicht sind da auch Tarsk im Spiel.<br />

O<strong>der</strong> im Norden sind die Sitten gewaltig an<strong>der</strong>s<br />

als ich sie kenne. Normal interessieren<br />

sich die Gerichte doch nur für Dinge, die in <strong>der</strong><br />

eigenen Stadt passieren o<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong><br />

Stadt betreffen.<br />

Cuno grinsend: Ja, aber Bon hatte ja keine<br />

Stadt mehr.<br />

Red. den Satz ergänzend: Was bedeutet,<br />

dass sich wenige Gerichte für ihn zuständig<br />

fühlen sollten. Aber an<strong>der</strong>e Frage: Vielleicht<br />

ist Belnend ja daran interessiert gewesen, die<br />

Söldner loszuwerden und hat <strong>der</strong> Anzeige

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