¨Ubungsblätter für Grundbau - Lehrstuhl für Grundbau, Boden- und ...
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RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. T. Schanz<br />
Übungsblätter<br />
für<br />
<strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong><br />
verfasst von: I. Arsic, A. Arwanitaki, L. Röchter, T. Wichtmann<br />
Ausgabe: 10/2010<br />
c○ <strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Universitätsstr. 150<br />
Gebäude IA 4/126<br />
44801 Bochum
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong><br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Seite i<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Vorwort<br />
Die “Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>” sind eine Ergänzung zur Vorlesung <strong>und</strong> Übung ”<br />
<strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>“. Es<br />
wird empfohlen, die Übungsblätter begleitend zu Vorlesung <strong>und</strong> Übung zu studieren.<br />
In der vorliegenden Auflage der “Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> 10/2010” werden Aufgaben nach dem<br />
Teilsicherheitskonzept gemäß DIN 1054:2005-01 (Sicherheitsnachweise im Erd- <strong>und</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>) exemplarisch<br />
vorgerechnet. Die Teilsicherheitsbeiwerte für Einwirkungen <strong>und</strong> Beanspruchungen entstammen<br />
DIN 1054 Ber4:2008-10 (Berichtigungen zu DIN 1054:2005-01). Für die Berechnung der Verbauwände<br />
(Kapitel 4) werden die Empfehlungen des Arbeitskreises “Baugruben” (EAB, 4.Auflage,<br />
2006) als auch die Empfehlungen des Arbeitsausschusses “Ufereinfassungen” (EAU, 10. Auflage, 2004)<br />
berücksichtigt.<br />
Den Volltext der verwendeten nationalen Normen können Sie auf der homepage der Universitätsbibliothek<br />
kostenlos als pdf-Datei erhalten. Auf http://www.ub.ruhr-uni-bochum.de gehen Sie wie folgt<br />
vor: ⇒ Datenbanken ⇒ P ⇒ Perinorm. Hier zunächst mal die INFO lesen...<br />
Diese Version der “Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>” steht auch auf der homepage des <strong>Lehrstuhl</strong>s als<br />
pdf-Datei zum download zur Verfügung: http://www.gbf.ruhr-uni-bochum.de/lehre<br />
Jeder Leser sei aufgerufen, den Bearbeitern gef<strong>und</strong>ene Fehler oder Unklarheiten mitzuteilen. Dies<br />
kann entweder mündlich oder per e-mail erfolgen.<br />
An dieser Stelle sei auch noch einmal auf das Angebot der Assistenten hingewiesen während der<br />
Sprechzeiten Fragen zu Vorlesung, Übung, Skripten <strong>und</strong> alten Klausuraufgaben zu beantworten.<br />
Bochum, im Oktober 2010<br />
Lars Röchter<br />
Ansprechperson: Dipl.-Ing. Lars Röchter<br />
Büro: IA 4/134<br />
Tel: 0234 / 322-6060<br />
E-mail:<br />
lars.roechter@rub.de<br />
<strong>Lehrstuhl</strong>:<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Gebäude IA, Sekretariat Raum 4/126<br />
Universitätsstraße 150<br />
D-44801 Bochum<br />
Tel: 0234 / 322-6135<br />
Fax: 0234 / 321-4150
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong><br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Seite ii<br />
Ruhr-Universität Bochum
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Gr<strong>und</strong>wasserhaltung 1<br />
1.1 Sickergraben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Offene Wasserhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
1.3 Einzelbrunnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
1.4 Mehrbrunnenanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
1.5 Hydraulischer Gr<strong>und</strong>bruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
1.6 Gr<strong>und</strong>wasserströmung (Brinch Hansen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
1.7 Gr<strong>und</strong>wasserströmung (linearer Potentialabbau im geschichteten Baugr<strong>und</strong>) . . . . . 27<br />
1.8 Auftrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
2 Flachgründungen 37<br />
2.1 Allgemeine Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
2.2 Streifenf<strong>und</strong>ament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
2.3 Kabelmast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
3 Stützmauern 55<br />
3.1 Schwergewichtsmauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
3.2 Winkelstützmauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
4 Verbauwände 71<br />
4.1 Voll eingespannte ungestützte Sp<strong>und</strong>wand nach EAB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
4.2 Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge bei einem geschichteten <strong>Boden</strong> <strong>und</strong><br />
frei im <strong>Boden</strong> aufgelagerter Wand nach EAB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
4.3 Einfach verankerte frei aufliegende Sp<strong>und</strong>wand - Nachweis in der tiefen Gleitfuge nach<br />
Kranz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />
4.4 Trägerbohlwand mit freier Auflagerung im Fußbereich nach EAB . . . . . . . . . . . . 110<br />
4.5 Einfach verankterte, im <strong>Boden</strong> frei aufgelagerte Sp<strong>und</strong>wand nach EAU 2004 . . . . . . 127<br />
4.6 Einfach verankterte, im <strong>Boden</strong> eingespannte Sp<strong>und</strong>wand nach EAU 2004 . . . . . . . . 148<br />
5 Pfahlgründungen 163<br />
5.1 Rammpfähle, Pfahlrost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164<br />
5.2 Bohrpfähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />
6 Tiefgründungen 181<br />
6.1 Senkkasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />
7 Baugr<strong>und</strong>verbesserung 191<br />
7.1 Baugr<strong>und</strong>verbesserung durch Verdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong><br />
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Seite iv<br />
Ruhr-Universität Bochum
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 1<br />
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1 Gr<strong>und</strong>wasserhaltung
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1.1 Sickergraben<br />
Aufgabenstellung<br />
Für einen Sickergraben stehen die in den Abbildungen 1.1 <strong>und</strong> 1.2 dargestellten Ausführungsvarianten<br />
zur Wahl. Es soll die jeweils anfallende Wassermenge je Meter Grabenlänge ermittelt werden.<br />
1,00<br />
0,00<br />
ursprünglicher<br />
GW-Spiegel<br />
GW-Spiegel<br />
nach Absenkung<br />
Feinsand<br />
-4<br />
k = 10 m/s<br />
5,00<br />
S = 0,50 m<br />
i<br />
h = 0,75 m<br />
Fels<br />
Abbildung 1.1: Vollkommener Sickergraben<br />
1,00<br />
0,00<br />
ursprünglicher<br />
GW-Spiegel<br />
GW-Spiegel<br />
nach Absenkung<br />
4,00<br />
Feinsand<br />
-4<br />
k = 10 m/s<br />
S = 0,50 m<br />
i<br />
h = 0,75 m<br />
5,00<br />
Fels<br />
Abbildung 1.2: Unvollkommener Sickergraben
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 3<br />
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Lösung<br />
Zufluss zum vollkommenen Sickergraben/-schlitz<br />
q ∗ = k 2<br />
(<br />
H 2 − h 2)<br />
R<br />
für einseitigen Zufluss AfG, Bild 1.13<br />
mit:<br />
H = 5, 00 m Abstand ursprüngliche GW-Oberfläche zur Sohle des<br />
Sickergrabens<br />
h = 0, 75 m Abstand Sohle des Sickergrabens zum abgesenkten GW-Spiegel<br />
am Rand des Sickergrabens<br />
R = 1500 · s · √k<br />
Reichweite des Sickergrabens von Rand des Sickergrabens<br />
k = 10 −4 m/s Durchlässigkeit des <strong>Boden</strong>s<br />
s = H − h abgesenkter GW-Spiegel am Rand des Sickerschlitzes<br />
→ s = 5, 00 − 0, 75<br />
= 4, 25 m<br />
→ R<br />
√10<br />
= 1500 · 4, 25 · −4<br />
= 63, 75 m<br />
(<br />
→ q ∗ = 2 10−4 5, 00 2 − 0, 75 2)<br />
2 63, 75<br />
= 3, 833 · 10 −5 m 3<br />
m · s<br />
l<br />
= 0, 03833<br />
m · s<br />
⇒ q ∗ l<br />
= 138, 00<br />
m · h<br />
für beidseitigen Zufluss
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 4<br />
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Zufluss zum unvollkommenen Sickergraben/-schlitz<br />
q ∗ =<br />
(<br />
0, 73 + 0, 27 T − t )<br />
0 k (<br />
T 2 − t<br />
2 ) 0 für einseitigen Zufluss AfG, Bild 1.13<br />
T 2 R<br />
mit:<br />
T = 5, 00 m Abstand ursprüngliche GW-Oberfläche zur<br />
<strong>und</strong>urchlässigen Schicht<br />
t 0 = (5, 00 − 4, 00) + (0, 75 − 0, 50) Abstand GW-Spiegel in Mitte des Schlitzes zur<br />
= 1, 25 m <strong>und</strong>urchlässigen Schicht<br />
R = 1500 · s · √k<br />
Reichweite des Sickergrabens von Mitte des Sickergrabens<br />
k = 10 −4 m/s Durchlässigkeit des <strong>Boden</strong>s<br />
s = H − h abgesenkter GW-Spiegel am Rand des Sickerschlitzes<br />
→ s = 4, 00 − 0, 75<br />
= 3, 25 m<br />
→ R<br />
→ q ∗ = 2<br />
√10<br />
= 1500 · 3, 25 · −4<br />
= 48, 75 m<br />
(<br />
0, 73 + 0, 27<br />
= 4, 483 · 10 −5 m 3<br />
m · s<br />
l<br />
= 0, 04483<br />
m · s<br />
⇒ q ∗ l<br />
= 161, 39<br />
m · h<br />
)<br />
5, 00 − 1, 25<br />
5, 00<br />
10 −4 (<br />
5, 00 2 − 1, 25 2) für beidseitigen Zufluss<br />
2 · 48, 75
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 5<br />
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1.2 Offene Wasserhaltung<br />
Aufgabenstellung<br />
Ansicht der Baugrube:<br />
Abbildung 1.3: Ansicht der Baugrube<br />
Gr<strong>und</strong>riss der Baugrube:<br />
Abbildung 1.4: Gr<strong>und</strong>riss der Baugrube<br />
Eine Baugrube soll mit Hilfe einer offenen Wasserhaltung frei von Gr<strong>und</strong>wasser gehalten werden. Es<br />
ist der Volumenstrom zu ermitteln, der in die Baugrube einfließt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 6<br />
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Lösung<br />
1. Abschätzung der Reichweite R nach SICHARDT<br />
R = 3000 s √ k = 3000 H √ k = 3000 · 4, 50 · √5<br />
· 10 −4<br />
⇒ R = 301, 87 m<br />
2. Bestimmung von t<br />
H = 4, 50 m<br />
T = 12, 50 − 4, 50 = 8, 00 m<br />
T > H<br />
⇒ t = H = 4, 50 m<br />
3. Bestimmung der Beiwerte n <strong>und</strong> m mittels des Nomogramms nach DAVIDENKOFF<br />
⇒ ”Arbeitsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>”, S. 1.12<br />
• Eingangswerte:<br />
L 2<br />
R<br />
t<br />
R<br />
33, 50<br />
=<br />
301, 87<br />
4, 50<br />
=<br />
301, 87<br />
= 0, 11<br />
= 0, 01<br />
• Abgelesen:<br />
m = 0, 7<br />
n = 1, 95<br />
• Berechnung der Zuflussmenge<br />
[(<br />
q = k H 2 1 + t )<br />
H<br />
m + L 1<br />
R<br />
(1 + t H n )]<br />
[( )<br />
= 5 · 10 −4 · 4, 50 2 4, 50<br />
1 + · 0, 7 +<br />
4, 50<br />
= 0, 02120 m3<br />
s<br />
(10 dm)3<br />
= 0, 02120<br />
s<br />
71, 00<br />
301, 87<br />
(<br />
)]<br />
4, 50<br />
1 +<br />
4, 50 · 1, 95<br />
⇒ q = 21, 20 l s<br />
Der Baugrube fließen also 21,20 l Wasser in einer Sek<strong>und</strong>e zu.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 7<br />
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1.3 Einzelbrunnen<br />
Aufgabenstellung<br />
Abbildung 1.5: Geometrie des Einzelbrunnens<br />
Zur Entnahme von Trinkwasser ist die Erstellung eines Einzelbrunnens geplant. Die Geometrie des<br />
Brunnens ist der obenstehenden Abbildung zu entnehmen. Es soll die größtmögliche abpumpbare<br />
Wassermenge für diesen Brunnen ermittelt werden.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 8<br />
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Lösung<br />
1. Beschreibung des Lösungsweges<br />
Für die verschiedenen Werte der benutzten Filterlänge h werden die dem Brunnen zufließende<br />
Wassermenge Q <strong>und</strong> das maximale Fassungsvermögen des Brunnens q berechnet. Daraus<br />
ergibt sich ein Diagramm wie das folgende:<br />
Abbildung 1.6: q, Q-h-Diagramm, schematisch<br />
Aus dem Schnittpunkt A der beiden Kurven erhält man die optimal abpumpbare Wassermenge<br />
Q opt <strong>und</strong> die zugehörige benetzte Filterlänge h opt .<br />
2. Reichweite nach SICHARDT<br />
R = 3000 s √ k = 3000 (H − h) √ k<br />
3. Zufließende Wassermenge Q<br />
Bei dem Brunnen in diesem Beispiel handelt es sich um einen unvollkommenen Brunnen, da<br />
das Brunnenrohr nicht bis zur <strong>und</strong>urchlässigen Schicht durchgeführt wird. Da beim unvollkommenen<br />
Brunnen zusätzlich noch Wasser von unten in den Brunnen einfließen kann, muss der<br />
Zufluss zum vollkommenen Brunnen noch um den Faktor (1 + ε b ) erhöht werden.<br />
Q vollkommen = π k (H2 − h 2 )<br />
ln R 0 − ln r 0<br />
t 1 = 22, 00 − 16, 00 = 6, 00 m<br />
H = 16, 00 − 4, 00 = 12, 00 m<br />
t 1 = 0, 5 H<br />
⇒ ε b = 10% = 0, 10
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 9<br />
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Q = Q unvollkommen = (1 + ε b ) Q vollkommen<br />
= 1, 10 π k (H2 − h 2 )<br />
ln R − ln r 0<br />
= 1, 10<br />
π k (H 2 − h 2 )<br />
ln[3000 (H − h) √ k] − ln r 0<br />
π · 5 · 10 −3 · (12, 00 2 − h 2 )<br />
= 1, 10 ·<br />
ln<br />
[3000 · (12, 00 − h) · √5 ]<br />
· 10 −3 − ln(0, 25)<br />
⇒ Q unvollkommen =<br />
2, 488 − 0, 01728 h 2<br />
ln [2545, 58 − 212, 13 h] + 1, 386<br />
Tabellarische Zusammenstellung für verschiedene benetzte Filterlängen h:<br />
h<br />
[m]<br />
Q<br />
[m 3 /s]<br />
7,00 0,1965<br />
8,00 0,1700<br />
9,00 0,1388<br />
10,00 0,1022<br />
11,00 0,0589<br />
4. Fassungsvermögen des Brunnens<br />
q =<br />
√ √<br />
k<br />
5 · 10<br />
2π r 0 h<br />
15 = 2π · 0, 25 · h · −3<br />
15<br />
⇒ q = 0, 007405 · h
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 10<br />
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Tabellarische Zusammenstellung für verschiedene benetzte Filterlängen h:<br />
h<br />
[m]<br />
q<br />
[m 3 /s]<br />
7,00 0,0518<br />
8,00 0,0592<br />
9,00 0,0666<br />
10,00 0,0740<br />
11,00 0,0815<br />
5. Optimale Wassermenge <strong>und</strong> zugehörige benetzte Filterlänge<br />
Im q, Q-h-Diagramm werden die Verläufe von Q(h) <strong>und</strong> q(h) eingezeichnet <strong>und</strong> ihr Schnittpunkt<br />
A ermittelt.<br />
Abbildung 1.7: q, Q-h-Diagramm
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 11<br />
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Aus den Achsenabschnitten des Punktes A kann die im optimalsten Fall abpumpbare Wassermenge<br />
sowie die dazugehörende benetzte Filterlänge abgelesen werden:<br />
Q opt = 0, 078 m3<br />
s<br />
h opt = 10, 56 m<br />
Anmerkung:<br />
Alternativ zur Lösung mit Hilfe des q, Q-h-Diagramms hätte man auch die Funktionsverläufe<br />
Q(h) <strong>und</strong> q(h) gleichsetzen <strong>und</strong> aus der sich ergebenden Gleichung mittels Rechner den Wert<br />
für h opt bestimmen können.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 12<br />
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1.4 Mehrbrunnenanlage<br />
Aufgabenstellung<br />
Ansicht:<br />
Abbildung 1.8: Ansicht der Baugrube<br />
Gr<strong>und</strong>riss:<br />
Abbildung 1.9: Draufsicht auf die Baugrube
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 13<br />
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Zur Aushebung einer Baugrube ist es erforderlich, den Gr<strong>und</strong>wasserspiegel abzusenken. Geplant ist,<br />
diese Absenkung durch eine Mehrbrunnenanlage zu realisieren. Folgende Punkte sind zu bearbeiten:<br />
• Überschlägige Ermittlung der benötigten Brunnenanzahl<br />
• Festlegung einer Brunnenanordnung <strong>und</strong> Überprüfung der Mindestabstände<br />
• Nachweis des Absenkzieles<br />
• Nachweis der benetzten Filterlänge<br />
Lösung<br />
1. Überschlägige Ermittlung der benötigten Brunnenanzahl<br />
• Ersatzkreisdurchmesser A RE :<br />
a 75, 00<br />
=<br />
b 37, 50 = 2, 0 < π<br />
√ √<br />
a b 75, 00 · 37, 50<br />
A RE =<br />
π = π<br />
⇒ A RE = 29, 92 m<br />
• Reichweite R nach SICHARDT:<br />
R = 3000 s √ k = 3000 · 5, 00 · √5<br />
· 10 −4<br />
⇒ R = 335, 41 m<br />
• Korrektur der Reichweite R 0 nach WEBER:<br />
R 0 =<br />
⇒ R 0 = 336, 74 m<br />
√<br />
√<br />
R 2 + A 2 RE = 335, 41 2 + 29, 92 2<br />
• Anfallende Wassermenge im stationären Zustand, d. h. bei konstantem Absenktrichter:<br />
Q stat =<br />
π k (H 2 − h 2 )<br />
ln (R 0 ) − ln (A RE ) = π · 5 · 104 · (12, 50 2 − 7, 50 2 )<br />
ln (336, 74) − ln (29, 92)<br />
⇒ Q stat = 0, 06489 m3<br />
s
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 14<br />
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• Um den Absenktrichter einzustellen, d. h. den stationären Zustand zu erreichen, muß zu<br />
Beginn der Gr<strong>und</strong>wasserhaltung eine größere Wassermenge abgepumpt werden als im stationären<br />
Zustand:<br />
Q ges = 1, 1 Q stat = 1, 1 · 0, 06489<br />
⇒ Q ges = 0, 07138 m3<br />
s<br />
• Abschätzen der benetzten Filterlänge z 0 :<br />
z 0 ≈ h − 0, 1 A RE = 7, 50 − 0, 1 · 29, 92<br />
⇒ z 0 = 4, 51 m<br />
gewählt: z 0 = 4,00 m<br />
• Maximales Fassungsvermögen q eines Brunnens:<br />
√ √<br />
k<br />
5 · 10<br />
−4<br />
q = 2π r 0 z 0<br />
15 = 2π · 0, 30 · 4, 00 · 15<br />
⇒ q = 0, 01124 m3<br />
s<br />
• Erforderliche Brunnenanzahl:<br />
n = Q ges<br />
q<br />
=<br />
0, 07138<br />
0, 01124<br />
= 6, 35<br />
gewählt: n = 7 Brunnen
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 15<br />
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2. Festlegung der Brunnenanordnung<br />
• Die 7 Brunnen werden wie folgt auf der geplanten Brunnenachse verteilt:<br />
Abbildung 1.10: Geplante Anordnung der Brunnen<br />
• Überprüfung des Mindestabstandes:<br />
e min = 10 π r 0 = 10 · π · 0, 30<br />
⇒ e min = 9, 42 m<br />
Dieser Mindestabstand wird zwischen sämtlichen Brunnen eingehalten. Der kleinste vorhandene<br />
Abstand beträgt:<br />
e 4−5 =<br />
√<br />
22, 50 2 + 10, 00 2 = 24, 62 m > e min<br />
3. Nachweis des Absenkzieles für den ungünstigten Punkt<br />
Es muß nachgewiesen werden, daß der Wasserspiegel unterhalb der Baugrube in keinem Punkt<br />
die Höhenkote z = -5,00 m übersteigt.<br />
Dazu wird der Wasserstand in einigen besonders gefährdeten Punkten berechnet. Diese Punkte<br />
P 1 bis P 3 sind der folgenden Abbildung zu entnehmen:
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 16<br />
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Abbildung 1.11: Abstände der Punkte P i zu den Brunnen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten bei diesem Nachweis Punkte ausgewählt werden, die von den umgebenden<br />
Brunnen einen relativ großen Abstand haben. Es bietet sich an, Punkte in der Mitte, am Rand<br />
<strong>und</strong> in den Ecken der Baugrube zu untersuchen. Da in diesem Beispiel Brunnen relativ nah an<br />
den Eckpunkten der Baugrube stehen, wird kein Eckpunkt untersucht.<br />
Der Nachweis wird mit der Formel nach FORCHHEIMER geführt:<br />
H 2 − h 2<br />
Q stat = π k<br />
n∑<br />
ln(R 0 ) − 1 n<br />
ln(x i )<br />
h 2 = H 2 − Q stat<br />
π k<br />
[<br />
i=1<br />
ln(R 0 ) − 1 n<br />
n∑<br />
i=1<br />
ln(x i )<br />
]<br />
Die Werte x i sind die Abstände eines Punktes P zu den n Brunnen der Mehrbrunnenanlage. Die<br />
Werte des Termes<br />
1<br />
n<br />
n∑<br />
i=1<br />
ln(x i )<br />
werden für die 3 untersuchten Punkte tabellarisch ermittelt:
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 17<br />
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Punkt P 1 Punkt P 2 Punkt P 3<br />
Brunnen i x i ln (x i ) x i ln (x i ) x i ln (x i )<br />
1 18,75 2,93 40,87 3,71 24,96 3,22<br />
2 31,25 3,44 38,51 3,65 23,94 3,18<br />
3 35,20 3,56 24,01 3,18 21,55 3,07<br />
4 48,62 3,88 24,01 3,18 38,14 3,64<br />
5 61,56 4,12 38,51 3,65 55,21 4,01<br />
6 56,25 4,03 40,87 3,71 55,66 4,02<br />
1<br />
n<br />
7 18,92 2,94 18,75 2,93 22,98 3,13<br />
n∑<br />
ln(x i ) 3,56 3,43 3,47<br />
i=1<br />
Maßgebend ist der Punkt, für den dieser Term den größten Wert annimmt, da dann auch h 2<br />
maximal wird.<br />
⇒ P 1 ist der ungünstigste Punkt:<br />
1<br />
n<br />
n∑<br />
i=1<br />
ln(x i ) = 3, 56<br />
Q stat = Q ges<br />
1, 1 = n q<br />
1, 1<br />
=<br />
7 · 0, 01124<br />
1, 1<br />
= 0, 07153 m3<br />
s<br />
h 2 = 12, 50 2 −<br />
0, 07153<br />
π · 5 · 10−4 · [ln(336, 74) − 3, 56] = 53, 37 m2<br />
⇒ h = 7, 31 m < 7, 50 m √<br />
Der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel bleibt im ungünstigsten Punkt unterhalb des maximal zulässigen Wertes<br />
von 7,50 m, die Baugrube kann also trocken gehalten werden.<br />
4. Nachweis der benetzten Filterlänge<br />
Es muss nachgewiesen werden, dass sich bei der gewählten Brunnenanzahl <strong>und</strong> -anordnung eine<br />
benetzte Filterlänge z 0 einstellt, die größer oder gleich dem in der überschlägigen Berechnung<br />
angesetzten Wert ist.<br />
Der Nachweis wird ebenfalls mit der Formel nach FORCHHEIMER geführt:<br />
(<br />
)<br />
2<br />
z 0 = H 2 − Q stat<br />
ln (R 0 ) − 1 n∑<br />
ln (x i )<br />
π k<br />
n<br />
i=1
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 18<br />
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In diesem Nachweis stehen die x i für die Abstände der Brunnen untereinander. Auch diese<br />
n∑<br />
Abstände <strong>und</strong> die Werte von 1 n<br />
ln (x i ) werden tabellarisch ermittelt.<br />
i=1<br />
n∑<br />
Da es sich um eine symmetrische Anordnung der Brunnen handelt, sind die Werte von 1 n<br />
ln (x i )<br />
für die Brunnen 1 <strong>und</strong> 6, 2 <strong>und</strong> 5 sowie 3 <strong>und</strong> 4 identisch. Als Abstand eines Brunnens zu sich<br />
selbst wird der Brunnenradius r 0 = 0, 30 m angesetzt.<br />
i=1<br />
Brunnen 1/6 Brunnen 2/5 Brunnen 3/4 Brunnen 7<br />
Brunnen i x i ln (x i ) x i ln (x i ) x i ln (x i ) x i ln (x i )<br />
1 0,30 - 1,20 25,00 3,22 41,61 3,73 37,58 3,63<br />
2 25,00 3,22 0,30 - 1,20 24,62 3,20 46,50 3,84<br />
3 41,61 3,73 24,62 3,20 0,30 - 1,20 40,39 3,70<br />
4 63,10 4,15 53,44 3,98 30,00 3,40 40,39 3,70<br />
5 79,06 4,37 75,00 4,32 53,44 3,98 46,50 3,84<br />
6 75,00 4,32 79,06 4,37 63,10 4,15 37,58 3,63<br />
1<br />
n<br />
7 37,58 3,63 46,50 3,84 40,39 3,70 0,30 - 1,20<br />
n∑<br />
ln(x i ) 3,17 3,10 2,99 3,02<br />
i=1<br />
Maßgebend wird der kleinste Wert von 1 n<br />
Brunnen 3 <strong>und</strong> 4 maßgebend:<br />
1<br />
n<br />
n∑<br />
ln (x i ), da dann z 0 minimal wird. Damit werden die<br />
i=1<br />
n∑<br />
ln (x i ) = 2, 99<br />
Damit ergibt sich für die benetzte Filterlänge in diesem Brunnen:<br />
z 0<br />
2<br />
= 12, 50 2 −<br />
i=1<br />
0, 07153<br />
π · 5 · 10 −4<br />
⇒ z 0 = 5, 24 m > z gewählt = 4, 00 m √<br />
[ln(336, 74) − 2, 99] = 27, 41 m2<br />
Die benetzte Filterlänge ist ausreichend!
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1.5 Hydraulischer Gr<strong>und</strong>bruch<br />
Aufgabenstellung<br />
7, 50 m<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
111111111111111<br />
Wehr<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
a000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
111111111111111<strong>und</strong>urchlässige Sp<strong>und</strong>wand<br />
Randäquipotentiallinie 000000000000000<br />
111111111111111<br />
4, 50 m 000000000000000<br />
111111111111111 Bruchkörper<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
000000000000000<br />
000000000000000<br />
000000000000000<br />
111111111111111<br />
111111111111111<br />
111111111111111o<br />
b<br />
n<br />
0<br />
c d e f g h<br />
m<br />
6, 00 m<br />
γ ′ k<br />
= 11<br />
kN<br />
m 3<br />
i<br />
j<br />
l<br />
k<br />
b<br />
t<br />
11<br />
1, 00 m<br />
3, 00 m<br />
3, 00 m<br />
k = 7, 8 · 10 −4 m s<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
10<br />
k = 1 · 10 −8 m s<br />
Äquipotentiallinie<br />
Stromlinie<br />
Randstromlinie<br />
Stromkanal<br />
Abbildung 1.12: Wehrkonstruktion<br />
Zum Zwecke des Aufstauens eines Fließgewässers wird eine Gr<strong>und</strong>wasserkonstruktion errichtet.<br />
Für diese Wehrkonstruktion soll der Nachweis gegen hydraulischen Gr<strong>und</strong>bruch geführt werden.<br />
Lösung<br />
Die Strömungskraft direkt vor der Sp<strong>und</strong>wand (stromabwärts) belastet aufgr<strong>und</strong> ihres großen hydraulischen<br />
Gradienten den durchströmten <strong>Boden</strong> besonders stark, indem sie aufwärts gerichtete Schubkräfte<br />
in diesen einleitet. Daher muss beim Nachweis des hydraulischen Gr<strong>und</strong>bruchs der <strong>Boden</strong>bereich<br />
direkt vor der Sp<strong>und</strong>wand untersucht werden.<br />
1. Grenzzustandsbedingung (GZ 1A):<br />
Nachweis des GZ ’s gegen Verlust der Lagesicherheit<br />
S ′ k · γ H ≤ G ′ k · γ G,stb
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 20<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Dabei bedeuten:<br />
S<br />
k ′ = nach oben gerichtete, treibende charakteristische Strömungskraft<br />
γ H = 1,35, Teilsicherheitsbeiwert für Strömungskraft bei günstigem Untergr<strong>und</strong><br />
nach DIN 1054-2005, Tab. 2<br />
günstiger Untergr<strong>und</strong> (AfG S.1.46): grobe, nichtbindige Böden<br />
G ′ k<br />
= charakteristisches Eigengewicht des durchströmten <strong>Boden</strong>s unter Auftrieb<br />
γ G,stb = 0,95, Teilsicherheitsbeiwert für günstige ständige Einwirkungen nach<br />
DIN 1054-2005, Tab. 2<br />
Abbildung 1.13: Ausschnitt Strömungsnetz<br />
2. Geometrie des Gr<strong>und</strong>bruchkörpers nach Terzaghi-Peck:<br />
Abbildung 1.14: Gr<strong>und</strong>bruchkörper nach Terzaghi-Peck
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 21<br />
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t = 3, 00 m<br />
b = t/2 = 1, 50 m<br />
3. Strömungskraft:<br />
Dabei bedeuten:<br />
p i,k = n · ∆h · γ w,k<br />
∆h = Potentialunterschied zwischen zwei Potentiallinien<br />
n = Anzahl der Potentialdifferenzen, die bis zur Wasserunterdruckseite<br />
noch abgebaut werden müssen<br />
∆h = ∆H/n ges = 3, 50/11 = 0, 318 m<br />
n l = 4, 0<br />
n r = 2, 4<br />
⇒ p l,k = n l · ∆h · γ w,k = 4, 0 · 0, 318 · 10 = 12, 72 kN<br />
m 2<br />
p r,k = n r · ∆h · γ w,k = 2, 4 · 0, 318 · 10 = 7, 63 kN<br />
m 2<br />
Vereinfacht wird eine trapezförmige Wasserdruckverteilung angenommen:<br />
S ′ k<br />
= 1 2 · (p l,k + p r,k ) · b = 1 2 (12, 72 + 7, 63) · 1, 50 = 15, 26 kN m<br />
4. Gewicht des Bruchkörpers:<br />
G ′ k<br />
= γ ′ k · t · b = 11 · 3, 00 · 1, 50 = 49, 50 kN m<br />
5. Nachweis der Grenzzustandsbedingung (GZ 1A):<br />
S ′ k · γ H ≤ G ′ k · γ G,stb<br />
15, 26 · 1, 35 = 20, 60 kN m ≤ 49, 50 · 0, 95 = 47, 03 kN m<br />
√<br />
Somit ist die Grenzzustandsbedingung des Verlustes der Lagesicherheit erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 22<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
1.6 Gr<strong>und</strong>wasserströmung (Brinch Hansen)<br />
Aufgabenstellung<br />
-+ 0,00<br />
-2,00<br />
Sand:<br />
k/ k´ = 18/11 kN/m³<br />
k´= 30°<br />
a= 2/3<br />
k´<br />
= -2/3 ´<br />
p<br />
k<br />
-5,00<br />
-6,00<br />
-9,00<br />
Abbildung 1.15: Sp<strong>und</strong>wandsystem<br />
Ermitteln Sie die Erd- <strong>und</strong> Wasserdruckverteilung nach dem Verfahren der veränderten Wichten von<br />
Brinch-Hansen.<br />
Lösung<br />
Das Verfahren von Brinch-Hansen ist ein Näherungsverfahren, bei dem ein linearer Potentialabbau<br />
im <strong>Boden</strong> angenommen wird. Die Formeln von Brinch-Hansen sind direkt nur bei einem homogenen<br />
Baugr<strong>und</strong> anwendbar.<br />
1. Erddruckbeiwerte:<br />
Sand:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 30 ◦<br />
δ a<br />
=<br />
⎫⎪ 2<br />
3 ϕ ′<br />
k ⎬ K ah = 0, 28<br />
δ p<br />
= − 2 3 ϕ K ′ ph = 5, 74<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
AfB, S. 10.49, Bild 10.62
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 23<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
2. Wichten unter Berücksichtigung der Strömung:<br />
-+ 0,00<br />
-2,00<br />
Sand:<br />
k/ ´ k = 18/11 kN/m³<br />
k´= 30°<br />
a= 2/3<br />
k´<br />
= -2/3 ´<br />
p<br />
k<br />
h 1<br />
-5,00<br />
-6,00<br />
-9,00<br />
H<br />
h 2<br />
Abbildung 1.16: Notwendige Abmessungen<br />
• aktive Seite (Strömungskraft ↓)<br />
– oberhalb GW-Spiegel<br />
<strong>Boden</strong> : γ k = 18 kN<br />
m 3<br />
– unterhalb GW-Spiegel<br />
<strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
a,k<br />
= γ ′ k + i a · γ w,k<br />
= γ ′ k + ∆γ′ a,k<br />
W asser : γ W A,k = γ w,k − i a · γ w,k<br />
= (1 − i a ) · γ w,k<br />
mit: ∆H = 3, 00 m Wasserspiegeldifferenz<br />
h 1 = 7, 00 m durchströmte <strong>Boden</strong>höhe auf der aktiven Seite<br />
h 2 = 3, 00 m durchströmte <strong>Boden</strong>höhe auf der passiven Seite<br />
i a =<br />
0, 7 · ∆H<br />
h 1 + √ h 1 · h 2<br />
hydraulisches Gefälle auf der aktiven Seite<br />
i a =<br />
0, 7 · 3, 00<br />
7, 00 + √ 7, 00 · 3, 00<br />
= 0, 181<br />
∆γ ′ a,k<br />
= i a · γ w,k Vergrößerung der Wichte auf der aktiven Erddruckseite
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 24<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
∆γ ′ a,k<br />
= 0, 181 · 10 = 1, 81 kN<br />
m 3<br />
⇒ <strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
a,k<br />
= 11 + 1, 81 = 12, 81 kN<br />
m 3<br />
W asser : γ W A,k = (1 − 0, 181) · 10 = 8, 19 kN<br />
m 3<br />
• passive Seite (Strömungskraft ↑)<br />
– oberhalb GOK auf der passiven Seite<br />
W asser : γ w,k = 10 kN<br />
m 3<br />
– unterhalb GOK der passiven Seite<br />
<strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
p,k<br />
= γ ′ k + i p · γ w,k<br />
= γ ′ k + ∆γ′ p,k<br />
W asser : γ W P,k = γ w,k − i p · γ w,k<br />
= (1 − i p ) · γ w,k<br />
0, 7 · ∆H<br />
i p = −<br />
h 2 + √ h 1 · h 2<br />
hydraulisches Gefälle auf der passiven Seite<br />
0, 7 · 3, 00<br />
i p = −<br />
3, 00 + √ 7, 00 · 3, 00<br />
= −0, 277<br />
∆γ ′ p,k<br />
= i p · γ w,k Verringerung der Wichte auf der passiven Erddruckseite<br />
∆γ ′ p,k<br />
= −0, 277 · 10 = −2, 77 kN<br />
m 3<br />
⇒ <strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
p,k<br />
= 11 − 2, 77 = 8, 23 kN<br />
m 3<br />
W asser : γ W P,k = (1 + 0, 277) · 10 = 12, 77 kN<br />
m 3
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 25<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
3. Erddruckverteilung:<br />
• aktiver Erddruck<br />
e ah,k (z = ±0, 00 m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −2, 00 m) = 18 · 2, 00 · 0, 28 = 10, 08 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −9, 00 m) = 10, 08 + 12, 81 · 7, 00 · 0, 28 = 35, 19 kN<br />
m 2<br />
• passiver Erddruck<br />
e ph,k (z = −6, 00 m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ph,k (z = −9, 00 m) = 8, 23 · 3, 00 · 5, 74 = 141, 72 kN<br />
m 2 0,00 -+<br />
10,08 kN/m²<br />
- 2,00<br />
- 4,00<br />
- 5,00<br />
- 6,00<br />
35,19 kN/m² 141,72 kN/m²<br />
eah,k eph,k<br />
- 9,00<br />
Abbildung 1.17: Erddruckverteilung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 26<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
4. Wasserdruckverteilung:<br />
• Wasserdruck auf der aktiven Seite<br />
w a,k (z = −2, 00 m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
w a,k (z = −9, 00 m) = 8, 19 · 7, 00 = 57, 33 kN<br />
m 2<br />
• Wasserdruck auf der passiven Seite<br />
w p,k (z = −5, 00 m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
w p,k (z = −6, 00 m) = 10 · 1, 00 = 10, 00 kN<br />
m 2<br />
w p,k (z = −9, 00 m) = 10, 00 + 12, 77 · 3, 00 = 48, 31 kN<br />
m 2<br />
-+0,00<br />
- 2,00<br />
10,00 kN/m²<br />
- 4,00<br />
- 5,00<br />
- 6,00<br />
57,33 kN/m²<br />
w a,k<br />
48,31 kN/m²<br />
wp,k<br />
- 9,00<br />
Abbildung 1.18: Wasserdruckverteilung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 27<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
1.7 Gr<strong>und</strong>wasserströmung (linearer Potentialabbau im geschichteten Baugr<strong>und</strong>)<br />
Aufgabenstellung<br />
Kies:<br />
k/ ´ k = 21/11 kN/m³<br />
k´= 35°<br />
a= 2/3 ´ k<br />
-3<br />
k Kies = 1. 10 m/s<br />
Sand:<br />
k/ ´ k = 18/10 kN/m³<br />
k´= 30°<br />
= 2/3 ´<br />
a k<br />
p= -2/3 k´<br />
-4<br />
k Sand = 5. 10 m/s<br />
- 0,00<br />
-2,00<br />
-4,00<br />
-5,00<br />
-6,00<br />
-9,00<br />
Abbildung 1.19: Sp<strong>und</strong>wandsystem<br />
Ermittlung der Erd- <strong>und</strong> Wasserdruckverteilung unter Berücksichtigung der Umströmung der Sp<strong>und</strong>wand<br />
<strong>und</strong> der Annahme eines linearen Potentialabbaus in jeder Schicht.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 28<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Lösung<br />
1. Erddruckbeiwerte:<br />
Kies:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 35 ◦<br />
⎫⎪ ⎬<br />
δ a<br />
= 2 3 ϕ ′ K ah = 0, 22 AfB, S. 10.49, Bild 10.64<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
Sand:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 30 ◦<br />
δ a<br />
=<br />
⎫⎪ 2<br />
3 ϕ ′<br />
k ⎬ K ah = 0, 28<br />
δ p<br />
= − 2 3 ϕ K ′ ph = 5, 74<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
AfB, S. 10.49, Bild 10.62<br />
2. Bestimmung der hydraulischen Gradienten der beiden Schichten:<br />
• 1. Lösungsmöglichkeit:<br />
Kontinuitätsgleichung A · v = A · k Kies · i Kies = A · k Sand · i Sand (1.1)<br />
Wasserspiegeldifferenz ∆h = ∆h Kies + ∆h Sand (1.2)<br />
hydraulisches Gefälle, Kies<br />
hydraulisches Gefälle, Sand<br />
i Kies = ∆h Kies<br />
d Kies<br />
(1.3)<br />
i Sand = ∆h Sand<br />
d Sand<br />
(1.4)<br />
mit: d Kies = durchströmte <strong>Boden</strong>länge der Kiesschicht<br />
d Sand = durchströmte <strong>Boden</strong>länge der Sandschicht<br />
d Kies = 2, 00 m<br />
d Sand = d Sand,aktiv + d Sand,passiv = 5, 00 m + 3, 00 m = 8, 00 m<br />
4 Gleichungen mit 4 Unbekannten<br />
Gl.(1.2) umformen:<br />
∆h Kies = ∆h − ∆h Sand (1.5)
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 29<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Einsetzen von: Gl.(1.3), Gl.(1.4) <strong>und</strong> Gl.(1.5) in Gl.(1.1)<br />
⇒<br />
k Kies · ∆h − ∆h Sand<br />
d Kies<br />
= k Sand · ∆h Sand<br />
d Sand<br />
Umformen:<br />
⇒ ∆h Sand =<br />
⇒ ∆h Sand =<br />
k Kies · ∆h · d Sand<br />
k Sand · d Kies + k Kies · d Sand<br />
0, 001 · 3, 00 · 8, 00<br />
0, 0005 · 2, 00 + 0, 001 · 8, 00<br />
= 2, 67 m<br />
∆h Kies = 3, 00 − 2, 67 = 0, 33 m<br />
i Kies =<br />
i Sand =<br />
0, 33<br />
2, 00<br />
2, 67<br />
8, 00<br />
= 0, 167<br />
= 0, 333<br />
• 2. Lösungsmöglichkeit:<br />
Es wird eine gemittelte vertikale Durchlässigkeit k v der Kies- <strong>und</strong> Sandschicht aus der<br />
Bedingung errechnet, dass die Zeit gleich bleibt, die das Wasser zum Durchströmen der<br />
beiden Schichten braucht.<br />
d Kies<br />
k Kies<br />
+ d Sand<br />
k Sand<br />
= d Kies + d Sand<br />
k v<br />
[s]<br />
Kontinuitätsgleichung:<br />
k v ·<br />
↔ k v = d Kies + d Sand<br />
d Kies<br />
+ d =<br />
Sand<br />
k Kies k Sand<br />
2, 00 + 8, 00<br />
2, 00 8, 00<br />
+<br />
0, 001 0, 0005<br />
∆h<br />
d Kies + d Sand<br />
= k Kies · i Kies = k Sand · i Sand<br />
= 0, 000556 m s<br />
⇒ i Kies =<br />
k v · ∆h<br />
(d Kies + d Sand ) · k Kies<br />
=<br />
0, 000556 · 3, 00<br />
(2, 00 + 8, 00) · 0, 001<br />
= 0, 167<br />
⇒ i Sand =<br />
k v · ∆h<br />
(d Kies + d Sand ) · k Sand<br />
=<br />
0, 000556 · 3, 00<br />
(2, 00 + 8, 00) · 0, 0005<br />
= 0, 333
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 30<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
3. Strömungskräfte:<br />
Kies: f s,Kies = i Kies · γ w,k = 0, 167 · 10 = 1, 67 kN<br />
m 3<br />
Sand: f s,Sand = i Sand · γ w,k = 0, 333 · 10 = 3, 33 kN<br />
m 3<br />
4. Wichten unter Berücksichtigung der Strömung:<br />
• aktive Seite (Strömungskraft ↓)<br />
– oberhalb GW-Spiegel<br />
Kies : γ k = 21 kN<br />
m 3<br />
– unterhalb GW-Spiegel<br />
Kies : <strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
a,k<br />
= γ ′ k + f s,Kies = 11 + 1, 67 = 12, 67 kN<br />
m 3<br />
W asser : γ W A,k = γ w,k − f s,Kies = 10 − 1, 67 = 8, 33 kN<br />
m 3<br />
Sand : <strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
a,k<br />
= γ ′ k + f s,Sand = 10 + 3, 33 = 13, 33 kN<br />
m 3<br />
W asser : γ W A,k = γ w,k − f s,Sand = 10 − 3, 33 = 6, 67 kN<br />
m 3<br />
• passive Seite (Strömungskraft ↑)<br />
– oberhalb GOK der passiven Seite<br />
W asser : γ w,k = 10 kN<br />
m 3<br />
– unterhalb GOK der passiven Seite<br />
Sand : <strong>Boden</strong> : γ ′′<br />
p,k<br />
= γ ′ k − f s,Sand = 10 − 3, 33 = 6, 67 kN<br />
m 3<br />
W asser : γ W P,k = γ w,k + f s,Sand = 10 + 3, 33 = 13, 33 kN<br />
m 3
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 31<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
5. Erddruckverteilung:<br />
• aktiver Erddruck<br />
e ah,k (z = ±0, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −2, 00m) = 21 · 2, 00 · 0, 22 = 9, 24 kN<br />
m 2<br />
e ah,k,o (z = −4, 00m) = (21 · 2, 00 + 12, 67 · 2, 00) · 0, 22 = 14, 81 kN<br />
m 2<br />
e ah,k,u (z = −4, 00m) = (21 · 2, 00 + 12, 67 · 2, 00) · 0, 28 = 18, 86 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −9, 00m) = (21 · 2, 00 + 12, 67 · 2, 00 + 5, 00 · 13, 33) · 0, 28 = 37, 52 kN<br />
m 2<br />
• passiver Erddruck<br />
e ph,k (z = −6, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ph,k (z = −9, 00m) = 3, 00 · 6, 67 · 5, 74 = 114, 86 kN<br />
m 2 0,00 -+<br />
9,24 kN/m²<br />
14,81 kN/m²<br />
18,86 kN/m²<br />
- 2,00<br />
- 4,00<br />
- 5,00<br />
- 6,00<br />
37,52 kN/m²<br />
eah,k<br />
eph,k<br />
114,86 kN/m²<br />
- 9,00<br />
Abbildung 1.20: Erddruckverteilung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 32<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
6. Wasserdruckverteilung:<br />
• Wasserdruck auf der aktiven Seite<br />
w a,k (z = −2, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
w a,k (z = −4, 00m) = 8, 33 · 2, 00 = 16, 66 kN<br />
m 2<br />
w a,k (z = −9, 00m) = 16, 66 + 6, 67 · 5, 00 = 50, 01 kN<br />
m 2<br />
• Wasserdruck auf der passiven Seite<br />
w p,k (z = −5, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
w p,k (z = −6, 00m) = 10 · 1, 00 = 10, 00 kN<br />
m 2<br />
w p,k (z = −9, 00m) = 10, 00 + 13, 33 · 3, 00 = 49, 99 kN<br />
m 2<br />
-+0,00<br />
- 2,00<br />
16,66 kN/m²<br />
10,00 kN/m²<br />
- 4,00<br />
- 5,00<br />
- 6,00<br />
50,01 kN/m²<br />
wa,k<br />
49,99 kN/m²<br />
wp,k<br />
- 9,00<br />
Abbildung 1.21: Wasserdruckverteilung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 33<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
1.8 Auftrieb<br />
Aufgabenstellung<br />
Es soll der Nachweis geführt werden, ob die Baugrube in Abbildung 1.22 eine ausreichende Sicherheit<br />
gegen Auftrieb hat (GZ1A). Die querkraftschlüssig an die Schlitzwände angeschlossene Unterwasserbetonsohle<br />
ist mit Stahlbeton ausgeführt worden, weshalb die Wichte des Betons mit γ B,k = 24 kN/m 3<br />
angesetzt wird.<br />
15, 00<br />
12, 00<br />
5, 00<br />
6, 00<br />
1, 00<br />
3, 00<br />
000000000<br />
111111111<br />
000000000<br />
111111111<br />
000000000<br />
111111111<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
1100000000000000000000<br />
11111111111111111111 00 11<br />
1100000000000000000000<br />
11111111111111111111 00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
0, 80 10, 00 0, 80<br />
0000000000<br />
1111111111<br />
0000000000<br />
1111111111<br />
0000000000<br />
1111111111<br />
Sand<br />
γ k = 19 kN/m 3<br />
γ ′ k<br />
= 11 kN/m3<br />
ϕ ′ k = 35◦<br />
c ′ k = 0 kN/m2<br />
δ a,k = 2 ϕ ′ k<br />
3<br />
Abbildung 1.22: Auftriebsnachweis für Baugrube
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 34<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Lösung<br />
Nachweis bei Mitwirkung von Scherkräften<br />
A k · γ G,dst ≤ G k,stb · γ G,stb + F S,k · γ G,stb<br />
E agv,k /2<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11E agv,k /2<br />
00 11<br />
G k<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00000000000000000000<br />
11111111111111111111<br />
00 11<br />
00 11<br />
00000000000000000000<br />
11111111111111111111<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
00 11<br />
A k<br />
Abbildung 1.23: Zu berücksichtigende Einwirkungen für Auftriebsnachweis<br />
• Charakteristische Auftriebskraft A k<br />
A k = γ w · h w · F<br />
= 10 · (12, 00 − 5, 00) · 10, 0 + 2 · 10 · (15, 00 − 5, 00) · 0, 80<br />
A k = 860 kN/m<br />
• Charakteristisches Bauwerkseigengewicht G k<br />
G k = γ B,k · F B<br />
= 24 · [10, 0 · 1, 0 + 2 · 0, 80 · 15, 0]<br />
G k = 816 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 35<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
• Charakteristische Scherkraft durch vertikale Komponente des aktiven Erddrucks E agh,k<br />
– Wichten<br />
Die Wichte des <strong>Boden</strong>s zur Ermittlung des vertikalen Erddruckes als Scherkraft ist mit dem<br />
Anpassungsfaktor η = 0, 80 abzumindern. (DIN 1054 - 2005, Kap.11.3.2 (2))<br />
γ k,abgemin<br />
= γ k · η<br />
= 19 · 0, 80<br />
→ γ k,abgemin<br />
= 15, 2 kN/m 3<br />
γ ′ k,abgemin<br />
→ γ ′ k,abgemin<br />
= γ ′ k · η<br />
= 11 · 0, 80<br />
= 8, 8 kN/m 3<br />
– Erddruck<br />
∗ Erddruckbeiwert<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 35 ◦<br />
⇒ K ah = 0, 224<br />
δ a, k<br />
= 2 3 ϕ ′<br />
k<br />
∗ Erddruckverteilung<br />
e agh,k (−5, 00 kN/m 2 ) = 15, 2 · 5, 00 · 0, 224 = 17, 02 kN/m 2<br />
e agh,k (−15, 00 kN/m 2 ) = (15, 2 · 5, 00 + 8, 8 · 10, 00) · 0, 224 = 36, 74 kN/m 2<br />
∗ Resultierender Erddruck<br />
E agh,k =<br />
( 1<br />
2 ·<br />
2 17, 02 · 5, 00 + 1 )<br />
2 (17, 02 + 36, 74) · 10, 00<br />
= 622, 72 kN/m<br />
– Scherkraft F S,k<br />
F S,k = E agv,k<br />
= E agh,k · tan δ a, k<br />
= 622, 72 · tan(23, 33 ◦ )<br />
F S,k = 268, 62 kN/m<br />
• Teilsicherheisbeiwerte γ G,dst <strong>und</strong> γ G,stb<br />
γ G,dst = 1, 05<br />
γ G,stb = 0, 95<br />
⇒ Nachweis: 860 · 1, 05 = 903 kN/m < 1030, 39 kN/m = 816 · 0, 95 + 268, 62 · 0, 95<br />
√
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Ruhr-Universität Bochum<br />
2 Flachgründungen
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Ruhr-Universität Bochum<br />
2.1 Allgemeine Hinweise<br />
• Zu führende Nachweise<br />
NW der Tragfähigkeit GZ 1 NW der Gebrauchstauglichkeit GZ 2<br />
GZ 1A: Kippen<br />
GZ 1B: Gleiten<br />
GZ 1B: Gr<strong>und</strong>bruch<br />
GZ 1B: Materialversagen<br />
Bei Stützbauwerken zusätzlich:<br />
GZ 1C: Gesamtstandsicherheit<br />
Bei Gründungen im GW:<br />
GZ 1A: Auftriebsnachweis<br />
oder hydr. Gr<strong>und</strong>bruch<br />
Ausmitte der Sohldruckresultierenden<br />
Verschiebungen in der Sohlfläche<br />
Setzungen <strong>und</strong> Verdrehungen des F<strong>und</strong>aments<br />
• Vereinfachter Nachweis durch Überprüfung des aufnehmbaren Sohldrucks<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.7.1 (1)<br />
In einfachen Fällen dürfen als Ersatz für die Nachweise des GZ 1B <strong>und</strong> GZ 2 der einwirkende<br />
charakteristische Sohldruck <strong>und</strong> der aufnehmbare Sohldruck einander gegenübergestellt werden.<br />
Dabei müssen folgende Vorraussetzungen erfüllt sein:<br />
a) Die Geländeoberfläche <strong>und</strong> die Schichtgrenze verlaufen annähernd waagerecht;<br />
b) Der Baugr<strong>und</strong> weist in einer Tiefe von 2 b (mind. 2 m) unter der Gründungssohle<br />
eine ausreichende Festigkeit auf, hierzu siehe 7.7.2.1 (4) bei nichtbindigem <strong>Boden</strong><br />
bzw. 7.7.3.1.(4) bei bindigem <strong>Boden</strong>;<br />
c) Keine nicht regelmäßige oder überwiegend dynamische Beanspruchung;<br />
d) Neigung der resultierenden charakteristischen Beanspruchung:<br />
tan δ E = T k<br />
N k<br />
≤ 0, 2;<br />
e) Die Sohldruckresultierende liegt für ständige Einwirkungen innerhalb<br />
der 1. Kernweite <strong>und</strong> für ständige <strong>und</strong> veränderliche Einwirkungen<br />
(Gesamteinwirkungen) innerhalb der 2. Kernweite;
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 39<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Anmerkungen:<br />
zu b) Nichtbindige <strong>Boden</strong>: DIN 1054-2005, Kapitel 7.7.2.1 (4):<br />
Die für die Anwendung des aufnehmbaren Sohldrucks σ zul nach Tabelle A.1 (AfG, Bild 2.15)<br />
<strong>und</strong> A.2 (AfG, Bild 2.16) geforderte mittlere Festigkeit darf angenommen werden, wenn eine der<br />
in Tabelle A.7 angegebenen Bedingungen eingehalten ist. Maßgebend ist immer der Mittelwert<br />
der gemessenen Werte der Lagerungsdichte D, Verdichtungsgrad D P r oder Spitzenwiderstand q c<br />
der Drucksonde innerhalb des in 7.7.1. (1) b) beschriebenen <strong>Boden</strong>bereiches.<br />
Tabelle A.7-Vorraussetzungen für die Anwendung der Werte für den aufnehmbaren Sohldruck<br />
σ zul nach Tabelle A.1 <strong>und</strong> A.2 bei nichtbindigem <strong>Boden</strong><br />
<br />
<strong>Boden</strong>gruppen<br />
nach DIN 18196<br />
SE, GE<br />
SU, GU<br />
GT<br />
<br />
Ungleichförmigkeitszahl<br />
<br />
nach DIN 18196<br />
U<br />
<br />
Mittlere<br />
Lagerungsdichte<br />
nach DIN 18126<br />
D<br />
Mittlerer<br />
Verdichtungsgrad<br />
nach DIN 18127<br />
<br />
D Pr <br />
Mittlerer<br />
Spitzenwiderstand<br />
der Drucksonde<br />
q c<br />
MN/m²<br />
< 3 > 0,30 > 95 % > 7,5<br />
SE, SW<br />
SI, GE<br />
GW, GT<br />
SU, GU<br />
> 3 > 0,45 > 98 % > 7,5<br />
zu b) Bindiger <strong>Boden</strong>: DIN 1054-2005, Kapitel 7.7.3.1 (4):<br />
Die für die Anwendung des aufnehmbaren Sohldrucks σ zul nach Tabelle A.3 (AfG, Bild 2.17) bis<br />
A6 (AfG, Bild 2.20) geforderte Festigkeit darf als ausreichend angenommen werden, wenn eine<br />
der folgenden Bedingungen eingehalten ist:<br />
- Die Zustandsform muss entweder aus Laborversuchen nach DIN 18122-1 oder aus<br />
Handversuchen nach DIN 4022-1 bestimmt werden;<br />
- Die einaxiale Druckfestigkeit muss nach DIN 18136 ermittelt werden<br />
Ergeben sich bei mehreren Versuchen unterschiedliche Werte der Zustandsform oder der einaxialen<br />
Druckfestigkeit, dann ist jeweils der Mittelwert innerhalb des in 7.7.1 (1) b) beschriebenen<br />
<strong>Boden</strong>bereichs maßgebend.<br />
• Gr<strong>und</strong>bruchsicherheit (GZ1B) nach DIN 4017:2006<br />
Die im Folgenden zusammengefassten Gleichungen <strong>und</strong> Tabellen sind lediglich eine Wiederholung<br />
des Stoffes aus dem Semester <strong>Boden</strong>mechanik:<br />
Charakteristische Gr<strong>und</strong>bruchwiderstandskraft R n,k :<br />
R n,k = a ′· b ′ ( c ′ k · N c0 · ν c · i c · λ c · ξ c + γ 1,k · d · N d0 · ν d · i d · λ d · ξ d + γ 2,k · b ′ · N b0 · ν b · i b · λ b · ξ b<br />
)
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 40<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
– Erläuterung der verwendeten Bezeichnungen<br />
Gr<strong>und</strong>wert des Tragfähigkeitsbeiwerts, Einfluss der Kohäsion<br />
Gr<strong>und</strong>wert des Tragfähigkeitsbeiwerts, Einfluss der Gründungstiefe<br />
Gr<strong>und</strong>wert des Tragfähigkeitsbeiwerts, Einfluss der Gründungsbreite<br />
Abbildung 2.1: Begriffserklärungen<br />
– Gr<strong>und</strong>werte der Tragfähigkeitsbeiwerte<br />
N c0 = (N d0 −1)·cot ϕ ′<br />
k ;<br />
– Formbeiwerte<br />
N d0 = e<br />
(<br />
π·tan ϕ ′<br />
k<br />
)<br />
·tan 2 (45+ϕ ′<br />
k /2; N b0 = (N d0 −1)·tan ϕ ′<br />
k<br />
Abbildung 2.2: Formbeiwerte<br />
– Lastneigungsbeiwerte<br />
Abbildung 2.3: Lastneigungsbeiwerte
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 41<br />
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– Geländeneigungsbeiwerte<br />
Abbildung 2.4: Geländeneigungsbeiwerte<br />
– Sohlneigungsbeiwerte<br />
positiver Sohlneigungswinkel<br />
negativer Sohlneigungswinkel<br />
Abbildung 2.5: Sohlneigungsbeiwerte
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 42<br />
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2.2 Streifenf<strong>und</strong>ament<br />
Aufgabenstellung<br />
V = 100 kN/m<br />
k<br />
-+0,00<br />
H = 25 kN/m<br />
k<br />
1,00 m<br />
- 10,00<br />
1,50 m<br />
4,00<br />
M<br />
Sand:<br />
k= 18 kN/m³<br />
k´ = 32,5°<br />
s,k<br />
´ k (Ortbeton)<br />
E s = 80 MN/m²<br />
D = 0,5<br />
x<br />
Fels<br />
E = o<br />
s<br />
z<br />
Abbildung 2.6: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkung des Streifenf<strong>und</strong>amentes<br />
Die Außenwände einer Lagerhalle werden auf ein Streifenf<strong>und</strong>ament gegründet. Die Wände werden<br />
sowohl durch eine Vertikallast V k aus dem Eigengewicht der Hallenkonstruktion als auch durch eine<br />
Horizontallast H k aus dem gelagerten Schüttgut beansprucht. Beide Lasten sind als ständig wirkend<br />
anzusehen. Der Aushub des <strong>Boden</strong>s ist bereits berücksichtigt. Es sollen alle für die Gründung erforderlichen<br />
Nachweise geführt werden.<br />
Lösung<br />
Tragfähigkeit<br />
1. Kippnachweis:<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.5.1<br />
(a) Bei Flach- <strong>und</strong> Flächengründungen auf nichtbindigen <strong>und</strong> bindigen Böden kann der Nachweis<br />
(NW) der Sicherheit gegen Gleichgewichtsverlust durch Kippen nicht geführt werden,
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 43<br />
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da die Kippkante unbekannt ist. Anstatt eines NW’es der Sicherheit gegen Kippen darf der<br />
NW der Einhaltung der zulässigen Ausmitte der Sohldruckresultierenden geführt werden.<br />
(b) Die maßgebende Sohldruckresultierende ergibt sich als resultierende charakteristische Beanspruchung<br />
in der Sohlfläche aus der ungünstigsten Kombination der charakteristischen<br />
Werte ständiger <strong>und</strong> veränderlicher Einwirkungen für LF 1 <strong>und</strong> LF 2. Maßgebend ist die<br />
größte Ausmitte.<br />
(c) Die Ausmitte der Sohldruckresultierenden darf höchstens so groß werden, dass die Gründungssohle<br />
des F<strong>und</strong>amentes noch bis zu ihrem Schwerpunkt mit Druck belastet bleibt (2. Kernweite,<br />
siehe AfG, Bild 2.23).<br />
• Moment um den Mittelpunkt der F<strong>und</strong>amentsohle M:<br />
M y,k = H k · (1, 00 + 1, 50) = 25 · (1, 00 + 1, 50) = 62, 50 kNm<br />
m<br />
• Nachweis (Ausmitte innerhalb 2. Kernweite):<br />
(e x /b x ) 2 + (e y /b y ) 2 ≤ 1/9<br />
e y = 0<br />
e x = M y,k<br />
= 62, 5<br />
V k 100<br />
e x ≤ b x<br />
3<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
⇒ 0, 63 m ≤ 4 3<br />
= 0, 63 m<br />
= 1, 33 m √<br />
2. Überprüfung der Kriterien für den NW des aufnehmbaren Sohldrucks:<br />
Alle Kriterien müssen eingehalten werden, um den vereinfachten NW führen zu dürfen.<br />
zu a)<br />
Geländeoberfläche <strong>und</strong> die Schichtgrenze verlaufen waagerecht<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
zu b) Es liegt nichtbindiger <strong>Boden</strong> vor; D= 0,5<br />
⇒ Ein Kriterium der Tabelle A.7 ist erfüllt.<br />
zu c)<br />
Keine regelmäßige oder überwiegend dynamische Beanspruchung<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
zu d)<br />
zu e)<br />
tan δ E = T k<br />
N k<br />
≤ 0, 2<br />
⇒ tan δ E = 25 = 0, 25 ⇒ Kriterium ist nicht erfüllt.<br />
100<br />
Muss nicht überprüft werden, da schon Kriterium d nicht erfüllt ist.<br />
=⇒ Es darf nicht mit dem vereinfachten Nachweis gerechnet werden.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 44<br />
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3. NW der Gleitsicherheit (GZ 1B) (AfG S. 2.17)<br />
T d ≤ R t,d + E p,d<br />
mit:<br />
T d = T G,k · γ G + T Q,k · γ Q Bemessungswert der tangentialen Beanspruchung<br />
R t,d = R t,k /γ Gl Bemessungswert des Sohlreibungswiderstandes<br />
E p,d = E p,k /γ Ep Bemessungswert des Erdwiderstandes<br />
T d = T G,k · γ G = 25 · 1, 35 = 33, 75 kN m<br />
Bei abgeschlossener Konsolidierung:<br />
R t,d = R t,k /γ Gl = N k · tan δ s,k /γ Gl = 100 · tan(32, 5 ◦ ) / 1, 1 = 57, 92 kN m<br />
E p,d auf der passiven Setie des F<strong>und</strong>aments wird nicht angesetzt, da nicht sichergestellt werden<br />
kann, dass der <strong>Boden</strong> wegen einer anderen Baumaßnahme entfernt wird.<br />
Außerdem muss zur Berücksichtigung von E p,d sichergestellt werden, dass das F<strong>und</strong>ament eine<br />
Verschiebung erfahren kann, die ausreicht, den erforderlichen Erdwiderstand zu mobilsieren.<br />
=⇒ E p,d = 0 kN m<br />
T d ≤ R t,d + E p,d ⇒ 33, 75 kN m ≤ 57, 92 kN m + 0 kN m<br />
√<br />
Somit ist diese Grenzzustandsbedingung erfüllt.<br />
4. Gr<strong>und</strong>bruchsicherheit (GZ 1B) nach DIN 4017: 2006<br />
N d ≤ R n,d<br />
mit:<br />
N d = N G,k · γ G + N Q,k · γ Q Bemessungswert der Beanspruchung senkrecht zur<br />
F<strong>und</strong>amentsohlfläche<br />
R n,d = R n,k /γ Gr Bemessungswert des Gr<strong>und</strong>bruchwiderstandes senkrecht zur<br />
F<strong>und</strong>amentsohlfläche<br />
R n,k = a ′ · b ′ · (γ 2,k · b ′ · N b0 · ν b · i b · λ b · ξ b + γ 1,k · d · N d0 · ν d · i d · λ d · ξ d<br />
+ c ′ k · N c0 · ν c · i c · λ c · ξ c )
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 45<br />
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• Gr<strong>und</strong>werte der Tragfähigkeitsbeiwerte:<br />
N d0 = e π·tan ϕ′ k · tan 2 (45 ◦ + ϕ ′ k /2) = eπ·tan(32, 5◦) · tan 2 (45 ◦ + 32, 5 ◦ /2) = 24, 58 [−]<br />
N b0 = (N d0 − 1) · tan ϕ ′ k<br />
= (24, 58 − 1) · tan(32, 5 ◦ ) = 15, 02 [−]<br />
• Formbeiwerte:<br />
ν d = 1 (Streifenf<strong>und</strong>ament)<br />
ν b = 1 (Streifenf<strong>und</strong>ament)<br />
• Lastneigungsbeiwerte:<br />
ϕ ′ k > 0◦ <strong>und</strong> c ′ k<br />
≥ 0 kN <strong>und</strong> δ > 0◦<br />
m2 Für das Streifenf<strong>und</strong>ament gilt: ω = 90 ◦ <strong>und</strong> damit m = 2 (vgl. Abbildung 2.4)<br />
tan δ = T k<br />
N k<br />
= 25<br />
100<br />
= 0, 25<br />
– Lastneigungsbeiwert i d = (1 − tan δ) m<br />
⇒ i d = (1 − 0, 25) 2 = 0, 56<br />
– Lastneigungsbeiwert i b = (1 − tan δ) m+1<br />
⇒ i b = (1 − 0, 25) 3 = 0, 42<br />
• Geländeneigungsbeiwerte:<br />
ϕ ′ k > 0◦ <strong>und</strong> c ′ k<br />
β = 0 ◦<br />
≥ 0 kN<br />
m 2<br />
λ d = (1 − tan β) 1,9 = (1 − tan 0 ◦ ) 1,9 = 1<br />
λ b = (1 − 0, 5 · tan β) 1,9 = (1 − 0, 5 · tan 0 ◦ ) 1,9 = 1<br />
• Sohlneigungsbeiwerte:<br />
ϕ ′ k > 0◦ <strong>und</strong> c ′ k ≥ 0 kN<br />
m 2<br />
α = 0 ◦<br />
ξ b = ξ d = e −0,045·α·tan ϕ′ k = 1
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 46<br />
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• Nachweis:<br />
N d ≤ R n,d<br />
N d = N G,k · γ G = 100 · 1, 35 = 135, 00 kN m<br />
γ 1,k = γ 2,k = 18 kN<br />
m 3<br />
d = 1, 50 m<br />
a ′<br />
entfällt, da der Gr<strong>und</strong>bruchwiderstand pro Meter berechnet wird<br />
b ′ = b − 2 · e x = 4, 00 − 2 · 0, 63 = 2, 74 m<br />
R n,d = R n,k /γ Gr<br />
R n,k = 2, 74 · (18 · 2, 74 · 15, 02 · 1 · 0, 42 · 1 · 1 + 18 · 1, 50 · 24, 58 · 1 · 0, 56 · 1 · 1 + 0)<br />
= 1870, 82 kN m<br />
R n,d = 1870, 82/1, 4 = 1336, 30 kN m<br />
N d ≤ R n,d ⇒ 135, 00 kN m ≤ 1336, 30 kN m<br />
√<br />
Somit ist diese Grenzzustandsbedingung erfüllt.<br />
Gebrauchstauglichkeit (GZ 2)<br />
• Ausmitte der Sohldruckresultierenden (AfG, S. 2.26)<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.6.1<br />
Es muss der NW erbracht werden, dass die Sohldruckresultierende aus ständigen charakteristischen<br />
Einwirkungen innerhalb der ersten Kernweite liegt <strong>und</strong> dadurch ein Klaffen der<br />
Sohlfuge vermieden wird.<br />
Nachweis (Ausmitte innerhalb 1. Kernweite):<br />
e x /b x + e y /b y ≤ 1/6<br />
e y = 0<br />
e x ≤ b x<br />
6<br />
⇒ 0, 63 m ≤<br />
4, 00<br />
6<br />
= 0, 67 m √<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 47<br />
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• Verschiebungen in der Sohlfläche (AfG, S. 2.27)<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.6.2:<br />
Dieser NW kann entfallen, wenn im Gleitnachweis die Erdwiderstandskraft nicht größer als<br />
mit 0,3 ·E p,k eingerechnet wird. Dies gilt nur für mindestens mitteldicht gelagerten nichtbindigen<br />
bzw. mindestens steifen bindigen <strong>Boden</strong>.<br />
Da hier die Erdwiderstandskraft beim Gleitnachweis überhaupt nicht berücksichtigt wurde,<br />
kann dieser NW entfallen.<br />
• Setzungen des F<strong>und</strong>aments (AfG, S. 2.25)<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.6.3 (2)<br />
Bei nichtbindigen Böden sind regelmäßig auftretende veränderliche Einwirkungen bei der<br />
Ermittlung von Setzungen zu berücksichtigen. Bei der Ermittlung von Konsolidierungssetzungen<br />
bindiger Böden dürfen veränderliche Einwirkungen vernachlässigt werden, deren<br />
Einwirkungszeit wesentlich kleiner ist als die zum Ausgleich des Porenwasserüberdruckes<br />
erforderliche Zeit.<br />
Setzungen nach DIN 4019:<br />
s = s m ± s x ± s y<br />
mit:<br />
s m = Setzungsanteil der zentrischen Last<br />
s x , s y = Setzungsanteile der Eck- oder Randpunkte aus den Momenten M y,k um die<br />
y-Achse <strong>und</strong> M x,k um die x-Achse<br />
– Bestimmung von s m<br />
Setzungsermittlung im kennzeichnenden Punkt C (Setzungen von schlaffen <strong>und</strong> starren<br />
F<strong>und</strong>amenten sind gleich):<br />
s m = σ 0,k · b<br />
E s<br />
· f s,0 AfB, S. 7.11, Bild 7.7 nach Kany<br />
mit:<br />
z<br />
=<br />
b<br />
<strong>und</strong><br />
8, 50<br />
4<br />
= 2, 125<br />
a<br />
= ∞ (Streifenf<strong>und</strong>ament)<br />
b<br />
⇒ durch interpolieren: f s,0 = 1, 07<br />
s m =<br />
100 · 4, 00<br />
4, 00<br />
· 1, 07 = 1, 34 mm<br />
80000
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 48<br />
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– Bestimmung von s x <strong>und</strong> s y<br />
s y = 0 mm<br />
Für den Fall einer Schichtdicke von d s ≥ 2 · b, einer Querdehnzahl von ν = 0, 5 <strong>und</strong><br />
einer Belastungsexzentrizität von e ≤ b 4<br />
s x = tan α y · b<br />
2<br />
mit:<br />
tan α y = M y,k<br />
b 2 · f b = M y,k<br />
· E m b 2 · 12<br />
· E m π<br />
gilt (DIN 4019 Teil 2):<br />
α y = Schiefstellung infolge Momenteneinwirkung<br />
E m = mittlerer Zusammendrückmodul des <strong>Boden</strong>s nach DIN 4019, Teil 1<br />
E m = E s<br />
κ<br />
mit :<br />
(Falls kein Wert für E m bekannt ist, darf als Modul der mittlere Steifemodul<br />
E s , geteilt durch den Korrekturfaktor κ, verwendet werden)<br />
κ = 2 3<br />
(Korrekturfaktor für Sand)<br />
⇒ E m = 80000 · 3<br />
2<br />
= 120000 kN<br />
m 2<br />
M y,k = 62, 5 kNm<br />
m<br />
4, 00<br />
62, 5<br />
⇒ s x = · tan α y = 2, 00 ·<br />
2<br />
4, 00 2 · 120000 · 12<br />
π<br />
s x = 0, 25 mm<br />
= 0, 00025 m<br />
– Bestimmung von s ges<br />
s links = s m + s x = 1, 34 + 0, 25 = 1, 59 mm<br />
s rechts = s m − s x = 1, 34 − 0, 25 = 1, 09 mm<br />
D.h., die hier auftretenden Setzungen sind unbedenklich <strong>und</strong> der entsprechende Nachweis<br />
ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 49<br />
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V = 100 kN/m<br />
k<br />
H = 25 kN/m<br />
k<br />
1,00 m<br />
1,50 m<br />
M<br />
Setzungsverlauf:<br />
1,56 mm 1,09 mm<br />
Abbildung 2.7: Setzungen unter F<strong>und</strong>ament<br />
• Verdrehungen des F<strong>und</strong>amentes (AfB, S. 7.25):<br />
Erfahrungswerte zur Vermeidung von Rissen, deren Anwendung im Einzelfall zu prüfen ist:<br />
Winkelverdrehung < 1<br />
500<br />
zur Vermeidung jeglicher Risse<br />
⇒ s links − s rechts<br />
b<br />
= 0, 5<br />
4000 = 1<br />
8000 ≤ 1<br />
500<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
Verdrehungen DIN 1054-2005, 7.6.4 (1):<br />
Bei Einhaltung der zulässigen Ausmitte der Sohldruckresultierenden nach DIN 1054-2005,<br />
Kapitel 7.6.1 darf angenommen werden, dass bei Einzel- <strong>und</strong> Streifenf<strong>und</strong>amenten auf mindestens<br />
mitteldicht gelagertem nichtbindigem <strong>Boden</strong> bzw. mindestens steifem bindigem<br />
<strong>Boden</strong> keine unzulässigen Verdrehungen des Bauwerks auftreten.<br />
=⇒ Da die zulässige Ausmitte der Sohldruckresultierenden überprüft wurde, hätte man<br />
hier die vorhandene Verdrehung des F<strong>und</strong>amentes nicht genauer untersuchen müssen.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 50<br />
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2.3 Kabelmast<br />
Aufgabenstellung<br />
Q,k<br />
0,50<br />
Abbildung 2.8: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkungen des Kabelmastes<br />
Für den oben dargestellte Kabelmast sollen alle notwendigen Nachweise geführt werden, um den<br />
GZ 1 <strong>und</strong> GZ 2 ausschließen zu können.<br />
Lösung<br />
1. Zusammenstellung der Einwirkungen<br />
• Eigengewicht:<br />
G k = 25 · (0, 5 2 · 5, 50 + 1, 50 · 2, 50 · 1, 00) = 128, 13 kN
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 51<br />
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• Einwirkung in x-Richtung (Windlast):<br />
H x,k = 0, 50 · 5, 50 = 2, 75 kN<br />
• Moment im Sohlflächenmittelpunkt um die y-Richtung:<br />
M y,k = H x,k · (5, 50/2 + 1, 00) = 2, 75 · (5, 50/2 + 1, 00) = 10, 31 kNm<br />
2. Kippnachweis:<br />
Die maßgebende Sohldruckresultierende ergibt sich als resultierende charakteristische Beanspruchung<br />
in der Sohlfläche aus der ungünstigsten Kombination der charakteristischen Werte ständiger<br />
<strong>und</strong> veränderlicher Einwirkungen für LF 1 <strong>und</strong> LF 2. Maßgebend ist die größte Ausmitte.<br />
(e x /b x ) 2 + (e y /b y ) 2 ≤ 1/9<br />
e y = 0<br />
e x = M y,k<br />
V k<br />
=<br />
e x ≤ b x<br />
3<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
10, 31<br />
128, 13<br />
= 0, 08 m<br />
⇒ 0, 08 m ≤ 2, 5<br />
3<br />
= 0, 83 m √<br />
3. Überprüfung der Kriterien für den NW des aufnehmbaren Sohldrucks:<br />
Alle Kriterien müssen eingehalten werden, um den vereinfachten Nachweis zu führen.<br />
zu a)<br />
zu b)<br />
zu c)<br />
zu d)<br />
Geländeoberfläche verläuft waagerecht<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
Es liegt nichtbindiger <strong>Boden</strong> vor: q c = 12 MN<br />
m 2<br />
⇒ Ein Kriterium der Tabelle A.7 ist erfüllt. (siehe S.43)<br />
Keine regelmäßige oder überwiegend dynamische Belastung<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
tan δ E = T k<br />
N k<br />
≤ 0, 2<br />
⇒ tan δ E =<br />
2, 75<br />
= 0, 02 ≤ 0, 2 ⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
128, 13<br />
zu e) Dass die Ausmitte für ständige <strong>und</strong> veränderliche Einwirkungen innerhalb der 2.<br />
Kernweite liegt, wurde schon im Kippnachweis kontrolliert.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 52<br />
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Kontrolle, ob die Ausmitte für ständige Einwirkungen innerhalb der 1. Kernweite liegt:<br />
e x /b x + e y /b y ≤ 1/6<br />
e y = 0<br />
M y,k = 0<br />
e x = M y,k<br />
V k<br />
=<br />
0<br />
= 0, 00 m<br />
128, 13<br />
e x ≤ b x<br />
6<br />
⇒ 0, 00 m ≤<br />
2, 5<br />
6<br />
= 0, 42 m√<br />
Alle Kriterien sind erfüllt. Es können vereinfacht der einwirkende charakteristische Sohldruck<br />
<strong>und</strong> der aufnehmbare Sohldruck einander gegenübergestellt werden<br />
4. Vereinfachter Nachweis durch Überprüfung des aufnehmbaren Sohldrucks<br />
σ vorh ≤ σ zul<br />
mit:<br />
σ vorh = auf die reduzierte F<strong>und</strong>amentsohle bezogener charakteristischer Sohldruck<br />
σ zul = aufnehmbarer Sohldruck (ggf. erhöht oder vermindert, siehe DIN 1054-2005, 7.7 oder<br />
AfG, S. 2.11)<br />
• σ vorh :<br />
Reduzierte F<strong>und</strong>amentsohle: (DIN 1054-2005, 7.7.1 (2))<br />
Zur Ermittlung von σ vorh bei ausmittiger Lage der resultierenden Beanspruchung ist die<br />
F<strong>und</strong>amentfläche auf eine Teilfläche A ′ zu verkleinern, deren Schwerpunkt der Lastangriffspunkt<br />
ist.<br />
e y = 0<br />
A ′ = (b y − 2 · e y ) · (b x − 2 · e x ) = 1, 50 · (2, 50 − 2 · 0, 08) = 3, 51 m 2<br />
⇒ σ vorh = G k<br />
A ′ =<br />
128, 13<br />
3, 51<br />
= 36, 50 kN<br />
m 2<br />
• σ zul :<br />
– Überprüfung, ob um 20 % erhöht werden darf (AfG, S. 2.13):<br />
1. Bedingung:<br />
b ′ x<br />
b ′ y<br />
≤ 2 ⇒<br />
2, 34<br />
1, 5<br />
= 1, 56 ≤ 2 √
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Ruhr-Universität Bochum<br />
2. Bedingung: Einbindetiefe > 0, 6 · b<br />
b y : 0, 6 · 1, 50 = 0, 9 m < 1 m √<br />
b x : 0, 6 · 2, 34 = 1, 4 m > 1 m<br />
⇒ nicht erfüllt<br />
=⇒ Es darf nicht um 20 % erhöhen werden.<br />
– σ zul muss wegen der vorhandenen waagerechten Einwirkung abgemindert werden:<br />
Für ein Seitenverhältnis von < 2 gilt:<br />
(<br />
Abminderungsfaktor = 1 − H ) 2<br />
k<br />
=<br />
V k<br />
( )<br />
2, 75 2<br />
1 − = 0, 96<br />
128, 13<br />
Bestimmung von σ zul für den hier anstehenden Sand aus Tabelle A1 (AfG, S. 2.13), da der<br />
Kabelmast ein setzungsunempfindliches Bauwerk darstellt.<br />
Kleinste Einbindetiefe<br />
des F<strong>und</strong>amentes<br />
[m]<br />
<br />
0,50<br />
1,00<br />
1,50<br />
2,00<br />
bei Bauwerken mit Einbindetiefen<br />
0,30 m < d < 0,50 m <br />
<strong>und</strong> mit F<strong>und</strong>amentbreiten b <br />
bzw. b´> 0,30 m<br />
<br />
Aufnehmbarer Sohldruck s zul<br />
b bzw. b´<br />
<br />
[kN/m²]<br />
0,50 m 1,00 m 1,50 m 2,00 m 2,50 m 3,00 m<br />
200 300 400 500 500 500<br />
270 370 470 570 570 570<br />
340 440 540 640 640 640<br />
400 500 600 700 700 700<br />
150<br />
mit:<br />
d = 1 m<br />
b y = 1, 50 m (kleinere Seite ist maßgebend)<br />
⇒ σ zul = 470 kN<br />
m 2<br />
Nachweis:<br />
σ zul · 0, 96 = 451, 20 kN<br />
m 2 > σ vorh = 36, 50 kN<br />
m 2 √<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 54<br />
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3 Stützmauern
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3.1 Schwergewichtsmauer<br />
Aufgabenstellung<br />
m²<br />
10<br />
(konservative Annahme)<br />
1,00 1,00 1,00<br />
3,00<br />
Abbildung 3.1: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkung der Schergewichtsmauer<br />
Überprüfen Sie die Standsicherheit der oben dargestellten Schwergewichtsmauer aus Ortbeton.<br />
Es sind folgende Nachweise zu führen:<br />
• Kippnachweis<br />
• Überprüfung, ob der vereinfachte Nachweis der Sohldruckresultierenden statt der Nachweise des<br />
GZ 1B <strong>und</strong> GZ 2 herangezogen werden darf. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist weiter:<br />
– der Gleitnachweis zu führen.<br />
– der GZ 2 zu überprüfen, wobei auf die Setzungs- <strong>und</strong> Verdrehungsberechnung im Rahmen<br />
der Aufgabenstellung verzichtet werden darf.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 57<br />
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Lösung<br />
1. Zusammenstellung der angreifenden Einwirkungen<br />
• Erddruckbeiwerte:<br />
Sand:<br />
ϕ ′ k<br />
= 35 ◦<br />
δ a = 2 3 ϕ′ k<br />
=⇒ K ah = 0, 25 (α = 0 ◦ , β = 10 ◦ )<br />
δ p = 0 ◦ K ph = 3, 69 (α = β = 0 ◦ )<br />
• Aktiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> unbegrenzter Auflast:<br />
e ah,k (z = ±0, 00m) = 10 · 0, 25 = 2, 50 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −8, 00m) = 2, 50 + 18 · 8, 00 · 0, 25 = 38, 50 kN<br />
m 2<br />
– Berechnung der Resultierenden aus unbegrenzter Auflast <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>eigengewicht:<br />
-+0,00<br />
2,5 kN/m²<br />
Eaph,k<br />
- 8,00<br />
Eah,k<br />
38,50 kN/m²<br />
2,67 m<br />
4,00 m<br />
Abbildung 3.2: Resultierender Erddruck aus unbegrenzter Auflast <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
Horizontalkomponente:<br />
E aph,k = 2, 50 · 8, 00 = 20, 00 kN m<br />
E ah,k = 1 2 · (38, 50 − 2, 5) · 8, 00 = 144, 00 kN m<br />
Vertikalkomponente:<br />
( ) 2<br />
E av,k = (E aph,k + E ah,k ) · tan δ a = (20, 00 + 144, 00) · tan<br />
3 · 35◦<br />
= 70, 74 kN m
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• Passiver Erddruck<br />
e ph,k (z = −6, 50m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ph,k (z = −8, 00m) = 18 · 1, 50 · 3, 69 = 99, 63 kN<br />
m 2<br />
– Berechnung der Resultierenden:<br />
-+0,00<br />
0,50 m<br />
Eph,k<br />
99,63 kN/m²<br />
- 6,50<br />
- 8,00<br />
Abbildung 3.3: Resultierende des passiven Erddrucks<br />
Horizontalkomponente:<br />
E ph,k = 1 2 · 99, 63 · 1, 50 = 74, 72 kN m<br />
Vertikalkomponente:<br />
E pv,k = E ph,k · tan δ p = 74, 72 · tan 0 ◦ = 0, 00 kN m<br />
• Eigengewicht:<br />
Abbildung 3.4: Teilresultierende der Schwergewichtsmauer
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G 1,k = 24 · 3, 00 · 1, 50 = 108, 00 kN m<br />
G 2,k = 24 · 6, 50 · 1, 00 = 156, 00 kN m<br />
G 3,k = 1 2 · 24 · 6, 50 · 1, 00 = 78, 00 kN m<br />
2. Kippnachweis:<br />
aph,k<br />
ah,k<br />
Abbildung 3.5: Einwirkungen auf das System<br />
(e x /b x ) 2 + (e y /b y ) 2 ≤ 1/9<br />
• Moment um den Mittelpunkt der F<strong>und</strong>amentsohle M:<br />
Auf der sicheren Seite liegend wird hier der Erdwiderstand nicht angesetzt, da die Entfernung<br />
des <strong>Boden</strong>s vor der Stützwand nicht ausgeschlossen werden kann.<br />
Der Kippnachweis wird im Grenzzustand der Tragfähigkeit für die ungünstigste Kombination<br />
aus ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen geführt. Da nicht im Voraus bekannt<br />
ist, welche Kombination die ungünstigste ist, wird der Nachweis zuerst nur für ständige<br />
Einwirkungen <strong>und</strong> anschließend für ständige <strong>und</strong> veränderliche Einwirkungen geführt:<br />
– Beanspruchung aus ständigen Einwirkungen:<br />
ΣM G,y,k = E aph,k · 4, 00 + E ah,k · 2, 67 − E av,k · 1, 50 − G 3,k · 0, 17 − G 2,k · 1, 00<br />
= 189, 11 kNm<br />
m
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– Beanspruchung aus ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen:<br />
ΣM y,k = E aph,k · 4, 00 + E ah,k · 2, 67 − E av,k · 1, 50<br />
−G 3,k · 0, 17 − G 2,k · 1, 00 − P Q,k · 1, 00 = 139, 11 kNm<br />
m<br />
• Summe der Vertikalkräfte:<br />
– Beanspruchung aus ständigen Einwirkungen:<br />
ΣV G,k = ΣG k + E av,k = 342, 00 + 70, 74 = 412, 74 kN m<br />
– Beanspruchung aus ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen:<br />
ΣV k = ΣG k + E av,k + P Q,k = 342, 00 + 70, 74 + 50 = 462, 74 kN m<br />
NW für Beanspruchung aus ständigen Einwirkungen:<br />
e y = 0<br />
e x = M G,y,k<br />
V G,k<br />
=<br />
189, 11<br />
412, 74<br />
e x ≤ b x<br />
⇒ 0, 46 m ≤<br />
3<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
= 0, 46 m<br />
3, 00<br />
3<br />
= 1 m √<br />
NW für Beanspruchung aus ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen:<br />
e y = 0<br />
e x = M y,k<br />
V k<br />
=<br />
139, 11<br />
462, 74<br />
e x ≤ b x<br />
⇒ 0, 29 m ≤<br />
3<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
= 0, 29 m<br />
3, 00<br />
3<br />
= 1 m √<br />
3. Überprüfung der Kriterien für den NW des aufnehmbaren Sohldrucks:<br />
Alle Kriterien müssen eingehalten werden, um den vereinfachten Nachweis zu führen.<br />
zu a) Es ist keine Grenzneigung festgelegt, bis zu der die GOK noch als annähernd<br />
waagrecht angesehen werden darf. Hier wird die Neigung = 10 ◦ der GOK als<br />
annähernd waagrecht angesehen.<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 61<br />
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zu b) Es liegt nichtbindiger <strong>Boden</strong> vor; D= 0,45<br />
⇒ Ein Kriterium der Tabelle A.7 ist erfüllt.<br />
zu c)<br />
zu d)<br />
Keine nicht regelmäßige oder überwiegend dynamische Belastung<br />
⇒ Kriterium ist erfüllt.<br />
tan δ E = T k<br />
N k<br />
≤ 0, 2<br />
⇒ tan δ E = E aph,k + E ah,k<br />
ΣG k + E av,k<br />
=<br />
20, 00 + 144, 00<br />
342, 00 + 70, 74 = 0, 4<br />
⇒ Kriterium ist nicht erfüllt. P Q,k <strong>und</strong> E ph,k wurden nicht angesetzt, um die<br />
ungünstigste Kombination zu erhalten.<br />
zu e)<br />
Muss nicht überprüft werden, da schon Kriterium d) nicht erfüllt ist.<br />
=⇒ Es darf nicht mit dem vereinfachten Nachweis gerechnet werden.<br />
4. NW der Gleitsicherheit (GZ 1B) (AfG, S. 2.17):<br />
T d ≤ R t,d + E ph,d<br />
mit:<br />
T d = T G,k · γ G + T Q,k · γ Q Bemessungswert der tangentialen Beanspruchung<br />
R t,d = R t,k /γ Gl Bemessungswert des Sohlreibungswiderstandes<br />
E ph,d = E ph,k /γ Ep Bemessungswert des Erdwiderstandes<br />
T d = T G,k · γ G = (E aph,k + E ah,k ) · 1, 35 = (20 + 144) · 1, 35 = 221, 40 kN m<br />
R t,d = R t,k /γ Gl = N k · tan δ s,k /γ Gl = (ΣG k + E av,k ) · tan(35 ◦ )/ 1, 1 = 262, 73 kN m<br />
δ s,k = ϕ ′<br />
, da Ortbeton<br />
k<br />
P Q,k wird nicht angesetzt, um die ungünstigste Kombination zu erhalten.<br />
• Gleitnachweis mit E ph,d :<br />
E ph,d = E ph,k 74, 72<br />
=<br />
γ Ep 1, 4 = 53, 37 kN m<br />
T d ≤ R t,d + E ph,d ⇒ 221, 40 kN m ≤ 262, 73 kN m + 53, 37 kN m = 316, 10 kN m<br />
√
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• Gleitnachweis ohne E ph,d :<br />
E ph,d = 0, 00 kN m<br />
T d ≤ R t,d + E ph,d ⇒ 221, 40 kN m ≤ 262, 73 kN m + 0, 00 kN m = 262, 73 kN m<br />
√<br />
Es sind beide Nachweise erfüllt.<br />
5. NW der Gebrauchstauglichkeit GZ 2<br />
• Ausmitte der Sohldruckresultierenden (AfG, S. 2.26)<br />
Es muss der NW erbracht werden, dass die Sohldruckresultierende aus ständigen charakteristischen<br />
Einwirkungen innerhalb der ersten Kernweite liegt <strong>und</strong> dadurch ein Klaffen der<br />
Sohlfuge vermieden wird.<br />
Nachweis (Ausmitte innerhalb 1. Kernweite):<br />
e x /b x + e y /b y ≤ 1/6<br />
e y = 0<br />
e x ≤ b x<br />
6<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
⇒ 0, 46 m ≤ 3 6<br />
= 0, 5 m √<br />
• Verschiebungen in der Sohlfläche (AfG, S. 2.26)<br />
DIN 1054-2005, Kapitel 7.6.2:<br />
Dieser NW kann entfallen, wenn im Gleitnachweis die Erdwiderstandskraft nicht größer als<br />
mit 0,3 ·E p,k eingerechnet wird.<br />
=⇒ Daher kann hier dieser NW entfallen, da der Gleitnachweis auch ohne Erdwiderstandskraft<br />
geführt wurde.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 63<br />
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3.2 Winkelstützmauer<br />
Aufgabenstellung<br />
A<br />
m²<br />
(Schnitt A-E)<br />
(Schnitt E-D)<br />
E<br />
Abbildung 3.6: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkungen der Winkelstützmauer<br />
Ein 200 m langer Geländesprung wird mit einer Winkelstützmauer aus Stahlbetonfertigteilen gesichert.<br />
Als Baugr<strong>und</strong> steht ein wassergesättigter überkonsolidierter Schluff an. Die Wand wird mit<br />
Sand hinterfüllt. Es ist davon auszugehen, dass der Verfüllboden vor der Wand weder vorübergehend<br />
noch dauerhaft entfernt wird. Die vorhandene Wandfläche ist sehr glatt ausgeführt (δ a = δ p = 0 ◦ ).<br />
Bearbeiten Sie folgende Aufgabenpunkte:<br />
• Für die vorhandene Winkelstützmauer ist der Kipp- <strong>und</strong> Gleitsicherheitsnachweis zu führen.<br />
• Bei starkem Regen <strong>und</strong> gleichzeitigem Ausfall der Drainagen hinter der Wand könnten sich im<br />
Extremfall folgende Wasserstände einstellen:<br />
Hinter der Wand: + 2,2 m<br />
Vor der Wand: -0,8 m<br />
Ist unter diesen Verhältnissen noch eine ausreichende Kippsicherheit vorhanden?
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 64<br />
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Lösung<br />
1. Idealsiertes System, bestehend aus Mauer <strong>und</strong> <strong>Boden</strong> (ABCDE)<br />
m²<br />
E<br />
Abbildung 3.7: System ABCDE<br />
2. Zusammenstellung der Einwirkungen<br />
• Erddruckbeiwerte:<br />
Sand:<br />
ϕ ′<br />
= 32, 5 ◦<br />
k<br />
⎫⎪<br />
δ a<br />
= 0 ◦ ⎬ K ah = 0, 30<br />
δ p<br />
= 0 ◦ K ph = 3, 32<br />
⎪ ⎭<br />
α = β = 0 ◦<br />
Anmerkung: E a im Schnitt AE wird immer parallel zur Geländeoberfläche angesetzt (vgl. AfG,<br />
Bild 3.12). Da die Wand sehr glatt ausgeführt wurde <strong>und</strong> so δ a (Schnitt AE) = δ a (Schnitt ED)<br />
ist, wird der aktive Erddruck hier gleich für den zusammengefassten Schnitt AD berechnet.<br />
• Aktiver Erddruck im äußeren Schnitt AD<br />
Für den Kippnachweis benötigt man die ungünstigste Kombination aus ständigen <strong>und</strong><br />
veränderlichen Einwirkungen.<br />
=⇒ p Q,k wird in der Erddruckberechnung berücksichtigt:<br />
e ah,k (z = +2, 20m) = 10 · 0, 30 = 3, 00 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −0, 80m) = 3, 00 + 19 · 3, 00 · 0, 30 = 20, 10 kN<br />
m 2
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 65<br />
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– Berechnung der Resultierenden aus unbegrenzter veränderlicher Auflast <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>eigengewicht:<br />
+ 2,20<br />
3,00 kN/m²<br />
Eaph,k<br />
- 0,80<br />
Eah,k<br />
20,10 kN/m²<br />
1,00 m<br />
1,50 m<br />
Abbildung 3.8: Resultierende aus unbegrenzter Auflast <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
Horizontalkomponenten:<br />
E aph,k = 3, 00 · 3, 00 = 9, 00 kN m<br />
E ah,k = 1 2 · (20, 10 − 3, 00) · 3, 00 = 25, 65 kN m<br />
Vertikalkomponente:<br />
E av,k = (E aph,k + E ah,k ) · tan δ a = (9, 00 + 25, 65) · tan 0 ◦ = 0, 00 kN m<br />
• Passiver Erddruck<br />
e ph,k (z = ±0, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ph,k (z = −0, 80m) = 19 · 0, 80 · 3, 32 = 50, 46 kN<br />
m 2<br />
– Berechnung der Resultierenden:<br />
+ 2,20<br />
0,27 m<br />
Eph,k<br />
50,46 kN/m²<br />
-+0,00<br />
- 0,80<br />
Abbildung 3.9: Resultierende des passiven Erddrucks
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 66<br />
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Horizontalkomponente:<br />
E ph,k = 1 2 · 50, 46 · 0, 80 = 20, 18 kN m<br />
E ph,k wird in diesem Beispiel immer angesetzt, weil das Entfernen des Verfüllbodens<br />
vor der Wand ausgeschlossen wird.<br />
Vertikalkomponente:<br />
E pv,k = E ph,k · tan δ p = 20, 18 · tan 0 ◦ = 0, 00 kN m<br />
• Eigengewicht:<br />
Abbildung 3.10: Teilresultierende der Winkelstützmauer<br />
Die Verkehrslast wird beim Gewicht nicht berücksichtigt, da sie stabilisierend wirkt.<br />
G 1,k = 25 · 2, 70 · 0, 30 = 20, 25 kN m<br />
G 2,k = 25 · 2, 10 · 0, 30 = 15, 75 kN m<br />
G 3,k = 19 · 1, 80 · 2, 70 = 92, 34 kN m<br />
G ges,k = G 1,k + G 2,k + G 3,k = 128, 34 kN m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 67<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
3. Kippnachweis:<br />
Der Kippnachweis muss für die maßgebende Kombination aus ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen<br />
geführt werden.<br />
aph,k<br />
ah,k<br />
M<br />
Abbildung 3.11: Einwirkungen auf das System<br />
(e x /b x ) 2 + (e y /b y ) 2 ≤ 1/9<br />
• Moment um den Mittelpunkt der F<strong>und</strong>amentsohle M aus der ungünstigsten Kombination<br />
der Einwirkungen:<br />
Die Verkehrseinwirkung p Q,k wurde bei der Gewichtsermittlung nicht angesetzt, da sie dort<br />
stabilisierend wirkt. E ah1,k aus p Q,k wird berücksichtigt, da es ungünstig wirkt.<br />
ΣM y,k = G 1,k · 0, 90 + E aph,k · 1, 50 + E ah2,k · 1, 00 − G 3,k · 0, 15 − E ph,k · 0, 27<br />
= 38, 06 kNm<br />
m<br />
• Summe der Vertikalkräfte:<br />
ΣV G,k = ΣG ges,k = 128, 34 kN m<br />
NW mit der ungünstigsten Kombination der Einwirkungen:<br />
e y = 0<br />
e x = M y,k<br />
V G,k<br />
=<br />
38, 06<br />
128, 34<br />
= 0, 30 m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 68<br />
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e x ≤ b x<br />
3<br />
⇒ 0, 30 m ≤<br />
Der Nachweis ist erfüllt.<br />
2, 10<br />
3<br />
= 0, 70 m √<br />
4. NW der Gleitsicherheit (GZ 1B) (AfG, S. 2.17):<br />
T d ≤ R t,d + E ph,d<br />
mit:<br />
T d = T G,k · γ G + T Q,k · γ Q Bemessungswert der tangentialen Beanspruchung<br />
R t,d = R t,k /γ Gl Bemessungswert des Sohlreibungswiderstandes<br />
E ph,d = E ph,k /γ Ep Bemessungswert des Erdwiderstandes<br />
T d = T G,k · γ G + T Q,k · γ Q = E ah2,k · γ G + E ah1,k · γ Q = 25, 65 · 1, 35 + 9, 00 · 1, 5<br />
= 48, 13 kN m<br />
Vollständig konsolidierter (hier sogar überkonsolidierter) bindiger <strong>Boden</strong> (AfG, S. 2.18, Gl.2.11)<br />
bei Verlauf der Gleitfuge in der F<strong>und</strong>amentsohle (Stahlbetonfertigteile → δ s, k<br />
= 2 3 ϕ ′<br />
k ):<br />
R t,d = R t,k /γ Gl = N k · tan δ s,k /γ Gl = G ges,k · tan( 2 3 · 28, 50◦ )/ 1, 1 = 40, 17 kN m<br />
E ph,d = E ph,k 20, 18<br />
=<br />
γ Ep 1, 4 = 14, 41 kN m<br />
• Gleitnachweis:<br />
T d ≤ R t,d + E ph,d ⇒ 48, 13 kN m ≤ 40, 17 kN m + 14, 41 kN m = 54, 58 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.
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Ruhr-Universität Bochum<br />
5. Durch den Regen hervorgerufene neue <strong>und</strong> veränderte Einwirkungen<br />
3,ver,k<br />
h,neu,k<br />
ah,ver,k<br />
v,neu,k<br />
• Aktiver Erddruck:<br />
Abbildung 3.12: Neue <strong>und</strong> veränderte Einwirkungen<br />
E ah,ver,k = 1 2 · (11, 00 · 3, 00 · 0, 3) · 3, 00 = 14, 85 kN m<br />
• Wasser:<br />
W h,neu,k = 1 2 · 10, 00 · 3, 002 = 45, 00 kN m<br />
W v,neu,k = 1 2 · 10, 00 · 3, 00 · 2, 10 = 31, 50 kN m<br />
• Eigengewicht:<br />
G 3,ver,k = (γ ′ k + γ w,k) · 1, 80 · 2, 70 = (11, 00 + 10, 00) · 1, 80 · 2, 70 = 102, 06 kN m<br />
G ges,ver,k = G 1,k + G 2,k + G 3,ver,k = 138, 06 kN m
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Ruhr-Universität Bochum<br />
6. Kippnachweis für die neue Bauwerkssituation nach starkem Regen<br />
(e x /b x ) 2 + (e y /b y ) 2 ≤ 1/9<br />
• Moment um den Mittelpunkt der F<strong>und</strong>amentsohle M aus der ungünstigsten Kombination<br />
der Einwirkungen:<br />
ΣM y,k = G 1,k · 0, 90 + E aph,k · 1, 50 + E ah,ver,k · 1, 00 + W v,neu,k · 0, 35<br />
+W h,neu,k · 1, 00 − G 3,ver,k · 0, 15 − E ph,k · 0, 27<br />
= 81, 85 kNm<br />
m<br />
• Summe der vertikalen Einwirkungen:<br />
ΣV G,k = ΣG ges,ver,k − W v,neu,k = 106, 56 kN m<br />
NW mit der ungünstigsten Kombination der Einwirkungen:<br />
e y = 0<br />
e x = M y,k<br />
V G,k<br />
=<br />
e x ≤ b x<br />
3<br />
81, 85<br />
106, 56<br />
⇒ 0, 77 m ><br />
= 0, 77 m<br />
2, 10<br />
3<br />
= 0, 70 m<br />
Der Nachweis ist bei diesen Gr<strong>und</strong>wasserverhältnissen nicht mehr erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 71<br />
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4 Verbauwände
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 72<br />
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4.1 Voll eingespannte ungestützte Sp<strong>und</strong>wand nach EAB<br />
Aufgabenstellung<br />
q k<br />
m²<br />
D = ?<br />
Abbildung 4.1: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkungen der Sp<strong>und</strong>wandkonstruktion<br />
Die oben dargestellte Sp<strong>und</strong>wand soll als voll eingespannte, ungestützte Wand nach EAB berechnet<br />
werden. Das Gr<strong>und</strong>wasser soll dabei als nicht strömend angesetzt werden. Im Allgemeinen werden<br />
Sp<strong>und</strong>wände mit einem Wandreibungswinkel δ p = −2/3ϕ ′<br />
bemessen. Sollte jedoch der Nachweis des<br />
k<br />
inneren Gleichgewichtes nicht gelingen, ist die komplette Sp<strong>und</strong>wandbemessung erneut mit einem kleineren<br />
Wandreibungswinkel δ p zu wiederholen. Da die Vorbemessung dieser Aufgabe ergeben hat, dass<br />
der Nachweis des inneren Gleichgewichtes unter Ansatz eines Wandreibungswinkels δ p = −2/3ϕ ′<br />
k nicht<br />
gelingt, ist daher ein Wandreibungswinkel δ p = −1/3ϕ ′<br />
gewählt worden.<br />
k<br />
• Folgende Aufgabenpunkte sind zu bearbeiten:<br />
– Einwirkungsfigur auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
– Bestimmung der erforderlichen Einbindetiefe D<br />
– Nachweis der Tragfähigkeit<br />
– Bemessung der Sp<strong>und</strong>wand<br />
– Nachweis der Vertikalkräfte
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 73<br />
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Lösung<br />
1. Vorgehensweise<br />
Belastung Querkraftverlauf Momentenverlauf<br />
D = ?<br />
C<br />
C<br />
Abbildung 4.2: Statisches System<br />
Bei nicht gestützten, im <strong>Boden</strong> eingespannten Baugrubenwänden stellt sich eine Drehung um<br />
einen tief gelegenen Punkt C ein. Dementsprechend ist mit der klassischen Erddruckverteilung<br />
zu rechnen, d.h. lineare Zunahme des Erddrucks infolge Eigengewicht mit der Tiefe. Dazu sind<br />
folgende Schritte notwendig:<br />
• Ermittlung der charakteristischen Einwirkungsfigur, wobei die aktive <strong>und</strong> passive Erddruckverteilung<br />
getrennt berechnet werden müssen.<br />
• Bestimmung der erforderlichen Einbindetiefe anhand eines Momentengleichgewichts um den<br />
theoretischen Fußpunkt C, wobei ΣM C = 0 werden muss. Die Berechnung erfolgt mit Bemessungsgrößen<br />
des Erddrucks.<br />
• Berechnung der charakteristischen Beanspruchung der Erdauflager B h,k <strong>und</strong> C h,k .<br />
• Nachweis der Tragfähigkeit für die Erdauflager.<br />
2. Einwirkungsfigur auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
• Erddruckbeiwerte:<br />
Kies:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 40 ◦<br />
⎫⎪ ⎬<br />
δ a<br />
= 2 3 ϕ ′ K ah = 0, 18<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭
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Sand:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 32, 5 ◦<br />
δ a<br />
=<br />
⎫⎪ 2<br />
3 ϕ ′<br />
k ⎬ K ah = 0, 25<br />
δ p<br />
= − 1 3 ϕ K ′ ph = 4, 74<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
• Aktive Erddruckverteilung aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> ständiger Auflast<br />
e ah,k (z = ±0, 00m) = 20 · 0, 18 = 3, 60 kN<br />
m 2<br />
e ah,k,o (z = −3, 00m) = (20 + 20 · 3, 00) · 0, 18 = 14, 40 kN<br />
m 2<br />
e ah,k,u (z = −3, 00m) = (20 + 20 · 3, 00) · 0, 25 = 20, 00 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −4, 00m) = 20, 00 + 11 · 1, 00 · 0, 25 = 22, 75 kN<br />
m 2<br />
e ah,k (z = −(4, 00m + D)) = 22, 75 + 11 · D · 0, 25 = 22, 75 kN kN<br />
+ 2, 75<br />
m2 m 3 · D m<br />
• Passive Erddruckverteilung aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> ständiger Auflast<br />
e ph,k (z = −4, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e ph,k (z = −(4, 00m + D)) = 11 · D · 4, 74 = 52, 14 kN<br />
m 3 · D m<br />
• Graphische Darstellung der Erddruckverläufe<br />
D = ?<br />
22,75 kN/m² + 2,75 kN/m³ D m<br />
Abbildung 4.3: Aktive Erddruckverteilung aus Eigengewicht <strong>und</strong> Auflast
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 75<br />
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D = ?<br />
52,14 kN/m³ D m<br />
Abbildung 4.4: Passive Erddruckverteilung aus Eigengewicht<br />
• Wasserdruckverteilung (hydrostatischer Ansatz, mit direkter Überlagerung der aktiven <strong>und</strong><br />
passiven Seite)<br />
w k (z = −3, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
w k (z = −4, 00m) = 10 · 1, 00 = 10, 00 kN<br />
m 2<br />
w k (z = −(4, 00m + D)) = 10, 00 kN<br />
m 2<br />
• Graphische Darstellung des hydrostatischen Wasserdruckes<br />
D = ?<br />
Abbildung 4.5: Hydrostatische Wasserdruckverteilung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 76<br />
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• Bestimmung der Teilresultierenden E i,k bzw. W i,k<br />
– Aktive Seite:<br />
E 1,k = 3, 60 · 3, 00 = 10, 80 kN m<br />
E 2,k = 1 2 · (14, 40 − 3, 60) · 3, 00 = 16, 20 kN m<br />
E 3,k = 20, 00 · 1, 00 = 20, 00 kN m<br />
E 4,k = 1 2 · (22, 75 − 20, 00) · 1, 00 = 1, 38 kN m<br />
E 5,k = 22, 75 kN<br />
m 2 · D m<br />
E 6,k = 2, 75 · D · D<br />
2<br />
= 1, 38 kN<br />
m 3 · D2 m 2<br />
– Passive Seite:<br />
E 7,k = 52, 14 · D · D<br />
2<br />
= 26, 07 kN<br />
m 3 · D2 m 2<br />
– Wasser:<br />
W 8,k = 1 2 · 10 · 1, 00 = 5, 00 kN m<br />
W 9,k = 10, 00 kN<br />
m 2 · D m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 77<br />
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3. Bestimmung der Einbindetiefe<br />
• Berechnung der Momente bezogen auf den theoretischen Fußpunkt C<br />
M C d = γ G ·<br />
6∑<br />
i=1<br />
(E aGh,k,i · z G,i ) − E ph,k /γ Ep · D<br />
3<br />
!<br />
= 0, 00 kNm<br />
m<br />
i E i,k bzw. W i,k Hebelarm z i Mi,k<br />
C<br />
[kN/m] [m] [kNm/m]<br />
1 10,80 3,00/2 + 1,00 + D = 2,50 + D 27,00 + 10,80 · D<br />
2 16,20 3,00/3 + 1,00 + D = 2,00 + D 32,40 + 16,20 · D<br />
3 20,00 1,00/2 + D = 0,50 + D 10,00 + 20,00 · D<br />
4 1,38 1,00/3 + D = 0,33 + D 0,46 + 1,38 · D<br />
5 22,75 · D D/2 11,38 · D 2<br />
6 1,38 · D 2 D/3 0,46 · D 3<br />
7 -26,07 · D 2 D/3 -8,69 · D 3<br />
8 5,00 1,00/3 + D = 0,33 + D 1,67 + 5,00 · D<br />
9 10,00 · D D/2 5,00 · D 2<br />
M C k<br />
= (27, 00 + 32, 40 + 10, 00 + 0, 46 + 1, 67) + (10, 80 + 16, 20 + 20, 00<br />
+1, 38 + 5, 00) · D + (11, 38 + 5, 00) · D 2 + (0, 46 − 8, 69) · D 3 ! = 0, 00<br />
kNm<br />
m<br />
↔ 71, 53 + 53, 38 · D + 16, 38 · D 2 + 0, 46 · D 3 − 8, 69 · D 3 ! = 0, 00<br />
kNm<br />
m<br />
Da ein Baugrubenverbau immer ein temporäres Bauwerk darstellt, müssen hier die Teilsicherheitsbeiwerte<br />
des LF’es 2 angesetzt werden.<br />
M C d<br />
= 71, 53 · 1, 2 + 53, 38 · D · 1, 2 + 16, 38 · D 2 · 1, 2 + 0, 46 · D 3 · 1, 2<br />
− 8, 69 · D 3 !<br />
/1, 3<br />
= 0, 00 kNm<br />
m<br />
⇒ Md C = 85, 84 + 64, 06 · D + 19, 66 · D 2 − 6, 13 · D 3 ! kNm<br />
= 0, 00<br />
m
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Lösung der kubischen Gleichung:<br />
300<br />
M d<br />
C<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6<br />
D<br />
-100<br />
-200<br />
-300<br />
⇒ D = 5, 55 m<br />
Abbildung 4.6: Graphische Darstellung der kubischen Gleichung<br />
4. Berechnung der charakteristischen Beanspruchung der Erdauflager<br />
mit: ΣM C = 0, 00 kNm<br />
m<br />
<strong>und</strong> D = 5, 55 m<br />
⇒ B hG,k =<br />
⇒ B hG,k = 3 d ·<br />
6∑<br />
(E aGh,k,i · z G,i )<br />
i=1<br />
3<br />
5, 55 · (71, 53 + 53, 38 · 5, 55 + 16, 38 · 5, 552 + 0, 46 · 5, 55 3 ) = 514, 04 kN m<br />
mit: ΣH = 0, 00 kN m<br />
⇒ C hG,k = B hG,k − E aGh,k (Ersatzkraft C nach Blum)<br />
E aGh,k = (10, 80 + 16, 20 + 20, 00 + 1, 38 + 22, 75 · 5, 55 + 1, 38 · 5, 55 2<br />
+ 5, 00 + 10, 00 · 5, 55) = 277, 65 kN m<br />
C hG,k = 514, 04 − 277, 65 = 236, 39 kN m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 79<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
5. Nachweis der Tragfähigkeit der Erdauflager<br />
D<br />
5,55 m<br />
BhG,d<br />
ChG,d<br />
Abbildung 4.7: Schematische Darstellung der Erdauflager<br />
B hG,k · γ G ≤ E ph,k / γ Ep<br />
E ph,k / γ Ep = 26, 07 · 5, 55 2 /1, 3 = 617, 71 kN m<br />
B hG,k · γ G = 514, 04 · 1, 2 = 616, 85 kN m<br />
⇒ 616, 85 kN m ≤ 617, 71 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
C hG,k · γ G ≤ E phC,k / γ Ep<br />
C hG,k · γ G = 236, 39 · 1, 2 = 283, 67 kN m<br />
E phC,k / γ Ep = 2 · ∆d 1 · e C pgh,k / γ Ep<br />
mit:<br />
e C pgh,k<br />
= Erdwiderstand in der Höhe des theoretischen Fußpunktes auf der Bergseite<br />
(hinter der Wand)<br />
(Vertikalspannung hinter der Wand am theoretischen Fußpunkt multipliziert<br />
mit dem Erdwiderstandsbeiwert k<br />
ph,k ′ für den <strong>Boden</strong> am theoretischen Fußpunkt<br />
für einen Wandreibungswinkel δp C = − ϕ ′ k bis + 1 3 ϕ′ k )<br />
σ v,k = (20 + 20 · 3, 00 + 11 · 1, 00 + 11 · 5, 55) = 152, 05 kN<br />
m 2
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 80<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
• Erdwiderstandsbeiwert k ′ ph,k :<br />
Sp<strong>und</strong>wandhandbuch: Tafel 4.4 Erdwiderstandsbeiwerte für α = β = 0 ◦<br />
f<br />
d = + 0<br />
10° 1,42 1,32 1,26 1,20<br />
12,5° 1,55 1,41 1,33 1,25<br />
11,5° 1,70 1,50 1,40 1,30<br />
17,5° 1,86 1,61 1,48 1,34<br />
20° 2,04 1,71 1,55 1,39<br />
22,5° 2,24 1,82 1,63 1,43<br />
25° 2,46 1,94 1,71 1,47<br />
27,5° 2,72 2,07 1,79 1,51<br />
30° 3,00 2,20 1,87 1,55<br />
32,5° 3,32 2,35 1,95 1,58<br />
35° 3,69 2,50 2,03 1,61<br />
k ph<br />
d = + 1/3f d = + 1/2f d = + 2/3f<br />
Abbildung 4.8: Erdwiderstandsbeiwerte für positive Wandreibungswinkel<br />
Sand:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 32, 5 ◦<br />
⎫⎪ ⎬<br />
δp C = + 1 3 ϕ ′ k ′ ph,k<br />
= 2, 35<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
⇒ e C pgh,k<br />
= σ v,k · k ′ ph,k<br />
= 152, 05 · 2, 35 = 357, 32 kN<br />
m 2<br />
C hG,k · γ G ≤ E phC,k / γ Ep<br />
C hG,k · γ G ≤ 2 · ∆d 1 · e C pgh,k / γ Ep<br />
⇒ ∆d 1 ≥ C hG,k · γ G · γ Ep<br />
2 · e C pgh,k<br />
=<br />
283, 67 · 1, 3<br />
2 · 357, 32<br />
= 0, 52 m<br />
Nach EAB muss ∆d 1 mindestens 0, 2 · d betragen:<br />
∆d 1 = 0, 2 · 5, 55 = 1, 11 m ⇒ ist maßgebend<br />
d ges = d + ∆d 1 = 6, 66 m<br />
⇒ gewählt d ges = 7, 00 m<br />
E phC,k / γ Ep = 2 · 1, 11 · 357, 32/1, 3 = 610, 19 kN m<br />
C hG,k · γ G ≤ E phC,k / γ Ep ⇒ 283, 67 kN m ≤ 610, 19 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 81<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
6. Bemessung der Sp<strong>und</strong>wand<br />
N d<br />
A + M d<br />
W y<br />
≤ f y,d<br />
mit:<br />
N d = N G,k · γ G + N Q,k · γ Q Bemessungswert der Normalkraftbeanspruchung, an<br />
der Stelle des maximalen Momentes<br />
M d = M G,k · γ G + M Q,k · γ Q Bemessungswert der Momentenbeanspruchung<br />
f y,d = f y,k /γ M Bemessungswert der Streckgrenze des Stahls<br />
<strong>und</strong><br />
f y,k = 240 MN<br />
m 2<br />
Streckgrenze des Stahls<br />
W y =<br />
A =<br />
γ M = 1, 1 Teilsicherheitsbeiwert der Widerstandsgröße für Stahlkonstruktionen<br />
im LF 2, DIN 18800-1<br />
[ ] cm<br />
3<br />
Widerstandsmoment des Sp<strong>und</strong>wandprofils<br />
m<br />
[ ] cm<br />
2<br />
Querschnittsfläche des Sp<strong>und</strong>wandprofils<br />
m<br />
• Bestimmung des Bemessungsmomentes M d<br />
Das maximale Moment wirkt an der Nullstelle des Querkraftverlaufes. Um die Lage der<br />
Nullstelle zu ermitteln, muss die Erdauflagerkraft B h,k in eine dreiecks- oder trapezförmige<br />
Spannungsverteilung, die ab Höhe der Baugrubensohle bis zum theoretischen Fußpunkt<br />
wirkt, umgelagert werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Angriffspunkt der<br />
Erdauflagerkraft B h,k , der aus der klassischen Erdwiderstandsverteilung resultiert, <strong>und</strong> der<br />
Schwerpunkt der Spannugsverteilung zusammenfallen (s. Abbildung 4.9).<br />
– Für eine Dreiecksverteilung gilt:<br />
B hG,k = σ pGh,k · 5, 55<br />
2<br />
= 514, 04 kN m<br />
⇒ σ pGh,k = 185, 24 kN<br />
m 2<br />
mit:<br />
σ pGh,k<br />
Ordinate der Spannugsverteilung in der Höhe des theoretischen Fußpunktes
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 82<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
z<br />
h<br />
5,55 m<br />
185,24 kN/m²<br />
1,85 m<br />
38,01 kN/m²<br />
Abbildung 4.9: Umlagerung von B hG,k in eine Spannugsverteilung<br />
⇒ Steigung der Streckenlast =<br />
185, 24<br />
5, 55<br />
= 33, 38 kN<br />
m 3<br />
∑<br />
Qk = 0, 00 kN m<br />
⇒ (10, 80 + 16, 20 + 20, 00 + 1, 38 + 22, 75 · z + 1, 38 · z 2 + 5, 00<br />
+ 10, 00 · z) − 33, 38 · z · z<br />
2 = 0 kN m<br />
⇒ 15, 31 · z 2 − 32, 75 · z − 53, 38 = 0 kN m (quadratische Gleichung: a · z2 + b · z + c = 0)<br />
⇒ z 1,2 = − b<br />
√<br />
b<br />
2a ± 2 − 4 · a · c<br />
2a<br />
=<br />
√<br />
32, 75 32, 75<br />
2 · 15, 31 ± 2 + 4 · 15, 31 · 53, 38<br />
2 · 15, 31<br />
⇒ z 1 = 3, 22 m (<strong>und</strong> z 2 = −1, 08 m)<br />
M max,k = 71, 53 + 53, 38 · 3, 22 + 16, 38 · 3, 22 2 + 0, 46 · 3, 22 3 − 1 2<br />
= 242, 87 kNm<br />
m<br />
M d = M max,k · γ G = 242, 87 · 1, 2 = 291, 44 kNm<br />
m<br />
33, 38 · 3, 222<br />
3, 22<br />
3<br />
Um die Normalkraftbeanspruchung berechnen zu können, wird zunächst ein Sp<strong>und</strong>wandprofil<br />
gewählt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 83<br />
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Profildaten LARSSEN 604:<br />
Abbildung 4.10: LARSSEN 604<br />
Eigenlast m =<br />
kg<br />
124<br />
je m 2 Wand<br />
Querschnittsfläche A =<br />
cm 2<br />
158<br />
je m Wand<br />
Widerstandsmoment W y,vorh =<br />
cm 3<br />
1620<br />
je m Wand<br />
Bestimmung der Normalkraftbeanspruchung, die im Querschnitt des maximalen Momentes wirkt:<br />
G = m · ( z 1 + 4, 00) · g =<br />
124 kg<br />
m 2 · (z 1 + 4, 00m) · 9, 81 m s 2<br />
1000 N kN<br />
=<br />
124 · 7, 22 · 9, 81<br />
1000<br />
= 8, 78 kN m<br />
E v =<br />
( ) 2<br />
(E 1k + E 2k ) · tan<br />
3 · 40◦ + ( E 3k + E 4k + 22, 75 · 3, 22 + 1, 38 · 3, 22 2)<br />
( ) 2<br />
· tan<br />
3 · 32, 5◦ − ( ( )<br />
26, 07 · 3, 22 2) 1 · tan<br />
3 · 32, 5◦<br />
= 5, 11 kN m<br />
N G,k = G + E v = 5, 11 + 8, 78 = 13, 89 kN m<br />
N d = N G,k · γ G = 13, 89 · 1, 2 = 16, 67 kN m<br />
N d<br />
A + M d<br />
W y<br />
≤ f y,d ⇒ W y,erf =<br />
W y,erf =<br />
240 MN<br />
m 2<br />
291, 44 kNm<br />
m<br />
kN · 1000<br />
MN ·<br />
1, 1<br />
M d<br />
f y,d − N d<br />
A<br />
· 100 cm<br />
m<br />
1 m 2<br />
10000 cm 2<br />
−<br />
16, 67 kN m<br />
158 cm2<br />
m<br />
= 1342, 26<br />
cm 3<br />
je m Wand<br />
Es gilt:<br />
W y,vorh = 1620<br />
cm 3<br />
je m Wand ≥ 1342, 26 cm 3<br />
je m Wand = W y,erf<br />
√
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 84<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Da das Widerstandsmoment des gewählten Sp<strong>und</strong>wandprofils größer ist als das Erforderliche,<br />
ist die Bemessung somit abgeschlossen. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wäre, müsste man<br />
ein neues Sp<strong>und</strong>wandprofil mit einem größeren Widerstandsmoment wählen <strong>und</strong> die Nachweise<br />
erneut führen.<br />
7. Nachweis der Vertikalkräfte<br />
• Nachweis des inneren Gleichgewichtes<br />
Beim Nachweis des inneren Gleichgewichtes, der mit charakteristischen Kräften geführt<br />
wird, wird gezeigt, dass der angesetzte Wert für den passiven Wandreibungswinkel δ p auch<br />
mobilisiert werden kann <strong>und</strong> daher die vertikal nach unten wirkenden Kräfte größer sind<br />
als die nach oben wirkenden.<br />
Sollte dieser Nachweis nicht gelingen, ist die komplette Sp<strong>und</strong>wandberechnung unter Ansatz<br />
eines kleineren δ p -Wertes zu wiederholen.<br />
Zu beachten ist, dass der Wandreibungswinkel der Erdauflagerkraft C am theoretischen<br />
Fußpunkt höchstens unter dem Winkel δp<br />
C = + 1/3ϕ ′ k<br />
angesetzt werden darf.<br />
k<br />
k<br />
9,55 m<br />
,k<br />
,k<br />
B h,k<br />
B v,k<br />
,k<br />
k<br />
,k<br />
Abbildung 4.11: Nachweis des inneren Gleichgewichtes<br />
V k ↓ ≥ B v,k ↑<br />
mit:<br />
V k<br />
B v,k<br />
Summe aller angreifenden, von oben nach unten wirkenden charakteristischen Kräfte<br />
Vertikalanteil des charakteristischen mobilisierten Erdwiderstandes<br />
hier: B k = B G,k
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 85<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
V k ↓ = G k + E av,k + C v,k<br />
– Eigengewicht G k des Profils Larssen L 604<br />
Eigenlast m = 124<br />
kg<br />
je m 2 Wand<br />
Gesamthöhe der Wand H = 11, 00 m<br />
⇒ G k = m · g · H = 124 · 9, 81 · 11, 00 = 13380 N m = 13, 38 kN m<br />
– Vertikaler Erddruck E av,k bis zum theoretischen Fußpunkt<br />
Kies:<br />
( ) 2<br />
E av,k,Kies = (10, 80 + 16, 20) · tan<br />
3 · 40◦<br />
= 13, 56 kN m<br />
Sand:<br />
( ) 2<br />
E av,k,Sand = (20, 00 + 1, 38 + 22, 75 · 5, 55 + 1, 38 · 5, 55 2 ) · tan<br />
3 · 32, 5◦<br />
= 75, 54 kN m<br />
⇒ E av,k,ges = 13, 56 + 75, 54 = 89, 10 kN m<br />
– Vertikalanteil der Blum’schen Ersatzeinwirkung C v,k ↓<br />
δ C p = + 1 3 ϕ′ k<br />
( ) 1<br />
⇒ C v,k = 236, 39 · tan<br />
3 · 32, 5◦<br />
= 45, 24 kN m<br />
V k ↓ = G k + E av,k + C v,k = 13, 38 + 89, 10 + 45, 24 = 147, 72 kN m<br />
(Wichtig: Es gibt keine Vertikalkomponenten des Wasserdruckes.)<br />
( ) 1<br />
B v,k = B h,k · tan δ p = 514, 04 · tan<br />
3 · 32, 5◦ = 98, 37 kN m<br />
Nachweis:<br />
V k ↓ ≥ B v,k ↑ ⇒ 147, 72 kN m ≥ 98, 37 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 86<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
• Nachweis des äußeren Gleichgewichtes<br />
Beim Nachweis des äußeren Gleichgewichtes, der mit Bemessungswerten geführt wird, ist<br />
die Aufnahme der von oben nach unten wirkenden Einwirkungen durch den Baugr<strong>und</strong> sicherzustellen.<br />
Bei diesem Nachweis dürfen nur die tatsächlich wirkenden Kräfte angesetzt werden, d.h. die<br />
zwei Anteile R C <strong>und</strong> ∆E p (AfG Bild 4.102) der Blum’sche Ersatzkraft C müssen getrennt<br />
betrachtet werden.<br />
Zu beachten ist außerdem, dass, wenn im Einspannungsbereich der Lastansatz von BLUM<br />
zugr<strong>und</strong>e gelegt wurde, der Wandreibungswinkel der Erdauflagerkraft am theoretischen<br />
Fußpunkt bis zu einem Winkel von δp<br />
C = −ϕ ′ k<br />
angesetzt werden darf.<br />
d<br />
d<br />
9,55 m<br />
B h,d<br />
,d<br />
,d<br />
B v,d<br />
k<br />
,d<br />
,d<br />
,d<br />
Abbildung 4.12: Nachweis des äußeren Gleichgewichtes<br />
V d ↓ ≤ R d ↑<br />
mit:<br />
V d = V G,k · γ G + V Q,k · γ Q Summe der vertikalen Beanspruchung<br />
R d = R k<br />
γ Ep<br />
– Eigengewicht G d des Profils Larssen L 604<br />
G d = G k · γ G = 13, 38 · 1, 2 = 16, 06 kN m<br />
Summe der vertikal nach oben wirkenden Baugr<strong>und</strong>widerstände<br />
– Vertikaler Erddruck E av,d bis zum theoretischen Fußpunkt<br />
E av,d = E av,k · γ G = 89, 10 · 1, 2 = 106, 92 kN m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 87<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
V d = E av,d + G d = 106, 92 + 16, 06 = 122, 98 kN m<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten, R d zu ermitteln. Die 1. Möglichkeit ist, den vertikal nach<br />
oben wirkenden Widerstand aus der Erdauflagerkraft B v,d , dem Spitzendruck R b,d <strong>und</strong> der<br />
Blum ′ schen Ersatzkraft C v,d zu berechnen. Bei der 2. Lösungsmöglichkeit setzt man statt<br />
der Erdauflagerkraft B v,d die Mantelreibung R s,d auf der Erdwiderstandsseite an.<br />
Es ist darauf zu achten, dass die tatsächlich wirkenden Kräfte angesetzt werden, d.h. die<br />
Blum’sche Ersatzkraft muss nach AfG Bild 4.102 in ihre zwei ungefähr gleich großen Anteile<br />
R C <strong>und</strong> ∆E p aufgespalten werden. Dabei wird der Anteil R C = C h,k / 2, der aus der Sp<strong>und</strong>wandverlängerung<br />
resultiert, bei beiden Lösungsmöglichkeiten berücksichtigt. Der Anteil<br />
∆E p = C h,k / 2 entspricht dem Fehler, der durch den Ansatz eines linearen Erdwiderstandes<br />
bis zum theoretischen Fußpunkt entsteht. Daher muss bei der 1. Lösungsmöglichkeit<br />
∆E p von der Erdauflagerkraft B h,k abgezogen werden (siehe nachfolgende Berechnung).<br />
– 1. Möglichkeit ( AfG, Gl. 4.23 ff)<br />
R d = B ′ v,d + C v,d<br />
2 + R b,d · η<br />
∗ Vertikale Erdauflagerkraft B v,k ↑<br />
B<br />
h,k ′ = B h,k − C h,k<br />
236, 39<br />
= 514, 04 −<br />
2<br />
( )<br />
(<br />
2<br />
)<br />
1 1<br />
B ′<br />
B<br />
v,d ′ h,k · tan 3 · 32, 5◦ 395, 85 · tan<br />
3 · 32, 5◦<br />
=<br />
=<br />
γ Ep 1, 3<br />
= 395, 85 kN m<br />
= 58, 27 kN m<br />
∗ Vertikalanteil der Blum ′ schen Ersatzeinwirkung C v,k ↓<br />
δ C p = −ϕ ′ k<br />
⇒ C v,k = 236, 39 · tan(32, 5 ◦ ) = 150, 60 kN m<br />
C v,d = C v,k<br />
γ Ep<br />
=<br />
150, 60<br />
1, 3<br />
= 115, 84 kN m<br />
∗ Grenztraglast aus Spitzendruck (AfG, Gl. 4.26)<br />
R b,k = A b · q b,k<br />
A b<br />
Abbildung 4.13: Ersatzfläche A b , Larssen 604
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 88<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
A b = h · κ F = h · (0, 015 · α − 0, 35) (AfG, Gl. 4.42)<br />
A b<br />
= 0, 38 · (0, 015 · 66 − 0, 35) = 0, 24 m2<br />
m<br />
q b,k = 600 kN<br />
m 2 + 120 · t n = 600 + 120 · (d ges − 0, 5) = 600 + 120 · (7, 00 − 0, 5)<br />
= 1380, 00 kN<br />
m 2<br />
(AfG Gl. 4.26, Spitzendruck nach Weißenbach)<br />
R b,d = R b,k<br />
γ p<br />
= A b · q b,k<br />
γ p<br />
=<br />
0, 24 · 1380, 00<br />
1, 4<br />
= 236, 57 kN m<br />
η = 0, 8 (Anpassungsfaktor zur Begrenzung der Verformungen nach EAB)<br />
R d = B<br />
v,d ′ + C v,d<br />
2 + R 115, 84<br />
b,d · η = 58, 27 + + 236, 57 · 0, 8 = 305, 45 kN 2<br />
m<br />
Nachweis des äußeren Gleichgewichtes (1. Lösungsmöglichkeit):<br />
V d ↓ ≤ R d ↑ ⇒ 122, 92 kN m ≤ 305, 45 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
– 2. Möglichkeit<br />
R d = C v,d<br />
2 + (R b,d + R s,d ) · η<br />
∗ Grenztraglast aus Spitzendruck<br />
R b,d = 236, 57 kN m<br />
∗ Vertikalanteil der Blum ′ schenC<br />
C v,d<br />
2<br />
=<br />
115, 84<br />
2<br />
= 57, 92 kN m<br />
∗ Grenztraglast aus Mantelreibung<br />
R s,k = A s · q s,k<br />
A s = t n · Ur<br />
L<br />
m 2<br />
je m Wand<br />
Die Mantelfläche wird nur auf der Erdwiderstandseite angesetzt, da nach dem Berechnungsmodell<br />
auf der Wandrückseite der aktive Erddruck mit positivem Wandreibungswinkel<br />
(nach unten gerichtete Vertikalkomponente) wirkt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 89<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
q s,k = 60 kN<br />
m 2<br />
U r<br />
L<br />
=<br />
0, 380<br />
0, 382 + 2 · 2<br />
sin(66 ◦ )<br />
0, 6<br />
R s,d = R s,k<br />
γ P<br />
= A s · q s,k<br />
γ P<br />
=<br />
= 1, 33 m m<br />
6, 50 · 1, 33 · 60<br />
1, 4<br />
(SieheAbb. 4.13)<br />
= 370, 50 kN m<br />
R d = 57, 92 + (236, 57 + 370, 50) · 0, 8 = 543, 58 kN m<br />
Nachweis des äußeren Gleichgewichtes (2. Lösungsmöglichkeit):<br />
V d ↓ ≤ R d ↑ ⇒ 122, 92 kN m ≤ 543, 58 kN m<br />
√<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 90<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
4.2 Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge bei einem geschichteten<br />
<strong>Boden</strong> <strong>und</strong> frei im <strong>Boden</strong> aufgelagerter Wand nach EAB<br />
Aufgabenstellung<br />
± 0, 00<br />
q k = 20 kN/m 2<br />
−1, 50<br />
α = 10 ◦<br />
Sand<br />
000 111<br />
000 111<br />
000 111<br />
000 111<br />
γ S,k = 18 kN/m 3<br />
ϕ ′ S,k = 30◦<br />
c ′ k = 0 kN/m2<br />
−6, 00<br />
δ aS,k = 2 3 ϕ′ S,k<br />
−7, 00<br />
−11, 00<br />
tiefe Gleitfuge<br />
9, 00 m<br />
Ton<br />
γ T,k = 19 kN/m 3<br />
ϕ ′ T,k = 20◦<br />
c ′ k = 10 kN/m2<br />
δ aT,k = 2 3 ϕ′ T,k<br />
Abbildung 4.14: Geometrie der Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> Einwirkungen<br />
Eine Baugrube soll durch eine Sp<strong>und</strong>wandkonstruktion gesichert werden Abbildung (4.14). Für die<br />
Verankerung der im Fußbereich frei aufgelagerten Sp<strong>und</strong>wand ist der Nachweis der tiefen Gleitfuge zu<br />
führen. Aus der statischen Berechnung ist die aufzunehmende Ankerbeanspruchung A k = 50 kN/m<br />
als bekannt anzusehen. Der Verpresskörper wird zunächst 9, 00 m in horizontaler Richtung von der<br />
Sp<strong>und</strong>wand entfernt angenommen. Die Neigung des Ankers soll α = 10 ◦ betragen. Die Überprüfung<br />
des Mindesterddruckes wird hier nicht durchgeführt, da die Vorgehensweise des Nachweises der Standsicherheit<br />
in der tiefen Gleitfuge im Mittelpunkt stehen soll. Die Umlagerung des Erddruckes wird aus<br />
dem gleichen Gr<strong>und</strong> an dieser Stelle nicht vorgerechnet.<br />
Achtung: Richtigerweise muss gemäß EAB (4. Auflage) der Erddruck infolge <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong><br />
Kohäsion in eine realitätsnahe Verteilung umgelagert werden (siehe hierzu AfG Kap. 4.7.2 bzw. Kap.<br />
4.7.6.1). Außerdem muss die Nutzlast aufgeteilt werden. Hierzu muss der Lastanteil ≤ 10kN/m 2 den<br />
ständigen Einwirkungen p k zugerechnet <strong>und</strong> der daraus resultierende Erddruck in eine realitätsnahe<br />
Verteilung umgelagert werden. Der Lastanteil > 10kN/m 2 muss den veränderlichen Einwirkungen<br />
q k zugerechnet <strong>und</strong> der daraus resultierende Erddruck entsprechend der klassischen Erddrucktheorie<br />
als Rechteck über die Schichthöhe angesetzt werden. Siehe hierzu u.a. Übung Verbauwand <strong>und</strong><br />
Rechenübung in Klausur-Vorbereitungsphase.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 91<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Lösung<br />
Der Nachweis der tiefen Gleitfuge gehört zu den Nachweisen im Grenzzustand GZ1B – Versagen eines<br />
Bauwerks oder Bauteils. Es ist nachzuweisen, dass die Ankerlänge ausreichend lang gewählt worden<br />
ist, um ein Abrutschen des <strong>Boden</strong>körpers entlang der eingezeichneten tiefen Gleitfuge zu verhindern.<br />
Hierzu soll die aufnehmbare Ankerkraft nach dem Verfahren von Kranz ermittelt <strong>und</strong> mit der aus der<br />
statischen Berechnung bekannten aufzunehmenden Ankerkraft verglichen werden.<br />
• Freischneiden des <strong>Boden</strong>körpers <strong>und</strong> Antragen der Beanspruchungen.<br />
Die eingezeichnete Gleitfuge verläuft durch die Sand- <strong>und</strong> die Tonschicht. Entlang der Gleitfuge<br />
liegen also unterschiedliche Scherparameter vor. Der gesamte <strong>Boden</strong>körper wird daher durch<br />
einen gedachten vertikalen Schnitt, ausgehend vom Schnittpunkt von Gleitfuge <strong>und</strong> Schichtgrenze,<br />
in zwei Teilkörper mit gleichen Scherparametern entlang des jeweiligen Gleitfugenabschnittes<br />
zerteilt:<br />
± 0, 00<br />
5, 67 m 3, 33 m<br />
−1, 50<br />
−6, 00<br />
−7, 00<br />
−11, 00<br />
2<br />
ϑ = arctan<br />
α = 10 ◦<br />
( ) 7, 94<br />
9, 00<br />
1, 50 m<br />
1, 56 m<br />
000 111<br />
000 111<br />
000 111<br />
000 111<br />
1<br />
2, 94 m<br />
5, 00 m<br />
= 41, 41 ◦<br />
9, 00 m<br />
Abbildung 4.15: Freischneiden des <strong>Boden</strong>körpers<br />
• Betrachtung der beiden Teilkörper <strong>und</strong> Berechnung der Beanspruchungen:<br />
1. Teilkörper 2:<br />
– Charakteristisches <strong>Boden</strong>eigengewicht G 2,k des Teilkörpers 2<br />
G 2,k = (5, 67 · 6, 00) · 18 + 1 (5, 67 · 5, 00) · 19<br />
2<br />
= 612, 4 + 269, 3<br />
G 2,k = 881, 7 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 92<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
– Charakteristische Beanspruchung P 2,k infolge der äußeren Einwirkung p G,k<br />
P 2,k = p G,k · 5, 67<br />
= 20 · 5, 67<br />
P 2,k = 113, 4 kN/m<br />
R A,k<br />
P 2,k<br />
α<br />
2<br />
δ aS,k<br />
E 12,k<br />
R A,k<br />
6, 00 m<br />
E aS,k<br />
ϕ ′ T,k<br />
T 2,k<br />
Q 2,k<br />
δ aT,k<br />
G 2,k<br />
N 2,k<br />
5, 00 m<br />
E aT,k<br />
C 2,k<br />
ϑ<br />
5, 67 m<br />
Abbildung 4.16: Freischneiden des Teilkörpers 2<br />
– Aktiver charakteristischer Erddruck E aS,k als Reaktionskraft von Sp<strong>und</strong>wand auf <strong>Boden</strong><br />
im Bereich der Sandschicht:<br />
ϕ ′ S, k<br />
= 30 ◦<br />
δ aS, k<br />
= 2 3 ϕ ′ S, k<br />
⎫<br />
⎪⎬<br />
⎪⎭<br />
K ahS = 0, 279<br />
Resultierender charakteristischer horizontaler Erddruck zwischen <strong>Boden</strong> <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand<br />
in der Sandschicht:<br />
E ahS,k = 1 2 γ · h S, k<br />
S 2 · K ahS + p G,k · K ahS · h S<br />
= 1 2 18 · 6, 002 · 0, 279 + 20 · 0, 279 · 6, 00<br />
= 90, 40 + 33, 48<br />
E ahS,k = 123, 9 kN/m<br />
→ Aktiver charakteristischer Erddruck E aS,k als Reaktionskraft von Sp<strong>und</strong>wand auf
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 93<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
<strong>Boden</strong> im Bereich der Sandschicht:<br />
E aS,k = E ahS,k<br />
cos δ aS, k<br />
=<br />
123, 9 kN/m<br />
cos 20 ◦<br />
E aS,k = 131, 9 kN/m<br />
– Aktiver charakteristischer Erddruck E aT,k als Reaktionskraft von Sp<strong>und</strong>wand auf <strong>Boden</strong><br />
im Bereich der Tonschicht:<br />
ϕ ′ T, k<br />
= 20 ◦<br />
⎫⎪<br />
δ aT, k<br />
= 2 ⎬<br />
3 ϕ K ′ ahT = 0, 426<br />
T, k<br />
K achT = 1, 18<br />
c ′ k<br />
= 10 kN/m 2 ⎪ ⎭<br />
Resultierender charakteristischer horizontaler Erddruck zwischen <strong>Boden</strong> <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand<br />
in der Tonschicht:<br />
e ah,k (z = −6, 00 m) = γ S, k · h S · K ahT + p G,k · K ahT − c ′ k · K achT<br />
= 18 · 6, 00 · 0, 426 + 20 · 0, 426 − 10 · 1, 18<br />
= 46, 01 + 8, 52 − 11, 80 = 42, 73 kN/m 2<br />
e ah,k (z = −11, 00 m) = (γ S, k · h S + γ T, k · h T ) · K ahT + p G,k · K ahT − c ′ k · K achT<br />
= (18 · 6, 00 + 19 · 5, 00) · 0, 426 + 20 · 0, 426 − 10 · 1, 18<br />
= 86, 48 + 8, 52 − 11, 80 = 83, 20 kN/m 2<br />
E ahT,k = 1 2 · h T (e ah,k (z = −6, 00 m) + e ah,k (z = −11, 00 m)<br />
E ahT,k = 1 · 5, 00 (42, 73 + 83, 20) = 314, 83 kN/m<br />
2<br />
→ Aktiver charakteristischer Erddruck E aT,k als Reaktionskraft von Sp<strong>und</strong>wand auf<br />
<strong>Boden</strong> im Bereich der Tonschicht:<br />
E aT,k = E ahT,k<br />
cos δ aT, k<br />
=<br />
314, 83 kN/m<br />
cos 13, 33 ◦<br />
E aT,k = 323, 55 kN/m<br />
– Charakteristische Kohäsionskraft C 2,k in der Gleitfuge innerhalb der Tonschicht:<br />
C 2,k = c ′ k · l<br />
=<br />
5, 00<br />
10 ·<br />
sin ϑ<br />
C 2,k = 75, 6 kN/m<br />
– Aktiver charakteristischer Erddruck E 12,k aus Teilkörper 1
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– Charakteristische Gleitflächenreaktionskraft Q 2,k<br />
Die beiden Kräfte E 12,k <strong>und</strong> Q 2,k sind noch unbekannt <strong>und</strong> werden im Krafteck ermittelt:<br />
Vorgehensweise:<br />
∗ Eintragen der bekannten Kräfte mit einem gewählten Maßstab<br />
∗ Zeichnen der Wirkungslinien von E 12,k <strong>und</strong> Q 2,k , so dass sich diese schneiden<br />
∗ Abmessen der Längen von E 12,k <strong>und</strong> Q 2,k<br />
∗ Längen mit gewähltem Maßstab in Kräfte umrechnen<br />
E 12,k<br />
G 2,k<br />
P 2,k<br />
E aS,k<br />
E aT,k<br />
Q 2,k<br />
C 2,k<br />
Abbildung 4.17: Krafteck für Teilkörper 2<br />
– Abmessen der Längen von E 12,k <strong>und</strong> Q 2,k , mit Maßstab in Kräfte umrechnen<br />
E 12,k = 148 kN/m<br />
Q 2,k = 895 kN/m
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2. Teilkörper 1:<br />
P G1,k<br />
R A,k<br />
E 21,k 1<br />
T 1,k<br />
ϑ<br />
G 1,k<br />
E 1,k<br />
ϕ ′ S, k<br />
N 1,k<br />
Q 1,k<br />
3, 06 m<br />
2, 94 m<br />
3, 33 m<br />
Abbildung 4.18: Freischneiden des Teilkörpers 1<br />
Auf den Teilkörper 1 wirken die im Folgenden berechneten Kräfte ein.<br />
– Charakteristisches <strong>Boden</strong>eigengewicht G 1,k des Teilkörpers 1<br />
G 1,k =<br />
(3, 33 · 3, 06 + 1 )<br />
2 (3, 33 · 2, 94) · 18<br />
= 15, 08 · 18<br />
G 1,k = 271, 5 kN/m<br />
– Charakteristische Beanspruchung P 1,k infolge der äußeren Einwirkung p G,k :<br />
Die äußere Einwirkung p G,k wird angesetzt, da es sich um eine ständige Einwirkung<br />
handelt.<br />
P 1,k = p G,k · 3, 33<br />
= 20 · 3, 33<br />
P 1,k = 66, 6 kN/m<br />
– Aktiver charakteristischer Erddruck E 1,k aus neben der Gleitfuge anstehendem <strong>Boden</strong>:<br />
E 1,k wird als parallel zur GOK wirkend angenommen, d.h. δ aS, k<br />
= 0 ◦ .<br />
ϕ ′ S, k = 30◦ → K ah,S = 0, 33<br />
E 1,k = 1 2 γ · h S, k<br />
1 2 · K ah,S + p G,k · K ah,S · h 1<br />
= 1 2 18 · 3, 062 · 0, 33 + 20 · 0, 33 · 3, 06<br />
= 27, 8 + 20, 2<br />
E 1,k = 48, 0 kN/m<br />
– Aktiver charakteristischer Erddruck E 21,k aus Teilkörper 2:<br />
E 21,k = E 12,k = 148 kN/m
G 1,k<br />
E 21,k<br />
Q 1,k<br />
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– Charakteristische Gleitflächenreaktionskraft Q 1,k<br />
Die Gleitflächenreaktionskraft Q 1,k ist die resultierende Kraft aus der normal zur Gleitfuge<br />
gerichteten Beanspruchung N 1,k <strong>und</strong> der daraus ermittelten tangentialen Reibungsbeanspruchung<br />
T 1,k = tan ϕ ′<br />
k · N 1,k.<br />
Die beiden Beanspruchungen R A,k <strong>und</strong> Q 1,k sind noch unbekannt <strong>und</strong> werden mittels<br />
Zeichnen des Kraftecks für den Teilkörper 1 ermittelt:<br />
E 1,k<br />
R A,k<br />
P 1,k<br />
Abbildung 4.19: Krafteck für Teilkörper 1<br />
R A,k = 34 kN/m<br />
Q 1,k = 339 kN/m<br />
• Nachweis:<br />
A d ≤ R A,d<br />
A k · γ G ≤ R A,k /γ Ep<br />
50 · 1, 20 ≤ 34/1, 30<br />
60 kN/m ≤ 26, 2 kN/m<br />
⇒ Nachweis gelingt nicht<br />
mit:<br />
γ G = 1, 20 GZ1B LF2 (AfG S. 0.16 Tab. 2)<br />
γ Ep = 1, 30 GZ1B LF2 (AfG S. 0.17 Tab. 3)
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4.3 Einfach verankerte frei aufliegende Sp<strong>und</strong>wand - Nachweis in der tiefen Gleitfuge<br />
nach Kranz<br />
Aufgabenstellung<br />
q k<br />
m²<br />
D = ?<br />
Abbildung 4.20: Geometrie <strong>und</strong> Einwirkungen der Sp<strong>und</strong>wandkonstruktion<br />
Für den oben dargestellten Baugrubenverbau, der als einfach verankerte, frei aufliegende Sp<strong>und</strong>wand<br />
ausgeführt wird, soll die Einbindetiefe bestimmt, sowie der Nachweis der tiefen Gleitfuge geführt<br />
werden.<br />
• Folgende Aufgabenpunkte sind zu bearbeiten:<br />
– Bestimmung der Einwirkungsfigur auf die Sp<strong>und</strong>wand.<br />
Achtung: Zur Vereinfachung, insbesondere im Hinblick auf den Nachweis in der tiefen<br />
Gleitfuge, wird der Erddruck aus Nutzlasten in dieser Aufgabe nicht in einen ständigen<br />
<strong>und</strong> einen veränderlichen Lastanteil aufgeteilt. Richtigerweise muss die Nutzlast aber gemäß<br />
EAB (4. Auflage) aufgeteilt werden. Hierzu muss der Lastanteil ≤ 10kN/m 2 den ständigen<br />
Einwirkungen p k zugerechnet <strong>und</strong> der daraus resultierende Erddruck in eine realitätsnahe<br />
Verteilung umgelagert werden. Der Lastanteil > 10kN/m 2 muss den veränderlichen Einwirkungen<br />
q k zugerechnet <strong>und</strong> der daraus resultierende Erddruck entsprechend der klassischen<br />
Erddrucktheorie als Rechteck über die Schichthöhe angesetzt werden. Siehe hierzu u.a.<br />
Übung Verbauwand <strong>und</strong> Rechenübung in Klausur-Vorbereitungsphase.<br />
– Bestimmung der erforderlichen Einbindetiefe<br />
– Bestimmung der Ankerkraft<br />
– Nachweis in der tiefen Gleitfuge nach Kranz
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Lösung<br />
1. Vorgehensweise zur Bestimmung der Einbindetiefe<br />
+- 0,00 -1,20<br />
Ah<br />
Belastung Querkraftverlauf Momentenverlauf<br />
- 6,00<br />
D = ?<br />
B h<br />
Abbildung 4.21: Statisches System<br />
Bei gestützten Baugrubenwänden konzentriert sich der Erddruck, abweichend von der klassischen<br />
Erddrucktheorie, auf die Stützung der Wand. Die Bereiche zwischen den Stützpunkten<br />
werden entlastet (Erddruckumlagerung). Der klassische Erddruck oberhalb der Baugrubensohle<br />
wird daher in eine wirklichkeitsnahe Lastfigur umgewandelt. Dazu sind folgende Punkte zu bearbeiten:<br />
• Ermittlung der charakteristischen Einwirkungsfigur, wobei die aktive <strong>und</strong> passive Erddruckverteilung<br />
getrennt berechnet wird.<br />
• Erddruckumlagerung oberhalb der Baugrubensohle in eine wirklichkeitsnahe Einwirkungsfigur.<br />
• Bestimmung der Erdauflagerkraft B h,k als Funktion der Einbindetiefe D anhand des Momentengleichgewichtes<br />
ΣM A = 0 um den Angriffspunkt der Ankerkraft.<br />
• Ermittlung der erforderlichen Einbindetiefe anhand der Zusatzbedingung, dass die Erdauflagerkraft<br />
B h,d vom Erdwiderstand E ph,d aufgenommen werden muss.
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2. Einwirkungsfigur auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
Die Erddruckkomponenten resultieren aus dem Eigengewicht <strong>und</strong> der veränderlichen Streckenlast<br />
<strong>und</strong> müssen daher getrennt voneinander berechnet werden.<br />
• Erddruckbeiwerte:<br />
Sand:<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 32, 5 ◦<br />
δ a<br />
=<br />
⎫⎪ 2<br />
3 ϕ ′<br />
k ⎬ K ah = 0, 25<br />
δ p<br />
= − 2 3 ϕ K ′ ph = 7, 15<br />
k<br />
⎪<br />
α = β = 0 ◦ ⎭<br />
• Aktive Erddruckverteilung aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e agh,k (z = ±0, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e agh,k (z = −6, 00m) = 19 · 6, 00 · 0, 25 = 28, 50 kN<br />
m 2<br />
e agh,k (z = −6, 00m − D) = 28, 50 + 19 · D · 0, 25 = 28, 50 kN kN<br />
+ 4, 75<br />
m2 m 3 · D m<br />
• Aktive Erddruckverteilung aus der veränderlichen Auflast p Q,k<br />
e aph,k (z = ±0, 00m) = 20 · 0, 25 = 5, 00 kN<br />
m 2<br />
e aph,k (z = −6, 00m) = 5, 00 kN<br />
m 2<br />
e aph,k (z = −6, 00m − D) = 5, 00 kN<br />
m 2<br />
• Passive Erddruckverteilung aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e pgh,k (z = −6, 00m) = 0, 00 kN<br />
m 2<br />
e pgh,k (z = −6, 00m − D) = 19 · D · 7, 15 = 135, 85 kN<br />
m 3 · D m
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• Graphische Darstellung der Erddruckverteilungen<br />
D = ?<br />
135,85 kN/m³ D m<br />
28,50 kN/m² + 4,75 kN/m³ D m<br />
Abbildung 4.22: Graphische Darstellung der Erddruckverteilungen<br />
• Bestimmung der Resultierenden E i,k auf der aktiven Seite<br />
– aus <strong>Boden</strong>eigengewicht oberhalb der Baugrubensohle:<br />
E agh,1,k = 28, 50 ·<br />
6, 00<br />
2<br />
= 85, 50 kN m<br />
– aus <strong>Boden</strong>eigengewicht unterhalb der Baugrubensohle:<br />
E agh,2,k = 28, 50 kN<br />
m 2 · D m<br />
E agh,3,k = (4, 75 · D) · D<br />
2<br />
= 2, 38 kN<br />
m 3 · D2 m 2<br />
– aus der Verkehrslast:<br />
E aph,k = 5, 00 · (6, 00 + D) = 30, 00 kN m<br />
+ 5, 00<br />
kN<br />
m 2 · D m<br />
• Bestimmung der Resultierenden E ph,k auf der passiven Seite<br />
– aus <strong>Boden</strong>eigengewicht:<br />
E ph,k = (135, 85 · D) · D<br />
2<br />
= 67, 93 kN<br />
m 3 · D2 m 2
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• Erddruckumlagerung (wirklichkeitsnahe Lastfigur in Abhängigkeit der Ankerlage)<br />
Der Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht wird oberhalb der Baugrubensohle umgelagert. Unterhalb<br />
der Baugrubensohle wird die klassische Erddruckverteilung auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
angesetzt.<br />
Achtung: Zur Umlagerung des Erddrucks infolge Nutzlast siehe Aufgabenstelllung.<br />
Anordnung des Ankers:<br />
h k<br />
H<br />
=<br />
1, 20<br />
6, 00<br />
= 0, 2 ⇒ AfG,Bild 4.100a Fall b<br />
Abbildung 4.23: Wirklichkeitsnahe Lastfigur für einmal gestützte Sp<strong>und</strong>wände; AfG, Bild 4.100a<br />
Verhältniswerte<br />
e ho,k<br />
e hu,k<br />
: Fall b)<br />
e ho,k<br />
e hu,k<br />
= 1, 20 Fall c)<br />
e ho,k<br />
e hu,k<br />
= 1, 50<br />
⇒ 0, 1 · H < h k ≤ 0, 2 · H<br />
e ho,k : e hu,k = 1, 2 : 1<br />
E agh,1,k = H 2 · e ho,k + H 2 · e hu,k = H 2 · 1, 2 · e hu,k + H 2 · 1, 00 · e hu,k<br />
E agh,1,k = H 2 · (1, 2 + 1) · e hu,k = 85, 50 kN m<br />
⇒ e hu,k = 2 H · E agh,1,k ·<br />
⇒ e hu,k =<br />
2 · 85, 50<br />
2, 2 · 6, 00<br />
1<br />
e ho,k<br />
e hu,k<br />
+ 1<br />
= 12, 95 kN<br />
m 2<br />
e ho,k = 1, 2 · 12, 95 = 15, 55 kN<br />
m 2
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D = ?<br />
135,85 kN/m³ D m<br />
28,50 kN/m² + 4,75 kN/m³ D m<br />
Abbildung 4.24: Umgelagerte Erddruckverteilung<br />
E agh,1,k,o = 15, 55 · 3, 00 = 46, 65 kN m<br />
E agh,1,k,u = 12, 95 · 3, 00 = 38, 85 kN m<br />
3. Bestimmung der Einbindetiefe<br />
Im ersten Schritt wird die Erdauflagerkraft B h,k als Funktion der Einbindetiefe über das Momentengleichgewichtes<br />
ΣM A = 0 um den Angriffspunkt der Ankerkraft bestimmt werden. Der<br />
Angriffspunkt des idealisierten Fußauflagers B h,k für nichtbindige Böden liegt dabei in einer Tiefe<br />
von 0,6 · D unterhalb der Baugrubensohle (AfG, Kapitel 4.7.6.2).<br />
• ΣM A G<br />
= 0 infolge Eigengewicht:<br />
ΣMG A = E agh,1,k,o · (1, 50 − 1, 20) + E agh,1,k,u · (4, 50 − 1, 20) + E agh,2,k·<br />
(<br />
4, 80 + D )<br />
+ E agh,3,k ·<br />
(4, 80 + 2 )<br />
2<br />
3 · D − B Gh,k · (4, 80 + 0, 6 · D) = 0, 00 kNm<br />
m<br />
↔ 46, 65 · (1, 50 − 1, 20) + 38, 85 · (4, 50 − 1, 20) + 28, 50 · D·<br />
(<br />
4, 80 + D )<br />
4, 75<br />
+ · D 2 ·<br />
(4, 80 + 2 )<br />
2 2<br />
3 · D − B Gh,k · (4, 8 + 0, 6 · D) = 0, 00 kNm<br />
m<br />
Umformen nach B Gh,k :<br />
→ B Gh,k = 14, 00 + 128, 21 + 136, 80 · D + 14, 25 · D2 + 11, 40 · D 2 + 1, 58 · D 3<br />
4, 8 + 0, 6 · D<br />
↔ = 142, 21 + 136, 80 · D + 25, 65 · D2 + 1, 58 · D 3<br />
4, 8 + 0, 6 · D
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• ΣMQ A = 0 infolge der veränderlichen Einwirkung:<br />
( 6, 00 + D<br />
ΣMQ A = E aph,k ·<br />
2<br />
(30 + 5 · D) ·<br />
)<br />
− 1, 20 − B Qh,k · (4, 80 + 0, 6 · D) = 0, 00 kNm<br />
m<br />
(3 + D 2 − 1, 2 )<br />
− B Qh,k · (4, 80 + 0, 6 · D) = 0, 00 kNm<br />
m<br />
→ B Qh,k =<br />
54 + 24 · D + 2, 50 · D2<br />
4, 80 + 0, 6 · D<br />
Für drei Unbekannte (B Qh,k , B Gh,k <strong>und</strong> D) stehen nur zwei Gleichungen zur Verfügung<br />
=⇒ benötige Zusatzbedingung: Versagen des Erdauflagers<br />
B h,d ≤ E ph,d<br />
B Gh,k · γ G + B Qh,k · γ Q ≤ E ph,k<br />
γ Ep<br />
mit:<br />
γ G = 1, 2 Teilsicherheitsbeiwert für ständige Einwirkungen (Lastfall 2)<br />
γ Q = 1, 3 Teilsicherheitsbeiwert für ungünstige veränderliche Einwirkungen (Lastfall 2)<br />
γ Ep = 1, 3 Teilsicherheitsbeiwert für den Erd- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bruchwiderstand (Lastfall 2)<br />
B Gh,d +B Qh,d = (142, 21 + 136, 80 · D + 25, 65 · D2 + 1, 58 · D 3 ) · 1, 2 + (54 + 24 · D + 2, 5 · D 2 ) · 1, 3<br />
4, 80 + 0, 6 · D<br />
≤ E ph,d =<br />
67, 93 · D2<br />
1, 3<br />
↔ (142, 21 + 136, 80 · D + 25, 65 · D 2 + 1, 58 · D 3 ) · 1, 2 + (54 + 24 · D + 2, 5 · D 2 ) · 1, 3<br />
67, 93 · D2<br />
≤<br />
· (4, 80 + 0, 6 · D)<br />
1, 3<br />
↔ 170, 65 + 164, 16 · D + 30, 78 · D 2 + 1, 90 · D 3 + 70, 20 + 31, 20 · D + 3, 25 · D 2<br />
≤ 250, 82 · D 2 + 31, 35 · D 3<br />
⇒ 29, 45 · D 3 + 216, 79 · D 2 − 195, 36 · D − 240, 85 ≥ 0, 00 kN m<br />
Lösung der kubischen Ungleichung für den Grenzfall B h,d = E ph,d mit Hilfe eines Mathematikprogramms:<br />
D = 1,41 m, (D 2 = -0,72 m <strong>und</strong> D 3 = -8,06 m)<br />
⇒ gewählt: D = 1, 50 m<br />
⇒ gesamte Wandhöhe: H = 6, 00 + 1, 50 = 7, 50 m
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• Zusammenstellung der Resultierenden:<br />
E agh,k,1,o = 46, 65 kN m<br />
E agh,k,1,u = 38, 85 kN m<br />
E agh,k,2 = 28, 50 · 1, 50 = 42, 75 kN m<br />
E agh,k,3 = 4, 75 ·<br />
1, 502<br />
2<br />
= 5, 34 kN m<br />
E aph,k = 30, 00 + 5, 00 · 1, 50 = 37, 50 kN m<br />
B Gh,k = 142, 21 + 136, 80 · 1, 50 + 25, 65 · 1, 502 + 1, 58 · 1, 50 3<br />
4, 80 + 0, 6 · 1, 50<br />
B Qh,k =<br />
54 + 24 · 1, 50 + 2, 50 · 1, 502<br />
4, 80 + 0, 6 · 1, 50<br />
= 16, 78 kN m<br />
= 72, 01 kN m<br />
4. Bestimmung der Ankerkraft<br />
Es wird über das Kräftegleichgewicht ΣH = 0 der Ankerkraftanteil für ständige <strong>und</strong> veränderliche<br />
Einwirkungen getrennt voneinander ermittelt.<br />
• Infolge <strong>Boden</strong>eigengewicht:<br />
A Gh,k = E agh,k,1,o + E agh,k,1,u + E agh,k,2 + E agh,k,3 − B Gh,k<br />
A Gh,k = 46, 65 + 38, 85 + 42, 75 + 5, 34 − 72, 01 = 61, 58 kN m<br />
A G,k = A Gh,k 61, 58<br />
cos 15◦ =<br />
cos 15 ◦ = 63, 75 kN m<br />
• Infolge der veränderlichen Auflast:<br />
A Qh,k = E aph,k − B Qh,k<br />
A Qh,k = 37, 50 − 16, 78 = 19, 72 kN m<br />
A Q,k = A Qh,k 19, 72<br />
cos 15◦ =<br />
cos 15 ◦ = 20, 42 kN m<br />
Abbildung 4.25: Richtung der Ankerkraft
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 105<br />
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5. Nachweis in der tiefen Gleitfuge<br />
Der Nachweis der tiefen Gleitfuge dient zur Dimensionierung der Ankerlänge. Es wird zunächst<br />
eine Ankerlänge vorgeschätzt. Mit dieser Ankerlänge wird der Nachweis geführt. Bei nicht ausreichender<br />
Sicherheit ist die Ankerlänge zu vergrößern. Ist die ermittelte Sicherheit deutlich größer<br />
als erforderlich, kann die Ankerlänge reduziert werden. Der Nachweis ist in beiden Fällen erneut<br />
zu führen. Die Ankerlänge wird hier so gewählt, dass der Schwerpunkt des Verpresskörpers in<br />
einem Abstand von 9 m hinter der Wand liegt.<br />
Der Nachweis ist einmal nur mit ständigen Einwirkungen <strong>und</strong> dann mit ständigen <strong>und</strong> veränderlichen<br />
Einwirkungen zu führen. Beide Nachweise müssen erfüllt werden.<br />
q k<br />
D<br />
Abbildung 4.26: Bruchkörper<br />
Beim Nachweis der tiefen Gleitfuge nach Kranz wird ein Schnitt auf der Wandseite geführt.<br />
Daraus resultieren folgende Kräfte:<br />
q k<br />
,<br />
E1<br />
,<br />
f´k<br />
D<br />
j<br />
Abbildung 4.27: Einwirkungen beim NW nach Kranz
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Der Nachweis lautet:<br />
A d ≤ R A,d<br />
mit:<br />
A d = A G,k · γ G + A Q,k · γ Q Bemessungsbeanspruchung<br />
R A,d = R A,k<br />
γ Ep<br />
( )<br />
7, 50 − 3, 61<br />
ϑ = arctan<br />
9, 00<br />
max. Bemessungswiderstand des Gleitkörpers<br />
gegen Abrutschen auf der tiefen Gleitfuge<br />
= 23, 38 ◦<br />
• NW nur mit ständigen Einwirkungen:<br />
Gewicht des Gleitkörpers:<br />
G k = 19 ·<br />
[<br />
3, 61 · 9, 00 + (7, 50 − 3, 61) ·<br />
] 9, 00<br />
2<br />
= 949, 91 kN m<br />
Die aktive Erddruckkraft E 1,k wird parallel zu Geländeoberfläche angesetzt.<br />
Die veränderliche Auflast p Q,k wird bei der Berechnung von E 1,k sowohl beim Nachweis nur<br />
mit ständigen Einwirkungen, als auch beim Nachweis mit ständigen <strong>und</strong> veränderlichen<br />
Einwirkungen berücksichtigt, da sie in beiden Fällen treibend, d.h. ungünstig wirkt.<br />
Erddruckbeiwert für Sand zur Ermittlung von E 1,k :<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 32, 5 ◦<br />
⎫⎪ ⎬<br />
δ a<br />
= 0 ◦ K 1,ah = 0, 3<br />
α = β = 0 ◦ ⎪ ⎭<br />
E 1,k = 1 2 · γ · h2 1 · K 1,ah + p Q,k · K 1,ah · h 1 = 1 2 · 19 · 3, 612 · 0, 3 + 20 · 0, 3 · 3, 61<br />
E 1,k = 58, 80 kN m<br />
E a,k,ges = E agh,k,1,o + E agh,k,1,u + E agh,k,2 + E agh,k,3<br />
cos(δ a )<br />
=<br />
46, 65 + 38, 85 + 42, 75 + 5, 34<br />
( ) 2<br />
cos<br />
3 · 32, 5◦<br />
E a,k,ges = 143, 74 kN m<br />
Abbildung 4.28: E a,k
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 107<br />
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Zur Ermittlung des max. charakteristischen Widerstandes des Gleitkörpers R A,k wird ein<br />
Krafteck gezeichnet. Bekannt sind die Größen <strong>und</strong> Richtungen der Kräfte E 1,k , G k <strong>und</strong><br />
E a,k,ges , welche nacheinander aufgetragen werden. Außerdem ist die Richtung der Ankerlage<br />
<strong>und</strong> damit die Wirkungslinie des max. charakteristischen Widerstandes R A,k vorgegeben.<br />
Da auch die Wirkungslinie W L Qk der <strong>Boden</strong>reaktionskraft Q k bekannt ist, kann<br />
das Krafteck gezeichnet <strong>und</strong> somit der max. charakteristische Widerstand R A,k abgelesen<br />
werden.<br />
Ankerneigung = 15°<br />
Neigung der Gleitflächenreaktionskraft Q k = ϕ´k - υ = 9,12° gegenüber der Vertikalen<br />
Neigung des aktiven Erddrucks δa = 2/3ϕ´k = 21,67° gegenüber der Horizontalen<br />
Abbildung 4.29: Krafteck für ständige Einwirkungen<br />
aus statischer Berechnung: A d = A G,k · γ G = 63, 75 · 1, 2 = 76, 50 kN m<br />
abgelesen aus Krafteck:<br />
R A,k = 218, 45 kN m<br />
→ R A,d =<br />
218, 45<br />
1, 3<br />
= 168, 04 kN m<br />
A d ≤ R A,d<br />
⇒ 76, 50 kN m ≤ 168, 04 kN m<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 108<br />
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• NW mit ständigen <strong>und</strong> veränderlichen Einwirkungen:<br />
[<br />
G k = 20 · 9, 00 + 19 · 3, 61 · 9, 00 + (7, 50 − 3, 61) ·<br />
] 9, 00<br />
2<br />
= 1129, 91 kN m<br />
E 1,k = 58, 80 kN m<br />
E a,k,ges = E agh,k,1,o + E agh,k,1,u + E agh,k,2 + E agh,k,3 + E aph,k<br />
cos(δ a )<br />
E a,k,ges =<br />
46, 65 + 38, 85 + 42, 75 + 5, 34 + 37, 50<br />
( ) = 184, 10 kN 2<br />
cos<br />
3 · 32, m<br />
5◦<br />
Abbildung 4.30: Krafteck für ständige <strong>und</strong> veränderliche Einwirkungen
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 109<br />
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aus statischer Berechnung:<br />
A d = A G,k · γ G + A Q,k · γ Q = 63, 75 · 1, 2 + 20, 42 · 1, 3<br />
= 103, 04 kN m<br />
abgelesen aus Krafteck:<br />
R A,k = 280, 66 kN m<br />
→ R A,d =<br />
280, 66<br />
1, 3<br />
= 215, 89 kN m<br />
Nachweis:<br />
A d ≤ R A,d<br />
⇒ 103, 04 kN m ≤ 215, 89 kN m<br />
Nachweis ist erfüllt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 110<br />
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4.4 Trägerbohlwand mit freier Auflagerung im Fußbereich nach EAB<br />
Aufgabenstellung<br />
Der dargestellte, im <strong>Boden</strong> frei aufgelagerte <strong>und</strong> einfach ausgesteifte Baugrubenverbau wird als Trägerbohlwand<br />
ausgeführt. Folgende Punkte sind im Rahmen einer Berechnung nach der EAB zu bearbeiten:<br />
1. Ermittlung der maßgebenden Erddruckbelastung auf die Verbauwand<br />
2. Ermittlung der benötigten Einbindetiefe<br />
3. Nachweis der Horizontalkräfte<br />
4. Nachweis der Vertikalkräfte<br />
2,00<br />
p G,k = 15 kN/m 2<br />
+ - 0,00<br />
Steife<br />
<strong>Boden</strong> 1:<br />
γ1,k = 18 kN/m 3 <br />
c' k = 10 kN/m 2<br />
ϕ' k = 22,5˚<br />
δ a = 2/3 ϕ' k <br />
<br />
-1,40<br />
-5,00<br />
D = ?<br />
<strong>Boden</strong> 2:<br />
γ2,k = 19 kN/m 3 <br />
ϕ' k = 35˚<br />
δ a = 2/3 ϕ' k <br />
q b,k = 600 + 120 . D n kN/m 2 <br />
q s,k = 60 kN/m 2<br />
<br />
-7,00<br />
Abbildung 4.31: Geplanter Baugrubenverbau<br />
HEB(IPB) 300<br />
0,14<br />
b t = 0,30 m<br />
Holzbohlen<br />
a t = 2,00 m<br />
Abbildung 4.32: Querschnitt der Trägerbohlwand
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 111<br />
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Lösung<br />
1. Ermittlung der Erddruckverteilung bis zur Baugrubensohle<br />
• Erddruckbeiwerte:<br />
– <strong>Boden</strong> 1: Ton<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 22, 5 ◦<br />
δ a = 2 3 ϕ ′<br />
k<br />
α = β = 0 ◦<br />
⇒ K ah1 = 0, 38<br />
K ach1 = 2 · cos ϕ ′<br />
k · cos β · (1 − tan α · tan β) · cos (α − δ a)<br />
1 + sin (ϕ ′<br />
k + δ a − α − β)<br />
= 2 · cos (22, 5◦ ) · cos ( − 2 3 · 22, 5◦)<br />
1 + sin ( 22, 5 ◦ + 2 3 · 22, 5◦)<br />
⇒ K ach1 = 1, 11<br />
– <strong>Boden</strong> 2: Sand<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 35 ◦<br />
δ a = 2 3 ϕ ′<br />
k<br />
α = β = 0 ◦<br />
⇒ K ah2 = 0, 22<br />
• Charakteristischer aktiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e agh,k (z = ± 0, 00m) = 0, 00 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = −5, 00m) = γ 1, k · h 1 · K ah1<br />
18 · 5, 00 · 0, 38 = 34, 20 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = −5, 00m) = γ 1, k · h 1 · K ah2<br />
e agh,k (z = −7, 00m) =<br />
18 · 5, 00 · 0, 22 = 19, 80 kN/m 2<br />
)<br />
(γ 1, k · h 1 + γ 2, k · h 2 · K ah2<br />
(18 · 5, 00 + 19 · 2, 00) · 0, 22 = 28, 16 kN/m 2
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 112<br />
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• Charakteristischer aktiver Erddruck aus Kohäsion<br />
e ach1,k = c ′ k · K ach1<br />
10 · 1, 11 = 11, 1 kN/m 2<br />
e ach2,k = c ′ k · K ach2<br />
= 0, 0 kN/m 2<br />
• Charakteristischer aktiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> Kohäsion<br />
e a,g+c,h,k (z = ± 0, 00m) = 0, 00 − 11, 10 = −11, 10 kN/m 2<br />
e a,g+c,h,k,o (z = −5, 00m) = 34, 20 − 11, 10 = 23, 10 kN/m 2<br />
e a,g+c,h,k,u (z = −5, 00m) = 19, 80 − 0, 00 = 19, 80 kN/m 2<br />
e a,g+c,h,k (z = −7, 00m) = 28, 16 − 0, 00 = 28, 16 kN/m 2<br />
Darstellung:<br />
±0, 00<br />
−11, 1<br />
e a,g+c,h,k<br />
[kN/m 2 ]<br />
−5, 00<br />
23, 10<br />
19, 80<br />
−7, 00<br />
28, 16<br />
Abbildung 4.33: Verteilung des charakteristischen aktiven Erddruckes aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong><br />
Kohäsion<br />
Resultierender charakteristischer Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> Kohäsion für jede<br />
Schicht:<br />
E a,g+c,h1,k = 1 2 · (23, 10 − 11, 10) · 5, 00 = 30, 00 kN m<br />
E a,g+c,h2,k = 1 2 · (19, 80 + 28, 16) · 2, 00 = 47, 96 kN m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 113<br />
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• Überprüfung des Mindesterddruckes in der bindigen Tonschicht:<br />
– Der Erddruckbeiwert wird gemäß den EAB mit dem Ersatzreibungswinkel ϕ Ers<br />
= 40 ◦<br />
ermittelt.<br />
(<br />
K ah ϕ Ers<br />
= 40 ◦ , δ a = 2 )<br />
3 ϕ ′<br />
k<br />
c ′ k<br />
= 0, 00 kN/m2<br />
– Berechnung der Mindesterddruck-Ordinaten:<br />
= 0, 18<br />
e ah,min (z = ± 0, 00 m) = 0, 00 kN/m 2<br />
⇒ e ah,min (z = −5, 00 m) = 18 · 5, 00 · 0, 18 = 16, 20 kN/m 2<br />
– Darstellung des Mindesterddruck-Verlaufes:<br />
±0, 00<br />
e ah,min<br />
[kN/m 2 ]<br />
−5, 00<br />
−7, 00<br />
16, 20<br />
Abbildung 4.34: Mindesterddruck in der Tonschicht<br />
– Resultierende des Mindesterddruckes in der Tonschicht:<br />
E ah1,min = 1 · 16, 20 · 5, 00<br />
2<br />
→ E ah1,min = 40, 50 kN m<br />
– Überprüfung des Mindesterddruckes :<br />
E ah1,min = 40, 50 kN m > 30, 00 kN m = E a,g+c,h1,k<br />
maßgebend ist der ungünstigere, also der größere Lastansatz.<br />
→ maßgebend in bindiger Tonschicht: Mindesterddruck
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 114<br />
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⇒ maßgebende Erddruckverteilung aus Eigengewicht <strong>und</strong> Kohäsion:<br />
±0, 00<br />
e a,g+c,h,k<br />
[ kN/m 2 ]<br />
−5, 00<br />
−7, 00<br />
16, 20<br />
19, 80<br />
28, 16<br />
Abbildung 4.35: Maßgebende Erddruckverteilung bis Baugrubensohle (BGS)<br />
• Erddruck aus beidseitig begrenzter Auflast an der Wand:<br />
Berechnung nach A. Weißenbach, A. Hettler: Berechnung von Baugrubenwänden nach der<br />
neuen DIN 1054, Bautechnik 80 (2003), Heft 12, S.867.<br />
±0, 00<br />
p k = 15 kN/m 2<br />
ϑ a<br />
h p<br />
e aph,k<br />
−5, 00<br />
−7, 00<br />
b p<br />
Abbildung 4.36: Erddruckverteilung aus beidseitig begrenzter Auflast an der Wand
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 115<br />
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Gleitflächenwinkel ϑ a für α = 0 ◦ (senkrechte Wand) nach J. Ohde (zitiert in: Sp<strong>und</strong>wand<br />
Handbuch Berechnung, S.46):<br />
ϑ a =<br />
⎡ √ ⎤<br />
√√√<br />
arctan ⎣tan ϕ ′<br />
k + (1 + tan 2 ϕ ′<br />
k )(tan ϕ ′<br />
− tan β)<br />
k ⎦<br />
tan ϕ ′<br />
k + tan δ a<br />
⎡<br />
⎤<br />
= arctan ⎢<br />
⎣ tan 22, 5◦ +<br />
( )<br />
⎥<br />
√<br />
2<br />
tan 22, 5 ◦ + tan<br />
3 22, ⎦<br />
5◦<br />
→ ϑ a = 51, 5 ◦<br />
h p = b p · tan ϑ a = 2, 00 · tan 51, 5 ◦ = 2, 51 m<br />
e aph,k = p · K ah1 = 15 · 0, 38 = 5, 70 kN/m 2<br />
Resultierender Erddruck aus begrenzter Auflast:<br />
E aph,k = e aph,k · h p<br />
= 5, 70 · 2, 51<br />
E aph,k = 14, 31 kN/m<br />
Anmerkung: Der Erddruck aus begrenzter Auflast kann alternativ als eine abschnittweise<br />
lineare Lastfigur angesetzt werden, deren Maximalwert dann auf Höhe der Aussteifung anzusetzen<br />
ist (“Steife Bauteile ziehen die Lasten an”). Der resultierende Erddruck darf sich<br />
durch diesen alternativen Ansatz nicht ändern, so dass gelten muss: (EAB, EB 7)<br />
5, 70 · 2, 51 = 14, 31 = 1 2 · 2, 51 · max e aph,k<br />
⇔ max e aph,k = 14, 31 ·<br />
2<br />
= 11, 40 kN/m2<br />
2, 51<br />
±0, 00<br />
p G,k = 15 kN/m 2<br />
Steife<br />
h p<br />
max e aph,k<br />
−5, 00<br />
−7, 00<br />
b p<br />
Abbildung 4.37: Erddruckverteilung aus beidseitig begrenzter Auflast an der gestützten Wand
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 116<br />
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Im Folgenden wird jedoch mit der zuerst ermittelten konstanten Erddruckverteilung gerechnet:<br />
• Umlagerung des Erddruckes infolge <strong>Boden</strong>eigengewicht, Kohäsion <strong>und</strong> unbegrenzter Auflast<br />
in eine wirklichkeitsnahe Lastfigur nach EAB (AfG Bilder 4.76 a – c)<br />
Resultierender maßgebender Erddruck infolge <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> Kohäsion:<br />
E ah,k = E ah1,min + E a,g+c,h2,k<br />
= 40, 50 + 47, 96<br />
→ E ah,k = 88, 46 kN/m<br />
Umlagerung:<br />
(AfG Bild 4.76a: einfach gestützte Trägerbohlwand)<br />
– Anordnung der Abstützung:<br />
−→ Fall b):<br />
h k<br />
H<br />
1, 40<br />
= = 0, 20<br />
7, 00<br />
e ho,k<br />
e hu,k<br />
= 1, 50<br />
e ho,k e aph,k = 5, 70<br />
h k<br />
[ kN/m 2 ]<br />
3, 50<br />
Steife<br />
3, 50<br />
e hu,k<br />
Abbildung 4.38: Umgelagerte Erddruckverteilung infolge <strong>Boden</strong>eigengewicht <strong>und</strong> Kohäsion
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 117<br />
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– Berechnung von e ho,k <strong>und</strong> e hu,k :<br />
E ah,k = H 2 e ho,k + H 2 e hu,k<br />
= H 2 (1, 50 · e hu,k + e hu,k )<br />
→ E ah,k = 1, 25 · H · e hu,k<br />
E ah,k<br />
↔ e hu,k =<br />
1, 25 · H<br />
=<br />
88, 46<br />
1, 25 · 7, 00<br />
e hu,k = 10, 11 kN/m 2<br />
→ e ho,k = 1, 50 · e hu,k<br />
= 1, 50 · 10, 11<br />
e ho,k = 15, 16 kN/m 2<br />
2. Erforderliche Einbindetiefe D:<br />
Umrechnung der Erdruckspannungen in eine Streckenlast entlang der Trägerbohlwandhöhe bis<br />
BGS:<br />
Horizontaler Abstand der vertikalen Verbauträger: a t = 2, 00 m<br />
E aho,k = e aho,k · a t<br />
= 15, 16 · 2, 00<br />
E aho,k = 30, 32 kN/m<br />
E ahu,k = e ahu,k · a t<br />
= 10, 11 · 2, 00<br />
E ahu,k = 20, 22 kN/m<br />
E aph,k = e aph,k · a t<br />
= 5, 70 · 2, 00<br />
E aph,k = 11, 40 kN/m<br />
Es wird angenommen, dass der Wandfuß in diesem Fall keine großen Verdrehungen erfährt. Das<br />
Erdauflager wird daher als Auflager mit Lagerreaktionen in horizontaler <strong>und</strong> vertikaler Richtung<br />
betrachtet. Die horizontale <strong>und</strong> vertikale Auflagerreaktion wird durch den Erdwiderstand realisiert,<br />
welcher erst bei entsprechenden Verschiebungen der Wand aktiviert wird. Das Erdauflager<br />
bei dem anstehenden nicht-bindigen <strong>Boden</strong> wird in einer Tiefe von 0, 6 · D angenommen (das<br />
Gleiche gilt auch für mindestens steifen bindigen <strong>Boden</strong>). Bei festen oder halbfesten bindigen<br />
Böden, bei denen die Scherfestigkeit aus Kohäsion gegenüber derjenigen aus Reibung überwiegt,<br />
wird das Erdauflager in einer Tiefe von 0, 5 · D angesetzt.<br />
Die Steife nimmt nur horizontale Kräfte auf, da sie nicht querkraftschlüssig an den Verbauwandträger<br />
angeschlossen ist. Das der durchzuführenden Berechnung zu Gr<strong>und</strong>e gelegte System<br />
ist also statisch bestimmt.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 118<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
5, 60<br />
1, 40<br />
1, 11<br />
3, 50<br />
0, 99<br />
3, 50 3, 50<br />
0, 6 · D<br />
D<br />
0, 4 · D<br />
30, 32<br />
A k<br />
A<br />
B<br />
20, 22<br />
h,k<br />
11, 40<br />
[kN/m]<br />
Abbildung 4.39: Umgelagerte Erddruckverteilung pro m Wandhöhe<br />
Berechnung der Einbindetiefe D über den Nachweis des Erdauflagers:<br />
B h,d ≤ E ∗ ph,d<br />
(AfG Gl (4.13))<br />
Die Berechnung der Einbindetiefe D erfolgt so, dass die aus der statischen Berechnung ermittelte<br />
aufzunehmende horizontale Erdauflagerkraft des Verbauträgers B h,d höchstens dem vorhandenen<br />
räumlichen Erdwiderstand E ∗ ph,d entspricht.<br />
• Die charakteristische Erdauflagerkraft B h,k = B h,k (D) ergibt sich als Funktion der Einbindetiefe<br />
D aus dem Momentengleichgewicht um den Angriffspunkt A der Ankerkraft:<br />
∑<br />
MA = 0 :<br />
B h,k =<br />
→ B h,k =<br />
(<br />
(<br />
1<br />
3, 50<br />
30, 32 · 3, 50<br />
(5, 60 + 0, 6 · D)<br />
2<br />
(<br />
))<br />
2, 51<br />
−11, 40 · 2, 51 1, 40 −<br />
2<br />
305, 46<br />
5, 60 + 0, 6 · D<br />
)<br />
(<br />
− 1, 40 + 20, 22 · 3, 50 2, 10 +<br />
)<br />
3, 50<br />
2
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 119<br />
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• Daraus wird die Bemessungs-Erdauflagerkraft B h,d = B h,d (D) berechnet:<br />
B h,d = B h,k · γ G<br />
⇒ B h,d =<br />
305, 46 · 1, 20<br />
5, 60 + 0, 6 · D<br />
mit γ G = 1, 20 (AfG Kap 0.5.6 Tab 2)<br />
– Einwirkung: Auflagerkraft ist Beanspruchung für anstehenden <strong>Boden</strong><br />
– GZ1B: Versagen von Bauwerk oder Bauteil, hier des Erdauflagers<br />
– LF 2: Bemessung des Baugrubenverbaus, also Bauzustand<br />
• Räumlicher charakteristischer Erdwiderstand E ∗ ph,k<br />
(AfG Gl (4.15))<br />
mit ω R : Einfluss der Reibung<br />
⎫<br />
⎬<br />
ϕ ′<br />
k<br />
= 35 ◦<br />
f t = b t<br />
D<br />
=<br />
0, 30<br />
D<br />
E ∗ ph,k = 0, 5 γ k ω R D 3 + 2 c ′<br />
} {{ }<br />
k ω k D 2<br />
} {{ }<br />
Reibung Kohäsion<br />
⎭ ⇒ ω R = ω R (D)<br />
(AfG Bild 4.90 a))<br />
• Räumlicher Bemessungs-Erdwiderstand E ∗ ph,d<br />
(AfG Gl (4.14))<br />
mit:<br />
γ Ep = 1, 30 (AfG Kap 0.5.6 Tab 3)<br />
E ∗ ph,d (D) = E ∗ ph,k (D)<br />
η Ep<br />
γ Ep<br />
– Widerstand: Resultierender Erdwiderstand des anstehenden <strong>Boden</strong>s im Bereich des<br />
Verbauträgers<br />
– GZ1B: Versagen von Bauwerk oder Bauteil, hier des Erdauflagers<br />
– LF 2: Bemessung des Baugrubenverbaus, also Bauzustand<br />
η Ep = 0, 80 (AfG S. 4.75)<br />
Damit wird der zu aktivierende Erdwiderstand auf 80% des maximalen Erdwiderstandes<br />
begrenzt. Da der Erdwiderstand durch eine Verschiebung der Verbauwand in Richtung des<br />
<strong>Boden</strong>s aktiviert wird, wird dadurch also die Verschiebung der Wand begrenzt. Durch eine<br />
zu große Verschiebung der Wand würden Setzungen hinter der Verbauwand entstehen,<br />
was zu ungleichmäßigen Setzungen der Nachbarbebauung oder von Rohrleitungen führen<br />
würde. Dies soll durch die Abminderung des Erdwiderstandes verhindert werden.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 120<br />
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• Iterative Berechnung der Einbindetiefe D mit:<br />
b t = 0, 30 m<br />
γ 2,k = 19 kN<br />
m 3 D b t /D ω R E ∗ ph,d<br />
B h,d E ∗ ph,d /B h,d<br />
[m] [-] [-] [kN] [kN] [-]<br />
2,00 0,15 3,63 169,77 53,90 3,15<br />
1,00 0,30 5,13 29,99 59,12 0,51<br />
1,50 0,20 4,19 82,67 56,39 1,47<br />
→ gewählt: D = 1, 50 m<br />
• Überprüfung, ob sich die Bruchmuscheln der Erdwiderstandskräfte überschneiden.<br />
Berechnung des Erdwiderstandes bei Überschneidung der Bruchmuscheln (vgl. AfG Bild<br />
4.89):<br />
mit:<br />
∼<br />
E ∗ ph,k = 1 2 γ k ω ph a t D 2<br />
ω ph = b t<br />
K ph (δ ∗ p ≠ 0 ◦ ) + a t − b t<br />
K ph (δ ∗ p = 0 ◦ ) + 4 c ′ √<br />
k<br />
K ph (δ ∗ p ≠ 0 ◦ ) (AfG Gl (4.19))<br />
a t a t γ k D<br />
} {{ }<br />
= 0, da c ′ k = 0 kN/m2<br />
HEB(IPB) 300<br />
b t / 2 = 0,15 m<br />
Holzbohlen<br />
a t - b t = 1,70 m<br />
a t = 2,00 m<br />
b t / 2 = 0,15 m<br />
Abbildung 4.40: Querschnitt der Trägerbohlwand<br />
Der maximal ansetzbare Wandreibungswinkel δ ∗ p ≠ 0 ◦ ergibt sich nach Streck:<br />
Erddruckbeiwerte:<br />
max δ ∗ p = −27, 5 ◦ für ϕ ′<br />
k = 35◦ > 30 ◦<br />
K ph (δ ∗ p = −27, 5 ◦ ) = 7, 12 (AfG Bild 4.93)<br />
K ph (δ ∗ p = 0 ◦ ) = 3, 69 (AfB Bild 10.58 Coulomb)<br />
Für δ ∗ p = 0 ◦ entspricht der Erddruckbeiwert nach Streck für gekrümmte Gleitflächen gerade<br />
dem Erddruckbeiwert nach Coulomb für ebene Gleitflächen
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 121<br />
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• Charakteristischer Erdwiderstand vor einer als durchgehend gedachten Wand bei Überschneidung<br />
der Bruchmuscheln der Erdwiderstandskräfte:<br />
∼<br />
E ∗ ph,k<br />
= 1 ( )<br />
0, 30<br />
2 · 19 1, 70<br />
7, 12 +<br />
2, 00 2, 00 3, 69 2, 00 · 1, 50 2<br />
∼<br />
E ∗ ph,k<br />
= 179, 74 kN<br />
• Bemessungs-Erdwiderstand vor einer als durchgehend gedachten Wand bei Überschneidung<br />
der Bruchmuscheln der Erdwiderstandskräfte:<br />
∼<br />
∼ E<br />
∗<br />
E ∗ ph,d = ph,k 179, 74<br />
· η Ep = · 0, 80<br />
γ Ep 1, 30<br />
∼<br />
E ∗ ph,d = 110, 61 kN > 82, 67 kN = E ∗ ph,d<br />
Der Erdwiderstand einer durchgehend gedachten Wand E ∼ ∗ ph,d<br />
ist also größer als der mit den<br />
Bruchmuschelfiguren berechnete räumliche Erdwiderstand E ∗ ph,d<br />
. Daher ist der räumliche<br />
Erdwiderstand als der kleinere Widerstandswert maßgebend.<br />
3. Nachweis der Horizontalkräfte<br />
B h,d + ∆ E ah,d ≤ E ph,d (AfG Gl (4.10))<br />
Der aktive Erddruck unterhalb der Baugrubensohle (BGS) ist bislang nicht berücksichtigt worden.<br />
Daher soll nun überprüft werden, ob dieser Erddruck ∆ E ah,d zusätzlich zur Erdauflagerkraft<br />
B h,d vom Erdwiderstand aufgenommen werden kann. Hierbei wird der Erdwiderstand an der<br />
als durchlaufend gedachten Wand mit gekrümmten Gleitflächen gerechnet. Alle Kräfte werden<br />
dementsprechend als Kräfte pro laufendem horizontalem Meter Wand berechnet. Als passiver<br />
Wandreibungswinkel δ p wird stets −ϕ ′<br />
k angesetzt.<br />
−7, 00 m<br />
BGS<br />
e u ah,k<br />
−8, 50 m B h,k<br />
∆ E ah,k<br />
D = 1, 50 m<br />
E ph,k<br />
Abbildung 4.41: Nachweis der Horizontalkräfte<br />
Bemessungs-Erdauflagerkraft pro lfd. m Wand:<br />
B h,d = B h,d(t = 1, 50 m) 56, 39<br />
= = 28, 20 kN/m<br />
a t 2, 00
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 122<br />
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Zusätzlicher charakteristischer Erddruck unterhalb der BGS:<br />
(<br />
∆ E ah,k = eu<br />
ah,k + 1 )<br />
2 γ k K ah2 D · D<br />
eu ah,k = 28, 16 kN/m 2 Erddruck auf Höhe der BGS<br />
⇒ ∆ E ah,k =<br />
(28, 16 + 1 2 · 19 · 0, 22 · 1, 50 )<br />
· 1, 50<br />
∆ E ah,k = 46, 94 kN/m<br />
Zusätzlicher Bemessungs-Erddruck unterhalb der BGS:<br />
∆ E ah,d = ∆ E ah,k · γ G<br />
= 46, 94 · 1, 20<br />
∆ E ah,d = 56, 33 kN/m<br />
Bemessungs-Erdwiderstand E ph,d :<br />
Nachweis:<br />
E ph,d = E ph,k<br />
γ Ep<br />
= 1 · 1<br />
γ Ep 2 · γ k · K ph2 (δ p = −ϕ ′<br />
k<br />
} {{ }<br />
) · D 2<br />
AfB Bild 10.22<br />
=<br />
1<br />
1, 30 · 1 · 19 · 8, 484 · 1, 502<br />
2<br />
E ph,d = 139, 50 kN/m<br />
28, 20 + 56, 33 = 84, 53 kN/m < 139, 50 kN/m √<br />
⇒ Der Nachweis der Horizontalkräfte ist erfüllt!<br />
4. Nachweis der Vertikalkräfte<br />
a) Inneres Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />
Es soll nachgewiesen werden, dass der für die Berechnung des Erdwiderstandes angenommene<br />
Wandreibungswinkel δ p <strong>und</strong> damit auch der berechnete Erdwiderstand mobilisiert werden<br />
können. Bei der Berechnung des vertikalen Erdwiderstandes muss daher genau derjenige passive<br />
Wandreibungswinkel angesetzt werden, der bei der vorausgegangenen Berechnung des räumlichen<br />
Erdwiderstandes angesetzt wurde. Der Nachweis wird über das Kräftegleichgewicht in<br />
vertikaler Richtung geführt <strong>und</strong> ist dann als erfüllt anzusehen, wenn die vertikal nach unten<br />
wirkenden Kräfte mindestens so groß wie die nach oben gerichteten Kräfte sind. Wenn die nach<br />
unten gerichteten Kräfte größer sind als die nach oben gerichteten, so ist das System kinematisch<br />
<strong>und</strong> die Wand bewegt sich nach unten. Durch diese Verschiebung wird sichergestellt, dass der<br />
Erdwiderstand mobilisiert wird.<br />
G k + E av,k + A v,k ≥ E pv,k<br />
• A v,k : Vertikalkomponente der Ankerkraft bei geneigtem Anker:<br />
A v,k = 0 kN/m
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• G k : Eigengewicht von Stahlträger <strong>und</strong> Holzbohlen:<br />
G k = G HEB300 + G Holzbohlen<br />
mit: G HEB300 = g HEB300 · L = 1, 170 · 8, 50<br />
→ G HEB300 = 9, 95 kN<br />
mit: g HEB300 = 1, 170 kN/m<br />
(Schneider Bautabellen, Stahlbau, Hilfstafeln I-Profile)<br />
A v,k<br />
G k<br />
E av,k<br />
E pv,k<br />
Abbildung 4.42: Inneres Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />
G Holzbohlen = γ Holz · V<br />
→ G Holzbohlen = 11, 76 kN<br />
= 6, 0 · 0, 14 · 2, 00 · 7, 00<br />
mit: γ Holz = 6, 00 kN/m 3<br />
(Schneider Bautabellen, Lastannahmen, Nadelholz)<br />
G k = 9, 95 + 11, 76 = 21, 71 kN<br />
• E av,k : Vertikaler Anteil des charakteristischen aktiven Erddruckes:<br />
E av,k = [(E aho,k + E aph,k ) · tan(δ a1 ) + E ahu,k · tan(δ a2 )] · a t<br />
[<br />
( ) 2<br />
= (15, 16 · 3, 50 + 10, 11 · 1, 50 + 5, 70 · 2, 51) · tan<br />
3 22, 5◦<br />
( )] 2<br />
+10, 11 · 2, 00 · tan<br />
3 35◦ · 2, 00<br />
E av,k = 61, 67 kN
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• E pv,k : Vertikaler Anteil des charakteristischen Erdwiderstandes:<br />
E pv,k = B h,k · tan(δ ∗ p)<br />
= B h,d<br />
tan(δ ∗<br />
γ<br />
p)<br />
G<br />
=<br />
56, 39<br />
1, 20 tan(27, 5◦ )<br />
E pv,k = 24, 46 kN<br />
Nachweis:<br />
21, 71 + 61, 67 = 83, 38 kN > 24, 46 kN √<br />
⇒ δ ∗ p wird mobilisiert, die Annahme für δ ∗ p bei der Berechnung des Erwiderstandes war also in<br />
Ordnung.<br />
Falls der Nachweis des inneren Gleichgewichts nicht gelingt, muss δ ∗ p bei der Berechnung von<br />
E ∗ ph,k <strong>und</strong> E ∼ ∗ ph,k<br />
niedriger geschätzt <strong>und</strong> die Bemessung erneut durchgeführt werden.<br />
b) Äußeres Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />
Es soll nachgewiesen werden, dass die gesamten Vertikalkräfte V d über Spitzendruck R b,d <strong>und</strong><br />
Mantelreibung R s,d in den Baugr<strong>und</strong> abgetragen werden können <strong>und</strong> die Wand somit nicht im<br />
<strong>Boden</strong> versinkt.<br />
V d ≤ R 1,d<br />
E av,k : Vertikaler Anteil des charakteristischen aktiven Erddruckes:<br />
E av,k = 61, 67 kN<br />
Bemessungswert der vertikalen Beanspruchung V d :<br />
V d = V G,k · γ G = (G k + E av,k + A v,k ) · γ G<br />
= (21, 71 + 61, 67 + 0, 00) · 1, 20<br />
→ V d = 100, 06 kN
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A v,k<br />
G k<br />
E av,k<br />
R s,k<br />
R b,k<br />
Abbildung 4.43: Äußeres Gleichgewicht der Vertikalkräfte<br />
Bemessungswert der Widerstände R 1,d :<br />
R 1,d = η R 1,k = η (R s,k + R b,k )<br />
γ P γ P<br />
mit:<br />
η = 0, 80 s. Berechnung von E ∗ ph,d<br />
γ P = 1, 40 (Pfahlwiderstand auf Druck <strong>und</strong> Zug aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswerten,<br />
AfG Kap. 0, Tab. 3)<br />
Widerstand durch Mantelreibung zwischen Pfahlumfangsfläche <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>:<br />
mit:<br />
R s,k = U s · D n · q s,k (AfG Gl. (4.24))<br />
U s = 2 · h t + 3 · b t Trägerumfang nach AfG Gl. (4.25)<br />
= 2 · 0, 30 + 3 · 0, 30<br />
→ U s = 1, 50 m<br />
D n = D − 0, 50 rechnerische Einbindetiefe<br />
= 1, 50 − 0, 50<br />
→ D n = 1, 00 m<br />
q s,k = 60 kN/m 2<br />
→ R s,k = 1, 50 · 1, 00 · 60 = 90 kN<br />
Widerstand durch Spitzendruck am Trägerfuß:<br />
R b,k = f D · A b · q b,k (AfG Gl. (4.26))
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mit:<br />
Korrekturbeiwert für geringe Einbindetiefen:<br />
f D = D n 1, 00<br />
=<br />
2, 50 2, 50<br />
→ f D = 0, 4 für D = 1, 50 m < 3, 00 m<br />
Gr<strong>und</strong>fläche des Trägers bei Pfropfenbildung:<br />
A b = h t · b t = 0, 30 · 0, 30<br />
→ A b = 0, 09 m 2<br />
Spitzendruck nach Weißenbach:<br />
q b,k = 600 + 120 · D n = 600 + 120 · 1, 00<br />
→ q b,k = 720 kN/m 2<br />
Widerstand durch Spitzendruck am Trägerfuß:<br />
Bemessungswert der Widerstände R 1,d :<br />
R b,k = 0, 4 · 0, 09 · 720 = 25, 92 kN<br />
R 1,d =<br />
0, 80<br />
(90 + 25, 92)<br />
1, 40<br />
R 1,d = 66, 24 kN<br />
Nachweis: V d = 100, 06 kN > 66, 24 kN = R 1,d<br />
⇒ Der Nachweis gegen das Versinken der Wand kann nicht erbracht werden!<br />
Lösung: Erhöhung der Einbindetiefe D<br />
gewählt: D = 2, 50 m<br />
G k = 21, 71 + 1, 170 · 1, 00 = 22, 88 kN<br />
V d = (22, 88 + 61, 67) · 1, 20 = 101, 46 kN<br />
→<br />
R s,k = 180 kN<br />
R b,k = 60, 48 kN<br />
R 1,d = 137, 42 kN > 101, 46 kN = V d<br />
√
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4.5 Einfach verankterte, im <strong>Boden</strong> frei aufgelagerte Sp<strong>und</strong>wand nach EAU 2004<br />
2,00<br />
4,00<br />
p k = 40 kN/m 2<br />
+ - 0,00<br />
-1,50<br />
5˚<br />
3,00<br />
-5,00<br />
-4,00<br />
Sand<br />
γ r = 20 kN/m 3<br />
γ = 18 kN/m 3 <br />
γ' = 10 kN/m 3 <br />
ϕ k<br />
' = 35˚<br />
δ a = 2/3 ϕ k<br />
'<br />
Anker-<br />
wand<br />
-7,00<br />
-8,00<br />
-9,50<br />
Ton 1 (I C = 0,5)<br />
γ r = 20 kN/m 3<br />
γ' = 10 kN/m 3 <br />
ϕ k<br />
' = 25˚, c k<br />
' = 0<br />
δ a = 2/3 ϕ k<br />
'<br />
D = ?<br />
Ton 2 (I C = 0,8)<br />
γ r = 20 kN/m 3<br />
γ' = 10 kN/m 3 <br />
ϕ k<br />
' = 20˚<br />
c k<br />
' = 30 kN/m 2 <br />
δ a = 2/3 ϕ k<br />
'<br />
δ p = -2/3 ϕ k<br />
'<br />
Abbildung 4.44: Geometrie der Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> Einwirkungen<br />
Die in Abbildung 4.44 dargestellte Sp<strong>und</strong>wand ist nach EAU 2004 zu bemessen. Im einzelnen sind zu<br />
bearbeiten:<br />
• Zusammenstellung der Einwirkungen auf die Sp<strong>und</strong>wand (inklusive Erddruckumlagerung)<br />
• Bestimmung der erforderlichen Einbindetiefe D<br />
• Nachweis der Vertikalkräfte<br />
• Nachweis der tiefen Gleitfuge<br />
• Nachweis gegen Aufbruch des Verankerungsbodens<br />
Die Tonschicht 2 ist ausreichend <strong>und</strong>urchlässig, so dass eine Umströmung der Sp<strong>und</strong>wand nicht betrachtet<br />
werden muss.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 128<br />
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Lösung<br />
1. Zusammenstellung der charakteristischen Einwirkungen auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
• Erddruckbeiwerte<br />
– Sand:<br />
– Ton (I c = 0, 5):<br />
– Ton (I c = 0, 8):<br />
ϕ ′ k = 35◦ , δ a = 2/3ϕ ′ k ⇒ K ah = 0, 22<br />
ϕ ′ k = 25◦ , δ a = 2/3ϕ ′ k ⇒ K ah = 0, 35<br />
ϕ ′ k = 20◦ , δ a = 2/3ϕ ′ k ⇒ K ah = 0, 43<br />
δ p = −2/3ϕ ′ k ⇒ K ph = 2, 81<br />
K ach = 2 cos(ϕ′ k ) cos(−δ a)<br />
1 + sin(ϕ ′ k + δ a)<br />
K pch = 2 cos(ϕ′ k ) cos(−δ p)<br />
1 − sin(ϕ ′ k − δ p)<br />
= 2 cos(20◦ ) cos(− 2 3 · 20◦ )<br />
1 + sin(20 ◦ + 2 3 · 20◦ )<br />
= 2 cos(20◦ ) cos( 2 3 · 20◦ )<br />
1 − sin(20 ◦ + 2 3 · 20◦ )<br />
= 1, 18<br />
= 4, 06<br />
• Aktiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e agh,k (z = ±0, 00 m) = 0, 00 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −4, 00 m) = 18 · 4, 00 · 0, 22 = 15, 84 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = −7, 00 m) = (18 · 4, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 22 = 22, 44 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = −7, 00 m) = (18 · 4, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 35 = 35, 70 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = −9, 50 m) = (18 · 4, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 2, 50) · 0, 35 = 44, 45 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = −9, 50 m) = (18 · 4, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 2, 50) · 0, 43 = 54, 61 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −8, 00 − D) = 54, 61 + 10 · (D − 1, 50) · 0, 43 = 48, 16 + 4, 3 · D<br />
• Aktiver Erddruck aus Kohäsion (in der Tonschicht 2)<br />
e ach,k = −c K ach = −30 · 1, 18 = −35, 40 kN/m 2<br />
• Aktiver Erddruck aus zweiseitig begrenzter Auflast (Abbildung 4.45)<br />
√<br />
tan ϑ Sand<br />
a = tan(ϕ ′ k ) + [1 + tan 2 (ϕ ′ k )] tan(ϕ′ k )<br />
tan(ϕ ′ k ) + tan(δ a)<br />
√<br />
= tan(35 ◦ [1 + tan 2 (35 ◦ )] tan(35 ◦ )<br />
) +<br />
⇒ ϑ Sand<br />
a<br />
tan ϑ Ton 1<br />
a = tan(25 ◦ ) +<br />
tan(35 ◦ ) + tan( 2 3 · 35◦ )<br />
√<br />
[1 + tan 2 (25 ◦ )] tan(25 ◦ )<br />
tan(25 ◦ ) + tan( 2 3 · 25◦ )<br />
⇒ ϑ Ton 1<br />
a<br />
= 58, 9 ◦<br />
= 53, 0 ◦<br />
a = 2, 00 · tan(ϕ ′ k ) = 2, 00 · tan(35◦ ) = 1, 40 m<br />
b = 2, 00 · tan(ϑ Sand<br />
a ) = 2, 00 · tan(58, 9 ◦ ) = 3, 32 m<br />
d = 6, 00 − 7, 00 · tan(90 ◦ − ϑ Sand<br />
a<br />
) = 6, 00 − 7, 00 · tan(90 ◦ − 58, 9 ◦ ) = 1, 78 m<br />
c = 7, 00 + d tan(ϑ Ton a<br />
1 ) = 7, 00 + 1, 78 · tan(53, 0 ◦ ) = 9, 36 m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 129<br />
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+ - 0,00<br />
2,00 s = 4,00<br />
p k<br />
b<br />
a<br />
ϕ k<br />
'<br />
ϑ a<br />
Sand<br />
c<br />
-4,00<br />
d<br />
e aph,k<br />
-7,00<br />
ϑ a<br />
Sand<br />
-9,50<br />
ϑ a<br />
Ton 1<br />
Abbildung 4.45: Ansatz des Erddruckes e aph,k aus zweiseitig begrenzter Auflast<br />
Um den zu Gleichung (10.83) im Skript ”AfB” gehörigen Erddruck berechnen zu können,<br />
wird ein Mittelwert des Reibungswinkels ¯ϕ ′ k<br />
<strong>und</strong> damit ein Mittelwert des aktiven Gleitflächenwinkels<br />
¯ϑ a berechnet. Für die Mittelung wird folgende Gleichung verwendet.<br />
( ) h<br />
¯ϕ ′ k = ¯ϕ ′Sand<br />
Sand 2<br />
[ ( ) h<br />
k<br />
+ ¯ϕ ′Ton k<br />
1<br />
Sand 2<br />
]<br />
1 −<br />
h ges h ges<br />
( ) [<br />
7, 00<br />
2 ( ) ]<br />
7, 00<br />
2<br />
= 35 ◦ + 25 ◦ 1 −<br />
= 30, 6 ◦<br />
9, 36<br />
9, 36<br />
tan( ¯ϑ a ) = tan(30, 6 ◦ ) +<br />
√<br />
[1 + tan 2 (30, 6 ◦ )] tan(30, 6 ◦ )<br />
tan(30, 6 ◦ ) + tan( 2 3 · 30, 6◦ )<br />
⇒ ¯ϑ a<br />
= 56, 3 ◦<br />
e aph,k = 2 p k s<br />
c − a<br />
= 2 ·<br />
sin( ¯ϑ a − ¯ϕ ′ k )<br />
cos( ¯ϑ a − ¯ϕ ′ k − ¯δ a ) cos(¯δ a )<br />
40 · 4, 0<br />
9, 36 − 1, 40 · sin(56, 3 ◦ − 30, 6 ◦ ( )<br />
)<br />
2<br />
cos ( 56, 3 ◦ − 30, 6 ◦ − 2 3 · 30, 6◦) · cos 3 · 30, 6◦<br />
= 16, 41 kN/m 2<br />
• Untersuchung, ob eine Trennebene vorliegt<br />
Vor der Berechnung des passiven Erddruckes ist zunächst zu untersuchen, ob sich unterhalb<br />
der Berechnungssohle (z = - 8,00 m) ausreichend feste bzw. konsistente Schichten befinden.<br />
Dies ist bei nichtbindigen Böden gegeben, wenn der <strong>Boden</strong> mindestens eine mittlere Festigkeit<br />
aufweist. Im Fall bindiger Böden muss mindestens eine steife Konsistenz vorliegen. Die
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Benennung Lagerungsdichte D Spitzenwiderstand<br />
U ≤ 3 U > 3 q c [MN/m 2 ]<br />
geringe Festigkeit 0, 15 ≤ D < 0, 30 0, 20 ≤ D < 0, 45 5, 0 ≤ q c < 7, 5<br />
mittlere Festigkeit 0, 30 ≤ D < 0, 50 0, 45 ≤ D < 0, 65 7, 5 ≤ q c < 15<br />
hohe Festigkeit 0, 50 ≤ D < 0, 75 0, 65 ≤ D < 0, 90 15 ≤ q c < 25<br />
Tabelle 1: Beurteilung der Festigkeit nichtbindiger Böden<br />
Zustandsform Konsistenzzahl I C<br />
weich 0, 50 ≤ I C < 0, 75<br />
steif 0, 75 ≤ I C < 1, 00<br />
halbfest bis fest 1, 00 ≤ I C < 1, 25<br />
Tabelle 2: Beurteilung der Konsistenz bindiger Böden<br />
Festigkeit der nichtbindigen Böden kann aus Tabelle 1 in Abhängigkeit der Ungleichförmigkeit<br />
U = d 60 /d 10 <strong>und</strong> der Lagerungsdichte D bzw. des Spitzenwiderstandes q c abgeschätzt<br />
werden. Die Tabelle 3 liefert Kriterien zur Bewertung der Konsistenz bindiger Böden anhand<br />
der Konsistenzzahl I C .<br />
Im Fall der zu bemessenden Sp<strong>und</strong>wand steht unterhalb der Bemessungssohle ein Ton mit<br />
einer Konsistenzzahl I C = 0, 5 < 0, 75 an. Seine Konsistenz ist als weich <strong>und</strong> demnach<br />
als nicht ausreichend zu beurteilen. Es ist daher mit einer Trennebene in der Tiefe z =<br />
-9,50 m zu rechnen (siehe Bild 7.40 im Skript ”AfG”). Die Berechnung erfolgt für den<br />
Fall 2 gemäß Skript ”AfG”, Abschnitt 7.5.1. Der passive Erddruck wird erst unterhalb der<br />
Trennebene in Ansatz gebracht. Das Gewicht der weichen Schicht wirkt als Auflast auf die<br />
tieferliegenden tragfähigen Schichten. In den tragfähigen Schichten wird mit einem reduzierten<br />
Sicherheitsbeiwert γ Ep,red gerechnet. Der aktive Erddruck wird bis zur Trennebene<br />
umgelagert.<br />
• Passiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e pgh,k (z = −9, 50 m) = 10 · 1, 50 · 2, 81 = 42, 15 kN/m 2<br />
e pgh,k (z = −8, 00 − D) = 42, 15 + 10 · (D − 1, 50) · 2, 81 = 28, 1 · D<br />
• Passiver Erddruck aus Kohäsion<br />
e pch,k = c K pch = 30 · 4, 06 = 121, 80 kN/m 2<br />
• Wasserüberdruck<br />
wü,k = γ w ∆h = 10 · 1, 0 = 10, 00 kN/m 2<br />
• Graphische Darstellung<br />
⇒ siehe Abbildung 4.46<br />
• Umlagerung des aktiven Erddruckes aus <strong>Boden</strong>eigengewicht, Kohäsion <strong>und</strong> großflächigen<br />
Geländeauflasten<br />
Die Umlagerung erfolgt bis zur Trennebene. Der <strong>Boden</strong> vor der Sp<strong>und</strong>wand soll nach dem<br />
Rammen der Wand abgegraben werden. Es handelt sich daher um das Herstellverfahren<br />
”abgegrabene Wand” <strong>und</strong> die Umlagerungsfiguren im Bild 7.41a im Skript ”AfG” sind<br />
maßgebend. Die Wahl der Umlagerungsfigur erfolgt anhand der beiden Längen a (Abstand<br />
GOK - Ankerlage) <strong>und</strong> H E (Abstand GOK - Trennebene).
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+ - 0,00<br />
1,40<br />
e aph,k<br />
3,32<br />
-4,00<br />
15,84<br />
16,41<br />
-5,00<br />
9,36<br />
BERECHNUNGSEBENE<br />
-8,00<br />
-7,00<br />
22,44<br />
35,70<br />
TRENNEBENE<br />
42,15<br />
D<br />
-9,50<br />
44,45<br />
54,61<br />
121,80<br />
28,1 D<br />
48,16 + 4,3 D<br />
35,40 10,00<br />
e pch,k e pgh,k e agh,k e ach,k w ü,k<br />
Abbildung 4.46: Graphische Darstellung der Einwirkungen<br />
H E = 9, 50 m a = 1, 50 m<br />
⇒<br />
0, 1H E < a ≤ 0, 2H E<br />
a<br />
H E<br />
=<br />
1, 50<br />
9, 50<br />
= 0, 16<br />
Damit ist die Umlagerungsfigur ”Fall 2” im Bild 7.41a im Skript ”AfG” maßgebend (siehe<br />
auch Abbildung 4.47).<br />
0,85 e m<br />
H E<br />
e m<br />
1,15 e m<br />
Abbildung 4.47: Maßgebende Umlagerungsfigur
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Resultierende des Erddruckes aus <strong>Boden</strong>eigengewicht bis zur Trennebene bei z = -9,50 m<br />
(hier kein Erddruck aus Kohäsion <strong>und</strong> großflächigen Auflasten vorhanden):<br />
E agh,k = 1 2 · 15, 84 · 4, 00 + 1 2 · (15, 84 + 22, 44) · 3, 00 + 1 · (35, 70 + 44, 45) · 2, 50<br />
2<br />
= 189, 23 kN/m<br />
Umgelagerter Erddruck:<br />
e m = E agh,k 189, 23<br />
= = 19, 92 kN/m 2<br />
H E 9, 50<br />
0, 85 e m = 0, 85 · 19, 92 = 16, 93 kN/m 2<br />
1, 15 e m = 1, 15 · 19, 92 = 22, 91 kN/m 2<br />
Eine graphische Darstellung der Einwirkungen mit der umgelagerten Erddruckfigur ist der<br />
Abbildung 4.48 zu entnehmen.<br />
+ - 0,00<br />
16,93<br />
A h,k<br />
-1,50<br />
1,40<br />
-4,00<br />
1<br />
-5,00<br />
-7,00<br />
BERECHNUNGSEBENE -8,00<br />
TRENNEBENE<br />
D -9,50<br />
163,95<br />
x B<br />
B 3<br />
h,k<br />
21,34<br />
2<br />
22,91<br />
19,21<br />
4<br />
5<br />
6,41<br />
16,41<br />
6<br />
e aph,k<br />
7<br />
8<br />
3,32<br />
9,36<br />
121,80 + 28,1 D<br />
12,76 + 4,3 D<br />
10,00<br />
e pg+ch,k e ag+ch,k w ü,k<br />
Abbildung 4.48: Graphische Darstellung der Einwirkungen nach der Erddruckumlagerung<br />
2. Ermittlung der notwendigen Einbindetiefe<br />
Die notwendige Einbindetiefe wird aus dem Momentengleichgewicht <strong>und</strong> der zusätzlichen Bedingung<br />
für die Erdauflagerkraft B h,d ≤ E ph,d bestimmt.<br />
• Lage der Resultierenden der Erdauflagerkraft
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Die Erdauflagerkraft B h,k wird in Anlehnung an EAU 8.2.2.2 in Höhe des Schwerpunktes<br />
der Fläche des Erdwiderstandes angesetzt (siehe Abbildung 4.48). Der Schwerpunkt eines<br />
Trapezes mit den Seitenabmessungen a <strong>und</strong> b <strong>und</strong> der Höhe h (Abbildung 4.49) liegt bei:<br />
x s = a h h 2 + 1 2 (b − a) h 2 3 h<br />
1<br />
2 (a + b) h = a h + 2 3<br />
(b − a) h<br />
a + b<br />
=<br />
(a + 2b)h<br />
3(a + b)<br />
a<br />
x s<br />
h<br />
b<br />
Abbildung 4.49: Schwerpunkt eines Trapezes<br />
Im Fall des Erdauflagers ergibt sich die Länge x B (siehe Abbildung 4.48) zu:<br />
x B =<br />
[163, 95 + 2 · (121, 80 + 28, 1 · D)] · (D − 1, 50)<br />
3 · (163, 95 + 121, 80 + 28, 1 · D)<br />
= 56, 2 · D2 + 323, 25 · D − 611, 33<br />
857, 25 + 84, 3 · D<br />
• Bestimmung der charakteristischen Erdauflagerkräfte aus den ständig wirkenden Lasten<br />
(B Gh,k ), den Verkehrslasten (B Qh,k ) <strong>und</strong> dem Wasserdruck (B W h,k )<br />
Zunächst wird die Lastfigur auf der aktiven Seite (Abbildung 4.48) in einfache Geometrien<br />
zerlegt. Deren resultierende Kräfte berechnen sich zu:<br />
E 1<br />
ag+ch,k<br />
= 16, 93 · 9, 50 = 160, 84 kN/m<br />
E 2<br />
ag+ch,k<br />
= 1 · (22, 91 − 16, 93) · 9, 50 = 28, 41 kN/m<br />
2<br />
E 3<br />
ag+ch,k<br />
= 19, 21 · (D − 1, 50) = −28, 82 + 19, 21 · D<br />
E 4<br />
ag+ch,k<br />
= 1 · (12, 76 + 4, 3 · D − 19, 21) · (D − 1, 50)<br />
2<br />
= 2, 15 · D 2 − 6, 46 · D + 4, 84<br />
E 5<br />
aph,k<br />
= 1 · 16, 41 · (3, 32 − 1, 40) = 15, 75 kN/m<br />
2<br />
E 6<br />
aph,k<br />
= 1 · 16, 41 · (9, 36 − 3, 32) = 49, 56 kN/m<br />
2<br />
W 7<br />
ü,k<br />
= 1 · 10 · 1, 00 = 5, 00 kN/m<br />
2<br />
W 8<br />
ü,k<br />
= 10 · (3, 00 + D) = 30, 00 + 10 · D
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Die zugehörigen Hebelarme um die Ankerlage lauten:<br />
x 1 = 1 · 9, 50 − 1, 50 = 3, 25 m<br />
2<br />
x 2 = 2 · 9, 50 − 1, 50 = 4, 83 m<br />
3<br />
x 3 = 8, 00 + 1 · (D − 1, 50) = 7, 25 + 0, 5 · D<br />
2<br />
x 4 = 8, 00 + 2 3 · (D − 1, 50) = 7, 00 + 2 3 · D<br />
x 5 = 1, 40 + 2 · (3, 32 − 1, 40) − 1, 50 = 1, 18 m<br />
3<br />
x 6 = 3, 32 + 1 · (9, 36 − 3, 32) − 1, 50 = 3, 83 m<br />
3<br />
x 7 = 2, 50 + 2 · 1, 00 = 3, 17 m<br />
3<br />
x 8 = 3, 50 + 1 2 · (3, 00 + D) = 5, 00 + 1 2 · D<br />
Erdauflagerkraft aus den ständig wirkenden Lasten:<br />
∑<br />
MA = 0 ⇒<br />
B Gh,k (8, 00 + x B ) − E 1<br />
ag+ch,k x 1 − E 2<br />
ag+ch,k x 2 − E 3<br />
ag+ch,k x 3 − E 4<br />
ag+ch,k x 4 = 0<br />
B Gh,k = E 1<br />
ag+ch,k x 1 + E 2<br />
ag+ch,k x 2 + E 3<br />
ag+ch,k x 3 + E 4<br />
ag+ch,k x 4<br />
8, 00 + x B<br />
= 7396, 23 + 1991, 38 · D + 434, 69 · D2 + 52, 39 · D 3 + 2, 15 · D 4<br />
111, 15 + 17, 75 · D + 1, 00 · D 2<br />
Erdauflagerkraft aus Verkehrslasten:<br />
∑<br />
MA = 0 ⇒<br />
B Qh,k (8, 00 + x B ) − E 5<br />
aph,k x 5 − E 6<br />
aph,k x 6 = 0<br />
Erdauflagerkraft aus Wasserdruck:<br />
∑<br />
MA = 0 ⇒<br />
B Qh,k = E 5<br />
aph,k x 5 + E 6<br />
aph,k x 6<br />
8, 00 + x B<br />
3178, 84 + 312, 6 · D<br />
=<br />
111, 15 + 17, 75 · D + 1, 00 · D 2<br />
B W h,k (8, 00 + x B ) − W 7<br />
ü,k x 7 − W 8<br />
ü,k x 8 = 0<br />
B W h,k = W 7<br />
ü,k x 7 + W 8<br />
ü,k x 8<br />
8, 00 + x B<br />
= 2529, 80 + 1240, 26 · D + 173, 77 · D2 + 7, 50 · D 3<br />
111, 15 + 17, 75 · D + 1, 00 · D 2
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• Bemessungswert der Erdauflagerkraft (Lastfall 1, da ständiges Bauwerk):<br />
B h,d = B Gh,k γ G + B Qh,k γ Q + B W h,k γ G,red<br />
= B Gh,k · 1, 35 + B Qh,k · 1, 5 + B W h,k · 1, 2<br />
= 17788, 90 + 4645, 57 · D + 795, 35 · D2 + 79, 72 · D 3 + 2, 90 · D 4<br />
111, 15 + 17, 75 · D + 1, 00 · D 2<br />
mit γ G,red nach EAU 2004, Abschnitt 8.2.0.3 (E 216):<br />
GZ 1B LF 1 LF 2 LF 3<br />
γ G,red 1, 20 1, 10 1, 00<br />
• Charakteristischer Wert des Erdwiderstandes:<br />
E ph,k = 1 · (163, 95 + 121, 80 + 28, 1 · D) · (D − 1, 50)<br />
2<br />
= −214, 32 + 121, 80 · D + 14, 05 · D 2<br />
• Bemessungswert des Erdwiderstandes:<br />
E ph,d = E ph,k<br />
= E ph,k<br />
γ Ep,red 1, 20<br />
1<br />
=<br />
1, 20 · (−214, 32 + 121, 80 · D + 14, 05 · D2 )<br />
= −178, 60 + 101, 50 · D + 11, 71 · D 2<br />
mit γ Ep,red nach EAU 2004, Abschnitt 8.2.0.2 (E 215):<br />
GZ 1B LF 1 LF 2 LF 3<br />
γ Ep,red 1, 20 1, 15 1, 10<br />
• Einbindetiefe D (ermittelt mit Hilfe eines Mathematik-Programmes):<br />
3. Ankerkraft<br />
B h,d ≤ E ph,d ⇒ D ≥ 3, 05 m<br />
Gewählt wird eine Einbindetiefe von D = 3,50 m. Damit ergibt sich eine Gesamtlänge der<br />
Sp<strong>und</strong>wand von L = 11,5 m.<br />
• Berechnung der bisher unbekannten Resultierenden <strong>und</strong> Erdauflagerkräfte für D = 3,50 m:<br />
E 3<br />
ag+ch,k<br />
= 38, 42 kN/m<br />
E 4<br />
ag+ch,k<br />
= 8, 57 kN/m<br />
W 8<br />
ü,k<br />
= 65, 00 kN/m<br />
B Gh,k = 119, 98 kN/m<br />
B Qh,k = 23, 03 kN/m<br />
B W h,k = 50, 24 kN/m
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• Charakteristische Ankerkräfte aus den ständig wirkenden Lasten (A Gh,k ), den Verkehrslasten<br />
(A Qh,k ) <strong>und</strong> dem Wasserdruck (A W h,k ) aus dem Kräftegleichgewicht in horizontaler<br />
Richtung:<br />
A Gh,k = E 1<br />
ag+ch,k + E 2<br />
ag+ch,k + E 3<br />
ag+ch,k + E 4<br />
ag+ch,k − B Gh,k<br />
= 160, 84 + 28, 41 + 38, 42 + 8, 57 − 119, 98 = 116, 26 kN/m<br />
A Qh,k = E 5<br />
aph,k + E 6<br />
aph,k − B Qh,k<br />
= 17, 75 + 49, 56 − 23, 03 = 42, 28 kN/m<br />
A W h,k = W 7<br />
ü,k + W 8<br />
ü,k − B W h,k<br />
= 5, 00 + 65, 00 − 50, 24 = 19, 76 kN/m<br />
• Gesamte charakteristische Ankerkraft<br />
horizontale Komponente:<br />
vertikale Komponente:<br />
A h,k = A Gh,k + A Qh,k + A W h,k<br />
= 116, 26 + 42, 28 + 19, 76 = 178, 30 kN/m<br />
A v,k = A h,k tan(5 ◦ ) = 178, 30 · tan(5 ◦ ) = 15, 60 kN/m<br />
in Richtung der Ankerneigung:<br />
A k =<br />
A h,k<br />
cos(5 ◦ )<br />
=<br />
178, 30<br />
cos(5 ◦ )<br />
= 178, 98 kN/m<br />
• Bemessungswert der Ankerkraft<br />
horizontale Komponente:<br />
A h,d = A Gh,k γ G + A Qh,k γ Q + A W h,k γ G,red<br />
= 116, 26 · 1, 35 + 42, 28 · 1, 5 + 19, 76 · 1, 2 = 244, 08 kN/m<br />
vertikale Komponente:<br />
A v,d = A h,d tan(5 ◦ ) = 244, 08 · tan(5 ◦ ) = 21, 35 kN/m<br />
in Richtung der Ankerneigung:<br />
A d =<br />
A h,d<br />
cos(5 ◦ )<br />
=<br />
244, 08<br />
cos(5 ◦ )<br />
= 245, 01 kN/m<br />
4. Nachweis der Vertikalkräfte<br />
• Vertikales Gleichgewicht zur Überprüfung des Ansatzes von δ p,k (inneres Gleichgewicht)<br />
– Nachweisformat:<br />
∑<br />
Vk ↓ ≥ B v,k ↑<br />
G k + E av,k + A v,k ≥ B v,k
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– Überprüfung, ob Verkehrslasten günstig wirken<br />
Wirken die Verkehrslasten günstig, dürfen sie nicht berücksichtigt werden. Eine günstige<br />
Wirkung liegt vor, falls<br />
E aQv,k + A Qv,k ≥ B Qv,k ,<br />
d.h., falls die Summe der aus der Verkehrslast resultierenden vertikalen Komponenten<br />
des Erddruckes <strong>und</strong> der Ankerkraft größer ist als die Vertikalkomponente der aus der<br />
Verkehrslast resultierenden Erdauflagerkraft.<br />
Vertikalkomponente des Erddruckes E aQv,k aus Verkehrslast:<br />
Eaph,k Sand = E 5<br />
aph,k + 1 · (16, 41 + 6, 41) · (7, 00 − 3, 32)<br />
2<br />
= 15, 75 + 41, 99 = 57, 74 kN/m<br />
( ) 2<br />
Eapv,k Sand = Eaph,k<br />
Sand tan(δ a) = 57, 74 · tan<br />
3 · 35◦ = 24, 91 kN/m<br />
E Ton 1<br />
aph,k = 1 2<br />
Eapv,k Ton 1 = Eaph,k<br />
Ton 1<br />
· 6, 41 · (9, 36 − 7, 00) = 7, 56 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 7, 56 · tan<br />
3 · 25◦<br />
= 2, 26 kN/m<br />
E aQv,k = Eapv,k Sand + ETon apv,k<br />
1<br />
Vertikalkomponente der Ankerkraft aus Verkehrslast:<br />
= 24, 91 + 2, 26 = 27, 17 kN/m<br />
A Qv,k = A Qh,k tan(5 ◦ ) = 42, 28 · tan(5 ◦ ) = 3, 70 kN/m<br />
Vertikalkomponente der Erdauflagerkraft aus Verkehrslast:<br />
Damit:<br />
B Qv,k = B Qh,k tan(δ p ) = 23, 03 · tan( 2 3 · 20◦ ) = 5, 46 kN/m<br />
E aQv,k + A Qv,k = 27, 17 + 3, 70 = 30, 87 > B Qv,k<br />
Die Verkehrslasten wirken also günstig <strong>und</strong> dürfen im Nachweis nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
– Vertikalkomponente des Erddruckes E aGv,k aus ständigen Lasten:<br />
E Sand<br />
ag+ch,k = 1 2<br />
E Sand<br />
ag+cv,k = E Sand<br />
ag+ch,k<br />
E Ton 1<br />
ag+ch,k = 1 2<br />
E Ton 1<br />
ag+cv,k = E Ton 1<br />
ag+ch,k<br />
· (16, 93 + 21, 34) · 7, 00 = 133, 95 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 133, 95 · tan<br />
3 · 35◦<br />
· (21, 34 + 22, 91) · 2, 50 = 55, 31 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 55, 31 · tan<br />
3 · 25◦<br />
= 57, 78 kN/m<br />
= 16, 56 kN/m<br />
E Ton 2<br />
ag+ch,k = E 3<br />
ag+ch,k + E 4<br />
ag+ch,k<br />
E Ton 2<br />
ag+cv,k = E Ton 2<br />
ag+ch,k<br />
= 38, 42 + 8, 57 = 46, 99 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 46, 99 · tan<br />
3 · 20◦ = 11, 14 kN/m<br />
E aGv,k = Eag+cv,k Sand ag+cv,k 1 ag+cv,k<br />
2<br />
= 57, 78 + 16, 56 + 11, 14 = 85, 48 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 138<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
– Eigengewicht der Sp<strong>und</strong>wand G k :<br />
In Bezug auf die Bemessung des Profils der Sp<strong>und</strong>wand sei auf die Aufgabe 4.1 dieses<br />
Übungsskripts verwiesen. An dieser Stelle wird auf eine Bemessung verzichtet <strong>und</strong> das<br />
Profil LARSSEN 604 (Masse 124 kg/m 2 , Stahlquerschnitt A s = 0,0158 m 2 /m, Steghöhe<br />
h = 0,38 m, Stegneigung α = 66 ◦ ) angesetzt.<br />
G k = m g L = 124 · 9, 81 · 11, 50 ·<br />
1<br />
1000<br />
– Vertikalkomponente der Ankerkraft A v,k ohne Verkehrslasten:<br />
= 13, 99 kN/m<br />
A v,k = (116, 26 + 19, 76) · tan(5 ◦ ) = 11, 90 kN/m<br />
– Vertikalkomponente der Erdauflagerkraft B v,k ohne Verkehrslasten::<br />
– Nachweis<br />
B h,k = B Gh,k + B W h,k = 119, 98 + 50, 24 = 170, 22 kN/m<br />
( ) 2<br />
B v,k = B h,k tan(δ p ) = 170, 22 · tan<br />
3 · 20◦ = 40, 34 kN/m<br />
∑<br />
Vk = G k + E aGv,k + A v,k<br />
= 13, 99 + 85, 48 + 11, 90 = 111, 37 kN/m<br />
≥ B v,k = 40, 34 kN/m √ ⇒ Nachweis erfüllt!<br />
• Nachweis der vertikalen Tragfähigkeit (äußeres Gleichgewicht)<br />
– Nachweisformat:<br />
∑<br />
Vd ↓ ≤ R 1,d ↑<br />
Die vertikalen Kräfte infolge der Verkehrslasten sind in diesem Nachweis zu berücksichtigen,<br />
da sie ungünstig wirken.<br />
– Abzutragende Bemessungs-Vertikalkraft ∑ V d :<br />
∑<br />
Vd = γ G (G k + E aGv,k ) + γ Q E aQv,k + A v,d<br />
– Widerstand aus Spitzendruck R 1b,k :<br />
– Gesamtwiderstand R 1,d :<br />
= 1, 35 · 99, 47 + 1, 5 · 27, 17 + 21, 35 = 196, 39 kN/m<br />
q b,k = 600 + 120 · (D − 0, 50)<br />
= 600 + 120 · (3, 50 − 0, 50) = 960 kN/m 2<br />
A b = h κ F = h · (0, 015 α − 0, 35)<br />
= 0, 38 · (0, 015 · 66 − 0, 35) = 0, 24 m 2 /m<br />
R 1,b,k = q b,k A b = 960 · 0, 24 = 230, 40 kN/m<br />
R 1,k = B v,k + R 1b,k = 45, 80 + 230, 40 = 276, 20 kN/m<br />
R 1,d = R 1,k 276, 20<br />
= = 197, 29 kN/m<br />
γ P 1, 4
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Ruhr-Universität Bochum<br />
– Nachweis:<br />
∑<br />
Vd = 196, 39 kN/m ≤ R 1,d<br />
√ ⇒ Nachweis erfüllt!<br />
– Anmerkung<br />
Alternativ kann die Fläche A b des Spitzendruckes nach EAU 2004 aus A b = 6 ÷ 8 A s<br />
mit dem Stahlquerschnitt A s des Sp<strong>und</strong>wandprofils ermittelt werden. Dies trägt Ergebnissen<br />
aus Probebelastungen Rechnung, wonach der oben verwendete Ansatz nach<br />
Weißenbach zu große Tragfähigkeiten liefert. In diesem Fall ergäbe sich:<br />
A b = 8 · 0, 0158 = 0, 13 m 2 /m<br />
R 1b,k = 960 · 0, 13 = 124, 80 kN/m<br />
R 1,k = 45, 80 + 124, 80 = 170, 60 kN/m<br />
170, 60<br />
R 1,d = = 121, 86 kN/m<br />
1, 4<br />
∑<br />
Vd = 196, 39 kN/m ≥ R 1,d ⇒ Nachweis nicht erfüllt!<br />
Der Nachweis der vertikalen Tragfähigkeit gelingt mit diesem Ansatz für A b also nicht,<br />
es müsste eine größere Einbindetiefe gewählt werden.<br />
5. Nachweis der tiefen Gleitfuge<br />
Der Nachweis dient zur Dimensionierung der Ankerlänge. Er erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage der von<br />
Kranz vorgeschlagenen Vorgehensweise. Der Nachweis wird hier exemplarisch für einen Abstand<br />
L = 10 m zwischen Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> Ankerwand geführt. Die tiefe Gleitfuge verläuft vom Fußpunkt<br />
der Sp<strong>und</strong>wand bis zur UK der Ankerwand. Der zu untersuchende Bruchkörper ist im<br />
Bild 4.50 dargestellt. Zur graphischen Bestimmung der möglichen charakteristischen Ankerkraft<br />
A mögl,k werden nacheinander die Teilkörper 3, 2 <strong>und</strong> 1 betrachtet. Die Bezeichnung A mögl,k<br />
meint das Gleiche wie R A,k in den Aufgaben 4.2 <strong>und</strong> 4.3, nämlich den maximalen Widerstand<br />
des Gleitkörpers gegen Abrutschen auf der “tiefen Gleitfuge”. Der Nachweis ist einmal ohne <strong>und</strong><br />
einmal mit Verkehrslasten zu führen.<br />
Es werden totale Spannungen betrachtet. Die Kräfte aus <strong>Boden</strong>eigengewicht werden daher unterhalb<br />
des GW-Spiegels mit der Wichte des gesättigten <strong>Boden</strong>s γ r berechnet. Auf die Ränder des<br />
Teilkörpers sind die Resultierenden U i,k des Wasserdruckes anzusetzen. Bei nicht strömendem<br />
Gr<strong>und</strong>wasser ist eine Rechnung ohne die Wasserdruckkräfte <strong>und</strong> mit der Wichte unter Auftrieb<br />
γ ′ äquivalent. Aus didaktischen Gründen soll hier jedoch der Ablauf des Nachweises mit den<br />
Wasserdruckkräften U i,k gezeigt werden.<br />
Der Gleitflächenwinkel beträgt:<br />
( )<br />
11, 50 − 3, 87<br />
ϑ = arctan<br />
10, 00<br />
= 37, 3 ◦
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Ruhr-Universität Bochum<br />
4,00<br />
Teilkörper Teilkörper Teilkörper<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3,87<br />
11,50<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
ϑ<br />
3,30 4,12 4,95<br />
3,94<br />
2,62<br />
3,28<br />
10,00<br />
4,10<br />
Abbildung 4.50: Bruchkörper im Nachweis der tiefen Gleitfuge<br />
• Zusammenstellung der an den Teilkörpern angreifenden Kräfte<br />
– Teilkörper 3 (Abbildung 4.51)<br />
G 3,k = 18 · 4, 00 · 2, 62 + 20 · 1 · (7, 50 + 5, 50) · 2, 62 = 529, 24 kN/m<br />
2<br />
P 3,k = 40 · 0, 62 = 24, 80 kN/m<br />
U a,k = 1 2 · 10 · 7, 502 = 281, 25 kN/m<br />
U 32,k = 1 2 · 10 · 5, 502 = 151, 25 kN/m<br />
U 3,k = 1 · (10 · 7, 50 + 10 · 5, 50) · 3, 30 = 214, 50 kN/m<br />
2<br />
C 3,k = 30 · 3, 30 = 99, 00 kN/m<br />
Erddrücke ohne Verkehrslast:<br />
E Sand<br />
ah,k = 133, 95 kN/m<br />
Ea,k Sand =<br />
133, 95<br />
cos ( 2<br />
= 145, 88 kN/m<br />
3 · 35◦)<br />
ah,k = 55, 31 kN/m<br />
E Ton 1<br />
E Ton 1<br />
a,k =<br />
E Ton 2<br />
55, 31<br />
cos ( 2<br />
= 57, 74 kN/m<br />
3 · 25◦)<br />
ah,k = 46, 99 kN/m<br />
Ea,k Ton 2 =<br />
46, 99<br />
cos ( 2<br />
= 48, 29 kN/m<br />
3 · 20◦)
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 141<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Erddrücke mit Verkehrslast:<br />
E Sand<br />
ah,k = 133, 95 + 57, 74 = 191, 69 kN/m<br />
Ea,k Sand =<br />
191, 69<br />
cos ( 2<br />
= 208, 76 kN/m<br />
3 · 35◦)<br />
ah,k = 55, 31 + 7, 56 = 62, 87 kN/m<br />
E Ton 1<br />
E Ton 1<br />
a,k =<br />
62, 87<br />
cos ( 2<br />
= 65, 63 kN/m<br />
3 · 25◦)<br />
E Ton 2<br />
a,k = 48, 29 kN/m<br />
2,62<br />
2,00<br />
4,00<br />
a<br />
Sand<br />
A<br />
Teilkörper<br />
3<br />
A<br />
11,50<br />
3,00<br />
δ Sand Q 3,k<br />
E a,k<br />
C 3,k<br />
G 3,k<br />
U 3,k<br />
δ Ton 1<br />
a<br />
Ton 1<br />
E a,k<br />
P 3,k<br />
U 32,k<br />
E 32,k<br />
2,50<br />
δ Ton a<br />
2<br />
Ton 2<br />
E a,k<br />
U a,k<br />
2,00<br />
ϕ Ton 2<br />
3,30<br />
Abbildung 4.51: Teilkörper 3<br />
– Teilkörper 2 (Abbildung 4.52)<br />
G 2,k = 18 · 4, 00 · 3, 28 + 20 · 1 · (5, 50 + 3, 00) · 3, 28 = 514, 96 kN/m<br />
2<br />
P 2,k = 40 · 3, 28 = 131, 20 kN/m<br />
U 21,k = 1 2 · 10 · 3, 002 = 45, 00 kN/m<br />
U 2,k = 1 · (10 · 5, 50 + 10 · 3, 00) · 4, 12 = 175, 10 kN/m<br />
2
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 142<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
3,28<br />
4,00<br />
A<br />
Teilkörper<br />
2<br />
P 2,k<br />
U 21,k<br />
A<br />
E 21,k<br />
3,00<br />
G 2,k<br />
2,50<br />
E 32,k<br />
U 32,k<br />
Q 2,k<br />
ϕ Ton 1<br />
5,50<br />
U 2,k<br />
4,12<br />
Abbildung 4.52: Teilkörper 2<br />
– Teilkörper 1 (Abbildung 4.53)<br />
0,10<br />
4,10<br />
3,94<br />
P 1,k<br />
U 1,k<br />
4,00<br />
Teilkörper<br />
A E<br />
mögl,k<br />
1,k<br />
1<br />
δ Sand<br />
a<br />
G<br />
E 1,k<br />
21,k<br />
3,87<br />
3,00<br />
U 21,k<br />
ϕ Sand<br />
Q 1,k<br />
4,95<br />
Abbildung 4.53: Teilkörper 1
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 143<br />
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G 1,k = 18 · 3, 87 · 4, 10 + 18 · 1 · (3, 94 + 4, 10) · (4, 00 − 3, 87)<br />
2<br />
+20 · 1 · 3, 00 · 3, 94 = 413, 21 kN/m<br />
2<br />
P 1,k = 40 · 0, 1 = 4, 00 kN/m<br />
U 1,k = 1 · 10 · 3, 00 · 4, 95 = 74, 25 kN/m<br />
2<br />
E 1h,k = 1 2 · 18 · 3, 872 · 0, 22 = 29, 65 kN/m<br />
E 1,k =<br />
29, 65<br />
cos ( 2<br />
= 32, 29 kN/m<br />
3 · 35◦)<br />
• Graphische Ermittlung von A mögl,k<br />
Die Kraftecke zur Ermittlung von A mögl,k sind im Bild 4.54 für den Nachweis ohne Verkehrslasten<br />
<strong>und</strong> im Bild 4.55 für den Nachweis mit Verkehrslasten dargestellt. Für den Nachweis<br />
ohne Verkehrslasten ergibt sich<br />
<strong>und</strong> für den Nachweis mit Verkehrslasten:<br />
A mögl,k = 130 kN/m<br />
A mögl,k = 160 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 144<br />
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U 32,k<br />
E 32,k<br />
WL von Q 3,k<br />
G 3,k<br />
Teilkörper<br />
ϑ = 37,3˚<br />
Q 3,k<br />
3<br />
= 20˚<br />
δ Ton a<br />
2<br />
δ Ton a<br />
1 = 16,7˚<br />
δ Sand<br />
U a,k<br />
a<br />
Sand<br />
E Ton 1 E Ton 2<br />
= 23,3˚<br />
a,k<br />
a,k<br />
a,k<br />
ϕ Ton 2 U 3,k<br />
= 13,3˚<br />
C 3,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
WL von Q<br />
E 1,k<br />
1,k A mögl,k<br />
WL von Q<br />
U 21,k E 2,k 5˚<br />
21,k<br />
δ Sand<br />
a = 23,3˚ WL von A<br />
Teilkörper<br />
Q<br />
G 1,k<br />
1<br />
1,k<br />
Q 2,k<br />
G 2,k<br />
Teilkörper<br />
ϑ = 37,3˚<br />
2<br />
ϕ Sand U<br />
= 35˚ 1,k ϑ = 37,3˚<br />
ϑ = 37,3˚<br />
U 21,k E 21,k<br />
ϕ Ton 1 U<br />
= 25˚ 2,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
U 32,k<br />
E 32,k<br />
Abbildung 4.54: Kraftecke für den Nachweis ohne Verkehrslasten: A mögl,k = 130 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 145<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
U 32,k<br />
E 32,k<br />
WL von Q 3,k<br />
G 3,k<br />
P 3,k<br />
Q 3,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
Teilkörper<br />
3<br />
ϕ Ton 2 U<br />
= 20˚ 3,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
δ Ton a<br />
2 = 13,3˚<br />
C<br />
δ Ton 1<br />
3,k<br />
a = 16,7˚<br />
δ Sand Ton 1<br />
a<br />
E E Ton 2<br />
a,k<br />
= 23,3˚ a,k<br />
Sand<br />
E a,k<br />
U a,k<br />
WL von Q<br />
E 1,k<br />
1,k A mögl,k<br />
WL von Q<br />
U 21,k E 2,k 5˚<br />
21,k<br />
δ Sand<br />
a = 23,3˚ WL von A<br />
Teilkörper<br />
Q<br />
G 1,k<br />
1 1,k<br />
G 2,k Q<br />
Teilkörper 2,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
2<br />
ϕ U<br />
P Sand = 35˚ 1,k ϑ = 37,3˚<br />
1,k<br />
U 21,k E 21,k<br />
ϑ = 37,3˚<br />
P 2,k<br />
U<br />
ϕ Ton 1 2,k<br />
= 25˚<br />
ϑ = 37,3˚<br />
U 32,k<br />
E 32,k<br />
Abbildung 4.55: Kraftecke für den Nachweis mit Verkehrslasten: A mögl,k = 160 kN/m<br />
• Nachweis<br />
– ohne Verkehrslasten<br />
∑<br />
AG,k γ G ≤ A mögl,k<br />
γ Ep
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∑<br />
AG,k =<br />
116, 26 + 19, 76<br />
cos(5 ◦ )<br />
= 136, 54 kN/m<br />
∑<br />
AG,k γ G = 136, 54 · 1, 35 = 184, 33 > A mögl,k<br />
= 130<br />
γ Ep 1, 4<br />
= 92, 86<br />
⇒ Der Nachweis gelingt nicht!<br />
– mit Verkehrslasten<br />
∑<br />
AG,k γ G + ∑ A Q,k γ Q ≤ A mögl,k<br />
γ Ep<br />
∑<br />
AQ,k =<br />
42, 28<br />
cos(5 ◦ )<br />
= 42, 44 kN/m<br />
∑<br />
AG,k γ G + ∑ A Q,k γ Q = 136, 54 · 1, 35 + 42, 44 · 1, 5 = 247, 99<br />
> A mögl,k<br />
= 160<br />
γ Ep 1, 4<br />
= 114, 29<br />
⇒ Der Nachweis gelingt nicht!<br />
Beide Nachweise können nicht erfüllt werden. Die Diskrepanz zwischen vorhandener <strong>und</strong><br />
aufnehmbarer Ankerkraft ist groß. Im nächsten Schritt ist ein längerer Anker zu wählen<br />
<strong>und</strong> der Nachweis erneut zu führen. Diese Vorgehensweise ist solange zu wiederholen, bis<br />
die Nachweise gelingen. Hiervon wird an dieser Stelle jedoch abgesehen, da die prinzipielle<br />
Vorgehensweise des Nachweises klar geworden sein sollte. Der notwendige Abstand der Ankerplatten<br />
von der Sp<strong>und</strong>wand wird für die untersuchte Geometrie recht groß sein (u.a. da in<br />
der Gleitfuge kaum kohäsive Böden anstehen). Bei eingeschränkten Platzverhältnissen auf<br />
der Landseite der Sp<strong>und</strong>wand ist die Ausführung von Verpressankern evtl. wirtschaftlicher<br />
als die Verwendung von Ankerplatten.<br />
6. Nachweis gegen Aufbruch des Verankerungsbodens<br />
A h,d<br />
E ph,d<br />
E ah,d<br />
3,00<br />
3,87<br />
Abbildung 4.56: Nachweis gegen Aufbruch des Verankerungsbodens<br />
Mit diesem Nachweis wird gezeigt, dass der Erdwiderstand vor der Ankerwand die Lasten aus<br />
der Ankerkraft <strong>und</strong> dem aktiven Erddruck auf die Ankerwand aufnehmen kann. Der Nachweis<br />
wird hier für den Abstand L = 10 m zwischen Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> Ankerplatte geführt. Gelingt er<br />
für diesen Abstand, ist er aufgr<strong>und</strong> des um 5 ◦ nach unten geneigten Ankers auch für größere<br />
Abstände erfüllt. Das Nachweisformat lautet:<br />
A h,d + E ah,d<br />
≤ E ph,d
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 147<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
Aktiver Erddruck auf die Ankerwand (GOK bis Fußpunkt Ankerwand):<br />
E ah,k = 1 2 γ h2 K ah = 1 2 · 18 · 3, 872 · 0, 22 = 29, 65 kN/m<br />
E ah,d = γ G E ah,k = 1, 35 · 29, 65 = 40, 03 kN/m<br />
Der passive Erddruck darf maximal mit einem Wandreibungswinkel δ p angesetzt werden, für den<br />
das Gleichgewicht der vertikalen Kräfte ( ∑ V k = 0) noch erfüllt ist:<br />
max(E pv,k ) = E av,k + G k − A v,k<br />
Vertikalkomponente des aktiven Erddruckes auf die Ankerwand:<br />
( ) 2<br />
E av,k = 29, 65 · tan<br />
3 · 35◦ = 12, 79 kN/m<br />
Gewicht der Ankerplatte (Annahme der Dicke d = 0,05 m):<br />
Damit:<br />
Erdwiderstand:<br />
G k = γ Stahl · h · d = 78, 5 · 3, 0 · 0, 05 = 11, 78 kN/m<br />
max(E pv,k ) = 12, 79 + 11, 78 − 15, 60 = 8, 97 kN/m<br />
E pv,k = 1 2 γ h2 K ph tan(−δ p )<br />
K ph (δ p ) =<br />
[<br />
1 −<br />
√<br />
cos 2 (ϕ ′ k )<br />
E pv,k = 1 2 · 18 · 3, 872 · [<br />
sin(ϕ ′ k − δ p) sin(ϕ ′ k )<br />
cos(−δ p )<br />
1 −<br />
√<br />
] 2<br />
cos 2 (35 ◦ )<br />
sin(35 ◦ − δ p ) sin(35 ◦ )<br />
cos(−δ p )<br />
] 2<br />
tan(−δ p ) ≤ 8, 97<br />
Lösung mit Hilfe eines Mathematikprogramms:<br />
δ p = −1, 00 ◦<br />
Damit:<br />
K ph (δ p ) =<br />
[<br />
1 −<br />
√<br />
cos 2 (35 ◦ )<br />
sin(35 ◦ + 1, 00 ◦ ) sin(35 ◦ )<br />
cos(1, 00 ◦ )<br />
] 2<br />
= 3, 82<br />
Nachweis:<br />
E ph,k = 1 2 γ h2 K ph = 1 2 · 18 · 3, 872 · 3, 82 = 514, 91 kN/m<br />
E ph,d = E ph,k<br />
γ Ep<br />
=<br />
514, 91<br />
1, 40<br />
= 367, 79 kN/m<br />
A h,d + E ah,d = 244, 08 + 40, 03 = 284, 11 kN/m ≤ E ph,d = 367, 79 kN/m √<br />
⇒ Nachweis erfüllt!
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4.6 Einfach verankterte, im <strong>Boden</strong> eingespannte Sp<strong>und</strong>wand nach EAU 2004<br />
3<br />
Abbildung 4.57: Geometrie der Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong> Einwirkungen<br />
Die in Abbildung 4.57 dargestellte Sp<strong>und</strong>wand ist nach EAU 2004 zu bemessen. Im einzelnen sind zu<br />
bearbeiten:<br />
• Zusammenstellung der Einwirkungen auf die Sp<strong>und</strong>wand (inklusive Erddruckumlagerung)<br />
• Bestimmung der erforderlichen Einbindetiefe D<br />
• Nachweis der Vertikalkräfte<br />
Die Tonschicht ist ausreichend <strong>und</strong>urchlässig, so dass eine Umströmung der Sp<strong>und</strong>wand nicht betrachtet<br />
werden muss.
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 149<br />
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Lösung<br />
1. Zusammenstellung der charakteristischen Einwirkungen auf die Sp<strong>und</strong>wand<br />
• Erddruckbeiwerte<br />
– Sand:<br />
ϕ ′ k = 30 ◦<br />
δ a = + 2 3 ϕ′ k ⇒ K ah = 0, 28<br />
– Ton (I c = 0, 8):<br />
ϕ ′ k = 20 ◦<br />
δ a = + 2 3 ϕ′ k ⇒ K ah = 0, 43<br />
δ p = − 2 3 ϕ′ k ⇒ K ph = 2, 81<br />
K ach = 2 cos(ϕ′ k ) cos(−δ a)<br />
1 + sin(ϕ ′ k + δ a)<br />
K pch = 2 cos(ϕ′ k ) cos(−δ p)<br />
1 − sin(ϕ ′ k − δ p)<br />
= 2 cos(20◦ ) cos(− 2 3 · 20◦ )<br />
1 + sin(20 ◦ + 2 3 · 20◦ )<br />
= 2 cos(20◦ ) cos( 2 3 · 20◦ )<br />
1 − sin(20 ◦ + 2 3 · 20◦ )<br />
= 1, 18<br />
= 4, 06<br />
• Aktiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e agh,k (z = ±0, 00 m) = 0, 00 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −2, 00 m) = 19 · 2, 00 · 0, 28 = 10, 64 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −5, 00 m) = 19 · 5, 00 · 0, 28 = 26, 60 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −6, 00 m) = (19 · 5, 00 + 11 · 1, 00) · 0, 28 = 29, 68 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = −10, 00 m) = (19 · 5, 00 + 11 · 5, 00) · 0, 28 = 42, 00 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = −10, 00 m) = (19 · 5, 00 + 11 · 5, 00) · 0, 43 = 64, 50 kN/m 2<br />
e agh,k (z = −10, 00 − t m) = (19 · 5, 00 + 11 · 5, 00 + 10 · t) · 0, 43 = 64, 50 + 4, 3 · t kN/m 2<br />
• Aktiver Erddruck aus Kohäsion (in der Tonschicht 2)<br />
e ach,k = −c K ach = −30 · 1, 18 = −35, 40 kN/m 2<br />
• Aktiver Erddruck aus großflächiger Auflast<br />
e aph,k (z = ±0, 00 m) = 10 · 0, 28 = 2, 80 kN/m 2<br />
e aph,ko (z = −10, 00 m) = 10 · 0, 28 = 2, 80 kN/m 2<br />
e aph,ku (z = −10, 00 m) = 10 · 0, 43 = 4, 30 kN/m 2<br />
e aph,k (z = −10, 00 − t m) = 10 · 0, 43 = 4, 30 kN/m 2
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Zustandsform Konsistenzzahl I C<br />
weich 0, 50 ≤ I C < 0, 75<br />
steif 0, 75 ≤ I C < 1, 00<br />
halbfest bis fest 1, 00 ≤ I C < 1, 25<br />
Tabelle 3: Beurteilung der Konsistenz bindiger Böden<br />
• Untersuchung, ob eine Trennebene vorliegt<br />
Vor der Berechnung des passiven Erddruckes ist zunächst zu untersuchen, ob sich unterhalb<br />
der Berechnungssohle (z = - 10,00 m) ausreichend feste bzw. konsistente Schichten befinden.<br />
Im Fall bindiger Böden muss mindestens eine steife Konsistenz vorliegen. Die Tabelle 3<br />
liefert Kriterien zur Bewertung der Konsistenz bindiger Böden anhand der Konsistenzzahl<br />
I C .<br />
Im Fall der zu bemessenden Sp<strong>und</strong>wand steht unterhalb der Bemessungssohle ein Ton mit<br />
einer Konsistenzzahl I C = 0, 8 > 0, 75 an. Seine Konsistenz ist als steif <strong>und</strong> demnach als<br />
ausreichend zu beurteilen. Es ist daher ohne Trennebene zu rechnen. Die Berechnung erfolgt<br />
für den Fall 1 gemäß Skript ”AfG”, Abschnitt 7.5.1. Der passive Erddruck wird ab Baugrubensohle<br />
in Ansatz gebracht. In der tragfähigen Schicht (Ton) wird mit einem reduzierten<br />
Sicherheitsbeiwert γ Ep,red gerechnet. Der aktive Erddruck wird bis zur Baugrubensohle<br />
umgelagert.<br />
• Passiver Erddruck aus <strong>Boden</strong>eigengewicht<br />
e pgh,k (z = −10, 00 m) = 10 · 0, 0 · 2, 81 = 0, 00 kN/m 2<br />
e pgh,k (z = −10, 00 − t) = 10 · t · 2, 81 = 28, 1 · t<br />
• Passiver Erddruck aus Kohäsion<br />
e pch,k = c K pch = 30 · 4, 06 = 121, 80 kN/m 2<br />
• Wasserüberdruck<br />
wü,k = γ w ∆h = 10 · 1, 0 = 10, 00 kN/m 2<br />
• Graphische Darstellung<br />
⇒ siehe Abbildung 4.58<br />
• Umlagerung des aktiven Erddruckes aus <strong>Boden</strong>eigengewicht, Kohäsion <strong>und</strong> großflächigen<br />
Geländeauflasten<br />
Die Umlagerung erfolgt bis zur Baugrubensohle. Der <strong>Boden</strong> hinter der Sp<strong>und</strong>wand soll nach<br />
dem Rammen der Wand verfüllt werden. Es handelt sich daher um das Herstellverfahren<br />
”Verfüllung hinter Wand” <strong>und</strong> die Umlagerungsfiguren im Bild 7.41b im Skript ”AfG” sind<br />
maßgebend. Die Wahl der Umlagerungsfigur erfolgt anhand der beiden Längen a (Abstand<br />
GOK - Ankerlage) <strong>und</strong> H E (Abstand GOK - Trennebene).
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+ - 0,00<br />
2,80<br />
-2,00<br />
10,64<br />
-6,00<br />
-5,00<br />
26,60<br />
29,68<br />
Baugrubensohle<br />
-10,00<br />
42,00<br />
64,50<br />
2,80<br />
4,30<br />
D<br />
t<br />
121,80<br />
28,1 t<br />
∆d 1<br />
C<br />
64,50 + 4,3 t<br />
35,40 10,00<br />
4,30<br />
e pch,k e pgh,k e agh,k e ach,k w ü,k e aph,k<br />
Abbildung 4.58: Graphische Darstellung der Einwirkungen<br />
H E = 10, 00 m a = 2, 00 m<br />
⇒<br />
0, 1H E < a ≤ 0, 2H E<br />
a<br />
H E<br />
=<br />
2, 00<br />
10, 00<br />
= 0, 20<br />
Damit ist die Umlagerungsfigur ”Fall 5” im Bild 7.41b im Skript ”AfG” maßgebend (siehe<br />
auch Abbildung 4.59).<br />
0,25 e m<br />
H E<br />
e m<br />
1,75 e m<br />
Abbildung 4.59: Maßgebende Umlagerungsfigur
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 152<br />
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Resultierende des Erddruckes aus <strong>Boden</strong>eigengewicht bis zur Baugrubensohle bei z = -10,00<br />
m (mit Erddruck aus großflächigen Auflasten, hier kein Erddruck aus Kohäsion oberhalb<br />
der Baugrubensohle vorhanden):<br />
E agh,k = 1 2 · 26, 60 · 5, 00 + 1 · (26, 60 + 42, 00) · 5, 00 + 2, 80 · 10, 00<br />
2<br />
Umgelagerter Erddruck:<br />
= 266, 00 kN/m<br />
e m = E agh,k 266, 00<br />
= = 26, 60 kN/m2<br />
H E 10, 00<br />
0, 25 e m = 0, 25 · 26, 60 = 6, 65 kN/m 2<br />
1, 75 e m = 1, 75 · 26, 60 = 46, 55 kN/m 2<br />
Eine graphische Darstellung der Einwirkungen mit der umgelagerten Erddruckfigur ist der<br />
Abbildung 4.60 zu entnehmen. Großflächige Auflasten an der GOK bis 10 kN/m 2 werden<br />
nach DIN 1054 den ständigen Einwirkungen zugeordnet <strong>und</strong> werden deshalb hier direkt<br />
mit den Einwirkungen aus <strong>Boden</strong>eigengewicht überlagert. Überschreiten die Auflasten 10<br />
kN/m 2 , sollen nur die Anteile über 10 kN/m 2 den veränderlichen Einwirkungen zugeordnet<br />
werden (Bsp.: p=20 kN/m 2 ; Hier müssen jeweils 10 kN/m 2 den ständigen <strong>und</strong> veränderlichen<br />
Einwirkungen zugeordnet werden).<br />
+ - 0,00<br />
6,65<br />
-2,00<br />
14,63<br />
-6,00<br />
-5,00<br />
26,60<br />
30,59<br />
Baugrubensohle<br />
121,80<br />
-10,00<br />
46,55<br />
33,40<br />
D<br />
t<br />
A h,k<br />
x B<br />
B h,k<br />
C<br />
121,80 + 28,1 t ∆d 1 C 33,40+ 4,3 t<br />
h,k<br />
10,00<br />
e pgh,k e ag+c+ph,k<br />
w ü,k<br />
Abbildung 4.60: Graphische Darstellung der Einwirkungen nach der Erddruckumlagerung
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 153<br />
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2. Ermittlung der notwendigen Einbindetiefe<br />
Die notwendige Einbindetiefe wird an dieser Stelle iterativ mit Hilfe eines Stabwerksprogrammes<br />
(z.B. RuckZuck) ermittelt. Das statische System mit den unbekannten Auflagerkräften (Ankerkraft<br />
A h,k , der Erdauflagerkraft B h,k sowie Ersatzkraft C h,k nach BLUM)<strong>und</strong> den charakteristischen<br />
Einwirkungen auf der aktiven Seite ist in Abbildung 4.62 dargestellt. Die Ersatzkraft C h,k<br />
greift dabei im theoretischen Fusspunkt C (Drehpunkt) der Wand an. Die <strong>Boden</strong>reaktion auf der<br />
passiven Seite wird durch die Erdauflagerkraft B h,k ersetzt, die im Schwerpunkt der zu erwartenden<br />
Erdwiderstandsfigur angreift ( Wichtig: Die charakteristische Erdauflagerkraft B h,k ist nicht<br />
identisch mit dem maximal möglichen Erdwiderstand wie in Abbildung 4.60 dargestellt). Die<br />
Einbindetiefe t von der Baugrubensohle bis zum theoretischen Fusspunkt C wird solange variiert<br />
bis der gewünschte Ausnutzungsgrad µ des Erdauflagers erreicht wird. Der Ausnutzungsgrad des<br />
Erdauflagers ergibt sich als:<br />
mit<br />
µ = E d<br />
R d<br />
= B h,d<br />
E ph,d<br />
• Bemessungswert des Erdauflagers B h,d :<br />
B h,d = B Gh,k γ G + B Qh,k γ Q + B W h,k γ G,red<br />
= B Gh,k · 1, 35 + B Qh,k · 1, 50 + B W h,k · 1, 20<br />
• Bemessungswert des Erdwiderstandes:<br />
E ph,d = E ph,k<br />
γ Ep,red<br />
= E ph,k<br />
1, 20<br />
• Charakteristischer Wert des Erdwiderstandes:<br />
E ph,k = 1 · (121, 80 + (121, 80 + 28, 1 · t)) · t<br />
2<br />
= 60, 90 · t + 14, 05 · t 2<br />
• Lage der Resultierenden der Erdauflagerkraft<br />
Die Erdauflagerkraft B h,k wird in Höhe des Schwerpunktes der Fläche des Erdwiderstandes<br />
angesetzt (siehe Abbildung 4.60). Der Schwerpunkt eines Trapezes mit den Seitenabmessungen<br />
a <strong>und</strong> b <strong>und</strong> der Höhe h (Abbildung 4.61) liegt bei:<br />
x s = a h h 2 + 1 2 (b − a) h 2 3 h<br />
1<br />
2 (a + b) h = a h + 2 3<br />
(b − a) h<br />
a + b<br />
=<br />
(a + 2b)h<br />
3(a + b)
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a<br />
x s<br />
h<br />
b<br />
Abbildung 4.61: Schwerpunkt eines Trapezes<br />
Im Fall des Erdauflagers ergibt sich die Länge x B (siehe Abbildung 4.60) zu:<br />
x B =<br />
[121, 80 + 2 · (121, 80 + 28, 1 · t)] · t<br />
3 · (121, 80 + 121, 80 + 28, 1 · t)<br />
= 43, 6 · t2 + 365, 4 · t<br />
730, 80 + 65, 40 · t<br />
10,00<br />
w ü,k<br />
6,65<br />
14,63<br />
26,60<br />
30,59<br />
46,55<br />
33,40<br />
33,40+ 4,3 t<br />
e ag+c+ph,k<br />
A h,k<br />
B h,k<br />
C h,k<br />
t - x B<br />
10,0 m<br />
t<br />
2,0 m 8,0 m x B<br />
Abbildung 4.62: 1-fach statisch unbestimmtes System für Eingabe in Stabwerkprogramm<br />
• Bestimmung der charakteristischen Auflagerkräfte aus den ständig wirkenden Lasten, den<br />
Verkehrslasten <strong>und</strong> dem Wasserdruck mit Hilfe des Stabwerksprogrammes RuckZuck<br />
Zunächst schätzt man die Einbindetiefe t von der Baugrubensohle bis zum theoretischen<br />
Fußpunkt der Sp<strong>und</strong>wand ab. In diesem Beispiel beginnen wir mit der Einbindetiefe t=6m<br />
(das entspricht etwas mehr als der halben Baugrubentiefe). Daraus berechnet man die Erddruckordinate<br />
im rechnerischen Fußpunkt (Spalte 2 in Abbildung 4.63). Anschließend wird<br />
der Angriffspunkt der Erdauflagerkraft B h,k berechnet (Spalte 3). Das Stabwerksprogramm<br />
berechnet für die gewählte Einbindetiefe die resultierenden charakteristischen Auflagerkräfte<br />
aus ständigen Lasten (Spalte 4-6) <strong>und</strong> aus dem Wasserdruck (Spalte 7-9). Aus den<br />
charakteristischen Erdauflagerkräften ergibt sich der Bemessungswert der Erdauflagerkraft<br />
B h,d (Spalte 10). Der Bemessungswert des Erdwiderstandes E ph,d kann für die geschätzte<br />
Einbindetiefe ebenfalls berechnet werden (Spalte 11). In Spalte 12 ist abschließend der Ausnutzungsgrad<br />
µ dargestellt. Für die Einbindetiefe t=6m ergibt sich ein Ausnutzungsgrad
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von 0,8. Möchte man einen höheren Ausnutzungsgrad erreichen (max. µ = 1,0) verringert<br />
man im nächsten Iterationsschritt die Einbindetiefe t <strong>und</strong> berechnet den resultierenden<br />
Ausnutzungsgrad. Die Abhängigkeit des Ausnutzungsgrades von der Einbindetiefe ist für<br />
dieses Berechnungsbeispiel in Abbildung 4.64 dargestellt. Mit zunehmender Einbindetiefe<br />
nimmt die Erdauflagerkraft <strong>und</strong> somit der Ausnutzungsgrad (Wirtschaftlichkeit) ab.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
geschätzte<br />
Einbindetiefe<br />
t<br />
[m]<br />
Erddruckordinate<br />
im<br />
rechnerischen<br />
Fußpunkt C<br />
(33,40+4,30t)<br />
[kN/m²]<br />
Schwerpunkt<br />
Erdauflagerkraft<br />
x B<br />
[m]<br />
Auflagerkräfte aus ständigen Lasten<br />
A Gh,k<br />
[kN/m²]<br />
B Gh,k<br />
[kN/m²]<br />
C Gh,k<br />
[kN/m²]<br />
6 59,20 3,41 144,98 509,57 110,76<br />
4 50,60 2,21 127,14 474,28 167,41<br />
4,96 54,73 2,78 135,58 485,33 136,34<br />
7 8 9 10 11 12<br />
geschätzte<br />
Einbindetiefe<br />
t<br />
[m]<br />
Auflagerkräfte aus Wasserdruck<br />
A Wh,k<br />
[kN/m²]<br />
B Wh,k<br />
[kN/m²]<br />
C Wh,k<br />
[kN/m²]<br />
Bemmessungserdauflagerkraft<br />
B h,d<br />
[kN/m²]<br />
Bemmessungserdwiderstand<br />
E h,d<br />
[kN/m²]<br />
Ausnutzungsgrad<br />
µ<br />
[-]<br />
6 17,79 116,84 29,63 828,13 1030,50 0,80<br />
4 13,59 110,97 39,56 773,44 593,33 1,30<br />
4,96 15,57 112,89 33,86 790,66 791,48 1,00<br />
Abbildung 4.63: Ergebnisse der iterativen Berechnung mit RuckZuck<br />
1,4<br />
1,3<br />
Ausnutzungsgrad µ [-]<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5<br />
Einbindetiefe t [m]<br />
Abbildung 4.64: Änderung des Ausnutzungsgrades µ mit der Einbindetiefe t<br />
Gewählt wird eine Einbindetiefe bis zum theoretischen Fußpunkt C von 4,96 m. In diesem<br />
Vorgehen ist die Überprüfung der Grenzgleichgewichtsbedingung B Gh,d · γ G + B Qh,d · γ Q ≤<br />
E ph,d /γ Ep bereits enthalten <strong>und</strong> wird daher an dieser Stelle nicht erneut nachgewiesen.<br />
• Bestimmung der zusätzlichen Länge ∆d 1 zur Aufnahme der BLUM´schen Ersatzkraft C<br />
Zur Bestimmung der gesamten Einbindetiefe D muss noch die zusätzliche Länge der Sp<strong>und</strong>wand<br />
∆d 1 unterhalb des theoretischen Fußpunktes C ermittelt werden. Die Ersatzkraft<br />
C h,k ersetzt den Erdwiderstand unterhalb des Drehpunktes C (theoretischer Fußpunkt)<br />
<strong>und</strong> korrigiert den vereinfacht angenommenen Erdwiderstand auf der Wasserseite. Um die
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tatsächlich flächenhaft verteilte Eratzkraft im <strong>Boden</strong> auf der Bergseite zu wecken, muß<br />
die theoretische Rammtiefe um ∆d 1 erhöht werden. Neben pauschalen Ansätzen ( min.<br />
∆d 1 = 0, 2 · t, wie in EAB vorgeschlagen) wird in der EAU auch eine Weiterentwicklung<br />
des Ansatzes nach LACKNER verwendet. Im GZ 1B muß die Grenzzustandsbedingung<br />
C h,d ≤ E phC,d<br />
C h,d = C Gh,k · γ G + C Qh,k · γ Q<br />
eigehalten werden. Der Bemessungserdwiderstand E phC,d im Drehpunkt C berechnet sich<br />
zu<br />
E phC,d = ∆d 1 · e pghC,k ·<br />
e pghC,k = Erdwiderstand in der Höhe des theoretischen Fußpunktes auf der Bergseite (Vertikalspannung<br />
hinter der Wand am theoretischen Fußpunkt multipliziert mit dem Erdwiderstandsbeiwert<br />
k<br />
ph,k ′ für den <strong>Boden</strong> mit einem Wandreibungswinkel δC p = −ϕ ′ k bis + 1 3 ϕ′ k<br />
mit<br />
1<br />
γ Ep<br />
e pghC,k = σ v,k · k ph,k<br />
′<br />
σ v,k = γ ′ · h ′<br />
mit γ ′ = Wichte des <strong>Boden</strong>s in Höhe des theoretischen Fußpunktes C:<br />
γ ′ = 11 kN<br />
m 2<br />
h ′ = auf die Wichte γ ′ bezogene Auflasthöhe auf der aktiven Seite im Punkt C<br />
h ′ = 4, 96 m + 5, 00m ·<br />
= 19, 51 m<br />
11<br />
kN<br />
m 3<br />
11 kN<br />
m 3<br />
+ 5, 00m ·<br />
19<br />
kN<br />
m 3<br />
11 kN<br />
m 3<br />
+<br />
10<br />
kN<br />
m 3<br />
11 kN<br />
m 3<br />
Die k<br />
ph,k ′ -Werte für positive Wandreibungswinkel δ p können für α = 0 <strong>und</strong> β = 0 im<br />
Sp<strong>und</strong>wandhandbuch,<br />
⎫<br />
Tafel 4.4 abgelesen werden.<br />
ϕ k = 20 ◦ ⎪⎬<br />
δp C = + 1 ⇒ k<br />
3 ϕ′ ph,k ′ = 1, 71<br />
k<br />
⎪⎭<br />
Bei kohäsiven Böden gilt:<br />
⇒ e pghC,k = σ v,k · k ′ ph,k + 2 · c′ k ·<br />
√<br />
k ′ ph,k<br />
= 11, 00 kN<br />
m 3 · 19, 51 m · 1, 71 + 2 · 30, 00<br />
kN<br />
m 3 · √1,<br />
71<br />
= 445, 44 kN<br />
m 2
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für den Lastfall 1 (ständiges Bauwerk) mit den charakteristischen BLUMschen Ersatzkräften<br />
C h,k für ständige Einwirkungen aus Abbidung 4.63, Zeile 3:<br />
C Gh,k · γ G + C W h,k · γ G,red ≤ ∆d 1 · e pghC,k ·<br />
1<br />
γ Ep<br />
⇒ ∆d 1 ≥ C Gh,k · γ G + C W h,k · γ G,red<br />
1<br />
e pghC,k ·<br />
γ Ep,red<br />
136, 34 · 1, 35 + 33, 86 · 1, 20<br />
=<br />
1<br />
445, 44 ·<br />
1,20<br />
= 0, 61m ⇒ maßgebend !<br />
Nach EAU ist zudem ein erforderlicher Mindestwert ∆t MIN in Abhängigkeit des gewünschten<br />
Einspanngrades definiert:<br />
∆t MIN =<br />
=<br />
τ 1−0<br />
100 · t 1−0<br />
10<br />
100<br />
100<br />
· 4, 96<br />
10<br />
= 0, 496 m ⇒ nicht maßgebend<br />
mit τ 1−0 = gewünschter Einspanngrad [%] (hier 100 %); t 1−0 = zum Einspanngrad gehörende<br />
Einbindetiefe (hier 4,96 m)<br />
Die minimale gesamte Einbindetiefe D berechnet sich somit zu:<br />
D ges = t + ∆d 1 = 4, 96 m + 0, 61 m<br />
= 5, 57 m<br />
⇒ gewaehlt D ges = 5, 75 m<br />
Nachweis für gewähltes ∆d 1 = 0,79 m<br />
Nachweis ist erfüllt.<br />
C h,d ≤ E phC,d<br />
C Gh,k · γ G + C W h,k · γ G,red ≤ 2 · ∆d 1 · e pghC,k ·<br />
136, 34 · 1, 35 + 33, 86 · 1, 20 ≤ 2 · 0, 79 · 445, 44 ·<br />
224, 69 kN m ≤ 586, 50kN √<br />
m<br />
1<br />
γ G,red<br />
1<br />
1, 20<br />
• Anmerkung zur Vorgehensweise bei freier Auflagerung<br />
Die notwendige Einbindetiefe einer frei aufgelagerten Sp<strong>und</strong>wand kann ebenfalls iterativ<br />
mit Hilfe eines Stabwerksprogrammes ermittelt werden. Dabei muß man jedoch auf die<br />
richtige Wahl des statischen Systems achten. Das bei freier Auflagerung statisch bestimmte<br />
System mit den unbekannten Auflagerkräften (Ankerkraft A h,k <strong>und</strong> Erdauflagerkraft<br />
B h,k )<strong>und</strong> den charakteristischen Einwirkungen auf der aktiven Seite ist in Abbildung 4.65
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 158<br />
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dargestellt. Das Vorgehen ist identisch zu dem bei voll eingespannter Verbauwand, lediglich<br />
die Ersatzkraft C h,k entfällt. Die <strong>Boden</strong>reaktion auf der passiven Seite wird durch die<br />
Erdauflagerkraft B h,k ersetzt, die im Schwerpunkt der zu erwartenden Erdwiderstandsfigur<br />
angreift. Im Gegensatz zum Vorgehen bei eingespannter Sp<strong>und</strong>wand, wird in diesem Fall die<br />
endgültige Einbindetiefe D von der Baugrubensohle bis zum tatsächlichen Fusspunkt FP<br />
der Verbauwand solange variiert, bis der gewünschte Ausnutzungsgrad µ des Erdauflagers<br />
erreicht wird.<br />
10,00<br />
w ü,k<br />
6,65<br />
14,63<br />
26,60<br />
30,59<br />
46,55<br />
33,40<br />
33,40+ 4,3 t<br />
e ag+c+ph,k<br />
FP<br />
A h,k<br />
Bh,k<br />
D - x B<br />
10,0 m<br />
D<br />
2,0 m 8,0 m x B<br />
Abbildung 4.65: Statisch bestimmtes System bei freier Auflagerung<br />
Die Abhängigkeit des Ausnutzungsgrades von der Einbindetiefe D ist für den Fall der frei<br />
aufgelagerten Sp<strong>und</strong>wand in Abbildung 4.67 dargestellt. Nach einigen Iterationen erhält<br />
man die gesuchte Einbindetiefe D=2,79m, bei der die Bemessungserdauflagerkraft gleich<br />
dem Bemessungserdwiderstand ist (µ = 1). Zur Kontrolle kann man abschließend das Momentengleichgewicht<br />
∑ M A = 0 um die Ankerlage A nachweisen.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
geschätzte<br />
Einbindetiefe<br />
D<br />
[m]<br />
Erddruckordinate<br />
im<br />
Fußpunkt FP<br />
(33,40+4,30t)<br />
[kN/m²]<br />
Schwerpunkt<br />
Erdauflagerkraft<br />
xB<br />
[m]<br />
Auflagerkräfte aus ständigen<br />
Lasten<br />
AGh,k<br />
[kN/m²]<br />
BGh,k<br />
[kN/m²]<br />
Auflagerkräfte aus<br />
Wasserdruck<br />
AWh,k<br />
[kN/m²]<br />
BWh,k<br />
[kN/m²]<br />
Bemmessungserdauflagerkraft<br />
Bh,d<br />
[kN/m²]<br />
Bemmessungserdwiderstand<br />
Eh,d<br />
[kN/m²]<br />
Ausnutzungsgrad<br />
µ [-]<br />
3 46,30 1,63 149,22 236,32 18,58 56,42 386,74 409,88 0,94<br />
2 42,00 1,06 141,40 200,01 16,62 48,38 328,07 249,83 1,31<br />
2,79 45,40 1,51 147,64 228,28 18,17 54,73 373,85 374,32 1,00<br />
Abbildung 4.66: Ergebnisse der iterativen Berechnung mit RuckZuck (freie Auflagerung)
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Ausnutzungsgrad µ [-]<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5<br />
Einbindetiefe D [m]<br />
Abbildung 4.67: Änderung des Ausnutzungsgrades µ mit der Einbindetiefe D (frei aufgelagert)<br />
3. Nachweis der Vertikalkräfte<br />
Ob die berechnete Einbindetiefe ausreichend ist, kann abschliessend nur geklärt werden, wenn<br />
nachgewiesen werden kann, daß der gewählte Neigungswinkel δ p,k für den Erdwiderstand (somit<br />
die Horizontalkomponenete E ph ) im Erdauflager auch mobilisiert werden kann. Damit wird<br />
sichergestellt, daß der Erdwiderstand urch die Annahme von δ p,k nicht überschätzt wurde. Überprüft<br />
wird dies über den Nachweis des inneren Gleichgewichtes der Vertikalkräfte.<br />
• Vertikales Gleichgewicht zur Überprüfung des Ansatzes von δ p,k (inneres Gleichgewicht)<br />
– Nachweisformat:<br />
∑<br />
Vk ↓ ≥ B v,k ↑<br />
G k + E aGv,k + A v,k + 1 2 C v,k ≥ B h,k<br />
tan(δ p ) − 1 2 C v,k<br />
Nach EAU 8.2.4.3(3) wird die Vertikalkomponenete des Erddruckes E v,k , sowie des<br />
Erdauflagers B v,k bis zum theoretischen Fußpunkt angesetzt ( die Erddruckordinate in<br />
Höhe des theoretischen Fußpunktes kann somit aus Abbildung 4.63, Zeile 3 abgelesen<br />
werden). Die Ersatzkraft C wird nur in halber Größe angesetzt, dies hat zur Folge,<br />
daß die Horizontalkomponente des <strong>Boden</strong>auflagers B h,k um 1 2 C h,k abzumindern ist,<br />
während die Vertikalkomponenete der Ersatzkraft C h,k nur zur Hälfte angesetzt werden<br />
darf.<br />
– Überprüfung, ob Verkehrslasten günstig wirken<br />
Hier liegen keine Verkehrslasten vor (die unbegrenzte Auflast p k wird als ständige Last<br />
betrachtet), somit kann dieser Nachweis entfallen.<br />
– Vertikalkomponente des Erddruckes E aGv,k aus ständigen Lasten (bis zum theoretischen<br />
Fußpunkt C):<br />
E Sand<br />
ag+ch,k = 1 2<br />
E Sand<br />
ag+cv,k = E Sand<br />
ag+ch,k<br />
E T on<br />
ag+ch,k = 1 2<br />
E T on<br />
ag+cv,k = E T on<br />
ag+ch,k<br />
· (6, 65 + 46, 55) · 10, 00 = 266, 00 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 266, 00 · tan<br />
3 · 30◦<br />
· (33, 4 + 54, 73) · 4, 96 = 218, 56 kN/m<br />
( ) 2 tan(δ a) = 218, 56 · tan<br />
3 · 20◦<br />
= 96, 82 kN/m<br />
= 51, 80 kN/m<br />
E aGv,k = Eag+cv,k Sand<br />
on<br />
+ ET ag+cv,k<br />
= 96, 82 + 51, 80 = 148, 62 kN/m
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– Eigengewicht der Sp<strong>und</strong>wand G k :<br />
In Bezug auf die Bemessung des Profils der Sp<strong>und</strong>wand sei auf die Aufgabe 4.1 dieses<br />
Übungsskripts verwiesen. An dieser Stelle wird auf eine Bemessung verzichtet <strong>und</strong> das<br />
Profil LARSSEN 604 (Masse 124 kg/m 2 , Stahlquerschnitt A s = 0,0158 m 2 /m, Steghöhe<br />
h = 0,38 m, Stegneigung α = 66 ◦ ) angesetzt.<br />
G k = m g L = 124 · 9, 81 · 15, 75 ·<br />
– Vertikalkomponente der Ankerkraft A v,k :<br />
1<br />
1000<br />
= 19, 16 kN/m<br />
A v,k = (135, 58 + 15, 57) · tan(10 ◦ ) = 26, 65 kN/m<br />
– Abgeminderte Vertikalkomponente der BLUMschen Ersatzkraft 1 2 C v,k:<br />
1<br />
2 C v,k = 1 2 (C Gh,k + C W h,k ) · tan(δ C p )<br />
= 1 2 (136, 64 + 33, 86) · tan(1 3 20◦ ) = 85, 10 · tan(6, 67 ◦ )<br />
= 9, 95 kN/m<br />
– Abgeminderte Vertikalkomponente der Erdauflagerkraft B v,k,red :<br />
– Nachweis<br />
B h,k = B Gh,k + B W h,k = 485, 33 + 112, 89 = 598, 22 kN/m<br />
B v,k,red = B h,k tan(δ p ) − 1 2 C v,k<br />
( ) 2<br />
= 598, 22 · tan<br />
3 · 20◦ − 9, 95 = 141, 78 − 9, 95<br />
= 131, 83 kN/m<br />
∑<br />
Vk = G k + E aGv,k + A v,k + 1 2 C v,k<br />
= 19, 16 + 148, 62 + 26, 65 + 9, 95 = 204, 38 kN/m<br />
> B v,k,red = 131, 83 kN/m √ ⇒ Nachweis erfüllt!<br />
• Nachweis der vertikalen Tragfähigkeit (äußeres Gleichgewicht)<br />
Hier müssen für den Nachweis der Sicherheit gegen Versagen der Sp<strong>und</strong>wand durch Versinken<br />
im Baugr<strong>und</strong> alle nach unten gerichteten Beanspruchungen, wie auch der axiale<br />
Widerstand, durch ihre Bemessungswerte berücksichtigt werden.<br />
– Nachweisformat:<br />
∑<br />
Vd ↓ ≤ R 1,d ↑<br />
Die vertikalen Kräfte infolge von Verkehrslasten sind in diesem Nachweis zu berücksichtigen,<br />
da sie ungünstig wirken (für dieses Beispiel unerheblich). Die Vertikalkräfte<br />
infolge des Erddrucks werden wie beim Nachweis des inneren Gleichgewichtes nur bis<br />
zum theoretischen Fußpunkt C berücksichtigt. Die Erdauflagerkraft B h,k wird um die<br />
halbe Ersatzkraft C h,k abgemindert. Da zur Mobilisierung eines Fußwiderstandes eine<br />
größere axiale Verschiebung der Sp<strong>und</strong>wand nötig ist, als zur Mobilisierung eines<br />
Mantelwiderstandes, darf nach EAU die Ersatzkarft C k mit nach oben gerichteten Neigungswinkeln<br />
(maximal δp<br />
C = −ϕ k ) berücksichtigt werden.
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– Abzutragende Bemessungs-Vertikalkraft ∑ V d :<br />
∑<br />
Vd = γ G (G k + E aGv,k ) + γ Q E aQv,k + A v,d<br />
= 1, 35 · (19, 16 + 148, 62) + 1, 50 · 0, 00<br />
+ (1, 35 · 135, 58 + 1, 20 · 15, 57) · tan(10 ◦ )<br />
= 226, 50 + 35, 57<br />
= 262, 07 kN/m<br />
– Widerstand aus Spitzendruck R 1b,k :<br />
q b,k = 600 + 120 · (D − 0, 50)<br />
= 600 + 120 · (5, 75 − 0, 50) = 1230 kN/m 2<br />
A b = h κ F = h · (0, 015 α − 0, 35)<br />
= 0, 38 · (0, 015 · 66 − 0, 35) = 0, 24 m 2 /m<br />
R 1,b,k = q b,k A b = 1230 · 0, 24 = 295, 20 kN/m<br />
– Widerstand aus Erstazkraft C nach BLUM R 1Cv,k :<br />
δp C = −ϕ k<br />
C v,k = 1 2 C h,k · tan(20 ◦ ) = 1 2 (136, 34 + 33, 86) · tan(20◦ )<br />
= 30, 97 kN/m<br />
– Gesamtwiderstand R 1,d :<br />
– Nachweis:<br />
R 1,k = B v,k,red + R 1b,k + R 1Cv,k = 131, 83 + 295, 20 + 30, 97<br />
= 458, 00 kN/m<br />
R 1,d = R 1,k<br />
γ P<br />
=<br />
458, 00<br />
1, 4<br />
= 327, 14 kN/m<br />
∑<br />
Vd = 262, 07 kN/m < R 1,d<br />
√ ⇒ Nachweis erfüllt!<br />
– Anmerkung<br />
Alternativ kann die Fläche A b des Spitzendruckes nach EAU 2004 aus A b = 6 ÷ 8 A s<br />
mit dem Stahlquerschnitt A s des Sp<strong>und</strong>wandprofils ermittelt werden. Dies trägt Ergebnissen<br />
aus Probebelastungen Rechnung, wonach der oben verwendete Ansatz nach<br />
Weißenbach zu große Tragfähigkeiten liefert. In diesem Fall ergäbe sich:<br />
A b = 8 · 0, 0158 = 0, 13 m 2 /m<br />
R 1b,k = 1230 · 0, 13 = 151, 29 kN/m<br />
R 1,k = 131, 83 + 151, 29 + 30, 97 = 314, 09kN/m<br />
314, 09<br />
R 1,d = = 224, 35 kN/m<br />
1, 4<br />
∑<br />
Vd = 262, 07 kN/m > R 1,d ⇒ Nachweis nicht erfüllt!<br />
Der Nachweis der vertikalen Tragfähigkeit gelingt mit diesem Ansatz für A b nicht.
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5 Pfahlgründungen
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5.1 Rammpfähle, Pfahlrost<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf einem Hafengelände soll eine neue Straße entlang des Ufers geführt werden. Gewählt wird die in<br />
Abbildung 5.1 dargestellte Konstruktion aus einem Pfahlrost <strong>und</strong> einer Sp<strong>und</strong>wand. Bei den Pfählen<br />
des Pfahlrostes handelt es sich um gerammte Verdrängungspfähle aus Stahl (Profil HEB 300), die in<br />
4 Pfahlreihen angeordnet werden. Der Abstand der Pfähle in den Pfahlreihen untereinander beträgt<br />
a = 1, 50 m. Die in Abbildung 5.1 angegebenen Beanspruchungen N k , T k <strong>und</strong> M k beinhalten alle zu<br />
berücksichtigenden Einwirkungen auf den Pfahlrost.<br />
Die Sp<strong>und</strong>wand wird nicht zur Abtragung der Lasten, die auf den Pfahlrost wirken, herangezogen. Sie<br />
ist lediglich auf den anstehenden Erddruck <strong>und</strong> den Wasserüberdruck zu bemessen, was nicht Gegenstand<br />
dieser Aufgabe sein soll.<br />
Folgende Punkte sind zu bearbeiten:<br />
1. Ermittlung der Beanspruchungen in den einzelnen Pfählen mit Hilfe des CULMANN-Verfahrens.<br />
2. Ermittlung der Beanspruchungen in den einzelnen Pfählen mit Hilfe des Spannungstrapezverfahrens.<br />
3. Abschätzen der Pfahlwiderstände anhand tabellierter Erfahrungswerte (AfG Bild 6.49).<br />
4. Nachweis der Tragfähigkeit (GZ1B) <strong>und</strong> der äußeren Gebrauchstauglichkeit (GZ2) für alle Pfähle.<br />
0,00 + -<br />
N k = 500 kN/m<br />
M k = 250 kNm/m<br />
T k = 100 kN/m<br />
Sp<strong>und</strong>wand<br />
Auffüllung:<br />
Sand, nicht tragfähig<br />
-4,00<br />
-5,00<br />
-6,00<br />
30˚<br />
8,13˚<br />
-10,00<br />
1 2 3 4<br />
gewachsener <strong>Boden</strong>:<br />
Ton, c u,k = 200 kN/m 2<br />
-17,00<br />
8,00<br />
0,50 2,00 4,00 1,50<br />
Abbildung 5.1: Geometrie der Ufereinfassung
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Lösung<br />
1. Pfahlbeanspruchungen mit CULMANN-Verfahren<br />
• Resultierende Beanspruchung R k in der F<strong>und</strong>amentsohle:<br />
R k =<br />
√<br />
N 2 k + T 2 k = √ 500 2 + 100 2 = 509, 9 kN/m<br />
• Neigung α der resultierende Beanspruchung R k bezüglich der Vertikalen:<br />
( ) ( )<br />
Nk<br />
500<br />
α = arctan = arctan = 78, 7 ◦<br />
T k 100<br />
• Exzentrizität e der resultierende Beanspruchung R k :<br />
e = M k<br />
= 250 = 0, 50 m<br />
N k 500<br />
• Das Culmann-Verfahren:<br />
Das Culmann-Verfahren ist ein graphisches Verfahren zur Ermittlung der Pfahlbeanspruchungen.<br />
Es ist nur auf statisch bestimmte Systeme anwendbar, d.h. bei ebenen Systemen<br />
dürfen maximal drei Pfahlkräfte unbekannt sein, deren Wirkungslinien (W L−E k,i ) müssen<br />
allerdings bekannt sein. Da in dem vorliegenden (statisch unbestimmten) System vier Pfahlkräfte<br />
unbekannt sind (E k,1 , E k,2 , E k,3 , E k,4 ), werden als Näherung diejenigen Pfahlkräfte<br />
mit parallelen Wirkungslinien (W L − E k,1 <strong>und</strong> W L − E k,2 ) zu einer Resultierenden zusammengefasst<br />
, deren Wirkungslinie (W L − E k,1+2 ) genau mittig zwischen den beiden<br />
parallelen Wirkungslinien angesetzt wird. Das System wird somit statisch bestimmt. Mit<br />
Hilfe des Culmann-Verfahrens werden nun die Gleichgewichtsbedingungen graphisch ausgewertet.<br />
Das System ist nur dann im Gleichgewicht, wenn die Wirkungslinien der aus je zwei<br />
Kräften (hier: E k,1+2 <strong>und</strong> R k sowie E k,3 <strong>und</strong> E k,4 ) ermittelten beiden Teilresultierenden<br />
(hier: R 1 aus E k,1+2 + R k sowie R 2 aus E k,3 + E k,4 ) zusammenfallen ( ∑ M = 0, Konstruktion<br />
der Culmann-Geraden im Lageplan) <strong>und</strong> diese Teilresultierenden entgegengesetzt<br />
gleich groß sind ( ∑ F = 0, im Krafteck).<br />
• CULMANN-Gerade C im Lageplan<br />
Die Culmann-Gerade wird im Lageplan (Abbildung 5.2) also dadurch konstruiert, dass die<br />
Wirkungslinien von E k,1+2 <strong>und</strong> R k zum Schnitt gebracht werden (I), ebenso wie die Wirkungslinien<br />
von E k,3 <strong>und</strong> E k,4 (II). Durch diese beiden Schnittpunkte wird die Culmann-<br />
Gerade gelegt <strong>und</strong> mit der gleichen Neigung in den Kräfteplan (Abbildungen 5.3 – 5.5)<br />
übertragen.<br />
Hier (Abbildung 5.3) wird zunächst in einem festgelegten Maßstab 1 cm ∧ = 100 kN/m die<br />
vom Betrag her bekannte Kraft R k eingetragen <strong>und</strong> dann E k,1+2 so eingezeichnet, dass diese<br />
beiden Kräfte zu der Resultierenden Kraft R 1 zusammengefasst werden können. Anschließend<br />
(5.4) werden E k,3 <strong>und</strong> E k,4 in Richtung ihrer Wirkungslinien so eingetragen, dass ihre<br />
Resultierende R 2 der Resultierenden R 1 entgegengesetzt gleich groß ist.
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WL-E k,1+2<br />
WL-R k<br />
WL-E k,4 WL-Ek,3<br />
C<br />
e<br />
M<br />
II<br />
I<br />
WL-R k WL-E k,1+2 WL-E k,3 WL-E k,4<br />
Abbildung 5.2: Ermittlung der CULMANN-Geraden C im Lageplan
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C<br />
C<br />
E k,1+2<br />
E k,1+2<br />
R 2<br />
R k E k,3<br />
R k R 1<br />
E k,4<br />
Abbildung 5.3: Resultierende R 1<br />
Abbildung 5.4: Resultierende R 2<br />
C<br />
E k,1+2<br />
R k<br />
E k,3<br />
E k,4<br />
Abbildung 5.5: Krafteck im Maßstab 1 cm ∧ = 100 kN/m
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• Pfahlbeanspruchungen E k,i pro lfd. m<br />
Abgemessen in Abbildung 5.5:<br />
E k,1+2 = E k,1 + E k,2 = 300 kN/m<br />
→ E k,1 = 150 kN/m<br />
→ E k,2 = 150 kN/m<br />
E k,3 = 440 kN/m<br />
E k,4 = 240 kN/m<br />
• Pfahlbeanspruchungen E k,i pro Pfahl<br />
E k,1 = 150 kN/m · 1, 50 m = 225 kN (Druck)<br />
E k,2 = 150 kN/m · 1, 50 m = 225 kN (Druck)<br />
E k,3 = 440 kN/m · 1, 50 m = 660 kN (Druck)<br />
E k,4 = 240 kN/m · 1, 50 m = 360 kN (Zug)<br />
2. Pfahlbeanspruchungen mit Spannungstrapezverfahren Auch das Spannungstrapezverfahren<br />
ist ein Näherungsverfahren zur Berechnung der Beanspruchungen in den Pfählen. Die<br />
Berechnung als statisch unbestimmter Durchlaufträger würde die genauen Beanspruchungen in<br />
den Pfählen ergeben.<br />
• Anwendungsgrenzen<br />
vorwiegend senkrechte Beanspruchung bei<br />
• Randspannungen in Sohle<br />
σ 1 = N k<br />
A + M k<br />
W <strong>und</strong> σ 2 = N k<br />
A − M k<br />
W<br />
mit:<br />
Randspannungen:<br />
σ 1,2 =<br />
500 kN/m<br />
8, 0 m 2 /m<br />
N k<br />
≥ 5<br />
T k<br />
N k<br />
= 500<br />
T k 100 = 5 ≥ 5 √<br />
A = b · h = 1, 0 m/m · 8, 0 m = 8, 0 m 2 /m<br />
W = b · h2<br />
6<br />
±<br />
=<br />
1, 0 m/m · (8, 0 m)2<br />
6<br />
250 kNm/m<br />
10, 67 m 3 /m<br />
σ 1,2 = 62, 50 kN/m 2 ± 23, 43 kN/m 2<br />
σ 1 = 85, 93 kN/m 2<br />
σ 2 = 39, 07 kN/m 2<br />
= 10, 67 m 3 /m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 169<br />
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Ruhr-Universität Bochum<br />
85, 93 kN/m 2<br />
77, 14 kN/m 2<br />
59, 57 kN/m 2<br />
39, 07 kN/m 2<br />
N k,I<br />
N k,II<br />
N k,III<br />
0, 50<br />
2, 00 4, 00<br />
1, 50<br />
1, 50 3, 00 3, 50<br />
Abbildung 5.6: Spannungstrapez, resultierende Beanspruchungen der Pfahlbereiche<br />
Berechnung der Pfahlbeanspruchungen E k,i aus den Beanspruchungen des F<strong>und</strong>aments<br />
N k,i :<br />
N k,I = 1 (85, 93 + 77, 14) · 1, 50 = 122, 30 kN/m<br />
2<br />
N k,II = 1 (77, 14 + 59, 57) · 3, 00 = 205, 07 kN/m<br />
2<br />
N k,III = 1 (59, 57 + 39, 07) · 3, 50 = 172, 62 kN/m<br />
2<br />
• Krafteck<br />
H k<br />
N k,I<br />
E k,1<br />
E k,2<br />
N k,II<br />
N k,III<br />
R k<br />
E k,4<br />
E k,3<br />
Abbildung 5.7: Krafteck im Maßstab 1 cm ∧ = 100 kN/m
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 170<br />
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• Pfahlbeanspruchungen E k,i pro lfd. m<br />
Abgemessen in Abbildung 5.7:<br />
E k,1 = 122, 3 kN/m = N k,I<br />
E k,2 = 205, 1 kN/m = N k,II<br />
E k,3 = 438 kN/m<br />
E k,4 = 265 kN/m<br />
• Pfahlbeanspruchungen E k,i pro Pfahl<br />
E k,1 = 122, 3 kN/m · 1, 50 m = 183, 5 kN (Druck)<br />
E k,2 = 205, 1 kN/m · 1, 50 m = 307, 7 kN (Druck)<br />
E k,3 = 438 kN/m · 1, 50 m = 657, 0 kN (Druck)<br />
E k,4 = 265 kN/m · 1, 50 m = 397, 5 kN (Zug)<br />
3. Pfahlwiderstände<br />
Charakteristische Pfahlwiderstände R 2,k von gerammten Verdrängungspfählen aus Stahl unter<br />
Druckbelastung nach DIN 1054-2005 anwendbar für: (AfG Bild 6.49)<br />
• nichtbindigen <strong>Boden</strong> mit q c ≥ 10 MN/m 2 , hier: Auffüllung, i.d.R. nicht tragfähig<br />
• halbfesten, bindigen <strong>Boden</strong> mit c u,k ≥ 150 kN/m 2 , hier: c u,k = 200 kN/m 2 √<br />
Charakteristische Pfahlwiderstände R 2,k aus Mantelreibung <strong>und</strong> Spitzendruck:<br />
Pfahl d tB Profilbreite R 2,k,i<br />
Nr i [m] oder -höhe [cm] [kN]<br />
1 7,00 30 600<br />
2 7,00 30 600<br />
3 7,07 30 607<br />
hierbei ist: d tB Einbindetiefe in tragfähigen <strong>Boden</strong><br />
Pfahl 4: Zugpfahl<br />
Keine Erfahrungswerte, sondern Probebelastung, es sei denn:<br />
d tB ≥ 5 m in tragfähigem, nichtbindigem oder in halbfestem, bindigem <strong>Boden</strong><br />
hier:<br />
d tB = 7, 07 m > 5 m<br />
→ zul. Mantelreibung q s2,k = 25 kN/m 2<br />
mit A s = U · l = 6 · 0, 30 · l = 1, 80 · 7, 07 = 12, 73 m 2<br />
√<br />
⇒<br />
R s2,k = q s2,k · A s<br />
= 25 · 12, 73<br />
R s2,k = 318, 3 kN<br />
R b2,k = 0, 0 kN ,da Zugpfahl<br />
R 2,k,4 = 318, 3 kN
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 171<br />
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4. Nachweise<br />
(i) Nachweis der Tragfähigkeit (GZ1B) kann entfallen, wenn Gebrauchstauglichkeit (GZ2)<br />
nachgewiesen wird (AfG oberhalb von Bild 6.49)! Diese Ausnahme ist möglich, da für gerammte<br />
Stahlpfähle keine Erfahrungswerte für den Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZ1B)<br />
vorliegen.<br />
(ii) Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ2)<br />
R 2,k ≥ E 2,k<br />
Es ist zu beachten, dass keine Erfahrungswerte vorliegen, um die Pfahlwiderstände setzungsabhängig<br />
zu ermitteln (vgl. Bohrpfähle). Stattdessen wird bei Erreichen der Grenzwiderstände<br />
R 2,k eine Setzung von 1, 5 cm angenommen. Die Pfahlwiderstände werden<br />
nun den maximalen Beanspruchungen (aus Culmann- <strong>und</strong> Spannungstrapezverfahren) gegenübergestellt.<br />
√<br />
R 2,k,1 = 600, 0 kN > 225, 0 kN aus 1.<br />
√<br />
R 2,k,2 = 600, 0 kN > 307, 7 kN aus 2.<br />
R 2,k,3 = 607, 0 kN < 660, 0 kN aus 1. Nachweis gelingt nicht<br />
R 2,k,4 = 318, 3 kN < 397, 5 kN aus 2. Nachweis gelingt nicht<br />
Charakteristische Pfahlwiderstände R 2,k dürfen um 25% erhöht werden bei halbfesten, bindigen<br />
Böden mit c u,k ≥ 200 kN/m 2<br />
R 2,k,3 = 607, 0 · 1, 25 = 758, 8 kN > 660, 0 kN √<br />
Dies gilt jedoch nur für Druckpfähle. Der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit ist für den<br />
Zugpfahl also nicht erfüllt!<br />
Möglichkeiten, um den Nachweis zu erfüllen:<br />
• Erhöhung der Länge von Pfahl 4 → Erhöhung des Mantelreibungswiderstandes<br />
• Mörtelverpressung um den Pfahl 4 herum → Erhöhung des Mantelreibungswiderstandes,<br />
zu bestätigen mit Probebelastung
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5.2 Bohrpfähle<br />
Aufgabenstellung<br />
Zur Abtragung der Lasten eines Brückenpfeilers ist die Erstellung einer Bohrpfahlgruppe (Abbildung<br />
5.9) geplant. Folgende Aufgabenpunkte sind zu bearbeiten:<br />
1. Aufstellen der charakteristischen Widerstands-Setzungs-Linie für den Einzelpfahl nach DIN<br />
1054-2005. Dazu sind in Abbildung 5.8 die geplante Geometrie des einzelnen Pfahles, das Schichtenprofil<br />
sowie die Ergebnisse einer Drucksondierung gegeben.<br />
2. Nachweis der Tragfähigkeit (GZ1b): Überprüfung, ob die Bemessungsbeanspruchung in den einzelnen<br />
Pfählen (infolge der gegebenen Einwirkung auf die Pfahlgruppe) geringer ist als der<br />
Bemessungswiderstand.<br />
3. Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ2): Ermittlung der Setzung von Pfahl 5.<br />
Hinweis: Zur Berechnung der Beanspruchung der einzelnen Pfähle der Pfahlgruppe kann angenommen<br />
werden, dass die Pfahlkopfplatte die Einwirkungen gleichmäßig auf die Pfähle verteilt.<br />
+ - 0,00<br />
<br />
q<br />
<br />
c bzw. c u,k [MN/m 2 ]<br />
<br />
Auffüllung<br />
-2,20<br />
1<br />
nicht tragfähig<br />
Ton<br />
-5,20<br />
2<br />
c u,k = 0,10 <br />
<br />
-7,70<br />
3<br />
q c = 7,5<br />
<br />
<br />
L = 11,00 m<br />
-10,20<br />
4<br />
q c = 12,5<br />
Sand<br />
5<br />
q c = 17,5<br />
D = 0,90 m<br />
<br />
z<br />
Abbildung 5.8: <strong>Boden</strong>profil, Sondierdiagramm <strong>und</strong> Geometrie des Bohrpfahles
8,10<br />
Übungsblätter für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong> Seite 173<br />
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p G,k = 250 kN/m <br />
2<br />
11,00<br />
8,00<br />
E = 61000 kN/m 2 2,00<br />
ν = 0,30<br />
<br />
Fels<br />
1,35 2,70 2,70 1,35<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9<br />
1,35 1,35<br />
2,70 2,70<br />
8,10<br />
Abbildung 5.9: Geometrie <strong>und</strong> Belastung der Pfahlgruppe
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Lösung<br />
1. Charakteristische Widerstands - Setzungs - Linie R k (s)<br />
Die vertikalen Beanspruchungen jedes einzelnen Pfahls werden über den Mantelreibungswiderstand<br />
R s,k <strong>und</strong> den Pfahlfußwiderstand R b,k in den <strong>Boden</strong> übertragen. Die maximalen Mantelreibungs<strong>und</strong><br />
Pfahlfußwiderstandskräfte können nicht sofort in den Baugr<strong>und</strong> abgetragen werden, sondern<br />
nehmen linear mit der Setzung s zu. Ab einer bestimmten Setzung s g wirken die Widerstandskräfte<br />
maximal. Um den maximalen Mantelreibungswiderstand zu aktivieren, ist eine geringere<br />
Setzung erforderlich als zur Aktivierung des maximalen Pfahlfußwiderstandes, wie in der Widerstands<br />
- Setzungs - Linie zu erkennen sein wird. Die gesamte charakteristische Widerstandskraft<br />
berechnet sich folgendermaßen:<br />
R k (s) = R b,k (s) + R s,k<br />
∑<br />
(s)<br />
= q b,k · A b + q s,k,i · A s,i<br />
} {{ }<br />
i<br />
“base resistance” } {{ }<br />
“shaft resistance”<br />
(a) Pfahlfußfläche A b<br />
A b = πD2<br />
4<br />
=<br />
π · 0, 902<br />
4<br />
= 0, 636 m 2<br />
(b) Pfahlmantelfläche A s<br />
A s,i = U · L i = πDL i<br />
für i tragfähige Schichten:<br />
A s,2 = π · 0, 90 · 3, 00 = 8, 48 m 2<br />
A s,3 = π · 0, 90 · 2, 50 = 7, 07 m 2<br />
A s,4 = π · 0, 90 · 2, 50 = 7, 07 m 2<br />
A s,5 = π · 0, 90 · 0, 80 = 2, 26 m 2<br />
Die oberste Schicht besteht aus einer Auffüllung, die in der Regel als nicht tragfähig behandelt<br />
wird.<br />
(c) Die Werte für den Pfahlspitzenwiderstand q b,k <strong>und</strong> den Pfahlmantelreibungswiderstand q s,k,i<br />
können nach allgemeinen Erfahrungswerten gemäß DIN 1054-2005, Anhang B, Tabellen B.1<br />
- B.4 angesetzt werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: (AfG Kap. 6.3.4.3)<br />
• 0, 30 m ≤ D ≤ 3, 00 m, hier: D = 0, 90 m √<br />
• mindestens 2, 50 m in tragfähige Schicht einbindend,<br />
hier: 8, 80 m √<br />
Zusätzlich nur für den Pfahlspitzenwiderstand q b,k :<br />
• unterhalb des Pfahlfußes mindestens 3 · D <strong>und</strong> 1, 50 m tragfähiger <strong>Boden</strong> √<br />
• q c ≥ 10 MN/m 2 , hier: q c = 17, 5 MN/m 2 √<br />
(i) Pfahlspitzenwiderstand q b,k in nichtbindigem <strong>Boden</strong> (Schicht 5) in Abhängigkeit von<br />
der (auf den Pfahldurchmesser D) bezogenen Setzung s: (AfG Bild 6.60)
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s/D s q b,k R b,k<br />
[−] [cm] [MN/m 2 ] [MN]<br />
0,02 1,8 1,225 0,78<br />
0,03 2,7 1,575 1,00<br />
0,10 9,0 3,250 2,07<br />
(ii) Maximaler Mantelreibungswiderstand q s,k,i ab Grenzsetzung s sg<br />
• in bindiger Schicht (AfG Bild 6.57)<br />
q s,k,2 = 0, 040 MN/m 2 für c u,k = 0, 10 MN/m 2<br />
• in nichtbindiger Schicht (AfG Bild 6.56)<br />
q s,k,3 = 0, 060 MN/m 2 für q c = 7, 5 MN/m 2<br />
q s,k,4 = 0, 100 MN/m 2 für q c = 12, 5 MN/m 2<br />
q s,k,5 = 0, 120 MN/m 2 für q c = 17, 5 MN/m 2<br />
• Mantelreibungswiderstand R s,k (s sg ), konstant ab Grenzsetzung s sg :<br />
R s,k (s g ) =<br />
5∑<br />
q s,k,i · A s,i<br />
i=2<br />
= 0, 040 · 8, 48 + 0, 060 · 7, 07 + 0, 100 · 7, 07 + 0, 120 · 2, 26<br />
= 1, 74 MN<br />
• Grenzsetzung s sg mit empirischer Formel:<br />
s sg = 0, 50 cm + 0, 50 cm/MN · R s,k (s g ) ≤ 3, 00 cm<br />
= 0, 50 cm + 0, 50 cm/MN · 1, 74 MN<br />
= 1, 37 cm ≤ 3, 00 cm<br />
• Bezogene Pfahlkopfsetzung bei Grenzsetzung s sg /D<br />
1, 37<br />
= = 0, 015<br />
D 90<br />
(iii) Gesamtwiderstand R k bei unterschiedlichen Setzungen<br />
s sg<br />
R k (s) = R b,k (s) + R s,k (s)<br />
s = s sg = 0, 015 · 90 = 1, 37 cm :<br />
R k (s = 1, 37 cm) = R b,k (s = 1, 37 cm) + R s,k (s = 1, 37 cm)<br />
=<br />
R k (s = 1, 37 cm) = 2, 33 MN<br />
1, 37 · 0, 78 + 1, 74<br />
1, 80<br />
s = 0, 02 · 90 = 1, 80 cm :<br />
R k (s = 1, 80 cm) = R b,k (s = 1, 80 cm) + R s,k (s = 1, 80 cm)<br />
= 0, 78 + 1, 74<br />
R k (s = 1, 80 cm) = 2, 52 MN
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s = 0, 03 · 90 = 2, 70 cm :<br />
R k (s = 2, 70 cm) = R b,k (s = 2, 70 cm) + R s,k (s = 2, 70 cm)<br />
= 1, 00 + 1, 74<br />
R k (s = 2, 70 cm) = 2, 74 MN<br />
s = 0, 10 · 90 = 9, 00 cm :<br />
R k (s = 9, 00 cm) = R b,k (s = 9, 00 cm) + R s,k (s = 9, 00 cm)<br />
R k (s = 9, 00 cm) = 3, 81 MN<br />
= 2, 07 + 1, 74<br />
Einzeichnen der berechneten Wertepaare <strong>und</strong> lineares Verbinden dieser Punkte im Widerstands<br />
- Setzungs - Diagramm:<br />
0<br />
Widerstand R [MN]<br />
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
s sg /D = 0,015; s sg = 1,37 cm<br />
s/D = 0,02; s = 1,80 cm<br />
s/D = 0,03; s = 2,70 cm<br />
4<br />
Setzung s [cm]<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
R s,k R b,k R k<br />
s g /D = 0,10; s g = 9,0 cm<br />
Abbildung 5.10: Widerstands-Setzungs-Linie
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2. Nachweis der Tragfähigkeit (GZ1b) gegen Verlust der Mantelreibung oder des Spitzendruckes<br />
in der Umgebung des axial belasteten Pfahles 5<br />
E 1,d ≤ R 1,d<br />
• Bemessungswert der axialen Beanspruchung E 1,d von Pfahl 5<br />
Lasteinzugsfläche von Pfahl 5:<br />
A 5 = 2, 70 2 = 7, 29 m 2<br />
Charakteristische axiale Beanspruchung E 1,k :<br />
E 1,k = p k · A 5 = 0, 25 · 7, 29 = 1, 82 MN<br />
Bemessungswert der axialen Beanspruchung E 1,d :<br />
E 1,d = E 1,k · γ G<br />
= 1, 82 · 1, 35<br />
E 1,d = 2, 46 MN<br />
• Axialer Widerstand R 1,d von Pfahl 5<br />
R 1,d = R 1,k /γ p R 1,k : max. Widerstand aus Abbildung 5.10 für s g /D = 0, 10<br />
= 3, 81/1, 40<br />
R 1,d = 2, 72 MN<br />
Nachweis der Tragfähigkeit:<br />
E 1,d ≤ R 1,d<br />
2, 46 MN ≤ 2, 72 MN √<br />
3. Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ2) von Pfahl 5<br />
Für Pfahlgruppen (überwiegend Spitzendruckpfähle) ergibt sich die Gesamtsetzung aus der Setzung<br />
des Einzelpfahls <strong>und</strong> der Setzung des Bauwerks im Sinne einer tiefgelegten (d.h. auf Pfahlfußebene)<br />
Flächengründung:<br />
s ges = s Einzelpfahl + s Gruppe<br />
• s Einzelpfahl aus charakteristischer Widerstands-Setzungs-Linie, d.h. Gebrauchstauglichkeit<br />
wird erfüllt mit E 2,d = E 2,k = R 2,k = R 2,d = 1, 82 MN<br />
s Einzelpfahl = 1, 05 cm
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• s Gruppe wie für tiefgelegte, starre Flächengründung<br />
Konstruktion der in der Pfahlfußebene zugr<strong>und</strong>e zu legenden Fläche A ′ :<br />
Ziehen einer Umrisslinie 3D ≤ 2, 00 m außerhalb der Achsen der Randpfähle,<br />
hier: 3D = 3 · 0, 90 = 2, 70 m > 2, 00 m<br />
→ maßgebend: 2, 00 m<br />
⇒ A ′ = (5, 40 + 2 · 2, 00) 2 = 88, 36 m 2<br />
Belastung auf Pfahlfußebene im Bereich der erhöhten Fläche A ′ :<br />
p ′ k = p k ·<br />
A<br />
A ′ = 250 ·<br />
8, 102<br />
= 185, 63 kN/m2<br />
88, 36<br />
Direkte Setzungsberechnung nach Steinbrenner für den kennzeichnenden Punkt C:<br />
AfB Bild 7.5<br />
0, 26 · b<br />
3<br />
1<br />
2 = 1, 22 m a = 9, 40 m<br />
C<br />
b = 9, 40 m<br />
1, 74 · b<br />
2 = 8, 18 m 4<br />
2<br />
1, 74 · a = 8, 18 m<br />
2<br />
0, 26 · a = 1, 22 m<br />
2<br />
Abbildung 5.11: Setzungsberechnung im kennzeichnenden Punkt C<br />
Rechteck 1:<br />
d = D 8, 00<br />
= = 6, 56<br />
B 1, 22<br />
L 1, 22<br />
=<br />
B 1, 22 = 1, 0<br />
→ F 1 = 0, 47 F 2 = 0, 024<br />
f s,1 = ( 1 − ν 2) F 1 + ( 1 − ν − 2 · ν 2) F 2<br />
= ( 1 − 0, 3 2) 0, 47 + ( 1 − 0, 3 − 2 · 0, 3 2) 0, 024<br />
f s,1 = 0, 44
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Rechteck 2:<br />
d = D 8, 00<br />
= = 6, 56<br />
B 1, 22<br />
L 8, 18<br />
= = 6, 70<br />
B 1, 22<br />
→ F 1 = 0, 63 F 2 = 0, 12<br />
f s,2 = ( 1 − ν 2) F 1 + ( 1 − ν − 2 · ν 2) F 2<br />
= ( 1 − 0, 3 2) 0, 63 + ( 1 − 0, 3 − 2 · 0, 3 2) 0, 12<br />
f s,2 = 0, 64<br />
Rechteck 3 (gleiche Geometrie wie in Rechteck 2):<br />
f s,3 = f s,2 = 0, 64<br />
Rechteck 4:<br />
d = D 8, 00<br />
= = 0, 98<br />
B 8, 18<br />
L 8, 18<br />
=<br />
B 8, 18 = 1, 0<br />
→ F 1 = 0, 15 F 2 = 0, 08<br />
f s,4 = ( 1 − ν 2) F 1 + ( 1 − ν − 2 · ν 2) F 2<br />
= ( 1 − 0, 3 2) 0, 15 + ( 1 − 0, 3 − 2 · 0, 3 2) 0, 08<br />
f s,4 = 0, 18<br />
• Gesamtsetzung aus Gruppenwirkung:<br />
s = ∆q s<br />
1 − ν 2<br />
E<br />
4∑<br />
(B i · f s,i )<br />
i=1<br />
1 − 0, 32<br />
= 185, 63 (1, 22 · 0, 44 + 2 · 1, 22 · 0, 64 + 8, 18 · 0, 18)<br />
61000<br />
s = 0, 99 cm<br />
• Gesamtsetzung von Pfahl 5:<br />
s ges = s Einzelpfahl + s Gruppe<br />
= 1, 05 + 0, 99<br />
s ges = 2, 04 cm
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6 Tiefgründungen
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<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Gr<strong>und</strong>bau</strong>, <strong>Boden</strong>- <strong>und</strong> Felsmechanik<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
6.1 Senkkasten<br />
Aufgabenstellung<br />
<br />
γ k = 18 kN/m 3<br />
γ' k = 10 kN/m 3<br />
γ k = 16 kN/m 3<br />
γ' k = 10 kN/m 3<br />
γ k = 18 kN/m 3<br />
γ' k = 10 kN/m 3<br />
<br />
ϕ' k = 32,5˚<br />
ϕ' k = 37,5˚<br />
ϕ' k = 32,5˚<br />
0,05 1,00 9,90<br />
0,30 1,44<br />
11,90<br />
8,52 1,44 0,30<br />
12,00<br />
Rohrturm<br />
für Druckluft-<br />
betrieb<br />
Ballast-Wasser<br />
1,00 0,05<br />
60˚<br />
0,75<br />
0,75<br />
3,50<br />
1,00<br />
0,00 + -<br />
-2,00<br />
-5,00<br />
-8,00<br />
-10,50<br />
-14,00 = Absenkziel<br />
Abbildung 6.1: Geometrie des Senkkastens <strong>und</strong> Schichtung des <strong>Boden</strong>s<br />
Eindringtiefe d<br />
σ 0f<br />
b 1 b 2<br />
Abbildung 6.2: Ansatz der Gr<strong>und</strong>bruchspannung an der Senkkastenschneide<br />
In der Nähe eines Naturschutzgebietes soll ein Pumpenhaus errichtet werden. Da der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel<br />
nicht abgesenkt werden darf, wird die Gründung als Druckluftsenkkasten geplant (siehe Abbildung<br />
6.1). Der Senkkasten wird mit einem quadratischen Gr<strong>und</strong>riss ausgeführt. Der durch den Schneidenvorsprung<br />
entstehende Ringspalt zwischen Senkkastenwand <strong>und</strong> <strong>Boden</strong> wird durch eine Bentonit-<br />
Suspension ausgefüllt. Der Senkkasten wird zur Erzielung einer ausreichenden Schneidenlast gegen<br />
Ende des Absenkvorganges durch Einfüllen von Wasser ballastiert.<br />
Wie hoch muß der Wasserstand im Senkkasten am Ende des Absenkvorganges sein, damit die Schneide<br />
in einer Tiefe von z = -14,00 m bei einer Schneideneindringung von d = 50 cm zur Ruhe kommt?<br />
Der Rohrturm ist für die Berechnungen innerhalb dieser Aufgabe zu vernachlässigen. Die Gr<strong>und</strong>bruchspannung<br />
an der Schneide des Senkkastens soll entsprechend Abbildung 6.2 angesetzt werden.<br />
Es ist mit einer Wichte des Betons von γ B,k = 25 kN zu rechnen.<br />
m3
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Lösung<br />
1. Am Senkkasten angreifende Kräfte<br />
R k<br />
A k V s,k<br />
G k<br />
R k<br />
B k<br />
V s,k<br />
Abbildung 6.3: Am Senkkasten angreifende Kräfte<br />
Es bedeuten:<br />
G k :<br />
B k :<br />
R k :<br />
A k :<br />
V S,k :<br />
Charakteristisches Eigengewicht des Senkkastens<br />
Charakteristisches Gewicht der Ballastierung mit Wasser<br />
Charakteristische seitliche Reibung, d.h. die Vertikalkomponente des Erddruckes<br />
Charakteristische Auftriebskraft<br />
Charakteristische Schneidenlast<br />
• Sind die angreifenden Kräfte im Gleichgewicht, kommt der Senkkasten zur Ruhe. Dann gilt:<br />
G k + B k − A k − R k = V S,k<br />
• Sind die am Senkkasten vertikal nach unten angreifenden treibenden Kräfte größer als die<br />
widerstehenden Kräfte, sinkt der Senkkasten weiter in den <strong>Boden</strong> ein. Für diesen Fall gilt:<br />
2. Eigengewicht des Senkkastens<br />
G k + B k − A k − R k > V S,k<br />
γ B,k = 25 kN<br />
m 3<br />
G k = γ B,k V<br />
= 25 · [11,<br />
90 2 · 10, 50 − 9, 90 2 (10, 50 − 2 · 0, 75)<br />
(<br />
+ 12, 00 2 · 3, 50 − 1 ( ) )]<br />
3 · 2, 50 · 11, 8, 52 8, 52 2 402 · 1 +<br />
11, 40 + 11, 40<br />
G k = 21477, 08 kN
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3. Auftrieb bei Erreichen des Absenkzieles<br />
p L = p w<br />
p w = γ w,k h w<br />
A k<br />
Abbildung 6.4: Auftriebskraft<br />
Die Druckluft p L muss so groß sein wie der Auftriebsdruck (p w ) an der Unterkante der Schneide,<br />
um das anstehende Gr<strong>und</strong>wasser aus dem Bereich der Eindringtiefe von d = 50 cm herauszudrücken.<br />
p w = γ w,k h w = 10 · (14, 00 − 2, 00) = 120, 00 kN/m 2<br />
Die Auftriebskraft ergibt sich durch die Gewichtskraft des verdrängten Flüssigkeitsvolumens V w<br />
oberhalb der Querschnittsfläche A der Druckluftkammer:<br />
A k = γ w,k V w<br />
= γ w,k · h w · A<br />
= p w · A = 120, 00 · 12, 00 2<br />
A k = 17280 kN<br />
4. Reibungswiderstand aus Erddruck<br />
Sand<br />
Kies<br />
Bentonitschmierung<br />
δ a = -5˚<br />
Sand<br />
δ a = -2/3 ϕ' k<br />
Abbildung 6.5: Anzusetzende Wandreibungswinkel
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• Erddruckbeiwerte:<br />
(AfB, S. 10.7, Gl.(10.16))<br />
α = β = 0 ◦<br />
K ah =<br />
⎡<br />
⎣1 +<br />
cos 2 ϕ ′<br />
k<br />
√<br />
sin (ϕ ′<br />
k + δ a) sin ϕ ′<br />
k<br />
cos (− δ a )<br />
⎤<br />
⎦<br />
2<br />
Sand: ϕ ′<br />
k<br />
= 32, 5 ◦<br />
δ a = −5 ◦<br />
→ K ah =<br />
[<br />
1 +<br />
√<br />
cos 2 (32, 5 ◦ )<br />
sin (32, 5 ◦ − 5 ◦ ) · sin (32, 5 ◦ )<br />
cos (5 ◦ )<br />
] 2<br />
= 0, 317<br />
δ a = − 2 3 ϕ ′<br />
k<br />
→ K ah =<br />
⎡<br />
cos 2 (32, 5 ◦ )<br />
√ √√√√√ sin (32, 5 ◦ − 2<br />
⎢<br />
⎣ 1 + 3 · 32, 5◦ ) · sin (32, 5 ◦ )<br />
cos ( 2 ⎥<br />
3 · 32, ⎦<br />
5◦ )<br />
⎤<br />
2<br />
= 0, 402<br />
Kies: ϕ ′<br />
k<br />
= 37, 5 ◦<br />
δ a = − 5 ◦<br />
K ah =<br />
[<br />
1 +<br />
√<br />
cos 2 (37, 5 ◦ )<br />
sin (37, 5 ◦ − 5 ◦ ) · sin (37, 5 ◦ )<br />
cos (5 ◦ )<br />
] 2<br />
= 0, 254<br />
• Verteilung des horizontalen Erddruckes:<br />
e agh,k (z = ± 0, 00m) = 0, 00 kN/m 2<br />
e agh,k (z = − 2, 00m) = 18 · 2, 00 · 0, 317 = 11, 41 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = − 5, 00m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 317 = 20, 92 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = − 5, 00m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 254 = 16, 76 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = − 8, 00m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 254 = 24, 38 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = − 8, 00m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 3, 00) · 0, 317 = 30, 43 kN/m 2<br />
e agh,ko (z = − 10, 50m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 2, 50) · 0, 317<br />
= 38, 36 kN/m 2<br />
e agh,ku (z = − 10, 50m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 2, 50) · 0, 402<br />
= 48, 64 kN/m 2<br />
e agh,k (z = − 14, 00m) = (18 · 2, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 3, 00 + 10 · 6, 00) · 0, 402<br />
= 62, 71 kN/m 2
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• Darstellung der Verteilung des horizontalen Erddruckes:<br />
± 0, 00<br />
− 2, 00<br />
11, 41<br />
E agh1,k<br />
− 5, 00<br />
20, 92<br />
16, 76<br />
E agh2,k<br />
E agh3,k<br />
E agh4,k<br />
− 8, 00<br />
24, 38<br />
30, 43<br />
e agh,k<br />
[ kN/m 2 ]<br />
− 10, 50<br />
38, 36<br />
48, 64<br />
− 14, 00<br />
62, 71<br />
Abbildung 6.6: Verteilung des charakteristischen horizontalen aktiven Erddruckes<br />
• Resultierende des horizontalen Erddruckes an allen vier Seiten des Senkkastens:<br />
E agh1,k =<br />
[ 1<br />
4 ·<br />
2 · 11, 41 · 2, 00 + 1 ]<br />
2 · (11, 41 + 20, 92) · 3, 00 · 11, 90 = 2851, 48 kN<br />
E agh2,k =<br />
[ ]<br />
1<br />
4 ·<br />
2 · (16, 76 + 24, 38) · 3, 00 · 11, 90 = 2937, 40 kN<br />
E agh3,k =<br />
[ ]<br />
1<br />
4 ·<br />
2 · (30, 43 + 38, 36) · 2, 50 · 11, 90 = 4093, 01 kN<br />
E agh4,k =<br />
[ ]<br />
1<br />
4 ·<br />
2 · (48, 64 + 62, 71) · 3, 50 · 12, 00 = 9353, 40 kN
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• Vertikale Erddrücke:<br />
N<br />
E ah<br />
T<br />
Q<br />
ϕ<br />
E av<br />
E a<br />
δ a < 0<br />
T = N · tan ϕ<br />
E av = E ah · tan δ a<br />
Abbildung 6.7: Reibungsgesetz allgemein <strong>und</strong> speziell für Reibung aus Erddruck<br />
• Resultierende des vertikalen Erddruckes:<br />
E agv1,k = E agh1,k tan (− 5 ◦ ) = 2851, 48 · tan (− 5 ◦ ) = − 249, 47 kN<br />
E agv2,k = E agh2,k tan (− 5 ◦ ) = 2937, 40 · tan (− 5 ◦ ) = − 256, 99 kN<br />
E agv3,k = E agh3,k tan (− 5 ◦ ) = 4093, 01 · tan (− 5 ◦ ) = − 358, 09 kN<br />
(<br />
E agv4,k = E agh4,k tan − 2 )<br />
3 · ϕ ′<br />
= 9353, 40 · tan<br />
(− 2 )<br />
k<br />
3 · 32, 5◦ = − 3715, 87 kN<br />
Das negative Vorzeichen bedeutet, dass die vertikale Komponente des Erddruckes nach<br />
oben gerichtet ist, was auf die Vorzeichenkonvention für den aktiven Wandreibungswinkels<br />
δ a<br />
zurückzuführen ist.<br />
• Gesamtreibungswiderstand aus Erddruck:<br />
R k =<br />
4∑<br />
|E agv,ik |<br />
i=1<br />
= 249, 47 + 256, 99 + 358, 09 + 3715, 87<br />
R k = 4580, 42 kN<br />
5. Resultierende Schneidenlast<br />
V S,k<br />
′<br />
= G k + B k − A k − R k<br />
= 21477, 08 + B k − 17280, 00 − 4580, 42<br />
= B k − 383, 34 kN<br />
• Schneidenlast je laufenden Meter Schneidenlänge:<br />
V S,k = V S,k ′<br />
u<br />
⇒ maßgebender Umfang u muss ermittelt werden
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• Schwerpunkt der Spannungsverteilung an der Schneide:<br />
Eindringtiefe d<br />
σ 0f<br />
S<br />
x s<br />
b 1 b 2<br />
Abbildung 6.8: Spannungsverteilung an der Schneide<br />
b 1 = 0, 30 m<br />
b 2 = 0, 50 · cot (60 ◦ ) = 0, 29 m<br />
x s =<br />
σ 0f b 1<br />
b 1<br />
2 + 1 2 σ 0f b 2 (b 1 + 1 3 b 2)<br />
σ 0f b 1 + 1 2 σ 0f b 2<br />
=<br />
=<br />
b 1<br />
b 1<br />
2 + 1 2 b 2 (b 1 + 1 3 b 2)<br />
0, 30 ·<br />
= 0, 23 m<br />
b 1 + 1 2 b 2<br />
0, 30<br />
2<br />
+ 1 2 · 0, 29 · (<br />
0, 30 + 1 3 · 0, 29 )<br />
0, 30 + 1 · 0, 29<br />
2<br />
• Umfang:<br />
u = 4 · (12, 00 − 2 · 0, 23) = 46, 16 m<br />
• Schneidenlast:<br />
V S,k = V S,k ′<br />
u<br />
= B k − 383, 34 kN<br />
46, 16 m
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6. Gr<strong>und</strong>bruchlast<br />
Gr<strong>und</strong>bruchspannung:<br />
σ 0f = c ′ k · N c0 · ν c · i c · λ c · ξ c + γ 1,k · d · N d0 · ν d · i d · λ d · ξ d + γ 2,k · b ′ · N b0 · ν b · i b · λ b · ξ b<br />
= R n,k<br />
a ′ · b ′<br />
Der Kohäsionsterm entfällt bei dem hier vorliegenden kohäsionslosen <strong>Boden</strong>. Das Problem wird<br />
wie ein F<strong>und</strong>ament mit der Einbindetiefe d = 0,50 m berechnet.<br />
d = 0, 50 m<br />
b<br />
Abbildung 6.9: Analogie des Gr<strong>und</strong>bruchproblems zum F<strong>und</strong>ament<br />
b = b 1 + b 2 = 0, 30 + 0, 29 = 0, 59 m<br />
• Tragfähigkeitsbeiwerte: (ÜfG, Kap. 2.4)<br />
ϕ ′<br />
k = 32, 5◦ ⇒ N d0 = 25<br />
N b0 = 15<br />
• Formbeiwerte: (ÜfG, Kap. 2, Abb. 2.2)<br />
Es werden die Formbeiwerte für Streifenf<strong>und</strong>amente verwendet:<br />
ν d = ν b = 1, 0<br />
• Lastneigungsbeiwerte: (ÜfG, Kap. 2, Abb. 2.3)<br />
Die Last ist nicht geneigt. Daher:<br />
i d = i b = 1, 0<br />
• Geländeneigungsbeiwerte: (ÜfG, Kap. 2, Abb. 2.4)<br />
Das Gelände ist nicht geneigt. Daher:<br />
λ d = λ b = 1, 0<br />
• Sohlneigungsbeiwerte: (ÜfG, Kap. 2, Abb. 2.5)<br />
Die Sohle ist nicht geneigt. Daher:<br />
ξ d = ξ b = 1, 0
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Damit kann die Gr<strong>und</strong>bruchspannung berechnet werden mit:<br />
γ 1,k = γ S, k<br />
= 18 kN/m 3<br />
γ 2,k = γ ′ = 10 kN/m3<br />
S, k<br />
σ 0f = 18 · 0, 50 · 25 · 1, 0 · 1, 0 · 1, 0 · 1, 0 + 10 · 0, 59 · 15 · 1, 0 · 1, 0 · 1, 0 · 1, 0<br />
= 313, 50 kN/m 2<br />
Für den Gr<strong>und</strong>bruchwiderstand je laufendem Meter erhält man:<br />
R n,k = σ 0f b 1 + 1 2 σ 0f b 2<br />
= 313, 50 ·<br />
(0, 30 + 1 )<br />
2 · 0, 29<br />
= 139, 51 kN m<br />
7. Erforderlicher Ballast<br />
Der Senkkasten soll in z = -14,00 m Tiefe zur Ruhe kommen. Aus dem Gleichgewicht folgt:<br />
V S,k<br />
= R n,k<br />
B k<br />
B k<br />
− 383, 34 kN<br />
46, 16 m<br />
= 6823, 12 kN<br />
= 139, 51 kN m<br />
8. Erforderlicher Wasserstand im Senkkasten<br />
B k = γ w,k A w h w<br />
B k<br />
↔ h w =<br />
γ w,k A w<br />
=<br />
6823, 12<br />
10 · 9, 90 2<br />
h w = 6, 96 m
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7 Baugr<strong>und</strong>verbesserung
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7.1 Baugr<strong>und</strong>verbesserung durch Verdichtung<br />
Aufgabenstellung<br />
r m<br />
r m<br />
γ k = 19 kN/m 3<br />
h m<br />
Sand<br />
ϕ ′ k = 30 ◦<br />
γ S,k = 18 kN/m 3<br />
h<br />
G k<br />
E 12,k<br />
β = ϕ ′ k = 30 ◦ Ton<br />
c u,k = 60 kN/m 2<br />
ϕ u,k = 0 ◦<br />
γ T,k = 20 kN/m 3<br />
c u,k c v = 4 · 10 −6 m 2 /s<br />
d<br />
Sand<br />
ϕ ′ k = 32, 5 ◦<br />
Abbildung 7.1: Geometrie der Aufschüttung <strong>und</strong> <strong>Boden</strong>parameter<br />
Ein Bauwerk soll auf einem reibungsfreien <strong>Boden</strong> (c u,k -<strong>Boden</strong>) errichtet werden. Diese Tonschicht besitzt<br />
eine Mächtigkeit von d = 20, 00 m. Um die <strong>und</strong>rainierte Scherfestigkeit c u,k des <strong>Boden</strong>s <strong>und</strong> damit<br />
seine Belastbarkeit zu erhöhen, soll der <strong>Boden</strong> temporär unter einer kohäsionslosen Aufschüttung der<br />
Höhe h verdichtet werden.<br />
Es sind folgende Aufgabenpunkte zu bearbeiten:<br />
• Wie hoch darf die Aufschüttung aus Sand aufgebracht werden, ohne dass ein Versagen der<br />
Böschung eintritt?<br />
• Um wieviel Prozent kann die <strong>und</strong>rainierte Scherfestigkeit c u,k des Tons maximal gesteigert werden?<br />
• Zu welchem Zeitpunkt sind 80% dieses Maximalwertes erreicht? Zu diesem Zeitpunkt soll die<br />
Schüttung wieder entfernt werden.
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Lösung<br />
1. Bestimmung der maximal möglichen Höhe der Aufschüttung<br />
Diese Höhe wird mit Hilfe des Diagrammes a) im Bild 11.16 im Skript ”Arbeitsblätter für<br />
<strong>Boden</strong>mechanik” bestimmt.<br />
K c<br />
0,2<br />
ϕ = 40˚<br />
ϕ = 30˚<br />
0,1<br />
β = ϕ<br />
β = 3/4 ϕ<br />
β = 1/2 ϕ<br />
0<br />
0 2 4 6 8<br />
h/d<br />
Abbildung 7.2: Kohäsionsfaktor K c zur Bestimmung von erf c = K c γ Aufschüttung h<br />
Eingangswert ist das Verhältnis der Höhe der Schüttung h zur Mächtigkeit der <strong>Boden</strong>schicht des<br />
c u,k -<strong>Boden</strong>s d. In diesem Beispiel beträgt d:<br />
d = 20, 00 m<br />
Weiterhin geht der Kohäsionsfaktor K c ein. Er berechnet sich aus:<br />
erf c u = K c γ S,k h<br />
K c = erf c u<br />
γ S,k h<br />
Da auch hier die noch unbekannte Höhe der Aufschüttung h eingeht, kann das Problem nur<br />
iterativ gelöst werden.<br />
Um die Sicherheit gegen Böschungsversagen (GZ1C) nachzuweisen, wird die vorhandene Kohäsion<br />
mit γ cu = 1, 25 abgemindert:<br />
c u,d = c u,k<br />
1, 25 ≥ erf c u<br />
Daraus erhält man im Grenzfall:<br />
erf c u = c u,d = c u,k<br />
1, 25 = 60 = 48 kN/m2<br />
1, 25<br />
Als dritte bzw. vierte Eingangsgröße gehen der Böschungswinkel β <strong>und</strong> der Reibungswinkel ϕ ′<br />
k<br />
in die Rechnung ein. Hier gilt:<br />
β = ϕ ′<br />
k<br />
= 30 ◦<br />
ϕ ′<br />
k
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Der charakteristische Reibungswinkel ϕ ′<br />
wird nicht auf den Bemessungswert abgemindert, da<br />
k<br />
Reibung nur in der Aufschüttung vorhanden ist <strong>und</strong> als Scherparameter damit nur in der Berechnung<br />
des Erddruckes auftaucht, welcher ein treibendes Moment um den Gleitkreismittelpunkt<br />
bewirkt.<br />
Die treibenden Momente aus Erddruck <strong>und</strong> Eigengewicht der Aufschüttung werden während der<br />
Verdichtungszeit als ständig wirkend angesehen <strong>und</strong> müssen daher mit dem Teilsicherheitsbeiwert<br />
γ G erhöht werden. Für GZ1B beträgt γ G = 1, 00, so dass die iterative Bestimmung der<br />
Höhe h folgendermaßen abläuft:<br />
• Schätzen der Schütthöhe h<br />
• Berechnung von h d = h<br />
20, 00 m<br />
• Ablesen von K c<br />
• Berechnung von erf c u = K c γ S,k h = K c · 18 kN<br />
m 3 · h<br />
• Nachweis<br />
c u,d<br />
≥ 1, 00<br />
erf c u<br />
Dieses Verfahren wird hier tabellarisch durchgeführt:<br />
h h/d K c erf c u c u,d /erf c u<br />
[m] [-] [-]<br />
[<br />
kN/m<br />
2 ] [-]<br />
10,00 0,50 0,180 32,40 1,48<br />
20,00 1,00 0,174 62,64 0,77<br />
15,00 0,75 0,175 47,25 1,02<br />
Gewählt: h = 15, 00 m<br />
Mit der gewählten Höhe h der Aufschüttung kann die Geometrie des maßgebenden Gleitkreises<br />
aus AfB, Bilder 11.16 b) <strong>und</strong> c) abgelesen werden, die für charakteristische Werte von ϕ <strong>und</strong> c<br />
erstellt wurden:<br />
d<br />
h = 20 = 1, 33<br />
15<br />
→ h m /h = 1, 35<br />
⇒ h m = 1, 35 · h = 1, 35 · 15 = 20, 25 m<br />
→ r m /h = 2, 57<br />
⇒ r m = 2, 57 · h = 2, 57 · 15 = 38, 57 m
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2. Maximal erreichbarer Wert der <strong>und</strong>rainierten Scherfestigkeit<br />
Nach Formel (9.30) im Skript ”Arbeitsblätter für <strong>Boden</strong>mechanik” gilt folgender linearer Zusammenhang<br />
zwischen der äquivalenten Spannung σ e <strong>und</strong> der <strong>und</strong>rainierten Scherfestigkeit c u,k :<br />
τ<br />
c u,k<br />
c u0,k<br />
ϕ s<br />
σ 0<br />
σ e<br />
σ<br />
Abbildung 7.3: Zusammenhang zwischen c u,k <strong>und</strong> äquivalenter Spannung σ e<br />
c u,k = c u0,k<br />
σ e<br />
σ 0<br />
Die äquivalente Spannung σ e ist die zur momentanen Porenzahl e des <strong>Boden</strong>s korrespondierende<br />
vertikale Spannung. Bei nicht vorbelasteten Böden ist sie identisch mit der effektiven Spannung<br />
σ ′ . Dieser Fall ist in diesem Beispiel gegeben.<br />
Die Spannung in der Mitte der Tonschicht vor Aufbringen der Schüttung beträgt:<br />
σ 0 = γ T, k<br />
d<br />
2<br />
= 20 · 20, 00<br />
2<br />
= 200, 00 kN<br />
m 2<br />
Wird die Aufschüttung der Höhe h = 15,00 m nun relativ schnell auf den c u,k -<strong>Boden</strong> aufgebracht,<br />
führt dies am Anfang lediglich dazu, dass die komplette Zusatzlast aus der Aufschüttung ∆p in<br />
Porenwasserüberdruck übergeht. Im Laufe der Konsolidierung wird Porenwasser aus der Tonschicht<br />
ausgequetscht. Der Porenwasserüberdruck wird langsam abgebaut, die effektiven Spannungen<br />
σ ′ in der Tonschicht steigen. Am Ende der Konsolidierung liegt die komplette Zusatzlast<br />
∆p als effektive Spannung auf dem Korngerüst. Diese Spannung in der Mitte der Tonschicht am<br />
Ende des Konsolidierungsvorganges beträgt:<br />
σ = σ 0 + ∆p<br />
= σ 0 + γ S, k<br />
h<br />
= 200, 00 + 18 · 15, 00 = 470, 00 kN<br />
m 2<br />
Damit kann die maximal erreichbare Scherfestigkeit ermittelt werden:<br />
σ 470, 00<br />
c u,k = c u0,k = 60 ·<br />
σ 0 200<br />
= 141, 00 kN<br />
m 2
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Dies entspricht:<br />
c u,k<br />
c u0,k<br />
=<br />
141, 00<br />
60<br />
= 2, 35 ˆ= 235%<br />
des Anfangswertes.<br />
3. Zeitpunkt, zu dem 80% dieses Maximalwertes erreicht sind<br />
Die <strong>und</strong>rainierte Scherfestigkeit muß folgenden Wert besitzen:<br />
c u,80%,k = 0, 80 · 141, 00 = 112, 80 kN<br />
m 2<br />
Die effektive Spannung in der Mitte der Tonschicht beträgt zu diesem Zeitpunkt:<br />
σ 80% = σ 0<br />
c u,80%,k<br />
c u0,k<br />
= 200, 00 ·<br />
112, 80<br />
60<br />
= 376, 00 kN<br />
m 2<br />
Durch Abzug der vor der Aufschüttung vorhandenen Spannung σ 0 erhält man den Teil ∆σ ′ der<br />
Auflast ∆p, der zu diesem Zeitpunkt bereits in effektive Spannungen übergegangen ist:<br />
∆σ ′ = σ 80% − σ 0<br />
= 376, 00 − 200, 00 = 176, 00 kN<br />
m 2<br />
Daraus muss der zu diesem Zeitpunkt vorhandene Verfestigungsgrad ¯µ bestimmt werden. Daher<br />
soll dessen Herleitung im folgenden kurz gezeigt werden. Die Aufschüttung wird dabei als unendlich<br />
ausgedehnt betrachtet, so dass sich eine rechteckige Nullisochrone ergibt.<br />
Abbildung 7.4: Parabelförmige Verteilung des Porenwasserüberdruckes<br />
Mittelt man die Flächen des Porenwasserüberdruckes F u <strong>und</strong> der effektiven Spannungen F k<br />
über die Höhe d = 2H der Tonschicht, erhält man:
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Abbildung 7.5: Mittelung zu einer geradlinigen Verteilung des Porenwasserüberdruckes<br />
Der Verfestigungsgrad kann folgendermaßen bestimmt werden:<br />
¯µ = s t<br />
s ∞<br />
=<br />
F k<br />
∆p 2H<br />
= ∆¯σ′ (t) 2H<br />
∆p 2H<br />
= ∆¯σ′ (t)<br />
∆p<br />
Für ∆¯σ ′ (t) wird die Spannung ∆σ ′ in der Mitte der Tonschicht angesetzt:<br />
¯µ = ∆σ′<br />
∆p<br />
=<br />
176, 00<br />
18 · 15, 00<br />
= 0, 65<br />
Mit dem Verfestigungsgrad ¯µ kann aus Bild 8.5 auf S. 8.7 im Skript ”Arbeitsblätter für <strong>Boden</strong>mechanik”<br />
der dimensionslose Zeitfaktor T v bestimmt werden. Abgelesen wird für eine rechteckige<br />
Nullisochrone auf der Kurve c 3 . Das Diagramm gilt auch für die hier vorhandene zweiseitige<br />
Entwässerung, wenn für H der Fließweg H = d/2 angesetzt wird. Man kann ablesen:<br />
T v = 0, 35<br />
Damit kann die Zeit berechnet werden, zu der 80% der maximalen <strong>und</strong>rainierten Scherfestigkeit<br />
erreicht werden <strong>und</strong> die Schüttung entfernt werden kann:<br />
T v = c v t<br />
H 2<br />
t = T v H 2<br />
=<br />
c v<br />
( 20, 00<br />
0, 35 ·<br />
2<br />
4 · 10 −6<br />
) 2<br />
→ t = = 8750000 s = 102 d