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Festmachzeit auf einer Freizeit<br />
Vier Freundinnen kommen und wollen<br />
sich bei Jesus festmachen. Beim Mitarbeitertreffen<br />
im Anschluss sagt eine: Sie treten<br />
immer als Gruppe auf, hoffentlich ist der<br />
Anfang mit Jesus bei allen echt.<br />
Bibelarbeit im Mitarbeiterkreis<br />
Seit einiger Zeit fällt Stefan (17 Jahre) »aus<br />
dem Rahmen«. Entweder er schweigt, nur<br />
an seiner ab und an gerunzelten Stirn sieht<br />
man, dass er mitdenkt, oder er äußert sich<br />
eher kritisch, nachfragend bei bestimmten<br />
Gedanken der übrigen Teilnehmenden. Einige<br />
sind verunsichert, andere fangen auch<br />
an, die Texte zu befragen. Der MAK-Leiter<br />
äußert sich im Vorstand: »Er bringt die<br />
jungen Christen ganz durcheinander mit<br />
seinen Fragen. Ich weiß nicht, ob er noch<br />
‚richtig glaubt‘.«<br />
Sie studiert Theologie im 4. Semester<br />
Nach anfänglichen Mühen hat sie große<br />
Freude, mehr und tiefer biblische Zusammenhänge<br />
zu verstehen. Die Widersprüche<br />
spornen sie an, tiefer zu graben. Ihr<br />
Gottesbild wird weiter und sie versucht in<br />
ihrem Verein etwas von diesem neuen<br />
Wissen weiterzugeben. Sie entdeckt die<br />
interessierten Mitdenker, aber auch die<br />
ängstlichen Festhalter am bewährten Denken.<br />
Das ist nicht immer einfach.<br />
Seit 20 Jahren ist er Christ<br />
Das hat Spuren in seinem Leben und Glauben<br />
hinterlassen. Er entdeckt, welche<br />
Freude ihm seit einiger Zeit wieder das Bibellesen<br />
macht. Er hat sich Kommentare<br />
gekauft, die ihm bei manchem Unverständlichem<br />
helfen, aber er kann auch mit einem<br />
Bibelwort in den Tag gehen und am Abend<br />
darüber nachdenken, was er damit erlebt<br />
hat. Ihn beschäftigen viele Fragen, manche<br />
kann er stehen lassen und er entdeckt die<br />
Vielfalt des Glaubens. Abends am Bett erzählt<br />
er seinen Kindern die biblischen Geschichten,<br />
so wie er sie vor Jahren von seinen<br />
Eltern gehört hat. Zu seiner Frau sagt<br />
er: »Es macht Freude mit all meinem Wissen<br />
über die Bibel einfach zu glauben.«<br />
Thema<br />
Glaubensschritte<br />
In den 80er Jahren erschien<br />
in der deutschen Übersetzung<br />
das Buch von James W. Fowler<br />
»Stufen des Glaubens«. Nach<br />
den Untersuchungen des amerikanischen<br />
Psychologen Eric<br />
Erikson über Stufen der psychischen<br />
Entwicklung versuchte<br />
Fowler, dies auch auf die Entwicklung<br />
des Glaubens zu übertragen.<br />
Stufen, das ist kein wertender Begriff,<br />
aber das Ziel ist eine reife<br />
Glaubenspersönlichkeit.<br />
Jede Stufe hat ihr Recht.<br />
Stufen sind verbunden mit Krisen und Veränderungen.<br />
Menschen können an bestimmten Stellen stehen<br />
bleiben und auf dieser Stufe verharren.<br />
Die eingangs erzählten Beispiele veranschaulichen<br />
solche Stufen:<br />
1.<br />
Junge Menschen im Teenie-Alter suchen<br />
sich Gruppen, brauchen auch die<br />
Gruppe, um sich von der Familie zu lösen.<br />
Sie fragen nach ihrer Identität und in dieser<br />
Phase der Verunsicherung klammern sie sich<br />
aneinander. Sie brauchen Jesus als<br />
Freund auf diesem schwierigen<br />
Weg und sie brauchen Mitarbeitende,<br />
denen sie vertrauen und<br />
deren Leben und Glauben ihnen<br />
bei ihrer Orientierung hilft. Wenn<br />
eine sich bei Jesus, dem Freund,<br />
festmacht, dann hilft dies den anderen,<br />
den gleichen Weg zu gehen.<br />
Fowler nennt diese Stufe des Glaubens<br />
die synthetisch-konventionelle.<br />
Menschen übernehmen, was ihnen<br />
angeboten wird von guten Vorbildern<br />
und sie tun es häufig in der<br />
Gruppe.<br />
So fängt es gut an, allerdings bleiben<br />
auch viele auf dieser Stufe des Glaubens<br />
stehen. Der Gottesdienst am Sonntag<br />
von Hildegard vom Baur<br />
Generalsekretärin<br />
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