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WK 14-Juli-2011

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SEITE 10 WELT KOMPAKT * DONNERSTAG, <strong>14</strong>. JULI <strong>2011</strong><br />

KULTUR<br />

Vom Rhythmus der arabischen Revolution<br />

Als Diktator Ben Ali vor sechs Monaten aus Tunis floh, machten sich die Künstler an die Arbeit<br />

T Raus aus den Ateliers,<br />

raus aus den Museen –<br />

das ist der neue<br />

Geist des Landes<br />

WERNER BLOCH<br />

Schade eigentlich um die<br />

schönen Autos. Die glitzernden<br />

Ferraris, die Spyder<br />

und Cayenne. Alles Neuwagen<br />

für die tunesische Oberschicht.<br />

Jetzt sind sie Schrott.<br />

Kaum im Hafen von Karthago,<br />

eine halbe Autostunde entfernt<br />

von Tunis, von der Rampe gerollt,<br />

übergossen Jugendliche die<br />

Karosserien mit Benzin und fackelten<br />

sie ab. Es war kurz nach<br />

dem <strong>14</strong>. Januar. Gerade hatte sich<br />

der feiste Diktator Ben Ali ins<br />

saudische Exil abgesetzt. Die<br />

brennenden Autos wurden zum<br />

Symbol für eine Ära. Ein Fanal<br />

zum Ende einer Unrechtsherrschaft.<br />

Es war das Feuer der tunesischen<br />

Revolution.<br />

„Als ich bei einem Spaziergang<br />

die ausgebrannten Schrottautos<br />

sah, wusste ich sofort: das<br />

sind wunderbare Skulpturen“,<br />

sagt Faten Rouissi. Tunesiens<br />

wohl wichtigste Gegenwartskünstlerin<br />

ist Mitte dreißig. Sie<br />

hat ein Atelier gleich um die<br />

Ecke in Karthago. Einer weißen<br />

Stadt auf einem Hügel am Meer,<br />

die aussieht wie Saint-Tropez<br />

vor 50 Jahren.<br />

„Ich habe sofort andere<br />

Künstler eingeladen. Wir haben<br />

die Wracks bemalt, beschrieben,<br />

die Hymne auf ein neues Tunesien<br />

drauf eingeritzt.“ Rouissi<br />

strahlt. Sie erklärt ihr Werk zur<br />

Geburtsurkunde einer neuen,<br />

autonomen Kunstszene Tunesiens.<br />

„Wir Künstler waren alle getrennt.<br />

Unter Ben Ali wusste keiner,<br />

was der andere macht. Hier<br />

fanden wir zum ersten Mal zu-<br />

Nach mehr als 100 Jahren ist<br />

möglicherweise wieder ein Gemälde<br />

von Leonardo da Vinci<br />

aufgetaucht. Bei dem in New<br />

York entdeckten Werk „Salvator<br />

Mundi“, das einen Christus mit<br />

zum Segen erhobener rechter<br />

Hand zeigt, soll es sich um eine<br />

verschollen geglaubte Arbeit des<br />

Universalgenies handeln. Der<br />

New Yorker Galerist Robert Simon<br />

zog eigenen Angaben zufolge<br />

eine Reihe internationaler Experten<br />

zurate: Sie alle kamen zu<br />

dem Ergebnis, dass es sich bei<br />

„Salvator Mundi“ um das von<br />

Leonardo da Vinci gemalte Original<br />

handele.<br />

Dagegen plädiert der deutsche<br />

Experte Frank Zöllner für<br />

Die Aufnahme einer Demonstrantin von Hammedin Bouali ist das berühmteste Abbild der Revolution<br />

sammen. Das ist das Entscheidende:<br />

Raus aus den Ateliers,<br />

raus aus den Museen. Wer das<br />

nicht versteht, hat nichts verstanden.“<br />

Zum ersten Mal erobert die<br />

Kunst die Straße. Doch es<br />

herrscht eine merkwürdige<br />

Stimmung im Land. Euphorie,<br />

Unbeschwertheit, als könne man<br />

jetzt beschwingter, aufrechter<br />

gehen. Die Menschen reden miteinander,<br />

diskutieren wild. Einerseits.<br />

Vor den Zeitungsausla-<br />

Kunstwelt streitet über<br />

angeblichen Leonardo<br />

weitere Untersuchungen des Gemäldes.<br />

Die Echtheit sei noch<br />

nicht vollständig geklärt. Der<br />

Schätzwert beträgt <strong>14</strong>2 Millionen<br />

Euro. „Das Ganze ist eine sehr<br />

interessante Hypothese, man<br />

wird sehen, ob sie Bestand hat“,<br />

sagte Zöllner. Es wäre das erste<br />

Mal seit 1909, dass ein Bild von<br />

Leonardo auftaucht. Damals<br />

hatte ein Archivar die „Madonna<br />

Benois“ entdeckt, das Bild einer<br />

ungewöhnlich lachenden Madonna<br />

mit dem Kind auf dem<br />

Schoß. Leonardo da Vinci (<strong>14</strong>52-<br />

1519) gilt als einer der einflussreichsten<br />

Maler der Kunstgeschichte.<br />

Seine „Mona Lisa“ im<br />

Pariser Louvre ist das bekannteste<br />

Bild der Welt.<br />

gen auf der Avenue Bourghiba,<br />

wo die Parolen der Revolution<br />

an den Hausecken bereits weiß<br />

übertüncht wurden, blättern<br />

Männer in Magazinen und geraten<br />

über die Berichterstattung<br />

aneinander. „Früher hätte man<br />

uns dafür längst abgeführt“, ruft<br />

einer.<br />

Keiner weiß, was werden wird<br />

aus der Revolution. Zeitweise<br />

herrscht Ausgangssperre. Alle<br />

müssen um 21 Uhr zu Hause<br />

sein. Demonstranten sammeln<br />

„Wenn sich das Volk erhebt,<br />

muss sich das Schicksal seinem<br />

Willen fügen“ Aus Tunesiens Nationalhymne<br />

„Ein Feingefühl für Richtigkeit“<br />

Der Regisseur und Schriftsteller Oliver Storz ist tot<br />

Der Schriftsteller, Regisseur und<br />

Drehbuchautor Oliver Storz ist<br />

am 6. <strong>Juli</strong> im Alter von 82 Jahren<br />

nach schwerer Krankheit in seinem<br />

Haus in Egling bei München<br />

gestorben. Er wurde bereits<br />

beigesetzt. Der Adolf-Grimme-Preisträger<br />

setzte sich in seinen<br />

Filmen und Büchern oft mit<br />

zeit- und gesellschaftskritischen<br />

Themen auseinander.<br />

2003 sorgte er mit dem ARD-<br />

Zweiteiler „Im Schatten der<br />

Macht“ über den ehemaligen<br />

deutschen Bundeskanzler Willy<br />

Brandt für Aufsehen. Hochgelobt<br />

wurde auch der Fernsehfilm<br />

„Drei Tage im April“ über KZ-<br />

Häftlinge in einem württembergischen<br />

Dorf.<br />

sich in Seitenstraßen und schlagen<br />

sich mit Polizisten. Schwere<br />

Mannschaftswagen und hoher<br />

Stacheldraht versperren die Allee.<br />

Alles kann kippen. Das spürt<br />

abends jeder in der Avenue<br />

Bourghiba.<br />

Der Fotograf Hammedin<br />

Bouali holt zwei Gegenstände<br />

aus seinem Aktenkoffer: eine Lumix<br />

und eine Atemmaske aus Papier.<br />

„Die führe ich immer bei<br />

mir, gegen das Tränengas. Hat<br />

mir schon in vielen Situationen<br />

geholfen.“<br />

Hammedin Bouali ist der Fotograf<br />

der Revolution. Eines seiner<br />

Bilder ist zur Ikone geworden:<br />

eine schöne, wilde, zu allem<br />

entschlossene junge Frau, die ihre<br />

Wut wild herausschreit und<br />

eine große rote tunesische Fah-<br />

Bekannte Werke sind die TV-<br />

Serie „Raumpatrouille – Die fantastischen<br />

Abenteuer des Raumschiffes<br />

Orion“ (1966) oder sein<br />

Buch „Die Freibadclique“.<br />

Noch in hohem Alter hat<br />

Storz Filme gedreht und Bücher<br />

geschrieben, die auch bei jungen<br />

Ein kritischer und kreativer<br />

Kopf: Oliver Storz<br />

WERNER BLOCH<br />

DAPD/ JOCHEN LUEBKE<br />

ne über die ausgebreiteten Arme<br />

hält. Bouali erinnert sich: „Ich<br />

wusste gleich, dass dort etwas<br />

passiert. Es war auf einer Demonstration<br />

gegen die Islamisten,<br />

für ein säkulares Tunesien.<br />

Ich fühlte, dass dort etwas explodiert.“<br />

Hammedin Bouali drückte ab,<br />

es war eine Zweihundertfünfzigstel<br />

Sekunde, die einem Bild<br />

zur Ewigkeit verhilft. Bouali erinnert<br />

sich, was auf dem T-Shirt<br />

des Mädchens steht: „Tunesien<br />

gehört dir, es gehört mir, Tunesien<br />

gehört uns allen.<br />

Heißt: Niemand<br />

wird ausgeschlossen.<br />

Egal, ob man<br />

Schleier trägt, Alkohol<br />

trinkt oder<br />

nicht. Das ist das<br />

neue Tunesien.“<br />

Bouali ist nachdenklich.<br />

Andere<br />

auch. Es gibt schon Fotograf Ham-<br />

ein paar Rückmedin Bouali<br />

schritte in Tunis:<br />

der Platz vor der Kasbah, wo früher<br />

die Oppositionellen campierten,<br />

das einstige Zentrum<br />

der Revolution, ist leer. Drum<br />

herum nur Soldaten und Stacheldraht,<br />

dahinter ein gigantischer<br />

Platz mit dem Charme eines<br />

nordkoreanischen Monumentalpalastes.<br />

Aber dann gibt es in Tunis diese<br />

überraschenden Momente. Die<br />

Schaufenster sind nach nur ein<br />

paar Monaten voll mit Büchern<br />

zur Revolution. Bildbände, Analysen,<br />

Berichte. Und während man<br />

darin blättert, spricht einen<br />

plötzlich eine Dame an. „Wissen<br />

Sie“, sagt sie, „warum die Menschen<br />

immer die Nationalhymne<br />

singen, wenn sie auf Demonstrationen<br />

gehen? Weil es die schönste<br />

Hymne der Welt ist. Und weil<br />

es darin heißt: Wenn sich das<br />

Volk erhebt, muss sich das<br />

Schicksal seinem Willen fügen.“<br />

Leuten Eindruck gemacht hätten.<br />

Schriftsteller Martin Walser<br />

bezeichnete Storz in einem<br />

Nachruf in der „Süddeutschen<br />

Zeitung“ als „Erzähler mit einem<br />

Feingefühl für Richtigkeit, Gerechtigkeit<br />

und Schicksalspointen,<br />

die moralisch nicht anfechtbar<br />

sind“.<br />

Auch ARD-Programmdirektor<br />

Volker Herres äußerte Bewunderung<br />

für den Verstorbenen.<br />

„Sein unbestechlicher Blick, seine<br />

künstlerische Präzision und<br />

seine intellektuelle Redlichkeit<br />

werden uns allen fehlen“, sagte<br />

Herres. Das Erste zeigt am Freitag,<br />

15. <strong>Juli</strong>, um 23.30 Uhr Storz’<br />

Fernsehdrama „Die Frau, die im<br />

Wald verschwand“.<br />

WERNER BLOCH<br />

DONNERSTAG, <strong>14</strong>. JULI <strong>2011</strong> ** WELT KOMPAKT SEITE 11<br />

SPORT<br />

VIERTELFINALE 1<br />

Samstag, 9.7., 20:45 Uhr, Wolfsburg, ZDF<br />

JAPAN<br />

ZAHL DES TAGES<br />

57<br />

:<br />

0 1 n.V.<br />

DEUTSCHLAND JAPAN<br />

VIERTELFINALE 2<br />

Sonntag, 10.7., 13:00 Uhr, Augsburg, ARD<br />

3 1<br />

:<br />

SCHWEDEN AUSTRALIEN<br />

VIERTELFINALE 3<br />

Samstag, 9.7., 18:00 Uhr, Leverkusen, ZDF<br />

4: 5 n.E.<br />

ENGLAND FRANKREICH<br />

VIERTELFINALE 4<br />

Sonntag, 10.7., 17:30 Uhr, Dresden, ARD<br />

5: 7 n.E.<br />

BRASILIEN USA<br />

HALBFINALE 1<br />

Mittwoch, 13.7., 20:45 Uhr, Frankfurt/Main, ZDF<br />

:<br />

HALBFINALE 2<br />

Mittwoch, 13.7., 18:00 Uhr, Mönchenglad., ZDF<br />

1: 3<br />

FRANKREICH USA<br />

SPIEL UM DEN 3. PLATZ<br />

Samstag, 16.7., 17:30 Uhr, Sinsheim, ARD<br />

SCHWEDEN<br />

VERLIERER<br />

HALBFINALE 1<br />

:<br />

FINALE<br />

Sonntag, 17.7., 20:45 Uhr, Frankfurt/Main, ARD<br />

JAPAN<br />

SIEGER<br />

HALBFINALE 1<br />

3 1<br />

:<br />

SCHWEDEN<br />

FRANKREICH<br />

USA<br />

Jahre alt wird Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel am Sonntag.<br />

Doch statt ihren Geburtstag im<br />

Kreis der Familie zu feiern, will<br />

sie beim Finale der Frauen-WM<br />

in Frankfurt dabei sein. Über<br />

Bundestrainerin Silvia Neid<br />

sagte Merkel unterdessen in<br />

der „Sport Bild“, sie sei eine<br />

herausragende Trainerin.<br />

MÖNCHENGLADBACH – Der amerikanische<br />

Traum geht weiter:<br />

Topfavorit USA hat zum dritten<br />

Mal das Endspiel einer Frauenfußball-WM<br />

erreicht. Der Olympiasieger<br />

gewann ein spannendes<br />

Halbfinale gegen Frankreich<br />

3:1 (1:0) und steht vor dem dritten<br />

Titelgewinn nach 1991 und<br />

1999. Er würde die USA zum alleinigen<br />

Rekord-Weltmeister<br />

machen. Gegner im Finale am<br />

Sonntag (20.45 Uhr/ARD) ist Japan,<br />

das sich im Halbfinale gegen<br />

Schweden durchsetzte.<br />

Während Schwedens Torfrau Hedvig Lindahl (l.) durch den Strafraum irrt, trifft Japans Spielführerin Homare Sawa (M.) per Kopf zum 2:1<br />

Japan zaubert sich ins Finale<br />

Nach einem 3:1-Sieg über Schweden spielen die Asiatinnen erstmals um den Titel<br />

T Am Sonntag kommt es<br />

in Frankfurt zum großen<br />

Duell mit den USA<br />

Zauberfußball und Traumtore:Deutschland-Bezwinger<br />

Japan steht nach<br />

einer Frauenfußball-Gala erstmals<br />

im WM-Finale. Schweden<br />

hat ausgetanzt. Vier Tage nach<br />

dem sensationellen Triumph gegen<br />

die DFB-Auswahl bezwangen<br />

die Asiatinnen den nächsten<br />

Titelfavoriten 3:1 (1:1) und treffen<br />

am Sonntag im WM-Finale in<br />

Frankfurt auf die USA (20.45<br />

Uhr/ARD), die sich ebenfalls 3:1<br />

gegen Frankreich durchgesetzt<br />

hatten. Dagegen verpasste<br />

Schweden den zweiten WM-Finaleinzug<br />

nach 2003 und muss<br />

sich am Samstag in Sinsheim mit<br />

dem Spiel um Platz drei gegen<br />

die Französinnen begnügen.<br />

Die Japanerin Yuki Nagasato<br />

vom deutschen Meister Turbine<br />

Potsdam sagte: „Wir wollen un-<br />

bedingt ins Finale. Wir sind viel<br />

gelaufen, das war der Unterschied.<br />

Wir haben den richtigen<br />

Geist verkörpert.“<br />

Vor 45 434 Zuschauern im<br />

Frankfurter Stadion sorgte zunächst<br />

Josefine Öqvist für die<br />

frühe Führung der Schwedinnen<br />

(10.), später erzielten Japans Angreiferin<br />

Nahomi Kawasumi (2<br />

Tore) und Homare Sawa die<br />

Treffer zu Japans 3:1-Sieg.<br />

Die Schwedinnen hatten bereits<br />

vor Spielbeginn einen bitteren<br />

personellen Rückschlag hinnehmen<br />

müssen. Spielführerin<br />

Caroline Seger stand zwar auf<br />

dem Berichtsbogen in der Startformation,<br />

musste nach dem<br />

Warmlaufen aber verletzungsbedingt<br />

passen. Für Seger rückte<br />

Marie Hammerström in die erste<br />

Elf der Schwedinnen.<br />

Doch der WM-Zweite von<br />

2003 begann unter den Augen<br />

von DFB-Boss Theo Zwanziger<br />

und Bundestrainerin Silvia Neid<br />

dennoch zunächst gut organi-<br />

Lauren Cheney (9.), Abby<br />

Wambach (79.) und Alex Morgan<br />

(82.) trafen für die Amerikanerinnen.<br />

Die Französinnen, für<br />

die Sonia Bompastor (55.) den<br />

zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt<br />

hatte, dürfen sich mit dem<br />

besten WM-Abschneiden ihrer<br />

Geschichte trösten.<br />

Während sich die USA vor<br />

25 676 Zuschauern in Mönchengladbach<br />

auf ihre Zweikampfstärke<br />

und lange Pässe verließen,<br />

suchte Deutschlands Vorrundengegner<br />

Frankreich sein<br />

siert und ging nach zehn Minuten<br />

in Führung. Nach einem kapitalen<br />

Fehlpass von Sawa, die<br />

gegen Deutschland das entscheidende<br />

Tor eingeleitet hatte,<br />

schnappte sich die schnelle<br />

Öqvist 35 Meter vor dem Gehäuse<br />

der Asiatinnen den Ball und<br />

erzielte mit einem strammen<br />

Linksschuss das 1:0.<br />

Davon wiederum ließen sich<br />

die spielstarken Japanerinnen<br />

nicht aus dem Rhythmus bringen.<br />

Sawa wollte ihren Fehler<br />

schnell wieder gut machen, und<br />

auch die übrigen Japanerinnen<br />

beeindruckten wie schon gegen<br />

Deutschland vor allem mit fußballerischen<br />

Qualitäten. So gelang<br />

Kawasumi der 1:1-Ausgleichstreffer<br />

nach einer herrlichen<br />

Flanke von Aya Miyama.<br />

Anschließend spielte fast nur<br />

noch der Olympia-Vierte. In der<br />

28. Minute hatte erneut Kawasumi<br />

die Chance zum 2:1, doch<br />

Schwedens Keeperin Hedvig<br />

Lindahl parierte sicher. In der 34.<br />

Glück in schnellen Kombinationen.<br />

Mehr Erfolg hatten zunächst<br />

die USA: Amy Rodriguez<br />

bediente nach einem Sololauf<br />

die mitgeeilte Cheney, die aus<br />

kurzer Distanz vollendete (9.).<br />

Nach dem Seitenwechsel luden<br />

die USA Frankreich förmlich zu<br />

Chancen ein. Die Strafe folgte<br />

prompt: Eine Flanke von Bompastor<br />

landete hinter der verdutzten<br />

Torfrau Hope Solo im<br />

langen Eck. In der Schlussphase<br />

hatten beide Teams den Siegtreffer<br />

auf dem Fuß. Erst in den<br />

Minute lenkte Lindahl zudem einen<br />

Freistoß von Miyama gerade<br />

noch zur Ecke. Von den Schwedinnen<br />

war bis zur Pause indes<br />

kaum noch etwas zu sehen, vor<br />

allem Starstürmerin Lotta Schelin<br />

konnte sich überraschend<br />

selten in Szene setzen.<br />

Auch nach dem Seitenwechsel<br />

hatte gleich wieder die japanische<br />

Elf die erste Großchance.<br />

Shinobu Ohno zog aus rund 20<br />

Metern ab, doch der Ball landete<br />

an der Latte (46.). Anschließend<br />

drehten die Japanerinnen auf<br />

und begeisterten das Publikum<br />

mit Traumkombinationen. Die<br />

Tore von Sawa und Kawasumi<br />

waren die logische Konsequenz.<br />

Jetzt können die USA alleiniger Rekord-Weltmeister werden<br />

Auf dem Weg zu ihrem dritten Titelgewinn schlagen die US-Girls Frankreich im Halbfinale mit 3:1<br />

Abby Wambach (M.) steigt höher<br />

als Marie-Laure Delie (l.)<br />

DAPD/ JUERGEN SCHWARZ<br />

TRIKOT-TAUSCH<br />

Schweden-Star<br />

Josefine Öqvist<br />

lässt sich nach dem<br />

Sieg gegen Nordkorea<br />

auf einen<br />

Trikot-Tausch mit<br />

einem Fan ein:<br />

http://bit.ly/lmakGw<br />

letzten Minuten machten die<br />

USA alles klar: Wambach sorgte<br />

mit ihrem Kopfballtreffer für die<br />

Führung, Morgan legte nach einem<br />

Konter nach.<br />

Mit dem Finaleinzug der USA<br />

steigen auch die Chancen auf einen<br />

Deutschland-Besuch von<br />

First Lady Michelle Obama. „Ich<br />

habe Signale erhalten, dass Michelle<br />

Obama möglicherweise<br />

nach Deutschland kommen<br />

wird”, hatte WM-OK-Präsidentin<br />

Steffi Jones noch vor der Partie<br />

gesagt.<br />

AFP/ JOHN MACDOUGALL

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